Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Wie sieht es heute an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aus?

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Spartacus » 6. Februar 2014, 19:26

Außer einigen guten Freunden von uns waren auch Michaels Arbeitskollegen vollzählig erschienen, was für sie ein Nachspiel hatte. Zunächst wurden sie auf der Rückfahrt von Stasi-Wagen bis zu ihren Wohnungen verfolgt. Einige Tage darauf wurde der Brigadier gemaßregelt. Das Erscheinen der ganzen Brigade wäre eine Provokation gewesen. Was für ein Staat!


Das fand ich klasse! [super]

LG

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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Neun » 6. Februar 2014, 19:28

Was genau, verfolgen oder maßregeln?

Ja Ironie aus, aber man sollte sich schon klar ausdrücken bei solchen Themen.
Zuletzt geändert von Neun am 6. Februar 2014, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
Neun
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon vs1400 » 6. Februar 2014, 19:29

Volker Zottmann hat geschrieben:Na, URLAUB beendet?

Wo war denn jedes bekannt gewordene Grenzvorkommnis gespeichert?
Torsten, hast Du schon mal was von "im übertragenen Sinne" gehört? Na also! (Falls Neun als Stasi im Osten nicht findet…) [wink]

Gruß Volker


ich hab dir lediglich ne frage gestellt. doch mehr wie blöde anmachen kommen von deiner seite leider nicht.
im übertragenen sinne hätteste wohl besser vorher informiert. passt aber zu dir.

deine aussage über Neun den bösen schtasi sollte dir zu denken geben. erinnerst dich hoffentlich noch an die anfangszeit im forum, wie du von einigen usern als genosse zottmann betitelt wurdest,
war dir das angenehm und recht?
soweit ich mich erinnern kann nicht und du hast dich mächtig darüber aufgeblasen. zur recht muss ich sagen, doch dann solltest du es bei anderen ebenso händeln.

um deine frage zu beantworten.
wegen derartiger blöder anmachen ziehe ich mich wieder zurück.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon augenzeuge » 6. Februar 2014, 19:31

Spartacus hat geschrieben:
Außer einigen guten Freunden von uns waren auch Michaels Arbeitskollegen vollzählig erschienen, was für sie ein Nachspiel hatte. Zunächst wurden sie auf der Rückfahrt von Stasi-Wagen bis zu ihren Wohnungen verfolgt. Einige Tage darauf wurde der Brigadier gemaßregelt. Das Erscheinen der ganzen Brigade wäre eine Provokation gewesen. Was für ein Staat!


Das fand ich klasse! [super]

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Ja, ich auch. Die Unzufriedenheit wuchs und damit der Mut, sich dem Unrecht entgegenzustellen. Ein Mosaikstein für den Herbst '89.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Edelknabe » 6. Februar 2014, 19:42

Siehe Jörg mit:

"Ja, ich auch. Die Unzufriedenheit wuchs und damit der Mut, sich dem Unrecht entgegenzustellen. Ein Mosaikstein für den Herbst '89.
AZ"

Ich freu mich für dich Jörg. Hast Alles richtig gemacht...wohl wegen dem vielen Unrecht.Haste schön geschrieben, das mit dem Mosaikstein....

Rainer-Maria du überlegst jetzt bestimmt, wie...das gemeint ist?
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon augenzeuge » 6. Februar 2014, 19:51

Edelknabe hat geschrieben: du überlegst jetzt bestimmt, wie...das gemeint ist?


Naja, ich suche mir die beste Antwort aus. [wink] Mit dem was ich persönlich getan habe, hat doch meine Aussage nichts zu tun, eher mit denen, die Montagabend auf Achse waren....
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Neun » 6. Februar 2014, 20:03

augenzeuge hat geschrieben:die Montagabend auf Achse waren....
AZ


Montagsabend? In der DDR? Ja das waren doch beinahe Millionen, erst recht 1984!
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Sirius » 6. Februar 2014, 20:22

Neun hat geschrieben:Gibt es denn Unterlagen zu dem Vorgang, sonst sind doch auch oft Skizzen und Berichte dabei. Würde mich schon interessieren auf was für Gedanken er da im Suff gekommen ist und ob an der Notwehrbehauptung etwas dran ist, bzw. ob der Du Grenzposten zumindest theoretisch eine Gefährdung für sich annehmen konnten. Urteil wäre auch interessant.


