Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon ex-maja64 » 5. November 2012, 22:22

Edelknabe hat geschrieben:Die Einkleidung zu Beginn der Wehrdienstzeit und das kannst du bestimmt bestätigen ging nach dem Prinzip "passt" vonstatten. Die ´Gasmaske übergestülbt passt, Stiefel passt, und so folgten noch etliche Ausrüstungsgegenstände. Bloß meine Stiefel passten nicht, ich hatte keine Fußballerwaden und lief darin herum wie in Elbkähnen. Das passte sprichwörtlich auch denn wir waren ja nur wenige hunderte Meter von der Elbe untergebracht.

Und so kam der Tag des Härtetest, für nicht eingeweihte das noch vorne weg, es wurde nicht gemütlich gelaufen bzw. marschiert, es ging in Eilmarschtempo und im Laufschritt ca. 25km voran. Die Unteroffiziere alle gut durchtrainiert schwirrten wie die Fliegen um die Marschkolonne. Am Anfang noch über Straßen später dann durch Waldgebiete und unbefestigte Wege quälte sich die Kolonne voran.

Ich aber und noch mehrere Andere vielen zurück, die aufmundernten Sprüche der Uffze dagegen wurden rauer. Erste Blasen an den Füßen verlangten ihren Tribut, aber Dank der "zupackenden" Art der Uffze gelang uns wieder der Anschluß an die Hauptkolonne. Ehemalige Unteroffiziere sollten den nächsten Satz mal überspringen. "Mann habe ich die Arschlöcher gehasst aber wir hatten ja nur Platzpatronen dabei, ich glaub sonst hätten reihenweise tote Uffze am Wegrand gelegen." Eine Zwischeneinlage unter Schutz (unter Gasmaske) von vielleicht 5km zerrte noch zusätzlich an den Kräften. Durch Unterbrechungen ( Gakls hatten sich in den Hinterhalt gelegt und spielten Partisanen) gab es ab und zu mal eine mehrminütige Verschnaufpause.

Am Abend dieses Tages wurde ein Zeltlager aufgeschlagen und irgendwo in der Wildniss genächtigt. Unsere Einstrichkeinstrich waren durchgeschwitzt und zum auswringen reif. Und die Nacht wurde wie als Zugabe noch herlich kalt, Zittern und Schlafen waren eins. Man nennt das Alles glaube ich sprichwörtlich an die Grenzen gehen (der Leistungsfähigkeit) aber das passte ja auch, wir waren ja an der Grenze.




Mein lieber Mann Rainer, dich hat man ja auch ganz schön "geschliffen"!!!

Ich sehe dich schon sinnbildlich mit der Schubkarre voller SM70 vor mir... diese natürlich im Laufschritt bewegend! [flash]
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon vs1400 » 6. November 2012, 00:58

Edelknabe hat geschrieben:gruß vs ... ausbilder wurden, in der masse, ausbilder,weil sie schlichtweg unfähig waren.
04.11.1986 - 21.04.1987 Uffz. Ausbildung In Perleberg
21.04.1987 - 28.08.1989 Gruppenführer der 2. Gr./ 2.Zug/ 7. GK - Schierke/ GR 20/ GKM- N

Hin zum Vortext von vs. hier im Fred.Und natürlich so nehme ich einmal an, seine Aussage war wohl etwas sarkastisch gemeint, gerade weil die alten Exgefreiten hier im Forum immer die damaligen Uffze bißchen mit Humor auf die Schippe nehmen, "sie sinngemäß wie in alter Zeit als Schwein gegen die Wand laufen lassen damit es Ufffzt." Ich würde dazu, zu seiner Aussage meinen, Ausbilder, also junge Unteroffiziere wurden Ausbilder weil sie vor allem willig dazu waren. Und wohl auch auserwählt wurden wieder von ihren Vorgesetzten genau für diese besondere Aufgabe.

Da wurde schon geprüft von der höheren Offiziersriege so "ist der junge Mann überhaupt fähig zu leiten, anzuleiten, Befehle einigermaßen in der Lage zu erteilen und deren Ausführung auch umzusetzen bzw. noch zu kontrollieren.

Und man muss ihnen positiv zugute halten,den jungen Unteroffizieren, ihre eigene Ausbildung in Perleberg oder Glöwen eben oder jeder anderen Unteroffiziersschule der GT war wirklich nicht von schlechten Eltern, der Sport stand wohl an erster Stelle, die Jungs waren fit wie die Turnschuhe von Germina und versuchten eben diese Fitness gepaart mit dem ganzen übrigen wohl auch notwendigen Armeekram einem ungeordneten Haufen von sehr unterschiedlichen jungen Kerlen zu verpassen.

Das dies in dem "unterschiedlichen Haufen" nicht ohne Probleme über die Ausbildungszeit abging war ganz normal, es war menschlich denn der junge Mann egal woher aus der trotzdem großen Republik wurde (wieder sinngemäß) in eine sich schnell drehende Zentrifuge geschmissen aus der es einfach kein Entrinnen gab, keine Hintertür, kein Mauseloch, nicht einen Haufen Laub worin er sich verkriechen konnte wenn das Gebrüll und die permanente Anfangshektik und Laufschrittfortbewegung der ersten Tage ihm die innerliche Psyche voll auf den Kopf stellten, ihn an den Rand des Zumutbaren brachten.

Rainer-Maria der in Glöwen nur ein paar Tage verbrachte, dann ging es weiter"An die Grenze" ersteinmal zur Ausbildung.Aber schon die paar Tage sind später einmal einer schönen Geschichte wert.Gratulation Huf, von einem der zu dem Zeitpunkt schon Glöwen hinter sich hatte.


ach Rainer, du und deine leseschwäche.
schon deine annahme, zeigt jedem schüler wie flüchtig du liest, statt dessen aber die tastatur vergewaltigst. gelegentlich schweife ich gedanklich ab und bin dann fast der meinung, dass forum ist deine bühne und du denkst der star zu sein, sind aber nur so gedanken. kennst doch noch den rattenfänger von hameln, der immer sein lied so pfiff und die kinderlein begeistert ihm folgten, auch nur so gedanken.
ach ja, deine leseschwäche.
wenn ich etwas sarkastisch meine, schreibe ich es meist in anführungszeichen oder setze nen passigen smiley, daran erkennt der leser dann den besagten sarkasmus.
es liegt mir auch nicht daran bei einigen usern(ex- gefreiten oder ex- soldaten) ne gefälligkeit zu erwarten, so platt kann man doch nicht wirklich denken. es sind meine erfahrungen und die kannst du infrage stellen, belächeln oder was auch immer.

knollenuffze, nicht alle, waren in der masse nicht tauglich mit menschen umzugehen und das ist meine ehrliche meinung zu dieser gattung.
da gestern der tag meiner verarsche war, kann ich heute sagen gut das es so gekommen ist, wie es kam und anbei noch ein kleines geschichtchen vom kanten.

irgendwann hatten wir mal wieder ne fette lage, sind aus der spätschicht(21:00 bis 22:00) rein und als a- zug gegen 23:00 wieder rausgeflogen.
manch einer lag schon in der waagerechten, saß mit den anderen noch, beim kaffee, am tisch oder war gerade beim revier reinigen. egal, draußen war der winter und drinnen schön warm.
dann kam der uvd, weil um diese zeit war brüllen out und sagte uns das wir wieder raus müssten. jeder hoffte natürlich das es nur bis zur gasse geht und dann entwarnung kommt, also maximal ne stunde und dann ist man zurück.
weit gefehlt, wir kamen zwar als erste aus dem abschnitt, doch erst am nächsten morgen, gegen 06:30 und hatten danach zur spätschicht zu stehen(13:00 - 14:00).
als wir so durch die gasse fuhren, standen auf der anderen seite die hobbygrenzer vom 2. gb und deren verantwortlicher fragte nach der parole und dass beim ausrücken, dem verlassen des abschnittes.
dazu muss ich erklären, beim einrücken, in die gk als a- zug, legte keiner wert auf seinen dienstgrad und nahm, entgegen der vorschrift, einfach dort platz, wo er vorhanden war, hauptsache schnell in die kompanie, ins warme.
wir saßen nun hinten aufn lo und die gasse war offen, freuten uns aufs bett und es ging nicht weiter, sonst geht das eben schneller. also hängt jemand den kopp hinten raus, fragt genervt warum es nicht weiter geht und antwortet, fast zeitgleich, in die ladefläche ... da steht nen hobbyuffz und will die parole.
so nen hobbyuffz kennt den kanten und seine gepflogenheiten ja nicht und dann bin ich ganz fix dort runter und wollte nur eben klarstellen, da sah ich den größten brüllaffen von perleberg, noch immer uffz und ich war damals ufw.
welch abgang, nach so ner lage.
mit nem kräftigen lächeln lies ich ihn abblitzen und nach unserer durchfahrt durfte er noch die spurensicherheit herstellen.

was ich dir damit sagen möchte Rainer, erzähl deinen witz so oft du möchtest. derartige uffze gab es zu meiner zeit wohl in keiner gk mehr, sicher bin ich mir jedoch für meine ehemalige gk.

wenn du irgendwann mal mal etwas zeit findest und aufmerksamer liest, könntest du mehr darüber erfahren, weil, dann hättest du auch echte fragen.
aber du schreibst eben und schreibst und schreibst ...

gruß vs

gruß vs
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Edelknabe » 6. November 2012, 08:30

vs du musst aber auch einmal meinen Text lesen. Da steht nix von den Uffzen am Kanten vorne (nur für den Schüler, das war der letzte Zaun, die Trennlinie zu Westdeutschland, dann kam nur noch die Grenzsäule) wo jeder Gefreite schon lachte,wenn er mitbekam, das Derjenige immer noch meinte wie in der Ausbildungsphase die Sau rauszulassen(du hast es übrigens treffend beschrieben mit der Parole), nein, vs da in meinem Text geht es um die Uffze in der Ausbildungphase der Grundwehrdienstleistenden.

Ich denke somit sind unsere Texte einigermaßen richtig gestellt. Das Forum die Bühne, meine Bühne? Ich schreibe nun einmal gerne, halte auch ungern hinterm Berg, bin eher für Klartext. Das mag dem Einen oder anderen aufstossen aber ich meine, dann sollte er lieber ein Buch lesen als sich ins Forum begeben weil Buchlesen wirklich entspannter sein kann.
Du hast somit ordentliche Kritik an deinem damaligen Idealbild vom Unteroffizier geübt, dann ist es doch voll in Ordnung zeigt es zumindest mir, das auch du lernfähig bist und nicht der heutige Dummkopf, für den ich dich ab und an gehalten habe.

Mario das haben wir doch fast alle durch, das mit den Gewaltmärschen, diese Härteteste über sehr unterschiedlichen Längen von Kilometern in der Grundausbildung, zumindest die ehemaligen Grenzer und nicht nur die im Forum hier. Mein damaliges Pech waren die Stiefel mit sinngemäß zwei Nummern zu groß. Ich habe heute noch keinen Marathonläufer gesehen, der in Gummistiefeln angetreten ist, damals (wieder sinngemäß jetzt) hatte ich sie dummerweise an.

Rainer-Maria und einen guten Tag allen ins Forum. Mir fällt auf, unser Huf schreibt gleich garnicht mehr, wenn er so über die üblen Praktiken mancher Schleifer liest? Aber ich denke mir so, der Med-Punkt in Glöwen war ne ganz gemütliche Ecke mit nem alten gemütlichen Stabsarzt von Obermacker und viel Alkohol dazu, nicht nur dem zum Wunden zu desinfizieren.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Mike59 » 6. November 2012, 18:25

Weist du Märchenerzähler, wenn ich das lese dann frage ich mich wer bei dir in der ABK eigentlich der D**p war.

