DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon augenzeuge » 10. September 2015, 12:58

In Erbenhausen in Südthüringen ist am Mittwoch das Grab des DDR-Grenzsoldaten Hans-Jürgen Neuber geöffnet worden. Nach Angaben der Thüringer Staatskanzlei sollen mehr als 38 Jahre nach dem Tod die genauen Todesumstände des damaligen Stabsfeldwebels der DDR-Grenztruppen aufgeklärt werden.

Laut damaligen Untersuchungen soll er sich mit seiner Dienstwaffe erschossen haben. Diese Version bezweifelt die Witwe.

http://www.mdr.de/thueringen/sued-thuer ... er100.html

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Harsberg » 11. September 2015, 07:00

Damals machte das Gerücht vom "russischen Roulette" die Runde [wink]
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Edelknabe » 11. September 2015, 07:52

Ich frage mich was das jetzt noch bringen soll? Man sollte wohl eher die Leutchen ins Gebet nehmen, die damals unmittelbar im Umfeld des jungen Sacki waren, denen mal ins Gewissen reden, da käme garantiert mehr bei raus.Mal noch ne Frage in die Grenzerrunde....Stabsfeld.....waren das Zehnender?
Das mit dem Russischen Roulett und eventuell zuviel Alkohol im Spiel, das wäre schon ne tödliche Mischung gewesen.

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Harsberg » 12. September 2015, 07:10

Mal noch ne Frage in die Grenzerrunde....Stabsfeld.....waren das Zehnender?


Das waren Berufsunteroffiziere mit einer Regeldienstzeit von 10 Jahren.
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Interessierter » 12. September 2015, 08:24

@Harsberg:
Moin Moin, hast Du wohl versehentlich im falschen Forum gepostet ? [wink]
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Harsberg » 13. September 2015, 07:32

Interessierter hat geschrieben:@Harsberg:
Moin Moin, hast Du wohl versehentlich im falschen Forum gepostet ? [wink]



....Stabsfeld.....waren das Zehnender?


Nööö, die Frage hatte doch der Edle Knabe in seinem Beitrag gestellt.
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Edelknabe » 13. September 2015, 08:55

Danke Harsberg ,und wenn man diesen Versuch/Wunsch nach Aufklärung, dem seiner Witwe einmal weiter führt dann frage ich mich, was eigentlich heute Einer seiner damaligen Zimmergenossen zu verlieren hätte(außer der Erleichterung des Gewissen) wenn es damals doch ne tötliche Spielerei unter vielleicht noch enormen Alkoholeinfluss gewesen sein könnte?

Zumal, da würde doch nun heute Keiner mehr verhaftet für? Wann ist das eigentlich damals passiert(Todeszeitpunkt/Tages/Nachtzeit), steht da irgend wo was drüber?

Rainer-Maria und wollten die Beiden Jungverliebten nicht ein Haus bauen(so laut LVZ von vorgestern)? Also ne Leute, da erschieße ich mich doch nicht vorher? Schon dieser Punkt macht den Wunsch der Witwe nach Aufklärung nachvollziehbar.
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Edelknabe » 14. September 2015, 17:04

Haben wir hier Leute, die etwas von Pistolen verstehen? Was hatte so ein damaliger Zehnender(Stabsfeldwebel) eigentlich für ne Waffe am Mann? Und war damit(so das Gerücht"russisches Roulette) überhaupt so etwas möglich? Das interessiert mich einmal? Denn ich kenne sowas nur (gesehen im Film) mit Trommelrevolver.

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon pentium » 14. September 2015, 17:26

Edelknabe hat geschrieben:Haben wir hier Leute, die etwas von Pistolen verstehen? Was hatte so ein damaliger Zehnender(Stabsfeldwebel) eigentlich für ne Waffe am Mann? Und war damit(so das Gerücht"russisches Roulette) überhaupt so etwas möglich? Das interessiert mich einmal? Denn ich kenne sowas nur (gesehen im Film) mit Trommelrevolver.

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Spartacus » 14. September 2015, 17:35

Die Russen hatten die Nagant, einen russischen Trommelrevolver, dessen Produktion aber schon 1945
eingestellt wurde. In der NVA wurde meines Wissens nach nur die Pistole Makarow am Mann geführt.

