Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Interessierter » 15. Februar 2019, 14:41

karnak » 15. Feb 2019, 13:12

Interessierter hat geschrieben:
Aber doch sicher nicht dafür, dass er sich wissentlich an diesen " Willkürmaßnahmen " beteiligt hat... [wink] Gleichzeitig aber immer wieder versucht zu erklären, dass es sich bei den Grenzkontrollen um ganz normale Vorgänge gehandelt hätte, wie an jeder anderen Grenze auch... [flash]


Ich gabe lediglich die Abläufe und Zusammenhänge erklärt, eine Bewertung des Ganzen habe ich nie abgeliefert. Dass meine Beschreibungen nicht in Dein Bild passen und sich nicht mit den Schreckensszenarien einiger Spinner und Wichtigtuer decken dafür kann ich nicht. [hallo] Und ich rede von der Zeit ab 78, vorher war ich nicht dabei.


Warum versuchst du eigentlich immer wieder meinen Fragen oder Feststellungen auszuweichen, in dem du, wie auch in dem zitierten Beitrag mir unterstellst, dass ich spinnerhafte Vorstellungen von Schreckensszenarien hätte?

Tatsache allerdings ist, dass du gerade geschrieben hast, wie du dich bewusst an willkürlichen Schikanen beteiligt hast; aber bisher immer behauptet hast, dass es an den GÜST genau so ablief, wie auch an anderen Grenzen in der Welt.

Wie konntest du dich dann eigentlich an derartigen Handlungen beteiligen, wenn dir bewusst war, dass es Schikanen waren?
Diese Erkenntnis müsste dann aber total mit der Richtigkeit deiner politischen Überzeugung kollidiert sein ?

Daraus wiederum könnte man folgern, dass du diesen Job lediglich des schnöden Mammons wegen ausgeübt hast?

Nachdem du diese Fragen schon einmal ignoriert hast, siehst du dich ja vielleicht jetzt einmal in der Lage sie zu beantworten.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 15. Februar 2019, 14:55

karnak hat geschrieben:Habe ich schon mal erklärt, zu 90 % waren die Verdachtskontrollen ein reines Politikum. Die Transitkommision der DDR brauchte Futter für die Tagungen.
Die Zahl der durchzuführenden Kontrollen richteten sich durchaus nach der deutsch- deutschen Großwetterlage. Konnte passieren man sollte gar keine machen wenn hoher Besuch aus dem Westen in der DDR waren oder eben paar mehr wenn man gerade Streit hatte. Außer natürlich
bei wirklichem Verdacht.

Schikane - kleinliche, böswillige Handlungen
Ich habe doch hier erklärt warum diese Dinge so durchgezogen wurden, wir waren keine befreundete Staaten, mit Schikane gegen den einzelnen Reisenden hatte das absolut nichts zu tun, schon gar nicht von mir ausgehend, es hatte schlichtweg politische Hintergründe im Rahmen des kalten Krieges. Es gab das Transitabkommen und natürlich wollte die DDR auf den Treffen der Transitkommission nachweisen, dass die ausgehandelten Kontrollberechtigungen weiter notwendig sind, genauso wie die Westseite jeden kleinsten Verstoß gegen das Abkommen auflistete um es der DDR Seite vorzuwerfen. Deswegen ging es soweit, dass ich den juristisch ausgearbeiteten Text der bei einer Verdachtskontrolle vorzubeten war auswendig zu lernen hatte damit sich niemand an einer privaten Variante aufhängen konnte.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon augenzeuge » 15. Februar 2019, 16:14

steffen52 hat geschrieben:Es ist ja den Genossen des MfS bekannt gewesen das sich viele DDR-Bürger mit der Verwandtschaft aus der BRD in der CSSR, Polen getroffen hat. Es ging ja auch um die Bürger der damaligen BRD,
welche aus was für Gründe auch immer, nicht in die DDR einreisen durften. Ich schrieb es schon hier im Forum, da ich mich mit solchen ungeliebten Bundesbürger(DDR-Ausdruck) in der CSSR getroffen habe
und das alles fein säuberlich überwacht wurde von diesen Genossen des MfS, halt dann mit Schikane bei meiner Einreise in die DDR. Auto zerlegt, sich an einen Kalender hoch gezogen und mehreren
solchen primitiven Mist. [sick]
Gruß steffen52


Ich war ein er von denen, die dahin fuhren. Fast alle in den 80er Jahren Ausgereiste fuhren dahin.
Wer zu Ostern oder Pfingsten an einen Bayr./tschech. Grenzübergang fuhr, traute seinen Ohren kaum. Alles bekannte Klänge in der Sprache. "Gudden tach" [flash]

Ganze Campingplätze waren in der Hand der Ausgereisten. Hotels fand man nur im Landesinneren. Einmal mussten wir parallel zur DDR/CSSR Landesgrenze verlaufende Landstraßen fahren, um Quartier zu finden. Kirchberg, Ursprung, Graslitz....Es sah oft aus wie nach dem Krieg, dort wohnten kaum Leute.

