Abzocke ohne Ende !

Abzocke ohne Ende !

Beitragvon dein1945 » 27. November 2014, 14:50

Abzocke ohne Ende und trotzdem am Ende PLEITE ! [peinlich] [peinlich] [peinlich]


5. Dezember 1988Information Nr. 530/88 über die Entwicklung der Einnahmen aus der Durchführung des verbindlichen Mindestumtausches für die Zeit vom 28. November 1988 bis 4. Dezember 1988

Quelle: BStU, MfS, ZAIG 3625, Bl. 96–97 (4. Expl.).Serie: Informationen.Verteiler: König – MfS: Abt. Finanzen/Leiter, ZAIG/1, Ablage.



Für die Zeit vom 28. November 1988 bis 4. Dezember 1988 wurden aus dem verbindlichen Mindestumtausch bei der Einreise von Bürgern der BRD zum Tagesaufenthalt in grenznahe Gebiete der DDR sowie von Personen mit ständigem Wohnsitz in nichtsozialistischen Staaten und in Westberlin bei der Einreise in die Hauptstadt der DDR und über die Grenzübergangsstellen des Bezirkes Potsdam Einnahmen in Höhe von: 1 260 333,00 Valutamark (Vergleichswoche des Vorjahres 1 167 095,00 VM) realisiert.
Die Einnahmen setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:
[Personen] [Berichtswoche] (Vorwoche)
Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin zur Einreise in die Hauptstadt der DDR 558 268,50 VM 536 055,50 VM
Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin zur Einreise in die DDR über die GÜST des Bezirkes Potsdam 128 500,00 VM 133 300,00 VM
Bürger der BRD zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt der DDR 315 226,000 VM 300 247,00 VM
Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt der DDR 140 496,00 VM 77 040,00 VM
Bürger der BRD zur Einreise zum Tagesaufenthalt im grenznahen Gebiet der DDR 117 842,50 VM 120 452,50 VM
Gesamteinnahmen 1 260 333,00 VM 1 167 095,00 VM

Nun rechnet mal Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr und dann noch die Unsummen für Freikäufe und die Milliarde vom Erzfeind Strauß !

Schönen Tag aus Berlin

http://www.ddr-im-blick.de/Hubert_Co%7C ... +CL+396633
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Volker Zottmann » 27. November 2014, 15:06

Ist es nun gehässig, wenn ich das so formuliere? :
Du kannst solchen Rechenkünstlern egal wie viel Millionen oder Milliarden geben, es wird grundsätzlich weniger. Zumindest wenn wie im Arbeiter-und Bauernstaat Laienkünstler am Werk waren. Warum hat von den Einfachen und Ungelernten ganz oben denn nicht einer auf Gerhard Schürer gehört? Der hat doch alles nachweisbar lange vor dem Zusammenbruch analysiert. Es waren keinesfalls nur Flaschen in den Fachgremien, wohl aber in oberster Riege.

Gruß Volker
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon andr.k » 27. November 2014, 15:41

Gerhard Schürer bezieht Stellung zu seiner Verantwortung


11. Tagung der 9. Volkskammer der DDR
Der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Ministerrats und Vorsitzende der Staatlichen Plankommission Gerhard Schürer (SED) äußert Bedauern und Scham darüber, dass die Regierungsmitglieder nicht die Kraft gefunden hätten, vor der Volkskammer als Gesamtregierung einen ungeschminkten Bericht über die Lage zu geben, bekräftigt, dass er zu seiner Verantwortung für alle Fragen der ökonomischen Entwicklung und politischen Entwicklung stehe und berichtet über seine persönlichen Versuche, dringende Maßnahmen zur Änderung der Wirtschaftspolitik durchzusetzen. Im weiteren Verlauf geht er auf den Zustand der Wirtschaft ein und nimmt Stellung zur Praxis der Vorlagenbearbeitung von Ministern im Zusammenspiel mit der staatlichen Plankommission, zur Frage der Valuta-Verschuldung und appelliert alles zu tun, um die Produktion aufrecht zu erhalten, den Plan zu erfüllen, den Transport zu garantieren und Dienstleistungen zu erfüllen. Schließlich fordert er ein Konzept für eine umfassende Wirtschaftsreform und Beschlüsse zur Eindämmung der Bürokratie.


Zum Film

http://1989.dra.de/ton-und-videoarchiv/ ... 68041f2fed

AK
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Interessierter » 27. November 2014, 16:42

Warum haben eigentlich diejenigen Bürger aus der DDR, die vorgeben zu wissen, was man heute alles ändern oder abschaffen sollte, sich damals eigentlich nicht rechtzeitig, lauthals zu Wort gemeldet ?

In einem anderen Thread hat doch gerade ein anderer User versucht uns weiszumachen, dass man sehr wohl in der DDR seine andersdenkende Meinung einfach kundtun konnte?

Wie Achim schon richtig schrieb, haben sie den bösen Klassenfeind BRD mit der Transitpauschale und den anderen Dingen, die angeführt wurden, scham- und skrupellos abgezockt und selbst der Menschenhandel/Freikauf von Gefangenen und die Milliarden über FJS hat diesen Staat nicht vor der Pleite bewahrt.

" Der Interessierte "
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Beethoven » 27. November 2014, 16:53

Danke Andr.K., nun kommen wir nämlich langsam zu des Pudels Kern.

Einzig und allein in der Ökonomie lag das Scheitern der DDR. Alles andere waren unschöne, von mir aus auch, aus heutiger Sicht, teilweise verbrecherische, Begleiterscheinungen.

Wäre es dem "sozialistischen Lager" gelungen eine starke Ökonomie, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist, aufzubauen und nicht diese unseligen Planwirtschaft, einen 5-Jahrplan den Nächsten hinterherzuschicken, die eigentlich Augenauswischerei waren, wären uns nicht so viele Menschen davon gelaufen.

Nun war zwar die pro Kopfverschuldung in der Bundesrepublik um ein Mehrfaches höher als in der DDR aber das ist nicht entscheidend. Entscheidend in der Ökonomie eines Landes ist dessen Produktivität, die Qualität seiner Erzeugnisse um diese auf dem Weltmarkt absetzen zu können und die Art sowie der Wert der Produktionsmittel. Dann kann man auch Schulden machen und steht anschließend ökonomisch stärker da als zuvor, wenn diese Schulden in die Produktion investiert werden können. Daraus ergeben sich dann neue Waren, die wiederum gut mit Gewinn auf dem Weltmarkt absetzbar sind. Das nennt man eine positive wirtschaftliche Entwicklung.

Und da waren wir in der DDR um Jahre zurück. Sicherlich auch den Reparationen geschuldet, dem Fehlen von wertvollen Rohstoffen und Industrieanlagen, die im sowieso ökonomisch schwächeren Teil Deutschland, dann auch noch zerstört waren nach dem II. WK aber vor allem, dem Fehlen der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt.
Damit einher geht und deshalb liefen uns die Leute weg, dass alles was einigermaßen gut war in den Export ging um Schulden zu zahlen bzw. (selten genug) neue Produktionsmittel (Hightech) zu importieren oder selbst entwickeln zu können. Dem entsprechend war die Konsumgüterproduktion in der DDR eher bescheiden. Wenn dann selbst Billigprodukte aus anderen Ländern besser sind, als ähnliche Produkte aus dem eigenen Land, dann wird das Volk unzufrieden.
Das haben unsere Oberen nicht begriffen oder nicht sehen wollen.

Trennung

"Mensch", von Dir habe ich auf den guten Beitrag von andr.K. nicht anderes erwartet als diesen geistigen Dünn... ß. [peinlich]
Siehe eins weiter oben.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Volker Zottmann » 27. November 2014, 17:04

Ein Schmied sollte keine Damenschneiderei eröffnen. Und ein Hilfsschüler kein Ministerium...
So etwa war es doch analog ganz oben bestellt in der guten alten DDR.
Hilfsarbeiter und Lehrabbrecher können keinen Staat effizient leiten. Dazu dann noch ein Doppelmörder... Na was rauskam haben wir ja alle gesehen und selbst die Staatstreuen gespürt.
Bei allen Überlegungen @beethoven, bloß kein neues Experiment!

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 27. November 2014, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon HPA » 27. November 2014, 17:07

Wieso Doppelmörder?

Achso, Mielke!

Naja, der hat ja immer nur gehorcht. [flash]
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Wosch » 27. November 2014, 17:17

Beethoven hat geschrieben:Danke Andr.K., nun kommen wir nämlich langsam zu des Pudels Kern.

Einzig und allein in der Ökonomie lag das Scheitern der DDR. Alles andere waren unschöne, von mir aus auch, aus heutiger Sicht, teilweise verbrecherische, Begleiterscheinungen.

Wäre es dem "sozialistischen Lager" gelungen eine starke Ökonomie, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist, aufzubauen und nicht diese unseligen Planwirtschaft, einen 5-Jahrplan den Nächsten hinterherzuschicken, die eigentlich Augenauswischerei waren, wären uns nicht so viele Menschen davon gelaufen.

Nun war zwar die pro Kopfverschuldung in der Bundesrepublik um ein Mehrfaches höher als in der DDR aber das ist nicht entscheidend. Entscheidend in der Ökonomie eines Landes ist dessen Produktivität, die Qualität seiner Erzeugnisse um diese auf dem Weltmarkt absetzen zu können und die Art sowie der Wert der Produktionsmittel. Dann kann man auch Schulden machen und steht anschließend ökonomisch stärker da als zuvor, wenn diese Schulden in die Produktion investiert werden können. Daraus ergeben sich dann neue Waren, die wiederum gut mit Gewinn auf dem Weltmarkt absetzbar sind. Das nennt man eine positive wirtschaftliche Entwicklung.

Und da waren wir in der DDR um Jahre zurück. Sicherlich auch den Reparationen geschuldet, dem Fehlen von wertvollen Rohstoffen und Industrieanlagen, die im sowieso ökonomisch schwächeren Teil Deutschland, dann auch noch zerstört waren nach dem II. WK aber vor allem, dem Fehlen der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt.
Damit einher geht und deshalb liefen uns die Leute weg, dass alles was einigermaßen gut war in den Export ging um Schulden zu zahlen bzw. (selten genug) neue Produktionsmittel (Hightech) zu importieren oder selbst entwickeln zu können. Dem entsprechend war die Konsumgüterproduktion in der DDR eher bescheiden. Wenn dann selbst Billigprodukte aus anderen Ländern besser sind, als ähnliche Produkte aus dem eigenen Land, dann wird das Volk unzufrieden.
Das haben unsere Oberen nicht begriffen oder nicht sehen wollen.

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Gruß




Also um es mal ganz klar und deutlich zu sagen: "Bei meiner Flucht spielten solche von Dir angeführten ÜBERLEGUNGEN nicht die geringste Rolle. Du magst Dich ja FREI gefühlt haben, ich und Millionen Anderer nicht, aber woher solltest Du das auch nachvollziehen können?"
Deine heutigen "Erklärungsversuche" werden nach meinem Dafürhalten der Sache im Wesentlichen nicht gerecht, der "Fisch" stank doch von Innen.

Aus Kassel, Wosch.
Zuletzt geändert von Wosch am 27. November 2014, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Beethoven » 27. November 2014, 17:18

Volker Zottmann hat geschrieben:
Bei allen Überlegungen @beethoven, bloß kein neues Experiment!

Gruß Volker



Da sind wir uns einig.

Gruß
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Sirius » 27. November 2014, 17:34

Beethoven hat geschrieben:Danke Andr.K., nun kommen wir nämlich langsam zu des Pudels Kern.

Einzig und allein in der Ökonomie lag das Scheitern der DDR. Alles andere waren unschöne, von mir aus auch, aus heutiger Sicht, teilweise verbrecherische, Begleiterscheinungen.

Wäre es dem "sozialistischen Lager" gelungen eine starke Ökonomie, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist, aufzubauen und nicht diese unseligen Planwirtschaft, einen 5-Jahrplan den Nächsten hinterherzuschicken, die eigentlich Augenauswischerei waren, wären uns nicht so viele Menschen davon gelaufen.

Nun war zwar die pro Kopfverschuldung in der Bundesrepublik um ein Mehrfaches höher als in der DDR aber das ist nicht entscheidend. Entscheidend in der Ökonomie eines Landes ist dessen Produktivität, die Qualität seiner Erzeugnisse um diese auf dem Weltmarkt absetzen zu können und die Art sowie der Wert der Produktionsmittel. Dann kann man auch Schulden machen und steht anschließend ökonomisch stärker da als zuvor, wenn diese Schulden in die Produktion investiert werden können. Daraus ergeben sich dann neue Waren, die wiederum gut mit Gewinn auf dem Weltmarkt absetzbar sind. Das nennt man eine positive wirtschaftliche Entwicklung.

Und da waren wir in der DDR um Jahre zurück. Sicherlich auch den Reparationen geschuldet, dem Fehlen von wertvollen Rohstoffen und Industrieanlagen, die im sowieso ökonomisch schwächeren Teil Deutschland, dann auch noch zerstört waren nach dem II. WK aber vor allem, dem Fehlen der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt.
Damit einher geht und deshalb liefen uns die Leute weg, dass alles was einigermaßen gut war in den Export ging um Schulden zu zahlen bzw. (selten genug) neue Produktionsmittel (Hightech) zu importieren oder selbst entwickeln zu können. Dem entsprechend war die Konsumgüterproduktion in der DDR eher bescheiden. Wenn dann selbst Billigprodukte aus anderen Ländern besser sind, als ähnliche Produkte aus dem eigenen Land, dann wird das Volk unzufrieden.
Das haben unsere Oberen nicht begriffen oder nicht sehen wollen.

Trennung

"Mensch", von Dir habe ich auf den guten Beitrag von andr.K. nicht anderes erwartet als geistigen Dünn... ß. [peinlich]

Gruß


Wie viele Jahre können die Reparationen als Begründung für die Lücke zum Westen dienen? In der Region "Mitteldeutschland" war vor dem Krieg neben dem Ruhrgebiet eines der industriellen Zentren Deutschlands. Aber nicht nur die Reparationen, sondern auch die politischen Umstände haben dafür gesorgt, dass viele Unternehmer, Facharbeiter, Ingenieure, Techniker u.s.w. Ostdeutschland in den vierziger und fünfziger Jahren verließen und insbesondere im Süden Westdeutschlands neu anfingen (Audi und Zeiss als bekannteste Beispiele). Von diesem Brain-Drain hat sich Ostdeutschland bis heute nicht richtig erholt. Die industriellen Zentren mit Großbetrieben und den vielen Zulieferbetrieben sitzen heute in Süddeutschland, ebenfalls die Konzernzentralen in München, Stuttgart, Frankfurt. Selbst West-Berlin haben die politischen Umstände und die Insellage stark geschadet. Siemens ging zu einem größeren Teil von Berlin nach Erlangen und München, die Reichsbank mit den Konzernzentralen der Banken und Versicherungen u.a. nach Frankfurt/M. und damit hunderttausende gut bezahlte Arbeitsplätze. Vielleicht wird sich Ostdeutschland von diesem Verlust nie wieder richtig erholen. Man denke nur an Italien mit dem "Mezzogiorno" im Süden. Das arme Süditalien konnte auch nicht in Jahrhunderten zum reichen Norditalien aufschließen, wo die Industrie sitzt. Ja, Ostdeutschland war der eigentliche Verlierer des zweiten Weltkriegs.

Nimmt man noch Südkorea als Vergleich, so war dort nach dem Korea-Krieg auch viel zerstört, Rohstoffe hat Südkorea auch kaum und Industrie war dort auch kaum vorhanden, da es in den fünfziger Jahren noch eher ein Agrarstaat war. Trotzdem gelang ihm ein schneller Aufstieg, schon in den siebziger Jahren dürfte es die DDR überholt haben. Auch die Beispiele Südkorea und Nordkorea zeigen, dass das politisch-wirtschaftliche System noch wichtiger ist als Rohstoffe, die Nordkorea besitzt. Hinzu kommt, dass Südkorea und Westdeutschland anfangs eine wirtschaftliche Unterstützung durch die reichen USA erhielten, und die USA waren auch ein wichtiger Absatzmarkt für ihre Produkte. Wenn man sich ältere US-Filme aus den sechziger und siebziger Jahren ansieht, kann man relativ viele VW-Käfer und VW-Busse auf den Straßen sehen, zusätzlich zu Fahrzeugen der Oberklasse (BMW, Mercedes, Porsche).

