Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 30. Juni 2011, 15:56

Wie ist die Maueröffnung in die politische Entwicklung jener Wochen einzuordnen? Welche Rolle spielte dabei die Staatssicherheit?

Immerhin, an der Ausarbeitung waren nur 4 Personen beteiligt, 2 vom MfS, 2 vom MdI. Oberst Udo Lemme, dem Leiter von Mielkes Rechtsstelle, und Oberst Hans-Joachim Krüger, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung VU (Überwachung des Mdl) und zwei Hauptabteilungsleitern im Innenministerium: Oberst Gerhard Lauter vom Paß- und Meldewesen, zuständig für touristische Reisen und Generalmajor Gotthard Hubrich, Hauptabteilung für Innere Angelegenheiten
(auch Ausreiseangelegenheiten) .

Wollte man die Ausreisewilligen direkt loswerden oder wollte man wirklich die allgemeine Reisefreiheit einführen? Das Protokoll der Politbürositzung vom 7. November - und ebenso die zuvor erwähnten Verhandlungen mit der CSSR und dem sowjetischen Botschafter - scheint eindeutig zu belegen, daß allein zur vorfristigen Lösung des Problems der ständigen Ausreise ein Auftrag erteilt worden war. Dafür zu sprechen scheint auch, dass der Gesetzentwurf nur als "vorübergehend" gekennzeichnet war.

Oder war es der Befehl, jetzt Ausreisenden die Rückkehr zu verbieten, der das Fass zum Überlaufen brachte? Warum konnte das nicht eingehalten werden?

Wie wurde von den Machthabern reagiert, als sichtbar wurde, was in Gang gekommen war? Gab es Schuldzuweisungen bei MdI oder MfS?
Warum waren die Leiter der Paßkontrolleinheiten (HA VI) über dieses Vorhaben überhaupt nicht informiert worden?

Schreibt mal, wie ihr die Dinge seht oder sogar erlebt habt?
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon SkinnyTrucky » 30. Juni 2011, 19:06

Kurz und knapp Jörg....nein....

....der Staat DDR hatte sich bis zum Ende damit kaum befaßt ein für ihn akzeptabele Lösung zu finden....wohlwissend, das er nur so lang besteht, solang die Konsequenz der Mauer bestehen bleibt....

....eine Lockerung in diese Richtung war gesehen an den damaligen Umständen ala Flüchtlingswelle und so das Ende der DDR....für mich war das Ganze wie eine unüberlegte Bankrotterklärung....

....meine *Ausreise* zB war ja garnicht berücksichtigt....denn überhastet hat man hier ein Ventil unkontrolliert geöffnet und das war's dann mit der DDR....obwohl man im guten Glauben dabei gehandelt hat, die Sache doch im Griff zu haben....da man ja Herr über einen eingespielten Apparat war.....so funktionierte der Apparat schliesslich garnicht mehr als man ihn aus der Routine gerissen hat....kaum einer kannte etwas anderes als den eingebürgerten Trott.....

....der Staat war wie eine Mauer, die ohne Mörtel gebaut wurde....immer mehr Steine fielen heraus und dann war da nur noch ein Stein, der rausgenommen werden mußte und alles ist eingekracht.....

....und schau mal Jörg....mit der offnen Mauer hat man es ja noch versucht, die DDR am Leben zu erhalten....aber das ging ja wohl nach hinten los....am Anfang der Wende war der Ruf nach Wiedervereinigung noch nich so present....aber es war eh die nötige Folge....

....nee, die DDR gab es doch eh nur wegen der Mauer und dem harten Regime an ihr....vielleicht haben naive Lenker gedacht, das se da noch wat retten können mit wat Lockerungen....aber nee, es kam dann so, wie es eh gekommen wäre....

groetjes

Mara
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon glasi » 1. Juli 2011, 19:51

ABV hat geschrieben:Mara, ich gebe dir uneingeschränkt Recht! Die Regierung der DDR stand mit dem Rücken zur Wand und war kaum noch zu irgendwelchen rationellen Handlungen fähig. Natürlich war die Maueröffnung anders geplant. Die Leute sollten sich brav vor den VP-Meldestellen die Beine in den Bauch stehen um dann das begehrte Visum zu empfangen. Danach hätte dann eine geordnete Pass und Zollkontrolle stattgefunden, ganz wie gehabt.
Möglicherweise gab man sich der Illusion hin, dass den DDR-Bürgern mangels Devisen ohnehin bald die Lust auf Westreisen vergeht? Ist ja auch egal, auf jeden Fall erhoffte man sich die Regierung mit dieser Maßnahme einen Popularitätsschub bei den Bürgern. Wie so vieles, ging auch die Grenzöffnung, aus Sicht der Regierung, " nach hinten los". Ich bezweifele das Krenz die von Oberst Lauter und den MfS-Offizieren eigenmächtig eingefügten Klauseln in das von ihnen auszuarbeitende Reisegesetz in ihrer Tragweite auch nur annähernd begriffen haben. Was diese Männer dort geleistet haben, wäre mindestens einen Orden wert gewesen. Immerhin haben sie erhebliche berufliche und auch private Risiken auf sich genommen. Leider haben sich die " Meriten" hinterher andere eingeheimst. Angefangen von Egon Krenz, der angeblich am nächsten Morgen Glückwünsche von Gorbatschow für seinen "mutigen Schritt die Mauer zu öffnen", entgegen genommen haben will, bis zu Schabowski. Der wird ja immer wieder gerne in den Medien als " der Mann der die Mauer öffnete" bezeichnet [bloed]

Gruß an alle
Uwe

hallo uwe. die lust auf westreisen vergehen? ich denke mal viele wären in der BRD geblieben. das konnte mann gut an denn ersten tage der grenzöffnung in herleshausen sehen. da waren viele trabis und wartburgs so bepackt das mann garnicht mehr durch die heckscheibe sehen konnte. mein nachbar zb. der hat sich am 10 november für immer mit sack und pack aus der DDR verabschiedet. er wollte da nicht mehr leben. und er dachte sie machen die grenze wieder zu.lg glasi
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Luchs » 2. Juli 2011, 11:54

glasi hat geschrieben:...
mein nachbar zb. der hat sich am 10 november für immer mit sack und pack aus der DDR verabschiedet. er wollte da nicht mehr leben. und er dachte sie machen die grenze wieder zu.lg glasi


Nicht vorzustellen, was dann passiert wäre.
Viele Grüße [hallo]
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon glasi » 2. Juli 2011, 19:02

Luchs hat geschrieben:
glasi hat geschrieben:...
mein nachbar zb. der hat sich am 10 november für immer mit sack und pack aus der DDR verabschiedet. er wollte da nicht mehr leben. und er dachte sie machen die grenze wieder zu.lg glasi


Nicht vorzustellen, was dann passiert wäre.
Viele Grüße [hallo]
Micha

was? das sie die grenze wieder zu machen? oder das viele die reisregelung zur flucht genußt hätten? mich würde auch noch intresieren was die BRD regierung dazu gesagt hätte wenn immer mehr DDR bürger übergesiedelt wären?
glasi
 

Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 2. Juli 2011, 21:23

glasi hat geschrieben:
Luchs hat geschrieben:
glasi hat geschrieben:...
mein nachbar zb. der hat sich am 10 november für immer mit sack und pack aus der DDR verabschiedet. er wollte da nicht mehr leben. und er dachte sie machen die grenze wieder zu.lg glasi


Nicht vorzustellen, was dann passiert wäre.
Viele Grüße [hallo]
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was? das sie die grenze wieder zu machen? oder das viele die reisregelung zur flucht genußt hätten? mich würde auch noch intresieren was die BRD regierung dazu gesagt hätte wenn immer mehr DDR bürger übergesiedelt wären?


Nun, Glasi, dass sie die Grenze wieder zu machen, meint Micha sicherlich. Was die BRD-Regierung tat, wissen wir doch. Ende 1989 lebten auf dem Gebiet der DDR 16,4 Mio Menschen, bis 2000 gingen 1,3 Mio Menschen weg. Bis heute gingen weitere 1 Mio Menschen weg.....

Zum Vergleich: BRD 1989: 62,7 Mio; 2000: (Gebiet BRD): 67,1 Mio Menschen
Heute: Pro Jahr sterben 200.000 Mehr als geboren werden......

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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Luchs » 5. Juli 2011, 12:23

Ja, ist richtig Jörg, ich meinte, was passiert wäre, wenn die Grenze wieder geschlossen worden wäre.
Nächstes Mal wieder etwas präziser.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 5. Juli 2011, 15:14

Null Problemo, Micha...würde Alf sagen. Mal noch ein paar Hinweise, wie wichtig zukünftig qualifizierte Arbeitnehmer sein werden.....und ich sage mal voraus, sie werden richtig teuer werden und die Länder werden sich um die Besten streiten.