Zumindest lässt sich bei der Schilderung die Verzweiflung eines Vaters der ein Kind verloren hat und trotzdem seine Familie weiter zusammen halten muss sehr gut nachvollziehen.


Ja, gibt es. Detailliert im Urteil des Landgerichts:

http://www.chronik-der-mauer.de/index.p ... art/page/0

http://www.chronik-der-mauer.de/index.p ... 909/page/0


Als kurze Version bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Michael-Horst_Schmidt
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Neun » 6. Februar 2014, 20:47

Danke, eigentlich schlimm das er noch zu retten gewesen wäre wenn das Sanitätswesen der GT besser und flächendeckender organisiert gewesen wäre.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. Februar 2014, 21:14

Neun hat geschrieben:eigentlich schlimm das er noch zu retten gewesen wäre wenn das Sanitätswesen der GT besser und flächendeckender organisiert gewesen wäre.


Gibt es da Erklärungen für, warum das eigendlich nicht so war....es ist doch eigendlich unlogisch und den Punkt hätten man nach Peter Fechter doch überdenken müssen....

....mal in die Runde frag....


Mara
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Wosch » 6. Februar 2014, 21:21

Neun hat geschrieben:Danke, eigentlich schlimm das er noch zu retten gewesen wäre wenn das Sanitätswesen der GT besser und flächendeckender organisiert gewesen wäre.



Deine "Betroffenheit" konnte man schon förmlich an Deinen vorigen "Äußerungen" erkennen. Ist nur gut daß man dafür keine lange Nase bekommt, nicht wahr?! War doch selber schuld wenn er da mit ´ner Leiter rumlief, oder?!
Bist Du krank, oder warum machst Du plötzlich so auf scheinheilig??

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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Neun » 6. Februar 2014, 21:24

Selbst wenn ich davon ausgehe, wie Du ja unterstellst, dass er selbst Schuld war, warum sollte mich der Tod eines Menschen erfreuen? Oder einfach reiner Eigennutz, diese Artikel würden heute nie im Netz stehen wenn er damals überlebt hätte? Vielleicht stört mich ja auch, dass im Falle eines Falles auch ein verletzter AGT keine schnellere Hilfe hätte erwarten können?

Such Dir einfach aus was Dir gefällt... who cares...
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon augenzeuge » 6. Februar 2014, 22:27

Das war kein vorbildlicher Grenzdienst. Das war ein Dienst ohne Verstand! Dennoch wurde man belobigt.... [sick]

"Bei unverzüglicher ärztlicher Hilfe hätte sein Leben mit Sicherheit erhalten werden können."


Wenn man nach 23 Jahren Mauer und den vielen Verletzten und Toten immer noch nicht eine mögliche Notversorgung organisiert hat, so kann man das eindeutig als Vorsatz betrachten. Es war so gewollt. So wie es auch gewollt war, dass man junge Leute zu willenlosen, ängstlichen Vollstreckern, welche nichts mehr fürchteten als die Strafe in Schwedt, ausbildete. Denn sie wussten nicht, was sie tun....und manche meinen noch heute, das war Sozialismus.....
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Februar 2014, 23:25

vs1400 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Na, URLAUB beendet?

Wo war denn jedes bekannt gewordene Grenzvorkommnis gespeichert?
Torsten, hast Du schon mal was von "im übertragenen Sinne" gehört? Na also! (Falls Neun als Stasi im Osten nicht findet…) [wink]

Gruß Volker


ich hab dir lediglich ne frage gestellt. doch mehr wie blöde anmachen kommen von deiner seite leider nicht.
im übertragenen sinne hätteste wohl besser vorher informiert. passt aber zu dir.

deine aussage über Neun den bösen schtasi sollte dir zu denken geben. erinnerst dich hoffentlich noch an die anfangszeit im forum, wie du von einigen usern als genosse zottmann betitelt wurdest,
war dir das angenehm und recht?
soweit ich mich erinnern kann nicht und du hast dich mächtig darüber aufgeblasen. zur recht muss ich sagen, doch dann solltest du es bei anderen ebenso händeln.

um deine frage zu beantworten.
wegen derartiger blöder anmachen ziehe ich mich wieder zurück.


Ich habe ebenfalls auf Deine Frage ordentlich geantwortet. Nichts mit Anmache! Weder Neun, noch Dir gegenüber. Du hörst schon das Gras wachsen Torsten...
Volker Zottmann
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon vs1400 » 6. Februar 2014, 23:58

Volker Zottmann hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Na, URLAUB beendet?

