Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon Interessierter » 2. Januar 2022, 14:21

Mehr als 1000 Menschen starben durch das mörderische Regime an der innerdeutschen Grenze. Der Historiker Jochen Staadt erklärt, warum Erich Honecker in genau einem einzigen Fall entschädigen ließ.

Die Welt:
Hat die DDR eigentlich mal tätige Reue gezeigt über einen Toten ihrer Grenzpolitik?

Staadt: Das DDR-Außenministerium wollte der Witwe des vor 40 Jahren am 5. August 1976 an der Grenzübergangsstelle Hirschberg/Hof hinterrücks erschossenen italienischen Fernfahrers Benito Corghi nur 50.000 DM Entschädigung zahlen. Corghi war Mitglied der italienischen kommunistischen Partei. Erich Honecker wies eine Erhöhung des Betrags auf 80.000 Westmark an. DDR-Botschafter Klaus Gysi schaffte das Geld im Diplomatenkoffer nach Rom. Das ist wohl der einzige Fall eines Unrechtseingeständnisses seitens der SED-Führung. Deswegen sollte die Geldübergabe eigentlich geheim bleiben. Sie wurde aber dann doch im Westen publik. Außerdem durfte Corghis Sohn später auf DDR-Staatskosten in Babelsberg Filmwissenschaft studieren.

https://www.welt.de/geschichte/article1 ... igung.html
Interessierter
 

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 2. Januar 2022, 14:50

Thunderhorse hatte da mal was zu geschrieben....

viewtopic.php?f=138&t=4008&p=65899&hilit=corghi#p65899

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon Ari@D187 » 18. Januar 2025, 12:02

Irgendwie ein recht merkwürdiger Fall:
- LKW-Fahrer war Kommunist
- Entschädigung wird von der DDR bezahlt
- Der Sohn studiert später in der DDR

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 14524
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 12:20

Ari@D187 hat geschrieben:Irgendwie ein recht merkwürdiger Fall:
- LKW-Fahrer war Kommunist
- Entschädigung wird von der DDR bezahlt
- Der Sohn studiert später in der DDR

Ari


Und: Der Soldat erhielt für die Erschießung sogar noch die Schützenschnur!
https://books.google.de/books?id=Sc1U7c ... hi&f=false

Info der FU Berlin
https://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Soz ... index.html

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon pentium » 18. Januar 2025, 13:03

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Irgendwie ein recht merkwürdiger Fall:
- LKW-Fahrer war Kommunist
- Entschädigung wird von der DDR bezahlt
- Der Sohn studiert später in der DDR

Ari


Und: Der Soldat erhielt für die Erschießung sogar noch die Schützenschnur!
https://books.google.de/books?id=Sc1U7c ... hi&f=false

Info der FU Berlin
https://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Soz ... index.html

AZ


So ein Quatsch. Selbst in dem seltsamen Text über die Kalaschnikow steht nichts davon das der Mann für die Erschießung die Schützenschnur bekommen hat.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 53409
Bilder: 156
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 14:36

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Irgendwie ein recht merkwürdiger Fall:
- LKW-Fahrer war Kommunist
- Entschädigung wird von der DDR bezahlt
- Der Sohn studiert später in der DDR

Ari


Und: Der Soldat erhielt für die Erschießung sogar noch die Schützenschnur!
https://books.google.de/books?id=Sc1U7c ... hi&f=false

Info der FU Berlin
https://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Soz ... index.html

AZ


So ein Quatsch. Selbst in dem seltsamen Text über die Kalaschnikow steht nichts davon das der Mann für die Erschießung die Schützenschnur bekommen hat.


Doch. Lies es besser nochmal, vor allem was das Gericht sagt.
Es ist so, dass er aufgrund toller Erfolge beim Training diese nicht erhalten hat, sondern direkt nach der Tat, da er "einige Probleme" danach hatte.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon karnak » 18. Januar 2025, 14:49

Unüblich war es schon eine Auszeichnung für einen verhinderten Grenzdurchbruch zu vergeben die man über ein spezielles Ringe Schießen erwerben konnte. Für solche Fälle waren eher die Verdienstmedaille der GT oder sowas in der Art gedacht, die war nicht an irgendeine Schießleistung gebunden. [grin]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 28884
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon pentium » 18. Januar 2025, 14:51

karnak hat geschrieben:Unüblich war es schon eine Auszeichnung für einen verhinderten Grenzdurchbruch zu vergeben die man über ein spezielles Ringe Schießen erwerben konnte. Für solche Fälle waren eher die Verdienstmedaile der GT gedacht, die war nicht an irgendeine Schießleistung gebunden. [grin]


