Grenzgeschichten aus West und Ost

Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Dezember 2019, 15:47

Karnak, Du bist einfach nicht Willens, überhaupt zu verstehen was ich meine:

Dass damals da und warum kontrolliert wurde, ist doch uns allen klar.
Es gehtnur um die Art und Weise!
In fremden Ländern wird auch kontrolliert. Nur wird man dort in der Regel freundlich und höflich abgefertigt. Beides war aber nie Gegenstand Eurer Ausbildung. Ihr habt anscheinend in jedem Reisenden zuerst mal ein subversives Element gesehen. Nie habt Ihr die Miene freundlich verzogen. Immer verbissen.
Ob Dir das passt oder nicht, Ihr habt damit Unbehagen und Angst verbreitet.

Ebenso darf jeder Zöllner mein Auto durchsuchen. Nach was hat mich erstmal nicht zu interessieren. Mich stört aber sehr wohl, wenn solche DDR-Knalltüten bei Regen verlangen, alles Gepäck auf den nassen Asphalt zu stellen. Nichts mit Dach drüber, wie Du hier schon suggerieren wolltest. Das sind und bleiben widerliche Schikanen. Ich schreibe allerdings immer nur von meinen Reiseerlebnissen.

Meine Frau sagt gerade, dass sie, aus dem Westen mit der Bahn kommend, vor allen Abteilinsassen ihren Koffer samt Schmutzwäsche leeren musste. Wenn Du das heute noch für normal hältst, ist es logisch dass nur Du Deinen Friedensstaat erlebt hast, nie aber die Facetten der Reisenden selbst.

Gruß Volker
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 5. Dezember 2019, 16:00

Volker Zottmann hat geschrieben:Karnak, Du bist einfach nicht Willens, überhaupt zu verstehen was ich meine:

Dass damals da und warum kontrolliert wurde, ist doch uns allen klar.
Es gehtnur um die Art und Weise!
In fremden Ländern wird auch kontrolliert. Nur wird man dort in der Regel freundlich und höflich abgefertigt. Beides war aber nie Gegenstand Eurer Ausbildung. Ihr habt anscheinend in jedem Reisenden zuerst mal ein subversives Element gesehen. Nie habt Ihr die Miene freundlich verzogen. Immer verbissen.
Ob Dir das passt oder nicht, Ihr habt damit Unbehagen und Angst verbreitet.


Auch das ist nur billigste Polemik und Du hast von " unserer Ausbildung " logischerweise soviel Ahnung wie der Papst vom Doppelbett. [grin]
Es muß doch klar sein, dass das ganz andere Zeiten und ganz andere Grenzen waren und ich rede von der Grenze Richtung Westen, Richtung Osten kenne ich das nur als Reisender, wenn ich auch dort nie Deine hanebüchenen Erlebnisse hatte. [flash] Man hat mich nun nicht gerade mit Umarmung begrüßt, mich allerdings auch nicht in Angst und Schrecken versetzt.
Aber man müsste sich vielleicht mal in die Rolle eines Arabers versetzen wenn er die Grenze ins Abendland überschreitet, was sich bei dem so " für Gefühle verbreiten " könnten. [flash]
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Dezember 2019, 16:17

Sehr schade, dass es keine Zeitreisen gibt.
Dich hätte ich gern mal auf eine Westreise mit Zugfahrt mitgenommen. Du kannst Dir Eure damalige Außenwirkung nicht im Geringsten vorstellen.

Gruß Volker
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 5. Dezember 2019, 16:32

Ich kenne in jedem Fall meine damalige Außenwirkung [grin] . Da ich mehrere Jahre im Bereich LKW/KOM Einreise als Passkontrolleur gearbeitet habe weiß ich auch wie viele " normale " Begegnungen und Umgehensweisen es zwischen LKW Kutschern und Busfahrern gab, dass unangebrachtes Verhalten gegenüber Reisenden, wenn die sich das nicht gefallen ließen, durch mich entschuldigt wurde und der betreffende Mitarbeiter zur Mäßigung ermahnt wurde. Aus diesem Grund bewerte ich so manchen " Zeitzeugenbericht" zu diesem Thema zumindest mit einer gewissen Skepsis. Wenn ich auch ohne Frage die Umstände in Deinem Rentnerexpresszug nicht kenne.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Kumpel » 5. Dezember 2019, 16:34

karnak hat geschrieben:Aber man müsste sich vielleicht mal in die Rolle eines Arabers versetzen wenn er die Grenze ins Abendland überschreitet, was sich bei dem so " für Gefühle verbreiten " könnten.


