Berliner hat geschrieben:wollte eine Frage an die Experten einspeisen, ohne den Thread zu "highjacken", hoffentlich darf ich das jetzt...
Gab es bestimmte Ueberlegungen oder eine bestimmte Strategie wo, wieviele und welche Art von Minen eingesetzt wurden ?
Die Frage ist ernst gemeint, obwohl das Thema alles ausser banal ist. Mal schauen was Ihr dazu meint...
Duane
manudave hat geschrieben:Knapp 1.300 Minen gelten heute als verschollen.
Die Zahl hab ich aus dem Militärgesch. Forschungsinstitut aus Potsdam.
3.000 waren es 89 - davon wurde gut die Hälfte gefunden.
Thunderhorse hat geschrieben:Ursprünglich sollten Drahtminensperren (Personenminen) und Panzerminenfelder/Panzergräben errichtet werden.
Siehe auch Sitzung des NVR vom 29. September 1961.
Ersteres erfolgte (von der POMS-2, PMD-5 über PMN, PMP-71 zur PPM-2 und SM-70).
Panzerminenfelder wurden eine angelegt.
Anfängliche Minendichte war ab 1962, 0,5 (1 Mine auf 2m) - 1,0 (1 Mine auf 1 m), ab 1963 1,0, in der MS66 bei 2 - 3 (bei einer Tiefe von 4 m) und am Schluß bei der MS83 bei 4 -5 (4 -5 Minen auf dem lfdm bei einer Tiefe von 4 m).
Hier gibts a bisserl Input zur MS83, etc..
http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... topic=5271
http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... opic=11925
Nordlicht hat geschrieben:Bei einem Grenzspaziergang im Bereich Priwall kam die Frage auf, ob es in diesem Bereich Minenfelder gegeben hat.Nach meiner Kenntnis und dem Kartenmaterial nach wohl eher nicht, erst ab Bereich Palingen.
Kann da jemand etwas fundiertes zu schreiben?
Edelknabe hat geschrieben:Frage: Gab es im Zeitraum von 1989 bis heute im Bereich der ehemaligen Grenzstreifen Unfälle durch erdverlegte Minen, diese "Schuhcremdosen"?
Natürlich wäre jeder Unfall ein Unfall zu viel aber ich denke, meine Frage tendiert gen Null.
Rainer-Maria
Edelknabe hat geschrieben:He Thunderhorse, du hast die Themen durchgeforstet und ein ehrliches Danke für die späte Beantwortung meiner Frage.Das beruhigt schonmal, ist auch für heutige Spaziergänger am ehemaligen Kanten(umgangssprachlich unter Grenzern der DDR für den Bereich des vordersten Grenzzaun) eine gute Nachricht, ohne Gefahr für Leib und Seele dieses grüne Band heute zu erkunden, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Rainer-Maria der als junger Pionier die erdverlegten Minen schon nicht mehr kannte,verlegte.
Bergmensch hat geschrieben:...Was wurden denn für Geschosse nach solchen SM 70 Auslösungen aus Überlebenden herausoperiert.
...
manudave hat geschrieben:Zwei Fragen:
Gab es eigentlich auch Kosten, die man für die Minenverlegung veranschlagt hat?
und
1995 soll man zwei Minen in der Nähe eines Spielplatzes unterhalb des Hangs auf einem Spielplatz gefunden haben? Hat da jemand mal was gehört?
Die Minenfahnder hatten in den vergangenen Jahren die Natur außer Acht gelassen. Auf abschüssigem Gelände konnten die Plastiknäpfe, zum Teil nur 100 Gramm schwer und zusätzlich mit Luft gefüllt, bei heftigem Regen leicht wegschwimmen. Minenräumer Kehring hat deshalb auch schon mal einen Sprengsatz fünf Kilometer vom Verlegeort entfernt in einem Wasserlauf gefunden.
Und noch etwas könnte den Minenschwund erklären: Dass Wildtiere einen Sprengsatz hochgehen ließen und benachbarte Minen durch die Detonation in unbekannter Richtung davongeflogen sind. Weil die Sprengladungen teilweise mit Perlonschnüren im Boden verankert waren, die von Tieren gern durchgebissen wurden, schließen Experten auch nicht aus, dass Hase und Fuchs TNT-Töpfe in den Wald verschleppt haben.
Nordlicht hat geschrieben:Bei einem Grenzspaziergang im Bereich Priwall kam die Frage auf, ob es in diesem Bereich Minenfelder gegeben hat.Nach meiner Kenntnis und dem Kartenmaterial nach wohl eher nicht, erst ab Bereich Palingen.
Kann da jemand etwas fundiertes zu schreiben?
Zurück zu Die innerdeutsche Grenze
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast