Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon karnak » 9. September 2023, 10:33

Ari@D187 hat geschrieben:Ja, aber was davon war denn das im vorliegenden Fall? Ein (längerer) Aufenthalt in der DDR war ja offenbar nicht geplant und eine Durchreise im Transit auch nicht. Für das diskutierte Vorhaben hätte es sich also eher angeboten von Berlin nach z.B. Nürnberg zu fahren und dann wieder zurück. Oder wäre der Kofferraum auch bei der Angabe "Ich will mal nur kurz die DDR anschauen und komme in 3 Stunden wieder zurück." nicht kontrolliert worden?

Ari

Geplant war das Ablegen der Leiche. Man ist also an der DDR Grenze erschienen mit der Ansage man will im Transit durch das Land in die BRD fahren. So wurde man dann auch abgefertigt, also ohne Zollkontrolle, keiner hat in den Kofferraum oder in das Auto geschaut. Dann ist man kurzfristig, unerlaubt und unbemerkt von der festgelegten Transitstrecke abgewichen, hat die Leiche abgelegt, wieder rauf auf die Tranditstrecke, ganz normal in die BRD gefahren, gewendet und wieder zurück im Transit nach WB. Logisch auch wieder ohne Zollkontrolle. Der Vorteil als Westberliner, man ist mit Personalausweis gefahren, hatte also keinen Kontrollvermerk im Pass, der Kurzumkehrer war damit nicht so einfach zu erkennen.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25121
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon Nostalgiker » 9. September 2023, 10:38

augenzeuge hat geschrieben: ]

Nach meinen Informationen war es aber genau so, wenn auch nicht rund um die Uhr. An den meisten Ausfahrten gab es kleine Häuser, manche gehörten auch zu Raststätten, hier wurde regelmäßig beobachtet. Das Auto war natürlich mit dem KFZ Kennzeichen zuzuordnen. Was nun vielleicht Karnak weiß, gab es eine tägliche Mitteilung an diese Abteilungen, welche Kennzeichen eine Einreise in die DDR durchführten, so dass schnell ein Abgleich möglich war? Ich gehe davon aus, dass es so war. Denn sonst hätte man mich auf meinen 3 Einreisen, die eine Ausnahme darstellten, irgendwo nach der Abfahrt schon mal angehalten. Ich fuhr ja wirklich durch die Pampa vom Saalekreis....

AZ


Dann mußt du, als du mit einem Besuchervisum in die DDR eingereist bist, Autobahnen benutz haben welche dem DDR Autofahrer völlig unbekannt waren.
Ich bin regelmäßig die Autobahn Leipzig - Berlin gefahren und das war auch Transitautobahn aber da gab keine kleinen Häuschen an den Ausfahrten und über Raststätten war die Autobahn nicht zu verlassen. Ist auch Heute noch so.

Einfach so "einreisen" in die DDR war meiner Kenntnis nach nicht möglich. Es bedurfte immer einer bestätigten Einladung. Ausnahme war die Tageseinreise nach Ostberlin und die Einreise zur Leipziger Messe. Bei letzterem brauchte der Einreisende an der Grenze nur zu sagen das nach Leipzig zur Messe wollte und dort Privatunterkunft habe. Das Visum galt allerdings nur für die Messezeit und war auf den Bezirk Leipzig beschränkt.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13710
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon karnak » 9. September 2023, 10:40

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Oder wäre der Kofferraum auch bei der Angabe "Ich will mal nur kurz die DDR anschauen und komme in 3 Stunden wieder zurück." nicht kontrolliert worden?

