Die Grenze gestern und heute

Wie sieht es heute an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aus?

Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Dieter1945 » 12. Juni 2012, 17:40

Wie sieht es heute an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aus. Mit der Kamera war ich an verschieden Stellen unterwegs. Diese Ausnahmen mit meinen Aufnahmen von der Grenzöffnung vermischt.






Diesen Clip hatte ich hier bereits an anderer Stelle eingestellt:
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Juni 2012, 18:27

Beim Betrachten, Dieter1945, steigen bei mir immer wieder erhabene Glücksgefühle auf. Danke

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Danny_1000 » 12. Juni 2012, 18:31

Einfach klasse Videos, Dieter. Herzlichen Dank für das Einstellen ! Ich schau mir deine Vids immer wieder gerne an. Warum….. ?

Und oftmals erinnern mich solche Filmchen an einen Song von Konstantin Wecker, den er 1991 / 1992 schrieb, „Prost Deutschland“

Einfach zurück lehnen und anhören !



Gruß
Daniel
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon augenzeuge » 12. Juni 2012, 18:41

@Alfred
Hast du damals die Grenzöffnung als Niederlage empfunden oder hast du dich auch irgendwie gefreut?

Ein Wunder, wie der kalte Krieg, der noch wenige Monate zuvor heiss war, so schnell verpuffen konnte. Als ob es ihn in den Köpfen der Menschen nie wirklich gegeben hat.
AZ
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon rafimo » 12. Juni 2012, 18:46

danke dass du das hier eingestellt hast. ich habe sowas noch nie gesehen...die bilder im fernsehn damals...aber so hautnah dabei gefilmt....es läuft einem ein richtiger schauer den rücken runter, so ergreifend sind manche szenen....

und dann diese grenze...noch vollständig mit allen anlagen vorhanden und auf einmal wird das da lebendig, da stehen leute, alte, junge, kinder, freuen sich ein fach nur....und das an stellen, wo die noch wenige tage zuvor in lebensgefahr geschwebt hätten, wenn die sich da aufgehalten hätten.

ich habs mir 2 mal angesehen...
rafimo
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon rafimo » 12. Juni 2012, 20:39

Ich habe da jetzt gleich mal eine frage an die fachleute hier, also.......was mich ja mal interessieren würde wäre, wie ging das eigentlich mit der grenzöffnung vonstatten, so rein technisch meine ich das.

Ich habe das buch über harald jäger gelesen, der pke-offizier, der als erster in berlin „aufgemacht“ hat. Da ging ja ein riesiges ding ab, mit endlosen telefonaten (zumeist mit seinem chef, rudi zigenhorn), keinen auskünften und befehlen an ihn bis der dann entschieden hatte, wir machen auf.

Wenn ich mir jetzt diese videos ansehe, dann sieht man da grenzanlagen, wo auf einmal einige platten im streckmetallzaun fehlen (also herausgeschraubt sind) und menschen laufen da auf beiden seiten rum....über den todesstreifen, den kfz-sperrgraben und was weis ich nicht alles....

Wie lief denn das nach der „maueröffnungsnacht“ in berlin ab, gab es da direkte befehle von oben, handlungsanweisungen.....oder liefen da die soldaten der grenazkompanie selbstständigt (oder von vorgesetzen geführt) einfach mal zum kanten und nahmen kontakt nach drüben auf.....gab es eigeninitiativn einiger offiziere....
Wer sagte am ende und weswegen, daß der streckmetallzaun teilweise abgebaut wird, so daß man da einfach durchgehen kann. Ich meine, da mus doch organisationsmäßig ein unglaubliches chaos geherrscht haben...an was hat man sich da geahlten??

Ich formuliere das vlt etwas naiv und unbeholfen....aber was in den videos so zum vorschein kommt, da stehen plötzlich menschen, teilweise gar nicht mal in massen sondern auch durchaus einzeln im grenzgebiet rum, so wie selbstverständlich..was zuvor noch mit dem tode bedroht war.....

So dieses „umswitchen“..rein technisch...das würde ich gerne mal erklärt bekommen.
Zuletzt geändert von rafimo am 12. Juni 2012, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
rafimo
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon glasi » 12. Juni 2012, 20:44

augenzeuge hat geschrieben:@Alfred
Hast du damals die Grenzöffnung als Niederlage empfunden oder hast du dich auch irgendwie gefreut?

