Der Fall Dirk Schiller

Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon manudave » 4. September 2012, 18:50

Die Spuren des kleinen Dirk enden vor fast einunddreißig Jahren auf einem verschneiten Feld. Am Morgen des 10.3.79 luden die Eltern auf dem Parkplatz einer Tropfsteinhöhle Heimkehle/Rottleberode/Ostharz (damals DDR-Gebiet) noch schnell die raren Gurken um, die sie in einem Laden ergattert hatten, während ihre beiden Kinder auf dem angrenzenden Feld an einem zugefrorenen Bach spielten.

Aber dann kam die sechsjährige Tochter allein zurück. Auf die erschrockene Frage der Eltern, wo ihr dreieinhalbjähriger Bruder Dirk sei, drehte sich das Mädchen erstaunt um und sagte: „Er war gerade noch hinter mir…“

Es war der vorletzte Tag des Familienurlaubs in einem Ferienheim, den die DDR-Behörden den Schillers für den Februar genehmigt und dann um einen Monat verschoben hatten – angeblich weil das Ferienheim im Januar geschlossen sei. Es war auch der einzige Augenblick in den zwei Urlaubswochen, in dem die Mutter ihren kleinen Sohn für zehn Minuten aus den Augen gelassen hatte, denn sie hatte schon zwei Kinder durch Krankheit verloren und war daher überängstlich, noch ein Kind zu verlieren. Auch hatte der kleine Dirk zwei offene Fontanellen (runde weiche Stellen am hinteren Oberkopf, an denen die Schädeldecke nicht zugewachsen ist). Diese beiden Öffnungen müssen heute noch ertastbar sein, der Befund lautet: Schädelknochendefekt am Hinterhaupt von 2 x 2 Fingerkuppen (Kalottendefekt am Übergang parieto-occipital)

Der kleine Junge, der Angst vor Brücken hatte, muss damals den anderen Weg zum Parkplatz über die Landstraße genommen haben. Die Eltern, die das ganze verschneite Feld absuchten, konnten keine Fußspuren feststellen, die zum Bach oder zum weiter entfernten Fluss geführt hätten. Auch war die Eisdecke des flachen Bachbetts, an dem die Kinder mit Stöcken in den Schnee gemalt hatten, ungebrochen.

Dirk war nicht ertrunken. Er war spurlos verschwunden.

Die gerufene Feuerwehr und Polizei machte sich die Mühe, die Spuren im Schnee zu suchen.
Durch den starken Schneesturm war dies aber nicht möglich. Stattdessen tauchte aus mysteriösen Gründen ein Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit auf und unterhielt sich mit den Kriminalbeamten, die auch kurz darauf die Suche beendeten. Was der Mann dort wollte, blieb bis auf den heutigen Tag ungeklärt, da es sich ja bei dem Verschwinden des Kindes aufgrund eines Unfalls oder einer Straftat um keine Angelegenheit handelte, in der die Staatssicherheitsbehörde ermitteln würde, was in der Bundesrepublik ungefähr mit dem Auftauchen eines BND-Mitarbeiters innerhalb von zwei Stunden nach Meldung eines vermissten Kindes vergleichbar wäre…

Auf dem Heimweg vom Urlaubsort nach Görlitz fiel der Mutter der fremde PKW wieder ein, den sie auf dem verlassenen Parkplatz der noch geschlossenen Tropfsteinhöhle (Heimkehle)wahrgenommen hatte. Nur wenige Minuten nach ihnen war ein dunkelblauer Wagen (Kennzeichen SF für Leipzig) auf dem Parkplatz eingebogen. Die beiden Insassen – ein Mann und eine Frau, Anfang bis Mitte Dreißig, in grauen Mänteln – waren ausgestiegen und zum Eingang der Höhle gegangen, die erst um zehn Uhr aufmachte. Dann waren sie wieder zum Wagen zurückgegangen, weggefahren und nicht wiedergekommen.

Diese beiden Fremden mussten auf ihrem Rückweg an dem kleinen blonden Jungen auf der Fahrstraße von der dem Höhlenparkplatz über die Flussbrücke, vorbeigefahren sein.

Zurück am Heimatort erstattete die verzweifelte Mutter mit Ihrem Mann noch einmal eine Vermisstenanzeige. Doch von der ermittelnden Kripo bekam sie nie mehr einen Bescheid. Auf ihre Beschwerden und Anfragen hin wurde ihr nur lapidar geschrieben, man sähe keinen Grund zu neuerlichen Ermittlungen. Der schwangeren Frau wurde wenige Monate nach Dirks Verschwinden von einem Kripobeamten nur geraten, sie solle Dirk für tot erklären lassen. Dazu bemerkte er: „Ach, Sie kriegen doch wieder ein neues Kind!“

