Im Dienst getötete Grenzer

Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Volker Zottmann » 26. August 2016, 11:45

Der Todesfall in diesem Abschnitt war mir gänzlich neu.
So blödsinniges aufeinander Draufhalten gab es fast überall. Und dazu dann noch die mangelnde Erfahrung mit der Waffe....
Auch das waren absolut unnötige Opfer.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Interessierter » 30. August 2016, 07:15

Unteroffizier Axel Lau

Nachdem ihm mitgeteilt wurde, „daß er im Rahmen planmäßiger Kaderbesetzungen von seiner dienstlichen Funktion als stellvertretender Zugführer entbunden werden sollte“, erschoss sich Unteroffizier Lau mit seiner Maschinenpistole.
geboren am 21. November 1966 in Frankfurt (Oder)
Suizid am 24. Oktober 1986
Ort des Zwischenfalls: Kaserne der Grenzkompanie Ohrsleben (Sachsen-Anhalt)


Axel Lau diente seit dem 5. November 1985 bei den Grenztruppen. Er verpflichtete sich als IMS „Günter Koch“ für die Abwehr der MfS-Hauptabteilung I seine Kameraden und das Dienstgeschehen zu überwachen. Am 23. Oktober 1986 übergab er seinem Führungs-IM „Udo“ einige Informationen über Beobachtungen aus der Grenzkompanie Ohrsleben. Am gleichen Tag erhielt er die Mitteilung über seine Ablösung als stellvertretender Zugführer. Offenbar ließ der Druck, seine Kameraden bespitzeln zu müssen und die Mitteilung seiner Absetzung als stellvertretender Zugführer den jungen Mann verzweifeln. Bevor er am folgenden Abend ab 22.00 Uhr im Grenzabschnitt 8 als Kontrollstreife eingesetzt wurde, tötete er sich nach dem Empfang seiner Maschinenpistole im Keller des Kasernengebäudes durch drei Schüsse Dauerfeuer in die Brust. Die Bezirksverwaltung Magdeburg des MfS hielt auf einer Karteikarte als Grund für den „unnatürlichen Todesfall“ fest, die „Motive der suizidalen Handlung liegen in seinem geringen persönlichen Vermögen zur Lösung von Konfliktsituationen“.

http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das- ... index.html
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Interessierter » 1. September 2016, 11:34

Unteroffizier Ulrich Mosbach

Der 22-jährige Unteroffizier der Grenztruppen ertrank in der Elbe. Weshalb er in den Hochwasser führenden Fluss stieg, bleibt rätselhaft.
geboren am 21. Juni 1946 in Eisleben
ertrunken am 23. März 1969
Ort des Zwischenfalls: Elbe bei Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern)


Ulrich Mosbach hatte bereits einige Berufserfahrungen gemacht, bevor er sich zu einem dreijährigen Wehrdienst bei den Grenztruppen verpflichtete. Nachdem er die Schule in Eisleben mit der 11. Klasse abgebrochen hatte, begann er eine Ausbildung zum Gärtner. Da auch dies ihm nicht zusagte, verdiente er zunächst als Rettungsschwimmer und dann als Produktionsarbeiter im VEB Fischkombinat Rostock seinen Lebensunterhalt. An Bord von DDR-Fischtrawlern fuhr er zu See und kam bis in die Küstengewässer Spaniens, Englands, Kanadas und Dänemarks. Noch bevor er am 1. November 1967 seinen Wehrdienst im Grenzregiment 8 in Grabow antrat, warb ihn die „MfS-Operativgruppe“ im Fischkombinat Rostock als Inoffiziellen Mitarbeiter mit dem Decknamen „Peter“ an. Er berichtete dem MfS später aus seiner Kompanie über „Disziplin- und Wachvergehen“. Die Einschätzungen anderer Stasi-Informanten und die Beurteilungen seiner Vorgesetzten beschreiben Mosbach als einen ehrlichen, zuverlässigen und besonnenen Genossen, der als SED-Mitglied in Diskussionen sachlich den Standpunkt seiner Partei vertreten habe. Nach seiner Beförderung zum Unteroffizier, die am 19. April 1968 erfolgte, ernannten ihn seine Vorgesetzten zum Gruppenführer in seiner Einheit.

Am 21. März 1969 suchte Ulrich Mosbach seinen MfS-Führungsoffizier auf und bat ihn, sich für die Genehmigung seines ihm zustehenden Jahresurlaubs einzusetzen, denn er wolle die freien Tage bei seiner Mutter verbringen. Der Kompaniechef hatte zuvor Mosbachs Urlaubsantrag zunächst zurückgestellt. Am folgenden Abend des 22. März besuchte Mosbach mit seiner ortsansässigen Freundin die Gaststätte „Fritz Reuter“ in Dömitz. Vermutlich ärgerte er sich noch immer über die ausstehende Urlaubsgenehmigung. Jedenfalls benahm er sich sehr auffällig und trank Alkohol in größeren Mengen. Die Serviererin erinnerte sich später, seine Stimmung habe an diesem Abend zwischen Freigiebigkeit und Aggressivität geschwankt. So zog er unvermittelt seine Ausweispapiere aus der Uniform und warf sie zu Boden. Dann behauptete er im geheimen Auftrag zu arbeiten und über drei Uniformen zu verfügen. Schließlich habe er sogar Suizidabsichten geäußert. Mosbachs Freundin wurde aus seinem Gerede nicht schlau und ließ sich gegen 23.45 Uhr nach Hause bringen. Anschließend kehrte der 22-Jährige jedoch wieder in die Gaststätte zurück und trank noch acht doppelte Kognaks. Dann wies der Wirt den betrunkenen Unteroffizier hinaus. Ulrich Mosbach lief nun durch das nächtliche Dömitz. Vor dem Haus, in dem seine Freundin wohnte, verharrte er. Um 1.30 Uhr bemerkte ihn eine Bewohnerin im Hausflur und schickte ihn fort.