Ari


100%ig. Wer bezahlte denn den Mindestumtausch für 3h? Das war auffällig.
AZ

Was denn für einen Mindestumtausch, ihr seid ja noch schlimmer als die Staatspropagantisten an der Gedenkstätte in Marienborn. [flash] Der Mann ist im TRANSIT WB -BRD und zurück gefahren, da gab es keinen Mindestumtausch, die Visagebühr pro Person betrug 5 DM und mit dem Transitabkommen wurde dieser Betrag für Westberliner und Bundesbürger nicht mehr vor Ort bezahlt, die Leute wurden faktisch gezählt und die Bundesrepublik überwies einen jährlich vereinbarten Betrag pauschal an die DDR nach dem jeweilgen Verkehrsaufkommen.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25121
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 10:44

Nostalgiker hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: ]

Nach meinen Informationen war es aber genau so, wenn auch nicht rund um die Uhr. An den meisten Ausfahrten gab es kleine Häuser, manche gehörten auch zu Raststätten, hier wurde regelmäßig beobachtet. Das Auto war natürlich mit dem KFZ Kennzeichen zuzuordnen. Was nun vielleicht Karnak weiß, gab es eine tägliche Mitteilung an diese Abteilungen, welche Kennzeichen eine Einreise in die DDR durchführten, so dass schnell ein Abgleich möglich war? Ich gehe davon aus, dass es so war. Denn sonst hätte man mich auf meinen 3 Einreisen, die eine Ausnahme darstellten, irgendwo nach der Abfahrt schon mal angehalten. Ich fuhr ja wirklich durch die Pampa vom Saalekreis....

AZ


Dann mußt du, als du mit einem Besuchervisum in die DDR eingereist bist, Autobahnen benutz haben welche dem DDR Autofahrer völlig unbekannt waren.
Ich bin regelmäßig die Autobahn Leipzig - Berlin gefahren und das war auch Transitautobahn aber da gab keine kleinen Häuschen an den Ausfahrten und über Raststätten war die Autobahn nicht zu verlassen. Ist auch Heute noch so.

Einfach so "einreisen" in die DDR war meiner Kenntnis nach nicht möglich. Es bedurfte immer einer bestätigten Einladung. Ausnahme war die Tageseinreise nach Ostberlin und die Einreise zur Leipziger Messe. Bei letzterem brauchte der Einreisende an der Grenze nur zu sagen das nach Leipzig zur Messe wollte und dort Privatunterkunft habe. Das Visum galt allerdings nur für die Messezeit und war auf den Bezirk Leipzig beschränkt.


Wir reden etwas aneinander vorbei. Die Häuser gab es, ich kannte sie sogar noch aus DDR Zeiten. Die erste Abfahrt nach Bitterfeld...bin ich runter. Das war damals eine gefährliche Sache, es gab nur eine ganz kurze Ausfahrt.
Hattest du einen Mehrfachberechtigungsschein, musstest du zwar noch mal so ein Büro der DDR in WB aufsuchen, konntest aber sofort danach an die Grenze fahren. Eine Einladung war da nicht erforderlich.
https://www.chronik-der-mauer.de/chroni ... =image&k=0

Ich kannte Leute, die hatten immer mehrere Visa beantragt, wo sie jedoch wussten, dass sie nur eins brauchen würden. Den Rest ließen sie verfallen.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 10:46

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Oder wäre der Kofferraum auch bei der Angabe "Ich will mal nur kurz die DDR anschauen und komme in 3 Stunden wieder zurück." nicht kontrolliert worden?

Ari


100%ig. Wer bezahlte denn den Mindestumtausch für 3h? Das war auffällig.
AZ

Was denn für einen Mindestumtausch, ihr seid ja noch schlimmer als die Staatspropagantisten an der Gedenkstätte in Marienborn. [flash] Der Mann ist im TRANSIT WB -BRD und zurück gefahren, da gab es keinen Mindestumtausch, die Visagebühr pro Person betrug 5 DM und mit dem Transitabkommen wurde dieser Betrag für Westberliner und Bundesbürger nicht mehr vor Ort bezahlt, die Leute wurden faktisch gezählt und die Bundesrepublik überwies einen jährlich vereinbarten Betrag pauschal an die DDR nach dem jeweilgen Verkehrsaufkommen.


Du hast es nicht richtig gelesen. [angst] Und dann wird man gleich betitelt.
Wir sprachen von der Einreise, die sehr kurz sein sollte. Geh mal von aus, dass ich das noch gut weiß. [flash]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon karnak » 9. September 2023, 10:55

augenzeuge hat geschrieben:
Nach meinen Informationen war es aber genau so, wenn auch nicht rund um die Uhr. An den meisten Ausfahrten gab es kleine Häuser, manche gehörten auch zu Raststätten, hier wurde regelmäßig beobachtet. Das Auto war natürlich mit dem KFZ Kennzeichen zuzuordnen. Was nun vielleicht Karnak weiß, gab es eine tägliche Mitteilung an diese Abteilungen, welche Kennzeichen eine Einreise in die DDR durchführten, so dass schnell ein Abgleich möglich war? Ich gehe davon aus, dass es so war. Denn sonst hätte man mich auf meinen 3 Einreisen, die eine Ausnahme darstellten, irgendwo nach der Abfahrt schon mal angehalten. Ich fuhr ja wirklich durch die Pampa vom Saalekreis....

AZ

Was irgendwelche " Abgleiche" angeht, da überschätzt Du die DDR und die Stasi wieder mal gewaltig. [flash] Es gab zu jedem Transitvisa und zu jeder Einreisezählkarte ein Duplikat das an der Einreisegüst verblieb. Wollte man irgend etwas nachvollziehen brauchte man wenigstens ein KFZ Kennzeichen und musste das mittels " Manpower" aus tausenden Duplikaten raussuchen. [flash]
Diese " kleinen Häuser ", zumindest zu diesem Zweck gab es übrigens nicht, und selbst wenn es die gegeben hätte , in Drewitz wurden bis zu 3000 PKW die Stunde im Transit Richtung BRD abgefertigt, dazu ein paar Hundert die irgend wohin in der DDR reisten um sich dort aufzuhalten. Die sind gemeinsam auf der Autobahn gefahren und irgendwann ist der, der jemanden in der DDR besuchen wolle von der Autobahn gefahren um in den Ort seiner Verwandtschaft zu gelangen. Wie hätte man denn das von den " kleinen Häuschen" aus überwachen sollen ob das jeweilige Fahrzeug jetzt berechtigt die Transitstrecke verlässt. Das wäre nur durch eine Kontrolle der mitgeführten Reisedokumente möglich gewesen.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25121
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon Ari@D187 » 9. September 2023, 10:57

augenzeuge hat geschrieben:
Icke46 hat geschrieben:Andererseits sieht man dem PKW wohl von außen nicht an, ob der Fahrer im Transit unterwegs ist oder mit Besuchervisum durch die DDR gondelt. Es wird vermutlich nicht an jeder Autobahnausfahrt eine VP-Kontrollstelle gegeben haben…


Nach meinen Informationen war es aber genau so, wenn auch nicht rund um die Uhr. An den meisten Ausfahrten gab es kleine Häuser, manche gehörten auch zu Raststätten, hier wurde regelmäßig beobachtet. [...]

Meinst Du sowas wie hier im Video bei 6:29 zu sehen?
-> Link

Kann mich jetzt nicht erinnern, sowas an den Ab- und Auffahrten der A2 und A9 1990 gesehen zu haben, aber ich habe auch überhaupt nicht drauf geachtet.

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11347
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon Ari@D187 » 9. September 2023, 10:58

karnak hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Ja, aber was davon war denn das im vorliegenden Fall? Ein (längerer) Aufenthalt in der DDR war ja offenbar nicht geplant und eine Durchreise im Transit auch nicht. Für das diskutierte Vorhaben hätte es sich also eher angeboten von Berlin nach z.B. Nürnberg zu fahren und dann wieder zurück. Oder wäre der Kofferraum auch bei der Angabe "Ich will mal nur kurz die DDR anschauen und komme in 3 Stunden wieder zurück." nicht kontrolliert worden?

Ari

Geplant war das Ablegen der Leiche. Man ist also an der DDR Grenze erschienen mit der Ansage man will im Transit durch das Land in die BRD fahren. So wurde man dann auch abgefertigt, also ohne Zollkontrolle, keiner hat in den Kofferraum oder in das Auto geschaut. Dann ist man kurzfristig, unerlaubt und unbemerkt von der festgelegten Transitstrecke abgewichen, hat die Leiche abgelegt, wieder rauf auf die Tranditstrecke, ganz normal in die BRD gefahren, gewendet und wieder zurück im Transit nach WB. Logisch auch wieder ohne Zollkontrolle. Der Vorteil als Westberliner, man ist mit Personalausweis gefahren, hatte also keinen Kontrollvermerk im Pass, der Kurzumkehrer war damit nicht so einfach zu erkennen.

