Die Grenzöffnung im Harz

Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon pentium » 3. Dezember 2014, 14:32

Beim stöbern im Netz gefunden. Eine Chronologie der Grenzöffnung im Harz.

Zitat:
Da war es plötzlich eingetreten, das Ereignis, an das eigentlich nur noch wenige beharrlich glaubten und sich dafür belächeln und eine gewisse Realitätsferne vorwerfen lassen mussten: der Fall der deutsch-deutschen Grenze. Die Sonderveröffentlichung der Goslarschen Zeitung aus Anlass des Mauerfalls vor 25 Jahren will nicht nur diesem wunderbaren Ereignis Rechnung tragen. Auf den von der Redaktion und ihren Mitarbeitern zusammengetragenen Zeugnissen der Wende soll dokumentiert werden, wie sich unsere Welt seit dem 11. November 1989 verändert hat und wie es den Menschen heute geht.

- Andreas Rietschel, Chefredakteur

http://www.grenzoeffnung-im-harz.de/

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Dezember 2014, 15:03

Mann Mann, Pentium, wer soll das alles lesen?
Ja das waren bewegende Wochen, auch im Harz. Unbegreiflich, dass im April 1990 noch 100.-Ostmark auf dem Brocken konfisziert wurden.
Ich selbst habe in der Woche ab 13.11.89 aber an der Bremke, bei Braunlage auch einem Zöllner meine leeren Hosentaschen zeigen müssen. Die dachten sicher, ihre Daseinsberechtigung würde nie erlöschen....
Welch ein Glück ist es, heute durch meinen ganzen Harz streifen zu können.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon augenzeuge » 4. Dezember 2014, 16:43

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich selbst habe in der Woche ab 13.11.89 aber an der Bremke, bei Braunlage auch einem Zöllner meine leeren Hosentaschen zeigen müssen.


Der kannte dich, oder? [laugh]

Nee, sag mal, was machten denn jene an diesen Tagen, die dich so geärgert hatten? Also aus deinem Umfeld. Verhielt man sich jetzt anders zu dir?

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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Dezember 2014, 18:31

Hallo Jörg,
Wen genau meinst Du? Mich haben ja einige in der Zeit ab 1985, seit ich selbständig war, geärgert. Die meisten hatten bestimmt mich sich zu tun. Mussten ja Weichen stellen, damit auch ihr Leben irgendwie weiterlief.
Ich hatte den Vorteil, ohne Urlaub beantragen zu müssen, mit meinem Barkas B1000 und dem Fahrrad darin nun sofort überall hin zu können. Da waren mir auch die Aufträge nicht ganz so wichtig. Den einzigen den ich nie mehr abarbeitete, war der desolate Schornstein des Meldestellenleiters Trost. Das war mir für seine Niederträchtigkeit in den letzten Jahren ein innerer Vorbeimarsch... [grins]
Anders hat sich sonst niemand verhalten. Seit 1985 sprachen ja einige Wenige abfällig, in der irrigen Hoffnung, dass ich es nicht packe. Doch die wurden bitter enttäuscht.
Meine Frau und ich haben aber für unsere Neuorientierung auch eine lange "Denkerphase" 1990 durchlebt. Bis in den Herbst zur Messe in Leipzig. Dann ging es in gewaltigen Schritten mit der "Hörmann KG" weiter, für die ich völlig frei und OHNE Verträge Kunden requirierte und die Aufträge abarbeitete.
In dieser Erfolgsphase war erstmals echter Neid in Harzgerode zu spüren.
Trotz Hörmannpreislisten, haben mir Neider Wucher unterstellen wollen, fruchtete aber nie. Weil eben die hunderten Kunden auch erstmals richtige Qualitätsprodukte erhielten. das war neu im Ostharz. Zuvor verkauften nur wenige Tischler Thermofenster aus Rossla, die nach 2 Jahren Luft zogen und blind wurden.
Ich danke Dir, dass Du mich hast zurückblicken lassen, nun wo ich schon 10 Jahre im Ruhestand bin. Herrlich!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Dezember 2014, 18:43

Am heutigen "Übergang" von Sachsen-Anhalt nach Niedersachsen, an der Bremke auf der B27 kann man heute noch erahnen, wo unsere DDR-Planer wie doof oder blind waren. Im Westen wurde die Straße erneuert und der Wald gesäubert. Im Osten ging es am Dienstag, den 14.11.89 los, Schotterfundamente zu ebnen, um neue Zollbuden zu errichten. Die Verantwortlichen haben die Wende nicht geschnallt, das ist Fakt.
Letztmalig verplemperte die DDR dort sinnlos Geld.
Dort wo die Baracke kurzzeitig stand, steht heute ein Granitkoloss, geteilt und wiedervereint.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 4. Dezember 2014, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon augenzeuge » 4. Dezember 2014, 18:55

Danke Volker, ja genau das meinte ich.

