Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Wie sieht es heute an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aus?

Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon OaZ » 6. September 2020, 17:53

Landkreis Sonneberg Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen auf Ex-Todesstreifen

Stand: 06. September 2020, 15:52 Uhr

Nach der Entdeckung von zwei scharfen DDR-Minen auf dem früheren Todesstreifen in Südthüringen berichtet der Pilzesammler von seinem Fund. Stefan Wöhner aus Neuhaus-Schierschnitz im Kreis Sonneberg sagte MDR THÜRINGEN, er habe die beiden Sprengkörper am Sonnabend an seiner "Steinpilzstelle" entdeckt, die er jedes Jahr aufsuche. Bei der Pilzsuche 2019 habe die Minen dort nicht gesehen. Er tippe deswegen darauf, dass die Minen bei der Holzernte an die Oberfläche gelangten - beispielsweise beim Roden eines Baumstumpfes.

Wöhner informierte nach dem Fund nahe Gessendorf die Polizei, die den Kampfmittelräumdienst hinzuzog. Die Experten entschieden, dass ein Abtransport zu gefährlich gewesen wäre, und sprengten die Minen deswegen vor Ort.

Pilzsammler Wöhner hatte sich schon vorher auf den Heimweg gemacht. Seine Fotos zeigen auch den Typ der Minen: PMP-71. Diese Baureihe aus DDR-Produktion besteht aus Hartplastik und enthält jeweils 130 Gramm des Sprengstoffs TNT. Die DDR hatte an der Grenze zur Bundesrepublik hunderttausende Landminen unterschiedlicher Typen im Boden verlegt, um Bürger an der Flucht in den Westen zu hindern. Auf westdeutschen Druck wurden die Minen in den 80-er Jahren geräumt; nach der Wende gab es eine erneute Suche nach verbliebenen Sprengkörpern. Experten gehen davon aus, dass dabei nicht alle Minen im Boden auf dem heutigen "Grünen Band" entdeckt worden sind.

Quelle: MDR Thüringen

Hier der Link: https://www.mdr.de/thueringen/sued-thue ... e-100.html
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Volker Zottmann » 6. September 2020, 18:47

Mann, was hat der Pilzsammler da für Glück gehabt.
Ich würde auch im Harz nie vom Postenweg Richtung damaligen Metallgitterzauns laufen. Kein Mensch kann mit Gewissheit sagen, ob nicht doch noch was verborgen im Waldboden liegt.
Es ist traurig, dass solche perversen SED-Hinterlassenschaften auch heute noch Menschen gefährden.

Gruß Volker
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon augenzeuge » 6. September 2020, 18:50

Volker Zottmann hat geschrieben:Mann, was hat der Pilzsammler da für Glück gehabt.

Gruß Volker


Hast ja recht. Nur seine "Steinpilzstelle" ist nun nicht mehr geheim.
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon OaZ » 7. September 2020, 11:45

Nochmals meine Bitte, alles, was nicht mit dem Thema Minen hier zu hat, zu entfernen. Bitte alles! Hier geht es um Minen an der Grenze, die man noch 2020 gefunden hat.
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Thunderhorse » 17. September 2020, 07:18

Es handelte sich nicht um scharfe Bodenminen. Waren reste von PMP71.
https://www.insuedthueringen.de/region/ ... 53,7381810
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Minenfund rüttelt Mahnung wach
Entwarnung heißt es, was die Funde von Tretminen-.....
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon augenzeuge » 17. September 2020, 07:26

Also kann man scharfe Minen heute zu 99% eigentlich ausschließen?

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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon pentium » 17. September 2020, 16:51

augenzeuge hat geschrieben:Also kann man scharfe Minen heute zu 99% eigentlich ausschließen?

AZ


Würde ich so nicht sagen wollen....
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Thunderhorse » 18. September 2020, 07:08

augenzeuge hat geschrieben:Also kann man scharfe Minen heute zu 99% eigentlich ausschließen?

