Der Fall Gartenschläger

Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Edelknabe » 2. Juni 2010, 18:57

Zermatt, wir reden bestimmt aneinander vorbei, habe ich den dummen Verdacht.Freundwärts war schon die richtige Seite der Anbringung...so meinte ich es analog Baumgarten, also geschützt vor Demontage und leichter zu warten, wenn Auslösungen der Trichter erfolgten.
Da brauchte kein Pionier durch die Gasse und sich von Ferngläsern des BGS/ZGD runde Stellen in den Rücken brennen lassen...war jetzt sinngemäß gemeint, das mit den Brandflecken, denn die Jungs waren immer vor Ort, hatten wohl den siebden Sinn.
Aber ich werde das Buch heute Abend ebenfalls einmal zur Hand nehmen und suchen.

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon SkinnyTrucky » 2. Juni 2010, 22:08

RMR, wie b**d bist du eigendlich....entschuldige bitte.....

....Feindwärts war es leichter diesen Streckmetallzaun zu erklimmen weil dort die Betonpfähle waren.....auf der Ostseite hätte man nur runterspringen brauchen und wär doch wohl niemals an die Auslösedrähte gekommen.....ergo, völlig witzlos deine Redenierung.....

...echt wahr....du willst doch nur sticheln ne.....macht dir bestimmt höllisch Spaß.....

Naja, schlaf mal gut....hast dich sicher schon müdegelacht, weil wir so dumm sind auf den Blödsinn noch zu antworten.... [flash]

Wenn de Lust hast, kannste ja auch gleich noch ne Erklärung dazu geben, warum die Signaldrähte am GSSZ auf der Freundseite waren....sie waren ja auch witzlos wenn jemand von West nach Ost wollte.....wirkungsvoll allerdings, wer von Ost nach West wollte....

Naja, buenna notte

Mara.... [hallo]
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Edelknabe » 2. Juni 2010, 22:26

Bella, kann ja sein, das du es so einfach siehst, aber ich hätte bei eingeschalteter 501-Anlage noch nicht mal von feindwärtiger Seite den geringsten Versuch unternommen, den Zaun zu überwinden, mal eben so locker über die SM-70 herunter zu springen, wie du doch meintest.
Du kommst mir wirklich langsam wie so ein lockerer Hausbesetzer vor, immer im freundlichen Talk mit der Polizei, der doch vollkommen übers Plaudern seine Gesetzgebung vergisst.
Lebensmüde und leichtsinnig noch dazu, das hätte ich dir ebenfalls noch zugetraut. Also ich hing zusehr am Leben, um da Kletter-Spielchen an der hochsensiblen Anlage zu treiben, wie denn nun am Besten und wie nicht und auf welcher Seite ich den Zaun erklimme.So nach dem Motto, lebe heftig, stirb jung...ist doch, nein, könnte doch dein Schlachtruf sein.Oder?

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon karl143 » 3. Juni 2010, 07:45

Edelknabe hat geschrieben:Zermatt, wir reden bestimmt aneinander vorbei, habe ich den dummen Verdacht.Freundwärts war schon die richtige Seite der Anbringung...so meinte ich es analog Baumgarten, also geschützt vor Demontage und leichter zu warten, wenn Auslösungen der Trichter erfolgten.
Da brauchte kein Pionier durch die Gasse und sich von Ferngläsern des BGS/ZGD runde Stellen in den Rücken brennen lassen...war jetzt sinngemäß gemeint, das mit den Brandflecken, denn die Jungs waren immer vor Ort, hatten wohl den siebden Sinn.
Aber ich werde das Buch heute Abend ebenfalls einmal zur Hand nehmen und suchen.

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Nein, Rainer-Maria, den siebten Sinn hatte keiner von uns. Aber das beweist, das mit ein paar Leuten auf einem Abschnitt von ca. 60 - 90 km eine Überwachung möglich war. Wir brauchten dafür nicht zig Kompanien weil wir keine Fluchten verhindern mußten!
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Juni 2010, 08:32

Edelknabe hat geschrieben:Bella, kann ja sein, das du es so einfach siehst, aber ich hätte bei eingeschalteter 501-Anlage noch nicht mal von feindwärtiger Seite den geringsten Versuch unternommen, den Zaun zu überwinden, mal eben so locker über die SM-70 herunter zu springen, wie du doch meintest.


Aber es war weitaus einfacher von West nach Ost....als von Ost nach West....das ist doch deutlich oder RMR....

....und nein, keinem war dran gelegen es von West nach Ost zu probieren....warum auch.....

....und der Nato wären die ollen SM70 ja wohl scheißegal gewesen wenn sie den Zaun mit dem Panzer plattgewalzt hätten....falls sie überhaupt ne Motivation gehabt hätten, sowas zu tun....