Ein Wunder, wie der kalte Krieg, der noch wenige Monate zuvor heiss war, so schnell verpuffen konnte. Als ob es ihn in den Köpfen der Menschen nie wirklich gegeben hat.
AZ

Hallo Jörg [hallo] . Ich glaube, so wie ich Alfred kennengelernt habe, war es eine Niederlage der Superlative. LG nach OE [hallo]
glasi
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon rafimo » 14. Juni 2012, 13:12

ABV hat geschrieben:Kurz nach der Grenzöffnung, es muss so um den 13. oder 14.11. 1989 gewesen sein, lief in der Tagesschau ein Interview mit zwei Offizieren der Grenztruppen. Sie waren vom Rang her Major, oder Oberstleutnant. Im Hintergrund war die Staatsgrenze zu sehen. An einem B-Turm wehte die Fahne der DDR. Auf die Frage des Reporters, " warum denn der Wachturm als Fahnenstange herhalten muss", antwortete einer der Offiziere: " Weil wir stolz sind auf unseren Staat." Meiner Meinung nach sollte damals versucht werden, die Öffnung der Grenze unbedingt als souveränen Akt der DDR darzustellen. Gewissermaßen als noble Geste, oder Demonstration der Stärke. Die Offiziere betonten im Interview weiterhin, dass die Staatsgrenze ihren Sinn absolut nicht verloren hat. Die Schutzfunktion nach außen bliebe ja bestehen.
Ich weiß nicht, ob die Offiziere daran glaubten was sie im Fernsehen erzählten. Verstehen kann man ihre Haltung auf jeden Fall. Wer gibt schon gerne zu, dass sein jahrelanges Berufsleben im Endeffekt völlig sinnlos war? Wie sinnlos, zeigen die im Video gezeigten Bilder, als sich die jahrzehntelang getrennten Nachbarn aus "Ost" und " West" weinend in den Armen liegen.
Unversöhnliche Feinde? Von wegen!

Gruß an alle
Uwe


ich gebe zu, im falle der ddr und der grenzsoldaten bzw offiziere war das sicher was sehr krass. aber so etwas ist dem soldat-sein an sich nicht fremd, wie ich meine.

nehmen wir mal beispiele hier aus dem westen: ich hatte in meiner bw-zeit ja kontakt innerhalb einer internationalen nato-einheit zu soldaten aus ganz verschiedenen teilbereichen. viele kamen da von den raktensystem, z.b. nike oder auch pershing. die hatten ausbildungssysteme mit mehrmonatiger schießausbildung in den usa, andauerndes trainig, 24-h bereitschaft mit allen konsequenzen...365 tage im jahr....die pershing z.b. waren auf fahrbaren lafetten montiert. um dem gegner eine lokalisierung zu erschweren wurden die dinger andauernd verlegt, was mit einem nicht unerheblichen technischen aufwandt verbunden war. dann gings wieder zum regel-übungsschießen in die u.s.w....

und dann? abrüstungsverhandlungen...entpsrechende verträge.....und alles wurde verschrottet.....einige nike-basen sind heute noch vorhanden, die liegen da, wie man sie verlassen hat (mit gesprengtem shelter, entsprechend den abrüstungsverträgen)...

ich hab oft in den letzten jahren daran gedacht wie man sich fühlt....sein ganzes berufsleben oder einen großen teil davon als soldat für so ein (abscheckungs-) raketensystem geopftert zu haben für..ja eigentlich für nichts, auch wenn man das so sicher nicht sagen kann, was aber aus sicht der soladen sicher so gesehen wird.

meine kaserne in der ich 2 jahre gedient habe, seit 2004 geschlossen, mein grundausbildungsstandort in mengen/württ, da wird gerade der letzte jahrgang ausgebildet. ab september 2012 ist schluß...

so ist halt der lauf der dinge...
rafimo
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Thomas 1948 » 14. Juni 2012, 13:19

man kann hier im Internet hunderte alte Ansichtskarten von der ehemaligen Grenze kaufen auch von verschwundenen Dörfern und einzelnen Gebäuden.
Flohmarkt
In der DDR-Zeit hatte ich auf vielen Flohmärkten einen Stand wo ich viele Sachen verkaufte. In der Wendezeit wa ich auf dem ersten deutsch-deutschen Flohmarkt in A. in Hessen, es haben hunderte Thüringer die alles verkauften was sie schnell los werden wollten wie hunderte Fahnen und Leninbücher, Uniformen und viele Orden und Parteiabzeichen.
Und das waren die Genossen, wo ich das sah schämte ich mich wie ein .........(will keinen kränken)
Thomas
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon rafimo » 14. Juni 2012, 13:34

ABV hat geschrieben:Solche Erfahrungen fallen unter die Rubrik" vom wahren Sinn des Soldat seins": Solange es die Herrschenden für notwendig erachten, dürfen Soldaten ihren Buckel hinhalten. Und wenn es sich die Herrschenden anders überlegen, weil der Wind sich dreht, werden die Soldaten einfach fallen gelassen. Wer heute ein gefeierter Held ist, kann Morgen schon mit Spott und Häme übergossen werden.

