"Aktion Kornblume/Ungeziefer"

"Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon CoNnY » 27. November 2010, 22:14

Hey Leute... ich brauche dringend bis morgen mittag informationen, links oder Artikel zur "Aktion Kornblume/Ungeziefer" Danke im Voraus CoNnY [super]
CoNnY
 

Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Nonkonform » 27. November 2010, 22:19

Na dann schau dir mal diesen Beitrag an :


http://www.mdr.de/damals/6122207.html


NK
Nonkonform
 

Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon karl143 » 27. November 2010, 22:57

CoNnY hat geschrieben:Hey Leute... ich brauche dringend bis morgen mittag informationen, links oder Artikel zur "Aktion Kornblume/Ungeziefer" Danke im Voraus CoNnY [super]


Hallo CoNny,
da wir hier ein Forum sind, und keine Maschine, bei der man den Knopf drückt und die Infos kommen, wird das mit diesem Termin sicher schwer werden. Ich finde, man muß sich sowas auch erarbeiten. Indem man hier ein paar Brocken reinwirft, wird man sicher nicht mit allzuviel Ertrag rechnen können.
karl143
 

Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon ex-maja64 » 27. November 2010, 23:09

CoNnY hat geschrieben:Hey Leute... ich brauche dringend bis morgen mittag informationen, links oder Artikel zur "Aktion Kornblume/Ungeziefer" Danke im Voraus CoNnY [super]



Na CoNny, kapier ich nicht ganz, ist doch morgen Sonntag und keine Schule. [denken]
Ja wie uneigennützig doch die "junge Generation" sich für die Geschichten der "älteren Herren " interessiert. [grin]
Erzähl doch mal was von dir. [ich auch]


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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon SkinnyTrucky » 28. November 2010, 00:01

CoNny, vielleicht kannst du ja erstmal mit Wikipedia anfangen....aber mit Google findet man auch was.....

....is jetzt blos mal so was auf die Schnelle....

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Thunderhorse » 28. November 2010, 00:30

Teilweise Anmeldung erforderlich:
Steht ebes zur Frage.
http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... =kornblume

http://typo3.vhs-bildungsnetz.de/filead ... et_DDR.pdf

http://www.spd-thl.de/dokumente/inform/inform-0204.pdf

http://www.vos-ev.de/Bilder/download/Di ... n-Rose.pdf

Den Begriff:
Der totgeschwiegener Terror
eingeben und bei Thüringer Ministerien suchen. Ist eine PDF-Datei.
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon CoNnY » 28. November 2010, 20:29

Hey Leute, [crazy]
Vielen Dank schonmal an euch alle, ich will jetzt mal ein bisschenvon mir Erzählen, ich bin 15 Jahre alt und Besuche zur Zeit noch die Realschule, im Rahmen meiner Absclusspresentation benötige ich noch infos, desswegen hab ich so auf die Antworten Gedrängt. Da ich den Ersten Teile morgen abgeben werde, habe ich nun ein bisschen mehr zeit unde Gedult, aber so is dasd halt....Die Jugend von Heute, wenn mann es Montag abgebenn muss fängt man Samstag morgen an, auch wenn man es schon seit September weiß... [grins]

Liebe Grüße an Alle... CoNnY [hallo]
CoNnY
 

Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Thomas 1948 » 28. November 2010, 21:30

ich wohne seit 1954 in Eisenach und habe erst nach der Wende von der Aktion,, Kornblume,, gehört
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon ex-maja64 » 28. November 2010, 22:04

thomas lindner hat geschrieben:ich wohne seit 1954 in Eisenach und habe erst nach der Wende von der Aktion,, Kornblume,, gehört
Thomas