Wo war denn jedes bekannt gewordene Grenzvorkommnis gespeichert?
Torsten, hast Du schon mal was von "im übertragenen Sinne" gehört? Na also! (Falls Neun als Stasi im Osten nicht findet…) [wink]

Gruß Volker


ich hab dir lediglich ne frage gestellt. doch mehr wie blöde anmachen kommen von deiner seite leider nicht.
im übertragenen sinne hätteste wohl besser vorher informiert. passt aber zu dir.

deine aussage über Neun den bösen schtasi sollte dir zu denken geben. erinnerst dich hoffentlich noch an die anfangszeit im forum, wie du von einigen usern als genosse zottmann betitelt wurdest,
war dir das angenehm und recht?
soweit ich mich erinnern kann nicht und du hast dich mächtig darüber aufgeblasen. zur recht muss ich sagen, doch dann solltest du es bei anderen ebenso händeln.

um deine frage zu beantworten.
wegen derartiger blöder anmachen ziehe ich mich wieder zurück.


Ich habe ebenfalls auf Deine Frage ordentlich geantwortet. Nichts mit Anmache! Weder Neun, noch Dir gegenüber. Du hörst schon das Gras wachsen Torsten...

ich war nicht im urlaub und hab mich hier offiziell nicht in "urlaub" abgemeldet. mir geht dabei lediglich um die persönliche anmache und diesbezüglich hast du es leider drauf, weidest dich an anderen und vergisst vollkommen, dass du dich hast kaufen lassen, für 180,- lappen.
ich nehme dir dein damaliges verhalten keinesfalls übel, doch zb. Neun hat ne komplett andere lebensgeschichte und steht auch dazu.
wo beginnt heutige gerechtigkeit?
meinst du nicht auch, dass einige dem "zottman" und wenn es nur aus neid ist, gern die scheiben einwerfen würden, sich jedoch heute sagen was solls?

ich höre auch nicht das gras wachsen, es zählen fakten
und nicht fun.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 7. Februar 2014, 08:32

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Neun hat geschrieben:eigentlich schlimm das er noch zu retten gewesen wäre wenn das Sanitätswesen der GT besser und flächendeckender organisiert gewesen wäre.


Gibt es da Erklärungen für, warum das eigendlich nicht so war....es ist doch eigendlich unlogisch und den Punkt hätten man nach Peter Fechter doch überdenken müssen....

....mal in die Runde frag....


Mara

Ein Sanitätswesen der GT in dem Sinne gab es gar nicht,wurde nie so organisiert.Es hätte ja ein Sanitätswesen sein müssen,dass speziell auf Schussverletzungen und ähnliches ausgebildet hätte sein müssen,zumindest wenn es den eventuellen Gefahren für die die an der Grenze hätten verletzt werden können Rechnung getragen hätte.Und das man das,für den Fall der Fälle eigentlich dann so brauchte,dass wollte man nicht mal vor sich selbst zugeben.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Edelknabe » 7. Februar 2014, 08:48

Siehe Neun und Mara mit:

"Neun hat geschrieben:
eigentlich schlimm das er noch zu retten gewesen wäre wenn das Sanitätswesen der GT besser und flächendeckender organisiert gewesen wäre.


Gibt es da Erklärungen für, warum das eigendlich nicht so war....es ist doch eigendlich unlogisch und den Punkt hätten man nach Peter Fechter doch überdenken müssen....

....mal in die Runde frag...."

Mara

Ich habe selber(Augenzeuge) einen schweren Unfall im Grenzgebiet nahe der Bahnlinie Büchen miterlebt. Unwegsames Gelände, Waldgebiet, so gut wie keine Strasse außer so ne Art nieder gefahrenes Gelände. Eine verletzte Schlagader bei einem Pionier durch Einsatz von Kettensäge musste notdürftig abgebunden werden, der junge Mann hatte noch Glück, das sein Fuß nicht im Stiefel blieb. Der ganze Transport ins KH-Boizenburg erfolgte per LKW W 50 LA/A(geländegängige Variante)

Heute, ja heute würde man den Rettungshubschrauber anfordern. Nur damals, vor gut 36 Jahren war der Fortschritt eben noch nicht so weit.

Rainer-Maria also wohl immer bissel bei dem Ruf nach "Sofort-Hilfe" die damaligen Zeiten beachten!

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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Interessierter » 7. Februar 2014, 08:56

Unbestreitbar ist doch zweifelsfrei, dass die Stasi die Hinterbliebenen belog, dass sie ihnen die Tötung des Flüchtlings verschwieg, sogar eine Vermisstenanzeige aufnahm und eine Legende aufbaute, ohne Rücksicht auf die Empfindungen der Hinterbliebenen.

Der Sinn für eine derartige, unmenschliche Verhaltensweise will mir nicht in den Kopf. Welchem Zweck diente ein so widerwärtiges Verhalten, wenn man wenige Tage später ohnehin, die Tötung ( gefühlte Ermordung ) zugab ?

Welchen Sinn hatten die vom MfS inszenierten Beerdigungen, das Abverlangen von Verschwiegenheit usw. ? War man wirklich so dumm zu glauben, dass Familien deren Angehöriger einem Verbrechen dieser DDR zum Opfer gefallen war, schweigen würden ?

Für mich steht fest, die SED und das MfS waren sich des Unrechts bzw.der Verbrechen sehr wohl bewusst. Die Versuche der Vertuschung dieser Taten, die Versuche möglichst vom Westen ungesehen, die Getöteten oder Verletzten an der Grenze schnell fortzuschaffen oder die Getöteten einfach ohne Wissen der Angehörigen verbrennen zu lassen, sind ein klares Indiz dafür.

Die Krönung der Unverschämheit, Dreistigkeit oder Dummheit bleibt es aber, wenn heute " schlichte Gemüter " diese Verbrechen, trotz rechtskräftiger Verurteilungen von AGT und der politisch Verantwortlichen, immer noch versuchen zu rechtfertigen.

@ Neun: Deine persönlichen Zwänge nach aussen so zu schreiben als hätte ein Wolf Kreide gefressen, bleibt Dir ja unbenommen; aber lass Dir gesagt sein, dass mir persönlich ein Lehrer in der DDR, der mit seinen Schülern arbeitete, immer noch 1000mal menschlich und charakterlich wertvoller ist, als ein Vernehmer der Bürger solange bearbeitete bis sie das aussagten, was für die erfundene Anklage erforderlich war.

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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Neun » 7. Februar 2014, 09:35

Deine persönlichen Zwänge nach aussen so zu schreiben als hätte ein Wolf Kreide gefressen, bleibt Dir ja unbenommen


Ist es Dir wohl entgangen, dass ich schon vor einem Jahr nichts anderes als mein Unverständnis über solche Maßnahmen zum Ausdruck brachte? Hat also nichts mit meinen aktuellen Bestrebungen zu tun, und wenn dieses Forum hier ins Gewicht fallen würde dann würde ich hier aktuell ebenfalls gar nicht schreiben, auch keine "Kreide". Aber Du hast es immerhin versucht!
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 7. Februar 2014, 09:40

Interessierter hat geschrieben:Unbestreitbar ist doch zweifelsfrei, dass die Stasi die Hinterbliebenen belog, dass sie ihnen die Tötung des Flüchtlings verschwieg, sogar eine Vermisstenanzeige aufnahm und eine Legende aufbaute, ohne Rücksicht auf die Empfindungen der Hinterbliebenen.

Der Sinn für eine derartige, unmenschliche Verhaltensweise will mir nicht in den Kopf. Welchem Zweck diente ein so widerwärtiges Verhalten, wenn man wenige Tage später ohnehin, die Tötung ( gefühlte Ermordung ) zugab ?

Welchen Sinn hatten die vom MfS inszenierten Beerdigungen, das Abverlangen von Verschwiegenheit usw. ? War man wirklich so dumm zu glauben, dass Familien deren Angehöriger einem Verbrechen dieser DDR zum Opfer gefallen war, schweigen würden ?

Für mich steht fest, die SED und das MfS waren sich des Unrechts bzw.der Verbrechen sehr wohl bewusst. Die Versuche der Vertuschung dieser Taten, die Versuche möglichst vom Westen ungesehen, die Getöteten oder Verletzten an der Grenze schnell fortzuschaffen oder die Getöteten einfach ohne Wissen der Angehörigen verbrennen zu lassen, sind ein klares Indiz dafür.

Die Krönung der Unverschämheit, Dreistigkeit oder Dummheit bleibt es aber, wenn heute " schlichte Gemüter " diese Verbrechen, trotz rechtskräftiger Verurteilungen von AGT und der politisch Verantwortlichen, immer noch versuchen zu rechtfertigen.

@ Neun: Deine persönlichen Zwänge nach aussen so zu schreiben als hätte ein Wolf Kreide gefressen, bleibt Dir ja unbenommen; aber lass Dir gesagt sein, dass mir persönlich ein Lehrer in der DDR, der mit seinen Schülern arbeitete, immer noch 1000mal menschlich und charakterlich wertvoller ist, als ein Vernehmer der Bürger solange bearbeitete bis sie das aussagten, was für die erfundene Anklage erforderlich war.

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Du hast recht,man hat immer erstmal versucht derartige Vorfälle an der Grenze nicht öffentlich werden zu lassen,zu vertuschen.Oft genug ist das nicht gelungen.Der offizielle Tenor zur Begründung war,man will dem"Gegner"keine Munition liefern.Ob man sich eines Unrechts bzw.eines Verbrechens bewusst war,darüber kann man streiten,viele ,sehr viele haben es anders gesehen,für sie war es ein Akt der Selbstverteidigung zur Erhaltung eines Staates und Systemes was man zumindest perspektivisch für das Bessere hielt.Der Versuch ein Volk zu"seinem Glück zu zwingen",bis hin zu der "drakonischen"Grenzsicherung war natürlich eine einzige Katastrophe,zum Untergang verurteilt.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon SkinnyTrucky » 7. Februar 2014, 09:47

Edelknabe hat geschrieben:also wohl immer bissel bei dem Ruf nach "Sofort-Hilfe" die damaligen Zeiten beachten!


Ja eben....Hubschrauber sah man alle paar Tage mal fliegen und es gab UAZ-Busse als Saniversion....ausserdem hatte man mit dem Kontrollweg eine prima durchgängige Strasse....in der Saniausbildung war man auch nich grad doof....ich hab selber im DRK unter anderen die Versorgung von Schussverletzungen gelernt....

....wenn man überlegt, das die Grenzerausbildung 6 Monate dauerte, gab es doch genug Zeit, jedem Soldaten umfassend als Ersthelfer zu trainen und jedes Postenpaar mit einem Erstehilfekit loszuschicken....

....aber ich merk schon, der Jäger Mielke hatte auch keine Ausbildung in Veterinärmedizin.... [muede]

Unverständlich, das man in soeinem Bereich keine Pläne hatte, wie man Verletzte schnellstmöglich jede Hilfe bieten konnte....


groetjes

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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 7. Februar 2014, 09:52

Edelknabe hat geschrieben:Siehe Neun und Mara mit:

"Neun hat geschrieben:
eigentlich schlimm das er noch zu retten gewesen wäre wenn das Sanitätswesen der GT besser und flächendeckender organisiert gewesen wäre.


Gibt es da Erklärungen für, warum das eigendlich nicht so war....es ist doch eigendlich unlogisch und den Punkt hätten man nach Peter Fechter doch überdenken müssen....

....mal in die Runde frag...."

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Ich habe selber(Augenzeuge) einen schweren Unfall im Grenzgebiet nahe der Bahnlinie Büchen miterlebt. Unwegsames Gelände, Waldgebiet, so gut wie keine Strasse außer so ne Art nieder gefahrenes Gelände. Eine verletzte Schlagader bei einem Pionier durch Einsatz von Kettensäge musste notdürftig abgebunden werden, der junge Mann hatte noch Glück, das sein Fuß nicht im Stiefel blieb. Der ganze Transport ins KH-Boizenburg erfolgte per LKW W 50 LA/A(geländegängige Variante)

Heute, ja heute würde man den Rettungshubschrauber anfordern. Nur damals, vor gut 36 Jahren war der Fortschritt eben noch nicht so weit.

Rainer-Maria also wohl immer bissel bei dem Ruf nach "Sofort-Hilfe" die damaligen Zeiten beachten!

