Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

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Beitragvon HPA » 5. September 2015, 16:38

Beethoven hat geschrieben:
Und glaub mir, mit einem Mörder und Vergewaltiger würde ich keine gemeinsame Basis finden.


Beitragvon Beethoven » 8. Mai 2015, 15:58



Aber ich werde die nächsten Tage mit GO a.D. Streletz zusammen treffen und ihn befragen. Dann schaun mer ma.

Gruß


Aber mit einem Totschläger. [flash]
HPA
 

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Beitragvon Nostalgiker » 5. September 2015, 18:38

Ach und wen hat Herr Strelitz persönlich totgeschlagen HPA?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Beitragvon augenzeuge » 5. September 2015, 18:46

Thoth hat geschrieben:Ach und wen hat Herr Strelitz persönlich totgeschlagen HPA?


Wieso persönlich? Er hatte die Verantwortung für den Totschlag. Leider ist er nicht Mann genug, dieser gerecht zu werden und zu seinen Fehlern zu stehen.
Fakt ist, er bleibt ein verurteilter Totschläger, fast 20 Richter, einschl. der EU haben sich damit lange beschäftigt und letztlich das Urteil bestätigt.

AZ
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Beitragvon Nostalgiker » 5. September 2015, 18:52

augenzeuge hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Ach und wen hat Herr Strelitz persönlich totgeschlagen HPA?


Wieso persönlich? Er hatte die Verantwortung für den Totschlag. Leider ist er nicht Mann genug, dieser gerecht zu werden und zu seinen Fehlern zu stehen.
Fakt ist, er bleibt ein verurteilter Totschläger, fast 20 Richter, einschl. der EU haben sich damit lange beschäftigt und letztlich das Urteil bestätigt.

AZ


Wenn dann Anstiftung Augenzeuge oder wie das juristisch korrekt heißt.

Was du meinst und HPA, da müßte er schon selbst Hand angelegt haben.
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Beitragvon augenzeuge » 5. September 2015, 18:55

Thoth hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Ach und wen hat Herr Strelitz persönlich totgeschlagen HPA?


Wieso persönlich? Er hatte die Verantwortung für den Totschlag. Leider ist er nicht Mann genug, dieser gerecht zu werden und zu seinen Fehlern zu stehen.
Fakt ist, er bleibt ein verurteilter Totschläger, fast 20 Richter, einschl. der EU haben sich damit lange beschäftigt und letztlich das Urteil bestätigt.

AZ


Wenn dann Anstiftung Augenzeuge oder wie das juristisch korrekt heißt.

Was du meinst und HPA, da müßte er schon selbst Hand angelegt haben.



Zitat:"wegen Totschlags in mittelbarer Täterschaft verurteilt..."
"Wegen ihrer Mitwirkung an Entscheidungen des Nationalen Verteidigungsrates oder des Polititbüros über die Gestaltung des Grenzregimes der DDR wurden sie für den Tod mehrerer Personen verantwortlich gemacht...."

AZ
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Beitragvon Nostalgiker » 5. September 2015, 19:34

mittelbare Täterschaft =

Mittelbare Täterschaft, § 25 I Var. 2 StGB
Mittelbarer Täter ist derjenige,
der sich für die Tatbestandsverwirklichung eines menschlichen Werkzeugs (Tatmittler)
bedient, gegenüber dem er durch übergeordnete Wissens- oder Willensherrschaft
eine überlegene Stellung hinsichtlich des Tatgeschehens innehat.
Kennzeichnend ist damit die unterlegene Stellung des Tatmittlers und die beherrschende
Rolle des Hintermannes. Diese Tatherrschaft ist häufig – nicht aber zwingend!
– bei einem Strafbarkeitsmangel des Tatmittlers hinsichtlich dieser Tat gegeben
(Indiz für mittelbare Täterschaft).

In Ausnahmefällen kommt § 25 I Var. 2 auch in Betracht, wenn der Vordermann
voll deliktisch handelt (sog. „Täter hinter dem Täter“) und daher strafbar ist:
aa) Tatausführung unter Ausnutzung einer Organisationsherrschaft („Schreib
tischtäter“); relevant v.a. in den Mauerschützen-Fällen, vgl. BGHSt 40, 218
und 45, 270.

Ergo Augenzeuge ist er nicht wegen Totschlages verurteilt sondern wegen mittelbarer Täterschaft.
Kleiner aber feiner Unterschied.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Beitragvon HPA » 5. September 2015, 19:35

Genauso isses ,AZ. Das ursprüngliche Urteil wegen Mithilfe hatte der BGH einst kassiert und heraus kam eine Verurteilung wegen Totschlags. Und das hat der EUGH vollumfänglich bestätigt.

Folglich ist Streletz ein verurteilter Totschläger. Und Exknacki.

Genau wie Keßler und Krenz.
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Re: Verdacht auf Falschaussage: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gysi

Beitragvon Beethoven » 6. September 2015, 07:20

Ist das so?

Da kenne ich mich nicht aus aber, wenn ein Herr Streletz als "Totschläger" vom Gericht bezeichnet wird, dann habe ich Kontakt zu einem Totschläger und bin sogar stolz darauf. Das schmeißt meine Aussage aber nicht über den Haufen, dass ich mit Mördern und Vergewaltigern nicht zu tun haben will.
Für mich hat er seine Pflicht erfüllt auch wenn es dabei, bedauerlicher Weise, zu Toten und Verletzten kam.
Er war, so wie jeder Soldat in der NVA oder den GT der DDR, ein vereidigter Soldat und hatte den militärischen Auftrag zu erfüllen.
Ich fabuliere jetzt einmal.
Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, hätte ich auch so gehandelt wie er. Das war nun mal so und die Bundesrepublik war für mich Feindesland. Und wer über die Grenze ging, lief zum Feind über oder überquerte die Grenze aus anderen, der DDR feindlichen Gründen.
Aus heutiger Sicht bin ich der Meinung, man hätte, des Lebens willen, diese Menschen, die von Ost nach West wollten, ziehen lassen sollen. Aber damals sah ich das anders. Dafür könnt Ihr mich verurteilen oder auch nicht. Es war eben so.

Fritz Streletz ist einer der bescheidensten und klügsten Menschen die ich kenne. Nun ist der Generaloberst a.D. nicht mein Freund. Dazu kennen wir uns zu wenig und sehen uns nur sporadisch. Aber er besitzt meine volle Hochachtung als Mensch und als Militär sowieso. Da könnt Ihr im Dreieck springen und Euch aufregen wie Ihr wollt. [grins]

Er war einer der führenden Männer in der NVA, der an der Nahtstelle zwischen feindlichen Bündnissen, den Hauptstab (in der Bundesrepublik nennt man das "Generalstab") mit Umsicht und klug führte, dass es zwischen den Bündnissen (jedenfalls von DDR- Seite aus) zu keinem Krieg kam.

Das er eine gewisse Verantwortung für das Grenzregime hatte, lässt sich wohl nicht leugnen. Jedoch als die Grenze zwischen der DDR und Westberlin als auch dem übrigen Gebiet zur Bundesrepublik militärisch gesichert wurde, war der Generaloberst a.D. Chef des Stabes des Militärbezirkes in Leipzig. 1964 wurde er Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes. Da waren die Messen bereits gesungen.

Der Generaloberst bedauert heute, so im Gespräch, jeden einzelnen Mauertoten. Aber er ist auch einer der wenigen Männer, die sich nach der Wende vor Gericht ihrem Handeln stellten, offensiv und ehrlich. Aus Erzählungen weiß ich, dass ihn die Richter und auch die Justiz der Bundesrepublik mehr als schlecht behandelt haben. So wie mit ihm, ging die Justiz der Bundesrepublik nicht mal mit überführten Mördern um.
Nun werden einige hier gleich brüllen "recht geschieht ihm". Da kann ich dann nur erwidern - nein - denn die Bundesrepublik hat sich die Demokratie auf die Fahnen geschrieben. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Er sagte einmal, er habe seine Memoiren soweit fertig gestellt. Veröffentlicht sollen diese aber erst werden, wenn er verstorben ist, weil er sich mit der Veröffentlichung wohl einige Feinde machen wird.
Nun warte ich nicht auf den Tot dieses, von mir verehrten, Mannes aber seine Memoiren werde ich mit großem Interesse lesen.

In diesem Sinne - Die Memoiren sind die Zeitbomben der Pensionisten. (Kissinger)
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Verdacht auf Falschaussage: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gysi

Beitragvon HPA » 6. September 2015, 08:37

Nicht schlecht. [grin]

Du willst also damit aussagen , dass Du wissentlich gegen DDR Recht verstoßen hättest um jemanden ,wie zum Beispiel unbewaffnete Jugendliche an der Flucht in den Westen mittels Schusswaffe zu hindern ?

D.h. Du hättest diesen Totschlag befohlen oder auch selber ausgeführt?
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Re: Verdacht auf Falschaussage: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gysi

Beitragvon Beethoven » 6. September 2015, 09:15

Na, war ja klar, dass Du als erster auf diesen Zug springst [grins]

HPA hat geschrieben:Du willst also damit aussagen , dass Du wissentlich gegen DDR Recht verstoßen hättest um jemanden ,wie zum Beispiel unbewaffnete Jugendliche an der Flucht in den Westen mittels Schusswaffe zu hindern ?


Wissentlich gegen DDR-Recht hätte ich nicht verstoßen. Ich hätte entsprechend der Gesetze der DDR und der Befehle gehandelt. Das schließt die Schusswaffenanwendung gegen einen unbewaffneten Jugendlichen, entsprechend der Schusswaffenanordnung, ausdrücklich aus. Dieser versuchte Vorwurf, geht also schon mal völlig fehl und entspringt eben Deiner kurzen, auf Krawall gebürsteten Denke. [wut]

Also sei so gut und versuche nicht, mich mit solchen provokanten Fragen, die bereits eine Antwort enthalten, zu locken. (siehe Deinen Beitrag - unten)

HPA hat geschrieben:Nicht schlecht.

D.h. Du hättest diesen Totschlag befohlen oder auch selber ausgeführt?


Na ja, mach es weiter. Du wirst mich nicht erwischen. Und selbst wenn ich oder wer auch immer, sowas befohlen oder im besonderen Unterstellungsverhältnis der Vergatterung getan hätte, wäre es heute strafrechtlich unrelevant, da verjährt (20 Jahre).Und ja, ich hätte damals genau so gehandelt.
Das heißt jedoch nicht, dass ich heute im Abstand der Jahre, das als richtig empfinde und jeden Toten bedauere. Es hätte nicht sein müssen. Aber wie gesagt. Das sehe ich heute so. Damals nicht.

In diesem Sinne - Der Vorwurf ist die Anklage auf Probe. [laugh]
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Re: Verdacht auf Falschaussage: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gysi

Beitragvon Volker Zottmann » 6. September 2015, 09:21

Beethoven, Du bist gern Stalinist? War wohl doch zu fett aufgetragen? Ich habe es aber vor der Löschung noch lesen können. Peinlich, oder? [peinlich]

Volker
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Re: Verdacht auf Falschaussage: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gysi

Beitragvon Beethoven » 6. September 2015, 09:25

Wovon sprichst Du? Ich kann meinen Beitrag lesen. Du nicht?
Ich habe lediglich den Beitrag vom fast Offiziersschüler der NVA in zwei Bereiche zerpflückt und eingefügt.

Pech gehabt würde ich meinen.

In diesem Sinne - in welche Richtung man auch tritt, man tritt immer in die Scheiße. [hallo]
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon HPA » 6. September 2015, 10:52

Wissentlich gegen DDR-Recht hätte ich nicht verstoßen. Ich hätte entsprechend der Gesetze der DDR und der Befehle gehandelt. Das schließt die Schusswaffenanwendung gegen einen unbewaffneten Jugendlichen, entsprechend der Schusswaffenanordnung, ausdrücklich aus. Dieser versuchte Vorwurf, geht also schon mal völlig fehl und entspringt eben Deiner kurzen, auf Krawall gebürsteten Denke. [wut]

Also sei so gut und versuche nicht, mich mit solchen provokanten Fragen, die bereits eine Antwort enthalten, zu locken. (siehe Deinen Beitrag - unten)


Falls s Dir entgangen ist, Streletz und Co wurden u.a. dafür verurteilt , gegen damals geltendes DDR Recht verstoßen zu haben, sprich,der Einsatz der Schusswaffe gegen Jugendliche und Unbewaffnete!

Somit ist Steletz nicht nur ein Verbrecher nach bundesdeutschem Recht ,sondern auch nach DDR Recht!

Zitat:"Nach Sicht des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte verstießen der Schießbefehl und dessen Ausführung schon zum Tatzeitpunkt nicht nur gegen den im DDR-Volkspolizeigesetz verankerten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, sondern auch gegen höherrangiges DDR-Recht. So garantierte die Verfassung der DDR in Art. 19 Abs. 2 und Art. 30 Abs. 1 und 2 das Recht auf Leben als unveräußerliches Attribut des Menschen. Zudem habe das Grenzregime gegen das Strafgesetzbuch der DDR (§§ 112 und 213 StGB-DDR in Verbindung mit Art. § 22 Abs. 2 StGB-DDR) verstoßen."
HPA
 

Re: Verdacht auf Falschaussage: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gysi

Beitragvon steffen52-1 » 6. September 2015, 11:36

Beethoven hat geschrieben:Ist das so?