Einige Monate später – im Sommer 1979 – wurde beiden Eltern von ihren jeweiligen Betrieben gleichzeitig mitgeteilt, dass sie am nächsten Tag zu Hause bleiben sollten, denn „morgen kommt einer aus Berlin, der euch über Dirk aufklären wird“. Tatsächlich hielt an dem Tag ein gelbes Fahrzeug (Wartburg) vor ihrem Haus. Auch dieser Fremde identifizierte sich durch seinen Ausweis als Mitarbeiter des Innenministeriums. Er legte die Akte Dirk auf den Tisch, blätterte kurz darin und sagte, die Polizei hätte „alles richtig gemacht“. Auf die Frage der Mutter hin erklärte er, die beiden Fremden, die zu dem Zeitpunkt, an dem Dirk verschwunden war, auf dem Parkplatz gesehen worden waren, seien ermittelt worden. „Aber die wollen nicht mit Ihnen sprechen. Sie haben selber drei Kinder, haben es also nicht nötig, ein Kind zu entführen. Außerdem sind sie nach Moskau geflogen.“

Seine seltsamen Bemerkungen ließen die Eltern stutzig werden. Warum sprach der Stasi-Mann plötzlich von „entführen“? Das Wort hatten sie selbst noch nie den Behörden gegenüber geäußert… Und warum wollten die einzigen Zeugen, die doch angeblich selbst Eltern von drei Kindern waren, mit den verzweifelten Eltern des kleinen Dirk nicht sprechen? Konnten echte Eltern wirklich so herzlos und ohne jedes Mitgefühl sein? Und was war der Grund für ihren Flug nach Moskau?

Die Fragen häuften sich, doch die Behörden der DDR gaben keine Antworten. Dafür fand die Mutter später heraus, dass die Angaben über das Verschwinden ihres Sohns in seiner Akte gefälscht worden waren. Angeblich war er erst 1983 in Ungarn verschollen – und nun plötzlich in Ungarn statt in der DDR, eben alles ganz harmlos und anders... Auch stellte sie später verwundert fest (nach Einsicht in die Ermittlungsakte aus Sangerhausen), dass die Ermittler erst Wochen später Fotos von dem verschneiten Feld gemacht hatten, auf dem Dirk im März 1979 verschwunden war. Nur ist es auf den Ermittlungsfotos nicht mehr verschneit, und der Bach ist nicht mehr zugefroren… Das interessanteste Detail, das die Mutter erst viel später erfuhr, war die Tatsache, dass ein eifriger DDR-Verwaltungsangestellter 1988 – zufällig kurz nach Erscheinen des Buchs Wo ist Dirk, Herr Honecker? in der BRD, das das mysteriöse Verschwinden ihres Sohns behandelt und zufällig auch noch schnell vor dem Mauerfall – die Löschung ihres Sohns aus den Meldedaten beantragte. Damit wäre Dirks Person für immer gelöscht worden – so als hätte er nie existiert und wäre demnach auch nie spurlos verschwunden. Überraschend ist dies vor allem deshalb, weil eine solche Personenlöschung auch in der DDR sonst nie versucht wurde.

Außer im Fall Dirk.

Zum verzweifelten schriftlichen Hilferuf der Mutter an Herrn Honecker fand sie später nur den lapidaren Aktenvermerk, ihre „Anfrage sei arrogant“. Als sie anfing, sich Hilfe suchend an das Deutsche Rote Kreuz, Amnesty International und andere Hilfsorgane im Westen zu wenden, griffen die DDR-Behörden recht schnell zu Maßnahmen gegen die unbequeme Mutter. Eines Tages fuhren zwei Wagen vor dem Kindergarten vor, an dem sie ihre Jüngste wegbrachte. Ihr Mann saß in einem der Autos. Er war schon verhaftet worden. Sie wurde mitgenommen. Man wolle sich nur mit ihr unterhalten, nein, von Haft sei keine Rede…

Die Mutter kam in Untersuchungshaft, ohne ihre Kinder noch einmal sehen zu dürfen. Der Vorwurf gegen sie lautete „die Sendung von Nachrichten, die der Geheimhaltung nicht unterliegen“ und dass sie „Kontakt mit dem westlichen Ausland aufgenommen hatte“. Für diese merkwürdigen Ausgeburten deutsch-demokratischer Strafgesetzparagraphen erhielt sie 4 ½ Jahre Haft im Gefängnis Bautzen II. Die wahren Gründe für ihre Inhaftierung waren wohl eher die unbequemen Fragen und Hilferufe einer Mutter, die ihr Kind suchte und der die vielen Ungereimtheiten auffielen, die das Verschwinden ihres Sohns nach sich zog.

Nach anderthalb Jahren Haft konnte sie 1984 von der BRD freigekauft werden. Bei ihrer Ausreise aus der DDR versuchte man noch schnell, sie dazu zu bringen, keinen Ausreiseantrag für ihren vermissten Sohn Dirk zu stellen. Warum? Wohl weil die Bundesrepublik fragen würde was mit dem Kind Dirk Schiller sei und wo er ist. Das hätte sicher peinliche Fragen aufgeworfen, die man anscheinend vermeiden wollte. Auch legte man ihr nahe, die Sache Dirk im Westen auf sich beruhen zu lassen, wenn sie ihre Kinder wieder sehen wollte. Die Kinder waren noch bei den Großeltern und in der DDR. Also ließ die Mutter die Sache Dirk auf sich ruhen – zwei Monate lang, bis ihre Kinder in den Westen nachgeschickt wurden.

