Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Wie sieht es heute an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aus?

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon dein1945 » 8. Februar 2014, 12:46

[quote="Thoth"

PS.: Bevor Du Dich aufplustert, recherchiere mal wie lange es Heute in in dünn besiedelten Gegenden dauert bis der Notarzt angebraust kommt. Heute braucht es keine Sondergenehmigung etc., er müßte bloß permanent "bloß vor Ort" sein.[/quote]


Hubschrauber Heute !!! und an der GRENZE ???

Zur Sicherstellung von Aufgaben in der Sicherung der DDR-Staatsgrenze West erfolgte im Mai 1964 im Hubschraubergeschwader-31 Briest die Aufstellung einer Grenzkette Nord, einer Grenzkette Süd und einer Berliner Kette...
Diese Ketten waren ausgestattet mit Hubschraubern der Typem SM-1 und Mi-4
.

Ab dem 17. 11.1964 erfolgte der Einsatz dieser Ketten als Hubschrauberkräfte der Grenztruppen und der Berliner-Kette für die Stadtkommandatur Berlin.
Zum 01.12.1964 folgte die Herauslösung der Ketten aus dem Hubschraubergeschwader-31 und Unterstellung zu den Grenztruppen.
Die Grenzkette Nord flog im Verantwortungsbeeich des Grenzkommandos Nord und verlegte 1965 zum Flugplatz Salzwedel.
Die Grenzkette Süd flog im Verantwortungsbereich des Grenzkommandos Süd und verlegte 1965 auf den Flugplatz Meiningen.

Bereits im Jahre 1968 folgte die Auflösung der Berliner-Kette und Eingliederung der Hubschrauber zurück zum Hubschraubergeschwader-31..

Dafür kamen dann 1968 weitere Hubschrauber Mi-4 vom Hubschraubergeschwader-31 übernommen. Mit der Folge einer Ausmusterung von SM-1.

Diese beiden Ketten und ihre fliegertechnischen Gruppen bildeten im April 1971 die neu aufgestellte Hubschrauberstaffel-16 des Kommando Grenztruppen.
Stabssitz des Staffelstabes wurde der Flugplatz Salzwedel.
Die Hubschrauberketten Nord und Süd verblieben auf ihren Basierungen.

Aufgabe der HS-16:
Durchführung von Grenzkontrollflügen ( zusätzlich zur bodengestützten Grenzbewachung) an der Grenze zur BRD sowie die Luftinspektion der Grenzabschnitte und der Grenzsicherungsanlagen. Weiterhin die Sicherstellung von Verbindungsflügen sowie der Lufttransport von Grenzsicherungseinheiten.
Die HS-16 übernahm für HG-31 auch befristet Einsätze im DHS der Luftverteidigung.

http://www.lsklv-ddr.de/hs16.htm

Nee mein lieber Thoth zur Rettung von Menschenleben warn die nicht gedacht, eher um noch mehr Grenzverletzer aufzuspüren und wenn möglich, auch aus der Luft wie Hasen abzuknallen !

Schon nach dem Tod von Fechter waren in Berlin Krankenwagen versteckt in der nähe der Grenze ! Warum hat man kein System aufgebaut um all diese Vorfälle mit schwer Verletzten und Toten auszubauen, um weiter Fälle dieser Art zu verhindern ! Weil diesem System der GV egal war, aber nicht mal die eigenen Leute hat man so versucht zu retten. Man könnte ganz gehöässig sagen auch der Grenzsoldat war nur Kanonenfutter.

Achim aus Berlin
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon SkinnyTrucky » 8. Februar 2014, 15:03

dein1945 hat geschrieben:Nee...[....]...zur Rettung von Menschenleben warn die nicht gedacht, eher um noch mehr Grenzverletzer aufzuspüren und wenn möglich, auch aus der Luft wie Hasen abzuknallen !


Ja, es war schon seltsam, die Patrouillen-Flüge so alle paar Tage zu beobachten im grenznahen Bereich, in dem ich wohnte....und wenn man heute weiss, wie primitiv und umstänlich Verletzte von der Grenze geborgen wurde, wo man dann aber doch über professionelle Mittel verfügte, wie halt diese Hubschrauber....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 8. Februar 2014, 15:22

dein1945 hat geschrieben:[quote="Thoth"

PS.: Bevor Du Dich aufplustert, recherchiere mal wie lange es Heute in in dünn besiedelten Gegenden dauert bis der Notarzt angebraust kommt. Heute braucht es keine Sondergenehmigung etc., er müßte bloß permanent "bloß vor Ort" sein.



Hubschrauber Heute !!! und an der GRENZE ???

Zur Sicherstellung von Aufgaben in der Sicherung der DDR-Staatsgrenze West erfolgte im Mai 1964 im Hubschraubergeschwader-31 Briest die Aufstellung einer Grenzkette Nord, einer Grenzkette Süd und einer Berliner Kette...
Diese Ketten waren ausgestattet mit Hubschraubern der Typem SM-1 und Mi-4
.

Ab dem 17. 11.1964 erfolgte der Einsatz dieser Ketten als Hubschrauberkräfte der Grenztruppen und der Berliner-Kette für die Stadtkommandatur Berlin.
Zum 01.12.1964 folgte die Herauslösung der Ketten aus dem Hubschraubergeschwader-31 und Unterstellung zu den Grenztruppen.
Die Grenzkette Nord flog im Verantwortungsbeeich des Grenzkommandos Nord und verlegte 1965 zum Flugplatz Salzwedel.
Die Grenzkette Süd flog im Verantwortungsbereich des Grenzkommandos Süd und verlegte 1965 auf den Flugplatz Meiningen.

Bereits im Jahre 1968 folgte die Auflösung der Berliner-Kette und Eingliederung der Hubschrauber zurück zum Hubschraubergeschwader-31..

Dafür kamen dann 1968 weitere Hubschrauber Mi-4 vom Hubschraubergeschwader-31 übernommen. Mit der Folge einer Ausmusterung von SM-1.

Diese beiden Ketten und ihre fliegertechnischen Gruppen bildeten im April 1971 die neu aufgestellte Hubschrauberstaffel-16 des Kommando Grenztruppen.
Stabssitz des Staffelstabes wurde der Flugplatz Salzwedel.
Die Hubschrauberketten Nord und Süd verblieben auf ihren Basierungen.

Aufgabe der HS-16:
Durchführung von Grenzkontrollflügen ( zusätzlich zur bodengestützten Grenzbewachung) an der Grenze zur BRD sowie die Luftinspektion der Grenzabschnitte und der Grenzsicherungsanlagen. Weiterhin die Sicherstellung von Verbindungsflügen sowie der Lufttransport von Grenzsicherungseinheiten.
Die HS-16 übernahm für HG-31 auch befristet Einsätze im DHS der Luftverteidigung.

http://www.lsklv-ddr.de/hs16.htm

Nee mein lieber Thoth zur Rettung von Menschenleben warn die nicht gedacht, eher um noch mehr Grenzverletzer aufzuspüren und wenn möglich, auch aus der Luft wie Hasen abzuknallen !

Schon nach dem Tod von Fechter waren in Berlin Krankenwagen versteckt in der nähe der Grenze ! Warum hat man kein System aufgebaut um all diese Vorfälle mit schwer Verletzten und Toten auszubauen, um weiter Fälle dieser Art zu verhindern ! Weil diesem System der GV egal war, aber nicht mal die eigenen Leute hat man so versucht zu retten. Man könnte ganz gehöässig sagen auch der Grenzsoldat war nur Kanonenfutter.

Achim aus Berlin[/quote]






[flash] Steht denn auch irgendwo mit wie vielen Hubschraubern diese Ketten ausgestattet waren.Also für mich blieb es in der DDR eigentlich eine Attraktion wenn ich mal einen Hubschrauber habe fliegen sehen.Und man wollte notfalls vom Hubschrauber aus Flüchtlinge abschießen und hatte Krankenwagen in Grenznähe "versteckt"?,zu welchen Zweck denn und wo hast Du bloß solchen Unsinn her?
Sonst ist die DDR technologisch hinter dem Mond gewesen,was ihre Technik und Ausrüstung angeht und genauso war es auch und jetzt will man mir erzählen,da waren pausenlos Hubschrauber an der Grenze unterwegs um NOTFALLS Flüchtlinge abzuschießen?
Um Keine Missverständnisse aufkommen zu lassen,allen die mich gerne in eine entsprechende Schublade stecken wollen,mir geht es NUR um die Unsinnigkeit solcher"Fakten"
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon vs1400 » 8. Februar 2014, 15:28

dein1945 hat geschrieben:[quote="Thoth"

PS.: Bevor Du Dich aufplustert, recherchiere mal wie lange es Heute in in dünn besiedelten Gegenden dauert bis der Notarzt angebraust kommt. Heute braucht es keine Sondergenehmigung etc., er müßte bloß permanent "bloß vor Ort" sein.



Hubschrauber Heute !!! und an der GRENZE ???

Zur Sicherstellung von Aufgaben in der Sicherung der DDR-Staatsgrenze West erfolgte im Mai 1964 im Hubschraubergeschwader-31 Briest die Aufstellung einer Grenzkette Nord, einer Grenzkette Süd und einer Berliner Kette...
Diese Ketten waren ausgestattet mit Hubschraubern der Typem SM-1 und Mi-4
.

Ab dem 17. 11.1964 erfolgte der Einsatz dieser Ketten als Hubschrauberkräfte der Grenztruppen und der Berliner-Kette für die Stadtkommandatur Berlin.
Zum 01.12.1964 folgte die Herauslösung der Ketten aus dem Hubschraubergeschwader-31 und Unterstellung zu den Grenztruppen.
Die Grenzkette Nord flog im Verantwortungsbeeich des Grenzkommandos Nord und verlegte 1965 zum Flugplatz Salzwedel.
Die Grenzkette Süd flog im Verantwortungsbereich des Grenzkommandos Süd und verlegte 1965 auf den Flugplatz Meiningen.

Bereits im Jahre 1968 folgte die Auflösung der Berliner-Kette und Eingliederung der Hubschrauber zurück zum Hubschraubergeschwader-31..

Dafür kamen dann 1968 weitere Hubschrauber Mi-4 vom Hubschraubergeschwader-31 übernommen. Mit der Folge einer Ausmusterung von SM-1.

Diese beiden Ketten und ihre fliegertechnischen Gruppen bildeten im April 1971 die neu aufgestellte Hubschrauberstaffel-16 des Kommando Grenztruppen.
Stabssitz des Staffelstabes wurde der Flugplatz Salzwedel.
Die Hubschrauberketten Nord und Süd verblieben auf ihren Basierungen.

Aufgabe der HS-16:
Durchführung von Grenzkontrollflügen ( zusätzlich zur bodengestützten Grenzbewachung) an der Grenze zur BRD sowie die Luftinspektion der Grenzabschnitte und der Grenzsicherungsanlagen. Weiterhin die Sicherstellung von Verbindungsflügen sowie der Lufttransport von Grenzsicherungseinheiten.
Die HS-16 übernahm für HG-31 auch befristet Einsätze im DHS der Luftverteidigung.

http://www.lsklv-ddr.de/hs16.htm

Nee mein lieber Thoth zur Rettung von Menschenleben warn die nicht gedacht, eher um noch mehr Grenzverletzer aufzuspüren und wenn möglich, auch aus der Luft wie Hasen abzuknallen !

Schon nach dem Tod von Fechter waren in Berlin Krankenwagen versteckt in der nähe der Grenze ! Warum hat man kein System aufgebaut um all diese Vorfälle mit schwer Verletzten und Toten auszubauen, um weiter Fälle dieser Art zu verhindern ! Weil diesem System der GV egal war, aber nicht mal die eigenen Leute hat man so versucht zu retten. Man könnte ganz gehöässig sagen auch der Grenzsoldat war nur Kanonenfutter.

Achim aus Berlin[/quote]

hi Achim,
ja hätte, wäre, könnte und alles war eben doch nicht so.
ich hab mir damals oft gedacht, warum gab es von seiten der damaligen brd nicht ne eindeutige aussage, dass flüchtlinge zb. zurückgeschickt werden und nur offiziell ausgereiste bzw. ausgewiesene aufnahme erhalten.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Februar 2014, 15:37

vs1400 hat geschrieben:
hi Achim,
ja hätte, wäre, könnte und alles war eben doch nicht so.
ich hab mir damals oft gedacht, warum gab es von seiten der damaligen brd nicht ne eindeutige aussage, dass flüchtlinge zb. zurückgeschickt werden und nur offiziell ausgereiste bzw. ausgewiesene aufnahme erhalten.

gruß vom Torsten [hallo]



Endlich mal eine klare Aussage zu Deinem (damaligen) Denken.
Diese waren eben KEINE Flüchtlinge, sondern wohl eher Deutsche die sich nur von Deutschland nach Deutschland bewegten.
Volker Zottmann
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon vs1400 » 8. Februar 2014, 15:45

Volker Zottmann hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:
hi Achim,
ja hätte, wäre, könnte und alles war eben doch nicht so.
ich hab mir damals oft gedacht, warum gab es von seiten der damaligen brd nicht ne eindeutige aussage, dass flüchtlinge zb. zurückgeschickt werden und nur offiziell ausgereiste bzw. ausgewiesene aufnahme erhalten.

gruß vom Torsten [hallo]



Endlich mal eine klare Aussage zu Deinem (damaligen) Denken.
Diese waren eben KEINE Flüchtlinge, sondern wohl eher Deutsche die sich nur von Deutschland nach Deutschland bewegten.


hätte ich grenzverletzer schreiben sollen genosse deutscher?
vs1400
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 8. Februar 2014, 15:46

Volker Zottmann hat geschrieben:


Diese waren eben KEINE Flüchtlinge, sondern wohl eher Deutsche die sich nur von Deutschland nach Deutschland bewegten.

[muede] Geht es Dir den nicht auf den Zeiger dieses Politikergesülze wiederzukäuen.Es gab in dieser Zeit 2 deutsche Staaten,Punkt und Ende und nichts anderes,das war Völkerrechtlich völlig unstrittig.Einer dieser BEIDEN deutschen Staaten hat elementar gegen Menschenrechte verstoßen,was das Grenzregime und die Freizügigkeit gegenüber seinen eigenen Bürgern angeht,das hast Du ohne Frage recht.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon vs1400 » 8. Februar 2014, 15:49

manche erlabern sich heute eben gern ne strahlend weiße weste Kristian.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Sirius » 8. Februar 2014, 15:55

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:


Diese waren eben KEINE Flüchtlinge, sondern wohl eher Deutsche die sich nur von Deutschland nach Deutschland bewegten.

[muede] Geht es Dir den nicht auf den Zeiger dieses Politikergesülze wiederzukäuen.Es gab in dieser Zeit 2 deutsche Staaten,Punkt und Ende und nichts anderes,das war Völkerrechtlich völlig unstrittig.Einer dieser BEIDEN deutschen Staaten hat elementar gegen Menschenrechte verstoßen,was das Grenzregime und die Freizügigkeit gegenüber seinen eigenen Bürgern angeht,das hast Du ohne Frage recht.


Die Bundesrepublik hat die DDR völkerrechtlich nie anerkannt. Darum gab es ja keine Botschaften, sondern nur ständige Vertretungen. Also völlig unstrittig war das nicht. Das ist so ähnlich wie heute mit Taiwan, welches von der VR China nicht anerkannt wird - das ist auch nicht "völlig unstrittig".
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 8. Februar 2014, 16:04

Sirius hat geschrieben:
Die Bundesrepublik hat die DDR völkerrechtlich nie anerkannt. Darum gab es ja keine Botschaften, sondern nur ständige Vertretungen. Also völlig unstrittig war das nicht. Das ist so ähnlich wie heute mit Taiwan, welches von der VR China nicht anerkannt wird.

Das mag ja sein,wahrscheinlich war es auch das Recht der BRD die DDR nicht anzuerkennen,dass ändert aber doch wohl nichts an der Tatsache,dass die DDR als UNO-Mitglied ein souveräner Staat war oder stand da bundesdeutsches über internationalen Völkerrecht?Dieser nervende Politikersatz Deutsche gehen von Deutschland nach Deutschland war einfach nur populistisches Gesabbel,es gab damals kein EIN Land,dass sich Deutschland nannte.Übrigens gibt es auch heute kein Land,dass den offiziellen Namen Deutschland trägt.Es gibt eine Bundesrepublik Deutschland,der ist das Land Deutsche Demokratische Republik aus freien Stücken BEIGETRETEN.Die BRD hat in ihrem Grundgesetz eine entsprechende Möglichkeit zu solch einem Beitritt geschaffen,nicht weniger aber auch nicht mehr.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Februar 2014, 16:14

karnak hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:
Die Bundesrepublik hat die DDR völkerrechtlich nie anerkannt. Darum gab es ja keine Botschaften, sondern nur ständige Vertretungen. Also völlig unstrittig war das nicht. Das ist so ähnlich wie heute mit Taiwan, welches von der VR China nicht anerkannt wird.

Das mag ja sein,wahrscheinlich war es auch das Recht der BRD die DDR nicht anzuerkennen,dass ändert aber doch wohl nichts an der Tatsache,dass die DDR als UNO-Mitglied ein souveräner Staat war oder stand da bundesdeutsches über internationalen Völkerrecht?Dieser nervende Politikersatz Deutsche gehen von Deutschland nach Deutschland war einfach nur populistisches Gesabbel,es gab damals kein EIN Land,dass sich Deutschland nannte.Übrigens gibt es auch heute kein Land,dass den offiziellen Namen Deutschland trägt.Es gibt eine Bundesrepublik Deutschland,der ist das Land Deutsche Demokratische Republik aus freien Stücken BEIGETRETEN.Die BRD hat in ihrem Grundgesetz eine entsprechende Möglichkeit zu solch einem Beitritt geschaffen,nicht weniger aber auch nicht mehr.


Kristian, Deine Ausführungen sind mir verständlich!
Ich habe aber lediglich MEINE Gedanken und kein "Politikergesabbel" wiedergeben wollen. Ich habe das ganze Deutschland immer als eins angesehen. Warum wohl? Weil überall deutsch gesprochen wurde und wir in vielen Teilen Verwandte hatten. Für mich persönlich war die Grenze nur ein politisch gewolltes Gebilde, aber eben nicht die Schranke für mein Denken.
Die heutige deutsche Föderation lässt uns Anhaltiner doch auch keine geistigen Schranken zu Thüringen bauen, oder?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Sirius » 8. Februar 2014, 16:19

karnak hat geschrieben:Das mag ja sein,wahrscheinlich war es auch das Recht der BRD die DDR nicht anzuerkennen,dass ändert aber doch wohl nichts an der Tatsache,dass die DDR als UNO-Mitglied ein souveräner Staat war oder stand da bundesdeutsches über internationalen Völkerrecht?Dieser nervende Politikersatz Deutsche gehen von Deutschland nach Deutschland war einfach nur populistisches Gesabbel,es gab damals kein EIN Land,dass sich Deutschland nannte.Übrigens gibt es auch heute kein Land,dass den offiziellen Namen Deutschland trägt.Es gibt eine Bundesrepublik Deutschland,der ist das Land Deutsche Demokratische Republik aus freien Stücken BEIGETRETEN.Die BRD hat in ihrem Grundgesetz eine entsprechende Möglichkeit zu solch einem Beitritt geschaffen,nicht weniger aber auch nicht mehr.