In der Kompanie fiel um 6.00 Uhr beim Wecken das Fehlen des Unteroffiziers auf. Der zuständige Staatssicherheitsoffizier vermutete sofort eine Fahnenflucht. In einem Untersuchungsbericht vom 26. März gab sich der Staatssicherheitsdienst deswegen selbstkritisch und räumte ein, „daß uns der Uffz. Mosbach in seinem Charakter und seiner politischen Zuverlässigkeit nicht umfassend bekannt war“. Nun habe er offenbar versucht „nach Westdeutschland fahnenflüchtig zu werden“. Am 29. April 1969, über einen Monat nach Mosbachs spurlosem Verschwinden, entdeckte die Besatzung des DDR-Grenzbootes 108 seine Leiche. Sie trieb zwischen Bohnenburg und Strachau in der Elbe. Die Obduktion ergab, dass er in dem Hochwasser führenden Fluss ertrunken war. Ein „Mitwirken fremder Hand“ konnte nicht festgestellt werden. Das MfS revidierte daraufhin seinen Fahnenfluchtverdacht und kam nun zu dem Schluss, Mosbach müsse volltrunken in das überflutete Elbvorgelände geraten sein, wo ihn die starke Strömung erfasst und fortgerissen habe. Ob diese Version der Todesumstände zutraf oder ob der angetrunkene Unteroffizier eine Verzweiflungstat beging, muss letztlich offen bleiben. Am 3. Mai 1969 marschierten Soldaten der Grenztruppen unter dem Kommando eines Offiziers auf dem Friedhof in Eisleben auf. Ulrich Mosbachs Grablegung erfolgte mit allen militärischen Ehren.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Interessierter » 4. September 2016, 07:42

Grenzpolizist Siegfried Nickoleit

Weil sein Kamerad leichtsinnig mit dem Karabiner hantierte, löste sich ein Schuss, der Siegfried Nickoleit tödlich verletzte.
geboren am 20. November 1939 in Knoppenort bei Seehausen (Ostpreußen), heute Jeziorowskie
gestorben durch fahrlässigen Schusswaffengebrauch am 6. März 1959
Ort des Zwischenfalls: bei Obersachswerfen, Kreis Nordhausen (Thüringen)


Eine Streife des Zollgrenzkommissariats Walkenried beobachtete am 6. März 1959 vom Gut Wiedigshof aus den gegenüberliegenden Beobachtungsturm der DDR-Grenzpolizei. Dort hielten sich wie üblich zwei DDR-Grenzpolizisten auf, von denen sich einer auf dem Turm befand während der andere unter dem Turm stand. Gegen 16.30 Uhr hörten die Zollbeamten einen Schuss, dem ein etwa zwei Minuten lang andauerndes Schreien folgte. Der unter dem Turm befindliche Grenzpolizist stieg sofort auf die Plattform des Turmes, kam wieder herunter und eilte Richtung Obersachswerfen. Von dort trafen wenig später etwa 15 - 20 Grenzpolizisten ein. Einige von ihnen bestiegen den Beobachtungsturm und warfen Kleidungsstücke herunter. Gegen 17.20 Uhr trug man einen anscheinend schwer verletzten Grenzpolizisten hinab. Auf der westdeutschen Seite blieb das beobachtete Geschehen zunächst ungeklärt. Man vermutete einen Unglücksfall oder eine Selbsttötung. Wenige Tage später erzählte ein Besucher aus der DDR im niedersächsischen Walkenried Einzelheiten über den Vorfall. Aus der Dienstwaffe des Grenzpolizisten, der unter dem Beobachtungsturm stand, habe sich durch unvorsichtiges Hantieren ein Schuss gelöst, der den Grenzer auf der Plattform des Turmes tödlich verletzte.

Von DDR-Seite liegen nur spärliche Überlieferungen zu dem Geschehen vor. In zwei dienstlichen Nachweisbüchern der Deutschen Grenzpolizei (DGP) finden sich Einträge zu dem Vorfall. Demnach verletzte ein Volkspolizist der Grenzkompanie Rotheshütte aus Unachtsamkeit durch einen Karabinerschuss seinen Streifenkameraden so schwer, daß dieser wenig später seiner Verletzung erlag. Der Militärstaatsanwalt Erfurt teilte dem Standesamt Ilfeld am 9. März 1959 einen unnatürlichen Todesfall bei der Grenzpolizei mit. Demnach erlitt der gelernte Maschinenschlosser Siegfried Nickoleit während des Grenzdienstes durch den fahrlässigen Schusswaffengebrauch einen Bauchschuss, an dessen Folgen er gegen 17.25 Uhr auf dem Transport von Obersachswerfen nach Ilfeld starb.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Interessierter » 7. September 2016, 13:54

Hauptmann Gerd Radewagen

Drei Tage nach seinem 27. Geburtstag setzte Hauptmann Gerd Radewagen seinem Leben ein Ende. Zu diesem Entschluss trug vermutlich auch seine dienstliche Überlastung bei.
geboren am 14. März 1952 in Weißenfels
Selbsttötung am 17. März 1979
Ort des Zwischenfalls: Grenzkompanie Oebisfelde, Ortsteil Schwanefeld (Sachsen-Anhalt)


Gerd Radewagen wurde am 14. März 1952 in Weißenfels in Sachsen-Anhalt geboren. Sein Vater arbeitete als Bäckermeister in der dortigen Konsumkonditorei, bei der auch seine Mutter als Betriebshelferin beschäftigt war. Gerd Radewagen wurde 1958 in der Beuditzschule in Weißenfels eingeschult. Ab der 7. Klasse gehörte er einer Sportklasse an. Durch gute schulische Leistungen empfahl er sich für den Besuch einer Oberschule und kam 1966 auf die Goethe-Oberschule in Weißenfels. Gleichzeitig erlernte er den Beruf eines Betriebsschlossers. Das Abitur bestand Radewagen mit „gut“ und er legte auch seine Facharbeiterprüfung erfolgreich ab. Im Laufe der vormilitärischen Übungen in der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) wuchs sein Interesse an einer Berufslaufbahn als Offizier. Nach bestandener Aufnahmeprüfung begann 1970 die Offizierslaufbahn für Gerd Radewagen an der Offiziershochschule der Grenztruppen in Plauen.

Zwei Jahre später lernte Gerd Radewagen seine Frau kennen, 1973 verlobten sie sich und heirateten 1974. Gerd Radewagen war ein ehrgeiziger Mann, der mit Begeisterung seine Offizierslaufbahn absolvierte. Schon nach vier Jahren als Offizier der Grenztruppen brachte er es zum Kompaniechef. Den Vorschlag, die Militärakademie „Friedrich Engels“ zu besuchen, lehnte er jedoch ab, denn er wollte nicht im Stabsbereich eingesetzt werden, sondern in der Position als Vorgesetzter von Soldaten und Offizieren vor Ort Verantwortung tragen. Bis 1977 diente er als stellvertretender Kompaniechef der 2. Grenzkompanie in Marienborn, seit dem 1. Oktober 1977 als Kommandeur der Einheit in Schwanefeld. Die Beurteilungen durch Vorgesetzte fielen durchweg positiv aus. Nach Aussagen aus seinem dienstlichen Umfeld hegte er jedoch des Öfteren Misstrauen gegenüber seinen Stellvertretern und erledigte häufig deren Aufgaben gleich lieber selbst. Manche Untergebenen hielten ihn für überheblich und arrogant. Zudem habe er empfindlich auf Kritik reagiert, es sei ihm schwer gefallen, Fehler einzugestehen und sich gegebenenfalls dafür zu entschuldigen.

Seit Herbst 1978 sorgte Radewagen sich um seine körperliche Verfassung, er klagte häufig über Herzschmerzen. Seine Frau riet ihm, weniger zu rauchen und bei der Arbeit etwas kürzer zu treten. Untersuchungen des Medizinischen Dienstes verliefen jedoch zufriedenstellend. Dennoch fiel seiner Umgebung auf, das er sogar nach Feierabend und selbst im Urlaub sich mit dienstlichen Angelegenheiten beschäftigte und in einem ständig mitgeführten Notizbuch seine Einfälle etwa zur Verbesserung des Postendienstes eintrug. Seit seiner Rückkehr aus dem Urlaub, den er anlässlich seines 27. Geburtstages mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter verbrachte, nahmen seine Kameraden bei Gerd Radewagen eine starke Veränderung wahr. In persönlichen Gesprächen habe er mehrmals geäußert, dass er sich der Erfüllung seiner dienstlichen Pflichten nicht mehr gewachsen fühle. Für die Vorbereitung zu seinem Geburtstag am 14. März 1979 bat er seine Frau, etwas zu essen und zu trinken zu besorgen. In der Erwartung, der Bataillonskommandeur und andere Offiziere würden ihn besuchen, sei er den ganzen Tag völlig aufgeregt in der Wohnung umhergelaufen. Als schließlich keiner der erwarteten Gäste eintraf, reagierte er sehr enttäuscht. Am 16. März 1979 klagte Radewagen über Herzschmerzen. Dennoch rauchte er mehrere Zigaretten kurz hintereinander. Am nächsten Morgen verabschiedete er sich von seiner Frau außergewöhnlich herzlich. Gegen 9.30 Uhr rief er sie aus dem Dienst an und sagte: „Ich komme hier nicht mehr klar. Mein Herz macht mir zu schaffen. Ich will nicht in Haldensleben enden und daß Du mit unserem Kind Euch dort einen verrückten Vater ansehen müßt.“ Er dürfte damit auf die psychiatrische Abteilung des Landeskrankenhauses Haldensleben angespielt haben. Auf beruhigende Worte seiner Frau entgegnete er, es sei doch alles sinnlos. Dann brach er in Tränen aus und stammelte Abschiedsworte, bevor er den Hörer auflegte.

Ein Rückruf der Ehefrau blieb erfolglos, es ertönte nur das Freizeichen. Gegen 9.38 Uhr hörte ein Fähnrich mehrere Schüsse aus dem Dienstzimmer des Hauptmanns. Als er die Tür öffnete, lag Radewagen mit einer Schussverletzung in der linken Oberkörperseite neben seinem Schreibtisch. Der Fähnrich leistete sofort Erste Hilfe, die allerdings erfolglos blieb. Der herbeigerufene Arzt aus Wefensleben stellte gegen 9.45 Uhr keinerlei Lebenszeichen mehr bei Gerd Radewagen fest.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Interessierter » 19. September 2016, 08:39

Horst Richter

„Es soll ja keiner wagen abzuhauen, dann knallt es!“, rief der Grenzpolizist Günter Z. Doch der Schuss, der sich aus seiner Waffe löste, traf seinen Kollegen Horst Richter tödlich.

Bild
Bildquelle: BArch Militärarchiv

geboren am 30. März 1938
gestorben durch fahrlässigen Schusswaffengebrauch am 8. August 1957
Ort des Zwischenfalls: Bahnhof Goetheweg an der Bahnstrecke Schiercke-Brocken (Sachsen-Anhalt)

Am 8. August 1957 wurde Horst Richter gemeinsam mit einem Gefreiten zur Grenzsicherung am Bahnhof Goetheweg eingesetzt. Sein Dienst begann um 5.30 Uhr und sollte acht Stunden dauern. Der Bahnhof Goetheweg lag an der Strecke der heutigen Harzer Schmalspurbahnen zwischen Schiercke und dem Bahnhof Brocken. Wenige hundert Meter westlich des Bahnhofs verlief die Grenze zum Bundesland Niedersachsen. Wegen seiner Grenznähe befand sich der Bahnhof bereits im Sperrgebiet und wurde nur noch als Ausweichgleis für die zum Brocken verkehrenden Personenzüge verwendet. Fahrgäste durften hier nicht mehr aussteigen. Die Grenzpolizei nutzte den Kreuzungsbahnhof jedoch für Personenkontrollen.

