Bericht von 1985

Wie sieht es heute an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aus?

Bericht von 1985

Beitragvon home63 » 18. Juli 2012, 16:00

Ich habe 1986 eine Doko im ZDF gesehen die die Grüne Grenze zeigt. Angefangen an der Küste bis runter nach Sonneberg/ Judenbach.
Das tolle daran war, das wir auf der anderen Seite standen als drüben der Hubschrauber landete und die Kameraleute ausstiegen,
Wie gesagt, gesehen habe ich es dann 86 im ZDF. Hat einer eine Ahnung wie der Titel war.
Vielleicht kennt die Doku. jemand.
home63
 

Re: Bericht von 1985

Beitragvon zonenhasser » 24. Juli 2012, 23:43

Es gibt aus dem Jahr 2007 etwas Ähnliches: Vom Todesstreifen zur Lebensader – Das Grüne Band
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Vom Todesstreifen zur Lebensader - Das grüne Band (Doku)

Beitragvon SkinnyTrucky » 18. Februar 2013, 10:03

zonenhasser hat geschrieben:Es gibt aus dem Jahr 2007 etwas Ähnliches: Vom Todesstreifen zur Lebensader – Das Grüne Band


Zum Film:

TheDokuPower2 auf YouTube hat geschrieben:Über 1.000 Kilometer zog sich 40 Jahre lang eine Grenze durch Deutschland. Da der "Todesstreifen" kaum betreten werden durfte, konnten sich dort Tiere und Pflanzen ansiedeln und erhalten, die sonst nirgends mehr zu finden sind. Die Grenze war zugleich Symbol für den ideologischen Graben zwischen dem kommunistischen Osten und dem kapitalistischen Westen. Als diese Grenze 1989 endlich geöffnet wurde, entdeckten Biologen und Naturschützer, dass sich im ehemaligen "Niemandsland", das jahrzehntelang nur von ein paar Grenzsoldaten betreten werden durfte, eine außergewöhnliche Natur entwickelt hatte.

Viele der hier lebenden Tiere und Pflanzen standen und stehen bis heute auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer sprach von europäischem "Tafelsilber".

2007 machte sich der Biologe und Kameramann Heribert Schöller ein Jahr lang auf die Suche nach dem, was vom einstigen "Tafelsilber" noch da ist. Er entdeckte Erstaunliches. Heute werden viele Bereiche des "Grünen Bandes" geschützt, zum Teil in groß angelegten Projekten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Etliche Naturschutzgebiete sind entstanden, darunter die Biosphärenreservate Rhön, Elbe, Drömling und Schaalsee sowie ein Nationalpark im Harz.

Fast 1.400 Kilometer führt die Reise über den ehemaligen "Todesstreifen" vom Vogtland bis hinauf zur Ostsee und berührt von Süden nach Norden typische Landschaften und Lebensräume. So ist das "Grüne Band" in höchstem Maße repräsentativ für die Natur Deutschlands und Mitteleuropas: die Mittelgebirge von Rhön und Harz mit ihren riesigen Waldgebieten, wo wieder Schwarzstorch und Luchs leben, das große Urstromtal der Elbe mit seinen Störchen, Seeadlern und den legendären Elbebibern und nicht zuletzt die Ostsee mit dem freiem Blick aufs Meer und dem ungewöhnlichen Ruf eines der seltensten Vögel Deutschlands.

Ähnliche Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere haben Heribert Schöller und Martin Böttner in ihrer Dokumentation "Naturoase Truppenübungsplatz" aus dem Jahr 2005 beschrieben, in der sie zeigen, wie sich nach dem Abzug der Roten Armee aus der ehemaligen DDR und der Auflösung der Nationalen Volksarmee ehemalige militärische Sperrzonen zu neuen Wildnisgebieten entwickelten.




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Re: Bericht von 1985

Beitragvon Interessierter » 23. November 2019, 11:20

Das grüne Band
Am ehemaligen Todestreifen


Es ist nicht viel los am Betonplattenweg auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Abstecher bei der „Grenzerfahrung in Wanderstiefeln“ lohnen sich.

Stationen am Grünen Band, dem fast 1.400 Kilometer lange Geländestreifen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Der 50 bis 200 Meter breite Streifen geht von Travemünde bis zum Dreiländereck bei Hof. Ein Weg auf Beton-Loch­platten, auf dem einst die DDR Grenzstreifen patrouillierten. Gepriesen wird das Grüne Band als Rückzugsort für seltene Tiere und Pflanzen, ein „Biotopverbundsystem durch ganz Deutschland“ so der BUND. Versprochen wird: „Grenzerfahrung in Wander­stiefeln“.

Etwa Point Alpha – der „heißeste Punkt des Kalten Krieges“ – im Südwesten Thüringens an der Grenze zu Hessen, nahe der Stadt Geisa. Aufgrund seiner günstigen Lage auf einem 411 Meter hohen Bergrücken eignete sich der Standort gut zum Beobachten der Kontrahenten und zum Abhören von Funksprüchen. Das sogenannte „Fulda Gap“ in Osthessen galt als das strategische Einfallstor der Truppen des Warschauer Pakts in das Bündnisgebiet der Nato.

Heute ist hier am Grenzstreifen eine Gedenkstätte der Geschichte des Kalten Krieges und der Konfrontation der beiden Militärbündnisse Nato und Warschauer Pakt. Dazu gehört der ehemaligen amerikanische Stützpunkt sowie teils originale, teils rekonstruierte Grenzsicherungsanlagen samt Grenzturm auf ostdeutscher Seite. Point Alpha ist ein Anziehungspunkt. Touristen, Schulklassen, US-Soldaten erfahren hier mehr über die Geschichte der deutschen Teilung.

Ansonsten ist nicht viel los am ehemaligen Todesstreifen entlang der innerdeutschen Grenze. Man läuft und läuft und „ist nach drei Tagen auf dem Todesstreifen, so deprimiert wie mancher Bürger dreißig Jahre nach dem Mauerfall“, schreibt der Journalist Henning Sußebach nach einem Selbstversuch in der Zeit. Sußebach fühlte sich einsam. „Man läuft vier Stunden, sechs Stunden und begegnet unterwegs niemandem, wirklich keinem Menschen.“ Ja, der ehemalige Todesstreifen, „das Paradies für Flora und Fauna, die Perlenkette wertvoller Lebensräume, ein Ort des Erinnerns“ – ein Ort der Begegnung ist er nicht.

Besuchern des Grünen Bandes in Thüringen sei deshalb geraten, den Plattenweg ab und an zu verlassen. Ein Abstecher nach Demberg, etwa in die Rhöner Botschaft des Sternekochs Björn Leist, lohnt sich auf jeden Fall. Oder auf die Höhenzüge des Werratals, wo im denkmalgeschützten Sickenberger Hof Gäste mit Eichsfelder Spezialitäten bewirtet werden.


Und statt immer entlang der Platte zu radeln, bietet sich der Werratal-Radweg, beginnend an den Werraquellen im Thüringer Wald, als abwechslungsreiche Tour durch weite Fluss­auen und schmale Durchbruchstäler.

Der Einblick in das Grenzgebiet bleibt trotzdem. Doch so fühlt man sich nicht mehr ganz allein mit Wanstschrecke und Schneckenfalter.

https://taz.de/Das-gruene-Band/!5640901/
Interessierter
 

Re: Bericht von 1985

Beitragvon Volker Zottmann » 23. November 2019, 11:23

Parallel zu radeln ist immer empfehlenswert. Denn auf den Lochplatten zu radeln ist pure Qual. Selbst zu fuß ist es anstrengender als auf jedem Gehweg,

Gruß Volker
Volker Zottmann
 


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