Vielen Dank für die Erläuterungen, das macht die Sache klar! [hallo]

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11347
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 11:00

Was irgendwelche " Abgleiche" angeht, da überschätzt Du die DDR und die Stasi wieder mal gewaltig.

Ok, das hab ich dann wohl getan. [flash] Ich dachte, dass man schon mittels Funk gewisse Abfragen machen konnte.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 11:02

Ari@D187 hat geschrieben:Meinst Du sowas wie hier im Video bei 6:29 zu sehen?
-> Link

Kann mich jetzt nicht erinnern, sowas an den Ab- und Auffahrten der A2 und A9 1990 gesehen zu haben, aber ich habe auch überhaupt nicht drauf geachtet.

Ari


Exakt! An der A9 zwischen Köckern und Hermsdorfer Kreuz gab es die schon lange.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon karnak » 9. September 2023, 11:04

augenzeuge hat geschrieben:. Die Häuser gab es, ich kannte sie sogar noch aus DDR Zeiten.

AZ

Die Häuser gibt es auch heute noch, ich gehe mal davon aus der Straßendienst hat da seinen Krempel drin. [flash] Was man nun alles dazu vermutet ist eine andere Frage. [grin]
Und wie schon erläutert, was hätte der Mensch dort drin denn von der Logik her beobachten oder feststellen können wenn dann ein Auto mit Westkennzeichen die Autobahn verlässt. Jedes Mal die Güst anrufen um tausende Duplikate durchsuchen zu lassen um festzustellen ob dieses Kennzeichen berechtigt die Transitstrecke verlässt oder nicht?
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25121
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon pentium » 9. September 2023, 11:06

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Meinst Du sowas wie hier im Video bei 6:29 zu sehen?
-> Link

Kann mich jetzt nicht erinnern, sowas an den Ab- und Auffahrten der A2 und A9 1990 gesehen zu haben, aber ich habe auch überhaupt nicht drauf geachtet.

Ari


Exakt! An der A9 zwischen Köckern und Hermsdorfer Kreuz gab es die schon lange.

AZ


Und was soll an diesem Häuschen beobachtet werden? Sieht eher aus wie die Autobahnmeisterei....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 11:11

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Meinst Du sowas wie hier im Video bei 6:29 zu sehen?
-> Link

Kann mich jetzt nicht erinnern, sowas an den Ab- und Auffahrten der A2 und A9 1990 gesehen zu haben, aber ich habe auch überhaupt nicht drauf geachtet.

Ari


Exakt! An der A9 zwischen Köckern und Hermsdorfer Kreuz gab es die schon lange.

AZ


Und was soll an diesem Häuschen beobachtet werden? Sieht eher aus wie die Autobahnmeisterei....


Ich war mir sicher, dass diese Häuser ggf auch als Unterkunft für die MfS-Beobachter dienten. Wer konnte denn 24h im Auto sitzen....
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 11:12

Die Überschrift ist auch falsch. Eine Einreise oder Kurzeinreise war doch kein Transit in die BRD.... [flash]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon pentium » 9. September 2023, 11:15

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Meinst Du sowas wie hier im Video bei 6:29 zu sehen?
-> Link

Kann mich jetzt nicht erinnern, sowas an den Ab- und Auffahrten der A2 und A9 1990 gesehen zu haben, aber ich habe auch überhaupt nicht drauf geachtet.

Ari


Exakt! An der A9 zwischen Köckern und Hermsdorfer Kreuz gab es die schon lange.

AZ


Und was soll an diesem Häuschen beobachtet werden? Sieht eher aus wie die Autobahnmeisterei....