Die 35-49-jährigen sind heute die größte Bevölkerungsgruppe. In zwanzig bis dreißig Jahren werden mehr Menschen zwischen 60 und 80 Jahre alt sein als zwischen 20 und 40. Das muss man erstmal verinnerlichen.

Ohne die Zuwanderung würde die Bevölkerungsgröße in Deutschland bereits heute abnehmen. In den letzten Jahrzehnten lag sie im Schnitt bei ungefähr 165.000 Menschen pro Jahr lag.

Auch in Zukunft ist Zuwanderung daher unerlässlich. Dabei ist die Qualifikation der Zuwanderer ein wichtiges Kriterium. Außerdem müssen Maßnahmen zur Integration der Zuwanderer getroffen werden.

Geht man von einer geringeren Zuwanderung von nur 100.000 jährlich aus, gibt es im Jahr 2050 sogar nur noch 65 Mio. Einwohner in Deutschland. Das sind etwa 17 Mio Menschen weniger als heute. Das entsprach der DDR-Bevölkerung von 1980.... Und die Politik schweigt dazu.....
AZ

P.S. Ich weiß, ist ein anderes Thema...bei Interesse trennen wir es ab.... [wink]
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 21. Oktober 2011, 18:37

DDR, 9.11.89, morgens.....vor dem Beschluß, der eigentlich noch ein Entwurf war.....

Auf Gerhard Lauter, den "Hauptabteilungsleiter Paß- und Meldewesen", warten im Innenministerium zwei Obristen der Staatssicherheit. Sie übermitteln dem 40jährigen den Auftrag, noch am selben Tag einen "Beschluß zur Veränderung der Situation der ständigen Ausreise von DDR-Bürgern nach der BRD über die CSSR" auszuarbeiten.

In den letzten 24 Stunden seien mehr als 20 000 Republikflüchtlinge über die Tschechoslowakei entkommen, teilen die Generäle der Staatssicherheit mit; die tschechische Führung beabsichtige, ihre Grenze zur DDR zu schließen, weil "sie ein Überschwappen der Zersetzung auf ihr Land befürchtet".

Zwei Tage vorher, am 7. November, hatte das Politbüro der SED über die Massenflucht diskutiert und Gegenmaßnahmen erörtert. Den Vorschlag, Zehntausende Republikflüchtlinge ohne Prüfung direkt von der DDR in die Bundesrepublik ausreisen zu lassen, verurteilten die Haudegen unter den 23 Politbüro-Genossen als Aufgabe hart erkämpfter Positionen, gar als Revision der Nachkriegsordnung. Eine zweite Mauer zu bauen, einen antisozialistischen Schutzwall zur CSSR, das wird einmütig abgelehnt; selbst die vorgeschlagene leichtere Stacheldrahtversion schaffe nur neue Probleme: Dann müsse man mit Flüchtlingslagern von Tausenden Familien und mit Massenattacken auf den Zaun rechnen. Andererseits steht die Drohung der Bruderpartei im Raum: "Wenn ihr die Grenze zu uns nicht dichtmacht, machen wir sie zu."
Weiter hier: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501166.html
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P.S. Das Allerletzte: Alexander Schalck-Golodkowski schlägt am Folgetag vor, in Verhandlungen mit der Bundesregierung Kapital aus dem Mißgeschick zu schlagen. [wut]
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Alfred » 22. Oktober 2011, 11:11

Hallo,


als erstes gab es herbe Kritik aus Moskau, dass die DDR die GÜSt geöffnet hat.

Und zu Westberlin hatte man in Moskau noch strengere Kritik, hier fühlte sich Moskau nun total übergangen, weil es der DDR nicht zustand hier die GÜSt zu öffnen. ( 4 Mächte Status )
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 22. Oktober 2011, 11:25

Alfred hat geschrieben:Hallo,


als erstes gab es herbe Kritik aus Moskau, dass die DDR die GÜSt geöffnet hat.

Und zu Westberlin hatte man in Moskau noch strengere Kritik, hier fühlte sich Moskau nun total übergangen, weil es der DDR nicht zustand hier die GÜSt zu öffnen. ( 4 Mächte Status )


Dir Kritik kam wohl etwas spät. Warum hat man sich in Moskau nicht schon ab dem Zeitpunkt der erlaubten Ausreise über die CSSR mit den zuständigen Stellen in Verbindung gesetzt? Wo war die Kritik an der CSSR die DDR unter Druck zu setzen? Denn das war ja die eigentliche Ursache der schnellen Grenzöffnung.

Wieso stand es der DDR nicht zu, ihre Leute über die GÜST nach Westberlin ausreisen zu lassen? War denn das ein Verstoß gegen das Viermächteabkommen? Hier würde ich gern das Dokument sehen, was das verbietet. Was war ab dem 10.11.89 anders als am 12.8.61? Gab es da nicht schon das berühmte Abkommen? Wer mit schweren Waffen hier Paraden seiner Armee fahren kann, wer sich immer als souveräne Hauptstadt bezeichnet hat, kann auch seinen Bürgern erlauben auszureisen. Oder war die Regierung in Ostberlin etwa doch nur eine Marionette?
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Alfred » 22. Oktober 2011, 11:51

AZ,

wo steht denn, dass Bürger der DDR über die CSSR in die BRD ausgereist sind ? (20.000 )

Zweitens gab es am 10. November mehrere Telefonate die Generaloberst Streletz mit dem Botschafter der UdSSR führte.
Da wurde u.a. vereinbart, dass Krenz schnell eine Telegramm an Gorbatschow schicken sollte.

Dies war der Inhalt :

"Lieber Michail Sergejewitsch Gorbatschow !

Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Lage in der DDR war es in den Nachtstunden notwendig zu entscheiden, die Ausreise von Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik auch nach Berlin ( West ) zu gestatten.
Größere Ansammlungen von Menschen an den Grenzübergangsstellen zu Berlin ( West ) forderten von uns eine kurzfristige Entscheidung. Eine Nichtzulassung der Ausreisen nach Berlin ( West ) hätte auch zu schwerwiegenden politischen Folgen geführt, deren Ausmaße nicht überschaubar gewesen wären. Durch diese Genehmigung werden die Grundsätze des Vierseitigen Abkommens über Berlin ( West ) nicht berührt; denn die Genehmigung über Ausreisen zu Verwandten gab es nach Berlin ( West ) schon jetzt.

In der vergangenen Nacht passierten ca. 60.000 Bürger der DDR die Grenzübergangsstellen nach Berlin ( West ). Davon kehrten ca. 45.000 wieder in die DDR zurück. Seit heute morgen 6.00 Uhr können nur Personen nach Berlin ( West ) ausreisen, die über das entsprechende Visum der DDR verfügen. Das gleiche gilt auch für ständige Ausreisen aus der DDR.

Ich bitte Sie, lieber Genosse Michail Sergejewitsch Gorbatschow, den Botschafter der UdSSR in der DDR zu beauftragen, unverzüglich mit den Vertretern der Westmächte in Berlin ( West ) Verbindung aufzunehmen, um zu gewährleisten, dass sie die normale Ordnung in der Stadt aufrecht erhalten und Provokationen an der Staatsgrenze seitens Berlin ( West ) verhindern.

Berlin, 10. November 1989"
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 22. Oktober 2011, 12:17

Alfred hat geschrieben:AZ,

wo steht denn, dass Bürger der DDR über die CSSR in die BRD ausgereist sind ? (20.000 )


Alfred, ich versteh die Frage nicht. Seit dem 1.11.89 war es legal möglich, dass man als DDR-Bürger über die CSSR in die BRD ausreisen konnte. In den Nachrichten zeigten sie ewige Autoschlangen, schon vergessen? Und es steht im Artikel zuvor von mir.

Ich wollte darauf hinaus, dass dieses Vorgehen auch die Ordnung in der CSSR, auch an den südl. Grenzen der DDR, durcheinander brachte- wer von den "Herren" der DDR hatte diese Entscheidung zu verantworten? Sprach man hier auch den sowj. Botschafter an? Immerhin verließen hier genausoviel Leute pro Tag die DDR, wie Tage später Ostberlin.

Das Telegramm ist mir bekannt, aber es bedeutet nicht, dass die Grenzöffnung mit den Alliierten abgestimmt werden musste, wenn die Sicherheit und Ordnung gewährleistet wird. Und diese war eben gefährdet...in den letzten Stunden des 9.11..
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Alfred » 22. Oktober 2011, 12:59

AZ,

ich wollte mal wissen wo die Zahl 20.000 pro Tag stehen soll !

Das es die Ausreisen über die CSSR gab,ist mir wohl bekannt, aber nicht in d i e s e n Umfang.

Auch waren die Reisen nicht seit dem 1. November möglich, sondern erst einige Tage später. Das führte auch dazu, dass der tschechoslowakische Parteichef Jakes am 6.November 1989 Herrn Krenz darauf hinwies, dass die CSSR nicht die Probleme der DDR löst und er "drohte" von Seiten der CSSR die Staastsgrenze zur DDR zu schließen.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Sirius » 22. Oktober 2011, 13:27

Alfred hat geschrieben:Hallo,


als erstes gab es herbe Kritik aus Moskau, dass die DDR die GÜSt geöffnet hat.

Und zu Westberlin hatte man in Moskau noch strengere Kritik, hier fühlte sich Moskau nun total übergangen, weil es der DDR nicht zustand hier die GÜSt zu öffnen. ( 4 Mächte Status )


Die Sowjets wollten wohl noch einmal zeigen, wer Herr im Haus (Berlin) ist, mehr nicht. Man muss die Entwicklung im Ganzen sehen. Ab 1986 Abzug aus Afghanistan, ab 1987 Abrüstung der Mittelstreckenraketen, ab Anfang 1989 Erlaubnis für ein Mehrparteiensystem in Ungarn, Mai 1989 Grenzöffnung Ungarn/Österreich. Das war eine von Moskau gewollte andere Politik als in den Jahrzehnten zuvor. Gegen eine leichtere Ausreise im November 1989 konnten sie bei dieser Entwicklung eigentlich auch nichts mehr haben, denn sonst hätten sie schon bei der ungarisch-österreichischen Grenzöffung im Mai 1989 einschreiten müssen. Ob nun ständige Ausreise über Berlin oder nicht ist eigentlich nebensächlich, wenn gleichzeitig auch an der innderdeutschen Grenze eine Ausreise möglich war. Gorbatschow hatte zu dem Zeitpunkt längst erkannt das sein Satellitenstaat ohne Einsatz von Gewalt - den er nicht wollte - nicht mehr zu retten war und sich in der Auflösung befand.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Thunderhorse » 22. Oktober 2011, 13:30

Alfred hat geschrieben:AZ,

ich wollte mal wissen wo die Zahl 20.000 pro Tag stehen soll !

Das es die Ausreisen über die CSSR gab,ist mir wohl bekannt, aber nicht in d i e s e n Umfang.

Auch waren die Reisen nicht seit dem 1. November möglich, sondern erst einige Tage später. Das führte auch dazu, dass der tschechoslowakische Parteichef Jakes am 6.November 1989 Herrn Krenz darauf hinwies, dass die CSSR nicht die Probleme der DDR löst und er "drohte" von Seiten der CSSR die Staastsgrenze zur DDR zu schließen.



Die DDR öffnete ihre Grenze zur CSSR (visafreier Grenzübertritt) zum 03. November 1989.
Bereits am 01. November 1989 trafen die ersten DDR-Bürger an den Grenzübergängne der CSSR zur Bundesrepublik Deutschland ein und reisten weiter in den Westen.
Wenige Stunden später ging die Welle richtig los.
Vom 02. November 1989 bis zum 18. November 1989 reisten insgesamt 55.236 DDR Bürger über die Grenzen der CSSR (Straßen- und Bahnüergänge) in den Westen aus.
An manchen Tagen pro Stunde mehr als 500 Personen an einem Grenzübergang.

Aus Ungarn kamen die letzten DDR-Bürger am 15. November 1989 über Österreich in die BRD.
Der Umweg war spätestens mit den Reisemöglichkeiten über die CSSR und der Grenzöffnung nicht mehr erforderlich.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 22. Oktober 2011, 15:00

Alfred hat geschrieben:AZ,

ich wollte mal wissen wo die Zahl 20.000 pro Tag stehen soll !

Das es die Ausreisen über die CSSR gab,ist mir wohl bekannt, aber nicht in d i e s e n Umfang.


Auch wenn es TH und Sirius schon korrekt geschildert haben, die Zahl hatte der Spiegel veröffentlicht, sieh meinen Link im Beitrag gestern. Allerdings geb ich dir recht, es gibt auch andere Zahlen, z.B. 300 Flüchtlinge pro Stunde, das Haus der Geschichte spricht von 15.000 Flüchtlingen in zwei Tagen. Ich denke, auch das sind deutliche Zahlen.
Bereits zu diesem Zeitpunkt muss klar gewesen sein, was man nur noch tun kann. Es soll ein Vorschlag aus der DDR-Generalität gekommen sein, die CSSR-Grenze abzuriegeln, dem sich Krenz wohl widersetzt hat. Kannst du dazu etwas sagen?
Wer glaubte danach noch ernsthaft in der DDR an ein Bestehen der Mauer, obwohl sie noch nicht gefallen war? Zumindest das muss auch dem Geheimdienst KGB oder dem MfS klar geworden sein. So ein Wunder war dann der Mauerfall wenige Tage später nicht mehr, er musste zwangsweise passieren.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Nostalgiker » 22. Oktober 2011, 15:11

Diese Zahlen sind mir auch in Erinnerung. Nicht bis auf die letzte Stelle, auch die Größenordnung von 20.000 pro Tag habe ich nicht mehr im Kopf.
Zumindest wurde auch von den Grenzübergängen CSSR/BRD im Fernsehen der DDR berichtet, nicht nur in ARD/ZDF.

Die "Gerüchte" über die Haltung der CSSR und das von der Seite der CSSR die Grenzübergänge geschlossen werden kann ich mich noch Erinnern. Heizte dies doch zusätzlich das Anschwellen des Flüchtlingsstromes an.

Frage; wie sind vor dem 3. November 89 die Menschen in die CSSR gereist? Die Grenze war doch nach der zweiten Botschaftsbesetzung dicht, jedenfalls für den visafreien Reiseverkehr.

Gruß
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 22. Oktober 2011, 15:15

Nostalgiker hat geschrieben:Frage; wie sind vor dem 3. November 89 die Menschen in die CSSR gereist? Die Grenze war doch nach der zweiten Botschaftsbesetzung dicht, jedenfalls für den visafreien Reiseverkehr.

Gruß
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Seit dem 28.10.1989 durften DDR-Bürger wieder ohne Paß und Visum in die CSSR reisen.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Thunderhorse » 22. Oktober 2011, 15:22

augenzeuge hat geschrieben:
Alfred hat geschrieben:AZ,

ich wollte mal wissen wo die Zahl 20.000 pro Tag stehen soll !

Das es die Ausreisen über die CSSR gab,ist mir wohl bekannt, aber nicht in d i e s e n Umfang.


Auch wenn es TH und Sirius schon korrekt geschildert haben, die Zahl hatte der Spiegel veröffentlicht, sieh meinen Link im Beitrag gestern. Allerdings geb ich dir recht, es gibt auch andere Zahlen, z.B. 300 Flüchtlinge pro Stunde, das Haus der Geschichte spricht von 15.000 Flüchtlingen in zwei Tagen. Ich denke, auch das sind deutliche Zahlen.

AZ


Die Zahlen aus dem Spiegel oder seitens dem Haus der Geschichte nehme ich lediglich zur Kenntnis.
Grins.

Und eine kleine Korrektur.
Die ersten 19 Personen (Botschaftsflüchtlinge) reisten bereits am 31. Oktober 1989 mit einem Bus aus der CSSR in die Bundesrepublik.

TH
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Nostalgiker » 22. Oktober 2011, 15:35

Nostalgiker hat geschrieben:Seit dem 28.10.1989 durften DDR-Bürger wieder ohne Paß und Visum in die CSSR reisen.
AZ


Alles klar, der genaue zeitliche Ablauf der Ereignisse vor dem 9.November war mir nicht mehr so in Erinnerung.

Gruß
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Alfred » 22. Oktober 2011, 16:23

AZ,

mir ist bekannt, - wie bereits geschrieben - dass die CSSR drohte die GÜSt zu schließen.

Hr. Krenz nannte mal die Zahl von 23.000 Personen die vom 4.November bis 6.November über die CSSR ausreisten.

Ob die NVA bzw. GT , MfS die GÜSt schließen wollten, da müsste ich nachschlagen.

20.000 pro Tag halte ich für zu viel, dies wären ja über 800 Personen pro Stunde.
Schade das Nostalgiker gesperrt wurde ..... Meine Texte dürfen nur mit meiner schriftlichen Genehmigung weitere Verwendung finden
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Thunderhorse » 22. Oktober 2011, 19:22

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Frage; wie sind vor dem 3. November 89 die Menschen in die CSSR gereist? Die Grenze war doch nach der zweiten Botschaftsbesetzung dicht, jedenfalls für den visafreien Reiseverkehr.