Aber warum streiten wir eigendlich dadrübber....jeder weiß doch, das die Grenzanlagen dazu dienten, das kein Ostler stiften geht....sowas war ja eh ein krasser Straftatsbestand....und wenn einer es versuchte, dann hatte er wohl nur ne Chance, wenn er es sehr gut vorbereitet getan hat....

groetjes uit Orte

Mara
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Edelknabe » 3. Juni 2010, 12:08

Zermatt, hier noch dieser Textauszug aus dem Buch der Autoren Klaus-Dieter Baumgarten und Peter Freitag " Die Grenzen der DDR" Seite 235

Unbestritten ist, das durch die freundwärtige Anbringung der SM70 am vorderen Metallgitterzaun der Eindruck entstehen konnte, die Minensperren richteten sich ausschließlich gegen Grenzverletzer aus Richtund DDR. Diese Vorstellungen sind jedoch falsch, wie eine Reihe von Vorkommnissen-dokumentiert auch in den Berichten des BGS- mit Grenzverletzern aus Richtung BRD beweist.
Die Anbringung der Mine freundwärts des Metallgitterzaunes erfolgte auch deshalb, weil die Entfernung zur Staatsgrenze nur etwa 40 Meter betrug und dadurch Verletzungen des Territoriums der BRD bei der Auslösung von Minen völlig ausgeschlossen werden konnte.
Außerdem waren Wartungsarbeiten so zu jeder Zeit möglich.

Bella, meine Schöne...mit meinem heutigen Verständnis meine ich, die DDR war doch nicht doof, die haben sich gedacht...Wer will denn unsere Argumentation, siehe Herrn Baumgarten oben in Frage stellen? Denn sie klingt doch ganz logisch, wie wir sie begründen.
Und ich hatte in einem der gestrigen Texte ja schon mal geschrieben: Es hätte keines M.Gartenschläger bedurft, wollte man vor 1976 die DDR öffentlich wegen dieser Anlage an den Pranger stellen. Nein, man wollte überhaupt nicht aus ganz einfach wirtschaftlichen Interessen von Seiten der BRD. Doch dann kam der wilde Michael, mit Ihm hatte nun überhaupt keiner gerechnet, nicht der Osten, nicht der Westen und bumms, war der Skandal perfekt.
Für die Presse ein gefundenes Fressen, für die Wirtschaftslenker West ein bitterer Nachgeschmack und für den Osten ein Problem, was gelöst werden musste, gelöst worden ist, auch wenn es bestimmt geräuschloser, diskreter bewerkstelligt werden sollte.
Aber eben Teufel Zufall, der lässt sich doch nicht bis auf den I-Punkt berechnen und verdammt noch mal, es gab einen Toten.
Und Karl, nichts gegen eure Arbeit, damalige Präsenz der Männer von BGS und ZGD, ihr habt es lockerer wie der Osten gesehen, bei uns waren sie, die Führungsgrößen halt Alle ein bißchen....verrückt, nein, ist eigentlich das falsche Wort aber mir fällt momentan kein besseres ein.

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon karl143 » 3. Juni 2010, 12:59

@ R-M,
was sollte Baumgarten anderes schreiben. Glaubst du im Ernst, ich hätte von dem was anderes erwartet. Wer war denn so blöd ist bei euch über den Zaun geklettert, wenn er in den Osten wollte? Mir fallen da jetzt nur Leute wie Falk Sch. bei Offleben ein, Menschen die entweder ihrem Leben ein Ende bereiten wollten, oder geistesgestört waren. Wenn wirklich einer so verrückt war, in den Osten zu gehen, dann mußte er nicht flüchten. Es reichte der nächste Übergang. Auch wenn BGS oder Zoll es gewußt hätten, was er vorhat, meinst du, die hätten ihn aufgehalten. Die SM-70 hatte einzig und allein den Zweck, DDR Bürger an der Flucht in den Westen zu hindern. Alles andere ist Märchenstunde.
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Hans-Peter » 3. Juni 2010, 13:24

[hallo] Hallo Edelknabe Rainer Maria. Bevor Du noch mehr Sachen schreibst, an die Du zum Schluß vielleicht noch selber glaubst... Das hier:
Mielke selber bringt Licht in den Fall - Seite aus seinen Memoiren von 1976 aufgetaucht [ich auch]

Wegen der schlechten Leserlichkeit des mit "E.Mielke" unterzeichneten unten in Originalkopie stehenden Dokuments habe ich mir erlaubt, den Text nochmals abzuschreiben:

"3.5.76
So jeht dat nich. Ham diesen Jartenschl. rausjelasn nach BRD, weil wir ham jeglaubt, dat man den auch jewisser quasi stasi maßen hyponotisiern kann zu ein IM. Ohne dat er merken tut dat er von uns fernjesteuert iss.
Und als wer ihn jebraucht ham hat dat zun Anfang auch jeklappt. Unsere Jeneralpfeife Honnecker mußte ja bei dat Helsinki-Palaver wg. Sichaheit und Zusammarbeit bla-bla-bla tönen dat wir ga keine Selbstballeranlagen an unsre Staatsjrenze nach de BRD ham. Dieser Außenkacker von Minister Winzer quakt sogar rum, dat sein nur Attrappen.
Ne, da mußten wir as Schwört un Schielt von die Partei doch einjreifen und jederman bejreifbar machen uff diese Welt, dat wir dat ernst mein mit den Klassenkampf jegen unsre Feinde. Also war dat in unsern Sinn, dat der Jartenschläg. so ein Ding mit meine Billijung von Zaun abbaun tut . Die janze Welt informiern tut, dat wir dat ernst mein mit den Klassnkampf.
Bloß irjendwie hat unsre Fernsteuerung nich jeklappt. In diesen Jartenschläjer iss mit ein Mal der Kapitalist ausjebrochn. Der wollte immer mehr SM 70er abbaun und dann in alle Welt für viele Jeld verhökern. Man muss doch ma bedenken, dat wir jarnich mehr nachjekomm wärn mit de Produktion von diese Dinger, um die viele Lücken an Zaun wieder uffzufülln.
Gez. E.Mielke"


[wut] [frown] [mad] [raus] [crazy]


gruß hp
[santa]
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Hans-Peter
 

Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Zermatt » 3. Juni 2010, 14:15

Möchte noch gerne etwas aus dem Buch zu diesem Thema bringen,da heisst es:

Alle Sperranlagen hatten ihre spezifische militärische Bedeutung.
Das sie keineswegs vorrangig gegen sogenannte Flüchtlinge aus der DDR angelegt wurden,
bezeugen nicht zuletzt die Panzersperren an der Grenze zu West-Berlin.