Mario das haben wir doch fast alle durch, das mit den Gewaltmärschen, diese Härteteste über sehr unterschiedlichen Längen von Kilometern in der Grundausbildung, zumindest die ehemaligen Grenzer und nicht nur die im Forum hier. Mein damaliges Pech waren die Stiefel mit sinngemäß zwei Nummern zu groß. Ich habe heute noch keinen Marathonläufer gesehen, der in Gummistiefeln angetreten ist, damals (wieder sinngemäß jetzt) hatte ich sie dummerweise an.


Der "Härtetest" war ein Ausbildungsabschluss und auf diesen wurde eigentlich in der Ausbildung hin gearbeitet, damit ihn auch so viele wie möglich in der vorgeschriebenen Zeit absolvieren. Der Zeitpunkt war Wochen vorher bekannt.

Respekt - du warst vermutlich in einem der wenigen GAR in denen Gakls die GWDler ausbildeten.

"Mann habe ich die Arschlöcher gehasst aber wir hatten ja nur Platzpatronen dabei, ich glaub sonst hätten reihenweise tote Uffze am Wegrand gelegen." Eine Zwischeneinlage unter Schutz (unter Gasmaske) von vielleicht 5km zerrte noch zusätzlich an den Kräften. Durch Unterbrechungen ( Gakls hatten sich in den Hinterhalt gelegt und spielten Partisanen) gab es ab und zu mal eine mehrminütige Verschnaufpause.



Tolle Berichte - und so nah an den tatsächlichen Gegebenheiten.

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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon ex-maja64 » 6. November 2012, 19:01

Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe Mike, war er auf keiner AbK eines GAR.

Nach ein paar Tagen Glöwen ging es für ihn weiter in den Stab des I.GB des GR-8.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Mike59 » 6. November 2012, 19:07

Und dort wurde die Grund- / Ausbildung wie beschrieben durchgeführt?

Da bin ich mehr wie skeptisch. Für solchen Mist hatte dort doch gar keiner Zeit.

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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Zicke » 6. November 2012, 19:10

Mike59 hat geschrieben:Für solchen Mist hatte dort doch gar keiner Zeit.


wenn du das "Partisanenspiel" meinst, muß ich sagen , bei uns in Eisenach waren es imaginäre Tiefflieger.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Mike59 » 6. November 2012, 19:19

Zicke hat geschrieben:
Mike59 hat geschrieben:Für solchen Mist hatte dort doch gar keiner Zeit.


wenn du das "Partisanenspiel" meinst, muß ich sagen , bei uns in Eisenach waren es imaginäre Tiefflieger.



Der "Tiefflieger", den kennt sicher fast jeder. Ich glaube hier muss schon zwischen Linieneinheit und Ausbildung (GAR, etc.) unterschieden werden. Fakt ist auch, je weiter von der Grenze entfernt um so rauer wurde der Umgangston.

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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Edelknabe » 6. November 2012, 19:22

Na klar Mike ich war der Depp, das gebe ich doch gerne zu. Ich wusste einfach nicht Wochen vorher, das da ein Härtetest anstand, hatte auch ganz andere Sachen im Kopf. Und na klar Mario, es ging von Glöwen gleich in den Stab in N., ich war ja so gut mit den viel zu großen Stiefeln, konnte da gleich hinlaufen. Entschuldigt, ich muss schon lachen, über mich selber weil ich doch garnicht an der Grenze war, war auch nie im Minentrupp...waren alles nur Märchen Mike....vom Märchenerzähler Rainer-Maria Rohloff.

Rainer-Maria sei Stolz Mann auf deine tolle Grundausbildung...und das du das genau gewusst hast, und gut darauf hingearbeitet hast..hast dich bestimmt richtig geschunden auf der Sturmbahn...so wie ich nicht....um dann den Härtetest mit Bestnote zu bestehen. Meinen Glückwunsch noch nachträglich.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon vs1400 » 6. November 2012, 23:43

@ Mike59,
die "grenzgeschichten" vom Rainer möchte ich nicht unbedingt bezweifeln, kann er ja so erlebt haben.

ich denke gelesen zu haben, dass die user Nov65, Rüganer und ratata auch nur von wenigen tagen grundausbildung schrieben. kann doch sein, es war ne andere zeit.
soweit mir bekannt, ergänze mich bitte falls ich da falsch liege, gab es dieses halbe jahr grund- und grenzausbildung für gwdl' ler nicht schon immer.

gruß vs
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Theo 85/2 » 6. November 2012, 23:54

Ich war 1984 in einer so genannten NABK (Nicht Strukturmäßige Ausbildungs Kompanie)
Das bedeutete 4 Wochen Grundausbildung, 2 Wochen Fahrschule und dann 4 Wochen Sprengausbildung, Minen, M501,701.danach ab in den Stab, also auch kein halbes Jahr Ausbildung.
Übrigens, die Unteroffiziere waren in der Ausbildung wirklich nicht die Pfiffigsten.Wie die ausgesucht wurden, erschließt sich mir bis heute nicht!

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„Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!". Oberst Manfred von Holstein in: " Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten"
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon vs1400 » 7. November 2012, 00:35

Edelknabe hat geschrieben:vs du musst aber auch einmal meinen Text lesen. Da steht nix von den Uffzen am Kanten vorne (nur für den Schüler, das war der letzte Zaun, die Trennlinie zu Westdeutschland, dann kam nur noch die Grenzsäule) wo jeder Gefreite schon lachte,wenn er mitbekam, das Derjenige immer noch meinte wie in der Ausbildungsphase die Sau rauszulassen(du hast es übrigens treffend beschrieben mit der Parole), nein, vs da in meinem Text geht es um die Uffze in der Ausbildungphase der Grundwehrdienstleistenden.