Mit dem falschen System und schlechteren Startbedingungen lässt sich auch durch Zwangsumtausch, Transitpauschalen, Häftlingsverkäufen dieser Nachteil nicht ausgleichen, um zum Thread-Thema zurückzukommen.
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Beethoven » 28. November 2014, 09:50

Wosch hat geschrieben:Also um es mal ganz klar und deutlich zu sagen: "Bei meiner Flucht spielten solche von Dir angeführten ÜBERLEGUNGEN nicht die geringste Rolle. Du magst Dich ja FREI gefühlt haben, ich und Millionen Anderer nicht, aber woher solltest Du das auch nachvollziehen können?"
Deine heutigen "Erklärungsversuche" werden nach meinem Dafürhalten der Sache im Wesentlichen nicht gerecht, der "Fisch" stank doch von Innen.

Aus Kassel, Wosch.


Lieber Wosch, vielleicht hast Du drüber noch nicht nach gedacht, was ja nicht schlimm ist, jedoch denke ich, Deine Antwort hat im Grunde genommen sehr viel mit meinen Ausführungen über die Ökonomie der DDR zu tun, auch wenn Du das selber gar nicht bemerkt hast.

Schau bitte, wenn es in der damaligen DDR, eine vergleichsweise ebenso starke Wirtschaft gegeben hätte, wie zum Beispiel in der Bundesrepublik, hätten die Bürger der DDR gar keinen Grund gehabt, auf den anderen Teil Deutschlands zu schielen, wäre unsere damalige Währung frei konvertierbar gewesen, die Grenzen nach außen offen, weil eben kein Grund bestand, die Grenzen auch nach innen zu schließen. Dem entsprechend hättest Du Dich frei in der Weltgeschichte bewegen können und hättest Dich nicht eingeengt gefühlt. Es hätte in solch einer Situation keinen Anlass gegeben, die Seiten durch Flucht zu wechseln. Du hättest ganz einfach abreisen können.

Erkennst Du den Zusammenhang?

Gruß
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon HPA » 28. November 2014, 10:08

Sirius, man hat doch damals vor allem aus rein ideologischen Gründen die Leistungsträger aus der Ostzone vergrault. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Schön die simpel gestrickte sowjetische Schablone.
Diese Denke ist doch bei gewissen Leuten bis zum heutigen Tag festzustellen.
Ansonsten: hätte,hätte, Fahradkette,oder: hätte der Hund nicht geschissen, hättet er den Hasen bekommen.
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon karnak » 28. November 2014, 10:27

Beethoven hat geschrieben:
Einzig und allein in der Ökonomie lag das Scheitern der DDR. Alles andere waren unschöne, von mir aus auch, aus heutiger Sicht, teilweise verbrecherische, Begleiterscheinungen.

Wäre es dem "sozialistischen Lager" gelungen eine starke Ökonomie, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist, aufzubauen und nicht diese unseligen Planwirtschaft, einen 5-Jahrplan den Nächsten hinterherzuschicken, die eigentlich Augenauswischerei waren, wären uns nicht so viele Menschen davon gelaufen.


Das schreibt ja schon der Marx" In letzter Instanz ist die Ökonomie das Entscheidende...." Aber rein historisch betrachtet und aus meiner heutigen Sicht gibt es noch einen weiteren Aspekt der mich heute zu der Einschätzung führt, die DDR, das ganze Soz.-Modell hatte nie eine wirkliche Chance, egal wie clever man sich angestellt hätte, egal ob man auf die ganzen"Hilfsschüler" verzichtet und nur den Besten die Führung übertragen hätte. Denn der Erfolg dieses Wirtschaftsmodells hätte gleichzeitig den Niedergang und Untergang des Gegenmodells bedeutet. Aus Sicht der Eliten dieses Modells völlig verständlich durfte das niemals passieren und man hatte aus der Geschichte heraus noch genügend ökonomisches Potential um das zu verhindern,hätte auch durchaus den Gürtel enger geschnallt um das zu tun, man musste das tun bei Gefahr der Strafe des eigenen Unterganges. Begonnen hat man damit schon 1917 das zog sich über das Einläuten des Atomzeitalters bis hin zur Inszenierung des "Sternenkrieges". Es ist für mich eine Realität, eine neue Gesellschaftsordnung kann sich erst etablieren, zum Durchbruch gelangen wenn die Vorherige beginnt ihren Geist auszuhauchen, daniederliegt, freiwillig wird sie ihren Platz in der Geschichte nicht räumen, wird sich so lange sie Kapazität dazu hat zur Wehr setzen. Und dieser Zeitpunkt des Daniederliegens war damals noch lange nicht gekommen, ist es sicher auch heute noch nicht, also wird es keine gesellschaftlichen Veränderungen geben, die Zeit dafür ist noch nicht gekommen und es trotzdem zu versuchen bedeutet vorprogrammierten Selbstmord. Fakt ist aber auch, die Welt dreht sich weiter, dass ist durch niemanden und nichts aufzuhalten und wer der Meinung ist es bleibt jetzt alles wie es ist weil wir den Stein des Weisen gefunden haben kann sich arg täuschen, unterliegt der selben Selbsttäuschung wie die "Hilfsschüler".
Und jetzt kann der Wilfried schreiben NATÜRLICH die bösen Kapitalisten sind schuld. [flash]
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Danny_1000 » 28. November 2014, 11:26

dein1945 hat geschrieben:......Gesamteinnahmen 1 260 333,00 VM 1 167 095,00 VM

Nun rechnet mal Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr und dann noch die Unsummen für Freikäufe und die Milliarde vom Erzfeind Strauß !

Schönen Tag aus Berlin.....

Ja, da kommt schon ein ganz schönes Sümmchen zusammen, was der Westen da für seine Brüdern und Schwestern als Eintrittsgeld in den Osten berappen mußte. Unsere Politbürokaste probierte in Wandlitz damit schon mal vorsorglich den Kommunismus aus. Und für die Ostbürger fielen pro Jahr einige Bananen- und Apfelsinendampfer ab.

Auch von mir einen schönen Tag
Danny
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2014, 11:32

Hallo @karnak.
Ich glaube nicht, dass Wilfried das so formuliert. Eins hast Du doch richtig erkannt, das kapitalistische System ist das Bessere. Weil es eigenständig überleben kann - NOCH.
Innerhalb weniger Jahrzehnten wird sich gewaltiges auf der Erde tun. Da wird das ungebremste Wachstum kaum noch eine Rolle spielen, davon bin ich überzeugt.
Die weltweiten Ressourcen neigen sich dem Ende. Gleichzeitig verursacht heutiger Irrsinn in punkto Wachstum unreparabele Umweltschäden. Was passiert denn, wenn erst dauernd Stürme mit mehreren hundert km/h über den Globus pfeifen und die Meere ihren Spiegel heben?
Die Menschheit wird sich durch ihre Einfältigkeit selbst besiegen und abschaffen.
Wozu dann der Moloch UNO? Verhindert die UNO Kriege, Nöte und Elend oder verwaltet sie ebenfalls nur und bietet lediglich tausenden Sesselpupsern ein derzeit einträgliches Leben?
Es kommt nicht mehr viel nach unserer derzeitigen Ordnung.

Der 3. große Weltkrieg, den Nostradamus beschreibt, hat am 11.09.2001 begonnen...

Gruß Volker
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Interessierter » 28. November 2014, 11:41

Moin Moin Kristian, da diese Auffassung nicht das erste Mal von Dir und auch anderen geschrieben wurde, teilweise nur mit anderen Worten wie " Die Menschen waren noch nicht so weit, um den Sozialismus/Kommunismus zu leben, muß ich das mit den bösen Kapitalisten gar nicht wiederholen.

Kurz und präzise ausgedrückt ist das System Sozialismus/Kommunismus dem System Kapitalismus unterlegen und gleich in vielen Staaten gescheitert.

Daran ändern sich auch so Erkenntnisse wie " die Welt dreht sich weiter " nichts. Wie sich das dann entwickelt wissen wir alle nicht und niemand behauptet, dass der Kapitalismus der Weisheit letzter Schluß ist. Genauso weiß man aber auch, dass ein Sozialismus mit seiner Planwirtschaft und den dazugehörigen, menschenverachtenden Diktaturen, von niemandem gewünscht wird.

Es ist für mich eine Realität, eine neue Gesellschaftsordnung kann sich erst etablieren, zum Durchbruch gelangen wenn die Vorherige beginnt ihren Geist auszuhauchen, daniederliegt, freiwillig wird sie ihren Platz in der Geschichte nicht räumen, wird sich so lange sie Kapazität dazu hat zur Wehr setzen.


Vielen Dank, dass Du meinen obigen fettgedruckten Satz bestätigst, dass der Sozialismus mit seiner Planwirtschaft einen Wettbewerb nicht bestehen kann, sondern sich nur durchsetzen kann, wenn das mit ihm konkurrierende System " am Boden liegt ".

Schönes Wochenende

Wilfried
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon dein1945 » 28. November 2014, 12:27

Für den Ausbau der Transitstrecken hat die Bundesrepublik Deutschland erhebliche finanzielle Leistungen an die DDR erbracht

Summe der Leistungen der Bundesregierung an die DDR in Mio. DM 2. 210,5

Die Transitpauschale

Nach dem Transitabkommen von 1971 musste die DDR den „Klassenfeind“ nahezu ungehindert auf bestimmten Strecken des volkseigenen Straßen- und Schienennetzes verkehren lassen. Dieses ließ sich der sozialistische Staat teuer bezahlen: die Bundesrepublik hatte eine jährliche Pauschalsumme an die DDR zu entrichten, mit der neben den „Straßennutzungsgebühren“ auch alle Visagebühren für den Transit abgegolten wurden. Für die Reisenden hatte das den Vorteil, dass sie die Visa nicht mehr selbst bezahlen mussten. Die DDR erhielt auf diesem Wege von 1972 bis 1989 insgesamt 7,8 Milliarden DM von der Bundesrepublik (Die jährliche Summe steigerte sich von knapp 235 Mio. DM im Jahr 1972 auf zuletzt 860 Mio. DM für das Jahr 1990). Dazu kamen etwa 2,4 Milliarden DM für Erhaltungs- und Ausbauarbeiten der Transitwege. Doch auch die einzelnen Transitreisenden boten der DDR weiterhin Möglichkeiten zur Devisenbeschaffung: Schon bei unerlaubtem Halten an der Transitstrecke oder geringem Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit drohten den Westbürgern empfindliche Ordnungsstrafen. Die eingenommenen Summen trugen nach Bekundungen des MfS „Charakter ökonomischer Größenordnungen“ und waren Teil des Volkswirtschaftsplanes der DDR. So wurden allein 1984 von den „Verkehrsgruppen Transit“ der Deutschen Volkspolizei Ordnungsgelder in Höhe von mehr als 7 Millionen DM eingezogen.