Ich wohne seit 1964 im Kreis Neuhaus am Rennweg bzw. Sonneberg. Geboren würde ich im Sperrgebiet (Gräfenthal), mir sind natürlich solche Orte wie Schmerbach, Ruppers, Leitenhausen, Erlebach, Billmuthhausen, Korberroth, Liebau, Kaulsroth, Räppoldburg, Rottenbach oder Christiansgrün bekannt.
Fast einmalig war der Zusammenhalt der Bewohner aus Streufdorf während der "Aktion Ungeziefer" 1952.

http://www.familientagebuch.de/christa/kap032.html

http://www.deutschland-kontrovers.net/?p=14763

http://www.lebensstreifen.de/lebensstre ... gnisse.htm



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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Dieter1945 » 28. Dezember 2010, 18:38

Zu den Zwangsaussiedlungen erklärte der Minister für gesamtdeutsche Fragen Ernst Lemmer am 6. Oktober 1961

„... Die Massendeportationen und Verwüstungen längs der Zonengrenze sind ein unerhörter Akt der Unmenschlichkeit. ... „
„Ich bin sicher, daß unser ganzes Volk diesseits und jenseits der willkürlichen Trennungslinie mit mir die Empörung darüber teilt, daß jetzt Familien entlang der 1400 km langen Zonengrenze aus ihren vielfach seit Generationen bewohnten Häusern und Höfen depotiert werden.“
„Voller Erregung möchte ich die Frage stellen, ob es denn wirklich in Moskau verborgen bleiben kann, wie es in Wahrheit um ein Regime stehen muß, das durch Perfektionierung von Menschenjagden entlang des Stacheldrahtes und von Sperrmauern seine eigene Bevölkerung daran hindern muß, sich zu Hunderttausenden, ja vielleicht Millionen, auf und davon zu machen, um in anderen Teil ihrer deutschen Heimat ein Leben in Sicherheit und Freiheit führen zu können.“
... „Man muß als Deutscher tiefe Scham darüber empfinden, daß Deutsche sich zur Jagd mit Schußwaffen auf ihre deutschen Brüder erniedrigen lassen und gleichzeitig, wie in einer anderen traurigen Epoche der Geschichte unseres Volkes, in einem unverständlichen Kadavergehorsam dazu hergeben, friedliche und einfache Menschen aus ihren Heimen zu deportieren oder dabei Mitwirken, Häuser und Laubenkolonien für den berüchtigten Hundertmeter-Todesstreifen neiderzureißen“
Bulletin der Bundesregierung 1961 S. 1793



Das Video stammt von der DVD "Die DDR im Schulunterricht". Hrsg. Der Landesbeauftragte für die Unterlagen de Staatssicherheitdienstes der ehemaligen DDR mit Unterstützung des NDR Landesfunkhaus Mecklenburg Vorpomern. Weitere Beiträge werde ich vorstellen. Sie wurden auch unter dem Titel "Zeitreise" im NDR gezeigt.

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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Affi976 » 28. Dezember 2010, 19:19

iss man da nicht wütend und traurig zugleich????? Ich kann es einfach nicht begreifen, auch nicht nach dem Lesen einschlägiger Bücher und dem Sehen solcher Beiträge.
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon ex-maja64 » 28. Dezember 2010, 19:30