Ich denke somit sind unsere Texte einigermaßen richtig gestellt. Das Forum die Bühne, meine Bühne? Ich schreibe nun einmal gerne, halte auch ungern hinterm Berg, bin eher für Klartext. Das mag dem Einen oder anderen aufstossen aber ich meine, dann sollte er lieber ein Buch lesen als sich ins Forum begeben weil Buchlesen wirklich entspannter sein kann.
Du hast somit ordentliche Kritik an deinem damaligen Idealbild vom Unteroffizier geübt, dann ist es doch voll in Ordnung zeigt es zumindest mir, das auch du lernfähig bist und nicht der heutige Dummkopf, für den ich dich ab und an gehalten habe.

Mario das haben wir doch fast alle durch, das mit den Gewaltmärschen, diese Härteteste über sehr unterschiedlichen Längen von Kilometern in der Grundausbildung, zumindest die ehemaligen Grenzer und nicht nur die im Forum hier. Mein damaliges Pech waren die Stiefel mit sinngemäß zwei Nummern zu groß. Ich habe heute noch keinen Marathonläufer gesehen, der in Gummistiefeln angetreten ist, damals (wieder sinngemäß jetzt) hatte ich sie dummerweise an.

Rainer-Maria und einen guten Tag allen ins Forum. Mir fällt auf, unser Huf schreibt gleich garnicht mehr, wenn er so über die üblen Praktiken mancher Schleifer liest? Aber ich denke mir so, der Med-Punkt in Glöwen war ne ganz gemütliche Ecke mit nem alten gemütlichen Stabsarzt von Obermacker und viel Alkohol dazu, nicht nur dem zum Wunden zu desinfizieren.


moin Rainer,
auch wenn ich dir kein beispiel über die ausbildungsphase der gwd' ler geben kann, berichte ich dir gern noch erlebtes aus meiner zeit an der knollenburg.
als "frühzeitig" abgekohlter musste ich natürlich die kompanie wechseln und dort, wo ich hinkam, wurde ich erstmal kräftig belächelt und von einigen vorgesetzten gut mit dementsprechenden revieren versorgt. ok, gehört wohl dazu. was mir echt krass auffiel war der "edle zwirn", nach der umkleidung und schon war mir erstmal ein wenig besser bewußt, in welcher liega ich jetzt spiele. diese pferdedecke zeigte mir, dass man als uaz nicht mehr, oder weniger, als ein soldat auf zeit war. doch dass sind alles nur äußerlichkeiten, die du wohl so noch nie gesehen hast. egal.
irgendwann, war wohl ein samstag, gab es brötchen zum frühstück und keine ahnung wie manche ihre brötchen essen, ich zumindest nicht mit messer und gabel. ein "sehr netter" oberfeld führte uns zum essen, dass übliche eben und meine wenigkeit, wohl noch zu zivil im kopf, pflegte ein gespräch mit dem nachbarn zu führen und sein brötchen mit der hand zu essen. ich wurde aufmerksam gemacht messer und gabel zu nutzen, der oberfeld dachte wohl es sei gesitteter, was ich natürlich nicht machte. im endeffekt hat sich der oberfeld durchgesetzt, ich schnitt im stehen mein brötchen und dachte mir meinen teil der "anerkennung".
frühsport bei glatteis auf' n explatz, in sportzeug rot/ gelb und auf bloßen händen liegestütze verrichten, danach noch 3000m.
ein junger kandidat der sed, anerkannt unter uns schülern und ein kritischer geist, bekam redeverbot von einem major im politunterricht verpasst. dieses verbot wurde erweitert auf teilnahmeverbot am unterricht, um zur prüfung zugelassen zu werden brauchte man jedoch nen mindeststundensatz der anwesenheit.
alles nur, + parteiverfahren für ihn, weil er dem major nicht nach dem mund reden konnte.

nun noch etwas für die schüler hier, die immer lesen dürfen dass uaz, ohne studienabsicht, weniger anerkennung in der truppe hatten als jene mit studienabsicht.
ich habe es so, zu meiner zeit, am kanten, nie erlebt. dort war man eher mensch, als vorgesetzter und im busch waren sie alle gleich.

gruß vs
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon vs1400 » 7. November 2012, 00:41

Theo 85/2 hat geschrieben:Ich war 1984 in einer so genannten NABK (Nicht Strukturmäßige Ausbildungs Kompanie)
Das bedeutete 4 Wochen Grundausbildung, 2 Wochen Fahrschule und dann 4 Wochen Sprengausbildung, Minen, M501,701.danach ab in den Stab, also auch kein halbes Jahr Ausbildung.
Übrigens, die Unteroffiziere waren in der Ausbildung wirklich nicht die Pfiffigsten.Wie die ausgesucht wurden, erschließt sich mir bis heute nicht!

Theo 85/2


danke Theo,
ich dachte schon ich hätte mich geirrt.
meine meinung zur selektion der ausbilder, absolute hörigkeit, gutes brüllorgan.
doch sollte man es nicht pauschalisieren.

gruß vs
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. November 2012, 07:41

Mensch Theo, du hast mir mit deinem Text heute früh den Exgrenzerarsch gerettet.Ich bin sowas von froh und beruhigt, jetzt lässt man mich doch leben im Forum der gestählten Exgrenzer und ich brauche nicht nochmal über die virtuelle Sturmbahn oder die 25 Kilometer Gewaltmarsch für die ganzen Deppen, die doch nicht in den Schleiferburgen auf Bestzeiten getrimmt worden sind.Aber mal Humor beiseite sonst denkt der Mike gar noch, ich bin nachtragend.Das bin ich natürlich nicht.

Wie hieß das damals...NABK? Verdammt Theo, ich hatte mir das einfach nicht gemerkt dort im kleinen Dörfchen Haar nahe Neuhaus an der Elbe, wo sich doch Fuchs und Hase immer Gute Nacht sagten.Ja Theo, so war das wohl wie du es beschrieben hattest mit der Schnellbesohlung ähnlich der Agenten im Zweiten Weltkrieg mit Sprengstoff, funken und bissel LKW fahren und dann gings eines Tages weiter auf den Stab N. nahe Boizenburg.