Gegen 9.30 Uhr wartete Horst Richter mit dem Gefreiten Sch. im Bahnhäuschen auf den nächsten Zug, den sie kontrollieren sollten. Eine zweite Streife kam hinzu. Nachdem die vier Grenzpolizisten ihren Dienst besprochen hatten, gingen sie zu den Gleisen. Der Gefreite Günter Z. rief noch, „Es soll ja keiner wagen abzuhauen, dann knallt es!“ und versuchte dabei das Schloss seiner MPi zurückzuziehen, doch es glitt ihm aus der Hand. Ein Schuss löste sich und traf Horst Richter. Dieser brach getroffen zusammen. Er blutete stark am Hals. Das Geschoss hatte beide Halsschlagadern zerrissen. Verstört begann Günter Z. die Wunden zu verbinden, doch es gelang ihm nicht die Blutung zu stillen. Nach fünf Minuten war Horst Richter tot. Er wurde am 12. August 1957 in Belgern beerdigt.

Das Kreisgericht Nordhausen verurteilte Günter Z., der nach dem Vorfall aus der Deutschen Grenzpolizei entlassen wurde, wegen fahrlässiger Tötung zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und drei Monaten.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Interessierter » 6. März 2017, 11:34

Zu den Beiträgen betreffs Egon Schultz auch noch dieser Bericht aus dem Jahr 2014:

Intrige – wie die Stasi einen DDR-Grenzer erschoss


Bild
Vermutlich wurde auf diesem Bild der Schütze stehend dargestellt, um den Fluchthelfer Christian Zobel zu belasten.
In Wahrheit hatte der DDR - Grenzer Volker Maier gelegen.
Quelle: MfS

Eigentlich war alles schon vorbei. 29 Ost-Berliner waren am Abend des 4. Oktober 1964 in das enge, schmutzige Loch gesprungen und in die Freiheit gekrochen. Obwohl in dieser Nacht keine Flüchtlinge mehr erwartet wurden, blieben vier West-Berliner Fluchthelfer noch im Hof des Hauses Strelitzer Straße 55 im Bezirk Mitte. Sie wollten Spuren verwischen.

Plötzlich erschienen im Hausflur zwei Männer. Doch die beiden kannten das Losungswort nicht, das allen Flüchtlingen mitgeteilt worden war: „Tokio“. Kurz redeten sie mit einem der Fluchthelfer und kehrten dann um. Um einen Freund zu holen, der ebenfalls flüchten wolle. Behaupteten die zwei jedenfalls.

Wenige Minuten später näherten sich vier Uniformierte mit Stahlhelmen und Kalaschnikows im Anschlag. Die beiden Männer, Mitglieder der Staatssicherheit, hatten die „Alarmgruppe“ der Grenztruppen am Stützpunkt Arkonaplatz benachrichtigt. Vorneweg ging Egon Schultz, 21, der seinen Wehrdienst beim Grenzkommando Berlin absolvierte. Er war wie alle seine Kameraden gedrillt, Fluchtversuche um jeden Preis zu verhindern, auch mit gezielten Schüssen. Und Schultz kannte den ständigen Befehl, dass „Grenzverletzer“, also auch Fluchthelfer, zu „vernichten“ seien.

Zobel feuerte mit seiner Pistole


Im Hausflur stand der West-Berliner Physikstudent Reinhard Furrer. Er sah den Schatten eines Grenzers und erkannte, dass der Tunnel aufgeflogen war. Sofort machte er kehrt, rief seinen Freunden Hubert Hohlbein, Joachim Neumann und Christian Zobel etwas wie „Weg hier! Gefahr!“ zu. Dann sprang Furrer hinter Hohlbein in den Tunneleingang, der sich im alten Toilettenhäuschen auf dem Hof befand.

Neumann folgte, doch Zobel war nicht schnell genug: Er stand noch auf dem Hof, als Egon Schultz mit dem Sturmgewehr im Anschlag durch die Tür kam. In seiner Angst feuerte Zobel mit seiner Pistole. Er wusste: DDR-Grenzer machten mit Fluchthelfern kurzen Prozess, schossen erst und fragten dann.

Schultz wurde getroffen und stürzte zu Boden. Dann folgten mehrere Schüsse, doch Zobel hatte den Moment genutzt und war wie seine drei Freunde im Stollen verschwunden. Solange sie noch im Tunnel waren, befanden sie sich in Lebensgefahr: Der Druck einer Handgranate, gezündet in der engen Röhre von weniger als einem Meter Durchmesser, hätte ihre Lungen zerfetzt.


Egon Schultz erlag seinen Verletzungen. „Hinterhältiger Mord an Grenzsoldaten“, schrieb die „Berliner Zeitung“, das SED-Blatt von Ost-Berlin. Und das „Neue Deutschland“ behauptete: „Unteroffizier Egon Schultz von West-Berliner Agenten ermordet“. Zur selben Zeit wussten SED-Chef Walter Ulbricht und MfS-Chef Erich Mielke längst die Wahrheit: Zwar hatte Christian Zobels Schuss Egon Schultz getroffen und zu Boden geworfen.

Doch tödlich war seine Kugel nicht: Sie verletzte den Grenzsoldaten an der linken Schulter. Getötet wurde Egon Schultz durch mehrere Geschosse aus der Kalaschnikow seines Untergebenen Volker Maier. Das ergab die gerichtsmedizinische Untersuchung eindeutig. Doch natürlich unterschlug die SED-Führung diese Tatsache und hetzte stattdessen gegen die Fluchthelfer.


Christian Zobel glaubte bis ans Ende seines Lebens 1992, er habe Schultz getötet. Daran ging er zugrunde. Erst danach erbrachte ein Ermittlungsverfahren, angestrengt von alten SED-, Stasi- und Grenztruppenkadern gegen die noch lebenden Fluchthelfer, dass Maier der Todesschütze war. Dennoch blieb unklar, was genau in jener Nacht auf dem Hinterhof der Strelitzer Straße 55 geschehen war.

Weiter mit dem Bericht und vielen Fotos geht es hier:
https://www.welt.de/geschichte/article1 ... choss.html
Interessierter
 

Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Ari@D187 » 26. Juli 2017, 21:01

Interessierter hat geschrieben:Zu den Beiträgen betreffs Egon Schultz auch noch dieser Bericht aus dem Jahr 2014:

Intrige – wie die Stasi einen DDR-Grenzer erschoss

[...]

Sehr einseitiger Artikel, schade.

Ari
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon augenzeuge » 30. Juli 2017, 18:56

Ari@D187 hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Zu den Beiträgen betreffs Egon Schultz auch noch dieser Bericht aus dem Jahr 2014:

Intrige – wie die Stasi einen DDR-Grenzer erschoss

[...]

Sehr einseitiger Artikel, schade.

Ari


Weißt du was wirklich einseitig war, Ari? Die Berichterstattung der DDR. Mit diesem Artikel wird das Bild nur ins Lot gebracht.

AZ
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Dr. 213 » 30. Juli 2017, 22:07

Die Rechtsmediziner müssen den Unterschied zwischen ihren Erkenntnissen und der veröffentlichten Version bemerkt haben.
Mit ihrem mehrheitlichen Schweigen haben Sie ein Verbrechen gedeckt und man darf darum auch bei anderen Fällen
großzügig hochrechnen und vorauseilenden Gehorsam annehmen. Diese ganzen widerlichen Geschichten rund um das
ganz selbstverständliche Fälschen von Totenscheinen wirft ein ganz besonderes Licht auf diese Ärzte. Pfui Deibel !

Und das war ein Grundübel in der DDR, solche Vertuschungen mußte man nichtmal von ganz oben extra anordnen.
Das passierte ganz von selbst, weil die wichtigsten Schaltstellen mit überzeugten Genossen besetzt waren.

Wie schön, daß in diesem Fall (Schultz) das Lügenkonstrukt der Stasi so schön aufgeklärt werden konnte.
Danke BSTU ! Bitte weitermachen !

Herzlichst
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Ari@D187 » 30. Juli 2017, 22:16

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Zu den Beiträgen betreffs Egon Schultz auch noch dieser Bericht aus dem Jahr 2014:

Intrige – wie die Stasi einen DDR-Grenzer erschoss

[...]

Sehr einseitiger Artikel, schade.

Ari


Weißt du was wirklich einseitig war, Ari? Die Berichterstattung der DDR. Mit diesem Artikel wird das Bild nur ins Lot gebracht.

AZ

Die DDR-Berichterstattung ist mir bekannt. Ich bezog mich jedoch auf den Artikel aus 2014.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon SkinnyTrucky » 31. Juli 2017, 07:17

Dr. 213 hat geschrieben:Die Rechtsmediziner müssen den Unterschied zwischen ihren Erkenntnissen und der veröffentlichten Version bemerkt haben.
Mit ihrem mehrheitlichen Schweigen haben Sie ein Verbrechen gedeckt und man darf darum auch bei anderen Fällen
großzügig hochrechnen und vorauseilenden Gehorsam annehmen. Diese ganzen widerlichen Geschichten rund um das
ganz selbstverständliche Fälschen von Totenscheinen wirft ein ganz besonderes Licht auf diese Ärzte. Pfui Deibel !

Und das war ein Grundübel in der DDR, solche Vertuschungen mußte man nichtmal von ganz oben extra anordnen.
Das passierte ganz von selbst, weil die wichtigsten Schaltstellen mit überzeugten Genossen besetzt waren.

Wie schön, daß in diesem Fall (Schultz) das Lügenkonstrukt der Stasi so schön aufgeklärt werden konnte.
Danke BSTU ! Bitte weitermachen !

Herzlichst
Dr. 213


Unsere POS krichte damals den Namen Egon Schulz aber richtig auseinandergesetzt warum nun gerade den Namen hatten wa uns nich....ich wusste erst hier aus den Foren wer dat war....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Dr. 213 » 31. Juli 2017, 19:36

Der Fall Egon Schultz wurde im Unterricht an DDR- Schulen eingehend behandelt.
Natürlich nur die gefälschte sozialistische und damit auch sehr genehme Version.

Wenn dann die Schule noch den Namen getragen hat, müßte es so etwas wie ein
Traditionskabinett, wimre nannte man es so, oder eine Gedenkecke gegeben haben.
Na ich will da nicht drauf bestehen oder es gar anzweifeln, da hab ich bei dir keine Zweifel.
Und außerdem war es ja schon in der Sterbephase der DDR, als Du zur Schule gegangen bist.

Es war Propaganda und außerdem mußten sich die Genossen ja erst ihre Helden basteln.
Die deutsche Arbeitergeschichte kann ja so etwas für die Zeit vor 1933 nur wenig vorweisen.
Keine berühmten Reformatoren, beim Hambacher Fest auch nicht dabei gewesen.
Die Weberaufstände fanden auch leider wieder nicht in Deutschland statt.

Der Fall Egon Schultz ist mit heutigem Wissen eine richtig fiese Nummer des Kalten
Krieges gewesen. Zur heutigen Zeit durchaus vergleichbar mit den Lügengeschichten,
wie die von den Babys, die angeblich aus dem Brutkasten gerissen wurden.

Im Fall Schultz wurde, so habe ich es noch in Erinnerung, besonders stark auf seinem
Beruf als Lehrer rumgeritten. Und er habe ja immer den Kindern so oft vorgelesen....
Kinder als Lügenverstärker scheint auch unter allen Fahnen ein gängiges Mittel
der Propaganda zu sein und war sicher keine Spezialität nur der DDR- Propaganda.

Fake und Propaganda sind notwendig, sonst würde man ja die vielen kleinen Hemdchen
nicht in ausreichender Zahl zusammen bekommen, um für fremde Interessen
auf dem Schlachtfeld den eigenen Kopf zu riskieren und vielleicht sogar dabei zu sterben.

An der Grenze brauchte es erhebliche Mengen Rotlicht, damit Deutsche auf Deutsche
schiessen. Dazu wurde u.a. das Märchen von Antifaschistischen Schutzwall erfunden.
Normale gesunde Hirne würden nämlich sonst niemals mit Kriegswaffen auf Zivilisten
anlegen und abdrücken. Da kam so ein Vorzeigeopfer wie Schultz gerade recht und
wurde wissentlich zur Propaganda ausgeschlachtet, auf das es den Grenzern möglichst
leicht fallen möge, auch bei Frauen und Kindern den Finger krumm zu machen.
Es hieß ja sogar in einer Anweisung : " Zögern Sie nicht........."

Wieviele Maueropfer hat wohl die Lügengeschichte Schultz gekostet, wieviele Schützen
haben aus dieser Propaganda für sich eine innere Rechtfertigung zum töten abgeleitet ?
Pfui Deibel !

Herzlichst
Dr. 213
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Ari@D187 » 31. Juli 2017, 20:19

Dr. 213 hat geschrieben:[...]
Der Fall Egon Schultz ist mit heutigem Wissen eine richtig fiese Nummer des Kalten
Krieges gewesen. Zur heutigen Zeit durchaus vergleichbar mit den Lügengeschichten,
wie die von den Babys, die angeblich aus dem Brutkasten gerissen wurden.

[...]

Wieviele Maueropfer hat wohl die Lügengeschichte Schultz gekostet, wieviele Schützen
haben aus dieser Propaganda für sich eine innere Rechtfertigung zum töten abgeleitet ?
Pfui Deibel !
[...]

Auf Nachfrage des MfS antwortet Prokop am 9.10.64, dass es bei einem Lungendurchschuss dieser Art gefährliche Komplikationen gibt, welche sich auf jeden Fall als gefährliche Körperverletzung einschätzen lassen (eine das Leben bedrohende Behandlung), deren Ausgang in jedem Fall ungewiß ist.

Ob der Treffer von C. Zobel tödlich war ist also bis heute ungewiß. Gewiß ist jedoch, dass er zuerst schoß und dabei nicht im Recht war.

Gruß
Ari
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Wosch » 31. Juli 2017, 20:56

Ari@D187 hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:[...]
Der Fall Egon Schultz ist mit heutigem Wissen eine richtig fiese Nummer des Kalten
Krieges gewesen. Zur heutigen Zeit durchaus vergleichbar mit den Lügengeschichten,
wie die von den Babys, die angeblich aus dem Brutkasten gerissen wurden.

[...]

Wieviele Maueropfer hat wohl die Lügengeschichte Schultz gekostet, wieviele Schützen
haben aus dieser Propaganda für sich eine innere Rechtfertigung zum töten abgeleitet ?
Pfui Deibel !
[...]

Auf Nachfrage des MfS antwortet Prokop am 9.10.64, dass es bei einem Lungendurchschuss dieser Art gefährliche Komplikationen gibt, welche sich auf jeden Fall als gefährliche Körperverletzung einschätzen lassen (eine das Leben bedrohende Behandlung), deren Ausgang in jedem Fall ungewiß ist.

Ob der Treffer von C. Zobel tödlich war ist also bis heute ungewiß. Gewiß ist jedoch, dass er zuerst schoß und dabei nicht im Recht war.

Gruß
Ari




Das "Pfui Deibel" besteht doch letzten Endes zu recht und bezieht sich meinen Wissens auf die verlogene Falschaussage der angeblichen Geschehnissen am Tode Von Egon Schultz, denn der Todesschuetze war doch sein eigener Kamerad.

Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon augenzeuge » 31. Juli 2017, 21:26

Ari@D187 hat geschrieben:und dabei nicht im Recht war.

Ari


Die Errichtung der Mauer, die Trennung sehr vieler Familien, die angewiesene rücksichtslose Anwendung der Schusswaffe auf unbewaffnete Flüchtende...die ganze Unterdrückung eines Volkes um die Illusion einer Minderheit mit Gewalt 17 Mio überzustülpen, war das etwa Recht?? Das waren die verständlichen Gründe, warum sich Leute wie Zobel nur schützen mussten. So viel zu deiner verdrehten Rechtslage, Ari.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon SkinnyTrucky » 1. August 2017, 08:13

Dr. 213 hat geschrieben:Der Fall Egon Schultz wurde im Unterricht an DDR- Schulen eingehend behandelt.
Natürlich nur die gefälschte sozialistische und damit auch sehr genehme Version.

Wenn dann die Schule noch den Namen getragen hat, müßte es so etwas wie ein
Traditionskabinett, wimre nannte man es so, oder eine Gedenkecke gegeben haben.
Na ich will da nicht drauf bestehen oder es gar anzweifeln, da hab ich bei dir keine Zweifel.
Und außerdem war es ja schon in der Sterbephase der DDR, als Du zur Schule gegangen bist.


Ja, so wird es gewesen sein Doc....die Schule bekam, glaub ich, erst so um '85 herum den Namen....davor hiess sie schlicht POS Kuhfelde....ein Traditionskabinett gab es in meinen Erinnerungen nicht....klar wird es eine Gedenkplatte irgendwo angeschlagen gegeben haben aber gross ein Thema war es nicht, zumindestens interessierte es von uns Schülern herzlich wenig....unsere eigene Pubertät war dann wohl mehr das Thema....Fahnenapell und den ganzen Kladeradatsch wird es wohl gegeben haben aber das war's dann wohl auch schon....