AZ



100 % gibt es nicht.
Grundsätzlich nirgends.
Insofern bleibt da 1 % im Raum stehen.
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Ari@D187 » 18. September 2020, 10:38

Volker Zottmann hat geschrieben:Mann, was hat der Pilzsammler da für Glück gehabt.
Ich würde auch im Harz nie vom Postenweg Richtung damaligen Metallgitterzauns laufen. Kein Mensch kann mit Gewissheit sagen, ob nicht doch noch was verborgen im Waldboden liegt.
Es ist traurig, dass solche perversen SED-Hinterlassenschaften auch heute noch Menschen gefährden.

Gruß Volker

Das sog. Grüne Band wird nun seit Jahrzehnten von Schafherden abgegrast und die angrenzenden Waldgebiete zusätzlich entsprechend von Wild durchstreift. Schwer vorstellbar, dass da im Laufe der Jahre noch ein unbetretener Quadratdezimeter vorhanden ist, der für Menschen gefährlich werden könnte. Aber natürlich ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste.

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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon augenzeuge » 18. September 2020, 13:13

Ein Blick in den Lübecker Minen-Bereich

Die Vernichtung begann in 4/84:

Drüben sind sie derweil mit Panzern über die Minen gefahren. Das haben sie wohl so gemacht, weil es keine Pläne mehr gab und sich die Lage der Minen je nach Witterung verändert hatte. Man konnte nicht mit Minensuchgerät arbeiten, denn es war eine besondere Art sowjetischer Mine, die nur aus Kunststoff und Aluminium besteht, die kann man nicht orten. Also haben sie die einfachste Lösung gewählt und sind mit einem Minenräumpanzer drübergefahren. Das gab unheimlich viele Explosionen, Staub und Dreck. Der Panzer konnte gerade mal 20 Meter weit fahren, dann war der Pulverdampf so dicht, dass der Panzerfahrer nichts mehr sah. Pause. Und wieder 20 Meter. Nachmittags gegen 14 Uhr haben sie aufgehört, da hatten sie etwa 300 Meter geschafft. Der ganze Minengürtel im Osten von Lübeck war zehn Kilometer lang. Das hat gedauert. Hinterher haben sie per Hand noch einmal den Bereich durchgestochert, mit Minensuchstangen. Da haben sie noch viele gefunden. Am Ende haben wir einen Strich druntergemacht und haben zusammengezählt. Im Lübecker Bereich waren es 40 000 Detonationen. Das haben die anderen des BGS auch gemacht bis runter nach Hof in Bayern. Auf den verminten 800 Kilometern an der Grenze waren es insgesamt 1,3 Millionen Minen.


https://www.selmsdorf-live.de/Einzelans ... ws%5D=3601
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Volker Zottmann » 18. September 2020, 18:00

Es lag also rein rechnerisch für jeden Fluchtwilligen mehrmals der vergrabene Tod an der Grenze. Was waren Honecker und Co. nur für perverse Dreckschweine? Nur um die eigene Bevölkerung nicht abrücken zu lassen.

Gruß Volker
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Edelknabe » 18. September 2020, 18:19

Stellt euch das nur mal vor, BGS und ZGD haben laut Vortext jede Detonation am Kanten von Süden nach Norden gezählt. Wahnsinn sowas.Die müssen aber wirklich Zeit gehabt haben, eben zum Ab-Strichliste führen?

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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon augenzeuge » 18. September 2020, 18:35

Edelknabe hat geschrieben:Stellt euch das nur mal vor, BGS und ZGD haben laut Vortext jede Detonation am Kanten von Süden nach Norden gezählt. Wahnsinn sowas.Die müssen aber wirklich Zeit gehabt haben, eben zum Ab-Strichliste führen?

Rainer Maria


Ja und? Das war wichtig! Die anderen hatten Zeit, um Minen, Todesautomaten zu kaufen und zu installieren, sie hatten Millionen Mark jedes Jahr für die Erhaltung der ganzen Grenzanlagen übrig....da fragst du nicht nach der Verhältnismäßigkeit?

Damit heute keiner behaupten kann, es waren doch nur ein paar Minen, haben die gezählt. Damit die ganze Geschichte wahrheitsgemäß erzählt werden kann. [super]
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Volker Zottmann » 18. September 2020, 21:19

Edelknabe hat geschrieben:Stellt euch das nur mal vor, BGS und ZGD haben laut Vortext jede Detonation am Kanten von Süden nach Norden gezählt. Wahnsinn sowas.Die müssen aber wirklich Zeit gehabt haben, eben zum Ab-Strichliste führen?