Meine Rede. Für den Erwerb gab es eine Dienstvorschrift oder ähnliches....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 53409
Bilder: 156
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 14:53

karnak hat geschrieben:Unüblich war es schon eine Auszeichnung für einen verhinderten Grenzdurchbruch zu vergeben die man über ein spezielles Ringe Schießen erwerben konnte. Für solche Fälle waren eher die Verdienstmedaille der GT oder sowas in der Art gedacht, die war nicht an irgendeine Schießleistung gebunden. [grin]


Auch in diesem Fall gabs es für die Verhinderung der Flucht sofort eine Geldprämie. Kann man alles nachlesen. Und die Schnur gabs direkt nach der Tat. Es gibt in der Zeit keinen anderen Hinweis, dass er diese für etwas anderes bekommen haben könnte. Ist alles aktenkundig.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon karnak » 18. Januar 2025, 15:01

In der DDR hing an so ziemlich jeder Auszeichnung und Blech das man sich an die Brust hängen konnte ein Geldumschlag. [flash]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 28884
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon pentium » 18. Januar 2025, 15:06

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Unüblich war es schon eine Auszeichnung für einen verhinderten Grenzdurchbruch zu vergeben die man über ein spezielles Ringe Schießen erwerben konnte. Für solche Fälle waren eher die Verdienstmedaille der GT oder sowas in der Art gedacht, die war nicht an irgendeine Schießleistung gebunden. [grin]


Auch in diesem Fall gabs es für die Verhinderung der Flucht sofort eine Geldprämie. Kann man alles nachlesen. Und die Schnur gabs direkt nach der Tat. Es gibt in der Zeit keinen anderen Hinweis, dass er diese für etwas anderes bekommen haben könnte. Ist alles aktenkundig.
AZ


Das mit der Schützenschnur ist nicht Aktenkundig. Einfach mal informieren, wie das so war mit der Verleihung einer Schützenschnur....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 53409
Bilder: 156
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 15:08

Ich möchte von dir gerne wissen, wofür er die bekommen hat. Du scheinst mehr zu wissen.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon karnak » 18. Januar 2025, 15:18

Wie gesagt, für die Schützenschnur wurde man speziell von seinem Vorgesetzten ausgewählt wenn der den Eindruck hatte ,dass man ein guter Schütze ist und ging zu einem Schützenschnur Schießen auf Ringschreiben. Für sowas wie Verhinderung eines vermeintlichen Grenzdurchbruch hielt man eigentlich anderes Blech bereit. Ich vermute mal ganz schwer die Sorte meiner Lieblingsgeschichtsaufarbeiter haben das Wort Schützenschnur gelesen oder gehört und das lässt sich so schön mit Hasenschießen assoziieren, also hat man sich diese Auszeichnung einfach dazu gesponnen. [flash] Wahrscheinlich hat er nur eine Geldprämie bekommen, dass war nämlich die Regel. [grin]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 28884
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon pentium » 18. Januar 2025, 15:21

augenzeuge hat geschrieben:Ich möchte von dir gerne wissen, wofür er die bekommen hat. Du scheinst mehr zu wissen.

AZ


Benutze mal die Forensuche nach Schützenschnure. Diese Schützenschnur gab es auch außerhalb der GT....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 53409
Bilder: 156
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon pentium » 18. Januar 2025, 15:23

karnak hat geschrieben:Wie gesagt, für die Schützenschnur wurde man speziell von seinem Vorgesetzten ausgewählt wenn der den Eindruck hatte ,dass man ein guter Schütze ist und ging zu einem Schützenschnur Schießen auf Ringschreiben. Für sowas wie Verhinderung eines vermeintlichen Grenzdurchbruch hielt man eigentlich anderes Blech bereit. Ich vermute mal ganz schwer die Sorte meiner Lieblingsgeschichtsaufarbeiter haben das Wort Schützenschnur gelesen oder gehört und das lässt sich so schön mit Hasenschießen assoziieren, also hat man sich diese Auszeichnung einfach dazu gesponnen. [flash] Wahrscheinlich hat er nur eine Geldprämie bekommen, dass war nämlich die Regel. [grin]


Was deine Lieblingsdingsbums betrifft...kommt hier noch der Text dazu...dieses Gerichts oder Justizdeutsch....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 53409
Bilder: 156
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 15:25

Karnak, vergiss was üblich war.
[flash]
Es war auch nicht üblich, dass ein italienischer Kommunist erschossen wurde, weil der Offizier vom Turm einen falschen Befehl gegeben hatte. Und das der Sohn vom Opfer in die DDR kam, um zu studieren.