Danach ging ihre Suche weiter. Doch die Akte Dirk wanderte die ganzen Jahre über nur über von einer Behörde zur anderen – was genauso ungewöhnlich und unerklärlich ist wie der ganze Fall Dirk.

Ein paar weitere ungewöhnliche Zufälle sind sicher auch die Schicksale der Staatsanwälte in der DDR, die die Akte Dirk anforderten und die heute nicht mehr leben. Eine Staatsanwältin, die ca. Mitte Vierzig war, als sie sich mit dem Fall befasste, verstarb überraschend. Ein Staatsanwalt in rüstigem Alter verstarb sechs Wochen, nachdem er die Akte Dirk angefordert hatte. Ein anderer Staatsanwalt starb nur wenige Wochen nach seiner Aktenanforderung. Und der Staatsanwalt, der sich zu DDR-Zeiten für die Aufklärung des Falls Dirk vorbildlich eingesetzt hatte, hat seine Einstellung gleich nach der Wende gewendet. Seitdem äußerte er sich öffentlich über die Eltern des vermissten Jungen so, dass sie wohl ein psychisches Problem hätten, weil sie ihr Kind immer noch suchen… Obwohl dieser Staatsanwalt noch am Leben und in seinem Beruf (im Westen) tätig ist, hielt er es nicht für nötig, einer Einladung der Opferverbände zu folgen, bei dem es um den Mord an einem DDR-Fußballer und andere Stasi-Skandale ging.

Dafür starb noch einer an einem mysteriösen Tod. Das war der Kollege von Dirks Vater, der sich nach dem Verschwinden des Kinds rührend um die Eltern kümmerte und sie tatkräftig mit Tipps und Hilfeleistungen unterstützte. In ihrer Stasi-Akte findet sich zur Überraschung der Mutter just dieser Kollege wieder – er war ein Stasi-Spitzel, der die Familie Schiller nach dem Verschwinden ihres Sohnes überwachte und ausspionierte, um sie später durch seine Aussage in Haft zu bringen.

Dieser Freund und Helfer wurde nach der Grenzöffnung tot in seinem Sessel aufgefunden. Die Todesursache bleibt ungeklärt.

Die vielleicht einzig logische Erklärung für das spurlose Verschwinden des kleinen Jungen, dessen Leiche nie gefunden wurde und der laut einem BRD-Ermittler nicht ertrunken sein kann, und vor allem die einzig logische Erklärung für die mysteriösen Umstände könnten die beiden offenen Fontanellen (runde weiche Stellen am hinteren Oberkopf, an denen die Schädeldecke nicht zugewachsen ist). Diese beiden Öffnungen müssen heute noch ertastbar sein, der Befund lautet: Schädelknochendefekt am Hinterhaupt von 2 x 2 Fingerkuppen (Kalottendefekt am Übergang parieto-occipital)
Kinder, die mit Fontanellen (Euromünzen-großen Weichstellen in der hinteren Schädeldecke, die nicht mehr zuwachsen) geboren werden, sind extrem selten – und ein Säugling, bei dem der Kinderarzt diese seltene Laune der Natur feststellt, wäre auch in der ehrgeizigen DDR-Forschung, die mit der des Westens unbedingt mithalten wollte, ein hochinteressantes Forschungsobjekt gewesen.

Dirks Mutter sucht noch heute nach ihrem Sohn und nach der Klärung dieses mysteriösen Falls.

In der Hoffnung, dass Sie helfen könnten die deutsche Staatsanwaltschaft zu einer Wiederaufnahme des Falles Dirk Schiller zu bewegen und vor allem, dass man nicht nach Altaktenlage entscheidet, sondern auch meinen Worten mal Gehör schenkt. Die alten Akten waren manipuliert und nicht vollständig und auch nicht mit den Informationen über die Insassen des Fahrzeuges belegt.

Heidi Stein (Mutter von Dirk Schiller)

http://dirkvermisst.blog.de/
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Benutzeravatar
manudave
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4395
Bilder: 49
Registriert: 22. April 2010, 16:29
Wohnort: Hessen

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Volker Zottmann » 4. September 2012, 19:04

Nach der Wende wurde doch dieser Fall verfilmt, oder?
Im Nachhinein habe ich damals ein Interview mit dem Kindsvater gesehen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Sirius » 4. September 2012, 19:55

Volker Zottmann hat geschrieben:Nach der Wende wurde doch dieser Fall verfilmt, oder?
Im Nachhinein habe ich damals ein Interview mit dem Kindsvater gesehen.