Aber: Es waren Ende der 80er Jahre soviele Leute, die aus der DDR kamen, der DDR Zoll war völlig überfordert. Die holten nur die Aufmüpfigen raus. [grins]

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Interessierter » 15. Februar 2019, 16:38

Zitat karnak:
Schikane - kleinliche, böswillige Handlungen


Mich willkürlich in eine Garage fahren zu lassen und dort meinen Pkw total zu untersuchen, mir dämliche private Fragen zu stellen und die Briefe meiner Freundin zu lesen, die sich Handschuhfach befanden, das soll lediglich kleinlich sein?

Damit bestätigst du nur, deine durch die SED - Propaganda pervertierte Wahrnehmungsfähigkeit. Wahrheit ist, dass anscheinend diese " Zonendödel " ( sorry muss jetzt mal sein ) nicht begreifen konnten, dass ich alleine mehrere hundert Kilometer fuhr, um mal ein Wochenende in Berlin zu verbringen und sie daher mehrfach danach fragten [grins]

In wie weit deine bewußte Beteiligung an Willkürmaßnahmen mit deiner politischen Überzeugung kollidierte, dem besseren und gerechteren Staat zu dienen, hast die wieder nicht beantwortet. Mußt du auch nicht mehr; denn ich gehe davon aus, dass du aufgrund der dir eingetrichterten, verlogenen Propaganda, diesen Widerspruch gar nicht bemerken konntest oder wolltest.

Auch wenn du für mich hier im Forum einer der angenehmeren ehemaligen Angehörigen der bewaffneten Organe der DDR bist, so kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass deine immer wiederkehrende Argumentation: " ja es wurden Fehler gemacht; aber.......", dein Schutzschild ist für deine dir extrem unangehme Erkenntnis ist, dass du aktiv einer menschenverachtenden und leider auch in großen Teilen verbrecherischen Diktatur gedient hast und das auch noch unter einem Doppelmörder als Chef!!

Ich denke mal, wer das nach 30 Jahren nicht erkennen kann oder will, der wird es sicher nie. Mußt du auch nicht, aber so kann man schon besser, deine Argumention verstehen.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 15. Februar 2019, 17:03

[flash] Willst eben die ursächlichen Zusammenhänge nicht verstehen, dass alles fand eben NICHT aus kleinlicher Böswilligkeit statt, es hatte andere Gründe und die habe ich versucht zu erläutern. Die mögen im Nachhinein betrachtet lächerlich und ungeeignet gewesen sein für eine Systemauseinantersetzung aber sie waren eben NICHT als Schikane konzipiert wie man das zu unterstellen versucht. Von mir schon gar nicht, ich hätte lieber in meinem Sessel gesessen und den Fischen im Aquarium zugeschaut. So gesehen wurde ich schikaniert, weil ich den Zinnober durchziehen musste. [flash]
Übrigens wurde bei diesen " politischen " Verdachtskontrollen überhaupt kein Auto durchsucht, die bei der HA zu beantragenden Kontrollen, an einer Güst konnte das niemand anordnen oder entscheiden, wurden vom OLZ der HA zu über 90% abgelehnt. Nach spätestens einer halben Stunde wurde dem Mensch mitgeteilt " Die gegen Sie bestehenden Verdachtsgründe wurden ausgeräumt, wir wünschen Ihnen eine angenehme Weiterfahrt " Da wurde nicht mal in den Kofferraum geschaut, es ging lediglich um den Strich in der Statistik.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon steffen52 » 15. Februar 2019, 17:10

karnak hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:Es ist ja den Genossen des MfS bekannt gewesen das sich viele DDR-Bürger mit der Verwandtschaft aus der BRD in der CSSR, Polen getroffen hat. Es ging ja auch um die Bürger der damaligen BRD,
welche aus was für Gründe auch immer, nicht in die DDR einreisen durften. Ich schrieb es schon hier im Forum, da ich mich mit solchen ungeliebten Bundesbürger(DDR-Ausdruck) in der CSSR getroffen habe
und das alles fein säuberlich überwacht wurde von diesen Genossen des MfS, halt dann mit Schikane bei meiner Einreise in die DDR. Auto zerlegt, sich an einen Kalender hoch gezogen und mehreren
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Darfst nicht denken, dass ich nicht weiß wann , unter welchen Voraussetzungen und von wem angeordnet " ein Auto zerlegt" werden konnte und glaube mal nicht, dass ich nicht weiß was einige BUNDESBÜRGER [flash] für Geschichten erzählt haben um sich vor ihren ZONENBRÜDERN und Schwestern wichtigtuerisch als Helden der freien Welt aufzublasen um zu Untermauern was sie für Opfer auf sich genommen haben bei der heldenhaften Überwindung der Grenze. [flash]

Merkst Du es noch,karnak? Ich schrieb von meinen erlebten an der Grenze zur DDR und CSSR und nicht darüber was die Altbundesbürger für Geschichten erzählt haben. Klaro??? [ich auch]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 15. Februar 2019, 17:36

Auch Dein Auto hat man nicht einfach mal so zerlegt, sowas gab es überhaupt nicht. Dazu brauchte es schwerwiegende Vorwürfe die Dich nach dem Zerlegen in Haft gebracht hätten, ein Treffen mit Onkel Otto und ein Kalender in dem der 17. Juni als Feiertag ausgewiesen war reichte da bei Weitem nicht aus. Und Du hast offensichtlich keine Vorstellung was es für ein Beantragungs und Genehmigungsprozedere bedurfte um eine grenzüberschreitende Observation durchführen zu können, musst ja dann der Resident des BND in der DDR gewesen sein und Dein Onkel eine Nummer in Pullach. [flash] Erzähle der Welt nicht solches Zeugs. [hallo]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon pentium » 15. Februar 2019, 18:08

Ist zwar kein Transit aber eine kleine Erinnerung an längst vergangene Zeiten.
Grenze-Elbe-Schmilka-005.JPG
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Edelknabe » 15. Februar 2019, 18:36

So schöne alte Autos Pentium, da war die Welt am Grenzübergang noch in Ordnung. Alles sieht so harmonisch, auch farbenfroh und sauber aus.

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon steffen52 » 15. Februar 2019, 18:49

karnak hat geschrieben:Auch Dein Auto hat man nicht einfach mal so zerlegt, sowas gab es überhaupt nicht. Dazu brauchte es schwerwiegende Vorwürfe die Dich nach dem Zerlegen in Haft gebracht hätten, ein Treffen mit Onkel Otto und ein Kalender in dem der 17. Juni als Feiertag ausgewiesen war reichte da bei Weitem nicht aus. Und Du hast offensichtlich keine Vorstellung was es für ein Beantragungs und Genehmigungsprozedere bedurfte um eine grenzüberschreitende Observation durchführen zu können, musst ja dann der Resident des BND in der DDR gewesen sein und Dein Onkel eine Nummer in Pullach. Erzähle der Welt nicht solches Zeugs. [hallo]

Entschuldige karnak, da kannst Du nun glauben was Du willst und auch Deine alte MfS-Dienstvorschrift hervor holen, das ändert aber an meiner erlebte Tatsache nichts! Es ist mir so ergangen,
warum soll ich etwas behaupten was so nicht gewesen ist?? Erkläre es mir! Das alles schön in meiner Stasiakte steht schrieb ich auch schon hier im Forum und da steht es schwarz auf weis in
Schreibmaschinenbuchstaben geschrieben. So, brauchst es ja nicht glauben so wie viele Dinge welche Deine (lieben) Genossen veranstaltet haben Du anzweifelst. Woher sollst Du
es auch wissen, hattest Deine Aufgabe im Stempelhaus der Rest ging Dir ja auch nichts an und dafür warst Du das Licht zu klein um Dir andere Dinge wissen zu lassen!!!! [hallo] Mal so als Frage an den
alleswissenden Genossen Ex-Hauptmann: Welche schwerwiegende Vorwürfe gab es den für die Transitreisenden wenn sie heraus geholt wurden, zur Kontrolle des Fahrzeuges?
Sind wohl alles Leute des BNDs oder sonst was für wichtige Bundesbürger gewesen. Merkst du nicht selber das diese Lachnummer von Dir keiner glaubt? [ich auch]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon augenzeuge » 15. Februar 2019, 18:51

steffen52 hat geschrieben:Woher sollst Du
es auch wissen,

Merkst du nicht selber das diese Lachnummer von Dir keiner glaubt?
Gruß steffen52


Ich lach jetzt mal. [laugh]

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon pentium » 15. Februar 2019, 18:56

Edelknabe hat geschrieben:So schöne alte Autos Pentium, da war die Welt am Grenzübergang noch in Ordnung. Alles sieht so harmonisch, auch farbenfroh und sauber aus.

Rainer-Maria


Ja ein Bild voller Harmonie....ganz im Gegensatz zu einigen Beiträgen hier im Thema....da fliegen die Fetzen...Experten unter sich
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon augenzeuge » 15. Februar 2019, 19:06

pentium hat geschrieben: hier im Thema....da fliegen die Fetzen...Experten unter sich


Das sind harmonische Fetzen. Experten können nicht anders. [grin]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Februar 2019, 19:57

Edelknabe hat geschrieben:So schöne alte Autos Pentium, da war die Welt am Grenzübergang noch in Ordnung. Alles sieht so harmonisch, auch farbenfroh und sauber aus.

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Rotes Blut am grauen Grenzzaun und das noch im grünen Harz oder Erzgebirge war auch farbenfroh .... [sick]

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Gruß Volker
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 16. Februar 2019, 05:00

steffen52 hat geschrieben:! [hallo] Mal so als Frage an den
alleswissenden Genossen Ex-Hauptmann: Welche schwerwiegende Vorwürfe gab es den für die Transitreisenden wenn sie heraus geholt wurden, zur Kontrolle des Fahrzeuges?
Sind wohl alles Leute des BNDs oder sonst was für wichtige Bundesbürger gewesen. Merkst du nicht selber das diese Lachnummer von Dir keiner glaubt? [ich auch]
Gruß steffen52

Das habe ich doch nun ausgiebig erklärt und auch dabei wurden keine Autos zerlegt.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon CaptnDelta » 16. Februar 2019, 07:09

CaptnDelta hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Und wie begründest du die Schikanierei durch den Zoll und die Passkontrolleure bei der Aus- und Einreise nach/von Polen und CSSR?
Egal ob per Bahn, Auto oder Flugzeug gereist wurde, dir wurde immer das Gefühl durch die Kontrollen vermittelt das du ein gefährlicher Schmuggler warst.
Da half auch kein Besuch von Breschnew in der DDR ........

Das kann ich nicht, dort habe ich nicht gearbeitet und wenn ich dort gefahren bin wurde ich nicht schikaniert, zumindest nicht so wie hier geschildert. [hallo]


Als Frage mal dazu: Waren die "Kontrolleinheiten" an der Grenze am Fichtelberg oder Zinnwald (also ins soz. Ausland) die gleichen PKE wie an der Westgrenze (also, von der "Firma"), oder waren die was anderes? Wenn anders, gab's da eine Art Zustaendigen von der "Firma", der da auch Dienst tat?

Danke,
-Th


Wollte dies nochmal als Frage wiederholen, nachdem die "ueblichen verdaechtigen Querschuesse" kamen. @karnak, weisst Du da was?
(Vielleicht hab ich's auch uebersehen, bin das "Geklauber" nur ueberflogen).

-Th
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 16. Februar 2019, 09:25

War der selbe Verein.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon augenzeuge » 16. Februar 2019, 09:41

karnak hat geschrieben:War der selbe Verein.

Ohne Westzulassung? [mundzu]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon CaptnDelta » 16. Februar 2019, 09:46

karnak hat geschrieben:War der selbe Verein.

Holla, das ueberrascht mich jetzt ehrlich ein bisserl. Dachte immer die PKE vom "Verein" waeren doch ein bisserl "Elite" gewesen. Ich kann mich noch an einige Reisen nach Prag erinnern, da standen die Waechter in ihren Grenz-Haeuschen am Fichtelberg und haben im Nebel und bei Frost geschlottert. Das war die gleiche Truppe wie z.B. in Drewitz?

@karnak: Gab's da Auswahlkriterien, wer wohin kam? Wie wurde das entschieden? Wurde da in gewissen Zeitrahmen gewechselt? Wenn's schon mal hier abgehandelt wurde, dann vielleicht 'nen Link...

Danke,
-Th
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Edelknabe » 16. Februar 2019, 11:17

Unser Volker mit diesem:

"Rotes Blut am grauen Grenzzaun und das noch im grünen Harz oder Erzgebirge war auch farbenfroh ....

Harmonie an der DDR-Grenze... Junge, Junge..."
textauszug ende

Volker, du wirst es doch nicht glauben, gerade weil du eben die Harmonie nicht an dich heranlässt. Sogar die Sonne schien an der damaligen Grenze, wir Pioniere ruhten,schliefen zu Mittag stets im Sommer im Schatten der LKW, die Vögel zwitscherten dazu und drüben, da stand der BGS mit dem Bulli und "bewachte" unsere wirklich sehr notwendige Ruhepause. Denn die Norm zum Ausbau der Sperranlagen war nicht ohne(die Vorgaben der Führung).Es ist wichtig Volker das du mal entspannst, weil, auch das war die damalige Zeit.

Lehne dich also zurück, lass komplett los und mach Ohhhhmmmmmmm....und sofort wirst du merken, es hilft.

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Februar 2019, 12:46

Die Frage brauche ich mir nicht stellen, wer von uns beiden der Entspanntere ist.
Ich genieße jeden einzelnen Tag vom Rest meines hoffentlich noch langen Lebens. Nachts schlafe ich aus, kann entspannt träumen. Bin also im Gegensatz zu Dir kein Tagträumer.
Bei miesem Wetter bin ich öfters am Computer, teils wegen des Forums, doch meistens um neue Ziele zu finden, die noch auf mich warten.
Kaum noch eine längere Deutschlandreise ohne Zwischenübernachtung. Nicht wegen Erschöpfung, eher wegen der unbändigen Neugier. Es gibt selbst in jedem Dorf was zu entdecken.

...Und dann schreibt ein Grenzpionier a.D. im Forum von einer Idylle an der Grenze. Da musst Du mir schon gestatten zu fragen, ob der noch alle Latten am (Grenz)Zaun hat.

Gruß Volker
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 16. Februar 2019, 14:08

CaptnDelta hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:War der selbe Verein.

Holla, das ueberrascht mich jetzt ehrlich ein bisserl. Dachte immer die PKE vom "Verein" waeren doch ein bisserl "Elite" gewesen. Ich kann mich noch an einige Reisen nach Prag erinnern, da standen die Waechter in ihren Grenz-Haeuschen am Fichtelberg und haben im Nebel und bei Frost geschlottert. Das war die gleiche Truppe wie z.B. in Drewitz?


-Th

Das Ganze führt natürlich weg von der Schikaniererei und ich muss da etwas ins persönliche gehen um es VIELEICHT verständlich zu machen.
Erstmal, das MfS als Staatsorgan hat nie in die eigene Truppe gebracht man ist DIE elitäre Truppe im Staate die überall die Sau rauslassen soll und machen kann was sie will. Eher im Gegenteil, man sollte schon glühen für die Sache des Sozialismus, aber man sollte bescheiden und leidensfähig jeden Auftrag ohne zu murren und überall bis zur Selbstaufopferung erfüllen, möglichst ohne aufzufallen und ohne den großen Zampano raushängen zulassen. In der Praxis war dieses Bild natürlich einer außen stehenden Öffentlichkeit nur schwer zu vermitteln, überall wo es ein " delikates" Problem zu klären gab schlug die Stasi auf und sollte das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Über die Zeit hat das ein Bild geprägt und hat viele zu etwas was am Ehesten mit Arroganz zu beschreiben ist verführt. Die Rechnung dafür bekam die Firma dann 89/90 präsentiert.
Die Elite von der Du meinst, dass sie eine war, die Passkontrolle in der Abteilung VI war innerhalb des MfS so ziemlich die letzte Truppe wo irgendeiner hin wollte. Das hatte im Wesentlichen etwas mit den wahrlich elenden Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten dort zu tun. Ich könnte mir vorstellen an der Ostgrenze lief das noch relativ gemütlich ab, wir, an der Westgrenze hatten unser gesamtes Leben an den Feiertagen, Ferien und an der Reisefreudigkeit der Westler auszurichten. Und da ging es nicht vordergründig um die Geheimdienstarbeit, es ging darum den ständig und mit den mit der BRD abgeschlossenen Verträgen explosionsartigen Reiseverkehr abzuwickeln. Und zwar nicht mit modernster Technik , nur mit Manpower, Kugelschreiber, Passkontrollstempel und Karteikarte, alles ohne Rücksicht auf Verluste was das eigene Personal und dessen Freizeit anging. Man brauchte Jahr für Jahr immer mehr Mitarbeiter und fand immer weniger. Das hat dazu geführt, dass man begann andere Abteilungen auszukehren, unter Druck zu setzen. Ihr habt in diesem Jahr so und so viele Leute für dieVI zu werben, schafft ihr das nicht müsst ihr die Leute aus den eigenen Reihen stellen. Das hat natürlich beflügelt, wer wollte schon auf die" Galeere " , so nannte man dieVI unter der Hand im MfS. Sehr viel später habe ich erfahren, dass auch ich unter diesen Umständen in dem Laden gelandet bin. Man hat einen Unwissenden gesucht und gefunden damit man nicht selbst dort hin muß.
Und so habe ich auf der LKW Rampe gestanden, bin durch Reisebusse gekrochen, habe in dem Eternitkabuff gesessen den man hier gerne mal erwähnt wenn man mich wegen fehlender Argumente versucht kleinzumachen. [grin] Nun gab es auf diesem Gelände ein Gebäude, abseits gelegen, in dem befand sich auch die Kontrollgarage, dort agierte die Operativgruppe. 10 Leute die alles realisierten was außerhalb der reinen Passkontrolle anfiel, angefangen bei den seltenen Festnahmen über Zurückweisungen und den hier schon genannten Verdachtskontrollen. Die hatten dort ein seperates Büro für das keiner einen Schlüssel hatte, nicht mal der Leiter der PKE. [flash] 2 Mann pro Dienstschicht zogen dort ein und wenn nichts von dem Genannten anfiel bewegten die sich überall auf der Güst und schauten mal da und mal dort, durften überall hin, lösten nach eigenen Ermessen irgendwelche Dienstposten ab und taten irgendwas. Dort wollte ich hin, dass war derTraum in meiner Stasi Karriere. [flash] Das habe ich in Rahmen von Kadergesprächen auch zum Ausdruck gebracht. Wie das aber in Diktaturen nun mal so ist, über Karrieren entscheidet irgendwer.
Nach 8 Jahren Passkontrolle in allen Bereichen kannte ich mich mit den Dingen allumfassend aus, man hatte mich zum Fahnder ausgebildet, ich wurde die Elster 413, ich wurde zu einem Direktstudium auf eine Parteischule geschickt, anschliesend zum APO Sekretär gekürt, 3 Jahre zu einem Fernstudium an die Juristische Hochschule Eiche. Mittlerweile war ich vom Feldwebel zum Hauptmann aufgestiegen und war auf einmal dann am Ziel meiner Träume, zog in dieses Gebäude an. Und dann kam die Wende und jetzt weiß ich nicht was noch aus mir geworden wäre.
Eine große Masse hat allerdings bis zum Ende ihres Arbeitslebens in der Knochemühle Grenzübergang verbracht. Ich weiß aber nicht wie lange das noch funktioniert hätte, es rumorte immer mehr in der Truppe ob der abartigen Arbeitsbedingungen. Auch das ist auch nicht zu erfahren, die DDR gab es irgendwann nicht mehr und das Problem hatte sich erledigt.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon CaptnDelta » 16. Februar 2019, 14:58

karnak hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:War der selbe Verein.

Holla, das ueberrascht mich jetzt ehrlich ein bisserl. Dachte immer die PKE vom "Verein" waeren doch ein bisserl "Elite" gewesen. Ich kann mich noch an einige Reisen nach Prag erinnern, da standen die Waechter in ihren Grenz-Haeuschen am Fichtelberg und haben im Nebel und bei Frost geschlottert. Das war die gleiche Truppe wie z.B. in Drewitz?