Erst lassen sie sich von uns die Strassen bezahlen und dann wurden wir weiter abgezockt !

Schönen Tag aus Berlin
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon karnak » 28. November 2014, 14:51

Interessierter hat geschrieben:Moin Moin Kristian, da diese Auffassung nicht das erste Mal von Dir und auch anderen geschrieben wurde, teilweise nur mit anderen Worten wie " Die Menschen waren noch nicht so weit, um den Sozialismus/Kommunismus zu leben, muß ich das mit den bösen Kapitalisten gar nicht wiederholen.

Kurz und präzise ausgedrückt ist das System Sozialismus/Kommunismus dem System Kapitalismus unterlegen und gleich in vielen Staaten gescheitert.

Daran ändern sich auch so Erkenntnisse wie " die Welt dreht sich weiter " nichts. Wie sich das dann entwickelt wissen wir alle nicht und niemand behauptet, dass der Kapitalismus der Weisheit letzter Schluß ist. Genauso weiß man aber auch, dass ein Sozialismus mit seiner Planwirtschaft und den dazugehörigen, menschenverachtenden Diktaturen, von niemandem gewünscht wird.

Es ist für mich eine Realität, eine neue Gesellschaftsordnung kann sich erst etablieren, zum Durchbruch gelangen wenn die Vorherige beginnt ihren Geist auszuhauchen, daniederliegt, freiwillig wird sie ihren Platz in der Geschichte nicht räumen, wird sich so lange sie Kapazität dazu hat zur Wehr setzen.


Vielen Dank, dass Du meinen obigen fettgedruckten Satz bestätigst, dass der Sozialismus mit seiner Planwirtschaft einen Wettbewerb nicht bestehen kann, sondern sich nur durchsetzen kann, wenn das mit ihm konkurrierende System " am Boden liegt ".

Schönes Wochenende

Wilfried

Es geht nicht um Konkurrenz Wilfried,es geht um Entwicklung, um Weiterentwicklung wenn herrschende ökonomische Systeme an ihre Grenzen gestoßen sind. Und um die Frage wohin dann die Entwicklung geht, wenn dann nicht das Ende da ist wie Nostradamus und Volker vermutet. [flash] Wenn das so ist braucht man natürlich nicht weiter zudenken, dann wäre ja dieses System der Weisheit letzter Schluss, ich bezweifle das jedenfalls.
Wir brauchen nicht drum herum zureden, die Heilsbringung Deines gelobten Kapitalismus wirkt sich nun nur auf einen sehr geringen Teil der Menschheit aus, der große Rest macht den Blöden dabei, auf dessen Kosten leben wir, natürlich auch ich. Das kann nicht der letzte Schluss sein und wenn doch sind wir nichts weiter als die Dinosaurier der Neuzeit.
Übrigens halte ich den Begriff Planwirtschaft als ein Stigma für eine nicht funktionierende Volkswirtschaft für einen reinen Kampfbegriff ohne eigentliche Substanz. Warum soll eine gesamtgesellschaftliche Planung einer Ökonomie zur Bedienung und Befriedigung eines Marktes, das ist der entscheidende Aspekt und der eigentliche Sinn jeder Ökonomie, nicht die Steigerung des Wertes der Aktie auf dem Finanzmarkt, von Verbrauchern nicht möglich sein, kein Mensch konnte mir das bisher schlüssig erklären. Eher im Gegenteil, sie trüge sogar die Möglichkeit in sich die Bedürfnisse eine Marktes zu befriedigen ohne den Irrsinn von Ressourcenverschwendung durch eine weltweite, wild wuchernde Marktwirtschaft die eine Marktbefriedigung nur als"Nebeneffekt" produziert, sich aber eigentlich dem Effekt des Maximal Profits verschrieben hat, mit dem Ergebnis der Verelendung eines Millionenheeres ohne das dafür eine Notwendigkeit besteht.
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Wosch » 28. November 2014, 15:37

Beethoven hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Also um es mal ganz klar und deutlich zu sagen: "Bei meiner Flucht spielten solche von Dir angeführten ÜBERLEGUNGEN nicht die geringste Rolle. Du magst Dich ja FREI gefühlt haben, ich und Millionen Anderer nicht, aber woher solltest Du das auch nachvollziehen können?"
Deine heutigen "Erklärungsversuche" werden nach meinem Dafürhalten der Sache im Wesentlichen nicht gerecht, der "Fisch" stank doch von Innen.

Aus Kassel, Wosch.


Lieber Wosch, vielleicht hast Du drüber noch nicht nach gedacht, was ja nicht schlimm ist, jedoch denke ich, Deine Antwort hat im Grunde genommen sehr viel mit meinen Ausführungen über die Ökonomie der DDR zu tun, auch wenn Du das selber gar nicht bemerkt hast.

Schau bitte, wenn es in der damaligen DDR, eine vergleichsweise ebenso starke Wirtschaft gegeben hätte, wie zum Beispiel in der Bundesrepublik, hätten die Bürger der DDR gar keinen Grund gehabt, auf den anderen Teil Deutschlands zu schielen, wäre unsere damalige Währung frei konvertierbar gewesen, die Grenzen nach außen offen, weil eben kein Grund bestand, die Grenzen auch nach innen zu schließen. Dem entsprechend hättest Du Dich frei in der Weltgeschichte bewegen können und hättest Dich nicht eingeengt gefühlt. Es hätte in solch einer Situation keinen Anlass gegeben, die Seiten durch Flucht zu wechseln. Du hättest ganz einfach abreisen können.

Erkennst Du den Zusammenhang?