Gruß Volker


Das dürfte dieser Film gewesen sein:

http://www.cinema.de/film/ich-klage-an-1,1316766.html
Benutzeravatar
Sirius
 
Beiträge: 3915
Registriert: 21. September 2011, 10:01

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Volker Zottmann » 4. September 2012, 20:50

Ja Sirius, genau der war es. Der Film ließ das grausige Ende weit offen.
Zum Schluss sah man Kinder eines Heimes, und ein kleiner Steppke hinkte hinterher. .... Sehr einfühlsam der Film, sehr traurig.
Zum Film gab es das Interview, aus dem ich entnahm, dass die Originalfamilie zerbrach. Der Mann sprach auch über die Zustände, die Enge im Urlauberheim, die gesamten Umstände und dass beide beim "Schmusen" im Auto einen Moment unachtsam waren. Zum Schluss sagt er: "Woher ich das alles so genau weiß? ICH bin der Vater"

Eine fürchterliche Geschichte in der Verstrickung der Staatssicherheit,

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. September 2012, 21:00

Eine ergreifende Geschichte....ich frag mich grad, ob die Aktenrekonstruktionsmaschine, die näxtes Jahr kommen soll, da in Zukunft eventuell Licht in's Dunkele bringen kann....

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon augenzeuge » 4. September 2012, 21:09

manudave hat geschrieben:
Der schwangeren Frau wurde wenige Monate nach Dirks Verschwinden von einem Kripobeamten nur geraten, sie solle Dirk für tot erklären lassen.

Das Verhalten der Kripo erscheint hier sehr merkwürdig.

Angeblich war er lt. Akte erst 1983 in Ungarn verschollen – obwohl er im März 1979 verschwunden war.

1988 sollte die Löschung ihres Sohns aus den Meldedaten beantragt werden? Ein Vorgang, den es nie zuvor gab?

Eine Staatsanwältin, die ca. Mitte Vierzig war, als sie sich mit dem Fall befasste, verstarb überraschend. Ein Staatsanwalt in rüstigem Alter verstarb sechs Wochen, nachdem er die Akte Dirk angefordert hatte. Ein anderer Staatsanwalt starb nur wenige Wochen nach seiner Aktenanforderung. Und der Staatsanwalt, der sich zu DDR-Zeiten für die Aufklärung des Falls Dirk vorbildlich eingesetzt hatte, hat seine Einstellung gleich nach der Wende gewendet.


Das wäre doch mal ein Fall für todesmutige Kripo-Spezialisten....ein normaler Staatsanwalt wird das Risiko wohl kaum eingehen.....
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84869
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Merkur » 4. September 2012, 21:10

SkinnyTrucky hat geschrieben:ich frag mich grad, ob die Aktenrekonstruktionsmaschine, die näxtes Jahr kommen soll, da in Zukunft eventuell Licht in's Dunkele bringen kann....

Mara


Ich hoffe auch, dass die Zaubermaschine den zerrissenen Zettel zusammenpusselt, auf dem Mielke vermerkt hat, wo das Kind ist. Und ich mache mir langsam Sorgen darüber, ob die Maschine den hohen Erwartungen der Vorfreudigen auch gerecht werden kann.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. September 2012, 21:17

Merkur hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:ich frag mich grad, ob die Aktenrekonstruktionsmaschine, die näxtes Jahr kommen soll, da in Zukunft eventuell Licht in's Dunkele bringen kann....

Mara


Ich hoffe auch, dass die Zaubermaschine den zerrissenen Zettel zusammenpusselt, auf dem Mielke vermerkt hat, wo das Kind ist. Und ich mache mir langsam Sorgen darüber, ob die Maschine den hohen Erwartungen der Vorfreudigen auch gerecht werden kann.


Wo ich frage, da hoffst du schon....sollte ich mithoffen Merkur....????

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Icke46 » 5. September 2012, 16:07

Ich halte diese ganze Stasi-Verschwörungstheorie im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Kindes auch für ,gelinde gesagt, etwas abseitig. Gründe dafür hat Uwe ja schon genannt.

Ich glaube eher, dass es sich hierbei um einen der tragischen Fälle handelt, wo Eltern ihr Kind verlieren, aber keinen Platz zum trauern haben, und so über das Schicksal des Kindes im Ungewissen sind. Da klammert man sich an jede Möglichkeit, die ein weiterleben des Kindes wahrscheinlich machen könnte - in der DDR nimmt man dafür eben die Stasi, im Westen, wie man an verschiedenen verschwundenen Kindern beobachten kann, setzt man seine "Hoffnung" auf Kinderhändlerringe. Mir spukt in dem Zusammenhang der Fall von Seike Sörensen aus Nordfriesland im Kopf herum, die 1993 als Elfjährige verschwand und von der es bis heute keine Spur gibt. Im Kopf herumspuken deshalb, weil ich den Landstrich dort recht gut kenne und es nie für möglich gehalten hätte, dass dort so etwas passiert.