Wustungen
Im südlichsten Zipfel des Landkreises Sonneberg - in Rotheul - bewohnte Wüstungen, hier Wustungen genannt:
Auf 25 Quadratkilometern sind sie verteilt. Errichtet wurden die ursprünglich 32 Gehöfte im 16. Jahrhundert von rauen Burschen. Bauern, Tagelöhner, Berglöhne und Handwerker versuchten ihr Glück in der Einöde. Das hielt nicht lange, im Dreißigjährigen Krieg wurde mehr als die Hälfte der Wustungen zerstört. In den nächsten Jahrhunderten zog allmählich wieder Leben in die Gehöfte - bis nach dem 2. Weltkrieg die innerdeutsche Grenze gezogen wurde und erneute Zerstörungen mit sich brachte. Noch heute sind die Spuren des Grenzzaunes zu sehen, der für einige Bewohner zugleich der Gartenzaun war. Während die bewohnten Wustungen vom geschäftigen, noch immer von Wald- und Landwirtschaft geprägten Leben der Bewohner erzählen, fesseln die verfallen Gebäude mit ihrem marodem Charme. Einsamkeit ist auf dem rund 40 Kilometer langen Rundwanderweg zu den Einödhöfen garantiert, gewürzt wird das Abenteuer mit Schauergeschichten über Mord- und andere Untaten aus der Wustungs-Geschichte. Von ihr zeugen auch die Namen und Spitznamen der Höfe, wie Mörderswustung. Die Landschaft gibt sich hingegen malerisch. Lichte Wälder, weite Felder und Teiche, von den Wustungsbewohnern liebevoll mit selbst gebauten kleinen Wasser- und Wind-Mühlen geschmückt, säumen den Weg. Unser Tipp: Die Hausbesitzer ruhig ansprechen, so erfährt man Hintergründe zum Namen der Wustung und Familiengeschichte hautnah.


http://www.bolgehn.de/index.php?option= ... 53&lang=de

http://www.stadtgeschichte-coburg.de/de ... read-1151/


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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon augenzeuge » 28. Dezember 2010, 19:58

Dieter, ein wichtiger Beitrag. Auch wenn er wieder betroffen macht. Man darf das nie vergessen.
Danke.
[rose]
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon manudave » 20. September 2011, 18:49

Gestern war ich im völlig überfüllten Forum des Museums Point Alpha, wo Zeitzeugen, Historiker und Forscher über die Aktion Kornblume berichteten - ich saß wie ein Student im Flur am Boden.
Zum ersten Mal erfuhr ich, dass der 3. Oktober in Deutschland nicht nur ein Feiertag ist, sondern bei Tausenden auch schmerzliche Erinnerungen hervor ruft. Ich war sehr beeindruckt, als die Präsidentin den Bundes der Zwangsausgesiedelten ihr Schicksal erzählte, was sie als zehnjährige miterlebt hat. Auch sie wehrt sich ständig gegen Vorurteile, dass man ich diesem Alter ja nichts mitbekommen würde, da man zu klein gewesen wäre - irgendwie hat mich das an einige Statements aus dem Forum erinnert... Ein anderer Zeitzeuge hatte sogar als knapp 4jähriger dermaßen prägende Ereignisse zu berichten, dass im Saal bei vielen Besuchern die Emotionen durchkamen und sie einfach losgeweint haben. Besucher aus den angrenzenden Orten mahnten ihre Mitbürger, doch endlich mal den Mund über die Geschehnisse von damals aufzumachen und die Mauer des Schweigens zu durchbrechen.
Sobald ein Medienbericht dazu verfasst wurde, stell ich den hier ein - ein Profi schreibt hoffentlich nicht was mir gerade durch den Kopf geht...
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon nightfire64 » 20. September 2011, 18:59

David, ich wusste gar nicht, dass du auch ausgesiedelt wurdest?
Müsstest du nicht eher Zorn auf deine damals noch recht jungen Eltern haben, dass du deine Heimat verloren hast?

Kerstin [denken]
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon manudave » 20. September 2011, 19:05

Zorn nicht - aber wie bereits Fela mal darüber berichtet hat, nein - es war tatsächlich nicht einfach für Kinder der Botschaftsflüchtlinge.
Aber das soll nicht das Thema in diesem Thread sein, denn es hat nicht annähernd die Bedeutung der Zwangsaussiedlungen der vielen Tausend Bürger, die ihrer Heimat, ihrer Freunde beraubt und um ihr Hab und Gut gebracht wurden.
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon manudave » 5. Oktober 2011, 22:00

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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Interessierter » 6. Oktober 2011, 13:17

Das ist einfach erschütternd und macht mich hilflos, sprachlos und wütend zugleich.
Das darf nie vergessen werden, damit so etwas nie wieder geschehen möge.
Interessierter
 

Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon manudave » 6. Oktober 2011, 16:44

Ich selbst musste auch schlucken, als ich beim Gedenkgottesdienst in die Gesichter der Zuhörer schaute und vielen die Tränen runterliefen...
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Mike59 » 6. Oktober 2011, 18:05

manudave hat geschrieben:
Besucher aus den angrenzenden Orten mahnten ihre Mitbürger, doch endlich mal den Mund über die Geschehnisse von damals aufzumachen und die Mauer des Schweigens zu durchbrechen.


Verstehe ich jetzt nicht richtig - die "angrenzenden Orte" Sind doch Augenzeugen und brauchen sich nichts gegenseitig zu erklären. Oder war es wie so oft, dass die Masse der Besucher, welche sich aufregten aus den westlichen angrenzenden Ortschaften gekommen sind?

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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon manudave » 6. Oktober 2011, 20:18

Die Masse der Besucher - speziell bei Veranstaltungen - kommt mittlerweile aus den neuen Ländern. Aus den westlichen Grenzorten kommen ganz selten Besucher - die stellen mit Abstand den kleinsten Anteil dar.
Besonders das Thema des Threads spricht viele Bürger Thüringens an.

Und ja: Sie müssen sich Vieles erklären. Denn bisher haben die meisten darüber geschwiegen und die Autoren des Buches über die Zwangsaussiedlungen mussten sehr oft regelrecht das Eis brechen, bis endlich mal jemand den Mund über die damaligen Ereignisse aufgemacht hat. Besonders die Opfer fühlen sich auch heute noch fremd in den Ortschaften, aus denen man sie geworfen hat.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit den einfachen Worten "schlechtes Gewissen" erklärt werden kann. Nicht dass die Dagebliebenen etwas dafür konnten oder hätten ändern können - aber das Schweigen und einfach geschehen lassen, scheint für viele eine Art Druck zu sein.
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Affi976 » 6. Oktober 2011, 20:49

Zitat manudave:.... Besonders die Opfer fühlen sich auch heute noch fremd in den Ortschaften, aus denen man sie geworfen hat.
@David,
in die man sie ( zwangs ) umgesiedelt hat doch bestimmt noch mehr. Wurden nicht Gerüchte gestreut.........sie hätten.....
Mußten sie nicht unter unwürdigen Bedingungen ein neues Leben aufbauen, obwohl ihr altes Leben doch funktionierte??
Haben sie nicht ihre Würde verloren, als man ihnen sagte, Du bist nicht ........
Haben sie nicht und das bis HEUTE, ihr Hab und Gut in Form von Hof und Grundstück, mitunter auch heute noch OHNE Entschädigung verloren?????
Sind sie nicht bis heute stigmatisiert, ob ihres Verlustes?????
Sind nicht unzählige Fluchten geschehen, die hätten nicht sein müssen??
Ist nicht der DDR durch diesen Schwachsinn, ein enormer Schaden enstanden???
Hat man nicht funktionierende Höfe, Hofanlagen ( also mehrere Höfe )und Mühlen abgerissen, in einer Zeit, wo nicht mal genug zu Essen für die Bevölkerung da war????
Ich könnte jetzt noch jede Menge solcher Hätte, Konnte, Wollte, Müßte aufzählen, hat aber keinen Sinn, dann platz ich.
Ich kann jedem User hier, der sich dafür interessiert, nur empfehlen, das Buch : "Zur eigenen Sicherheit" zu lesen.
Es kommt einem die Galle hoch, das kann ich euch sagen. Die Kröhnung ist ja. Es taucht immer wieder ein und derselbe Name auf. Ein Mitarbeiter der Abt. Inneres. Dieser Mann hatte über Jahre diese Aktionen im Raum Bad Salzungen zu verantworten und mit absoluter Brutalität durchgeführt, selbst, versteht sich!!!
Ich denke, man muß hier noch einiges aufarbeiten!
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon vs1400 » 6. Oktober 2011, 21:08

... Dieser Mann hatte über Jahre diese Aktionen im Raum Bad Salzungen zu verantworten und mit absoluter Brutalität durchgeführt, ...

hallo Affi,

gab es gegen diesen verantwortlichen nicht irgendwann mal ne anklage?


gruß vs
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon augenzeuge » 6. Oktober 2011, 21:13

Affi976 hat geschrieben:Es taucht immer wieder ein und derselbe Name auf. Ein Mitarbeiter der Abt. Inneres. Dieser Mann hatte über Jahre diese Aktionen im Raum Bad Salzungen zu verantworten und mit absoluter Brutalität durchgeführt....
VG Affi


Gibts da vielleicht einen Link im Netz....wer das war?
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon manudave » 6. Oktober 2011, 21:19

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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Affi976 » 6. Oktober 2011, 21:51

VS:...gab es gegen diesen verantwortlichen nicht irgendwann mal ne anklage?
AZ:...Gibts da vielleicht einen Link im Netz....wer das war?

nee, ihr beeden,
mir ist jedenfalls nix von Anklage oder Link bekannt. Nur in diesem Buch, erinnern sich alle Betroffenen an diesen Typen.
Die Brutalität dieses Typen, ließ allerdings nach, in den 70er Jahren und je nach Stellung in der Gesellschaft.
Also, der Bauunternehmer, konnte mal schnell ein anderes Haus bauen und wurde solange in Ruhe gelassen. Der Bauer wurde sofort umgesiedelt. Sogar ein Grenzsoldat, ( BU ) , der in einem zwangsausgesiedelten Haus in Wenigentaft wohnte, sollt 1972 von jetzt auf gleich ausgesiedelt werden. Pech, er hatte einen Wink bekommen und ist mit Hilfe des BGS, mit samt Frau und 7 Kindern rüber.
Gestern sprach ich mit einem ehem. Grenzsoldaten, der bis zum Schluß, also 89, als Soldat in Andenhausen war.
Kohlbach, Mückenhof....waren ihm alles Begriffe. Er konnte sogar die zuständigen PP benennen.
Die Kröhnung, die er mir erzählte: Zur Grenzöffnung, sind natürlich die Grenzsoldaten "hüber und nüber".
Man hat gefeiert und geso**en.
Bei den Gesprächen kam heraus, was sich so Alle wünschten. Die Grenzsoldaten wünschten sich FREI zu sein und die Mauer müsste weg, die BGS Männer sagten, die Mauer müssten bleiben. 1400 Km Arbeitsplätze gingen sonst verloren [blush] . Das dürfte schon hart gewesen sein, aber wohl die Wahrheit über die bevorstehende Angst.
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon augenzeuge » 7. Oktober 2011, 07:47

Affi976 hat geschrieben:Die Grenzsoldaten wünschten sich FREI zu sein und die Mauer müsste weg, die BGS Männer sagten, die Mauer müssten bleiben.


Ich denke nicht, dass man diese Aussage verallgemeinern könnte, aber dazu haben wir ja hier echte Zeitzeugen.
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Affi976 » 7. Oktober 2011, 09:17

@AZ,
in gleicher Gegend, nur auf der anderen Seite, in Tann, bei einem Vortrag in dem dortigen Grenzerklärungsraum, wollte uns der ehemalige Zollmann auch weissmachen, sie wären OHNE Pistole auf Streife gewesen. [grins]
In einem von Dieter1945 eingestellten Video, kommt der Satz: Es war für mich eine Freude in Uniform und Pistole......
Und was der dann noch so alles loslies, hatte ich schon mal von mir gegeben. Jeder ist sich in dieser Gesellschaft eben, selbst DER Nächste.
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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Mike59 » 7. Oktober 2011, 14:29

manudave hat geschrieben:Die Masse der Besucher - speziell bei Veranstaltungen - kommt mittlerweile aus den neuen Ländern. Aus den westlichen Grenzorten kommen ganz selten Besucher - die stellen mit Abstand den kleinsten Anteil dar.
Besonders das Thema des Threads spricht viele Bürger Thüringens an.

Und ja: Sie müssen sich Vieles erklären. Denn bisher haben die meisten darüber geschwiegen und die Autoren des Buches über die Zwangsaussiedlungen mussten sehr oft regelrecht das Eis brechen, bis endlich mal jemand den Mund über die damaligen Ereignisse aufgemacht hat. Besonders die Opfer fühlen sich auch heute noch fremd in den Ortschaften, aus denen man sie geworfen hat.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit den einfachen Worten "schlechtes Gewissen" erklärt werden kann. Nicht dass die Dagebliebenen etwas dafür konnten oder hätten ändern können - aber das Schweigen und einfach geschehen lassen, scheint für viele eine Art Druck zu sein.


Das mit der Masse der Besucher lassen wir mal so im Raum stehen - offensichtlich kommen dann aber viele mit einem Mietwagen.


Das Zweite hatte ich so noch gar nicht erfahren - wenn dem denn wirklich so ist, sollte man wohl mal ganz unbedarft die Zeit dieser Personen vor der Zwangsumsiedlung betrachten müssen. Ursachen sowohl für das eine (Umsiedlung) wie das andere (Ablehnung durch ehem. Nachbarn) müssen ja vorhanden sein. Wird wohl nicht immer nur an den bösen Kommunisten mit ihren Kampfgruppen gelegen haben wenn die ehem. Nachbarn diese Menschen ablehnen. Dorfgemeinschaften haben ihre eigene Erinnerung.
Es wird gern vergessen, das es auch eine Zeit vor 1949 (1945) gab und was sich in dieser ereignete. Ereignisse, die sowohl politisch wie auch zwischenmenschlich bis in die heutige Zeit nachwirken.

Eine Überlegung wäre es alle mal wert.

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Re: "Aktion Kornblume/Ungeziefer"

Beitragvon Mike59 » 7. Oktober 2011, 14:41

Affi976 hat geschrieben:@AZ,
in gleicher Gegend, nur auf der anderen Seite, in Tann, bei einem Vortrag in dem dortigen Grenzerklärungsraum, wollte uns der ehemalige Zollmann auch weissmachen, sie wären OHNE Pistole auf Streife gewesen. [grins]
In einem von Dieter1945 eingestellten Video, kommt der Satz: Es war für mich eine Freude in Uniform und Pistole......
Und was der dann noch so alles loslies, hatte ich schon mal von mir gegeben. Jeder ist sich in dieser Gesellschaft eben, selbst DER Nächste.
VG Affi


Na Affi976 das mit den Märchenstunden kennen wir doch alle - da gehen einigen mitunter schon mal die Pferde durch.

Spontan fällt mir da

viewtopic.php?f=15&t=1393&p=18004&hilit=Krieg+an+der+elbe#p18004

ein.
Zitat:
... "Die Mannschaften des Bundegrenzschutzes hatten keine Waffen an Bord, und die deutschen Zöllner in den Zollgrenzbooten hatten nichts als Seitengewehre. Nachdem die „Kugelbake“ ihre zwanzig Minuten lange Zickzackfahrt von Ufer zu Ufer beendet hatte, während die ein gesperrten ostdeutschen Mannschaften Beschimpfungen mit ihren westlichen Gegnern austauschten, kehrte die gesamte westliche Streitmacht triumphierend in den Hafen zurück. ....

Hier hatten die Zöllner sogar nur Seitengewehre als Bewaffnung - zumal diese nicht zur Ausstattung des Zoll gehörten - jedenfalls in der Periode ab 1945

Die anderen Fragen die da speziell noch offen sind lass ich mal - können/wollen nicht beantwortet werden.

Also wie geschrieben - da gehen offensichtlich oft mal die Pferde mit den Augenzeugen durch.

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