Gruß



Nein, den von Dir "konstruierten" Zusammenhang kann ich im Gegensatz zu Deiner Person nicht "erkennen". Ebenso hättest Du sagen können: "Wenn meine Tante Eier hätte, wäre sie mein Onkel".
Mit Deinen Ausführungen hat das überhaupt Nichts zu tun, bzw. nur soviel daß Du Dich in dieser runtergekommenen Volkswirtschaft (Dank Deiner SED-konformen Pöstchen) so wohl gefühlt hattest daß Du sie am liebsten für Dich, so wie sie war, erhalten hättest.
Das wahre Problem der Ausreisewilligen war doch die einschneidende Beschränkung der Meinungsfreiheit durch angeblich "demokratische" Friedensstifter mit dem Erfolg dessen, daß wenn man sich "erdreistete" sich anders als "vorgegeben" zu äußern, recht schnell in den "demokratischen" Zuchthäusern landete.
Daß es in der Bunderepublik neben der durchs Grundgesetz garantierten Meinungsfreiheit auch noch bessere Lebensbedingungen gab sollte Dir mal besser die Augen dahingehend öffnen, daß bis Dato kein "sozialistisches" System auf der ganzen Welt Deine hypothtischen Wunschvorstellungen verwirklichen konnte.
Selbst im damals 70jährigem Bestehen Eures taktgebenden sowjetischen Freundes-Volkes war es für die darin lebenden sowjetischen Menschen tausendfach sicherer in den Gefängnissen zu landen, als in die weite Welt reisen zu dürfen.
Ich denke mal nicht, daß Du Diese Zusammenhänge erkennen wirst, aber Du hast ja noch etwas Zeit dafür.


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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Beethoven » 28. November 2014, 15:56

Hm, warum so aggressiv ?

Nun, es mag durchaus sein, dass Du Angst hattest davor, Deine Meinung zu sagen und deshalb in die Bundesrepublik gegangen bist. Und ich bin mir sicher, dass "Mensch" Dir die Fanfare bläst, für diesen Gedanken.
Nur, allein mir fehlt der Glaube, dass Du dir selbst heute, nicht etwas in die eigene Tasche lügst. Nun kann ich es nicht beweisen und Du kannst es behaupten. Es ist Dein gutes Recht.

Mich würde interessieren, was Du so gerne sagen wolltest in der DDR und es Dir so wichtig erschien, dass Du deshalb die DDR verlassen hast. Ökonomische Gründe waren es ja nicht, wie Du selber behauptest. Es müssen also politische Forderungen gewesen sein. Welche waren es?

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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Wosch » 28. November 2014, 16:04

Beethoven hat geschrieben:Hm, warum so aggressiv ?

Nun, es mag durchaus sein, dass Du Angst hattest davor, Deine Meinung zu sagen und deshalb in die Bundesrepublik gegangen bist. Und ich bin mir sicher, dass "Mensch" Dir die Fanfare bläst, für diesen Gedanken.
Nur, allein mir fehlt der Glaube, dass Du dir selbst heute, nicht etwas in die eigene Tasche lügst. Nun kann ich es nicht beweisen und Du kannst es behaupten. Es ist Dein gutes Recht.

Mich würde interessieren, was Du so gerne sagen wolltest in der DDR und es Dir so wichtig erschien, dass Du deshalb die DDR verlassen hast. Ökonomische Gründe waren es ja nicht, wie Du selber behauptest. Es müssen also politische Forderungen gewesen sein. Welche waren es?

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ICH würde mir in Deiner Stelle erst einmal einen "ehrlichen" Glauben anschaffen, denn mit Deinem wirst Du nur das verstehen was man Dir auf Deiner sozialistischen Fort-und Weiterbildung zu Genüge vermittelt haben wird.
Eine Antwort werde ich Dir später noch zukommen lassen, jetzt muß ich erst mal ins Städtchen.

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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Nov65 » 28. November 2014, 16:15

Ja, solz waren wir Ostdeutschen schon.
Wenn meine Tante aus Wien mal zu Besuch da war, wollten wir alles Schöne zeigen, was uns dafür einfiel. Aber als sie im Berliner Rathauskeller rechts(Name?) das Schild "Sie werden platziert." las, war das Vorzeigbare wie weggeblasen.

@Beethoven möchte noch immer stolz auf die "Errungenschaften" der DDR sein. Das kann man seinen Worten entnehmen. Aber worauf denn, lieber @Beethoven? Womit und mit welchen Mitteln wären denn die Menschen zum Dableiben zu überzeugen gewesen?
Selbst das Geschmeichele vom neuen sozialistischen Menschenbild wurde nicht angenommen. Die Bevölkerung hatte den Staat nicht "lieb" wie erhofft.
Bei erstbester Gelegenheit warf sie ihn achtlos weg. Sie war seiner überdrüssig.
Da steht er aber mit seinem Potential für einen zu gewinnenden Wettbewerb beider Systeme/Staaten ziemlich verlassen da.
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon HPA » 28. November 2014, 16:17

Genauso ist es.

Als ich die Chance hatte,etwas zu machen,was mir in der DDR aus ideologischen Gründen verwehrt wurde, habe ich diese Chance ergriffen!
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Interessierter » 28. November 2014, 17:04

Hallo Kristian, als kurze Erwiderung nur so viel: Der Kapitalismus ist nicht- wie von Dir unterstellt - mein gelobter Kapitalismus, denn ich schrieb auch, dass er nicht der Weisheit letzter Schluß ist.