Ich war mir sicher, dass diese Häuser ggf auch als Unterkunft für die MfS-Beobachter dienten. Wer konnte denn 24h im Auto sitzen....
AZ


Die Truppe hat nicht 24 Stunden im Auto gesessen und auch nicht in irgendwelchen Häuschen an der Autobahn...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 11:17

Dann sags doch gleich, wenn du so gute Informationen hast. [flash] Ich glaube, du kennst den Aufwand der Überwachung der Transitstrecke gar nicht.

Hier hab ich was:
Transit auf der F5 - Stasi-Spitzel im Gasthof Quitzow
Die Raststätte Quitzow an der Transitstrecke F5, aufgenommen am 14.08.1978. © picture-alliance / dpa Foto: Guenter Bratke
Die Raststätte Quitzow war der einzige Punkt an der Transitstrecke F5, an der BRD-Bürger aussteigen durften.
Einzige Ausnahmen waren der Gasthof in Quitzow und der Intershop direkt nebenan. Hier durften BRD-Bürger anhalten, im Gasthof essen oder im Geschäft ein paar Devisen lassen. Schnell wurde klar, dass das Restaurant so auch Möglichkeiten für geheime Treffen zwischen Ost und West bot. Deswegen waren hier stets Mitarbeiter der Staatssicherheit im Einsatz - unter den Gästen und beim Personal. Der Gasthof wurde zum Zentrum sowohl geheimdienstlicher Beobachtungen wie auch geheimer Formen der Kommunikation. Wie sich die Gäste bei deftigen Braten oder Soljanka und einem Bier verhielten - die Stasi dokumentierte alles.

https://www.ndr.de/geschichte/schauplae ... ke104.html

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon pentium » 9. September 2023, 11:19

augenzeuge hat geschrieben:Dann sags doch gleich, wenn du so gute Informationen hast. [flash]

Hier hab ich was:
Transit auf der F5 - Stasi-Spitzel im Gasthof Quitzow
Die Raststätte Quitzow an der Transitstrecke F5, aufgenommen am 14.08.1978. © picture-alliance / dpa Foto: Guenter Bratke
Die Raststätte Quitzow war der einzige Punkt an der Transitstrecke F5, an der BRD-Bürger aussteigen durften.
Einzige Ausnahmen waren der Gasthof in Quitzow und der Intershop direkt nebenan. Hier durften BRD-Bürger anhalten, im Gasthof essen oder im Geschäft ein paar Devisen lassen. Schnell wurde klar, dass das Restaurant so auch Möglichkeiten für geheime Treffen zwischen Ost und West bot. Deswegen waren hier stets Mitarbeiter der Staatssicherheit im Einsatz - unter den Gästen und beim Personal. Der Gasthof wurde zum Zentrum sowohl geheimdienstlicher Beobachtungen wie auch geheimer Formen der Kommunikation. Wie sich die Gäste bei deftigen Braten oder Soljanka und einem Bier verhielten - die Stasi dokumentierte alles.

https://www.ndr.de/geschichte/schauplae ... ke104.html

AZ


Mag ja sein. Nur du musst die verschiedenen DE trennen...Und was beim NDR berichtet wird...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45571
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon karnak » 9. September 2023, 11:21

augenzeuge hat geschrieben:. Wer konnte denn 24h im Auto sitzen....
AZ

Den Mitarbeitern des MfS hat man das schon zugemutet, da wurde nicht groß gefragt [flash] . Und natürlich gab es auch solche Häuser, zB . an der Raststätte Köckern stand ziemlich außerhalb des Bereiches eins das wie ein Einfamilienhaus wirkte, aber eben nicht an irgendeiner Ausfahrt wo völlig sinnlis. An den Fenstern DDR schicke Blumenkästen mit hübschen Laubsägearbeiten [flash] Dadurch konnte dann fotografiert und beobachtet werden. Die Erfahrungen hatten gezeigt die Schleuser nutzen gerne den Trubel auf diesen Parkplätzen um unbemerkt einen DDR Bürger mit in das Auto steigen zu lassen. Die ruhigeren Orte wurden eher durch mobile Beobachter der VIII/4 abgedeckt. Aber natürlich war das Ganze immer auch relativ, unbefriedigend und ein Lotteriespiel, deswegen hat man sie dann noch das mit der " Strahlenkanone" einfallen lassen.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25121
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon Icke46 » 9. September 2023, 11:24

augenzeuge hat geschrieben:Die Überschrift ist auch falsch. Eine Einreise oder Kurzeinreise war doch kein Transit in die BRD.... [flash]

AZ


Ich habe ja nur den MUKer aus dem Film zitiert. Der Begriff war mir neu und ich habe ihn prompt missverstanden [flash] . Zum Glück hat karnak dann ja den passenderen Begriff in den Ring geworfen…

Aber s ist schon erstaunlich, was hier für Vorstellungen von dem Grenz-Prozedere rumgeistern. Wenn ich das auf nochmal 30 Jahre hochrechne, müssen die Geschichtsbücher der letzten 30 Jahre eingestampft werden, weil frei erfunden.
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5882
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon karnak » 9. September 2023, 11:38

Zu 90 % ist das so. Der Grund dafür ist ziemlich einfach, es geht und ging nie um Aufarbeitung, es ging immer um Abrechnung, bis zu einem gewissen Punkt kann ich das sogar verstehen, man sollte sich dann aber besser den Begriff Aufarbeitung verkneifen.
Beim meinem letzten Besuch in Marienborn am 13. August, ich mische mich ja dann immer in eine Besuchergruppe und oute mich irgendwann [flash] , hat eine angeblich an der Güst Dauerdrangsalierte irgendwann empört eine der Abfertigungsbuden fluchtartig verlassen weil sie meine Anwesenheit und meine durchaus logischen Erläuterungen nicht mehr ertragen konnte. [flash] Es passte wohl einfach nicht in das zu malende Horrorbild ausschließlicher Schikane und Demütigung wenn man versucht gewisse Zusammenhänge in politischer und administrativer Hinsicht zu dieser Grenzabfertigung fernab von politischen Überzeugungen, Haltungen und unstrittiger Diktatur zu erläutern, da denkt man sich lieber irgendwelches Zeugs aus und erhebt das zur Geschichte. Wenn ich dabei bin ist das aber nun mal nicht zu machen, ich muß nicht zwingend geliebt werden. [flash]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25121
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 12:36

Es passte wohl einfach nicht in das zu malende Horrorbild ausschließlicher Schikane und Demütigung wenn man versucht gewisse Zusammenhänge in politischer und administrativer Hinsicht zu dieser Grenzabfertigung fernab von politischen Überzeugungen, Haltungen und unstrittiger Diktatur zu erläutern


Du solltest aber Verständnis dafür haben, dass an diesen Punkten unnötige Schikane durch verbohrte Uniformträger auch ablief und diese keinesfalls politisch zu rechtfertigen ist. [smile]

Jeder, der damals andere politische Grenzen überwand, weiß das. Selbst die Kontrolle in den USA verlief da weitaus freundlicher.

Ich hab Verständnis dafür, dass sich Opfer mit Tätern nicht direkt auseinandersetzen können.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon karnak » 9. September 2023, 13:36

Sollten sie aber wenn sie an Aufarbeitung interessiert sind, oder sollen beide in ihrer jeweiligen Blase " aufarbeiten"? Wenn das nach über 30 überhaupt noch von Interesse sein sollte.
Meine Frage, auf das Interesse wie ich denn " Danach " zurande gekommen bin, was ich denn hätte machen sollen, Suizid begehen?, war ein genüssliches Grinsen. [flash] Aber auch das beeindruckt mich nicht im Geringsten am passenden Ort und bei passender Gelegenheit zu sagen was ich zu sagen habe. [grin] [hallo]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25121
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Eine Frage an den Spezialisten: Kurzeinreiser in Drewitz

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2023, 13:49

Das sollst du ja auch. [hallo]
Aber es gab leider Situationen, die mussten nicht sein. Auch die Uniformträger hatten Spielräume.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84880
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Vorherige

Zurück zu Besondere Zwischenfälle

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste