Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon andr.k » 16. Dezember 2016, 22:38

Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Darüber wurde in Ost und West relativ ausführlich berichtet.

Die Zeitung Neues Deutschland meldete dazu am 21. Dezember 1979:

Berlin (ADN). Am 24. November 1979 wurde durch Bürger der DDR in der Nähe der Autobahnabfahrt Bad Klosterlausnitz, Bezirk Gera, an der Transitstrecke Berlin – Hirschberg, eine hochgradig verbrannte männliche Leiche aufgefunden. Durch intensive und umsichtige Ermittlungsarbeit der Deutschen Volkspolizei mit Unterstützung der Bevölkerung konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass es sich bei dem unbekannten Toten um das Opfer eines außerhalb der DDR verübten Verbrechens handelt.

Unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens war die Leiche im Kofferraum eines in Berlin (West) gemieteten PKW in das Gebiet der DDR eingeschleust, an der Transitstrecke abgelegt, mit Benzin übergossen und verbrannt worden. In diesem Zusammenhang konnten Verdachtshinweise auf die Täterschaft zweier Einwohner von Berlin (West) erarbeitet werden.
Der Generalstaatsanwalt der DDR übergab in einem Rechtshilfeersuchen umfangreiche Beweismittel zur Aufklärung des schweren Verbrechens unter Mißbrauch des Transitabkommens an den Generalstaatsanwalt beim Kammergericht in Berlin (West).

Quelle: ND, Berliner Ausgabe, vom 21. Dezember 1979

Das Spandauer Volksblatt berichtete am 20. Dezember 1979 auf Seite 18 in der Rubrik LOKALES wesentlich detaillierter:

"Mordopfer in der DDR verbrannt. West-Berliner Mordkommission nahm Ehepaar unter Tatverdacht fest."

Unter dem dringenden Verdacht, den 46-jährigen Hans-Wolf Sch. aus Charlottenburg ermordet und seine Leiche an der Transitautobahn von Berlin nach Rudolphstein in der DDR verbrannt zu haben, ist gestern ein Schöneberger Ehepaar festgenommen worden. Während der 24-jährige Klempner Rainer R. ein Teilgeständnis ablegte, streitet seine 23-jährige Ehefrau Petra nach Polizeiangaben die Tat noch ab.

Wie die Polizei mitteilte, hatte Sch. dem Ehepaar einen größeren Geldbetrag für ein Lokal überlassen und das Geld jetzt zurückgefordert. Deshalb kam es offenbar zu einem Streit. Der Tote wurde am 24. November im Bereich der Autobahnausfahrt Bad Klosterlausnitz in der DDR-Bezirk Gera aufgefunden. Wie die DDR-Behörden jetzt der Staatsanwaltschaft mitteilen, ergaben sich dort Anhaltspunkte, dass es sich um einen West-Berliner handelte.


Die Leiche konnte nach Angabe der West-Berliner Polizei noch nicht zweifelsfrei identifiziert werden, da es bisher nicht gelungen ist, Angehörige von Sch. zu erreichen, denen die aus der DDR gelieferten Fotos des Toten vorgelegt werden konnten.

Nach Polizeiangaben wurde die Kripo am Dienstag von der Staatsanwaltschaft über den Eingang eines Vorganges der DDR-Staatsanwaltschaft informiert. Danach wurde der Tote am 24. November gegen 8.20 Uhr entdeckt. An der Leiche seien Verletzungsspuren festgestellt worden, die auf ein Kapitalverbrechen hindeuten würden, hieß es in der Mitteilung der DDR-Behörden. Die dortigen Ermittlungen hätten zweifelsfrei ergeben, dass die Inbrandsetzung bereits am Mittwoch, dem 21. November, zwischen 21.50 Uhr erfolgt ist.

Auf den Charlottenburger kam die Polizei, weil sich die Beschreibung ähnelt und der Mann seit dem 21. November vermisst wurde. Ein entsprechender Hinweis befand sich nach Polizeiangaben bereits in der Vermisstenakte. Einzelheiten zu den Verdachtsgründen wollte die Polizei noch nicht mitteilen. In der Wohnung sei "einiges" sichergestellt worden.


Weiter geht es mit einem weiteren Schreiben zwischen den Staatsanwaltschaften. Interessant sind in diesem Fall, die umfangreichen und komplexen Arbeitsprozesse der beteiligten und ermittelnden Dienststellen, die letztendlich zur Ergreifung der Täter führten.
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon augenzeuge » 16. Dezember 2016, 22:41

Wie ist ein "grober" Mißbrauch definiert? Kann man das Wort nicht weglassen?
AZ
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon andr.k » 16. Dezember 2016, 23:04

augenzeuge hat geschrieben:Wie ist ein "grober" Mißbrauch definiert? Kann man das Wort nicht weglassen?
AZ


Wenn ich das "grobem" weglassen würde, würde ich das Zitat verfälschen.
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon karnak » 17. Dezember 2016, 08:07

augenzeuge hat geschrieben:Wie ist ein "grober" Mißbrauch definiert? Kann man das Wort nicht weglassen?
AZ

[flash] Wobei der geschilderte Fall vielleicht als "grob" definiert werden kann. Auch wenn man nicht unbedingt ein Anhänger des DDR- Regimes ist. Ansonsten war ein grober Missbrauch das was in dem Transitabkommen explizit als nicht statthaft benannt wurde.
Also Verlassen der Transitstrecke obwohl man nicht über Dokumente verfügt die dazu berechtigen, in einem Zustand in dem eine Visapflicht für den Reisenden eines anderen Landes besteht halte ich das für normal, ansonsten wäre die Visapflicht ad Absurdum geführt, das Übernehmen von Gegenständen auf der Transitstrecke zum Zwecke der Ein- oder Ausfuhr und die Übernahme oder das Absetzen von Personen auf der Transitstrecke zum Zwecke des Verlassens oder des Aufenthaltes im visapflichtigem Land ohne das diese über eine Genehmigung dafür verfügen. Auch das als "grob" zu definieren halte ich für legitim, zumindest wenn beide Vertragspartner, in dem Fall die Bundesrepublik und die DDR, einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet hatten.
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon Merkur » 17. Dezember 2016, 11:52

karnak hat geschrieben:Wobei der geschilderte Fall vielleicht als "grob" definiert werden kann.


Wobei der geschilderte Fall nicht separat in der Gesamtthematik betrachtet werden kann.
Es sind ja mehrere Leichen von WB über die GÜSt Drewitz in die DDR transportiert worden. Alle diese Fälle konnten aufgrund operativer Maßnahmen des MfS geklärt werden und die Gerichte in WB verurteilten die Täter. Wer das im Detail nachlesen möchte, kann das gern tun:
https://www.verlag-koester.de/index.php ... in-der-ddr
Ein weiteres Beispiel hier:
http://www.heidekrautjournal.de/index.p ... &Itemid=58
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon Beethoven » 17. Dezember 2016, 17:28

Wie konnte man denn Leichen über die Grenze bringen wo doch "fast jedes" Auto, so suggeriert es dieses Forum, auseinander genommen wurde? Das versteh ich nicht. [grins]

Im übrigen denke ich, dass man bei einem Kapitalverbrechen, durchaus "grob" schreiben kann.

Gruß
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon Kumpel » 17. Dezember 2016, 17:48

Aber Genossen,

das Grob und andere verschärfende Vokabeln wurden doch von der Propagandaabteilung der DDR stets dazu benutz um dem Feind aber besonders der eigenen Bevölkerung
aufzuzeigen wie perfide, hinterhältig und pausenlos die DDR von ihren Feinden bedrängt wurde.
Jedes Vergehen dieser Art wurde stets als Angriff auf die DDR gewertet und jeder Bundesbürger galt als ein potentieller Klassenfeind.
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon Wosch » 17. Dezember 2016, 18:08

Beethoven hat geschrieben:Wie konnte man denn Leichen über die Grenze bringen wo doch "fast jedes" Auto, so suggeriert es dieses Forum, auseinander genommen wurde? Das versteh ich nicht. [grins]

Im übrigen denke ich, dass man bei einem Kapitalverbrechen, durchaus "grob" schreiben kann.

Gruß




Du verstehst Vieles nicht und dabei weißt Du ganz genau daß hier in diesem Forum so etwas überhaupt nicht "suggeriert" wird, zumindestens was die Transitreisen ab 1972 betrifft. Ab diesen Zeitraum mußte man für's "Auseinandernehmen" wenigsten begründete Verdachtsmomente in petto haben.
Bei den Ein-und Ausreisen in und aus die DDR wurde mir das "Auseinandernehmen" innerhalb von 7 Jahren selbst 2 x zu Teil, bei grob geschätzten 25 fachen Einreisen mit dem KFZ.
Bei einer Rückfahrt mit dem Zug holte man mich in Schwanheide aus dem Zug und ließ mich erst nach ca 6 Stunden nach Hamburg weiterfahren. Bei einer Flugreise von Berlin-Schönefeld nach Moskau führte man mich nach der Passkontrolle in einen dafür vorgesehenen Nebenraum, stellte mich an eine Wand und begrabschte mich bei der Suche nach etwas Verbotenem bis an die ""Eier".
So etwas war doch in DDR üblich, oder war ich etwa ein Einzelfall?

Wosch. [santa]
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Dezember 2016, 18:48

Ich kann Dir Wosch bestätigen, dass Du keineswegs ein Einzelfall warst.
Bei meiner ganz rein privaten Reisebüro-Gruppenreise wurde ich nicht untersucht, denn ich war ja ein "Botschafter der geliebten DDR". [grins]
Vor einem Linienflug nach Danzig (Gdansk) wurde auch ich befummelt, und nicht sehr zaghaft. Einen extra Raum aber sparte man da. Nur etwas zur Seite getreten und schon ging mir der Fummelfritze an die Wäsche: "Kennse Binnemann, Binnemann, Binnemann?"
Nee, den kannte ich nicht. Bei jedem Binnemann tatsche der Dussel derber. Der suchte dabei offenbar einen Harzgeröder, ich kannte aber keinen.

So viel Rücksichtnahme, wie Du indirekt mit separatem Raum beschreibst, war aber die Ausnahme, denke ich.
Den Engländer, dem sie alle Kofferwäsche durchsuchten, in Frankfurt an der Autobahngrenze, haben die auch vor allen Reisenden bloßgestellt.

Pfui... den Rest überlasse ich Dir

Gruß Volker
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon karnak » 17. Dezember 2016, 22:20

[flash] Also bei dem Kalkofe war es nicht so doll, deswegen bin ich schon wieder zu Hause, aber wenigstens das mit dem Binnemann bringt mich zum Lachen. Ab und an kommste immer mal wieder mit so einer Geschichte raus, wunderbar. [flash]
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Dezember 2016, 22:37

karnak hat geschrieben:[flash] Also bei dem Kalkofe war es nicht so doll, deswegen bin ich schon wieder zu Hause, aber wenigstens das mit dem Binnemann bringt mich zum Lachen. Ab und an kommste immer mal wieder mit so einer Geschichte raus, wunderbar. [flash]


Das hatte ich wohl schonmal ausführlich geschrieben, Kristian.
Ich hatte mir das toll vorgestellt, statt lästiger Autoausreise mal einfach und simpel nach Polen.Pustekuchen. Frau, Schwiegermutter und kleiner Sohnemann waren schon durch, in eine Damenabteilung und dann durchgewunken... Ich aber wurde befragt. Als der das 3. oder 4. mal nach Binnemann fragte, fragte ich zurück, wer das denn sein soll? Ein Terrorist, oder wer? Dann schnarrte der zurück: "Na sie komm`n doch aus Harzgerode. Heute weiß ich auch wer Binnemann ist, bzw. seine Nachkommen sind. Der Edeka-Markt, 100m nebenan, trägt heute diesen Namen.

In Danzig-Oliva waren wir dann nur noch unkontrollierte Reisende. Erst in Deutsch-Eylau (Ilawa) kümmerten sich die polnischen Staatsorgane um uns. Mit dem dortigen Gefängnisdirektor befuhren wir in seinem riesigen Kajütboot die Masuren und mit Hilfe des Kripo-Nachbarn kamen wir 4 auf ein Polizeipatroullien-Schnellboot. Schön schnell selbst in die Naturschutzseen zum Picknick. Unser 5-Jähriger Sohn spielte derweil auf dem Boot während der Fahrt mit einer hoffentlich gesicherten Polizeipistole. Und alles für 20 Ostmark Trinkgeld.

Ich habe also auf 2 Seiten "Organe" erlebt. Die polnischen waren die sympathischeren.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon karnak » 17. Dezember 2016, 22:54

Ich kannte das mit dem Binnemann aber noch nicht. [flash]
Wie auch immer, bei dem Abladen einer Leiche oder den von mir beschriebenen Dingen, wenn das Land dessen Staatsbürger ich bin ein Abkommen mit einem anderen eingeht in dem konkrete Aktivitäten nicht gestattet sind, dass dann diese als groben Mißbrauch angesehen werden können und geahndet werden, dass musst Du doch als Möglichkeit zugestehen.
Das Staatsdiener ,speziell an solchen Stelien wie Grenzen sich nicht unbedingt in der Rolle von Animateuren vom Robinson Club sehen dürfte auch nicht völlig verwundern, so ist die Welt nun mal häufiger.
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon andr.k » 19. Dezember 2016, 21:36

augenzeuge hat geschrieben:
Und der Fall der Einreise eines BRD-Bürgers in die DDR mit Geliebter (West) und nach deren Ermordung Ausreise mit Geliebter (Ost) ist ja auch eine durchaus interessante Fluchtgeschichte.


Ich möchte lesen und staunen. Ist ja Weihnachten. [santa] Aber bitte im richtigen Thread.
AZ


@Merkur hatte doch schon den entsprechenden Link (Der Fall Maria Hagl) dazu eingestellt. Einfach mal lesen …

Leseprobe

Am Dienstag, dem 8. Dezember 1966, wurde gegen 7.45 Uhr in Leipzig-Wiederitzsch im unmittelbaren Bereich der Autobahnauffahrt Dübener Landstraße die Leiche einer unbekannten jungen Frau aufgefunden. Bekleidet war sie lediglich mit einem Sommerkleid und Büstenhalter. Um den Hals der Geschädigten fanden sich als Drosselwerkzeug zwei verknotete, verschiedenartige Damenstrümpfe. Im Ergebnis der gerichtsmedizinischen Sektion wurde als Todesursache „Tod durch Erdrosseln“ festgestellt. …

Das bisherige Untersuchungsergebnis deutet darauf hin, dass es sich bei der Leiche um eine eingereiste Person handelt. Sollten bei den vorgenommenen Überprüfungen Hinweise bekannt werden, die auf eine bestimmte Person deuten, so wird um Verständigung der Hauptabteilung IX/7, Telefon 2718, gebeten, um von hier aus weitere Identifizierungsmaßnahmen einleiten zu können.

Da es sich bei der toten Frau um eine unbekannte Person handelte, wurden in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsorganen der sozialistischen Staaten, aber auch mit den Landeskriminalämtern der Bundesländer in Westdeutschland und in Westberlin kriminalpolizeiliche Maßnahmen zum Zweck der Identifizierung der unbekannten Toten eingeleitet.

Da sich aus den Gesamtumständen der Tat die Version der Ausschleusung einer ähnlich aussehenden weiblichen Person ergab, wurden im Laufe der Untersuchung wesentliche Beweise der nach dem Ähnlichkeitsprinzip vorgenommenen Ausschleusung der minderjährigen Elke Kempf, geb. 1950, erarbeitet und der Nachweis der Täterschaft des Günther Möller, geb. 1922, wohnhaft in Frankfurt/Main, erbracht. Die Untersuchungsorgane der DDR übergaben dem Hessischen LKA in Wiesbaden alle spurenkundlichen Beweise.



Wie genau das Verbrechen geschah und was aus den beteiligten Personen geworden ist, erfahren Sie in dem neuen Buch von und Remo Kroll und Frank-Rainer Schurich,
Verlag Dr. Köster, Berlin. 24,95 Euro, ISBN: 978-3-89574-920-9

Quelle: http://www.heidekrautjournal.de/index.p ... &Itemid=58 (s.o.)
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon augenzeuge » 19. Dezember 2016, 22:31

Danke, dazu noch eine andere Betrachtung:
http://www.zeit.de/1972/21/leiche-bei-leipzig

AZ
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon Merkur » 10. Januar 2017, 18:23

augenzeuge hat geschrieben:Danke, dazu noch eine andere Betrachtung:
AZ


"Ende April 1967 wurde Möller verhaftet; er sitzt seit fünf Jahren in Untersuchungshaft. Im Mai 1968 wurde Anklage wegen Mordes erhoben – im Mai 1972 begann der Prozeß."
Was es so gab in der damaligen Bundesrepublik [shocked]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon augenzeuge » 10. Januar 2017, 19:33

Merkur hat geschrieben:er sitzt seit fünf Jahren in Untersuchungshaft.


Geb ich dir recht. Eigentlich unmöglich. Druckfehler oder Ausnahme? [denken]
AZ
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Re: Gewaltverbrechen unter grobem Mißbrauch des Transitabkommens

Beitragvon Merkur » 10. Januar 2017, 19:35

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:er sitzt seit fünf Jahren in Untersuchungshaft.


Geb ich dir recht. Eigentlich unmöglich. Druckfehler oder Ausnahme? [denken]
AZ


Ein Druckfehler ist es nicht, bleibt also nur die berühmte Ausnahme [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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