Rainer Maria

Warum denn nicht, schon um die deutschen Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung zu dokumentieren war das wichtig.
Und zur Zeit:
Der Osten hat wohl zeitlich den größeren und sinnloseren Aufwand betrieben. Die haben den Scheiß erst verbuddelt, oder wie Du angeschraubt, um den dann wieder auf internationalen Druck hin zu entfernen.

Gruß Volker
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Bahndamm 68 » 18. September 2020, 21:33

Na und die anderen, die haben wohl nichts dokumentiert?
Sie haben Akten-Berge geschaffen in ihrem Stasi-Archiv und das fast bis zum Ende des Zusammenbruchs. Man muss sich dies vor Augen halten in diesem Sortiersystem, alles auffindbar.
Nichts geht über eine gute Ordnung.
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Beethoven » 19. September 2020, 07:12

Die Antipersonenminen unterscheiden nicht zwischen Soldat oder Zivilist. Deshalb wurde diese Art von Minen Ende der 90-er Jahre geächtet.

Da gab es irgend eine Internationale Abmachung. Die USA haben diese Abmachung übrigens nicht unterzeichnet.

Diese Minenart sind wirklich Drecksdinger. Sie können "weiche Ziele" töten müssen aber nicht tödlich sein. An den schweren Verletzungen stirbt der arme Kerl, der da etwa 5 kg Belastung auf den Zünder bringt, wenn er nicht sofort medizinisch versorgt wird an Blutverlust und Schock.

Zu Zeiten des kalten Krieges hatten die Armeen beider Systeme, Millionen von diesen Dingern in den Arsenalen.

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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon augenzeuge » 19. September 2020, 07:56

von Beethoven » Sa Sep 19, 2020 8:12 am

Die Antipersonenminen unterscheiden nicht zwischen Soldat oder Zivilist. Deshalb wurde diese Art von Minen Ende der 90-er Jahre geächtet.



Welche Mine oder Waffe tut das? Das ist ganz sicher nicht der Grund der Ächtung. Informiere dich mal was Lady Diana damals in Afrika getan hat.

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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Beethoven » 19. September 2020, 09:24

augenzeuge hat geschrieben:
von Beethoven » Sa Sep 19, 2020 8:12 am

Die Antipersonenminen unterscheiden nicht zwischen Soldat oder Zivilist. Deshalb wurde diese Art von Minen Ende der 90-er Jahre geächtet.



Welche Mine oder Waffe tut das? Das ist ganz sicher nicht der Grund der Ächtung. Informiere dich mal was Lady Diana damals in Afrika getan hat.

AZ


Oh AZ, Freund- / Feindkennung gibt es jetzt schon seid vielen Jahren.
Hast Du wirklich nicht verstanden wie ich meine Zeilen gemeint habe?

Eine Waffe, die bewusst und vor allem kontrolliert abgefeuert oder angewandt wird, unterliegt schon einer gewissen Kontrolle, wobei sogar dabei so manches mal, die eigenen Jungs getroffen werden.

Aber eine Mine, die sich vor allem gegen Menschen richtet und unkontrolliert und selbständig, selbst nach Jahren noch, zündet, ist eben absolutes Dreckszeug und verletzt oder tötet eben genauso Kinder und Zivilisten, wie auch Soldaten. Und wenn von diesem Zeug Millionen in der Erde liegen, wo jegliche bewaffnete Auseinandersetzung bereits, oft seid Jahren, beendet ist aber kein Mensch weiß wo und wie viele davon noch in der Erde liegen, gehört ganz einfach verboten.

So wie Du es siehst, jedenfalls erlese ich das so, müssten alle und jegliche Waffen verboten werden, die über Entfernung eingesetzt werden. Ein solches Verbot und vor allem der Anerkennung dieses Verbotes (Ächtung) aller Staaten dieser Welt, das wäre toll.

