Neue Pläne für Grenzturm
25 Jahre nach dem Mauerfall ist der Heinersgrüner Grenzturm der letzte steinerne Zeitzeuge in diesem Bereich. Um ihn vor dem Verfall zu retten, soll er Teil des Mödlareuther Museums werden - sofern die Eigentumsfrage endlich geklärt wird.
Noch hält der Beton. Doch der Grenzturm verfällt immer mehr und wird zum Schandfleck in der Landschaft direkt an der Autobahn.
Foto: Ellen Liebner/Archiv
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Heinersgrün/Plauen. Der alte Wachturm an der einstigen innerdeutschen Grenze bei Heinersgrün soll vom Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth übernommen werden. Diesen Vorschlag will der Vogtlandkreis dem Museumszweckverband jetzt machen. Der Landkreis ist dort Mitglied. "Wir werden das in der nächsten Sitzung vorbringen", so Gabriele Klug vom Kulturamt auf Nachfrage. Museumsleiter Robert Lebegern findet die Idee gut: "Dieser Turm sollte auf jeden Fall erhalten bleiben." Problematisch ist aber die nach wie vor ungeklärte Eigentumsfrage - auch geht es um Geld.
200 Euro für 400 Quadratmeter
Nach Klugs Worten wurde das Grundstück, auf dem der Turm steht, vor 22 Jahren von einem Privatmann aus Oberfranken gekauft. 400 Quadratmeter für umgerechnet 200 Euro. Allerdings sei der Käufer nie ins Grundbuch eingetragen worden. Auch habe er die im Vertrag von 1992 zur Bedingung gemachte Vermessung nicht auf den Weg gebracht. Und das ist noch nicht alles: "Der Turm selbst war fremdes Eigentum, gehörte der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und ist aus dem Kaufvertrag ausgeklammert", erklärt Klug. Allerdings gebe es seitens der Bundesanstalt einen Schenkungsvertrag. Doch auch hier habe der Oberfranke Auflagen nicht erfüllt: "Deshalb gehen wir davon aus, dass ihm der Turm gar nicht gehört. Nur muss das eben jemand klären. Und das kann nur juristisch erfolgen", sagt Klug. Der Zweckverband wäre dafür ein guter Partner.
Ist mit dem Eigentum alles klar, fehlt noch Geld. Denn ein Vierteljahrhundert nach der letzten Nutzung zeigen sich zunehmend Spuren des Verfalls. "Und der muss gestoppt werden", sagt Lebegern. Dann erst könnte das Gebäude im Rahmen eines dezentralen Gedenkstättenkonzepts Besuchern zugänglich gemacht werden. "Etwa beim Tag des offenen Denkmals oder dann, wenn Wandergruppen am Grünen Band unterwegs sind und sich vorher für eine Besichtigung anmelden." Einen Schlüssel könnte man ja beim Heinersgrüner Ortsvorsteher hinterlegen, schlägt Lebegern vor.
Quelle:
http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTL ... 19365.php#
Zunächst sollten die Eigentumsverhältnisse an der A 72 geklärt werden.
mfg
pentium