Gruß
Nostalgiker


Seit dem 28.10.1989 durften DDR-Bürger wieder ohne Paß und Visum in die CSSR reisen.
AZ



Wie kommste auf dieses Datum?

Die Visafrei Reise von DDR-Bürgern in die CSSR war ab dem 01.November 1989 wieder möglich.
Am 03. November 1989 erlaubte die DDR, nach Absprache mit den Behörden der CSSR die Visafreie Ausreise (mit Paß bzw. Personalausweis) von DDR-Bürgern aus der CSSR in die Bundesrepublik.
Kleine Korrektur zu meinem Beitrag von: 22. Oktober 2011, 14:30

Vom 01.11.89 bis 03.11.89 hatten sich wieder 6500 DDR-Bürger in der Botschaft der BRD in Prag eingefunden.

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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 22. Oktober 2011, 20:56

Richtig, TH, ich habe wohl etwas verwechselt. Am 27.10.89 beschloss das Politbüro die Visapflicht wieder aufzuheben, die aber erst am 1.11.89 in Kraft trat. Ich war vom 28.10.89 ausgegangen, das war aber nur der Termin der Mitteilung. Immerhin bleibt geklärt, warum am 3.11.89 bereits so viele in der CSSR waren.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Thunderhorse » 23. Oktober 2011, 12:59

ABV hat geschrieben:Ganz einfach Jörg, die Leute sind über die " Grüne Grenze" in die CSSR gegangen. Der gesamte Bestand von den Grenztruppen inklusive der NVA hätte nicht ausgereicht, um die Grenze zur CSSR abzuriegeln. Da spielte es kaum eine Rolle, ob die Grenzübergänge offen oder geschlossen waren.

Viele Grüße vom Oderstrand
Uwe [hallo] [hallo]



Nee, die Masse fuhr schön mit der Bahn oder dem Kfz auf den offiziellen Wegen.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Alfred » 23. Oktober 2011, 13:21

Die entsprechende Regelung sollte der ständigen aber auch der "normalen" Reistätigkeit dienen.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2011, 13:59

Thunderhorse hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Alfred hat geschrieben:AZ,

ich wollte mal wissen wo die Zahl 20.000 pro Tag stehen soll !

Das es die Ausreisen über die CSSR gab,ist mir wohl bekannt, aber nicht in d i e s e n Umfang.


Auch wenn es TH und Sirius schon korrekt geschildert haben, die Zahl hatte der Spiegel veröffentlicht, sieh meinen Link im Beitrag gestern. Allerdings geb ich dir recht, es gibt auch andere Zahlen, z.B. 300 Flüchtlinge pro Stunde, das Haus der Geschichte spricht von 15.000 Flüchtlingen in zwei Tagen. Ich denke, auch das sind deutliche Zahlen.

AZ


Die Zahlen aus dem Spiegel oder seitens dem Haus der Geschichte nehme ich lediglich zur Kenntnis.
Grins.

TH


TH, noch etwas für dich...nicht nur zum Grinsen .... [flash] und auch für Alfred natürlich...

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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2011, 14:33

Alfred hat geschrieben:Die entsprechende Regelung sollte der ständigen aber auch der "normalen" Reistätigkeit dienen.


Das Protokoll der Politbürositzung vom 7.11.89, wie auch die Gespräche mit der CSSR-Regierung, als auch dem sowjet. Botschafter in Berlin, machen eins deutlich:
Es musste eine Lösung zur ständigen Ausreise gefunden werden, hier gab es den Druck, nicht bei Besuchsreisen. Diese sollten später folgen.

Ich weiß, dass das Krenz und Co bestreiten, aber es gibt auch Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe, die das bestätigen, z.B. Oberst Hans-Joachim Krüger, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung VII des MfS.
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon Alfred » 23. Oktober 2011, 14:42

AZ,

ich habe das Dokument vor mir liegen.

Was andere erzählen ist mir egal. Fakt ist das auf Seite 1 des Dokumentes steht und von Stoph unterschrieben ist:

" Zeitweilige Übergangsregelung für Reisen und ständige Ausreisen aus der DDR "
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Re: Sollte die Maueröffnung nur die ständige Ausreise regeln?

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2011, 14:46

Ja, Alfred, letztlich war es so. Aber 2 Tage zuvor noch etwas anders geplant. [hallo]
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