Diese Interpretation ist altersabhängig. Diejenigen die vor 1945 schon Erwachsene oder zumindest Jugendliche waren, für viele von denen gab es nur EIN Land, auch Jahrzehnte nach dem Krieg. Und für diejenigen, die in der Wendezeit erst Kleinkinder waren, ist das auch wieder so. Nur die Generation dazwischen hatte und hat damit ein Problem. Günter Jauch erzählte einmal in irgendeiner Sendung eine Anekdote. Als er als Jugendlicher mit seinen Eltern mit dem PKW aus der DDR über die Grenze in die BRD fuhr, sagte er zu seinen Eltern, jetzt sind wir wieder in "Deutschland", worauf sein Vater erwiderte auch die DDR ist Deutschland. Diesen Generationen"konflikt" dürften viele so oder so ähnlich erlebt haben.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 8. Februar 2014, 16:27

Volker Zottmann hat geschrieben:
Kristian, Deine Ausführungen sind mir verständlich!
Ich habe aber lediglich MEINE Gedanken und kein "Politikergesabbel" wiedergeben wollen. Ich habe das ganze Deutschland immer als eins angesehen. Warum wohl? Weil überall deutsch gesprochen wurde und wir in vielen Teilen Verwandte hatten. Für mich persönlich war die Grenze nur ein politisch gewolltes Gebilde, aber eben nicht die Schranke für mein Denken.
Die heutige deutsche Föderation lässt uns Anhaltiner doch auch keine geistigen Schranken zu Thüringen bauen, oder?

Gruß Volker

Nichts gegen Deine Gedanken und Gefühle,sind Dir unbenommen, nur die damaligen Fakten waren eben einfach andere und da ich es bei solchen Dingen nicht so mit den Gefühlen habe,wollte ich diese benennen,gerade und besonders weil mir dieser "Von Deutschland nach Deutschland" Quatsch einfach auf den Nerv ging.Und natürlich haben wir in der heutigen Förderation keine geistigen Schranken mehr,und da sage ich auch durchaus Gott sei dank,wir haben diesen kriegsbedingten Unsinn überwunden.Aber wenn ich mich mit der Geschichte,mit der damaligen Zeit beschäftige,muss ich mir schon der damaligen Realitäten bewusst werden und mich nicht von meinen Gefühlen übermannen lassen [wink] .
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Februar 2014, 16:35

Ich glaube Kristian, wir sind uns da mehr eins, als bisher angenommen!
Sirius hat das prima erklärt.
Genauso habe ich den westdeutschen Sohn meines Mettmanner Cousins erlebt. der fragte in den 70ern mal auf dem Hexentanzplatz wann sie wieder nach Hause, nach Deutschland führen… Seinem Papa war´s recht unangenehm. Wir haben aber alle nur geschmunzelt…

Schon durch unser Erdkundefaible sind mein Vater und ich oft über Deutschland im Gespräch, ins Vorkriegsdeutschland verfallen. Das waren eben andere Einflüsse die mich prägten, und wohl nicht die ungesündesten!

Gruß Volker
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 8. Februar 2014, 16:37

Sirius hat geschrieben:
Diese Interpretation ist altersabhängig. Diejenigen die vor 1945 schon Erwachsene oder zumindest Jugendliche waren, für viele von denen gab es nur EIN Land, auch Jahrzehnte nach dem Krieg. Und für diejenigen, die in der Wendezeit erst Kleinkinder waren, ist das auch wieder so. Nur die Generation dazwischen hatte und hat damit ein Problem. Günter Jauch erzählte einmal in irgendeiner Sendung eine Anekdote. Als er als Jugendlicher mit seinen Eltern mit dem PKW aus der DDR über die Grenze in die BRD fuhr, sagte er zu seinen Eltern, jetzt sind wir wieder in "Deutschland", worauf sein Vater erwiderte auch die DDR ist Deutschland. Diesen Generationen"konflikt" dürften viele so oder so ähnlich erlebt haben.

[flash] Auch hier sage ich,was die Gefühle angeht mag das so sein,aber wir sind hier kein Gefühlsforum sondern ein Geschichtsforum und was die geschichtlichen Realitäten angeht ist die Sachlage eindeutig,ist die Interpretation nicht altersabhängig.Von 1949 bis 1990 ist man,wenn man von Potsdam nach Frankfurt am Main gegangen ist,nicht von Deutschland nach Deutschland gegangen sondern von der DDR nach der BRD,das sind historische Fakten.Die "Schwierigkeiten" die einem von einem der BEIDEN Staaten deswegen gemacht wurden sind absolut"kritikwürdig",sind aber ein anders Thema,haben nichts damit zu tun,dass man in der Realität von einem Land in ein anders fuhr.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon augenzeuge » 8. Februar 2014, 17:12

karnak hat geschrieben:Die BRD hat in ihrem Grundgesetz eine entsprechende Möglichkeit zu solch einem Beitritt geschaffen,nicht weniger aber auch nicht mehr.


Der Beitritt wäre laut Grundgesetz nie möglich gewesen, wenn man z.B. die Deutschen der DDR als Flüchtlinge abgewiesen hätte. Beides gehört zusammen. Nur gut, dass es nie anders war.....

Die Anerkennung eines Staates hat übrigens nichts mit der Trennung/Einheit eines Volkes zu tun.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Dille » 8. Februar 2014, 17:21

vs1400 hat geschrieben:..... hab mir damals oft gedacht, warum gab es von seiten der damaligen brd nicht ne eindeutige aussage, dass flüchtlinge zb. zurückgeschickt werden und nur offiziell ausgereiste bzw. ausgewiesene aufnahme erhalten.


Hallo Torsten -- ja das war der Traum der DDR- Führung, die bundesdeutschen Behörden als Erfüllungsgehilfen ihres Grenzregimes !! Ja, wie verquer ist denn diese Denke ?? Das geht mir jetzt verdächtig in eine Richtung, daß nicht nur der "Grenzverletzer" schuld an seinem Schicksal war (falls er an Leib und oder Leben beeinträchtigt wurde), sondern auch die Bundesregierung, die nicht gesagt hat "..laßt es gleich sein, wir schicken euch eh zurück..." --- einzig ohne Schuld waren dann die Verantwortlichen für das Grenzregime und deren Gehilfen.

Da muß man doch mal klarstellen, daß mit beiden Füßen auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland stehend, deren Recht galt, DDR- Recht hatte damit keine Puseratze Bedeutung mehr, soweit es allgemein anerkannten Rechts- Grundsätzen widersprach. Und es war eben kein allgemein anerkannter Rechts- Grundsatz, daß ich meine Staatsbürger mit Waffengewalt am Verlassen des DDR- Rechtsgebiets hindere ! Und die sog. "legalen Möglichkeiten" waren ein Hohn, und wenn schon die "souveräne DDR" als UN- Mitglied angesprochen wird, sie hatte auch die "Allgemeine Deklaration der Menschenrechte" unterzeichnet mit ihrem Beitritt.

Und ansonsten war die Aufnahme- Praxis der Bundesrepublik auch nicht auf DDR- Bürger beschränkt (die ja mit diesem Schritt wohl deutlichst zu erkennen gaben, daß sie dies eben nicht sein wollten !), sondern auch z.B. Tschechen, Ungarn etc. -- ebenfalls "souveräne Staaten", deren Begehren äußerst wohlwollend geprüft wurde (sofern die Vorfahren mal einen deutschen Schäferhund hatten, durften sie bleiben).

Aber nehmen wir mal kurz an, die Bundesrepublik hätte sich so verhalten, wie von der DDR (und Torsten ?) gewünscht --- was hätte denn da aus z.B. Wolf Biermann werden sollen ?? Die DDR will ihn nicht mehr, die Bundesrepublik schickt ihn zurück, hätte er dann auf dem Westteil des Bahnhof Friedrichstraße leben sollen ?? Oder hätte die DDR kraft ihrer strotzenden Souveränität die Bundesrepublik angewiesen, den Kerl ja zu behalten (ausnahmsweise) ??

Ja, noch zu "Deutschland" --- ich war niemals "DDR- Bürger", ja, ich hatte zeitweise den blauen Personalausweis. Aber erstens habe ich das noch ernstgenommen, daß meine Nationalität auch als DDR- Bürger lange Jahre noch "deutsch" war -- ich war auch nach DDR- Lesart "Deutscher" -- (nicht vergessen !), und ich habe auch noch den Text der DDR- Nationalhymne gelernt und auch noch lange Jahre gesungen, später dann auch noch "im Kopf" mitgesungen -- diesen Text finde ich sehr schön.

Und "im Westen" habe ich dieses Schild "Vergessen sie nicht, sie fahren weiter durch Deutschland" immer wahrgenommen und auch immer ernstgenommen. Ich will mal @Karnak auch widersprechen -- ich empfand dieses Schild mehr an jene Bundesbürger gerichtet, die in ihrer Denke meinten, sie kommen jetzt zu den Hottentotten oder in sowas wie eine "Sowjetrepublik" und froh waren, wenn sie da "heil" wieder raus sind. Ich habe das nie als Anspruch wahrgenommen, sondern immer als Mahnung.
Und -- zur "Souveränität" gehört nicht nur, Mitglied der UNO zu sein, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes und auch nach innen "souverän" zu sein, d.h. seine Staatsbürger für voll zu nehmen, sie nicht wie Unmündige zu behandeln, Mitsprache zu gewährleisten, Kritik nicht nur zuzulassen, sondern zu fördern....

Gruß, Dille
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Interessierter » 8. Februar 2014, 17:25

Zitat karnak:
[flash] Auch hier sage ich,was die Gefühle angeht mag das so sein,aber wir sind hier kein Gefühlsforum sondern ein Geschichtsforum und was die geschichtlichen Realitäten angeht ist die Sachlage eindeutig,ist die Interpretation nicht altersabhängig.Von 1949 bis 1990 ist man,wenn man von Potsdam nach Frankfurt am Main gegangen ist,nicht von Deutschland nach Deutschland gegangen sondern von der DDR nach der BRD,das sind historische Fakten.Die "Schwierigkeiten" die einem von einem der BEIDEN Staaten deswegen gemacht wurden sind absolut"kritikwürdig",sind aber ein anders Thema,haben nichts damit zu tun,dass man in der Realität von einem Land in ein anders fuhr.


Ja aber warum erkennst Du eigentlich nicht, dass Deine Ausführungen und die Anderer gar nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun haben ?

Als kleine, scherzhafte OT - Anmerkung frage ich Dich warum denn noch heute, so wie damals die DDR Fans die bundesrepublikanische Fussballmannschaft mit;
" Deutschland vor, noch ein Tor " und nicht BRD vor anfeuern und anfeuerten ?

Ich hoffe Du hast den ernsten Hintergrund, den Du ungern wahrhaben möchtest bemerkt, nämlich dass viele Menschen in beiden Deutschen Staaten sich mit einem einzigen, zusammengehörenden Deutschland identifizierten, auch damals schon oder noch.

Aber nun zum eigentlichen Thema dieses Threads, in dem auch wieder aufgezeigt wird, wie unmenschlich dieser Staat und das MfS auch in diesem Fall mit den Hinterbliebenen umging, den AZ 2011 übrigens auch schon einmal thematisiert hat. Grenzer erschossen mit insgesamt 40 Schüssen von 2 Türmen aus einen 10- und einen 13jährigen Jungen. Den Eltern erzählte man sie seien ertrunken. Das erfuhren die Eltern erst nachdem die Kinder bereits eingeäschert und anonym beerdigt waren.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... enlose-DDR

Da Du ja gerne schon bei Kleinigkeiten, wie bei dem Begriff Deutschland, glaubst das Gras wachsen zu hören, wirst Du ja sicher dann für dieses unmenschliche Verhalten gegenüber den Hinterbliebenen, auch eine Erklärung haben ? Denn nur das ist das Thema hier, was man bewusst nun schon wieder zerschiessen will.
Bewusst deswegen, da bereits gebeten wurde es nicht zu zerschiessen.

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon augenzeuge » 8. Februar 2014, 17:28

[quote="Dille"
]-- ich empfand dieses Schild mehr an jene Bundesbürger gerichtet, die in ihrer Denke meinten, sie kommen jetzt zu den Hottentotten oder in sowas wie eine "Sowjetrepublik" und froh waren, wenn sie da "heil" wieder raus sind. Ich habe das nie als Anspruch wahrgenommen, sondern immer als Mahnung.
Gruß, Dille


Genau so habe ich es auch gesehen. Auch wenn ich sicher eine andere Generation bin..... [flash] [super]

Die Aussage von vs1400 verstehe ich eher so, dass er nach Gründen seines Daseins bei den GT gesucht hat. Sie passt- wenn auch sicher ungewollt- zu der Aussage, dass der fehlende Grenzschutz auf Westseite ein Beweis der Aggressionspolitik darstellte.....
AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Februar 2014, 17:32

Danke Dille!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Wosch » 8. Februar 2014, 18:51

vs1400 hat geschrieben:
".......................ich hab mir damals oft gedacht, warum gab es von seiten der damaligen brd nicht ne eindeutige aussage, dass flüchtlinge zb. zurückgeschickt werden und nur offiziell ausgereiste bzw. ausgewiesene aufnahme erhalten".

gruß vom Torsten [hallo]



Selbst mit dem größtmöglichen Wohlwollen kann ich über Deine damalige Denke nur den Kopf schütteln. Nun ist mir auch so Einiges klar wenn ich mir Deine heutigen Sichtweisen reinziehe, scheinbar sind die auf dem Stand des damals "zu jung für diesen Sch...ß" Gewesenen stehen geblieben.
Du solltest Dir mal heute besser Gedanken darüber machen, wieso die Flüchtlinge die DDR verlassen wollten bzw. haben. Da Du nun etwas älter geworden bist kannst Du mit dem Verweis auf Deine damalige "Jugend" heute nicht mehr punkten; wie heißt es doch so schön treffend: "Es ist nie zu spät".
Übrigens, ich denke nicht daß Du damals zu jung warst, eher ein klein wenig zu "Balla-Balla".

Aus Kassel, Wosch. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Edelknabe » 8. Februar 2014, 19:11

Siehe Interessierter mit:

"Ich hoffe Du hast den ernsten Hintergrund, den Du ungern wahrhaben möchtest bemerkt, nämlich dass viele Menschen in beiden Deutschen Staaten sich mit einem einzigen, zusammengehörenden Deutschland identifizierten, auch damals schon oder noch."

Ja genau mein älterer Freund, bitte jetzt noch zu deiner kühnen These die Prozentzahlen.Also wie viele Bürger in der damaligen BRD und wie viele in der DDR identifizierten sich? Ich weiß, wir sind voll OT aber dafür bleibt noch Zeit.

Rainer-Maria ich muss so schmunzeln als geborener DDR-Bürger....unser Volker damals schon...ein Freund vom Gesamtdeutschland hahaha
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 8. Februar 2014, 19:21

Interessierter hat geschrieben:
Ja aber warum erkennst Du eigentlich nicht, dass Deine Ausführungen und die Anderer gar nichts mit dem Thema dieses Threads zu tun haben ?


[grin] Ich erkenne das schon,finde es aber nicht so schlimm wenn man ab und an mal etwas abschweift,die Themen sind einfach zu komplex um stur und 100%auf Linie zu bleiben.Ich finde so ein bisschen abschweifen ist durchaus förderlich für das Anfeuern einer Diskussion,mit zerschießen hat das nichts zu tun,mit vorsätzlicher schon gar nicht.Ich kann mich manchmal des Eindrucks nicht erwehren,dass man diesen Verdacht des bewussten Zerschießens gerne mal einbringt wenn es mit Argumenten eng wird. [grin]
Ich bin in dem Fall in "Versuchung" geraten zu" Zerschießen "weil ich einfach auf den Satz von Volker"Man will doch nur von Deutschland nach Deutschland gehen",reagieren musste,meine Meinung dazu sagen wollte.Das habe ich getan und wir haben uns ausgetauscht,der Volker und ich und nun ist gut und zurück zum Thema,bis ich wieder mal einen Grund zum"Zerschießen"finde,mir es juckt. [flash]
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Dille » 8. Februar 2014, 20:02

Edelknabe hat geschrieben:.....bitte jetzt noch zu deiner kühnen These die Prozentzahlen.Also wie viele Bürger in der damaligen BRD und wie viele in der DDR identifizierten sich?


Na dann @Edelknabe, will ich Dir mal ein paar Denkanstöße geben. Ich erinnere mich noch sehr gut an z.B. Fernsehübertragungen von den Ausscheidungen zur letzten gesamtdeutschen Olympiamannschaft, die ja beiderseits ausgetragen wurden. Das war -- bis man dann das Publikum entsprechend präparierte -- in der DDR eine Sympathiekundgebung für die westdeutschen Teilnehmer.
Ich erinnere mich (ich war selbst anwesend) nach dem Mauerbau, ich glaube es war 1962, an eine Vorstellung von "Nabucco" in der Deutschen Staatsoper -- sinnigerweise war Ulbricht in der Loge anwesend samt Gefolge. Als er erschien, "standesgemäß" etwa 10 Minuten später, standen vereinzelt Personen auf, um ihm Applaus zu spenden. Als dann der "Gefangenenchor" erklang, standen alle anderen auf !! Das war eine deutliche Ohrfeige !
Ich erinnere mich an den Besuch von Willy Brandt in Erfurt und die Sympathiekundgebungen vor dem "Erfurter Hof" -- eine eindeutig gesamtdeutsche Demonstration. Und ich erinnere mich an diesen Tag im VEB Maschinelles Rechnen in Berlin -- irgendwie hatten am Nachmittag irgendwoher alle Kenntnis von den Ereignissen in Erfurt -- man sprach darüber zwar nicht, aber alle grinsten sich an, alle feixten sich eins !
Daß dies dann mit Helmut Schmidt in Güstrow "anders lief", verwundert wohl (fast) keinen der Leser hier --- hatte man wohl (wie manch einer heute noch) das gesamt- deutsche Momentum in Erfurt seinerzeit schwer unterschätzt und das durfte auf keinen Fall nochmals passieren !

Aus meinem Erleben meine ich sagen zu können, daß es eine positive Grundhaltung zu einem vereinten Deutschland auch in der DDR gab (eher vielleicht sogar weniger in der Bundesrepublik) --- wobei sich ein DDR- Bürger (und ein Bundesbürger natürlich auch) dies zu seinen Lebzeiten schwerlich vorstellen konnte. (ich meine jetzt damit nicht ein "sozialistisches" vereintes Deutschland)

Gruß, Dille
Zuletzt geändert von Dille am 8. Februar 2014, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Edelknabe » 8. Februar 2014, 20:16

Dille Danke für deinen Text aber ich würde doch eher einen Extrafred aufmachen, würde ihn also nennen "Der damalige Traum vom Gesamtdeutschland, in BRD und DDR in Prozentzahlen". Nur welcher Oberfred wäre dazu geeignet?

Rainer-Maria
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Dille » 8. Februar 2014, 20:19

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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon vs1400 » 8. Februar 2014, 20:44

Dille hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:..... hab mir damals oft gedacht, warum gab es von seiten der damaligen brd nicht ne eindeutige aussage, dass flüchtlinge zb. zurückgeschickt werden und nur offiziell ausgereiste bzw. ausgewiesene aufnahme erhalten.


Hallo Torsten -- ja das war der Traum der DDR- Führung, die bundesdeutschen Behörden als Erfüllungsgehilfen ihres Grenzregimes !! Ja, wie verquer ist denn diese Denke ?? Das geht mir jetzt verdächtig in eine Richtung, daß nicht nur der "Grenzverletzer" schuld an seinem Schicksal war (falls er an Leib und oder Leben beeinträchtigt wurde), sondern auch die Bundesregierung, die nicht gesagt hat "..laßt es gleich sein, wir schicken euch eh zurück..." --- einzig ohne Schuld waren dann die Verantwortlichen für das Grenzregime und deren Gehilfen.

Da muß man doch mal klarstellen, daß mit beiden Füßen auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland stehend, deren Recht galt, DDR- Recht hatte damit keine Puseratze Bedeutung mehr, soweit es allgemein anerkannten Rechts- Grundsätzen widersprach. Und es war eben kein allgemein anerkannter Rechts- Grundsatz, daß ich meine Staatsbürger mit Waffengewalt am Verlassen des DDR- Rechtsgebiets hindere ! Und die sog. "legalen Möglichkeiten" waren ein Hohn, und wenn schon die "souveräne DDR" als UN- Mitglied angesprochen wird, sie hatte auch die "Allgemeine Deklaration der Menschenrechte" unterzeichnet mit ihrem Beitritt.

Und ansonsten war die Aufnahme- Praxis der Bundesrepublik auch nicht auf DDR- Bürger beschränkt (die ja mit diesem Schritt wohl deutlichst zu erkennen gaben, daß sie dies eben nicht sein wollten !), sondern auch z.B. Tschechen, Ungarn etc. -- ebenfalls "souveräne Staaten", deren Begehren äußerst wohlwollend geprüft wurde (sofern die Vorfahren mal einen deutschen Schäferhund hatten, durften sie bleiben).

Aber nehmen wir mal kurz an, die Bundesrepublik hätte sich so verhalten, wie von der DDR (und Torsten ?) gewünscht --- was hätte denn da aus z.B. Wolf Biermann werden sollen ?? Die DDR will ihn nicht mehr, die Bundesrepublik schickt ihn zurück, hätte er dann auf dem Westteil des Bahnhof Friedrichstraße leben sollen ?? Oder hätte die DDR kraft ihrer strotzenden Souveränität die Bundesrepublik angewiesen, den Kerl ja zu behalten (ausnahmsweise) ??

Ja, noch zu "Deutschland" --- ich war niemals "DDR- Bürger", ja, ich hatte zeitweise den blauen Personalausweis. Aber erstens habe ich das noch ernstgenommen, daß meine Nationalität auch als DDR- Bürger lange Jahre noch "deutsch" war -- ich war auch nach DDR- Lesart "Deutscher" -- (nicht vergessen !), und ich habe auch noch den Text der DDR- Nationalhymne gelernt und auch noch lange Jahre gesungen, später dann auch noch "im Kopf" mitgesungen -- diesen Text finde ich sehr schön.

Und "im Westen" habe ich dieses Schild "Vergessen sie nicht, sie fahren weiter durch Deutschland" immer wahrgenommen und auch immer ernstgenommen. Ich will mal @Karnak auch widersprechen -- ich empfand dieses Schild mehr an jene Bundesbürger gerichtet, die in ihrer Denke meinten, sie kommen jetzt zu den Hottentotten oder in sowas wie eine "Sowjetrepublik" und froh waren, wenn sie da "heil" wieder raus sind. Ich habe das nie als Anspruch wahrgenommen, sondern immer als Mahnung.
Und -- zur "Souveränität" gehört nicht nur, Mitglied der UNO zu sein, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes und auch nach innen "souverän" zu sein, d.h. seine Staatsbürger für voll zu nehmen, sie nicht wie Unmündige zu behandeln, Mitsprache zu gewährleisten, Kritik nicht nur zuzulassen, sondern zu fördern....

Gruß, Dille


nicht IST Dille,
es waren damals meine gedanken.
ich bin doch damals in diesem land aufgewachsen und man vermittelte mir rechtes zu tun. auf den fahndungslisten stand nicht geschrieben, dass xy nur das land verlassen möchte und man ihn nicht gehen lassen will. woher sollte mir damals bekannt gewesen sein, dass es antragstellern oft erheblich schwer gemacht wurde? ich war nicht in der kirche und politik ging mir am ... vorbei, daher war und wollte ich auch nie einer partei beitreten.
nun kannst du mir ja noch das westfernsehen empfehlen und ja Dille, das hab ich auch gesehen. die einen sagten hü und die anderen hott, wem sollte man denn da nun glauben?
wenn westbesuch zu hause war hörte ich dann auch sehr oft von ihnen die worte " naja, im westen ist auch nicht alles gold, was glänzt".

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Dille » 8. Februar 2014, 21:49

vs1400 hat geschrieben:
ich bin doch damals in diesem land aufgewachsen und man vermittelte mir rechtes zu tun. auf den fahndungslisten stand nicht geschrieben, dass xy nur das land verlassen möchte und man ihn nicht gehen lassen will. woher sollte mir damals bekannt gewesen sein, dass es antragstellern oft erheblich schwer gemacht wurde? ich war nicht in der kirche und politik ging mir am ... vorbei, daher war und wollte ich auch nie einer partei beitreten.
nun kannst du mir ja noch das westfernsehen empfehlen und ja Dille, das hab ich auch gesehen. die einen sagten hü und die anderen hott, wem sollte man denn da nun glauben?
wenn westbesuch zu hause war hörte ich dann auch sehr oft von ihnen die worte " naja, im westen ist auch nicht alles gold, was glänzt".

gruß vom Torsten [hallo]


@Torsten -- ich hab' da immer eine gewisse Scheu, Dir zu antworten, weil ich eben nicht "..ein paar Meilen in Deinen Mokassin gelaufen bin...", sprich in Deinen Armeestiefeln. An mir ist dieser Kelch zum Glück vorbeigegangen, außer während der 46 Tage konnte mich keiner anbrüllen, und selbst das war ja noch halber Spaß....
Ich bin nun ein paar Tage älter als Du, ich konnte noch als Halbwüchsiger nach West- Berlin, ich wuchs in einem Elternhaus auf, das von Krieg, Nachkrieg und Militarismus die Schnauze voll hatte --- und plötzlich wieder die alten Rituale, die alten Uniformen mit angeblich neuem Inhalt sah. Mein Elternhaus hat mich nie "beeinflußt" -- ich hab' es jedenfalls nie wahrgenommen, vielleicht war es eher so subtil, wie ich es heute mit meiner Frau auch mache -- wenn sie irgendsoeine Ballerei im Fernsehen anschaut, sage ich nur "..brauch' ich nich'..." und gehe.... Jedenfalls wäre ich wohl niemals auf die Idee gekommen, freiwillig zu einer Armee zu gehen.....
Dieser letzte Teil ging jetzt eben gerade nicht gegen Dich, sondern ich wollte nur sagen, wie mit einer Erziehung, Beeinflussung -- selbst wenn nicht wahrgenommen -- eben eine "Haltung" entsteht. Ich behaupte mal ganz dreist, selbst wegen eines Vorteils (z.B. Studienplatz) hätte ich mich nicht korrumpieren lassen. Trotzdem kann ich aber gut verstehen, wenn einer oder mehrere dieser Faktoren fehlen, daß ein junger Mann auch zu einem anderen Ergebnis kommen kann, ob aus Überzeugung oder aus Opportunismus. Nur --- dort an der Grenze muß doch das Bewußtsein gekommen sein, warum man dort steht (Du hast es ja auch so beschrieben), welches Bild vom "Grenzverletzer" einem vermittelt wird, (und ich z.B. wäre wohl auf keiner "Fahndungsliste" gewesen, sondern einfach so aufgetaucht), wohin die Sperreinrichtungen gerichtet sind.
Und ich glaube Dir und anderen Grenzsoldaten, die sich einer Diskussion stellen, auch ihre Gewissensnot und ihre Hoffnung, nie in eine derartige Situation zu kommen, schiessen zu sollen --- aber bittschön' Torsten, war es dann nicht überaus arrogant von mir, meine Vätergeneration nach ihrem Tun während des Krieges zu fragen ? (ich will damit jetzt nicht Krieg und DDR- Grenzregime gleichsetzen) Sie hatten im Verweigerungsfall womöglich ihr eigenes Leben riskiert -- wenn ich das heute von DDR- Grenzsoldaten lese, frage ich mich doch ernsthaft, ob ich vor 30 Jahren ein "Recht" hatte, in der Verwandtschaft/ Bekanntschaft mal nachzufragen wie das so war... (s. oben "...Mokassins...") -- alles "..ihr hättet doch aber..." war doch dann ungerecht ?? Und mit dem "ungerecht" dann auch keine Lehren für sich selbst zu ziehen ??

Ich habe für mich Lehren gezogen --- und habe mich dennoch korrumpieren lassen, indem ich wegen meines Studiums eben doch die Kalaschnikow genommen habe für 46 Tage --- und insofern stelle ich auch mal anderen Nutzern die Frage, wo liegt denn so die Grenze zwischen eigenem moralischen Anspruch und Opportunismus ?? Ja -- Baupionier ist für mich eine ehrenwerte Alternative !
Mir gefällt nämlich weder, daß @Torsten wegen seines UaZ angegiftet wird, noch @Volker wegen seiner SED- Zugehörigkeit. Dennoch würde mich mal interessieren, warum für @Volker keine der Alibi- Parteien Ost- CDU oder LDPD eine Alternative war ??

Gruß, Dille
Dille
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon vs1400 » 8. Februar 2014, 22:36

vielen dank Dille,
mehr brauch ich zu deinem sehr guten text nicht sagen.

ne kleine geschichte noch von mir dazu, wegen des gegenseitigen verstehens.
vor einigen jahren verstarb mein opa, was mir sehr weh tat da ich sehr gerne und oft bei meinen großeltern war/ bin. er erlebte damals krieg und gefangenschaft und brachte es nie übers herz darüber zu sprechen. meine oma, im letzten jahr, sprach mit mir über ihre jugend und die zeit beim bdm. etwas verlegen und leicht entschuldigend gestand sie mir ne sehr überzeugte gewesen zu sein, sie sagte mir " junge, wenn der krieg nicht ausgegangen wäre, wer weiß was aus mir geworden wär." da hab echt ganz kurz geschluckt, mich an meine zeit erinnert und konnte ihr sehr gut vermitteln sie nicht falsch verstanden zu haben.

in diesem sinne Dille,
bleib so wie du bist.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Februar 2014, 22:58

Ich möchte Dir, Dille da gern drauf antworten:
Als mein Vater mir erzählte, wie es für ihn in QLB war, als er aus der Kriegsgefangenschaft kam, leuchtete mir ein, warum er schwor, niemals im Leben in eine Partei einzutreten. Völlig unlogisch erscheint dann, dass er in ein kommunistisches Schwiegerelternhaus einheiratete.
Mein Schwiegervater wiederum war auch mal ein überzeugter Kommunist. Ihn erlebte ich nur noch 2 Jahre. Die Zeit reichte aber, mir zu vermitteln, nie in die SED einzutreten. Er war bitter enttäuscht von dem Kurswechsel und den (heute weiß man) Verbrechen im Namen dieser Partei.

Für mich stand fest, niemals in irgendeine Partei, so wie auch mein Vater, einzutreten.
Es gab darum für mich nie die Überlegung in eine der Blockflötenparteien einzutreten. Das war der Stand, bis zum Ende meiner Meisterausbildung. Ich wurde nie bis dato zu einem Eintritt gedrängt.
Für die letzten 5 neuen Meister im WBK stand noch eine einzige Meisterstelle aus.
Nun kam das entscheidende Kadergespräch. Ich war erst als Brigadier und zuletzt als Meister operativ eingesetzt. Als Einziger von den fünfen.
Als ich annahm meinen neuen Arbeitsvertrag unterschreiben zu können, wurde mir statt dessen eine Verpflichtungserklärung für den Beitritt in die Kampfgruppe vorgelegt.
4 blaue Ormeg-Seiten waren bereits dicht Maschine geschrieben fix und fertig als Gesprächsprotokoll ausgefüllt. Also bevor geredet wurde. "Hier unterschreibe mal…"
Dille, Du kannst es nicht wissen, aber ich bin aufgebraust, total empört. Denn ich habe nach der NVA geschworen nie wieder eine Waffe anzufassen.
Ich war außer mir. Der BGLer wars wohl, der die Kurve zuerst kriegte und dann sagte, dass es wohl ein Versehen, ein Irrtum sei, denn ich wolle ja in die SED!
Nächster Hammer!
Nur den kannte ich sehr gut und der war so alt wie mein Vater… Der wollte für mich retten, was momentan zu retten war.
Ich beruhigte mich langsam und bat um Bedenkzeit.
Zu Hause wurde alles mit meiner Frau durchgekaut und dann unser Zukunftsaussichten beredet. Wir hatten bis dahin zusammen knapp 1000.- Mark in der Monatsfamilienkasse.

So, den groben Rest kennen alle. Ich habe mich damals für eine "ordentliche" Gehaltsaufstockung verkauft.
Dieses war in meinem ganzen Leben mein einziger gravierender Makel. Ich weiß nicht, wie es dort im WBK ohne meine Unterschrift weitergegangen wäre!?

Ich beschwöre, dass dieser erste Ormegabzug dazu benutzt wurde. Es wurde lediglich "Kampfgruppe der Arbeiterklasse" durchgeixt und durch "Sozialistische Einheitspartei Deutschlands" ersetzt. Zum Glück habe ich den Durchschlag immer noch.
Es werden nicht viele 100% geradlinige DDR-Lebensläufe existieren. Das ist normal. Nur sollte man sich irgendwann weiterentwickeln, analysieren, Schlüsse ziehen. Ich habe das getan, niemals diese eine dunkle Stelle ausgespart, weil sie auch zu mir gehört und freiwillig in meiner Lebensgeschichte Erwähnung findet.

Als ich 1977 in einen ehemaligen Privatbetrieb wechselte, der gerade 5 Jahre zuvor "freiwillig" zwangsenteignet wurde, erlebte ich anderes. Hier war von vielleicht 15 Meistern nur einer in der Partei und eben ich… Kaum jemand hat solch ein Parteikram zuvor in diesem Betrieb interessiert. Und so sah ich schon damals, dass es eben auch anders gehen konnte. Ich hätte vielleicht schon 1974 im WBK kündigen müssen, statt in die SED einzutreten, aber für uns als junge Familie ging es damals ums Geld.

Lieber Dille, ich hoffe mein Statement stellt Dein Interesse zufrieden.

Gruß Volker

PS: Dille, der Baupionier war auch bewaffnet! Nur der Bausoldat war der Verweigerer. Ich wusste von dieser Möglichkeit vor 1970 als Atheist noch nichts!
Volker Zottmann
 

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