....eigendlich ist es eh sehr seltsam, warum eine Schule so spät nach dem Tod von Egon S. diesen Namen bekommen hat....zeitlicher Bezug war ja dann wohl nicht mehr vorhanden, da hätte man jemand anderes finden können mit aktuellerem Bezug.... [denken]


groetjes

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon augenzeuge » 1. August 2017, 15:12

SkinnyTrucky hat geschrieben:, da hätte man jemand anderes finden können mit aktuellerem Bezug.... [denken]

Mara


Ja, z.B. POS Richard Hebstreit ....
http://www.spiegel.de/einestages/erinne ... 49238.html

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon SkinnyTrucky » 1. August 2017, 15:31

augenzeuge hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:, da hätte man jemand anderes finden können mit aktuellerem Bezug.... [denken]

Mara


Ja, z.B. POS Richard Hebstreit ....
http://www.spiegel.de/einestages/erinne ... 49238.html

AZ


Da fehlt dann wie bei Egon S. noch der räumliche Bezug.... [wink]


groetjes

Mara
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Ari@D187 » 3. August 2017, 20:52

Wosch hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:[...]
Der Fall Egon Schultz ist mit heutigem Wissen eine richtig fiese Nummer des Kalten
Krieges gewesen. Zur heutigen Zeit durchaus vergleichbar mit den Lügengeschichten,
wie die von den Babys, die angeblich aus dem Brutkasten gerissen wurden.

[...]

Wieviele Maueropfer hat wohl die Lügengeschichte Schultz gekostet, wieviele Schützen
haben aus dieser Propaganda für sich eine innere Rechtfertigung zum töten abgeleitet ?
Pfui Deibel !
[...]

Auf Nachfrage des MfS antwortet Prokop am 9.10.64, dass es bei einem Lungendurchschuss dieser Art gefährliche Komplikationen gibt, welche sich auf jeden Fall als gefährliche Körperverletzung einschätzen lassen (eine das Leben bedrohende Behandlung), deren Ausgang in jedem Fall ungewiß ist.

Ob der Treffer von C. Zobel tödlich war ist also bis heute ungewiß. Gewiß ist jedoch, dass er zuerst schoß und dabei nicht im Recht war.

Gruß
Ari




Das "Pfui Deibel" besteht doch letzten Endes zu recht und bezieht sich meinen Wissens auf die verlogene Falschaussage der angeblichen Geschehnissen am Tode Von Egon Schultz, denn der Todesschuetze war doch sein eigener Kamerad.

Wosch.

In den heutigen Medien und auch in der sonst sehr guten Doku "Heldentod" wird die durch C. Zobel verursachte Schußverletzung als nicht lebensbedrohlich dargestellt und lediglich der Rückenschuß von Soldat Maier als tödlich betrachtet (das diese Schußverletzung aus der MPi tödlich war, gibt Prokop im Obduktionsbericht an und ist unstrittig). Da die durch C. Zobel verursachte Schußverletzung jedoch - laut Prokop - eine lebensbedrohliche, schwere Körperverletzung darstellt, deren Ausgang in jedem Fall ungewiß ist, ist es genauso falsch diese Verletzung heute zu verharmlosen, wie damals durch die DDR diese als alleinige Verletzung darzustellen.

Ari
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Ari@D187 » 3. August 2017, 21:13

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:und dabei nicht im Recht war.

Ari


Die Errichtung der Mauer, die Trennung sehr vieler Familien, die angewiesene rücksichtslose Anwendung der Schusswaffe auf unbewaffnete Flüchtende...die ganze Unterdrückung eines Volkes um die Illusion einer Minderheit mit Gewalt 17 Mio überzustülpen, war das etwa Recht?? Das waren die verständlichen Gründe, warum sich Leute wie Zobel nur schützen mussten. So viel zu deiner verdrehten Rechtslage, Ari.

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Das Du nur auf den Satz anspringst und auf den Rest meines Beitrages nicht eingehst war mir schon beim Absenden klar. :)

Soso, Zobel mußte sich schützen und daher in einem Hinterhof, welcher auch von den Bewohnern genutzt wurde, blindlings auf Personen schiessen ohne dass eine Notwehrsituation vorlag. Und das ist Deiner Meinung nach gerechtfertigt, da seitens des Staates ein rigeroses Grenzregime besteht. Ein interessantes, wenn auch auch völlig abstruses Rechtsverständnis. Wie so oft bei Dir: Eine in Beton gegossene, feststehende Meinung bei völligem Mangel an Argumenten.

Du hattest hier (-> Link) einen Beitrag geschrieben, welcher auf die Untersuchung der Vorgänge um den Tod von Egon Schultz durch einen ehemaligen Polizeibeamten und den Verein Berliner Unterwelten eingeht. Der ehemalige Polizeibeamte, welchem sämtliche Dokumente vorlagen, kommt ebenfalls zu der Erkenntnis, daß C. Zobel nicht im Recht war, als er schoß. Insofern habe ich gerne eine - in Deinen Augen - verdrehte Rechtslage.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon augenzeuge » 3. August 2017, 21:15

ohne dass eine Notwehrsituation vorlag


Schon damit machst du in der Betrachtung den ersten Fehler..... Wenn du dich ein wenig mit dem Grenzregime dieser Jahre beschäftigt hättest, dann müsstest du wissen, was man mit Zobel getan hätte. Da hat man schon bei viel weniger Anhaltspunkten geschossen....keinesfalls hätte man gefragt, was machen Sie da......der Zug war bereits abgefahren.

Aber egal, Ari, wenn du heute noch der Meinung bist, dann kann man dir eh nichts erzählen. [grins]

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Ari@D187 » 3. August 2017, 21:22

augenzeuge hat geschrieben:
ohne dass eine Notwehrsituation vorlag


Schon damit machst du in der Betrachtung den ersten Fehler..... Wenn du dich ein wenig mit dem Grenzregime dieser Jahre beschäftigt hättest, dann müsstest du wissen, was man mit Zobel getan hätte. Da hat man schon bei viel weniger Anhaltspunkten geschossen....keinesfalls hätte man gefragt, was machen Sie da......der Zug war bereits abgefahren.

Aber egal, Ari, wenn du heute noch der Meinung bist, dann kann man dir eh nichts erzählen. [grins]

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Also Deine Reaktionszeiten sind wirklich rekordverdächtig. Dafür meinen Respekt.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon augenzeuge » 3. August 2017, 21:26

Ari@D187 hat geschrieben:Also Deine Reaktionszeiten sind wirklich rekordverdächtig. Dafür meinen Respekt.

Ari


Danke. Ich werde diese allerdings nicht immer garantieren können. Man wird ja älter..... [grin]

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Dr. 213 » 4. August 2017, 00:33

Zobel hätte sich also von den Wächtern der Diktatur einfach so abknallen lassen sollen, damit das Weltbild
der "Freunde der mauerbauenden Diktatoren" in Ordnung ist ?

Das ist absurd. Ich verweise mal wieder auf Fidel Castro, da werden so seltsame Forderungen nach der
Einhaltung bestehender Gesetze natürlich niemals gestellt.
Und, haben er und seine Kumpanen beim Sturm auf Moncada die Waffen dabei nur in Notwehr eingesetzt ?
Das finden die Genossen und ihre Anhängsel immer ganz blöd, wenn ich mit dem Vergleich komme.

Dieser Vergleich zeigt aber, wie sehr das eigene Gerechtigkeitsempfinden davon abhängt, mit welcher Seite
man sich verbunden fühlt und wo die eigene politische Heimat verortet ist.

Ich jedenfalls sehe im Fall Zobel/ Schultz eine Notwehrsituation und eine der ganz wenigen Fälle, wo die Grenzer
ihr sonst übliches Hasenschiessen auf Wehrlose mal ausnahmsweise nicht mit einem Erfolg feiern konnten.

Meine Meinung ist da auch in Beton gegossen. Dieses ganze Unrechtssystem DDR verdient es einfach nicht,
daß man hier normale Maßstäbe anlegt und Forderungen nach Einhaltung irgendwelcher Gesetzte stellt.

Beim Widerstand gegen Diktaturen darf man sich ja extra nicht den Regeln und Gesetzen des Feindes unterwerfen.
Die DDR ist auch nicht durch die braven, nur vom sicheren Fenster aus zuglotzenden Leute gestürzt worden.
Es bedurfte auch der unartigen Masse, die wenn es sein muß, auch mal einen Bahnhof zerlegt oder eine Stasizentrale
stürmt und sich sonstwie lautstark bemerkbar macht. Und das alles natürlich ohne ein Gesetzbuch in der Hand.

Herzlichst
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Interessierter » 4. August 2017, 08:29

@ Dr. 213:

So sehe ich das auch......Bild
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Interessierter » 27. Oktober 2018, 09:18

„Es tut mir furchtbar leid“

1964 erschießt der DDR-Grenzsoldat Volker M. an der Mauer in Berlin irrtümlich seinen Gruppenführer Egon Schultz. Die SED-Führung schlachtet den Fall ideologisch aus und macht den Westen für den Tod von Schultz verantwortlich. M., der im Land Brandenburg wohnt, spricht in der MAZ erstmals öffentlich über seine Schuldgefühle.

http://www.maz-online.de/Brandenburg/Es ... htbar-leid
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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Ari@D187 » 27. Oktober 2018, 11:54

Dr. 213 hat geschrieben:Zobel hätte sich also von den Wächtern der Diktatur einfach so abknallen lassen sollen, damit das Weltbild
der "Freunde der mauerbauenden Diktatoren" in Ordnung ist ?[...]

Ohne als Frage verpackte Unterstellungen geht es offenbar nicht. Ich versuche es weiterhin auf der Sachebene.
Zobel gab 3 Schüsse ab, ohne dass auf ihn vorher geschossen worden war. Die Grenzsoldaten konnten in dem dunklen Hof sowieso nichts erkennen und wussten gar nicht, dass sich dort Zobel überhaupt aufhält. Erst durch das Mündungsfeuer von Zobels Waffe wurden sie auf ihn bzw. seinen Standort aufmerksam.


Dr. 213 hat geschrieben:Ich jedenfalls sehe im Fall Zobel/ Schultz eine Notwehrsituation und eine der ganz wenigen Fälle, wo die Grenzer
ihr sonst übliches Hasenschiessen auf Wehrlose mal ausnahmsweise nicht mit einem Erfolg feiern konnten.[...]

Wie oben beschrieben, schoß Zobel ohne dass auf ihn vorher geschossen wurde.


Dr. 213 hat geschrieben:Meine Meinung ist da auch in Beton gegossen. Dieses ganze Unrechtssystem DDR verdient es einfach nicht,
daß man hier normale Maßstäbe anlegt und Forderungen nach Einhaltung irgendwelcher Gesetzte stellt.

Beim Widerstand gegen Diktaturen darf man sich ja extra nicht den Regeln und Gesetzen des Feindes unterwerfen.
[...]

"Interessantes" Rechtsverständnis. Nicht einmal auf dem Westberliner Gebiet war Zobel berechtigt eine Schußwaffe zu führen, geschweige denn einzusetzen.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon augenzeuge » 27. Oktober 2018, 13:32

Der Irrtum, dem Ari hier folgt ist, dass er eine Notwehrsituation nicht erkennt. Für ihn würde sie erst entstehen, wenn die GT zuerst geschossen hätten. Aber genau die Notwehrsituation gab es. Wer weiß, dass Leute, die unbeweglich im Stacheldraht hingen, unter den Augen der Öffentlichkeit erschossen wurden, der weiß auch, welche Zeit, welcher Hass, damals im kalten Krieg herrschte.

Man hätte die Leute erschossen, und man wäre dafür öffentlich belobigt wurden. Damals schenkte sich keine Seite etwas! Wer in dieser Situation steckt, der will es nicht drauf ankommen lassen, der handelt.

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Re: Im Dienst getötete Grenzer

Beitragvon Nostalgiker » 27. Oktober 2018, 13:35

Ach so, und weil dieser Fall eventuell mal eintreten konnte trug man vorsichtshalber eine Schußwaffe bei sich.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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