Gruß an alle
Uwe


also so drastisch würde ich das jetzt wieder nicht ausdrücken wollen....die frage von "spott und häme" und anderer attribute hängt doch wohl wesentlich auch -ja eigentlich nur- davon ab, für wen und/oder was ich mich engagiere...im weitesten sinne meine ich das natürlich....keiner wird z.b. einem wehrpflichtigen einen vorwurf machen können, weil er der einberufung gefolgt ist.....es sei denn die verletzung von menschenrechten ist derart offensichtlich, daß man von dem wehrpflichtigen erwarten könnte, er könne den unrechtsgehalt der einberufung und des darauf fussenden gesetzes erkennen.
rafimo
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Alfred » 14. Juni 2012, 14:32

AZ,

im MfS wurde die Öffnung der GÜSt nicht negativ gesehen. Man war nur über die Art und Weise erstaunt.

Es war allen klar, dass neue Reiseregelungen gefunden werden mussten, denn die Wege über die verschiedenen Botschaften waren keine Lösung.

Positiv wurde auch beurteilt, dass am frühen Morgen des 10.11.1989 eine op. Führungsgruppe gebildet wurde, die sich u.a. damit beschäftigte, dass neues GÜSt geschaffen werden und somit die neuen Reiseregelungen bestand hatten.
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Luchs » 14. Juni 2012, 14:38

Alfred hat geschrieben:...
Es war allen klar, dass neue Reiseregelungen gefunden werden mussten, denn die Wege über die verschiedenen Botschaften waren keine Lösung.
...


Ist das nicht kurios? Allen war es klar, aber keiner hats gemacht, weil man wahrscheinlich dachte, dass alle was dagegen hätten.

Mit der Meute zu heulen kann sehr destruktiv sein.
Viele Grüße [hallo]
Micha
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Alfred » 14. Juni 2012, 14:47

Micha, ABV,

ein Reisegesetz zu erarbeiten war keine Hauptaufgabe des MfS , sondern als erstes eine politsiche Entscheidung.

Auch hat man nicht mit der "Meute geheult". Ich glaube nicht, dass Du einschätzen kannst, was damals im MfS lief.
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Alfred » 14. Juni 2012, 16:16

ABV,

da muss man überhaupt nichts erzählen.

Am 9.11.1989 waren die GÜSt geöffnet und es kamen weitere hinzu.

Es gab noch den Hinweis, dass das Oberkommando der USA und die frnzösische Mission Einwände gegen Reisen von Angehörigen der NVA nach Westberlin erheben würden.
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon augenzeuge » 14. Juni 2012, 17:15

Alfred hat geschrieben:Es gab noch den Hinweis, dass das Oberkommando der USA und die frnzösische Mission Einwände gegen Reisen von Angehörigen der NVA nach Westberlin erheben würden.


Die hatten nur Angst dass zuviele kommen..... [grins]
AZ
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon rafimo » 14. Juni 2012, 19:55

Alfred hat geschrieben:ABV,

da muss man überhaupt nichts erzählen.

Am 9.11.1989 waren die GÜSt geöffnet und es kamen weitere hinzu.

Es gab noch den Hinweis, dass das Oberkommando der USA und die frnzösische Mission Einwände gegen Reisen von Angehörigen der NVA nach Westberlin erheben würden.


das westberliner gebiet unterstand ja nun den vier mächten, in bundeswehruniform durfte man ja da auch nicht hin, im gegenteil: junge männer die ihren erstwohnsitz dort hatten wurden erst gar nicht gemustert bzw eingezogen.
rafimo
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Interessierter » 14. Juni 2012, 20:22

Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .

Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )

So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:

5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung

Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.


Der ganze interessante Beitrag ab Seite 91 hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Publi ... cationFile
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Alfred » 14. Juni 2012, 21:21

Interessierter hat geschrieben:Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .

Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )

So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:

5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung

Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.




Der ganze interessante Beitrag ab Seite 91 hier:
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Alfred » 14. Juni 2012, 21:27

Interessierter hat geschrieben:Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .

Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )

So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:

5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung

Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.


Der ganze interessante Beitrag ab Seite 91 hier:
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Ab 10.11,1989 lief doch alles ganz normal.
Und dies alles in Abstimmung NVA, GT, MfS,MdI.
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Wosch » 14. Juni 2012, 21:28

Alfred hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .

Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )

So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:

5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung

Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.