Könnte was dran sein.
Chiasso Richtung Süden , vor mir ein unscheinbarer Transporter , die PKW Kolonne schiebt sich langsam durch den Grenzübergang , plötzlich springen vier fünf Italiener wie von der Tarantel gestochen aus ihren Kabuff auf den Transporter zu und holen den aus der Spur und zwei gleich mit der Hand an ihrer Wumme.
Ich guck noch auf das Nummernschild von dem Transporter , tatsächlich so arabische Hieroglyphen drauf.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon augenzeuge » 5. Dezember 2019, 17:11

Volker Zottmann hat geschrieben:Sehr schade, dass es keine Zeitreisen gibt.
Dich hätte ich gern mal auf eine Westreise mit Zugfahrt mitgenommen. Du kannst Dir Eure damalige Außenwirkung nicht im Geringsten vorstellen.

Gruß Volker


Ich stell mir das grad mal vor. 1979, ihr zwei und ein bornierter Kontrolleur von der PKE. Und Karnak brüllt ihn an, Mensch, wegen dir muss ich 40 Jahre später alles grade biegen. Benimm dich. Bist eh in 10 Jahren Geschichte. [laugh]
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Dezember 2019, 18:26

[super] [super] [super]
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Sperrbrecher » 5. Dezember 2019, 19:12

karnak hat geschrieben:Es muß doch klar sein, dass das ganz andere Zeiten und ganz andere Grenzen waren und ich rede von der Grenze Richtung Westen, Richtung Osten kenne ich das nur als Reisender, wenn ich auch dort nie Deine hanebüchenen Erlebnisse hatte.

Andere sozialistischen Länder hatten ebenfalls Grenzen Richtung Westen und auch dort liefen die Kontrollen ziviler und in einem anderen Umgangston als an der Grenzen der DDR.

An den Grenzen zu Polen oder der CSSR praktizierten die PKE- und Zollbediensteten
doch den gleichen rigiden Umgangston, wie an der Grenze zur Bundesrepublik. Das Alleinstellungsmerkmal einer unfreundlichen Grenzkontrolle der DDR wurde auch von Reisenden aus anderen sozialistischen Bruderländern immer wieder beklagt und bestätigt.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Kumpel » 6. Dezember 2019, 10:58

In diesem Sommer 1988(?) trafen im Internationalen Pressezentrum (IPZ) der DDR zwei erfahrene Spitzenagenten aufeinander: Heinz Felfe, einst Topquelle des KGB im Bundesnachrichtendienst. Nach achtjähriger Haft hatte man ihn ausgetauscht und zum Professor an der Sektion Kriminalistik der Berliner Humboldt-Universität gemacht. Der andere war Fred Müller, Direktor des Pressezentrums und Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit, angesetzt auf den “Klassenfeind”. Beide waren im Apparat von SED und Stasi bestens vernetzt.


F.: Dann kommst Du an die Grenze zurück: Miese Verhältnisse, ein Tisch, ein Stuhl, musst halb im Sitzen den Zettel ausfüllen und wirst dumm angeredet. Vor meiner Frau wurde eine Rentnerin angemiest, weil die den Zöllner nicht gesehen hatte – genau so, wie die Leute in der DDR von der Obrigkeit behandelt werden. In Westberlin dagegen: Alles freundlich, vom Busfahrer über den Zeitungsverkäufer – alle. Dieses Graue, Triste an der Grenze. Warum können wir unsere Eingangstür nicht besser machen?

https://hubertus-knabe.de/die-letzten-t ... zialismus/
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Olaf Sch. » 6. Dezember 2019, 11:25

es war sowieso Schizo, einerseits wollte die DDR Führung die Westmark von den Bundesbürgern, andererseits sollten sie gar nicht kommen und schon gar keinen Kontakt mit den DDR Bürgern haben.

Das Karnak das Verhalten der Kontrolleure in einem rosa Licht sieht, ist doch klar. Geh mal in den Knast und frag mal wer alles unschuldig ist...
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Kumpel » 6. Dezember 2019, 11:38

AkkuGK1 hat geschrieben:
Das Karnak das Verhalten der Kontrolleure in einem rosa Licht sieht, ist doch klar. Geh mal in den Knast und frag mal wer alles unschuldig ist...


Na ja , es war wohl doch noch ein Unterschied ob du an der Grenze mit einem grünen oder einem blauen Reisepass aufgelaufen bist.
Der Inhaber des Ersteren konnte sich zu Hause im Westen ja beschweren , der mit dem blauen Reisepass musste befürchten das es seine letzte Reise in den Westen war wenn
er sich über die MA der PKE oder Zoll negativ ausgelassen hätte.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 6. Dezember 2019, 14:41

Davon mal abgesehen, dass bei uns alle 20 Minuten die " Banane " , so nannten wir den BVG Bus der von und nach Westberlin fuhr weil er gelb war wie eine Banane und solche von ihm transportiert wurden [flash] vollgestopft mit DDR Rentnern, erschien. Ich will gar nicht in Endlosschleife darüber diskutieren wie hoch nun der Grad der Unfreundlichkeit der Angestellten dort war, werden wir uns sowieso nicht einig. Was ich aber definitiv festhalten möchte, in allen " Schulungen " Anweisungen und was es sonst noch zu diesem Thema gab wurden die Mitarbeiter dazu angehalten und angewiesen freundlich, höflich, korrekt allerdings auch gewissenhaft und konsequent aufzutreten. Und nicht etwa dazu bei jeder Gelegenheit gegenüber jeden wenn immer es nur geht die Sau rauszulassen, dass ist der eigentliche Punkt meiner Einlassung zu dem Thema. Was natürlich nicht heißt, dass man sich dort als Grenzwächter irgendwie zum Pampel machen sollte wie sich das einige wohl vorzustellen scheinen wie die Dinge an so einer Grenze laufen sollten. Wir hatten dort das sagen und niemand anderes. Wer dort erschien hatte das zu machen was ihm gesagt wird dann bekam er auch keine Probleme und nicht das was er sich meinte leisten zu können, 90 % der Leute die dort erschienen haben das auch realisiert und sind klar gekommen. So funktioniert staatliche Ordnung und so kann auch nur staatliche Ordnung durchgesetzt werden. Erst recht an solch einer sensiblen Stelle wie einer Grenze. Wenn wir dort irgendeinen anarchistischen Schlendrian, "wollen wir mal nicht so sein, sind doch schließlich alle ein Volk, machen wir heute eben mal ein bisschen weniger Kontrolle " durchgezogen hätten wäre das Ganze zu einer sinnlosen Klapserei verkommen und keiner kann nun wirklich erwarten, dass ein Staat , wenn es ihn nun schon mal gab, das so angeht.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Sperrbrecher » 6. Dezember 2019, 14:50

Kumpel hat geschrieben:Na ja , es war wohl doch noch ein Unterschied ob du an der Grenze mit einem grünen oder einem blauen Reisepass aufgelaufen bist.
Der Inhaber des Ersteren konnte sich zu Hause im Westen ja beschweren , der mit dem blauen Reisepass musste befürchten das es seine letzte Reise in den Westen war wenn
er sich über die MA der PKE oder Zoll negativ ausgelassen hätte.

Genau das ist mir (als damaliger DDR-Untertan/Blaupässler) passiert, als ich es versucht habe, mich in der Zollbehörde in Dresden über einen DDR-Zöllner an der polnischen Grenze zu beschweren, weil der mir bei der Nachfrage über Zollgebühren keine Auskunft geben wollte und mich stattdessen unwirsch abkanzelte.

Anscheinend war es dort nicht üblich, präzise Auskünfte über Grund und Höhe der eingeforderten Zollgebühren zu erläutern und das auch mit einer entsprechenden
Tariftabelle gegenüber dem Reisenden zu belegen.

Das Protokoll über das Gespräch und die Begründung meiner Reklamation wurde umgehend an das MfS weitergeleitet, später fand ich es in meiner Stasi-Akte wieder.

Eine verständliche und nachvollziehbare Antwort auf meine Frage nach der Zollgebührenordnung habe ich allerdings nie bekommen. Wahrscheinlich galt
beim DDR-Zoll schon die kommunistische These "Jeder nach seinen Bedürfnissen!"