Seine Schießerfolge waren nicht toll. Er hatte ja auch auf die Füße gezielt....
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 15:26

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ich möchte von dir gerne wissen, wofür er die bekommen hat. Du scheinst mehr zu wissen.

AZ


Benutze mal die Forensuche nach Schützenschnure. Diese Schützenschnur gab es auch außerhalb der GT....


Hör auf mit diesen allgemeinen Dingen. Hier geht es um was Anderes.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon Ari@D187 » 18. Januar 2025, 17:47

karnak hat geschrieben:In der DDR hing an so ziemlich jeder Auszeichnung und Blech das man sich an die Brust hängen konnte ein Geldumschlag. [flash]

Genug Eintritt, wie z.B. meine 25 D-Mark, hatte man dafür ja eingenommen.

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 14524
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 18:01

Der Soldat bzw. Schütze- eigentlich das 2. Opfer- wurde über den Ablauf völlig im Unklaren gelassen. Wobei die Ursache in der unzureichenden Kommunikation der Verantwortlichen zu suchen ist.

AZ
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon pentium » 18. Januar 2025, 18:17

Was für einen Ablauf? Dieser Text ist Traumhaft...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 53409
Bilder: 156
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon andr.k » 18. Januar 2025, 18:31

Das es die Schützenschnur bei guten Leistungen der Gruppe gab, ist Blödsinn. Vielleicht bei der Artillerie oder den Panzerleuten, bei den Grenzern jedenfalls nicht. Wann der Schütze die Schützenschnur erhielt, ist auch unklar.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
andr.k
 
Beiträge: 4414
Bilder: 0
Registriert: 31. Oktober 2011, 21:56

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 18:44

pentium hat geschrieben:Was für einen Ablauf? Dieser Text ist Traumhaft...


Ich dachte, du bist im Thema? Wolltest du mir nicht zeigen, warum er die Schützenschnur erhalten hatte. Der Angeklagte scheint es ja selbst nicht zu wissen. [flash]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 18:50

Ari, das was nach dem Tod passierte, war auch einmalig. Hast du gelesen, oder?

Einen Tag nach Corghis Tod reiste ein Diplomat der Botschaft Italiens aus Ost-Berlin nach Jena, um in der dortigen Gerichtsmedizin den Leichnam Corghis in Augenschein zu nehmen. Dabei kam es zu einem einmaligen Schauspiel. Die verantwortliche Obduzentin der Universität Jena, Prof. Dr. Christiane Kerde, hatte sich laut MfS-Bericht sofort „unter Zurückstellung anderer Verpflichtungen zur Durchführung der Sektion der Leiche des Grenzverletzers” bereiterklärt.

Vor Eintreffen des Vertreters der Italienischen Botschaft habe sie „trotz räumlicher Schwierigkeiten im Institut” die „würdige Aufbahrung der Leiche” organisiert und die Verhandlungen mit dem Vertreter der Italienischen Botschaft am 6. August 1976 „entsprechend der von uns gegebenen Orientierung” geführt. Auf dessen Wunsch habe sie einen katholischen Pfarrer vermittelt, der die Totenmesse las. „Ebenso wurde von ihr je ein Strauß rote Rosen und rote Nelken beschafft. Zur Verabschiedung des Vertreters der Botschaft gab sie im Hotel ‚Schwarzer Bär‘ in Jena ein Essen.” Es sei vorgesehen „Gen. Prof. Dr. Kerde und deren Kollektiv ein würdiges Präsent zu überreichen”.

Am 16. August 1976 schlug der stellvertretende Leiter der Abt. IX, Major Kraußlach, vor, dem „Kollektiv des Instituts für Gerichtliche Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Untersuchung des Vorkommnisses mit dem italienischen Staatsbürger CORGHI, Benito eine elektrische Schreibmaschine zur Verfügung zu stellen”. Wie schon mehrfach in der Vergangenheit habe sich „die Einsatzbereitschaft und qualitativ gute Arbeit dieses Kollektivs erneut gezeigt und bewährt”. Der Leiter der Abteilung IX schlage aus den genannten Gründen und „in Hinblick auf eine weitere gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung diese materielle Anerkennung durch das MfS vor”. Laut handschriftlicher Notiz wurde die Schreibmaschine von der Abteilung Rückwärtige Dienste des MfS zur Verfügung gestellt und am 23. August 1976 an Professor Christiane Kerde übergeben. Der Todesschütze Uwe S. und sein unmittelbarer Vorgesetzter, der die Schüsse befohlen hatte, erhielten Medaillen für vorbildlichen Grenzdienst und Prämien von je 250 Mark.