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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Volker Zottmann » 19. September 2020, 10:13

Beethoven, grundsätzlich sind alle Waffen Dreckszeug.
Die Minen sind aber an Perversion nicht zu übertreffen.
Hast Du zu DDR-Zeiten Dich jemals gefragt, wieso der Westen keine Minen an der "Friedensgrenze" vergrub?
Warum einem Krenz, einem Honecker oder Hoffmann samt Mielke ein zerrissener Flüchtling lieber war, als ein unbeschadet in den Westen gereister?
Und da hast Du damals sicher im Politunterricht immer dagegengehalten? Oder doch lieber das Denken eingestellt?
Die Minen waren übrigens schon vor deren Installation geächtete Waffen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Nostalgiker » 19. September 2020, 10:32

Volker Zottmann hat geschrieben:
Die Minen waren übrigens schon vor deren Installation geächtete Waffen.

Gruß Volker


1997 existierte die DDR bekanntlich nicht mehr, denn zu diesem Zeitpunkt wurde die Ottawa-Konvention über das Verbot vom Einsatz, der Produktion, Lagerung und dem Weiterverkauf von Landminen uterzeichnet.
Die BRD erklärte unabhängig davon bereits 1996 auf den Einsatz von Landminen zu verzichten.

Man sollte schon bei den Tatsachen bzw. Fakten bleiben und nicht immer so tun als ob nur in der DDR die Böse saßen ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Kumpel » 19. September 2020, 10:43

Na ja , Fakt ist aber auch , dass es die DDR für nötig erachtete millionenfach diese Drecksdinger zu verlegen , einzig allein um Menschen zu töten oder schwerst zu verletzen , ohne eine strategische Bedeutung für den Verteidigungsfall.
Kumpel
 

Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Nostalgiker » 19. September 2020, 10:49

Schnatterchen, ich wußte überhaupt nicht das du ein Experte für Militärstrategie bist.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Kumpel » 19. September 2020, 10:52

Die Minen waren halt nur für Fußgänger erdacht und verlegt Nosti. Für diese Erkenntnis ist Expertenwissen eher marginal.
Panzerminen wären ja nicht losgegangen wenn da einer drauf latscht.
Kumpel
 

Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Volker Zottmann » 19. September 2020, 10:56

Nostalgiker hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:
Die Minen waren übrigens schon vor deren Installation geächtete Waffen.

Gruß Volker


1997 existierte die DDR bekanntlich nicht mehr, denn zu diesem Zeitpunkt wurde die Ottawa-Konvention über das Verbot vom Einsatz, der Produktion, Lagerung und dem Weiterverkauf von Landminen uterzeichnet.
Die BRD erklärte unabhängig davon bereits 1996 auf den Einsatz von Landminen zu verzichten.

Man sollte schon bei den Tatsachen bzw. Fakten bleiben und nicht immer so tun als ob nur in der DDR die Böse saßen ......


Kein Wort schrieb ich von internationaler Ächtung. Musst schon genau lesen.

Gruß Volker
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Nostalgiker » 19. September 2020, 11:15

Ach wirklich VZ, und wie ist dann deine Aussage "Die Minen waren übrigens schon vor deren Installation geächtete Waffen" genau zu verstehen? Von wem "geächtet" ?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon pentium » 19. September 2020, 11:24

"Weltweit gibt es bis zu 500.000 Minenopfer, die den Kontakt mit einer Mine mit einer Behinderung überlebt haben und die lebenslange Unterstützung brauchen. Erblindung, Verbrennungen oder Verstümmelungen an Beinen oder Armen sind typische Landminenverletzungen. Ein Großteil der Opfer stammt aus der Zivilbevölkerung, 2015 lag ihr Anteil bei 78 Prozent."
https://www.bmvg.de/de/themen/dossiers/ ... /landminen
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Volker Zottmann » 19. September 2020, 12:56

Nostalgiker hat geschrieben:Ach wirklich VZ, und wie ist dann deine Aussage "Die Minen waren übrigens schon vor deren Installation geächtete Waffen" genau zu verstehen? Von wem "geächtet" ?