Der Gefreite oder besser wohl etwas fiese EK der den Ural fuhr und uns abholen kam, der nahm aber auch auf diesen gut 60 Kilometern jedes Schlagloch mit und wir hüpften wie die Häschen auf der offenen Ladepritsche(war ja fast schon Sommer) hin und her,stießen uns bei der Wahnsinnsgeschwindigkeit und stocksteifen Brettfederung von der sowjetischen Karre fast die Schädel gegenseitig ein, es war doch eine schmerzhafte Freude Mike ein angehender Grenzsoldat zu sein, zu werden.

Rainer-Maria über die anschließenden" wunderschönen Zeiten der EK-Bewegung "siehe bitte den Extrafred hier im Thema, die hatten dort nämlich Zeit ohne Ende, deren fiese EK mit irgendwie Grütze in der Birne und ihre Stiefellecker die Uffze mit.
Letzteres, letztere Abwertung galt bestimmt nicht dir vs und schön, das du hier getextet hattest wie du es erlebt hast.

Aber eh Männer, alles Geschichte,schönste Geschichte lang, lang ists her, liegt alles im Schuhkarton...da am Ende der Welt, über den ich schon öfters schrieb.

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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Mike59 » 7. November 2012, 17:38

Also wenn ich das jetzt richtig lese gab es Nichtstrukturmäßige ABK - mit ca. 3 Monaten Ausbildung. Davon die obligatorische Grundausbildung. Danach je nach Spezialisierung gesonderte Ausbildung.
Ich nehme es so hin.

Mir stellt sich da schon auch die Frage, weswegen ausgerechnet die Leute mit einer "Ausbildung Light" sich ganz besonders geschliffen fühlen.
Es kommt ja auch immer wieder zum Tragen, das unsere GWDler ganz besonders clever und intelligent waren - ganz im Gegensatz zu Führungspersonal. Allerdings trotz aller cleverness nicht in der Lage ein paar Stiefel zu tauschen.

Für viele Menschen ist das Leben als solches ja ein Härtetest und speziell der Militärdienst als solches.

"Der Härtetest" umfasste übrigens keinen 25 Km Marsch. Der Härtekomplex begann mit Erwärmen, Krafttraining, 3000 m Lauf danach 15 Km Marsch davon 7 unter TSM, zum Abschluss über die Sturmbahn. War übrigens alles eine Kollektivnorm der Letzte der ankam zählte und gegenseitiges Helfen war nach meiner Erinnerung ausdrücklich erlaubt. Auch ja - für den 15 km Marsch waren 2,5 h vorgesehen.

Das soll es mal von mir gewesen sein.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. November 2012, 18:34

Mike das geht doch in Ordnung. Jeder hat es eben über die Jahre anders erlebt. Meine Zeit war übrigens Ender der 70er Jahre. Schreibst du von 15 Kilometern schreibe ich von 25 Kilometern und keinen weniger und ganz ohne Erwärmung, da wurde angetreten und los ging es. Waren wir nun deswegen die "Hobbygrenzer", nur weil wir...ich nehme mal den Theo dazu auf dem Stab der Grenzkommandos unseren Dienst versahen?

Ich denke nicht.Und das mit gutem Recht.Ich erinnere mich für den Minentrupp wo ich tätig war(der Theo nicht, der war am GSZ tätig und nicht nur da) relativ ruhiger Wochenenden, dies hattet ihr auf den Kompanien durch den Schichtdienst leider nicht. Aber dafür können die "Hobbygrenzer" nichts. Ein Jeder hatte wohl das kleine Glück oder Pech irgendwo zu landen wo er eben eine Zeit am Kanten abgerissen hatte, wo doch jeder Tag zählte bis zum Heimgang.

Rainer-Maria und "euer geschliffen" hatte doch nun gar keiner in Frage gestellt oder hattest du meinen Text so gelesen? Weiterhin brauchten wir unseren Schwanz auf Reinheit (entschuldigt, man muss das mal so klar und direkt ausschreiben) irgendwelchen Homos von jungen Unteroffizieren zu zeigen so wie in den Texten von ratata und Volker sehr realistisch ehrlich und entwürdigend beschrieben. Ich hätte nie gedacht, das die "stolze NVA mit ihrer Elitetruppe Grenze" solche Auswüchse überhaupt zugelassen hatte.Man lernt doch nie aus.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. November 2012, 18:38

Halt ...klitzekleine Berichtigung..."natürlich nicht zu zeigen, das gute sauber gewaschene Schwanzteil".

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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Huf » 7. November 2012, 19:27

Als UaZ im Med. Dienst im GAR ist es in meiner Zeit nicht ein einziges Mal vorgekommen, dass Soldaten ohne medizinischen Grund im Rahmen sog. Hygienekontrollen die Reinheit ihres Penis inclusive zurückgezogener Vorhaut nachweisen mussten. (Zeitraum 1977 bis 1980).
Ich halte diese Behauptung schlichtweg für eine biertischnahe Legende.
Natürlich gab es geschlechtskranke AGT, die sich regelmäßig im Med.-Punkt entsprechender Kontrollen unterziehen mussten.
Dies geschah aber regelmäßig sehr diskret und abseits der üblichen Sprechzeiten, nämlich morgens zwischen 05:00Uhr und 06.00 Uhr.
Ebenso wurden diese Erkrankten gemäß den geltenden Rechtsvorschriften der DDR schweigepflichtmäßig behandelt.

Zum Thema "Hobby-Grenzer" bemerke ich mal, dass dies eine völlig abwegige Einschätzung ist! Jeder AGT, egal wo er seinen Dienst versah, konnte in kürzester Zeit per Befehl im Rahmen von schwierigen "Lagen" zum "richtigen Grenzer" werden. Wer etwas anderes behauptet, lügt!