Die italienische Regierung zeigte sich durch die „würdige Aufbahrung der Leiche” in Jena und das von der Professorin gegebene Essen nicht beeindruckt. Im italienischen Parlament protestierten erstmals alle Parteien von der kommunistischen KPI bis zur faschistischen FSI gegen die Erschießung Benito Corghis an der DDR-Grenze. Am 7. August 1976 bestellte das Außenministerium in Rom den Geschäftsträger der DDR-Botschaft Lehmann ein und bat um eine schnellstmögliche Übermittlung der Untersuchungsergebnisse über die Todesumstände von Benito Corghi. Außerdem müsse die DDR der Witwe Corghi und ihren beiden Kindern eine angemessene Entschädigung zahlen. Der DDR-Botschafter Klaus Gysi bemühte sich in Gesprächen mit führenden KPI-Funktionären um eine Beruhigung der Lage und bot Verhandlungen über eine Entschädigungszahlung der DDR an. Der Mailänder Rechtsanwalt Piero Carozzi bezifferte die Schadensersatzansprüche der Hinterbliebenen nach dem noch zu erwartenden Einkommen des 38 Jahre alten Todesopfers auf 99 216 000 Lire.

Angesichts des internationalen Aufsehens nahm sich am 12. August 1976 SED-Generalsekretär Erich Honecker der Sache an und beauftragte sein Außenministerium, einen Vorschlag zur Höhe der Entschädigungszahlung vorzulegen. Ein Woche später telegrafierte der stellvertretende DDR-Außenminister Herbert Krolikowski an Botschafter Klaus Gysi nach Rom, er könne bei den Verhandlungen bis zu einer Entschädigungshöhe von 50 000 Mark gehen – gemeint waren damit „Valutamark”, also West-DM. Er bitte dringend, gemäß Auftrag zu handeln, da Erich Honecker persönlich auf eine Regelung im „Geiste der Humanität” dränge. Als Honecker der Entschädigungsvorschlag in Höhe von 50 000 DM vorlag, setzte er die Summe auf 80 000 DM hoch, das entsprach umgerechnet 25 Millionen Lire. Außerdem erhielt Botschafter Klaus Gysi vom DDR-Außenminister Oskar Fischer den Hinweis, „falls die Familie Corghi den Wunsch hat, daß die Kinder in der DDR ausgebildet werden oder eine Unterstützung für die Ausbildung wünscht, sollte dem entsprochen werden”. Außerdem sei der Familie anzubieten, zu einem ihr genehmen Zeitpunkt Urlaub in der DDR zu machen. Die Familie kam später auf das Angebot zurück, Benito Corghis Sohn Allessandro absolvierte in den 1980er Jahren ein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf” in Potsdam Babelsberg.

Bis zum Ende der SED-Diktatur blieb die Entschädigungszahlung an die Familie Corghi der einzige Fall eines zumindest symbolischen Schuldeingeständnisses der politischen Verantwortungsträger des DDR-Grenzregimes.


AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon pentium » 18. Januar 2025, 18:53

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Was für einen Ablauf? Dieser Text ist Traumhaft...


Ich dachte, du bist im Thema? Wolltest du mir nicht zeigen, warum er die Schützenschnur erhalten hatte. Der Angeklagte scheint es ja selbst nicht zu wissen. [flash]

AZ


Was ist denn das für eine Frage? Das war oder ist eine Soldatenauszeichnung. In Bezug auf die Schützenschnur war es bei uns auch so, dass nicht alle an diesem Schießen teilnehmen konnten/durften. Allein die Teilnahme wurde bereits als Auszeichnung gehandhabt. Und höre auf aus diesem Juristendeutsch des Gerichtes irgendetwas herauslesen zu wollen. Man wurde für dieses Schießen zur Schnur delegiert, nur die Besten. Man wollte ja schließlich bester Zug oder beste Kompanie werden....Das hat mit dem Zwischenfall nichts zu tun. Diese Schnur gibt es bei manchen Schützenvereinen heute noch, frage da mal nach für was man sie bekommt.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
https://www.schloesserland-sachsen.de/de/startseite/
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 53409
Bilder: 156
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR zahlte nur für ein Maueropfer Entschädigung

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2025, 18:56

Ok. Aber hast schon recht. Wäre der Vorfall mit Todesfolge gewertet worden, hätte man sie nicht verhängen dürfen.
Auf die Füße gezielt, die Schulter getroffen? Da war ich ja in der vormilitärischen Ausbildung schon besser. [angst]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95254
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen


Zurück zu Besondere Zwischenfälle

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast