Die Grenzer-30Jahre danach

Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon Interessierter » 16. Dezember 2020, 10:32

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Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon Bahndamm 68 » 16. Dezember 2020, 11:23

Ich habe mir diesen Clip jetzt zum 2.Mal angeschaut.
Das Ende davon, es war eine schöne Zeit, waren mit die letzten Worte.

Was war denn so schön in dieser Zeit auf der eine Seite?
Das Faulenzen, die Zeit verbringen für ein Nichts, eine Waffe in den Händen zu halten, Macht und Stärke zu demonstrieren?
Ja, es war die Zeit für eine einseitige Denkungsweise. Sind dies die Ursachen, dass einige Menschen heute gegen alles sind, was in dieser Gesellschaft abläuft.
Selbstverständlich denke ich oft an diese Zeit zurück. Nicht umsonst verfolge ich hier das Geschehen im Forum. Von einer schönen Zeit heute noch davon zu sprechen, ist für mich absurd.
Alles was schön, möchte man ja auch einmal wieder erleben.
Über das Unrecht heute sprechen, ist für mich eine Selbstverständlichkeit, aber verherrlichen oder verharmlosen die ganze Situation, ist wirklich fehl am Platz.
Gerade diese Personen, die freiwillig sich zum „Ehrendienst“ gemeldet haben, sind die Träger dieses Systems gewesen, welches sich 40 Jahre hat halten können, mit diktatorischer Härte.
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Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Dezember 2020, 11:54

Wilfried hat uns ja heute gut mit Material eingedeckt. Meine Zeit wird wieder nicht reichen...
Den Clip hier habe ich zuerst gesehen.
Tut mir leid, aber wenn sich bei Forentreffen oder Grenzertreffen die Teilnehmer auch noch dienstlich anquatschen und sogar voller Stolz in die alten NVA-Lumpen klettern, sind die für mich gesehen nicht ganz dicht.
Wie Hermann schon schreibt, ist Erinnern normal. Aber diese unsägliche NVA-Zeit noch beweihräuchern, schlägt meinem Fass den Boden aus.
Das sind Nostalgiker bester Güte.

Gruß Volker
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Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon steffen52 » 16. Dezember 2020, 13:16

Habe mir den Link angeschaut und muss sagen(schreiben) die haben schön einen an der Waffel. Auch ich treffe mich einmal im Jahr mit ehemaligen Kameraden die an der Grenze dienen mussten. Aber wir sprechen über die damalige
Zeit und jeder trägt was bei was man so erlebt hatte. Eine Grenzeruniform anziehen und sich mit Dienstgrad anzusprechen, das wäre das Letzte gewesen. Klar haben wir als Spaß uns mal mit einer Mütze oder Kaschi ablichten lassen.
Ansonsten ist es immer ein schönes Zusammentreffen, bei Bier und guten Essen, gewesen. Keiner ist jemals auf den Gedanken gekommen zu sagen es war eine schöne Zeit, klar
gab es(gehe von mir aus) auch schöne Dinge die man erlebt hat, die hatten aber nichts mit den Wehrdienst zutun sondern im Ausgang u.s.w., habe ja darüber geschrieben. Wer heute noch das verherrlicht der Tickt nicht mehr
richtig und lebt in einer damaligen Welt!!! [frown]
Gruß steffen52
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Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon zollo » 16. Dezember 2020, 13:33

Ich hatte beim Betrachten des Films den Eindruck, es war doch gar nicht so schlimm. Hintergründig wird die Rolle, die die GT gespielt hat, verharmlost. Der unbedarfte Betrachter gewinnt den Eindruck, die Soldaten waren Friedenswächter und keine Gefängniswärter.
Wenn diese ehem. Wächter der sogenannten Friedensgrenze in ihren Wohnorten diese Ansicht, sie hätten nur ihre Pflicht erfüllt, verkünden, so kann ich mir einiges zum heutigen Verhalten in Ostdeutschland erklären.
Einer der Protagonisten hat zehn Jahre gedient und tut das mit einer Verharmlosung ab. Ein anderer spricht von einer Verwendung in der Nähe seines Wohnortes. Hat dieser Mann das System und das der Grenzsicherung nicht durchschaut?
Sie reden vom aufwachsen im Sozialismus, aber nicht vom heutigen Dasein in einem Land das sie damals so sehr herbei gesehnt haben. Ja was wollen diese ehem. GT-Angehörigen eigentlich?
Vorteile mitnehmen, Nachteile verdrängen?
Allein der optische Eindruck, das Tragen der ehem. Uniform verdeutlicht den Geist dieser Männer.
zollo
 

Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon augenzeuge » 16. Dezember 2020, 14:43

Wer heute noch das verherrlicht der Tickt nicht mehr richtig


[super]

Wer hier als Nichtgrenzer liest, sieht doch schon bei vielen Beiträgen, dass manche Probleme Dienstleistender aus der Zeit nicht gelöst werden konnten. Auch bei jenen nicht, die politisch gar nicht nachgedacht haben, nicht wahr, Rainer?

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Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon Interessierter » 16. Dezember 2020, 15:51

Gegen solche Treffen ist ja auch gar nichts einzuwenden; aber es kommt immer darauf an wie man sie gestaltet. Wer nach 30 Jahren und nach den rechtskräftigen Verurteilungen der Verantwortlichen dieser SED - Diktatur immer noch nicht begriffen hat, dass die Tötungen unbewaffneter Bürger an der Grenze Verbrechen waren und auch noch meint es war eine tolle Zeit - wie Hermann schon richtig gerügt hat -, der ist nichts weiter als ein Schönredner.

Auch wenn es hier um Angehörige der GT geht, erlebt man es leider auch bei ehemaligen Vopos und Angehörigen des MfS.


Wieso ist es mit dem Wissen aus 30 Jahren Nachwendezeit eigentlich so schwer zu erkennen, dass diese Tötungen an der Grenze nicht nur Unrecht, sondern auch Verbrechen waren?

Und wieso sind selbst heute noch ehemalige Angehörige der bewaffneten Organe der DDR nicht in der Lage auch einmal zuzugeben, dass sie eigentlich auch damals irgendwann erkennen konnten/mussten, dass die grausamen Tötungen an der Grenze ( gleich auf welche Art, Schüsse oder Minen ) Unrecht und Verbrechen waren. Wieso hört man solche Sätze eigentlich nicht auf solchen Treffen?

Da sind die Äußerungen beispielsweise von Hermann und steffen52 zu diesem Thema ein lobenswertes Beispiel.

[hallo]
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Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon Merkur » 16. Dezember 2020, 16:29

Interessierter hat geschrieben:Wieso hört man solche Sätze eigentlich nicht auf solchen Treffen?


Weil „man“ diese Treffen noch nicht besucht hat. Daher ist es quasi nicht möglich, dass „man“ hört, was sich die Teilnehmer dort unterhalten.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon augenzeuge » 16. Dezember 2020, 17:00

Merkur hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Wieso hört man solche Sätze eigentlich nicht auf solchen Treffen?


Weil „man“ diese Treffen noch nicht besucht hat. Daher ist es quasi nicht möglich, dass „man“ hört, was sich die Teilnehmer dort unterhalten.

Noch nichts von IM's gehört? [grins]
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Re: Die Grenzer-30Jahre danach

Beitragvon Interessierter » 16. Dezember 2020, 17:41

Merkur » 16. Dez 2020, 16:29

Interessierter hat geschrieben:
Wieso hört man solche Sätze eigentlich nicht auf solchen Treffen?



Weil „man“ diese Treffen noch nicht besucht hat. Daher ist es quasi nicht möglich, dass „man“ hört, was sich die Teilnehmer dort unterhalten.


Auch wenns mal ein Wort mehr als deine üblichen Einzeiler ist; etwas anderes als derartigen Dummfug hatte ich auch nicht erwartet.

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