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Wenn es nun auch pervers klingt,nüchtern betrachtet, es war ja nun in den 30 Jahren Mauer auch nicht so,dass es täglich,regelmäßig, zu derartigen Vorfällen an der Grenze kam,es war und blieb immer die große Ausnahme.Ich habe in 13 Jahren nicht einmal die Waffe gezogen.Der Druck solch ein Sanitätswesen in einer entsprechend hohen Einsatz-und Verfügungsbereitschaft über 30 Jahre und über den gesamten Grenzverlauf,und nur das hätte ja einen Sinn gemacht, vorzuhalten, war also nicht so drückend.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Februar 2014, 10:34

Nun macht Euch mal nicht lächerlich.
Es brauchte doch keine volle Stunde, bis ein Angeschossener an der Berliner Mauer im Krankenwagen sitzen konnte….
Das hat wohl eher mit der Einstellung der Befehlsgeber zu tun, die in dem "Grenzverletzer" gesellschaftlichen Abschaum sahen. Und so blieben eben Tote oder Verletzte über Gebühr lange liegen.
Ich erinnere nur an den Satz den ich las: "Nun blutet das Schwein aus!" (so im Harz protokolliert)

Gruß Volker
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Nostalgiker » 7. Februar 2014, 10:37

Und wie oft wurde dieser "Satz" von wie vielen sinngemäß in den knapp 30 Jahren Mauer/Grenze ausgesprochen? Lass mal die berühmte Kirche im Dorf Zotti und dramatisiere nicht unnötigerweise.

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon SkinnyTrucky » 7. Februar 2014, 10:38

Kristian hat geschrieben:Wenn es nun auch pervers klingt,nüchtern betrachtet, es war ja nun in den 30 Jahren Mauer auch nicht so,dass es täglich,regelmäßig, zu derartigen Vorfällen an der Grenze kam


Kristian, in Fabriken kommt es auch eher selten zu schwerwiegenden Arbeitsunfällen aber trotzdem hat man Notfallpläne....

....das der Arbeitsschutz darüber hinaus meist sehr hoch gehalten wird, will ich nur am Rande erwähnen.... [wink]


groetjes

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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Februar 2014, 10:44

Thoth hat geschrieben:Und wie oft wurde dieser "Satz" von wie vielen sinngemäß in den knapp 30 Jahren Mauer/Grenze ausgesprochen? Lass mal die berühmte Kirche im Dorf Zotti und dramatisiere nicht unnötigerweise.

Thoth


Das werde ich als beredtes Beispiel immer wieder vorbringen, so wahr Du der Eberhard bist.
Volker Zottmann
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon SkinnyTrucky » 7. Februar 2014, 10:48

Thoth hat geschrieben:Und wie oft wurde dieser "Satz" von wie vielen sinngemäß in den knapp 30 Jahren Mauer/Grenze ausgesprochen?


Weisst du da mehr Thoth....ich weiss nur, das Hass auf Staatsfeinde gepredikt wurde, wie in unlauteren Koranschulen zum Hass auf Ungläubige....

....und nochma in die Runde frag, war eigendlich die Bergung verletzter Grenzschützer auch soein Drama, wie die Bergung der Grenzverletzer....????


groetjes

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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Februar 2014, 10:52

Skinny,
ich bin mir sicher, dass der Nachschub an Munition und Minen besser organisiert war.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon karnak » 7. Februar 2014, 11:15

Volker Zottmann hat geschrieben:Nun macht Euch mal nicht lächerlich.
Es brauchte doch keine volle Stunde, bis ein Angeschossener an der Berliner Mauer im Krankenwagen sitzen konnte….
Das hat wohl eher mit der Einstellung der Befehlsgeber zu tun, die in dem "Grenzverletzer" gesellschaftlichen Abschaum sahen. Und so blieben eben Tote oder Verletzte über Gebühr lange liegen.
Ich erinnere nur an den Satz den ich las: "Nun blutet das Schwein aus!" (so im Harz protokolliert)

Gruß Volker

Ohne hier irgendetwas rechtfertigen zu wollen.Wie viele Beispiele,die vermuten lassen,dass man die Absicht hatte,vorsätzlich Grenzverletzer sterben zu lassen obwohl ihr Leben zu retten gewesen wäre gibt es eigentlich?Es dürfte noch eine größere Ausnahme gewesen sein als die von mir Beschriebene an einen derartigen Ereignis beteiligt gewesen zu sein.Und solche Typen,wie der, mit dem angeführten Satz, dürfte es immer und zu jeder Zeit geben.Aus solchen Beispielen nun eine gewollte Strategie bei der Abhandlung von solchen Vorfällen konstruieren zu wollen,ich weiß nicht so recht.
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Re: Der Umgang der DDR mit Hinterbliebenen von Grenzopfern

Beitragvon Nostalgiker » 7. Februar 2014, 11:18

Mara, wie es scheint hast Du besonders viel Ahnung von Koranschulen.

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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