In aller Freundschaft!

Huf [hallo]
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. November 2012, 19:50

Oh Huf, ich meine wohl das ratata und Volker bestimmt keine Biertischlegenden erzählen. Sowas gab es, Hundert Pro, nur eben du und ich haben es gottseidank nicht erlebt.Wie schrieb mal S51 im Ek.Fred sinngemäß: "Gib Menschen Macht über andere Menschen und du erkennst den Mensch nicht wieder, der diese Macht ausüben darf." Auch der Sozialismus machte da keine Ausnahme.

Rainer-Maria, ich werde demnächst noch versuchen paar schöne Geschichten einstellen, hatte sie irgendwo schonmal getextet was eben die Auswüchse der Macht betraf.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon ratata » 7. November 2012, 20:07

Hallo Huf , nun drück dich man nicht so gepflegt aus. Denskt du es sind Bierlegenden , was wir hier schreiben , so muß ich wohl annehmen , du hast doch niemals in eine Uniform der NVA gesteckt hast , denn nicht nur der Medpunkt führte Kontrolle durch , nein sogar einige Gruppenführer kontrollierten während der Nachtruhe. [frown]
Wenn du Uaz im Med.dienst warst , dann habt ihr doch bestimmt die ankommenden neuen Rekruten am ersten Tag untersucht, Selbst hier kamm es schon zur Vorhautkontrolle , und ich habe es selbst erlebt , ein Soldat vor mir ,wurde wegen Geschlechtskrankheit ausgesondert .MfG ratata
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 7. November 2012, 20:28

Ich wollte erst auf Hufs Behauptung nicht reagieren, denn die regen mich auf. Nun haben aber Edelknabe und Ratata bereits das Wort ergriffen, dann glaubt man uns vielleicht doch einmal!
Vor geraumer Zeit war ich 3 Monate im Armeeforum. Ich wollte lediglich was zu meinem Standort erfahren und machte einen neuen Tread auf, weil zu NEIDEN bei Torgau gabs noch nichts. Ich habe dann innerhalb kurzer Zeit erfahren, was ich wissen wollte und mich dort wieder verabschiedet.
Ich verwies auf meine Baupionierzeit und wurde übel angefeindet, von geschätzten 15 oder 20 %. Alles was ich niederschrieb gab es nicht!
"Wir haben so was nicht erlebt, sowas gab es nicht- und fertig!"
Doch zu meiner großen Freude stellte sich ein ehemaliger Kompaniechef denen in den Weg, der etwa 8 Jahre nach mir dort und anderswo Dienst tat. Aus unserem Baupionierregiment war nun ein Ingenieurbauregiment geworden. Doch er kannte noch einige Vorgesetzte von mir und dortige menschenunwürdigen Zustände. Er wusste, dass bei Gründung dieses Regiments auch auffällige strafversetzte und weggelobte Vorgesetzte Dienst taten. Ihre Wut wurde nun an uns ausgelassen.
Meine Frage: Warum sollte jemand wie ich lügen oder dazu erfinden? Es lesen doch auch die damals mitdienenden alten Kameraden! Von denen haben sich etliche auf die Schenkel geklopft, weil sie manche alte Anekdote, auch manch Kritikwürdiges vergessen hatten. Nicht einer meiner Berichte ist falsch, nicht einer.
Huf, leider sind es keine Biertischgeschichten .

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 7. November 2012, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Zicke » 7. November 2012, 20:31

In Eisenach 1970 ,war nach dem dritten !!!! Tag "Sackrattenkontrolle" durch den Kompaniesani und die Uffze.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Huf » 7. November 2012, 20:36

Zunächst ist eine Kontrolle auf "Sackratten" nicht vergleichbar mit Kontrolle des Penis einschließlich Zurückziehen der Vorhaut.
Und ich schrieb von meiner Zeit und meiner Dienststelle. Nicht mehr.

Und da ich diesen Thread in völlig anderer Absicht eröffnet habe, bitte ich die zum letzten Thema aktiven User einen eigenen Thread zu eröffnen!

VG Huf [hallo]
Huf
 

Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Zicke » 7. November 2012, 20:42

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Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon vs1400 » 8. November 2012, 01:11

Mike59 hat geschrieben:Also wenn ich das jetzt richtig lese gab es Nichtstrukturmäßige ABK - mit ca. 3 Monaten Ausbildung. Davon die obligatorische Grundausbildung. Danach je nach Spezialisierung gesonderte Ausbildung.
Ich nehme es so hin.

Mir stellt sich da schon auch die Frage, weswegen ausgerechnet die Leute mit einer "Ausbildung Light" sich ganz besonders geschliffen fühlen.
Es kommt ja auch immer wieder zum Tragen, das unsere GWDler ganz besonders clever und intelligent waren - ganz im Gegensatz zu Führungspersonal.
Allerdings trotz aller cleverness nicht in der Lage ein paar Stiefel zu tauschen.

Für viele Menschen ist das Leben als solches ja ein Härtetest und speziell der Militärdienst als solches.

"Der Härtetest" umfasste übrigens keinen 25 Km Marsch. Der Härtekomplex begann mit Erwärmen, Krafttraining, 3000 m Lauf danach 15 Km Marsch davon 7 unter TSM, zum Abschluss über die Sturmbahn. War übrigens alles eine Kollektivnorm der Letzte der ankam zählte und gegenseitiges Helfen war nach meiner Erinnerung ausdrücklich erlaubt. Auch ja - für den 15 km Marsch waren 2,5 h vorgesehen.