Gruss

icke
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5881
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Volker Zottmann » 5. September 2012, 16:25

ABV, da gab es ja, ob im Film, oder danach weiß ich nicht mehr, Andeutungen.
Der Junge kann wegen fehlender Spuren auf schneebedecktem Feld nur auf der Straße gelaufen sein, wurde dann womöglich von einem Staatsbediensteten angefahren. Ob damit ein Verkehrsunfall vertuscht wurde, ist nie raus gekommen. Es liegt aber nahe, so, laut Fernsehbericht, dass ein Angehöriger der Stasi involviert war.
Also, das sind nicht meine Vermutungen, das wurde gesendet!

Parallel dazu ereignete sich Anfang der 80er Jahre ein folgenschwerer Verkehrsunfall Im Mansfelder Gebirgsland, also unweit von meinem Wohnort. Zwischen Polleben und Burgsdorf streifte ein Stasi-PKW einen LKW W50 mit Hänger aus "meinem" VEB.
Der PKW kam im Gegenverkehr auf die falsche Straßenseite. Es krachte!
In der Folge verlor der Fahrer, ein Staatssicherheitsmann, seine halbe Gesichtsschädelhälfte und verstarb daran Monate später.
Obwohl allen dort die Schuldfrage zweifelsfrei erschien und der Stasifahrer noch dazu alkoholisiert war, wurde unserem Fahrer für die Dauer der Ermittlungen der Führerschein eingezogen.
Fast ein Jahr wurde unser Kollege im Ungewissen gelassen und musste ersatzweise schlechter bezahlte Hofdienste verrichten.
Klammheimlich wurden ihm eines Tages dann die Papiere neu ausgestellt. Er ist aber nie entschädigt worden, noch gab es eine offizielle Stellungnahme.

Aus diesem Wissen heraus kann ich mir jedes Szenario im Fall Dirk Schiller vorstellen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Volker Zottmann » 5. September 2012, 17:24

Uwe, das rot markierte war nur zur Vorsicht, damit ich nicht wieder zerhackstückelt werde.
Ich hatte da NICHT an Dich gedacht. [wink]

Der Film war Fiktion in Anlehnung an tatsächliches Geschehen. So wurde auch darauf hingewiesen.
Was mich nur sehr betroffen machte seinerzeit, war der Abspann mit dem Vater. Ich weiß nun nicht mehr, obs direkt oder erst später erfolgte. Zumindest höre ich ihn noch... "Ich muss es wissen, ICH bin der Vater"
Da klang Klage und Bitternis mit, auch über die ganze zerbrochene Familie...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Merkur » 5. September 2012, 18:18

Volker Zottmann hat geschrieben:ABV, da gab es ja, ob im Film, oder danach weiß ich nicht mehr, Andeutungen.
Der Junge kann wegen fehlender Spuren auf schneebedecktem Feld nur auf der Straße gelaufen sein, wurde dann womöglich von einem Staatsbediensteten angefahren. Ob damit ein Verkehrsunfall vertuscht wurde, ist nie raus gekommen. Es liegt aber nahe, so, laut Fernsehbericht, dass ein Angehöriger der Stasi involviert war.
Also, das sind nicht meine Vermutungen, das wurde gesendet!

Parallel dazu ereignete sich Anfang der 80er Jahre ein folgenschwerer Verkehrsunfall Im Mansfelder Gebirgsland, also unweit von meinem Wohnort. Zwischen Polleben und Burgsdorf streifte ein Stasi-PKW einen LKW W50 mit Hänger aus "meinem" VEB.
Der PKW kam im Gegenverkehr auf die falsche Straßenseite. Es krachte!
In der Folge verlor der Fahrer, ein Staatssicherheitsmann, seine halbe Gesichtsschädelhälfte und verstarb daran Monate später.
Obwohl allen dort die Schuldfrage zweifelsfrei erschien und der Stasifahrer noch dazu alkoholisiert war, wurde unserem Fahrer für die Dauer der Ermittlungen der Führerschein eingezogen.
Fast ein Jahr wurde unser Kollege im Ungewissen gelassen und musste ersatzweise schlechter bezahlte Hofdienste verrichten.
Klammheimlich wurden ihm eines Tages dann die Papiere neu ausgestellt. Er ist aber nie entschädigt worden, noch gab es eine offizielle Stellungnahme.

Aus diesem Wissen heraus kann ich mir jedes Szenario im Fall Dirk Schiller vorstellen.

Gruß Volker


Natürlich muss in so einem Fall die Stasi die Finger im Spiel gehabt haben, es wäre ja sonst auch langweilig. Deine Spekulationen und Mutmaßungen demonstrieren unmissverständlich Deine Realitätsferne. Wie naiv muss man eigentlich sein, um all den Stuss im Fernsehen zu glauben.
Ich kenne noch eine Reihe anderer Fälle von Kindern aus der DDR, die plötzlich verschwunden waren und nie wieder gesehen wurden. Hat die auch alle die Stasi verschwinden lassen ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Volker Zottmann » 5. September 2012, 18:24

Nein Merkur, das interpretierst Du falsch. Bis eben war hier alles sachlich!