Da kenne ich mich nicht aus aber, wenn ein Herr Streletz als "Totschläger" vom Gericht bezeichnet wird, dann habe ich Kontakt zu einem Totschläger und bin sogar stolz darauf. Das schmeißt meine Aussage aber nicht über den Haufen, dass ich mit Mördern und Vergewaltigern nicht zu tun haben will.
Für mich hat er seine Pflicht erfüllt auch wenn es dabei, bedauerlicher Weise, zu Toten und Verletzten kam.
Er war, so wie jeder Soldat in der NVA oder den GT der DDR, ein vereidigter Soldat und hatte den militärischen Auftrag zu erfüllen.
Ich fabuliere jetzt einmal.
Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, hätte ich auch so gehandelt wie er. Das war nun mal so und die Bundesrepublik war für mich Feindesland. Und wer über die Grenze ging, lief zum Feind über oder überquerte die Grenze aus anderen, der DDR feindlichen Gründen.
Aus heutiger Sicht bin ich der Meinung, man hätte, des Lebens willen, diese Menschen, die von Ost nach West wollten, ziehen lassen sollen. Aber damals sah ich das anders. Dafür könnt Ihr mich verurteilen oder auch nicht. Es war eben so.

Fritz Streletz ist einer der bescheidensten und klügsten Menschen die ich kenne. Nun ist der Generaloberst a.D. nicht mein Freund. Dazu kennen wir uns zu wenig und sehen uns nur sporadisch. Aber er besitzt meine volle Hochachtung als Mensch und als Militär sowieso. Da könnt Ihr im Dreieck springen und Euch aufregen wie Ihr wollt. [grins]

Er war einer der führenden Männer in der NVA, der an der Nahtstelle zwischen feindlichen Bündnissen, den Hauptstab (in der Bundesrepublik nennt man das "Generalstab") mit Umsicht und klug führte, dass es zwischen den Bündnissen (jedenfalls von DDR- Seite aus) zu keinem Krieg kam.

Das er eine gewisse Verantwortung für das Grenzregime hatte, lässt sich wohl nicht leugnen. Jedoch als die Grenze zwischen der DDR und Westberlin als auch dem übrigen Gebiet zur Bundesrepublik militärisch gesichert wurde, war der Generaloberst a.D. Chef des Stabes des Militärbezirkes in Leipzig. 1964 wurde er Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes. Da waren die Messen bereits gesungen.

Der Generaloberst bedauert heute, so im Gespräch, jeden einzelnen Mauertoten. Aber er ist auch einer der wenigen Männer, die sich nach der Wende vor Gericht ihrem Handeln stellten, offensiv und ehrlich. Aus Erzählungen weiß ich, dass ihn die Richter und auch die Justiz der Bundesrepublik mehr als schlecht behandelt haben. So wie mit ihm, ging die Justiz der Bundesrepublik nicht mal mit überführten Mördern um.
Nun werden einige hier gleich brüllen "recht geschieht ihm". Da kann ich dann nur erwidern - nein - denn die Bundesrepublik hat sich die Demokratie auf die Fahnen geschrieben. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Er sagte einmal, er habe seine Memoiren soweit fertig gestellt. Veröffentlicht sollen diese aber erst werden, wenn er verstorben ist, weil er sich mit der Veröffentlichung wohl einige Feinde machen wird.
Nun warte ich nicht auf den Tot dieses, von mir verehrten, Mannes aber seine Memoiren werde ich mit großem Interesse lesen.

In diesem Sinne - Die Memoiren sind die Zeitbomben der Pensionisten. (Kissinger)

Mal eine einfache Frage Beethoven, hast Du zu DDR-Zeiten Grenzanlagen gesehen? Wenn ja, dann muss es Dir doch auch in Deinen überzeugten DDR-Offiziers gehorsam bewusst worden sein, das die Grenzanlagen nicht gegen den sogenannten Feind -BRD gebaut wurden, sondern gegen die eigene DDR-Bevölkerung! [wut] Da musst Du Dich auch gefragt haben: Warum will man verhindern, das Bürger der DDR das bessere Land verlassen wollen und der Staat(DDR) es mit allen Mitteln unterbinden will! Da scheint doch etwas nicht zu stimmen, mit den ach so guten sozialistischen System der Deutschen demokratischen Republik! Oder wolltest Du es nicht wahrhaben? Verstehen könnte ich es, denn wer einseitig nur sieht, der sieht natürlich nicht die andere Seite oder wollte sie nicht sehen! [frown]
Grüsse steffen52-1
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Spartacus » 6. September 2015, 13:54

HPA hat geschrieben:
Wissentlich gegen DDR-Recht hätte ich nicht verstoßen. Ich hätte entsprechend der Gesetze der DDR und der Befehle gehandelt. Das schließt die Schusswaffenanwendung gegen einen unbewaffneten Jugendlichen, entsprechend der Schusswaffenanordnung, ausdrücklich aus. Dieser versuchte Vorwurf, geht also schon mal völlig fehl und entspringt eben Deiner kurzen, auf Krawall gebürsteten Denke. [wut]

Also sei so gut und versuche nicht, mich mit solchen provokanten Fragen, die bereits eine Antwort enthalten, zu locken. (siehe Deinen Beitrag - unten)


Falls s Dir entgangen ist, Streletz und Co wurden u.a. dafür verurteilt , gegen damals geltendes DDR Recht verstoßen zu haben, sprich,der Einsatz der Schusswaffe gegen Jugendliche und Unbewaffnete!

Somit ist Steletz nicht nur ein Verbrecher nach bundesdeutschem Recht ,sondern auch nach DDR Recht!

Zitat:"Nach Sicht des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte verstießen der Schießbefehl und dessen Ausführung schon zum Tatzeitpunkt nicht nur gegen den im DDR-Volkspolizeigesetz verankerten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, sondern auch gegen höherrangiges DDR-Recht. So garantierte die Verfassung der DDR in Art. 19 Abs. 2 und Art. 30 Abs. 1 und 2 das Recht auf Leben als unveräußerliches Attribut des Menschen. Zudem habe das Grenzregime gegen das Strafgesetzbuch der DDR (§§ 112 und 213 StGB-DDR in Verbindung mit Art. § 22 Abs. 2 StGB-DDR) verstoßen."


Richtig HPA,

nur das musste man damals auch gewußt haben, sage ich jetzt mal so. Nicht um Beethoven zu verteidigen,
sondern ganz allgemein als Feststellung, denn wer wußte schon davon, oder konnte die Zusammenhänge
erkennen?

In einer Diktatur nur schwer vorstellbar, zur damaligen Zeit schon gar nicht. [hallo]

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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon HPA » 6. September 2015, 14:23

Sparta, richtig, dass der einfache Grenzer das nicht unbedingt wissen konnte wurde bei den entsprechenden Prozessen Rechnung getragen. Nur so erklären sich die milden Urteile. Den Befehlsgebern inklusive Streletz ganz oben war das vollkommen klar!

In der Mordsache Kittel, in der DDR übrigens nie verfolgt, wurden als höchste Strafe 10 Jahre verhängt.
HPA
 

Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Spartacus » 6. September 2015, 14:34

Richtig HPA, aber ich habe mich auf die Aussage von Beethoven bezogen:

Und ja, ich hätte damals genau so gehandelt.


Das war zumindest mal ehrlich, denn auch er wußte es zu diesem Zeitpunkt nicht besser und hätte
einfach seine Befehle befolgt, in dem Vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hat.

Hätten wir auch, wenn es bei uns nicht anders gekommen wäre. [hallo]

LG

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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon HPA » 6. September 2015, 14:39

Nun, ein Stabsoffizier war kein einfacher Soldat mehr. Und eigentlich war meine Fragestellung eine andere , sie bezog sich auf die Ebene Streletz.
HPA
 

Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Spartacus » 6. September 2015, 15:01

Bei Streletz sind wir uns einig, er musste davon wissen. [hallo]

Weshalb ihn Beethoven in dieser Sache verteidigt, wird er uns vielleicht erklären.

Aber er besitzt meine volle Hochachtung als Mensch und als Militär sowieso.


Ich hatte auch einmal die große Ehre Pierre Messmer persönlich kennen zu lernen, der in Frankreich
einerseits ein Held, andererseits eine sehr umstrittene Persönlichkeit war.
Das hatte mit den Atomwaffentests in Algerien zu tun, bei denen 30.000 Menschen verstrahlt und schwer
geschädigt wurden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Messmer

Auch er besaß meine volle Hochachtung als Mensch und als Militär.

Ist halt alles nicht so einfach.

LG

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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon augenzeuge » 6. September 2015, 15:31

Die meisten Grenzer schossen nicht aus Überzeugung. Sie schossen aus Angst. Und das dies so war, muss jeder "Befehlende" gewusst haben, denn er hat zu dieser Angst täglich beigetragen.

AZ
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Beethoven » 6. September 2015, 16:07

Liebe User, zu nächst einmal, müsste ich gar nichts erklären. Aber ich will es gerne versuchen obschon ich davon ausgehe, dass es vergebliche Mühe sein wird.

Wenn man als Bürger eines Staates, diesem Staat nicht nur dem Mund nach, sondern in voller Überzeugung schwört und dient, dann ist man auch bereit die Befehle und Anordnungen, die man von seinen Vorgesetzten bekommt, auszuführen. So einfach ist die Sicht eines Soldaten auf die ganze Sache. Das nennt man übrigens "Zossener Geist" und ist eine Tradition im deutschen Militär.
Ich weiß aber auch, dass dies in vielen anderen Armee der Welt so gehandhabt wird, auch in der LE.

Nun will ich es mir nicht so einfach machen. Ich denke wir waren schon Soldaten die sehr wohl dachten und erkennen konnten, wenn es ein Unrecht gab bzw. wenn Befehle unmenschlich waren oder gegen geltendes Völkerrecht verstießen. Und hier beißt sich der Hund in den Schwanz. Es betraf nicht mich. Ich war kein Grenzsoldat oder -Offizier aber wenn ich einer zur damaligen Zeit gewesen wäre und in eine solche Situation gekommen wäre, hätte ich vermutlich entsprechend der Anweisungen gehandelt. Für mich wären Grenzverletzer egal ob von hinten oder vorne kommend, der Gegner.
Fakt ist eines und da könnt Ihr Purzelbäume schlagen. Der Soldat und Offizier an der Grenze (jedenfalls die Meisten) waren der festen Überzeugung, hier an der Grenze, einen Friedensdienst zu versehen mit der Waffe in der Hand. Und ein Grenzverletzer ob nun von Ost oder West kommend, war ein Feind des Staates zu dessen Schutz er seinen Dienst versah. Solange ihr das nicht verstehen wollt oder begreifen könnt, werden wir uns niemals einig werden. Das bedeutet nicht, dass der selber Soldat / Offizier dies heute, nach 20 und mehr Jahren, durchaus mit anderen Augen, differenzierter sieht.

Trennung

Zurück zu Generaloberst a.D. Fritz Streletz.
Wenn Gerichte dieser Republik über ein Grenzregime eines anderen, ihm damals feindlich gegenüber stehenden Staates entscheiden, dann hat das schon eine faden Beigeschmack.
Einen Befehl, Grenzverletzer zu töten, dass wisst Ihr ja von mir, gab es meiner Meinung nach nicht. Es gab, wie schon so oft geschrieben, eine Schusswaffenanwendungsordnung. Die sah durchaus die Vernichtung eines Grenzverletzers, als letztes Mittel der Gewaltanwendung, vor. Ich habe keine Zahlen. Aber wie viele Grenzverletzer wurden beim Durchbruch durch die Grenzanlagen gestellt ohne das ein Schuss fiel. All die wären heute tot oder schwer verletzt, wenn es einen solchen Befehl gegeben hätte.

Was die Richter nicht bedachten, es war die Nahtstelle zwischen zwei feindlichen Blöcken. Das da nicht mit Knallerbsen geworfen wird, wenn die Grenze durchbrochen werden soll, muss jedem klar gewesen sein. An der Grenze zwischen Polen und zur CSSR fielen doch wohl kaum einmal Schüsse (aber das weiß ich nicht so genau) und auch dort wurde ganz sicher die Grenze illegal überquert.

GO a.D. Streletz stellte sich den Richtern. Er war über zwei Jahre in Untersuchungshaft, was laut Gesetz schon mal gar nicht geht in einer, dieser Demokratie. Die U-Haft darf maximal 6 Monate betragen und konnte bei besonderen Umständen um 6 Monate verlängert werden. Und ihm wurde die Heizung abgestellt, Decken verwehrt, keine Post erhalten und noch mehr solcher Schikanen durch die Vollzugsbeamten, die man irgendwann mal in seinen Memoiren lesen wird. So etwas wurde mit Serienmördern nicht gemacht.

Egal was die Gerichte "erarbeitet" haben, für mich ist GO a.D. kein Totschläger, sondern ein Offizier, der die Gesetze der DDR befolgt und durchgesetzt hat. Das Grenzregime haben die Russen beschlossen und unsere Grenzer haben es, so gut sie konnten, verwirklicht.
Ich ziehe den Hut vor den Jungs die eine echte Gefechtsaufgabe hatten und ich bedauere die, die sich genötigt sahen, als letzte Konsequenz die Schusswaffe gegen Grenzverletzer einzusetzen. Es widerspricht jedem normalen Menschen, die Waffe gegen einen anderen menschen einzusetzen und ich möchte nicht in der Haut eines solchen Soldaten stecken, der da geschossen hat. Die Psyche hat bestimmt einen Knacks bekommen.

Mir tun heute aber auch die Menschen leid, die an der Grenze zu schaden kamen.

Nun könnt Ihr zurück schlagen.

In diesem Sinne - Freiheit ist ein Kaugummibegriff geworden - an jedem Schlagbaum versteht man etwas anderes darunter. (Oskar Kokoschka)

Ach so, von Montag Mittag bis Mittwoch bin ich zu einer Weiterbildung und kann nicht reagieren.
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Spartacus » 6. September 2015, 16:39

Er war über zwei Jahre in Untersuchungshaft, was laut Gesetz schon mal gar nicht geht in einer, dieser Demokratie. Die U-Haft darf maximal 6 Monate betragen und konnte bei besonderen Umständen um 6 Monate verlängert werden. Und ihm wurde die Heizung abgestellt, Decken verwehrt, keine Post erhalten und noch mehr solcher Schikanen durch die Vollzugsbeamten, die man irgendwann mal in seinen Memoiren lesen wird. So etwas wurde mit Serienmördern nicht gemacht.


Stelle dir mal vor, die BRD wäre eine Diktatur wie die DDR gewesen, was dann damals nicht nur mit
Streletz, sondern auch mit dir, oder Karnak passiert wäre?

Nur mal zur Klarstellung, von wegen Siegerjustiz und so was ähnliches. Die gab es nämlich schlichtweg nicht!
Hätte es so etwas gegeben, dann wären alleine von Salzgitter aus über 40.000 Verfahren eröffnet worden und
die Gefängnisse prall gefüllt gewesen.

Und die Haftbedingungen in diesem Fall?

Ich bin ja fast zu Tränen gerührt, gar nicht vergleichbar mit einer U - Haft in der DDR. Wieso lies sich
eigentlich der Mielke nach Moabit verlegen, wenn man den alten Genossen dort so einheizte?

Am 4. Oktober 1990 wurde Mielke auf Antrag seines Anwaltes wegen schlechter Haftbedingungen in die JVA Moabit verlegt, wo er für längere Zeit verblieb


https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Mielke

Das passt nun aber nicht zusammen.

LG

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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Beethoven » 6. September 2015, 16:48

Sparta, ich gebe Dir recht.

Nur war und ist die Bundesrepublik eben keine Diktatur sondern nennt und gibt sich demokratisch.
Ich breche da auch nicht in Tränen aus, wenn ein alter Soldat wie GO a.D. Streletz mal keine Post bekam oder gefroren hat. Da hat er ganz sicher schon Schlimmeres erlebt. Aber in einer Demokratie, die sich doch so menschlich gibt, darf man schon verwundert sein, denke ich.

In diesem Sinne - Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon steffen52-1 » 6. September 2015, 17:07

Spartacus hat geschrieben:
Er war über zwei Jahre in Untersuchungshaft, was laut Gesetz schon mal gar nicht geht in einer, dieser Demokratie. Die U-Haft darf maximal 6 Monate betragen und konnte bei besonderen Umständen um 6 Monate verlängert werden. Und ihm wurde die Heizung abgestellt, Decken verwehrt, keine Post erhalten und noch mehr solcher Schikanen durch die Vollzugsbeamten, die man irgendwann mal in seinen Memoiren lesen wird. So etwas wurde mit Serienmördern nicht gemacht.


Stelle dir mal vor, die BRD wäre eine Diktatur wie die DDR gewesen, was dann damals nicht nur mit
Streletz, sondern auch mit dir, oder Karnak passiert wäre?

Nur mal zur Klarstellung, von wegen Siegerjustiz und so was ähnliches. Die gab es nämlich schlichtweg nicht!
Hätte es so etwas gegeben, dann wären alleine von Salzgitter aus über 40.000 Verfahren eröffnet worden und
die Gefängnisse prall gefüllt gewesen.

Und die Haftbedingungen in diesem Fall?

Ich bin ja fast zu Tränen gerührt, gar nicht vergleichbar mit einer U - Haft in der DDR. Wieso lies sich
eigentlich der Mielke nach Moabit verlegen, wenn man den alten Genossen dort so einheizte?

Am 4. Oktober 1990 wurde Mielke auf Antrag seines Anwaltes wegen schlechter Haftbedingungen in die JVA Moabit verlegt, wo er für längere Zeit verblieb


https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Mielke

Das passt nun aber nicht zusammen.

LG

Sparta

Sparta,zu Deinem Beitrag ist nichts hinzu zufügen! Du bist schneller gewesen! [mundzu]
Grüsse steffen52-1
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Spartacus » 6. September 2015, 17:08

Na dann ist ja gut Beethoven,

im übrigen ist Streletz lange U - Haft kein Einzelfall in der BRD.

Siehe den Fall Fritz Teufel: https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Teufel

1975 wurde Teufel erneut festgenommen und angeklagt, als führendes Mitglied der Bewegung 2. Juni an der Entführung des Berliner CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz mitgewirkt zu haben. Nach fünf Jahren Untersuchungshaft fand 1980 die Gerichtsverhandlung statt.


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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Wosch » 6. September 2015, 21:28

Ja wenn doch die Gesetze, auf die sich die Herren DDR-Nostalgiker so gerne berufen, auf der Grundlage eines frei und ohne Wahlbetrug von der Bevölkerung gewählten Parlamentes zustande gekommen wären, anstatt daß diese sogenannten Volksvertreter, wie in einer Diktatur üblich, die Vorgaben einer ebenfalls durch Wahlbetrug an die Macht gekommenen und von den Russen am Leben gehaltenen "Bande" nur abzunicken hatten, ja dann könnte man sich vielleicht über die Rechtsmäßigkeit bestehender DDR-Gesetze sachlich unterhalten.
Diese Voraussetzungen bestanden jedoch in keinster Weise, das Volk wurde weder vom Generalsekretär, von der Regierung und schon gar nicht von der "Volkskammer" repräsentiert, es hatte noch nicht einmal die Möglichkeit gegen Beschlüsse, Erlasse und verabschiedete "Unrechts-Gesetze" zu protestieren ohne sich selbst zu gefährden.
Die Herren "Streletz", "Kessler", "Krenz" und "Andere" haben die sich nicht diese Gesetze, unter anderem das mörderische Grenzregime betreffend, selber machen lassen, sind sie nicht in Tateinheit mit ihren "Politbüro-Tatgenossen damit hauptverantwortlich für hundertausendfachem Unrecht in Bezug auf psychische und physische Gewalt und nebenbei noch mehr als tausend an der Grenze ums Leben Gebrachte.
Leid und Schmerz über die 40 Jahre ihres Bestehens, daß war das was man der DDR nachsagen kann, natürlich gab es auch Zufriedenheit in engen privaten Bereichen, in der Kindheit, in der Familie und bei Denen, die weder Verwandtschaft in der BRD hatten und nichts weiter kannten als ihren "eingeengten" sozialistischen Bereich, ihre "Brüdervölker" und ihre "gleichgeschalteten" Medien und Die, die sich naiv "ehrlich" bemühten die ihnen aufgetischten Lügen von "Friede, Freude, Eierkuchen" der herrschenden Clique als ernst anzusehen.

Streletz, Kessler, Krenz und noch ein paar Andere: Pfui Deibel, Euren Angesichtern, für Euer Mitwirken am schändlichen Tun.
Wosch.
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Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Beethoven » 6. September 2015, 22:08

Na Wosch? Genug gekotzt?

Dann komm mal wieder runter und werde sachlich.

In diesem Sinne - Die Menschen können nicht sagen, wie sich eine Sache zugetragen, sondern nur, wie sie meinen, dass sie sich zugetragen hätte. Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799),
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Volker Zottmann » 6. September 2015, 22:35

Beethoven, besser wäre doch, Du wärest dem Wosch gegenüber mal anständig und würdest frei jeglicher Klassenstandpunkte mal zugestehen, dass gerade dieser Wosch-Beitrag mehr als ruhig und sachlich niedergeschrieben wurde.
Dass sein Inhalt Dir widerstrebt ist ja nachvollziehbar, wenn man Deine Vita und Deine heutigen Ergüsse mal insgesamt betrachtet.

Aber was ist denn falsch oder übertrieben, von dem, was Wosch dort so treffend formulierte? Jedes Wort hat Sinn und ist geschichtlich belegt, er benötigt weder Worthülsen noch Beleidigungen, um den Sachverhalt trefflich zu kommentieren.

Da kannst Du Dir, und auch einige andere, eine Scheibe von abschneiden.

Gruß Volker
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Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon Jago » 6. September 2015, 22:42

Volker Zottmann hat geschrieben:Beethoven, besser wäre doch, Du wärest dem Wosch gegenüber mal anständig und würdest frei jeglicher Klassenstandpunkte mal zugestehen, dass gerade dieser Wosch-Beitrag mehr als ruhig und sachlich niedergeschrieben wurde.
Dass sein Inhalt Dir widerstrebt ist ja nachvollziehbar, wenn man Deine Vita und Deine heutigen Ergüsse mal insgesamt betrachtet.

Aber was ist denn falsch oder übertrieben, von dem, was Wosch dort so treffend formulierte? Jedes Wort hat Sinn und ist geschichtlich belegt, er benötigt weder Worthülsen noch Beleidigungen, um den Sachverhalt trefflich zu kommentieren.

Da kannst Du Dir, und auch einige andere, eine Scheibe von abschneiden.

Gruß Volker



Ich nehme mir nie eine Scheibe von Wosch seinen Beiträgen und schneide sie ab . Die Beiträge sind immer einleuchtend und entsprechen der Realität , also nehme ich auch auch das Ganze Stück und nicht nur eine Scheibe

gruß Jago
Jago
 

Re: Streletz, Kessler, Krenz und die Schüsse a. d. Grenze

Beitragvon andr.k » 6. September 2015, 23:12

Zottmann, Volker, in deiner "Vita" habe ich mal ein Spruch gelesen, der vieles "beantwortet".

Zitat:
Mit "Genossen Zottmann" wollten die auch keine längeren Diskussionen, ...


STIMMT! ....
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