Das soll es mal von mir gewesen sein.


hi Mike59,
ich bin zwar kein gwd' ler, hab mich aber damals viel mit ihnen unterhalten und beobachten können und dass war die gute seite an dieser zeit.

viele waren doch, im gegenteil zum uaz, gut über zwanzig, hatten oft schon familie und einfach mehr zeit gehabt zivil zu leben. für die brach doch ne welt zusammen und dann die "guten" uffze in den ausbildungskompanien.
neulinge grüßten, zumindest in den ersten tagen, sogar uffze, was ihnen dann recht schnell ausgetrieben wurde und worüber sie dann auch sehr erstaunt waren. gerade während der ersten schichten, mit neulingen, wie gehemmt manch einer war sich im gespräch zu öffnen, vertrauen zu fassen und zu begreifen, dass im busch ne ganz andere logig besteht. nach zwei bis drei wochen sagten viele es sei in der gk um klassen besser als damals in der abk, reviere mal ausgenommen. denen fiel ne last ab, bis die nächste, aufgrund der routine kam.
hinzu kommt und dass betrachte ich mehr aus heutiger sicht, nicht jeder ist fürs militär geboren.

gruß vs
vs1400
 

Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Rüganer » 8. November 2012, 08:22

Nov65 hat geschrieben:Heute vor 47 Jahren ging ich auf das Schilderhäuschen in Berlin-Wilhelmshagen zu und meldete mich zu meiner Wehrdienstzeit. Ich wusste vorher rein nichts: Welche Waffengattung? Grenze? Nichts.
Auf dem Einberufungsbefehl stand nur NVA.Objekt Berlin-Wilhelmshagen. Dort, im Grenzausbildungsregiment,war ich nur 3 Tage. Aber rumgebrüllt wurde von morgens bis abends.
Dann wurde ich ins Grenzregiment 37 nach Rummelsburg verlegt. Bei uns wurde nicht schikaniert, da wir, Offiziere, Uffz. und Soldaten mit der Knarre an der Grenze standen bzw. liefen. Da kommt Respekt auf. Denn: Die Kalaschnikow ist stärker als die Makarow.

Wer mehr darüber wissen will, schreibt mir eine persönliche Nachricht, ansonsten unterstellt man mir wieder Werbung für "etwas Niedergeschriebenes".

Die Zeit hat auch bei mir Spuren hinterlassen.
1. Dass Männerkameradschaft möglich ist.
2.Dass die chinesische Mauer Vorbild war: Keinen rauslassen und keine Gedanken herein.
3.Dass eine Regierung ihr Volk belügen kann, dass sich die Balken biegen(Niemand hat die Absicht..und Antifaschistischer Schutzwall.
4.Dass der Sozialismus eine Idee war und nicht zur Praxis taugte.
usw.


Also ich bin vor 43 Jahren im November durch das Tor des GAR 39 in Wilhelmshagen gegangen, zusammen mit vielen anderen, die mit mir vom Bahnhof kamen. Namen aufrufen, irgendwo hinstellen, wo schon andere standen, irgendwie standen bei mir nicht so viele, ich kam in den Stab der 1. Artillerieabteilung. Wohnen in einer Baracke mit Ofen, vom Flur aus zu beheizen. Spind einräumen, Sachen bekommen, endloses Gerenne und sofortiger Friseurbesuch, obwohl die meisten zu Hause schon extra die Haare abscheiden ließen.
Kennen sie sich als Landmaschinen - und Traktorenschlosser mit Motoren aus?, war die erste richtige Frage, Antwort: Nein. Also wurde ich Kabelaffe, Fahrer des Nachrichten - LO.
Nach der Grundausbildung kam die Ausbildung als Militärkraftfahrer, Stahlhelm auf dem Kopf und als Landei dann die 3-spurigen Straßen, nebst Straßenbahn in Berlin genießen, neben einem der nervende Schirrmeister...
Ausbildung als Telefonist, wobei als Fahrer konnte man sich wahlweise manchmal verpi..en, ab in den Gefechtspark.
Enorm viele Dinge außerhalb des Objektes mitgemacht, Schießen der Abteilungen in Jägerbrück, Winterfeldlager in Streganz, Kommandostabsübung um Luckenwalde herum. Immer Telefonverbindungen bauen und wenn alle fertig waren und vor dem Abmarsch pennten, dann bauten wir die Leitungen wieder ab und fuhren dann mit einer Marschgeschwindigkeit, die geschätzt knapp über der eines heutigen Traktors lag, von Jägerbrück über die Autobahn wieder zurück nach Wilhelmshagen.
Dann Umzug aus dem Barackenlager in das neue Objekt des GAR 39, da sah ich dann, wie auf der gegenüberliegenden Seite eine Kompanie Maskenball machte, jedenfalls erschien sie immer wieder in anderer Anzugsordnung unten vor dem Block. Zum Glück gab es sowas im Stab nicht. Wir hatten einen freien Spind, waren alles Kraftfahrer auf der Bude, die Verpflegungs-LO fuhren, staubten immer etwas ab, wenn es zu Übungen raus ging, Konserven, die lagerten dann in dem überzähligen Spind und wir aßen auch in der Regel auf unserem Zimmer.
Man sah auf solchen Übungen viel, vor allem wenn man als Telefonist auf der B-Stelle lag und mitbekam, wie der General den Schießenden zusammenfaltete, weil da irgend etwas falsch lief und der Hauptmann dann etwas später auf der B-Stelle erschien und sich seinen Anschiss abholte. Ich sah die Offiziere in Streganz bei minus 20 Grad im Feldlager genauso Alkohol trinken, wie die armen Jungs in ihren unbeleuchteten Erdhöhlen. Nur für die war die Beschaffung des Stoffes schwerer, wenn nicht gar unmöglich.
Dies alles hörte in dem Moment auf, als es nach dem 1. Halbjahr an die Mauer ging. Von da ab pflichte ich Nov65 bei, die Kalaschnikow ist stärker als die Makarow... da war immer gegenseitiger Respekt und es wurde auch schon mal jemandem zu verstehen gegeben - Du wir sehen uns Draußen wieder...
Man hat eine Notgemeinschaft gegründet, automatisch schon, wenn man durch das Tor ging.
Wie schreibt vs1400 so schön, nicht jeder ist fürs Militär geboren... nein, es muss heißen - nur manche sind fürs Militär geboren, nur wenige...
deshalb ist es wie bei Hochwasser oder anderen Katastrophen, man schmiedet eine Notgemeinschaft um da nicht unter zu gehen...
und diese Notgemeinschaft, die hat vieles erträglicher gemacht..
Rüganer
 

Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Edelknabe » 8. November 2012, 09:22

Ach bin ich froh Rüganer auch ein Damaliger, einer vom Stab, du wirst mir gleich noch symphatischer Mann von der Insel.Guter Text übrigens, war so ähnlich wie bei uns in N. Ich verglich das mal in Vortexten (zumindest das letzte Jahr am Kanten)mit ganz normaler Arbeitszeit wie im zivilen Leben, mit Wochenende frei und so außer es rumpelte am Zaun I mit der Anlage 501und wir mussten los," das Spinnennetz" wieder fein säuberlich aufbauen.

Und Huf nu mal nicht so "empört", auch die unschönen Sachen gehören genannt, auch in deinem Jubiläumsfred. Das du ein bestimmt anständiger Unteroffizier warst schließt doch die Unanständigen nicht aus.

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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Rüganer » 8. November 2012, 09:33

Ja und @ Huf, ich kann mich auch an solche Prozedur erinnern, wo einer aus dem Med.-Punkt mit dabei war, als man aus dem Bett geworfen wurde und da im Zimmer in einer Reihe stand, Schlafanzughose runter und Vorhaut zurück. Ich glaube sogar, einer wurde zum Waschen geschickt... Aber auch ich habe es erlebt, es war real...
man hat es damals eher locker gesehen, schau an, das Ferkel musste sich waschen gehen...
Aber wie oft kam man denn zum Duschen? Und die Waschrinne mit dem kalten Wasser, so angenehm war das ja auch nicht. Ein Wunder, dass da nicht mehr passiert ist, ich möchte eigentlich nicht so eine Kontrolle nach 14 Tage Feldlager erlebt haben, 14 Tage Feldlager im Winter... was da wohl unter der Pelle los gewesen sein muss, zum Glück vergisst man ja einiges...
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon Edelknabe » 8. November 2012, 18:22

Stichwort Duschen und Glöwen, dazu eine kleine Geschichte.

Glöwen, zumindest meine zwei, drei Tage dort waren Laufschritt, Herumgebrülle, hastiges Essen, ich bekam einfach nichts herunter weil zwischen Essen fassen und gebrülltem "AUF"viel zuwenig Zeit lag. Ich muss die ersten Tage schon jeden Tag magerer geworden sein, war so schon nicht der Dickste. Duschen der Mannschaft...keine Ahnung mehr wie viele Glatte war Nachmittags oder Abends angesagt, also angetreten und losmarschiert über den Riesenappellplatz zu einem größeren Gebäude wo sich die Duschen im Kellergeschoss sich befanden.

Drei Signale ...ich glaube mich zu erinnern mit Trillerpfeife wurden von den Uffzen/Ausbildern gebrüllt, benannt so erstes Signal "Duschen beenden, zweites wohl Anziehen und Drittes wieder draußen antreten."

Die Duschen erinnerten mich schonmal an die Heizhäuser der Kasernen der Sowjets(ich war zu dem Zeitpunkt schon paar Jahre darin arbeiten) sollte heißen, ich hatte nie ein Problem mit groben Betonfussböden oder Schmutz oder sonstigem, es ging also los in der Masse Klamotten irgendwo hingeschmissen auf Bänke oder so und unters ...noch kalte Wasser eingeseift da ertönte schon der erste Pfiff.

Jetzt sollte ja die Seife wieder runter in der Hektik also wieder unter die Dusche in der Masse, es waren ja allerhand Duschen und ne Menge junge Kerle auf einmal kam brühendheißes Wasser...abseifen somit völlig unmöglich denn das Wasser wurde einfach nicht kälter, da ertönte bereits der zweite Pfiff.

Also keine Chance abzuseifen, jetzt mit dem Handtuch die Seife heruntergerubbelt,der dritte Pfiff ertönte,genau so hektisch angezogen und halbnass herausgehetzt und wieder unter Gebrülle angetreten.

Rainer-Maria und gottseidank stand Abends ein Uffz im Zimmer, der fragte nach, wer bereits die Fahrerlaubnis besitzt. Ich war doch ein Glückspilz, kommenden früh hieß es Sachen packen und mit ein paar Anderen Aufsitzen auf dem W50 LA/A. Glöwen mit den Löwen aus Afrika (da gab es einen wunderschönen Satz, der hier schon getextet wurde) konnte mich somit Kreuzweise...lecken, rutschen..heute egal,ist alles Geschichte, schönste Geschichte die man aber texten sollte, für die Nachgeborenen.
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Re: Heute vor 35 Jahren begann mein Dienst bei den GT der DDR

Beitragvon ratata » 8. November 2012, 19:04

@Edelknabe , der große Duschraum war im Keller des Politgebäudes , ganz am Ende in Höhe der Sturmbanhn . Wie du schreibst , im Keller stand schon das Wasser , Wenn ein ganzer Zug dort zum duschen anrückte , war es ganz schön eng. Das warme und kalte Wasser wurde über je einen Wasserschieber geöffnet , wer eben nicht rechtzeitig die Dusche verließ , der lernte eben nur das kalte Wasser kennen.
Mir ist dieses Gebäude noch in Erinnerung , es gehörte zum Revier der "2. Kompanie " dort gab es auch die einzigen Plumpsklos , die nicht verstopften .Denn unsere Spültoiletten waren oft im Sommer . Damals hat der Spieß sich vor der Kompanie gestellt und uns gezeigt ,wie groß der Streifen Volksarmeezeitung für den Toilettengang sein darf. Was mußten sich die für das Revierverantwortliche mit dem reinigen abgeben .MfG ratata
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