Im gleichen Gebäude residiert heute übrigens die Informationsstelle der bundesdeutschen
Zollbehörde. Dort bekommt man jetzt auf jede Frage eine zufriedenstellende Antwort
und muss dafür nicht einmal seinen Ausweis zeigen. Sogar telefonische Anfragen werden stets kompetent und umfassend beantwortet.

So ändern sich die Zeiten.
Zuletzt geändert von Sperrbrecher am 6. Dezember 2019, 15:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon augenzeuge » 6. Dezember 2019, 14:58

Wir hatten dort das sagen und niemand anderes.


Bis zum 9.11.89. Dann habt ihr aufgegeben. [grin]

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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Kumpel » 6. Dezember 2019, 15:00

augenzeuge hat geschrieben:Bis zum 9.11.89. Dann habt ihr aufgegeben. [grin]

AZ


Nee , sie wurden aufgegeben.
Sonst würden sie heute noch da sitzen.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Kumpel » 6. Dezember 2019, 15:04

Sperrbrecher hat geschrieben:Genau das ist mir (als damaliger DDR-Untertan/Blaupässler) passiert, als ich es versucht habe, mich in der Zollbehörde in Dresden über einen DDR-Zöllner an der polnischen Grenze zu beschweren, weil der mir bei der Nachfrage über Zollgebühren keine Auskunft geben wollte und mich stattdessen unwirsch abkanzelte.



De facto war man ja als DDR Bürger irgendwie Eigentum des Staates.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 6. Dezember 2019, 15:06

So ist das, weil wir in der Mehrheit keine fanatischen Eiferrer waren haben wir eine staatlich, von mir aus auch von der führenden Partei, gestellte Aufgabe eingestellt und sind ohne Widerstand an die Seite getreten. Bis dahin allerdings haben wir eine Aufgabenstellung durchgesetzt die wir uns nicht selbst ausgedacht haben um die Welt zu schikanieren.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Kumpel » 6. Dezember 2019, 15:13

Ja klar preußisch korrekt eben.
Sag mal , wenn man den ganzen Tag den Klassenfeind in seinen dekadenten Fahrzeugen vorbei rollen sah und selbst die abgefuckten Typen aus West-Berlin mit ihren
abgeranzten Kombis die nach Spanien düsen hinter her glotzen musste , hat man da nicht manchmal an den Vorzügen des Sozialismus gezweifelt?
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Dezember 2019, 15:21

Kumpel hat geschrieben:Ja klar preußisch korrekt eben.
Sag mal , wenn man den ganzen Tag den Klassenfeind in seinen dekadenten Fahrzeugen vorbei rollen sah und selbst die abgefuckten Typen aus West-Berlin mit ihren
abgeranzten Kombis die nach Spanien düsen hinter her glotzen musste , hat man da nicht manchmal an den Vorzügen des Sozialismus gezweifelt?

Grandios Deine Fragen!
Ich stelle mir den Karnak vor, der das 13. Jahr auf seiner Trabantanmeldung sitzt und immer noch bei jedem Wetter nass wird, und dann fahren da seine Träume in Form von US-Schlitten vorbei.
Ernsthaft kann mir keiner dieser Stasigrenzwächter erzählen, dass da bei ihm keine Zweifel aufkamen.
Aber wir werden das sicher gleich ganz anders lesen können....

Gruß Volker
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 6. Dezember 2019, 15:21

[grin] Man hat sie nüchterner gesehen und war im Denken in einer Mehrheit etwas " aufgeschlossener" als einer von der Stasi in irgendeiner Kreisdienststelle irgendwo in der Provinz. [flash]
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 6. Dezember 2019, 15:32

Volker Zottmann hat geschrieben:
Ernsthaft kann mir keiner dieser Stasigrenzwächter erzählen, dass da bei ihm keine Zweifel aufkamen.

[grin] Für mich stand, dass es nur besser werden kann und muss und wenn nicht, was irgendwann zu akzeptieren war, dass ich nicht zu den Spinnern gehören würde die sich sinnlos für ein System opfern das verloren hat und verloren ist der entscheidende Begriff. Ansonsten, der furchtbare Hang der Wessis der sich nun hier breitgemacht hat wie eine Schuppenflechte, ich muss auch das haben was der Nachbar hat, möglichst etwas mehr und wenn nicht treibt mich der Sozialneid in den blanken Wahnsinn und Hass war mir schon immer fremd, ich war auch am Senftenberger See im Urlaub nicht unglücklich. Was nicht heißt, dass ich zwingend auf dieses Niveau zurück will. [hallo] [grin]
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon augenzeuge » 6. Dezember 2019, 15:55

karnak hat geschrieben:Bis dahin allerdings haben wir eine Aufgabenstellung durchgesetzt die wir uns nicht selbst ausgedacht haben um die Welt zu schikanieren.


Irgendwoher muss ja die Anweisung zur Schikane, die es zweifellos gegeben hat, gekommen sein. Oder wars die Macht....? [denken]

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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 6. Dezember 2019, 16:04

Es gab keine staatliche verordnete Schikane .Die von der berichtet wird ist zu einem Teil Ergebnis einer Vermutung auf Grund völliger Unkenntnis der Zusammenhänge, in einem anderen Teil dümmliche Aufschneiderei weil man auch ein kleines bisschen Opfer sein will bis hin zur Böswilligkeit weil man das System verabscheut hat und nun auf die Abrechnung einen draufsetzen will und im letzten Teil individuelles Fehlverhalten von irgendwelchen Grenzwächtern.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon augenzeuge » 6. Dezember 2019, 16:08

Kein Mensch, will irgendetwas noch "draufsetzen". Welchen Sinn sollte das haben? Im Gegenteil, ich hab das Gefühl, jedes Jahr wird das frühere System mehr verharmlost. [angst]

Es geht einfach nur um die Wahrheit, die vielen Erlebnisse an den Grenzen. Und dass man dort andere Erfahrungen machte, ist ja unbestritten.

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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon augenzeuge » 6. Dezember 2019, 16:13

Erlebnisse an der Grenze, Schüler befragen Zeitzeugen



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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon Olaf Sch. » 6. Dezember 2019, 16:17

Wieso war dann das Verhalten der PKE nach dem 10.11.89 völlig konträr?
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 6. Dezember 2019, 16:26

augenzeuge hat geschrieben:Kein Mensch, will irgendetwas noch "draufsetzen". Welchen Sinn sollte das haben? Im Gegenteil, ich hab das Gefühl, jedes Jahr wird das frühere System mehr verharmlost. [angst]

Es geht einfach nur um die Wahrheit, die vielen Erlebnisse an den Grenzen. Und dass man dort andere Erfahrungen machte, ist ja unbestritten.

AZ

Ich beschreibe die Umstände lediglich als" Insider" der 13 Jahre an so einer Stelle gestanden hat und nicht nur ein paar Mal die " Dienstleistung" dort in Anspruch genommen hat. [flash]
Und welchen Sinn sowas macht, zu diesem und zu anderen Themen, wenn Du ein bisschen überlegst kommst Du auch alleine drauf. Ein paar Hilfestellungen dazu leiste ich ja ab und an. [flash]
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 6. Dezember 2019, 16:27

AkkuGK1 hat geschrieben:Wieso war dann das Verhalten der PKE nach dem 10.11.89 völlig konträr?

Weil die Aufgabe einer korrekten und konsequenten Kontrolle nicht mehr stand.
Und was hätte man von den Leuten auch erwarten sollen, ein bekloppter Schabowski verbreitet einen Irrsinn in den Medien und ein paar kleine Idioten sollen es dann ausbaden? Also hat man endgültig die Schnauze voll und stellt sich einfach an die Seite.
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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon augenzeuge » 6. Dezember 2019, 16:56

Schabowski hat keine Schuld. Auch wenn man ihn gern vorschiebt. Verantwortlich für dich waren ganz andere.

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Re: Grenzgeschichten aus West und Ost

Beitragvon karnak » 6. Dezember 2019, 17:06

Oder so, ändert aber nichts an denen die den Mist dann hätten ausbaden müssen. Also waren sie verleitet eher die Füße stillhalten. Das erklärt das was man ihnen als Angst vor den friedlichen Revolutionären unterschiebt um sie zu demütigen und sich selbst aufzuplustern.
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