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Das Ganze führt natürlich weg von der Schikaniererei und ich muss da etwas ins persönliche gehen um es VIELEICHT verständlich zu machen.
Erstmal, das MfS als Staatsorgan hat nie in die eigene Truppe gebracht man ist DIE elitäre Truppe im Staate die überall die Sau rauslassen soll und machen kann was sie will. Eher im Gegenteil, man sollte schon glühen für die Sache des Sozialismus, aber man sollte bescheiden und leidensfähig jeden Auftrag ohne zu murren und überall bis zur Selbstaufopferung erfüllen, möglichst ohne aufzufallen und ohne den großen Zampano raushängen zulassen. In der Praxis war dieses Bild natürlich einer außen stehenden Öffentlichkeit nur schwer zu vermitteln, überall wo es ein " delikates" Problem zu klären gab schlug die Stasi auf und sollte das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Über die Zeit hat das ein Bild geprägt und hat viele zu etwas was am Ehesten mit Arroganz zu beschreiben ist verführt. Die Rechnung dafür bekam die Firma dann 89/90 präsentiert.
Die Elite von der Du meinst, dass sie eine war, die Passkontrolle in der Abteilung VI war innerhalb des MfS so ziemlich die letzte Truppe wo irgendeiner hin wollte. Das hatte im Wesentlichen etwas mit den wahrlich elenden Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten dort zu tun. Ich könnte mir vorstellen an der Ostgrenze lief das noch relativ gemütlich ab, wir, an der Westgrenze hatten unser gesamtes Leben an den Feiertagen, Ferien und an der Reisefreudigkeit der Westler auszurichten. Und da ging es nicht vordergründig um die Geheimdienstarbeit, es ging darum den ständig und mit den mit der BRD abgeschlossenen Verträgen explosionsartigen Reiseverkehr abzuwickeln. Und zwar nicht mit modernster Technik , nur mit Manpower, Kugelschreiber, Passkontrollstempel und Karteikarte, alles ohne Rücksicht auf Verluste was das eigene Personal und dessen Freizeit anging. Man brauchte Jahr für Jahr immer mehr Mitarbeiter und fand immer weniger. Das hat dazu geführt, dass man begann andere Abteilungen auszukehren, unter Druck zu setzen. Ihr habt in diesem Jahr so und so viele Leute für dieVI zu werben, schafft ihr das nicht müsst ihr die Leute aus den eigenen Reihen stellen. Das hat natürlich beflügelt, wer wollte schon auf die" Galeere " , so nannte man dieVI unter der Hand im MfS. Sehr viel später habe ich erfahren, dass auch ich unter diesen Umständen in dem Laden gelandet bin. Man hat einen Unwissenden gesucht und gefunden damit man nicht selbst dort hin muß.
Und so habe ich auf der LKW Rampe gestanden, bin durch Reisebusse gekrochen, habe in dem Eternitkabuff gesessen den man hier gerne mal erwähnt wenn man mich wegen fehlender Argumente versucht kleinzumachen. Nun gab es auf diesem Gelände ein Gebäude, abseits gelegen, in dem befand sich auch die Kontrollgarage, dort agierte die Operativgruppe. 10 Leute die alles realisierten was außerhalb der reinen Passkontrolle anfiel, angefangen bei den seltenen Festnahmen über Zurückweisungen und den hier schon genannten Verdachtskontrollen. Die hatten dort ein seperates Büro für das keiner einen Schlüssel hatte, nicht mal der Leiter der PKE. [flash] 2 Mann pro Dienstschicht zogen dort ein und wenn nichts von dem Genannten anfiel bewegten die sich überall auf der Güst und schauten mal da und mal dort, durften überall hin, lösten nach eigenen Ermessen irgendwelche Dienstposten ab und taten irgendwas. Dort wollte ich hin, dass war derTraum in meiner Stasi Karriere. [flash] Das habe ich in Rahmen von Kadergesprächen auch zum Ausdruck gebracht. Wie das aber in Diktaturen nun mal so ist, über Karrieren entscheidet irgendwer.
Nach 8 Jahren Passkontrolle in allen Bereichen kannte ich mich mit den Dingen allumfassend aus, man hatte mich zum Fahnder ausgebildet, ich wurde die Elster 413, ich wurde zu einem Direktstudium auf eine Parteischule geschickt, anschliesend zum APO Sekretär gekürt, 3 Jahre zu einem Fernstudium an die Juristische Hochschule Eiche. Mittlerweile war ich vom Feldwebel zum Hauptmann aufgestiegen und war auf einmal dann am Ziel meiner Träume, zog in dieses Gebäude an. Und dann kam die Wende und jetzt weiß ich nicht was noch aus mir geworden wäre.
Eine große Masse hat allerdings bis zum Ende ihres Arbeitslebens in der Knochemühle Grenzübergang verbracht. Ich weiß aber nicht wie lange das noch funktioniert hätte, es rumorte immer mehr in der Truppe ob der abartigen Arbeitsbedingungen. Auch das ist auch nicht zu erfahren, die DDR gab es irgendwann nicht mehr und das Problem hatte sich erledigt.


Vielen Dank, das Du das so aufgeschrieben hast. Hab das gerade mal quergelesen, und haette da vielleicht noch die eine oder andere Frage spaeter, wenn's dir nix ausmacht.
Endlich mal was, wo man was dazulernt, Danke! [hallo]

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon zoll » 16. Februar 2019, 15:25

Nachdem ich den langen Erklärungsbeitrag von karnak gelesen habe frage ich mich "von der ganzen Schulung und dem Studium ist heute nichts mehr übrig"? So etwas bleibt nicht nur in den Knochen, sondern auch im Kopf hängen und man lebt damit sein Leben lang. Ich nenne so etwas psychische Schädigung mit Auswirkung auf die Persönlichkeit.
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon CaptnDelta » 16. Februar 2019, 15:44

zoll hat geschrieben:Nachdem ich den langen Erklärungsbeitrag von karnak gelesen habe frage ich mich "von der ganzen Schulung und dem Studium ist heute nichts mehr übrig"? So etwas bleibt nicht nur in den Knochen, sondern auch im Kopf hängen und man lebt damit sein Leben lang. Ich nenne so etwas psychische Schädigung mit Auswirkung auf die Persönlichkeit.
zoll

Mal ehrlich, wenn jemand nach 30 Jahren so einfach, und in dem Stil, von der Leber weg schreibt, dann hat er das warscheinlich nicht vergessen. Irgendwann sollte doch ein Zeitpunkt eintreten, in dem man mal ueber seinen Schatten springt, und was auch immer da war, das als Vergangenheit sieht. Wenn das nicht geht, dann wuerde ich die "psychische Schaedigung" woanders suchen.

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon karnak » 16. Februar 2019, 15:58

Ich habe dabei ein Haufen lernen müssen und dürfen, einen Teil habe ich zu den Akten gelegt ein anderer hat mich nützlich durchs Leben gebracht, mein Lebensmodell ist im Wesentlichen aufgegangen und ein Scheitern nun kaum noch möglich. Warum soll ich mir nun noch um eine gestörte Persönlichkeit Gedanken machen? [flash] Ich war zu DDR Zeiten kein 200 % iger Spinner und bin heute kein Inquisitor in DDR Fragen, wie sollte ich das bei meiner Biographie, ich mache mich doch nicht im Alter noch lächerlich indem ich mich an dem ganzen überzogenen Gespinne von ganz offensichtlich unwissenden Wichtigtuer beteilige. Im Gegensatz zu diesen Nasen weiß ich nämlich sehr gut Bescheid gerade zum Thema Grenz- Stasi, dass stelle ich dar für die die es interessiert, man kann mir das Ganze glauben oder nicht, ist mir eigentlich Wurst. Man soll allerdings auch nicht denken man bekommt mich mit irgendwelchen Pauschalbewertungen klein die ausgerechnet von diesen Unwissenden in die Welt gebracht werden um Geschichte nach ihren ideologischen Vorstellungen zu schreiben. [hallo]
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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Spartacus » 16. Februar 2019, 17:25

Mittlerweile war ich vom Feldwebel zum Hauptmann aufgestiegen und war auf einmal dann am Ziel meiner Träume, zog in dieses Gebäude an. Und dann kam die Wende


Tja, so kann es gehen. Aber wer weiß, vielleicht bist du so sogar besser gefahren, als wenn alles so geblieben wäre, wie es war. [hallo]

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Ari@D187 » 16. Februar 2019, 19:30

karnak hat geschrieben:Das Ganze führt natürlich weg von der Schikaniererei und ich muss da etwas ins persönliche gehen um es VIELEICHT verständlich zu machen.[...]


CaptnDelta hat geschrieben:[...]
Vielen Dank, das Du das so aufgeschrieben hast. [...]
Endlich mal was, wo man was dazulernt, Danke! [hallo]

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Dem Dank an @karnak möchte ich mich anschliessen. Solche Interna sind nicht mal in meinem diesbezüglichen handsignierten und mit Widmung versehenen Buch von H.-D. Behrendt enthalten.

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon augenzeuge » 16. Februar 2019, 19:32

Ari@D187 hat geschrieben: Solche Interna sind nicht mal in meinem diesbezüglichen handsignierten und mit Widmung versehenen Buch von H.-D. Behrendt enthalten.
Ari [hallo]


Ich wette auch, dass Behrendt diese "Interna" öffentlich etwas anders schildern würde. [blush]

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Re: Schikane beim Transit oder der Ein-, Ausreise

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Februar 2019, 19:45

Trotz inzwischen dreier Treffen mit Dir Kristian, hast Du das so ausführlich, also den eigenen Werdegang beim MfS und Deine kleinen Befindlichkeiten noch nie geschildert. Ich finde den Text bemerkenswert. Auch weil man erfuhr, wie Du zum Hauptmann wurdest. Was Du durchlaufen musstest. Das mit der ständigen Einsatzbereitschaft kenne ich noch von der Arbeit meines Onkels, der beim MfS in QLB war. Seine Arbeit ging immer vor. Alles war dem unterzuordnen. So berichten das auch seine Frau und dessen Kinder.
Danke für den Einblick.

Gruß Volker
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