Du fragst nach den Gründen warum denn eine Planwirtschaft nicht funktionieren sollte ? Meiner Meinung ist der Hauptgrund, dass eine Planwirtschaft nicht schnell genug und flexibel auf geänderte Erfordernisse reagieren kann. Dieses aber ist wiederum der große Vorteil einer freien Marktwirtschaft und anderes mehr. So jedenfalls meine persönliche Meinung als " Nichtwirtschaftsexperte ".

" Der Interessierte "
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Wosch » 28. November 2014, 20:42

Wosch hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Hm, warum so aggressiv ?

Nun, es mag durchaus sein, dass Du Angst hattest davor, Deine Meinung zu sagen und deshalb in die Bundesrepublik gegangen bist. Und ich bin mir sicher, dass "Mensch" Dir die Fanfare bläst, für diesen Gedanken.
Nur, allein mir fehlt der Glaube, dass Du dir selbst heute, nicht etwas in die eigene Tasche lügst. Nun kann ich es nicht beweisen und Du kannst es behaupten. Es ist Dein gutes Recht.

Mich würde interessieren, was Du so gerne sagen wolltest in der DDR und es Dir so wichtig erschien, dass Du deshalb die DDR verlassen hast. Ökonomische Gründe waren es ja nicht, wie Du selber behauptest. Es müssen also politische Forderungen gewesen sein. Welche waren es?

In spannungsvoller Erwartung einer ehrlichen Auskunft

Gruß



ICH würde mir in Deiner Stelle erst einmal einen "ehrlichen" Glauben anschaffen, denn mit Deinem wirst Du nur das verstehen was man Dir auf Deiner sozialistischen Fort-und Weiterbildung zu Genüge vermittelt haben wird.
Eine Antwort werde ich Dir später noch zukommen lassen, jetzt muß ich erst mal ins Städtchen.

Wosch.



4 Stunden spääter.
Mein Wunsch wäre es so ca ab dem 14. Lebensjahr um 1956 herum gewesen, meine persönliche Meinung über die damals gegebenen rechtswidrigen Zustände in der DDR, ohne Angst um die Befindlichkeiten meiner Eltern haben zu müssen, angstfrei zur Sprache bringen zu können.
Da das in der DDR nicht möglich war und ich den Weg von Hundertausenden, die wegen ihrer Offenheit und ihrer Kritik für Jahre weggesperrt wurden, nicht folgen wollte verließ ich ängstlicher Weise dieses Land, welches sich "Demokratisch" nannte, aber verlogener Weise nicht war.
Auch war ich nicht gewillt mich jeden Tag auf´s Neue zu belügen indem ich mich weiterhin dazu benutzen lassen mußte zu den Scheußlichkeiten der Obrigkeit wohlwollend Klatschen zu müssen. Ich hätte gerne etwas zu den Zwangsenteignungen, Zwangsaussiedlungen, Zwangsverpflichtungen, politischen Häftlingen, den russischen "Freunden" und nach dem 13. August natürlich auch zur drakonischen mutwilligen Zerschneidung der innerdeutschen Familienbande gesagt und mich darüber mit den dafür Zuständigen auseinandergesetzt, was aber aus dem vorgenannten Grund ohne "Jugendwerkhof" und später "Zuchthaus" nicht möglich gewesen wäre.
Natürlich hatte ich "Angst" und da stand ich nicht alleine mit da, das "Anpassen" war nicht mein Ding und so einem Staat wollte ich nicht noch mit der Waffe in der Hand die "Treue" schwören, nachdem man mich 5 Tage vor meiner Flucht "gezwungen hatte meine "Freiwillige" Verpflichtung zur NVA zu unterschreiben und mir am gleichen Tag noch meinen Termin zum Einrücken nach Eggessin mitgeteilt hatte.

Ich hoffe daß Deine "spannungsvolle" Erwartung durch (m)eine ehrliche Antwort nicht enttäuscht wurde.
Wosch.
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Dr. 213 » 28. November 2014, 21:10

Na Wosch,
da bin ich mal gespannt, ob dir nach diesen erklärenden Worten deine Flucht,
bei der du ja eigentlich im Tank sowieso nicht überleben konntest,
endlich und ein für alle mal "genehmigt" und abgenommen wird.

Angst und sich in einen Schutzraum zu begeben ist klug, dafür mußt du dich nicht rechtfertigen.
Ich weiß wovon ich schreibe........ [wink]

Gruß
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Re: Abzocke ohne Ende !

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2014, 21:58

Solche Gedanken trieben nach der NVA-Zeit auch mich eine Weile um. Nur war es inzwischen wesentlich schwerer geworden, unentdeckt und vor allem halbwegs gefahrlos das Land zu verlassen.
Mit meinem kanadischer Cousin, der auch gebürtiger Quedlinburger war, aber das Glück hatte 7 Jahre älter zu sein um rechtzeitig mit Eltern den Osten verlassen zu haben, sprach ich 1972 über meine Fluchtgedanken. Wir wussten aber, dass er nie an der Grenze diese Prüftortour durchstanden hätte. Und so blieb diese Idee auch nur eine unerfüllbare Möglichkeit.
Und schon war ich 1 Jahr später verheiratet und jeglicher Traum von der Fremde war nüchtern betrachtet ausgeträumt. Was blieb einer jungen Familie, die auch nur ein kleines bisschen vorwärts kommen wollte anderes, als sich anzupassen?
Das ist es was die Staatsdiener und heute noch vom Bolschewismus Träumenden nie begreifen werden: Auch das war Abzocke!
Man hat uns diese Jahre bis zur Wende gestohlen. Zumindest ich hätte die ab 1972 gern ganz anders genutzt, als in einem Käfig zu sitzen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 


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