Auf gut Deutsch-an erster Stelle stand der Schutz vor Angriffen aus dem Westen.
Flüchtlinge zu stoppen war eher ein Nebenprodukt.
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon augenzeuge » 3. Juni 2010, 14:26

Zermatt hat geschrieben:Möchte noch gerne etwas aus dem Buch zu diesem Thema bringen,da heisst es:

Alle Sperranlagen hatten ihre spezifische militärische Bedeutung.
Das sie keineswegs vorrangig gegen sogenannte Flüchtlinge aus der DDR angelegt wurden,
bezeugen nicht zuletzt die Panzersperren an der Grenze zu West-Berlin.


Auf gut Deutsch-an erster Stelle stand der Schutz vor Angriffen aus dem Westen.
Flüchtlinge zu stoppen war eher ein Nebenprodukt.



Wie aus dem Nebenprodukt ein Hauptprodukt wurde, haben wir ja in den 28 Jahren sehen können.

Komischerweise hat man dann mitten im kalten krieg die Dinger abgebaut....... [shocked]

Dabei war doch der einzige wahre Grund die Sicherung des Fortbestandes der DDR.....die sonst ausgeblutet wär......wie wir es 1989 gesehen haben....

Hat nicht Hr. Jäger von der Bornholmer Str. sofort nach Öffnung der Grenzen gesagt: Das war die DDR? Richtig, der Mann der vom Anfang der DDR schon dabei war, musste es ja wissen.
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Juni 2010, 15:41

RMR....klar das man nach Argumenten bemüht ist, das zu erklären.....

....so wie ich dich kenne, wirst du mir dann auch erklären können, warum die Signaldrähte am GSSZ freundwärts waren.....und warum der KFZ-Graben auch eher schwieriger von Ost nach West zu durchbrechen war.....????

Das mit Wartungsarbeiten an den Minen laß ich jedenfalls nich so stehen.....weil der Zaun eh auf DDR-Gebiet stand....

Naja, ich bin mal auf die näxte Abenteuerlichkeit gespannt.....die Fragen sind ja deutlich..... [wink]

Du darfst auch gerne auf die 5km-Zone eingehen, und warum sowas auf der Westseite nicht gegeben hat....da durfte ja jeder bis an die DL.....

groetjes

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Edelknabe » 3. Juni 2010, 16:06

Hans-Peter, du bist nun wirklich ein Scherzbold auf deine alten Tage, ich konnte noch nicht mal lachen ob der falschen Geschichte.Aber zumindest glaube ich an mich, das ist schon mal Fakt. Ich werde also alles tun, um "Republikhassern" richtig schön in die Parade zu fahren. Bist du Einer? Na, ich beantworte sie gleich mal selber, meine schöne Frage: Du bist Einer., ein "Edelhasser". Und ich der Edelknabe, der sie liebte, diese seine Heimat DDR.
Aber das Alles soll kein Vorwurf sein, nur eine nüchterne Feststellung damit der Schüler bemerkt, wer wo auf welcher Seite steht?
Und was sind die Gründe, warum ist das so ? Darum sind wir hier, der Schüler...bleibt er hier am Ball, am Leseball, er wird es erfahren.
Bella, das geht immer hin und her...das ermüdet, merkst du es nicht auch. Ehe der Rainer die Hosen herunterlässt, um aus der Schule zu plaudern trinkt er eher ein Bier. Du hattest doch meinen kleinen Wink mit meiner" heutigen Sichtweise " verstanden, heute, wo ich doch älter bin, denn damals ging das ruck zuck mit den Hosen, genauso schnell wie mit ihrem Kleid.

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Juni 2010, 16:11

Edelknabe hat geschrieben:Bella, das geht immer hin und her...das ermüdet, merkst du es nicht auch. Ehe der Rainer die Hosen herunterlässt, um aus der Schule zu plaudern trinkt er eher ein Bier.


Tjaaaa, wenn man nich mehr weiterweiß, greifen viele zur Flasche....das is aber keine Lösung....kein Alkohol allerdings auch nich.... [flash]

Edelknabe hat geschrieben:Du hattest doch meinen kleinen Wink mit meiner" heutigen Sichtweise " verstanden, heute, wo ich doch älter bin, denn damals ging das ruck zuck mit den Hosen, genauso schnell wie mit ihrem Kleid.


Das versteh ich jetzt allerdings nich.....oder soll das so rübberkommen, das du dir lieber das Gehirn weggevögelt hast als ein wenig mit offenen Augen durch den Wehrdienst zu laufen..... [denken]

groetjes uit Bastia Umbra

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Edelknabe » 3. Juni 2010, 16:25

Also Bella, bitte nicht so direkt ob der schönen Zeiten. Lies doch einfach noch einmal den Text, dann vergleiche...damalige Sichtweise - heutige Sichtweise des Pionier.
Nun bin ich auch heute kein Freund der alten Grenzverletzter, ganz einfach, weil es eine damalige konsequente Gesetzgebung gab so wie heute ebenfalls...soll heißen, schlage ich heute die Tür vom Polizeirevier mit der Axt ein...analog 17.Juni 1953, dann hat das bittere Konsequenzen, es könnte sogar sein, das ich diese Aktion nicht überlebe. Sind wir einmal beim "Überleben" gehen wir hin zur alten innerdeutschen Grenze siehe wieder oben die Grenzverletzter? Muss ich das noch ausbauen, ich denke nicht.
Ich denke, ich schreibe nicht in Rätseln, wenn ja, melde dich.

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Affi976 » 3. Juni 2010, 16:41

Dieser Fred war schon im "alten" Forum eine unendliche Geschichte. [mad]
Es gibt eben immer wieder Menschen, die die Geschichte für sich zu Recht schreiben.
Die Fakten stehen fest, nicht das so "moderate" und auf "Menschenfreundlichkeit" ausgerichtete System DDR hat überlebt, sondern EIN Deutschland!!!
Nicht, wenn man vom Westen in den Osten wollte wurde man erschossen, sondern umgekehrt. [blush]
Ich denke, jetzt könnten die Ballspiele mal langsam aufhören, es nervt mächtig gewaltig. [wut]
In diesem Sinne, lieber R.-M.-R., halt die Hosen hoch!
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon enrico » 3. Juni 2010, 18:14

immerhin kann hier jeder dazu seine meinung schreiben..woanders wäre man dafür (weg)gesperrt worden...
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Hans-Peter » 3. Juni 2010, 19:00

Edelknabe hat geschrieben:Hans-Peter, du bist nun wirklich ein Scherzbold auf deine alten Tage, ich konnte noch nicht mal lachen ob der falschen Geschichte.Aber zumindest glaube ich an mich, das ist schon mal Fakt. Ich werde also alles tun, um "Republikhassern" richtig schön in die Parade zu fahren. Bist du Einer? Na, ich beantworte sie gleich mal selber, meine schöne Frage: Du bist Einer., ein "Edelhasser". Und ich der Edelknabe, der sie liebte, diese seine Heimat DDR.
Aber das Alles soll kein Vorwurf sein, nur eine nüchterne Feststellung damit der Schüler bemerkt, wer wo auf welcher Seite steht?
Und was sind die Gründe, warum ist das so ? Darum sind wir hier, der Schüler...bleibt er hier am Ball, am Leseball, er wird es erfahren.

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Moin RMR, ick bünn Meckelbörger, fas Du dat nich weiten deist. So un hür mi nu gaud tau: Ich habe in dieser Republik gelebt wie Du. Von den eigenen Eltern ins Kinderheim gegeben. Immer auf der Suche, als Kind, als Mensch wenigstens von anderen akzeptiert zu werden. Und immer wieder habe ich auch versucht mich anzupassen, bin Pionier geworden, habe mit meinen Mitschülern Schrott für "Martin" gesammelt, falls Dir das was sagt, gezwungenermaßen wie alle meiner Klasse die Einzelbauern im Chor "angebrüllt und beschimpft" mit Parteiphrasen, dass sie Vieh und Acker an den Staat abgeben und "Genossenschaftsbauer" werden. Als ich dann endlich mit 15 aus dem Heim konnte und meine Tante in Berlin-Tegel mich adoptieren wollte, konnte ich Mitte August auf der Rückfahrt von Neustrelitz von meinem Vater hin über Ostberlin ins Kinderheim keinen Abstecher mehr in Tegel machen. Die Mauer war gebaut. Dann habe ich meinen Vater unter Druck gesetzt: Warum ich zwei Elternteile - zwar viele Jahre geschieden - aber kein Zuhause habe. Er hat mich genommen, dass ich die neunte und zehnte Klasse machen konnte, um bessere Berufsausbildungschancen zu haben. Doch seine neue Frau hat mich gemobbt und mir diese zwei Jahre zur Hölle gemacht, weil sie fürchtete, ich würde mich bei meinem Herrn Vater - er war privater Schmiedemeister bis DDR-Ende - "ins gemachte Nest setzen". Und in der Schule gehörte ich auch nicht ganz dazu, denn meine soziale Herkunft war nicht Arbeiter sondern "Sohn eines privaten Hanswerksmeisters", "Kleinkapitalist", wie mich mein Deutschlehrer immer wieder bezeichnete. Ich ging schließlich drei Jahre zur Armee, gegen meine Überzeugung. Als der sozialistische Prager Frühlinng von den Sowjets in der CSSR niedergeschlagen wurde, hatte ich zwar noch ein Jahr zu dienen, aber keinen Bock mehr dazu, weil ich enttäuscht war, das Dubczeks Bemühen, einen menschlicheren, ehrlichen und demokratischen Sozialismus aufzubauen, von d Russen gewaltsam zerschlagen wurde. Ich bin kein ufw geworden sondern als einfacher uffz nach drei Jahren entlassen worden. Ich hatte danach kein Dach über dem Kopf, war ehrlich obdachlos, wusste nicht wo ich bleiben kann. Meine Stiefmutter hat sich dagegen gewehrt, dass ich auf dem Grundstück meines Vaters auch nur ein Zimmer beziehe. Das Wohnungsamt schickte mich zu meinem letzten NVA- Standort zurück. Dort hätte ich Anspruch als gedienter SAZ auf eine Wohnung. Dort sagte man mir, für mich sei der letzte Wohnort vor meinem NVA-Dienst zuständig. Ich baute an meinem ehemaligen NVA-Standort ein geborgtes Zelt mitten auf einer Grünfläche in der Stadt auf mit Schild: Drei Jahre NVA als Uffz und SAZ - nun obdachlos. Man sperrte mich weg. Dann ließ man mich nach einer Woche laufen. das Wohnungsamt wies mich in einen modrigen Altbau ein: Bis 1945 Kneipe und Puf f. Und der Raum in den ich sollte, lag direkt zur Straße, von draußen durch eine einzige Tür - keine Zwischentür mehr - erreichbar, mitten drin die alte Theke und ein Zimmergenosse, aber kein Ofen zum Heizen. Möbiliert, 30 Mark den Monat. Im schlimmen kalten Winter 69/70 schlief ich auf einer alren Sitzcouch in dem Raum, drei Decken, in voller Kleidung... Saukalt drinnen und draußen. Draußen nachts - 27 Grad, drinnen immer noch - 20... Warm hatte ich es erst, als ich um 6.45 Uhr im Gaswerk zur Arbeit war... Der Rest ist im Net in einem anderen Forum nachlesbar. Nochmals habe ich mich gegen meine Überzeugung dem Staat "angedient", mich gegen meine Überzeugung "eingeschmeichelt", bin Parteimitglied geworden, um anerkannt zu werden, eingeschmeichelt aber auch wegen meines berufswunsches Journalist. Der Widerspruch endete in einer Alkoholsucht und der Flucht nach vorn mit dem Ziel, im Westen nochmals von vorn zu beginnen. Dort habe ich es geschafft aus eigener Kraft vom Alkohol wegzukommen, bin Journalist und Redakteur bei der Hannoverschen Allgemeinen geworden, habe Angela vor 32 jahren kennen gelernt, meine Frau. Wir haben ein eigenes Einfamilienhaus. Kämpfen musste ich im Westen auch, aber vor allem gegen IMs des MfS, die versuchten mir durch Intrigen mein Leben und meine Existenz für immer zu zerstören: Ich hätte mich in der DDR sexuell an Kindern vergangen, ich sei Stasispitzel gewesen und verrate nun meine Gewerkschaft, die Deutsche Journalisten-Union der IG Druck und Papier an den Verfassungsschutz...
Das alles habe ich meist aus eigener Kraft und eignem Willen mit Anstand überlebt. Die einfachen Menschen in der DDR habe ich nicht gehasst. Meine Heimat Mecklenburg liebe ich. Meine Kritik richtete sich stets gegen die SED-Diktatur und ihre mit Hilfe des MfS vollzogene Unterdrückung Andersdenkender. Sie wurden als Saatsfeinde ausgegrenzt, verfolgt, bespitzelt, kaputtgemacht...
Sag einmal bitte, Rainer Maria Roloff, was bist Du für ein Mensch? Was nimmst Du Dir eigentlich heraus, mich als einen Republikhasser, als einen "Edelhasser" zu beleidigen?
Hans-Peter
 

Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Edelknabe » 3. Juni 2010, 19:49

Ich habe dich nicht beleidigt, Hans-Peter, ich traf aus denen mir bisher von dir bekannten Texten diese nüchterne Feststellung, setzte auch den "Edelhasser"in Anführungsstrichel. Ich kannte auch deine Lebensgeschichte nicht, muss dazu sagen, das ich dagegen aus einem intakten Elternhaus komme, aus einer sehr offenen Familie, woraus wahrscheinlich meine positive Stellung zur DDR resultiert.
Wir haben auf Grund unser Biographien eine sehr unterschiedliche Sicht auf das Land DDR und für deinen Werdegang kann ich nichts, möchte ihn auch gar nicht kommentieren. Ich war weiterhin, nein, ich bin weiterhin der Meinung, das über jedem menschlichen Werdegang ein kleiner Glücksstern steht, ohne das ich irgendwie abergläubisch bin.Beurteile selbst, wie ich dies meine.
Sollten meine Worte also falsch herüber gekommen sein, dann nehme ich sie hiermit ehrlichen Herzens zurück, zumal du um einiges älter bist.
Jetzt kenne ich sie, deine Geschichte, zumindest nach deinen Zeilen und werde deine Beurteilung durch meine Person in Zukunft danach ausrichten, meine Texte danach ausrichten.
Du bist keiner, der durch den fälschlich verwendeten Begriff" Edelhasser" umfällt, so denke ich, nein, du bist das ganze Gegenteil, das habe ich im Bauchgefühl, und das verlässt mich selten. Also lass uns weiterhin kreativ streiten.

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Hans-Peter » 3. Juni 2010, 20:07

Ok Rainer-Maria, reich Dir ebenfalls die Hand. Danke für Deine Entschuldigung. Habe weder die einfachen Menschen in der DDR noch die Republik gehasst. Und ich habe heute noch Freunde in meiner Heimat Mecklenburg, in der ich sehr oft mit Angela und Ronnie bin. Vier Stunden Autofahrt über Gifhorn, Salzwedel, Perleberg, Wittstock, Röbel und Wesenberg nach Neustrelitz in die Klein-Mecklenburgische Seenplatte. Ich wollte auch nicht mit meiner Schilderung, dass Du auf die Tränendrüsen dückst. Wollte Dir nur schildern, warum ich sogeworden bin wie ich bin. Aber ich hasse keine Menschen, ich liebe die Menschen und das Leben. Lass uns nach vorne schauen. Da wolln wir hin, welche Hindernisse auch noch vor unsere Füße gerollt werden. Grüße Dich. Hans-Peter. [wink]
Hans-Peter
 

Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Juni 2010, 20:12

Edelknabe hat geschrieben:Also Bella, bitte nicht so direkt ob der schönen Zeiten. Lies doch einfach noch einmal den Text, dann vergleiche...damalige Sichtweise - heutige Sichtweise des Pionier.
Nun bin ich auch heute kein Freund der alten Grenzverletzter, ganz einfach, weil es eine damalige konsequente Gesetzgebung gab so wie heute ebenfalls...soll heißen, schlage ich heute die Tür vom Polizeirevier mit der Axt ein...analog 17.Juni 1953, dann hat das bittere Konsequenzen, es könnte sogar sein, das ich diese Aktion nicht überlebe. Sind wir einmal beim "Überleben" gehen wir hin zur alten innerdeutschen Grenze siehe wieder oben die Grenzverletzter? Muss ich das noch ausbauen, ich denke nicht.
Ich denke, ich schreibe nicht in Rätseln, wenn ja, melde dich.


Jaja, die konsequente Gesetzgebung.....da hatten wir in den letzten 100 Jahr ja verschiedene.....

....und nee, man muß mit moralisch verwerflichen Gesetzen nich eins sein....nee echt nich RMR.....und ja, jeder der sich einer solchen entgegenstellt, hat mein Respekt.....deinen ja wohl eher nich.....

Achja, Unterschiede gibt es überall....warum nich auch hier in der Frage....

....ansonsten wirfst du mir vor das ich nich richtig lese....du weichst aber auch meine Fragen aus he.....

....aber so kenn ich dich....

groetjes

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon maja64 » 3. Juni 2010, 20:16

Kann mir mal jemand sagen was das alles noch mit dem Thema Grenze zutun hat?
Und war dieser Michael Gartenschläger ein besserer Mensch wie ich? Besser weil er ja dieses unmenschliche DDR-Regime entlarvte und dabei den Tod fand?Ein besserer Mensch wie
ich,weil ich mich ja dazu hergab wieder besseres Wissen an "vorderster Front" für mein Heimatland dort meinen Grundwehrdienst abzuleisten?
Also wie Affi schon schrieb,dieses Thema ist im alten Forum schon ausgeufert.
Meiner Meinung nach besteht das Thema ehemalige innerdeutsche Grenze aus mehr als nur Michael Gartenschläger,für mich ein menschlicher Abenteuerer.




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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Theo 85/2 » 3. Juni 2010, 20:28

maja64 hat geschrieben:Kann mir mal jemand sagen was das alles noch mit dem Thema Grenze zutun hat?
Und war dieser Michael Gartenschläger ein besserer Mensch wie ich? Besser weil er ja dieses unmenschliche DDR-Regime entlarvte und dabei den Tod fand?Ein besserer Mensch wie
ich,weil ich mich ja dazu hergab wieder besseres Wissen an "vorderster Front" für mein Heimatland dort meinen Grundwehrdienst abzuleisten?
Also wie Affi schon schrieb,dieses Thema ist im alten Forum schon ausgeufert.
Meiner Meinung nach besteht das Thema ehemalige innerdeutsche Grenze aus mehr als nur Michael Gartenschläger,für mich ein menschlicher Abenteuerer.




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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Edelknabe » 3. Juni 2010, 20:40

Affi wird jetzt sagen: "Das große Mädchen gibt doch keine Ruhe? Sie ist doch eine echte Nervensäge". Sei es drum, hier nochmal Bella zum mitschreiben.
Damaliges mein Weltbild vor ca.33 Jahren: Der Feind, mein Feind stand vorm Zaun I, dem letzten Zaun auf DDR-Gebiet. Weiter, mein Feind stand nicht im eigenen Land.
Heutiges Weltbild: Der Feind stand immer noch vorm Zaun I, geschuldet daraus, weil er ein Bündnisspartner der Amis war, die in Vietnam die Maske herunter rissen und ihr wahres Gesicht gezeigt haben. Da gibt es übrigens sehr gute Links im anderen Grenzforum über Vietnam und die Rolle der Bundeswehr, Bundesrepublik, sehr gut eingestellt von Vrut...oder wie der Kerl heißt.
Aber Bella, jetzt kommt die Änderung in meinem Weltbild siehe meinem Text...." die DDR war doch nicht doof usw. aus dem Vortext.
Die waren so schlau und dachten, schlagen wir doch zwei Fliegen mit einer Klappe, wir fangen auch diese unsere eigenen unbequemen Zeitgenossen ein, die uns doch partout über den Zaun I verlassen wollen mit dem "Spinnennetz 501-Anlage".
Nun gib Ruhe, du großes Mädchen und war ich ehrlich, sag es, du Traum der Landstraße?
Sonst bläst Affi dir einen auf der Trompete, das deine Augen noch schöner aussehen, wie auf deinem Avatar.
Mario, bleib ruhig, es hieß Wehrpflicht, es war also unsere Pflicht.

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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Wosch » 4. Juni 2010, 00:08

Mich stört überhaupt nicht daß das Thema "Gartenschläger", auch wenn es schon im anderen Forum durchgenommen wurde, hier weiter behandelt wird! Der Thread ist durch seine Überschrift deutlich benannt und wer ihn anklickt ist doch selber dran Schuld und muß sich ja auch nicht daran beteiligen!! Es soll eben auch noch Leute geben die sich mit diesem Thema mehr als einige Anderen befassen möchten und das sollte man mal akzeptieren!! Ich lese hier mit großem Interesse und mir kann es dabei nicht zuviel werden! Ich wünschte mir der Michael Gartenschläger würde nie in Vergessenheit geraten und das verlogene Grenzregime der DDR ebenfalls nicht! Es muß sich jetzt kein ehemaliger Grenzer angesprochen fühlen, ich meinte das Grenzregime und damit die hier für "Verantwortlichen"!!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Hans-Peter » 4. Juni 2010, 07:53

Moin wosch, richtig, auch Gartenschläger ist ein Teil deutscher Nachkriegsgeschichte und gleichzeitig Opfer des SED-Regimes. Will man diese Geschichte aufarbeiten, gehört sein Schicksal dazu. gruß hp [wink]
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon karl143 » 4. Juni 2010, 08:25

Hallo Maja,
es geht doch nicht darum, hier eine Einstufung über den besseren Mensch vorzunehmen. Und wenn ich das Verhalten von Gartenschläger befürworten sollte, bedeutet das keineswegs eine Abwertung deiner Person oder der anderer Grenzer. Und das Thema mag ja auch in dem *** schon behandelt worden sein, es ist aber zu wichtig und ist auch ein Teil der Grenze, um auch hier behandelt zu werden. Gartenschläger wird immer wieder diskutiert werden. Andererseits ist es wie bei Mätyrern. Nimm Kennedy, Marylin Monroe, James Dean - hätten sie ihr Leben normal zu Ende gelebt, wer weiß, ob so oft über sie gesprochen würde. Ebenso verhält es sich bei M. Gartenschläger. Er sah sich nun mal in der Rolle eines (heute würde man sagen) Aktivisten, der die Welt "retten" wollte. Für die DDR war er dadurch einer der Feinde. Und so ein Thema gehört hier rein.
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. Juni 2010, 10:28

Richtig Karl....ich kann's so unterschreiben....

....und überhaupt, was wäre gewesen, hätt sich nu niemand aufgelehnt und alle wären nur Duckmäuser gewesen.....nüscht hätt sich geändert.....echt nich.....

groetjes uit Como

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon maja64 » 4. Juni 2010, 11:04

Mara,ich bin in meinem Leben noch nie ein "Duckmäuser" gewesen,weder damals noch heute.Und um etwas zu ändern muß es ja wohl auch eine andere Form des Protestes geben wie die von Gartenschläger.Was hat er den gemacht?Er hat Scheunen angezündet und dann diese Sache mit den SM 70.
Ich bin in einer normalen Familie augewachsen an einem Ort in diesen Land wo in zwei Richtungen nach ein paar Kilometern für mich auch Schluß war,habe ich deswegen Scheunen angezündet?? Ich denke mal ich hatte eine schöne Kindheit,aber da gab es auch Sachen in dieser Kindheit wie z.B.das mein Vater von der Stasi mit einer OPK belegt wurde,also nur im Wolkenkuckucksheim habe ich diese Kindheit auch nicht zugebracht.



Gruß maja [hallo]
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Hans-Peter » 4. Juni 2010, 13:53

maja64 hat geschrieben:Mara,ich bin in meinem Leben noch nie ein "Duckmäuser" gewesen,weder damals noch heute.Und um etwas zu ändern muß es ja wohl auch eine andere Form des Protestes geben wie die von Gartenschläger.Was hat er den gemacht?Er hat Scheunen angezündet und dann diese Sache mit den SM 70.
Ich bin in einer normalen Familie augewachsen an einem Ort in diesen Land wo in zwei Richtungen nach ein paar Kilometern für mich auch Schluß war,habe ich deswegen Scheunen angezündet?? Ich denke mal ich hatte eine schöne Kindheit,aber da gab es auch Sachen in dieser Kindheit wie z.B.das mein Vater von der Stasi mit einer OPK belegt wurde,also nur im Wolkenkuckucksheim habe ich diese Kindheit auch nicht zugebracht.

Gruß maja [hallo]