LG

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Volker Zottmann » 14. September 2015, 17:36

Edelknabe hat geschrieben:Haben wir hier Leute, die etwas von Pistolen verstehen? Was hatte so ein damaliger Zehnender(Stabsfeldwebel) eigentlich für ne Waffe am Mann? Und war damit(so das Gerücht"russisches Roulette) überhaupt so etwas möglich? Das interessiert mich einmal? Denn ich kenne sowas nur (gesehen im Film) mit Trommelrevolver.

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Geht auch mit Kalaschnikow und vollem Magazin. Da sind die Chancen ungleich größer.... [laugh]

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Edelknabe » 14. September 2015, 17:54

Na vielen Dank Volker der "Spezialist" hatte da wohl gesprochen? Bleib du mal lieber bei der Maurerkelle Maurermeister. Und Spartakus.....Makarow....und weiter? Was ist nun, ist mit der Knarre das Todesspiel möglich? Weiter zu Pentium und Google.....mein Gott geh mir bloß weg mit Goolge Allwissend denn sind wir ein Forum zum Fragen und Beantworten oder was?

Oder bist du auch so einer der im Urlaub das Navi braucht um zum Bäcker zu finden? Gar noch die eigene Frau im Bettchen? Gott ne ich fasse es nicht, diese Welt stirbt nochmal an des Menschen totaler Verblödung, gerade, weil er die einfachsten Dinge nicht mehr beherrscht, erst bei Google nachschauen muss, um auf Toilette zu finden????????????????ß

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Spartacus » 14. September 2015, 18:21

Und Spartakus.....Makarow....und weiter? Was ist nun, ist mit der Knarre das Todesspiel möglich?


Nein geht nicht, es sei denn du nimmst sechs Magazine, eins mit einer Patrone, fünf ohne.

Soll ja so Verrückte geben.

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Edelknabe » 14. September 2015, 18:31

Na das ist doch eine konkrete Antwort Spartacus und Danke erstmal. "Und die anderen Dilletanten von Bauhelfern und Nichelchemnitzern, geht mir bloß weg" oder ne....kommt wieder wenn ihr richtig ordentliche Antworten so wie unser Spartacus habt.

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Volker Zottmann » 14. September 2015, 18:33

Spartas Antwort finde ich auch Klasse, aber danke für den "Spezialisten" Rainer.
Ich habe in der Tat einmal die Ehre gehabt und "durfte" eine Makarow reinigen. Sehr schwer das Ding. Glattes Magazin im Griff....
Aber Fragen hast Du manchmal, Donnerwetter!
Die Antworten weißt doch auch Du schon vorher.

Da auch Du "Spezial-Minen-ist" warst, konnte man auch mit der SM70 russisch Roulette spielen? (Statt 110 Splitterwürfel vielleicht nur 88)

Gruß Volker
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Nov65 » 14. September 2015, 18:36

Spartacus hat geschrieben:
Und Spartakus.....Makarow....und weiter? Was ist nun, ist mit der Knarre das Todesspiel möglich?


Nein geht nicht, es sei denn du nimmst sechs Magazine, eins mit einer Patrone, fünf ohne.

Soll ja so Verrückte geben.

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Schiebst du das Magazin in die Makarow und drückst ab, bis du tot. Da gibt es keine Zufälle und kein Glück.
Wenn in unserer Kompanie die Uffz. mit an die Grenze gingen oder auf dem Sozius des Grenzerfahrers auf Hinterlandstreife fuhren, hatten sie grundsätzlich die AK-47 um. Zugführer, und das waren wie @Harsberg richtig schrieb, auch langdienende(20 J+) Stabsfeldwebel, waren mit der Makarow bewaffnet. Das machte uns ja deswegen "Spaß", weil wir ihnen von der Bewaffnung her überlegen waren. Und deshalb waren sie uns Soldaten gegenüber auch immer artig.
Gruß, Andreas
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Spartacus » 15. September 2015, 17:10

Schiebst du das Magazin in die Makarow und drückst ab, bis du tot. Da gibt es keine Zufälle und kein Glück.


Ich meinte, dass du mit verbundenen Augen eins der sechs Magazine aussuchen musst, Andreas, so geht es
dann auch.

LG

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Nov65 » 15. September 2015, 18:33

Spartacus hat geschrieben:
Schiebst du das Magazin in die Makarow und drückst ab, bis du tot. Da gibt es keine Zufälle und kein Glück.