1.Fall Schiller. Das wurde im Fernsehen präsentiert.

2.Meine Firmengeschichte war real! Ich schrieb deshalb, ich könne mir jedes Szenario vorstellen...

Ich bin kein Hellseher und habe auch nichts dergleichen behauptet. Jetzt scheinst Du mir was andichten zu wollen.
Nur ist das das Geschrei ausgeblieben.

Guten Abend, Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Merkur » 5. September 2012, 18:37

Volker Zottmann hat geschrieben:Nein Merkur, das interpretierst Du falsch. Bis eben war hier alles sachlich!

1.Fall Schiller. Das wurde im Fernsehen präsentiert.

2.Meine Firmengeschichte war real! Ich schrieb deshalb, ich könne mir jedes Szenario vorstellen...

Ich bin kein Hellseher und habe auch nichts dergleichen behauptet. Jetzt scheinst Du mir was andichten zu wollen.
Nur ist das das Geschrei ausgeblieben.

Guten Abend, Volker


Ich glaube kaum, dass ich etwas falsch interpretiert habe. Natürlich halte ich Deine Firmengeschichte für real, nur taugt sie nicht ansatzweise als Anhalt oder Vergleich zum Fall S. Ich wundere mich immer, wie mediengläubig manche Leute sind. Ich habe dort schon die tollsten Storys gesehen und gelesen. Die hatten nur ein Problem, nämlich dass sie nicht mal im Ansatz stimmten, gerade im Zusammenhang mit dem MfS wird aufgebauscht und z. T. auch völlig frei erfunden.
Wie gesagt, es gibt eine Reihe von Kindern, die in der DDR spurlos verschwunden sind und auch heute noch vermisst werden. Und ich wage zu behaupten, dass diese Kinder nicht durch Zutun des MfS verschwunden sind.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon augenzeuge » 5. September 2012, 18:49

Wenn ich sehe, welche Aktivitäten es im Kreuzworträtselfall gab und hier im Fall S., dann stellt man sich schon einige Fragen. Warum zeigte man hier ein viel schwächeres Interesse, den Fall aufzuklären? Warum drängte man die Mutter nach wenigen Monaten zur Aufgabe und sagte sie soll den Sohn für tot erklären lassen....? Wer handelte hier in wessen Interesse?

Und ja, gab es eigentlich einen ähnlichen Fall, der eine so hohe Sterberate unter Rechtsanwälten hatte?

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84869
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Interessierter » 5. September 2012, 18:54

Zitat ABV:
Oder meldet sich deshalb niemand, weil es diesen mysteriösen Verkehrsunfall nie gegeben hat?


Uwe, Deine Zweifel sind für mich logisch. Bei Verkehrsunfällen kann man den Vorgang durch vorhandene Akten belegen. Wenn man aber weiß, daß eine Behörde in großem Umfang Akten vernichtet hat, einzig und allein, daß man ihre Untaten nicht nachweisen kann, dann muß sie sich nicht wundern, wenn sie auch ohne Unterlagen in Verdacht gerät.

Ich erinnere nur an viele andere Fälle wie Eigendorf, Berger , Fuchs und andere und auch an die seltsamen Suizide von politischen Gefangenen.

Nicht diejenigen die so einen Verdacht äußern sind zu kritisieren, sondern diejenigen denen man genügend Menschenrechtsverletzungen nachgewiesen hat und die jetzt schon wieder so dreist sind und die Akten, die sie selbst vernichtet haben, lauthals zu fordern. So herum wird " ein Schuh daraus ".

Damit will ich nicht sagen, das alles der Stasi zuzuordnen ist, aber wie auch heute noch, sind als erstes diejenigen verdächtig, die genügend, entsprechden " Dreck am Stecken haben ".

Gruß
Wilfried
Interessierter
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Volker Zottmann » 5. September 2012, 18:58

Merkur hat geschrieben:
Ich glaube kaum, dass ich etwas falsch interpretiert habe. Natürlich halte ich Deine Firmengeschichte für real, nur taugt sie nicht ansatzweise als Anhalt oder Vergleich zum Fall S. Ich wundere mich immer, wie mediengläubig manche Leute sind. Ich habe dort schon die tollsten Storys gesehen und gelesen. Die hatten nur ein Problem, nämlich dass sie nicht mal im Ansatz stimmten, gerade im Zusammenhang mit dem MfS wird aufgebauscht und z. T. auch völlig frei erfunden.
Wie gesagt, es gibt eine Reihe von Kindern, die in der DDR spurlos verschwunden sind und auch heute noch vermisst werden. Und ich wage zu behaupten, dass diese Kinder nicht durch Zutun des MfS verschwunden sind.