Hallo maja64, gestattest Du bitte, Gartenschläger und seine Freunde haben als 17jährige 1961 bei Strausberg als Protest gegen den Mauerbau eine Scheune angezündet, eine Feldscheune einer LPG auf freier Feldmark, in der kein Erntegut gelagert war. 17jährige Jugendliche glaubten in ihrer Wut auf den Staat, damit ein Signal zu einem Aufstand zu geben. Sie zogen nachts durch Strausberg und malten Parolen gegen die SED und den Mauerbau an Zäune und Mauern sinngemäß wie etwa "Reißt die Mauer wieder ein" oder "Lieber tot als rot" oder "SED nee". Außerdem waren sie Fans von Rockmusik, hörten gerne Singles von Ted Herold, gründeten zu Ehren ihres Idols sogar einen Ted-Herold-Klub. Die fünf Jugendlichen wurden in einem Schauprozess im NVA-Kulturhaus Strausberg wegen staatsgefährdender Hetze, Diversion und Brandstiftung zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Michael Gartenschläger und ein Freund sogar zu lebenslänglicher Haft.
Der anklagende Staatsanwalt warf den Jugendlichen auch vor, sie hätten geplant gehabt, NVA- und Sowjetarmee-Kasernen zu überfallen, Waffen und sogar Panzer zu erbeuten und in den Westen durchzubrechen... Ich hätte der Stasi auch erzählen können, ich habe vorgehabt, mich vom BND anheuern zu lassen sonstwas zu verraten wie die geplante Atombombenproduktion der DDR und ihre geplanten Abschussbasen auf dem Mars... Der Vernehmer hätte auch das notiert und auf mein Schuldkonto gesetzt... Und nun fünf 17jährige Jungen, noch keine Erwachsenen, noch nicht für ihr Handeln voll verantwortlich, weil sie bei ihrem Entwicklungsstand noch gar nicht die Folgen und Konsequenzen überblicken konnten... Und dann erzählen sie in ihrem jugendlichen Trotz den Stasi-Vernehmern in der MfS-U-Haft Frankfurt/Oder, was sie als 17jährige schon für tolle Kerle seien, sie hätten ja auch Kasernen der NVA und der Sowjets überfallen und Maschinengewehre und Panzer erbeuten können, dann wäre für sie der Weg in den Westen frei gewesen und keiner hätte es mehr gewagt, sie aufzuhalten... Und die Strasi-Verhörer haben munter mitgeschrieben. Die Fünf wurde unter Beugung geltenden DDR-Recht abgeurteilt.
Die Verstöße gegen DDR-Recht: Es wurde bei den Jugendlichen kein Jugendstrafrecht sondern Erwachsenenrecht angewendet. Es wurden auch Straftaten zur Urteilsbildung herangezogen, die die Angeklagten weder ernsthaft geplant noch begangen hatten, wie angebliche Überfälle auf Kasernen usw. Doch das Gericht begründete gerade damit die lebenslänglichen Freiheitsstrafen gegen Gartenschläger und seinen Freund. Die Justiz wollte aber kein gerechtes Urteil fällen, nur ein Exempel gegen mögliche Nachahmer statuieren. Die Taten zusammengefasst - auch wenn man eine kriminelle Bandenbildung zu Grunde legt - hätten bei Gartenschläger nach damaligem DDR-Recht wg. Brandstiftung und staatsg. Hetze eine Höchstrafe von sechs Jahren Jugendgefängnis (Jugendwerkhof, meinetwegen Torgau) betragen dürfen. Gut ich persönlich sehe auch noch das anders, habe mich aber mal an DDR-Fakten und DDR-Recht versucht zu orientieren.
Und meine letzte Frage an Dich: Wie kommst Du bitte darauf, dass er "Scheunen" - ja Du verwendest dafür in Deinem Beitrag den Plural - angezündet hat? gruß hp [wink]
Hans-Peter
 

Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Edelknabe » 4. Juni 2010, 18:56

Hans-Peter, ohne jetzt Maja und seiner Antwort zuvor zu kommen, mir fiel zu deinem gestrigen Text, deinem Lebenslauf noch etwas ein, eine sehr schöne Geschichte.
Im anderen Grenzforum hatte ich öfters über meine Zeit in den Kasernen der GSSD, der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, besser, der DDR geschrieben. Es war ein Baubetrieb, nennen wir ihn logischer weise einen staatsnahen Baubetrieb.
Nun waren wir öfters im Stammbetrieb und unser junger Brigadier, so jung wie wir war nicht der Zuverlässigste im Leben, geschieden, allein wohnend und ein Freund der Kneipen und der Mädchen.
Aber auf Arbeit ohne Abstriche ein Filou, ein Macher aber eben im Leben...ein gebranntes Kind. So wie du Hans-Peter, sehr schwierige Familienverhältnisse und so versuchte er sich immer zu verteidigen, wenn er doch mal wieder erst zum Frühstück gegen 8.00Uhr verschlafen auftauchte mit seinem doch schwierigen Lebenslauf und das er doch und das der Vater ihn und das die Freundin des Vaters ihn nicht und....weiß was nicht noch Alles?
Die böse Kindheit und schwierige Jugend war seiner Ansicht nach Schuld, das er nun so wurde wie er eben ist.
Ich höre heute noch die Worte der älteren Kollegen: " Nicht deine verflixte Kindheit und Jugend sind das Problem, die Ursachen, nein, du bist der Grund, denn nur aus dir kommt die Kraft, dein Leben zu verändern. Schiebe also nicht ständig die Schuld auf deinen Vater und deine ungeliebte Stiefmutter, nein, die Schuld liegt bei dir ganz alleine".
Nun bin ich der Typ der seinen Töchtern in Etwa das selbe an Lebenserfahrung der alten Kollegen beigebracht hat...siehe, die Kraft kommt aus dir selber und Nichts, aber auch Nichts wirft dich um und suche nicht die Schuld für Versagen bei Anderen.Ich hoffe doch, sie beherzigen die Worte ihres Vaters.
Wie oben geschrieben, es ist eine schöne Geschichte, lebensnahe Geschichte.

Rainer-Maria
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