Ich frage deshalb, weil die Grenzöffnung für einige, welche aus politischen Gründen nicht miteinander reden durften oder wollten, zu einer "Wiedervereinigung" der Familie geführt hatte.
Da durfte auf einmal wieder der Leiter einer Abteilung des Stadtbezirkes wieder mit seiner Schwester reden, deren Tochter doch ausgereist war...und auf einmal war es doch nie eine persönliche Sache, man wurde ja gezwungen.

Wie der Zwang aussah, konnte man später in der Akte lesen. Da hatte man sich sooo freiwillig von der "bösen" Familie losgesagt.....aber egal. Man muss nicht alles, was man durch die Akte erfährt, in die Familie tragen.
Es war eben ne beschissene Zeit voller Angst...und gebeugtem Gang.

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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Dezember 2014, 19:10

Ich wohnte ja mal in Tanne an der Grenze, zwischen Sorge und Elend. Da war ich 2 bis 4 Jahre und meine Mutter war dort Bürgermeisterin von gerade mal 23 Jahren.
Der Kindergarten, in den ich sofort, trotz Krippenalter kam, ist kurz zuvor konfisziert worden. Der Besitzer ist enteignet worden. Von meiner Mutter habe ich dazu , zu diesem traurigen Kapitel, was direkt vor ihrer Amtszeit ablief, nie was erfahren. Reden hieße ja auch heute noch, die DDR zu verunglimpfen.
Also wird geschwiegen. Voriges Jahr war ich erstmals wieder am Kindergarten, befragte Erzieherinnen, die aber wahrscheinlich wirklich nichts wussten. Schlicht zu jung. In der Gemeindeverwaltung durfte ich freundlicher Weise unsere ehemalige kleine Wohnung noch mal besichtigen. Meine Frage zum Kindergartenhaus aber ist immer noch unbeantwortet.
Es gibt Dinge, bei denen bewusst gemauert wird.

Gruß Volker
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Edelknabe » 4. Dezember 2014, 19:23

Ich kann sowas immer nicht unkommentiert lassen, siehe unser Jörg mit:

"Es war eben ne beschissene Zeit voller Angst...und gebeugtem Gang."

Das dies eben nicht so war Schüler,in dieser damaligen DDR, da schreibt der Rainer dagegen an. Seht mal Jungs und Mädels, der Jörg war damals so jung wie Ihr. Der Kerl war ...ich nenne es einmal ein richtiger Contra, der war mit nix zufrieden, der rannte ständig gegen irgend welche gesellschaftliche Wände(die er wohl auch selber baute), der war ein junger Habenichts denn was wollte er auch schaffen im Lande DDR wollte er doch gen Westen....er wollte ausreisen, man nannte das nen Ausreisantrag stellen.

Heute, sich also hinzustellen und dem damaligen schaffenden DDR-Bürger "ne beschissene Zeit etc. überstülpen zu wollen, gar noch nen krummen Gang", das nennt der Rainer richtig dummes Geschwätz eines damals jungen Kerlchens der doch nie in dieser DDR richtig geschwitzt, geschweige denn überhaupt den Finger aus dem Arsch(entschuldigt) bekommen hatte.

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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Dezember 2014, 19:28

Rainer, Du hast doch tüchtig einen an der Waffel!
Wie kann man denn einen Mituser derart hier vorführen wollen.? [sick]
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon augenzeuge » 4. Dezember 2014, 19:29

Edelknabe hat geschrieben: das nennt der Rainer richtig dummes Geschwätz eines damals jungen Kerlchens der doch nie in dieser DDR richtig geschwitzt, geschweige denn überhaupt den Finger aus dem Arsch(entschuldigt) bekommen hatte.

Rainer-Maria


Aha, dann gilt dies, so nehme ich an, auch für Stefan Heym und andere? Die sagten das öffentlich und bekamen Beifall von Tausenden.....sowas aber auch... [shocked]
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Nostalgiker » 4. Dezember 2014, 19:34

Volker Zottmann hat geschrieben:Rainer, Du hast doch tüchtig einen an der Waffel!
Wie kann man denn einen Mituser derart hier vorführen wollen.? [sick]


Tscha, Volker Zottmann es sind aus deiner "empörten" Sicht immer die Anderen welche solche Missetaten verzapfen. Weder deine Wenigkeit noch dein Bruder im Geiste habe das mit dem vorführen eines Users, der euch quer im Magen liegt, nie versucht. Ihr doch nicht. Erst mal vor der eigenen Haustür kehren ....