Damit sind alle friedliebenden Menschen weltweit gemeint.
Ich persönlich brauche nicht erst ein Gremium, was beschließt, was schlecht zu sein hat. So etwas kann ich, und Milliarden anderer Menschen auch, durchaus ohne ein Beschlusspapier. Auch ohne Deine "klugen" Ausführungen, die nur dem Stänkern dienen.
Hättest Schädlingsbekämpfer werden sollen. Was Gestank und Stänkern ist, weißt Du doch schon.

Volker
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Nostalgiker » 19. September 2020, 15:00

Was du so alles hineininterpretierst in eine Frage; erstaunlich deine Phantasie.
Dein Größenwahn, ich und Milliarden von Menschen; ist bedenklich. Geht es bei dir auch mal eine Nummer kleiner? ich glaube nicht.

Besonders pikant sind deine stänkernden Aufführungen über das stänkern von mir.
Bestimmt sind Bemerkungen von mir über das Wetter für dich die pure Stänkerei.
Du kannst einfach nicht anders VZ
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon Thunderhorse » 19. September 2020, 17:27

augenzeuge hat geschrieben:Ein Blick in den Lübecker Minen-Bereich

Die Vernichtung begann in 4/84:

Drüben sind sie derweil mit Panzern über die Minen gefahren. Das haben sie wohl so gemacht, weil es keine Pläne mehr gab und sich die Lage der Minen je nach Witterung verändert hatte. Man konnte nicht mit Minensuchgerät arbeiten, denn es war eine besondere Art sowjetischer Mine, die nur aus Kunststoff und Aluminium besteht, die kann man nicht orten. Also haben sie die einfachste Lösung gewählt und sind mit einem Minenräumpanzer drübergefahren. Das gab unheimlich viele Explosionen, Staub und Dreck. Der Panzer konnte gerade mal 20 Meter weit fahren, dann war der Pulverdampf so dicht, dass der Panzerfahrer nichts mehr sah. Pause. Und wieder 20 Meter. Nachmittags gegen 14 Uhr haben sie aufgehört, da hatten sie etwa 300 Meter geschafft. Der ganze Minengürtel im Osten von Lübeck war zehn Kilometer lang. Das hat gedauert. Hinterher haben sie per Hand noch einmal den Bereich durchgestochert, mit Minensuchstangen. Da haben sie noch viele gefunden. Am Ende haben wir einen Strich druntergemacht und haben zusammengezählt. Im Lübecker Bereich waren es 40 000 Detonationen. Das haben die anderen des BGS auch gemacht bis runter nach Hof in Bayern. Auf den verminten 800 Kilometern an der Grenze waren es insgesamt 1,3 Millionen Minen.


https://www.selmsdorf-live.de/Einzelans ... ws%5D=3601
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Hm, da sollte man nicht alles so auf die Goldwaage legen.
Schmunzeln erlaubt.

Nur mal zum Zitat hier paar Anmerkungen.
Es gab und gibt heute noch die Minenpläne.
Minensuchgeräte kamen zum Einsatz, alleine um schon mal die Lage der Minenfeldmarkierungen aufzuklären.
Zudem wurden die Minen von Pionieren sontiert. Nur wo möglich, kam ein Räumpanzer zum Einsatz.
Nachsuche gab es dennoch immer.

Und dass der Räumpanzer öfter hielt, lag nicht am Pulverdampf, da kam von den Minen nicht viel, eher am Staub und Dreck der aufgeschleudert wurde. Und so einfach ist man ja auch nicht durch die Minenfelder gerauscht.
Auch die östlliche Seite hat mitgezählt bei den Sprengungen.
In dem angesprochenen Minensperre, 12,9km lang, lagen 50 208 PPM-2.
Da hat man sich westlicherseits etwas verzählt.

Nu über Fluchtfälle konnte man schon sprechen, nur eben nicht im Detail. Presse berichtete i.d.R. ja über diese Fälle.

P.S.: Weltweit liegen noch Millionen dieser Dinger und es kommen immer wieder welche hinzu.
Also, nicht so künstlich sich hier mokieren.
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Re: Pilzsammler berichtet vom Fund der DDR-Minen 6. September 2020

Beitragvon augenzeuge » 19. September 2020, 18:45

In dem angesprochenen Minensperre, 12,9km lang, lagen 50 208 PPM-2.

Wow. Ganz sicher? [flash]

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