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Alfred, schade daß das mit dem "Du darfst mich...." schon wieder weg ist. Ich wollte gerade fragen, ob ich auch mal darf! [laugh]
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Alfred » 14. Juni 2012, 21:34

Interessierter hat geschrieben:Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .

Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )

So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:

5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung

Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.


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Was war denn an meiner Info UNGLAUBWÜRDIG ?

Was sollte denn das Ministerium für Nationale Verteidigung befehlen ? Die Passkontrolleinheiten an den GÜSt unterstanden dem MfS, nicht dem MfNV.
Zuletzt geändert von Alfred am 14. Juni 2012, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Sirius » 14. Juni 2012, 21:44

ABV hat geschrieben:...Unversöhnliche Feinde? Von wegen!

Gruß an alle
Uwe


Einige schon, zumindest noch am Rosenmontag 1990. Ich las vor einigen Wochen folgenden Bericht eines BGS-Beamten, der doch zeigt, dass bei einigen noch ein ausgeprägtes Feindbild vorhanden war:

Im Laufe der Wochen wurde unser gegenseitiger Kontakt ausgebaut. Ich brachte mal Kuchen vom Bäcker und die Kollegen von den PKE-Kräften oder des Zolls brachten Hausschlachtewurst mit. So wurde immer mal eine Besprechung hüben wie drüben abgehalten.

Für Rosenmontag, ich hatte Frühdienst, verabredeten wir uns zu einer gemeinsamen Besprechung mit Frühstück. Ich kaufte verschiedene Brötchensorten ein und brachte für jeden ein Weizenbier mit. So kam es, dass der Zoll (West und Ost), die Kräfte der Pass-Kontroll-Einheit (PKE), eine Mot-Streife der DDR-Grenztruppen und ich gemeinsam in der Baracke frühstückten und dazu ein Weizenbier tranken. Weizenbier kannte man in der DDR ja nicht.

Wir waren gerade in Rosenmontagslaune, da ging die Tür auf und es stand der Kompanieführer, Major E. in der Tür. Er fragte, was das denn sei. Keiner sagte etwas. Da ergriff ich das Wort und sagte: „Herr Major, in der Bundesrepublik ist heute Rosenmontag. Und in ganz Deutschland wird traditionell am Rosenmontag um 09:00 Uhr gefrühstückt. Und dazu wird traditionell ein Weizenbier getrunken und das sieht so aus“.

Der Major bekam einen roten Kopf und verschwand wortlos.

Tage späte erfuhren wir, dass noch am selbigen Tag mittags der Befehl in der Abbenröder Kompanie aushing, dass seine Kräfte mit uns aus dem Westen keinen Kontakt mehr aufnehmen bzw. haben dürften!
http://www.wolfgangroehl.de/GUeSt-Locht ... ochtum.htm
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon rafimo » 14. Juni 2012, 21:47

also..dass in ganz deutschland am rosenmontag gefrühstückt wird, halte ich ja nun für ein gerücht.
rafimo
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Juni 2012, 22:08

Ich übrigens auch rafimo. [laugh]

Aber mal bei allem Spass:

Sirius Link verweist auf Seiten von Wolfgang Röhl.
Mit Wolfgang Röhl, BGS, korrespondiere ich und er gestattetet mir, in meiner Niederschrift MEIN_DDR_LEBEN, bessere Bilder von Ihm (Grenzöffnung Stapelburg / Eckertal) einzustellen. Ihm gefiel meine Art der Schilderungen generell und freut sich besonders über lebhafte Zeitzeugenberichte. Wir kamen zueinander durch die Forenseiten http://www.grenzerinnerungen.de/ von Pfarrer Florian Michael Bortfeldt im Emsland, mit dem ich auch in Verbindung stehe.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 14. Juni 2012, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon S51 » 14. Juni 2012, 22:13

Hr. Bortfeld? Über ihn bin ich an Bilder aus meiner Dienstzeit von Hr. Janssen herangekommen. Bestell ihm bitte vielen Dank!
S51
 

Re: Die Grenze gestern und heute

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Juni 2012, 22:22

Hallo S51,
warum ich? Die Seite habe ich Dir eben geliefert. Schreib Dich doch einfach in sein Gästebuch. (ohne Anmeldung) Er wird sich freuen.
Ich habe ihm übrigens ein komplettes Streckmetallzaunfeld aus Sorge /Elend mitgebracht. Er hat dort in Ost-Rhauderfehn einen ganz kleinen feinen Grenzpfad mit vielen Originalteilen aufgebaut. So wird die Jugend auch dort an die Geschichte "fassbar" geführt.
Es gibt für mich nichts Schöneres, als mitzuhelfen, dass so ein schreckliches Grenzsystem NIE wieder irgendwo installiert wird.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 


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