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Edelknabe » 4. Dezember 2014, 19:45

Jörg, ich las gerade in nem anderen Fred siehe dein"in meinem kurzen DDR-Leben". Belasse es also dabei, in jeglicher Aussage über alte Zeiten, es wäre besser so. Und war Stefan Heym so klein und klug der Kerl war ein Gott...oder was? Eine so seine Aussage des" gebeugten Gang" und Alle lagen dem alten Mann zu Füssen? Es gibt soviel dusslige "Weltparolen", ohne Ende in jeder Farbe und jeder Größe.

Rainer-Maria und Volker, wir atmen durch die Nase ein...und ruhig durch den geöffneten Mund wieder aus. Das Ganze dann wiederholen, so drei bis zehnmal. Dann müsste es wieder klappen, und zwar mit deinem normalen Blutdruck.

Ist übrigens des Rainers Pflichtübung in seiner Zeitungsnachtschicht. Und zwar immer dann, wenn mich so ein hinterhältiges Hundevieh mal wieder nahe an einen Herzinfarkt gebracht hatte.
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Dezember 2014, 19:50

Thoth hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Rainer, Du hast doch tüchtig einen an der Waffel!
Wie kann man denn einen Mituser derart hier vorführen wollen.? [sick]


Tscha, Volker Zottmann es sind aus deiner "empörten" Sicht immer die Anderen welche solche Missetaten verzapfen. Weder deine Wenigkeit noch dein Bruder im Geiste habe das mit dem vorführen eines Users, der euch quer im Magen liegt, nie versucht. Ihr doch nicht. Erst mal vor der eigenen Haustür kehren ....

Thoth


Falls Du Dich erinnerst, ich hatte schon Buße getan! [frown] [denken]
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Dezember 2014, 19:53

Edelknabe hat geschrieben:Jörg, ich las gerade in nem anderen Fred siehe dein"in meinem kurzen DDR-Leben". Belasse es also dabei, in jeglicher Aussage über alte Zeiten, es wäre besser so. Und war Stefan Heym so klein und klug der Kerl war ein Gott...oder was? Eine so seine Aussage des" gebeugten Gang" und Alle lagen dem alten Mann zu Füssen? Es gibt soviel dusslige "Weltparolen", ohne Ende in jeder Farbe und jeder Größe.

Rainer-Maria und Volker, wir atmen durch die Nase ein...und ruhig durch den geöffneten Mund wieder aus. Das Ganze dann wiederholen, so drei bis zehnmal. Dann müsste es wieder klappen, und zwar mit deinem normalen Blutdruck.

Ist übrigens des Rainers Pflichtübung in seiner Zeitungsnachtschicht. Und zwar immer dann, wenn mich so ein hinterhältiges Hundevieh mal wieder nahe an einen Herzinfarkt gebracht hatte.


Du bereitest mir doch keinen hohen Blutdruck! Treibst höchsten die Lachtränen ob Deiner ... in meine Augen.

Gruß Volker
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon augenzeuge » 4. Dezember 2014, 19:56

Edelknabe hat geschrieben:Jörg, ich las gerade in nem anderen Fred siehe dein"in meinem kurzen DDR-Leben". Belasse es also dabei, in jeglicher Aussage über alte Zeiten, es wäre besser so. Und war Stefan Heym so klein und klug der Kerl war ein Gott...oder was?


Ich habe Heym aufgeführt, da du ihm all das, was du mir gern ungerecht an den Kopf knallst, nicht vorwerfen kannst. Er war ein gestandener Mann hinter dem du dich verstecken kannst.

Er sprach das nur aus, was viele dachten, wie viele fühlten! Natürlich du nicht, Rainer, du nicht......

Gestern nicht Sushi...in Suhl gesehen? Mann, wem einem das nicht auffällt, muss man blind und taub sein. [flash]

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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Dezember 2014, 21:17

Suhl liegt NICHT im Harz! [shocked]
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Re: Die Grenzöffnung im Harz

Beitragvon Batrachos » 6. Dezember 2014, 22:56

Hallo,

erst mal vielen Dank für den Link.
Ich bin ja nun auch ehemaliger Harzer und war an diesem Abend dabei als Ellrich-Walkenried.
und ein tag später Ellrich-Zorge aufgemacht wurde. wenn man die Bilder und Videos von damals sieht
bekommt man einfach nur Gänsehaut.
Ein Fehler habe ich in diesem Artikel endeckt.
Die Auflistung der Öffnung am 11.11.89 in Ellrich-Walkenried fehlt dort.
Der Übergang wurde am 12..11. wieder geschlossen und Ellrich-Zorge dafür aufgemacht auch für PKW Verkehr.

MFG Batrachos
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