Merkur, sicher sind hier alles Hypothesen. Keiner von uns Unbeteiligten kennt die Wahrheit.
Ich finde nur Deine Dünnhäutigkeit bemerkenswert. (Siehe rot unterlegt)
Früher war es meistens umgekehrt, so ist es heute nicht verwunderlich, dass immer ein Schatten auf dem MfS liegt, selbst wenn es mal unbeteiligt wäre. (Beachte bitte den Konjunktiv)

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Merkur » 5. September 2012, 19:04

augenzeuge hat geschrieben:Wenn ich sehe, welche Aktivitäten es im Kreuzworträtselfall gab und hier im Fall S., dann stellt man sich schon einige Fragen. Warum zeigte man hier ein viel schwächeres Interesse, den Fall aufzuklären? AZ


Die Frage kann ich Dir aus kriminalistischer Sicht ganz einfach beantworten.
Im Fall Lars B. gab es ein Opfer und es gab Spuren, die zum Täter führten. Im Fall Dirk S. gab es weder ein Opfer noch Spuren.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon augenzeuge » 5. September 2012, 19:10

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Wenn ich sehe, welche Aktivitäten es im Kreuzworträtselfall gab und hier im Fall S., dann stellt man sich schon einige Fragen. Warum zeigte man hier ein viel schwächeres Interesse, den Fall aufzuklären? AZ


Die Frage kann ich Dir aus kriminalistischer Sicht ganz einfach beantworten.
Im Fall Lars B. gab es ein Opfer und es gab Spuren, die zum Täter führten. Im Fall Dirk S. gab es weder ein Opfer noch Spuren.


Ok, das Kind war weg. Aber das man überhaupt keine Spuren fand....findest du das nicht merkwürdig? Grade Kinder hinterlassen doch Spuren....das Kind kann sich nicht in Luft aufgelöst haben. Ich kann ja nachvollziehen, dass man in der Stadt wenig Chancen hat, aber auf dem Land stell ich mir die Suche etwas einfacher vor.

Eine Vermutung muss die Kripo doch gehabt haben....
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84869
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Zicke » 5. September 2012, 19:12

Irgendwie gleicht der Fall dem von Maddy McCann.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
Benutzeravatar
Zicke
 
Beiträge: 6985
Bilder: 1
Registriert: 2. November 2010, 19:03

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Transitfahrer » 5. September 2012, 19:22

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Wenn ich sehe, welche Aktivitäten es im Kreuzworträtselfall gab und hier im Fall S., dann stellt man sich schon einige Fragen. Warum zeigte man hier ein viel schwächeres Interesse, den Fall aufzuklären? AZ


Die Frage kann ich Dir aus kriminalistischer Sicht ganz einfach beantworten.
Im Fall Lars B. gab es ein Opfer und es gab Spuren, die zum Täter führten. Im Fall Dirk S. gab es weder ein Opfer noch Spuren.


Ok, das Kind war weg. Aber das man überhaupt keine Spuren fand....findest du das nicht merkwürdig? Grade Kinder hinterlassen doch Spuren....das Kind kann sich nicht in Luft aufgelöst haben. Ich kann ja nachvollziehen, dass man in der Stadt wenig Chancen hat, aber auf dem Land stell ich mir die Suche etwas einfacher vor.

Eine Vermutung muss die Kripo doch gehabt haben....
AZ


Hatte sie wohl nicht. Den lt. @Merkur gab es ja kein Opfer oder Spuren. Grund genug für die DDR Behörden nichts weiter zu Unternehmen.
Irgendwie merkwürdig ist das ganze schon.
Denn nachdem die Eltern selber versucht hatte Nachforschungen zu stellen, kamen sie in Untersuchungshaft.
Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.
Benutzeravatar
Transitfahrer
 
Beiträge: 841
Registriert: 27. August 2010, 10:28

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. September 2012, 20:45

Die ganze Geschichte klingt doch schon sehr merkwürdig....

....ob da jemals Licht in's Dunkele kommt....????

Ich erinner mich an einem Zitat von Uwe in einem anderen Fred:

ABV hat geschrieben:Wenn das MfS es so wollte, wurden hin und wieder auch die Ermittlungen ganz eingestellt. Ohne dass das der VP oder wem auch immer, lang und breit erklärt werden musste. Es hieß einfach nur " MfS hat entschieden". Das war dann wie ein Befehl!


Sollte das damals so gewesen sein....????


Mara
Zuletzt geändert von SkinnyTrucky am 5. September 2012, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Merkur » 5. September 2012, 20:46

SkinnyTrucky hat geschrieben:....ob da jemals Licht in's Dunkele kommt....????

Mara


Ich sehe keinen Ansatz dafür.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon augenzeuge » 5. September 2012, 21:31

Merkur hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:....ob da jemals Licht in's Dunkele kommt....????

Mara


Ich sehe keinen Ansatz dafür.