Ich meinte, dass du mit verbundenen Augen eins der sechs Magazine aussuchen musst, Andreas, so geht es
dann auch.

LG

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Hatte ich schon verstanden, Sparta. Ein materialaufwändiges Roulette.
Meine Aussage war an @Edelknabe gerichtet.
Gruß, Andreas
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Edelknabe » 15. September 2015, 18:57

Schon verstanden Nov. Also unser Zugführer vom Minentrupp war auch ein Stabsfeldwebel, schlief aber Zuhause in Boizenburg,(soweit ich mich erinnere fast immer) deswegen ist mir der Vorfall mit dem damaligen Toten nicht so recht nachvollziehbar?

"Einer will bauen, ein eigenes Haus und das zu DDR-Zeiten und erschießt sich"...noch so ne völlig unlogische unklare Sache, dazu kurz vor dem Heimgang???????? Ne andere Frau/Geliebte eventuell? Nur deswegen erschießt sich doch Keiner?

Rainer-Maria also da war was mit seinen damaligen Kumpels...nur was? Vielleicht war der junge Kerl auch mit 27 Jahren noch zu sensibel? Denn ich war es auch.Gut, nicht mehr in dem Alter aber paar Jahre eher.
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon pentium » 15. September 2015, 19:03

Edelknabe hat geschrieben:Schon verstanden Nov. Also unser Zugführer vom Minentrupp war auch ein Stabsfeldwebel, schlief aber Zuhause in Boizenburg,(soweit ich mich erinnere fast immer) deswegen ist mir der Vorfall mit dem damaligen Toten nicht so recht nachvollziehbar?

"Einer will bauen, ein eigenes Haus und das zu DDR-Zeiten und erschießt sich"...noch so ne völlig unlogische unklare Sache, dazu kurz vor dem Heimgang???????? Ne andere Frau/Geliebte eventuell? Nur deswegen erschießt sich doch Keiner?

Rainer-Maria also da war was mit seinen damaligen Kumpels...nur was? Vielleicht war der junge Kerl auch mit 27 Jahren noch zu sensibel? Denn ich war es auch.Gut, nicht mehr in dem Alter aber paar Jahre eher.



Eine Runde Spekulatsius gefällig....?!

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Merkur » 15. September 2015, 19:32

Edelknabe hat geschrieben:Ne andere Frau/Geliebte eventuell? Nur deswegen erschießt sich doch Keiner?
Rainer-Maria .


Doch Rainer-Maria. Selbst Offiziere der NVA haben sich deswegen erschossen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon augenzeuge » 30. Oktober 2015, 14:25

Zum ungeklärten Todesfall des DDR-Grenz-Stabsfeldwebels Hans-Jürgen Neuber liegt nun das Gutachten des Rechtsmediziners Michael Tsokos von der Berliner Charité vor.

„Die Untersuchungen zum Schusskanalverlauf und zu den Schädelfrakturen bestätigen einen Kopfschuss aus nächster Nähe als Todesursache. Die Befunde sind mit einem Suizid vereinbar, wobei das aber mit der rechtsmedizinischen Untersuchung allein nicht zu beweisen ist“

http://www.thueringer-allgemeine.de/web ... 1420416408

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Re: DDR-Grenzsoldat nach 38 Jahren exhumiert

Beitragvon Interessierter » 3. Februar 2017, 16:50

Dazu auch dieses:

Der mysteriöse Tod des DDR-Grenzers Hans-Jürgen N.
Von Sven Felix Kellerhoff | Veröffentlicht am 18.11.2015 |

Bild
Der Tatort: Der Leichnam von Hans-Jürgen Neubert (gepixelt) am 2. Februar 1977. Die Lage der Waffe passt kaum zu einem Selbstmord.
Quelle: BStU

Am 2. Februar 1977 soll sich der Grenztruppen-Feldwebel Hans-Jürgen Neuber erschossen haben. So steht es im Stasi-Bericht. Nun wurden die sterblichen Überreste untersucht. Mit ambivalentem Ergebnis.

Jahrzehntelang zurückliegende Todesfälle aufklären? Kein Problem für heutige Gerichtsmediziner! Allerdings leider nur im Fernsehen, sei es beim „Letzten Zeugen“, bei „Bones“ oder im Münsteraner „Tatort“ für Prof. Dr. Karl-Friedrich Boerne alias Jan-Josef Liefers. Die Wirklichkeit allerdings sieht anders aus. Zwar gelingen immer wieder spektakuläre Erfolge – doch in viel mehr Fällen kann auch der beste Forensiker die Täter nicht mehr überführen.

Das trifft wohl auch für den DDR-Grenzsoldaten Hans-Jürgen Neuber zu. Am 2. Februar 1977 war der Stabsfeldwebel in seinem Unterkunftsraum in der Grenzkompanie Erbenhausen mit einem Kopfdurchschuss leblos aufgefunden worden. Auf den ersten Blick ein Selbstmord, und zu diesem Ergebnis kam auch die Bezirksverwaltung Suhl des Ministeriums für Staatssicherheit. Doch Neubers Witwe konnte nicht an einen Suizid glauben: Ihr Mann hatte nur noch wenige Monate Dienst abzuleisten, er freute sich auf die Zeit danach. Außerdem war und ist bekannt, dass die Stasi gern unangenehme Ereignisse vertuschte oder „geradebügelte“.

Nach 38 Jahren wurden am 9. September 2015 die sterblichen Überreste Neubers exhumiert. Der Direktor des Rechtsmedizinischen Instituts der Charité Berlin, Michael Tsokos, hat jetzt abschließend festgestellt, dass sich „die Befunde des Kopfschusses bei dem DDR-Grenzsoldaten Neuber mit einem Suizid in Einklang bringen lassen“. Tsokos ist nicht irgendwer, sondern der sicher bekannteste echte deutsche Pathologe – eine Koryphäe, auch wenn manche seiner Kollegen ihm den Erfolg seiner Bücher manchmal neiden.
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Von Neubers Leichnam waren nach der langen Liegezeit im überwiegend erhaltenen Holzsarg zahlreiche Knochen und Knochenfragmente gesichert worden. Tsokos ließ sie in seinem Institut per Computertomograf untersuchen. Zwar konnte weder das Ein- noch das Ausschussloch im Schädel nachgewiesen werden. Die entsprechenden Knochenfragmente waren aufgrund eines Trümmerbruchs der Schädelbasis nicht mehr vorhanden.

Der Gerichtsmediziner fand keine Belege, dass „in irgendeiner Form manipuliert worden“ sei. Naturgemäß würden bei einem Kopfdurchschuss Teile der Schädelbasis zertrümmert. Die so entstandenen sehr kleinteiligen Knochenfragmente seien 38 Jahre nach Todeseintritt nicht mehr nachweisbar. Bei der Aktenauswertung, der Überprüfung des Protokolls der Sektion von 1977 sowie der damals gefertigten Fotografien ergaben sich ebenfalls keine Hinweise auf verfälschte Ergebnisse.

Damit ist allerdings die Kernfrage nicht beantwortet. Denn ohnehin war unwahrscheinlich, dass mit der Untersuchung der Knochen der mysteriöse Todesfall Neuber aufgeklärt werden könnte. Dass der Feldwebel durch einen Kopfschuss starb, ist klar. Aber wie kam es dazu? Seine Witwe Vera glaubt, dass Kameraden ihren Mann regelrecht hingerichtet haben könnten und den Mord als Suizid darzustellen versuchten.

Falls es aber am Leichnam Spuren von äußerer Gewalt gab, etwa Blutergüssen oder Quetschungen, weil er festgehalten wurde, als die Kugel seinen Schädel traf, wären diese an Knochenfragmenten sicherlich nicht mehr nachweisbar. So etwas gelingt wirklich nur in TV-Krimis.

Es bleibt der Widerspruch, dass sich Hans-Jürgen Neuber das Leben genommen haben soll, obwohl es darauf keine Hinweise gab. „Offen bleibt die Frage nach dem Warum?“, teilte die thüringische Staatskanzlei mit. Deshalb solle mit Vera Koch, verwitwete Neuber geklärt werden, „ob und in welchem Umfang noch Archivrecherchen und Zeitzeugenbefragungen erfolgen sollen“. Es soll damit auch gewährleistet werden, einvernehmlich alle Möglichkeiten der Aufklärung ausgeschöpft zu haben.

https://www.welt.de/geschichte/article1 ... gen-N.html
Interessierter
 


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