Die seltenen Fontanellen wären sicher ein Ansatz, wenn er noch lebt.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84869
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon ex-maja64 » 5. September 2012, 22:04

Nunja, mittlerweile denkt ja Frau Stein auch ihren Sohn gefunden zu haben, in der Person von Roberto Yanez, den Enkel Erich Honneckers.

Hier mal ein offener Brief von ihr an RY, eingestellt in ihrem Blog:
Sehr geehrter Herr Roberto,

Hiermit möchte ich nochmals um eine DNA bitten.

Diese DNA soll doch für uns Beide ein Ergebnis bringen, vielleicht schließen wir damit den Verdacht das Sie mein Sohn sind aus.
Und ich könnte weiter forschen und recherchieren.

Meine traurige Geschichte kennen Sie gewiss aus dem Internet und ich denk Sie haben viel Feingefühl um diese Angelegenheit auch zum Ende zu bringen.
Ich habe viel recherchiert in der Angelegenheit und habe zwei Geburtsdaten von Ihnen gefunden, was mir sagt, hier wurde manipuliert oder vertuscht.
Gewiss wollen sie doch auch eine Aufklärung, es wird sich für Sie doch in Ihrem jetzigen Leben nichts ändern, für mich wäre es doch schon gut zu wissen, mein Kind lebt.
Bitte machen Sie sich deshalb gute Gedanken und helfen Sie einer Mutter die seit Jahren ihren Sohn sucht.

Bei Fragen steh ich Ihnen gern zur Verfügung.

Heidi Stein
ex-maja64
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon andr.k » 5. September 2012, 22:06

Ohne eindeutige DNA-Analyse wird sich dieser Fall nie lösen/aufklären können. Leider gab es damals zu diesem Zeitraum keine persönliche DNA bzw. noch verwertbare Unterlagen/Möglichkeiten (Zahnarzt etc.) von Dirk Schiller und das macht einfach unlösbar.

Grüße AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4265
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Volker Zottmann » 5. September 2012, 22:42

Natürlich könnte man mit einer DNA-Probe was anfangen. Die wird mit den vermeintlichen Eltern abgeglichen und fertig.
Vom EX-Majas Eingestelltem habe ich aber auch noch nie gehört. Langsam wird es unheimlich.
Das sind ja Vermutungen von der Mutter Stein ...

Blos warum sollte gerade Honeckers Enkel reagieren? Oder warum nicht?
Keiner weiß, wie absurd, oder auch nicht, Frau Stein da eine Spur verfolgt.

Gute Nacht Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Icke46 » 6. September 2012, 13:57

Ich hatte mich mal in das Blog von Frau Stein eingelesen - scheinbar ist sie wegen eines Kinderfotos von Roberto Yanez der Meinung,
dass es sich bei ihm um Dirk Schiller handeln könnte. Meiner Meinung nach ist es ein Griff nach jedem Strohhalm, um ein Weiterleben des
Kindes zu beweisen - einfach auch aus dem Grunde, wie ich in meinem vorherigen Beitrag schrieb, weil ein Ort zum Trauern fehlt.

Was mich allerdings etwas irritiert: Scheinbar gibt es keine unvoreingenommene Zusammenfassung der polizeilichen Ermittlungsakten. Zumindest lese ich immer nur, dass Frau Stein hier und dort Fehler oder Manipulationen festgestellt hat - und sie ist ja bedauerlicherweise voreingenommen.

Gruss

icke

Achso, falls jemand den Blogeintrag zu Roberto Yanez lesen möchte:

http://dirkvermisst.blog.de/2012/05/10/ ... -13659110/
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5881
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. September 2012, 14:23

icke46 hat geschrieben:Was mich allerdings etwas irritiert: Scheinbar gibt es keine unvoreingenommene Zusammenfassung der polizeilichen Ermittlungsakten.


Da wagt sich wohl niemand ran Icke, denn da besteht berechtigterweise wohl akute Lebensgefahr bei.... [shocked]

groetjes Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Der Fall Dirk Schiller

Beitragvon Icke46 » 6. September 2012, 19:31

Ob dieses Juristensterben eine Tatsa.che ist, kann ich auch nicht sagen - allerdings handelt es sich wohl um Juristen, die in der DDR mit dem Fall befasst waren.
Von daher sollte die Gefahr für heutige Juristen eher gering sein.

Was ich aber wirklich nicht verstehe, ist, dass nicht jemand, der wirklich frei von Interessen an diesem Fall ist, die vorhandenen Akten sichtet und sagt, was nun Sache ist (nach den Akten wohlgemerkt). Bisher lese ich immer von den Recherchen von Frau Stein - mit Unterstützung von Alexandra Hildebrandt, die beide auf die eine oder andre Weise Interessen an diesem Fall haben.

Eine Kurzschilderung des Ablaufs von 1979 - 2008 gibt Frau Stein in einem offenen Brief an Frau Merkel, nachzulesen unter

http://www.stasiopfer-selbsthilfe.de/pa ... -stein.php

Gruss

icke
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5881
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Nächste

Zurück zu Besondere Zwischenfälle

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast