DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2016, 12:45

GutenTag Reiner.
hast ja sicher gesehen, dass der gesamte Wald dort durchforstet wurde. Sah vorigen Herbst dort wüst aus. @Oetten, Eberhard, war doch auch dort zur Filmuraufführung. Es soll ein holländischer/niederländischer Urlauber spontan versprochen haben, einen Stein in seinem Steinmetzbetrieb zu fertigen und zu spenden, ihn dann in diesem Frühjahr mit in den Harz zu bringen.
Diesen will dann der Sorger Verein aufstellen. Zum Standort war noch nichts bekannt. Schön wäre er wohl direkt sichtbar am Postenweg, wo im rechten Winkel 59 m waldeinwärts Heiko Runge starb. Denn beim Ring der Erinnerung wird allen 6 Abschnitts-Opfern schon gemeinsam im Schaukasten gedacht.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Bergmensch » 3. Januar 2016, 16:59

Danke Volker ist mir alles bekannt.
Was mir nach wie vor nicht bekannt ist, wer hat den Stein mit den Daten besprüht?

Weißt du dazu etwas?

War das rafimo?
Gruß von ganz oben der Bergmensch
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2016, 18:38

Nein Reiner, das weiß ich auch nicht.
Aber parallel zu @Rafimos Forschungen in 2012 hat ja auch der Verein in Sorge fast zeitgleich mit dem Funk- und später auch Fernsehteam zu tun gehabt. Ich denke wenn, dann kam die Farbaktion von denen. Könnte man im Bahnhofsmuseum erfragen.
Ich vermute, dass jemand von denen auch hier im Thread gelesen hat.
Übrigens enthält der Bericht (SED-Forschungsverbund) unwahre Aussagen. Die Jungs waren auf 70 m ran und es gab keine Warnschüsse. Uwe wird das sicher wieder bestätigen. Ich weiß das durch Rafimo, der die ORIGINAL-Unterlagen bei sich führte. Keine Stasikopien. Ich habe sie bei unserem "Vermessungstreffen" in Benneckenstein gesehen!


Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Ari@D187 » 8. Januar 2016, 21:18

Ein wahrlich langer Thread, aber nach einigen Stunden habe ich
mich bis hierhin durchgelesen.

Die Bestimmung des Todesortes von Heiko Runge vor Ort mit
Kompass und Bandmaß ist genau nach meinem Geschmack
und hat sich, zusammen mit der Aufstellung/Anbringung von
Gedenkobjekten, sehr positiv aus den im Thema geführten
"Grabenkämpfen" herausgehoben.


Balu hat geschrieben:[...]
Mit meinen Eltern hatte ich bereits vor meiner Haftentlassung "Frieden geschlossen". Da ich auf Bewährung entlassen wurde stand ich während meiner 3jährigen Berufsausbildung ohnehin unter Kontrolle. Mein damaliger Klassenlehrer in der BBS war auch der Melder zum MfS. Das wusste ich aber bereits damals schon. Im Großen und Ganzen konnte ich mich nicht beklagen. Es gab zwar immer mal kleine Spitzen die ich ertragen musste. So durfte ich zwar in Buna als Schichtleiter arbeiten, aber mein Genosse Abteilungsleiter hat erfolgreich alles getan das mir die Mister Schule verwehrt blieb. Und auf meinen Grundwehrdienst durfte ich auch buchstäblich bis zum letzten Tag warten, so das alle meine direkten Vorgesetrzten jünger waren als ich. Aber wie gesagt, das waren Kleinigkeiten. Im Großen und Ganzen konnte ich ein ganz normales DDR Leben führen.


Balu hat geschrieben:[...]Wie ich damit klar komme? Lange Zeit habe ich versucht zu verdrängen und zu vergessen. Leider war mir dies bis heute nicht möglich da immer wieder Leute in meine Leben traten welche alles wieder los treten wollten. Heute, nach so langer Zeit habe ich es als einen Teil meines Lebens akzeptieren gelernt. Und so kann ich damit Leben und auch darüber reden und lebe ein ganz normales Leben, etwas das Heiko nicht kann.

Hallo Uwe,

es ist schön zu lesen, daß Du Deinen Weg gefunden und
bis heute gegangen bist ohne Dich durch das tragische
Erlebnis im Jahre 1979 aus der Bahn werfen zu lassen.


Balu hat geschrieben:[...]Sie lagen beide in der Deckung und ließen uns auf 20 bis 30 Meter heran kommen bevor sie ohne vorherigen Anruf und ohne Warnschuss das Feuer auf uns eröffneten! [...]

Uwe, auch wenn Deine letzte Anmeldung hier im Forum
nun fast zwei Jahre zurückliegt, hoffe ich, daß Du ggf.
hin und wieder hier reinschaust und ggf. meine Frage
beantworten kannst.

In dem Aktenvermerk von der Gerichtsverhandlung in Halle
am 2.1.1980 wird Deine Aussage festgehalten. Demnach
[sic] fielen Warnschüsse und Ihr wurdet angerufen Euch zu
ergeben.

Wurdest Du damals zu dieser Aussage gezwungen oder
wurde Deine Aussage einfach bewusst falsch in dem
Aktenvermerk vom 3.1.1980 festgehalten?

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Gruß und alles Gute
Ari
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Januar 2016, 21:59

Hallo Ari,
einen Kompass hat es nie bedurft, das Bandmaß aber war wirklich dabei.
Ich habe eine Zeitlang als kleiner Junge in diesem Sperrgebietsabschnitt gewohnt und setze mich mit einigem Geschehen damals auseinander. (e Mutter war 1953/54 Bürgermeisterin in Tanne)
Als ich 2012 hier auf diesen Thread stieß, war mein Interesse besonders hoch. Schnell lernte ich die wirklichen Gründe des Rechtsanwalts @rafimo kennen und schätzen. Gern habe ich mit meiner Ortskenntnis ihm Einiges erläutern können. Ich meine nicht den vordersten Grenzabschnitt.
Wir haben uns dort erstmals 2012 getroffen und uns an die Bestimmung des Tatortes gemacht. Uns haben hier Störfeuer von verschiedenen Usern dabei nicht gestört, wohl aber menschlich sehr enttäuscht.
Festzuhalten ist meinerseits als ganz unbedeutender Helfer, dass Rafimo inm Ort Sorge das Gespräch suchte und fand. Gehör fand er bei der amtierenden Bürgermeisterin, die dann mit ihrem ortsansässigen Grenzpflegeverein umsetzte, dass dem Heiko Runge auch in dem kleinen Bahnhofsmuseum gedacht wird.
Er als Anwalt hat in Berlin für seine Forschungen Originalakteneinsicht erhalten: Es hat niemals einen vorherigen Warnschuss, noch Anruf gegeben.

Auch wenn gehässige Forenmitglieder uns, besonders aber Rafimo Profilierungssucht nachsagten, wissen wir, warum wir tätig waren.
Rafimos Gründe kenne ich genau.
Zu meinen: Ich möchte, dass dieser, einer der blutigsten deutschen Grenzabschnitte als langes Mahnmal erhalten bleibt und die jüngere Generation davor bewahren möge, jemals wieder in Deutschland einer Diktatur die Treue schwören zu müssen. Weder rot noch braun, noch sonst wie.

Gruß Volker
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon andr.k » 8. Januar 2016, 23:55

Volker Zottmann hat geschrieben:Er als Anwalt hat in Berlin für seine Forschungen Originalakteneinsicht erhalten:
Es hat niemals einen vorherigen Warnschuss, noch Anruf gegeben.

Auch wenn xxxxxxx Forenmitglieder uns, besonders aber Rafimo Profilierungssucht nachsagten, wissen wir, warum wir tätig waren.


Waren?

Es hat niemals einen vorherigen Warnschuss, noch Anruf gegeben.


Fakten?
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Ari@D187 » 9. Januar 2016, 11:59

Volker Zottmann hat geschrieben:[...]
Festzuhalten ist meinerseits als ganz unbedeutender Helfer, dass Rafimo inm Ort Sorge das Gespräch suchte und fand. Gehör fand er bei der amtierenden Bürgermeisterin, die dann mit ihrem ortsansässigen Grenzpflegeverein umsetzte, dass dem Heiko Runge auch in dem kleinen Bahnhofsmuseum gedacht wird.
Er als Anwalt hat in Berlin für seine Forschungen Originalakteneinsicht erhalten: Es hat niemals einen vorherigen Warnschuss, noch Anruf gegeben.
[...]

Hallo Volker,

ich halte das für eine prima Aktion. So bekommen auch viele Urlauber,
welche sich sonst nie mit der Sache beschäftigt hätten, einen Einblick
in die damaligen Geschehnisse.

Was die einseitige Aktennotiz betrifft, sollte auch diese Rafimo bekannt
sein. In der öffentlich zugänglichen Version sind lediglich von der BStU die
Namen anonymisiert worden. Mich würde halt diesbezüglich interessieren,
ob Uwe (Balu) das damals tatsächlich so ausgesagt hat und ob die Aussage
ggf. unter Druck zustande kam.

Gruß
Ari
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Januar 2016, 12:33

Hallo Ari,
das kann uns wirklich nur @Balu beantworten. Doch brauchen wir keine Hellseher zu sein.
Aus eigenem Erleben schließe ich, wie damals mit ihm verfahren wurde. Bestimmt nicht zimperlich.
Ich war im gleichen Alter mit meinem Freund 1965 nahe eines Brandherdes festgenommen worden. Jeder von uns hatte sofort eine krallende Hand im Genick und schon waren wir getrennt. Sehr rabiat, massiv, ja aggressiv war das Verhör an Ort und Stelle, wir sollten sofort eine Brandstiftung gestehen. Das taten wir natürlich nicht, weil wir unschuldig waren. Als die Sirene heulte, sind wir nämlich gerade noch in der Schule gewesen. Dann aber sofort hinter der Feuerwehr aus Neugierde hinterher....
Ich glaube nicht, dass mit einem 15-jährigen "Verbrecher", der das Schlimmste tat was er der DDR antun konnte... glimpflicher umgegangen wurde.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 9. Januar 2016, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon augenzeuge » 9. Januar 2016, 12:36

Ari@D187 hat geschrieben:Mich würde halt diesbezüglich interessieren,
ob Uwe (Balu) das damals tatsächlich so ausgesagt hat und ob die Aussage
ggf. unter Druck zustande kam.
Ari


Ari, was erwartest du wirklich? [blush] In keiner MfS Akte wird drin stehen, dass man ohne Warnung geschossen hat, so wie es Balu mitteilte.
Man hat damals alles so dokumentiert, dass man selbst immer ne weiße Weste hatte. Selbst eine Aussage von balu vor Gericht wäre offiziell als Lüge bezeichnet worden, in die Akte wäre das nie aufgenommen worden.

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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Edelknabe » 10. Januar 2016, 11:48

Siehe das vom Ari an Balu mit:

"n dem Aktenvermerk von der Gerichtsverhandlung in Halle
am 2.1.1980 wird Deine Aussage festgehalten. Demnach
[sic] fielen Warnschüsse und Ihr wurdet angerufen Euch zu
ergeben."

Reineweg von der logischen Denke her. Wenn kein Anruf erfolgte so wie hier von einigen User mit "Hundertprozentiger Sicherheit " behauptet wird, warum rannten die Jungs denn dann wieder freundwärts? Und ist ein Fünfzehnjähriger überhaupt in der Lage, den Abschuss, eben das Mündungsfeuer(waren das 30 Meter Entfernung , oder gar 70 Meter?) einer Maschinenpistole im Wald bei Regen, recht schlechter Sicht überhaupt so genau zu deuten, das er , das die Jungs sofort wussten, aus welcher Ecke Ihnen denn nun körperliche Gefahr drohte um dem dann zielgerichtet mit Flucht rückwärts zu begegnen?

Zumal, "Jugendliche, fast noch Kinder, die nie zuvor ne Maschinenpistole in Aktion erlebten"

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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Januar 2016, 12:04

Rainer-Maria kannst oder willst Du nicht alles lesen?

Die DDR-Gerichtsverhandlung war eine Farce, Ereignisse wurden passend gemacht. Es wurde selbst bis und nach der Beisetzung gelogen. MfS eben! Das alles ist dokumentiert, kann keiner wegreden. Ein Exzess hat an der Grenze stattgefunden.
Balu hat es ebenso geschildert. Oetten hat es bestätigt. Sie gingen zaunwärts, wo die SM70 hinter dem Postenweg hingen. Postenpaare davor. Was sie nicht wissen konnten.... Dann tauchen vor ihnen sofort schießende Soldaten auf. Balu, nur Balu, macht instinktiv das Richtige! Er wirft sich sofort hin. Das rettet ihn. Heiko aber macht panisch kehrt und rennt. Ein einziger von 51 Schuss trifft ihn. Da braucht kein Soldat genau gezielt zu haben. Das in die Richtung Heikos halten der MP reicht. Das Streufeuer hat ihn niedergestreckt.
Warum "zerfaselst" Du immer wieder 100% gerichtlich bewiesene Fakten?

Gruß Volker
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Edelknabe » 10. Januar 2016, 12:15

Ist doch Käse entschuldige Volker so "Die Jungs gingen Zaunwärts"? Etwa längs dem Zaun? Weil, vorne am Zaun lag Keiner im Wald auf Lauer, wie soll das denn gegangen sein, da war zwischen Zaun und Wald immer recht offene Fläche?

Und bitte Volker, du musst mir nicht deine Sicht der ganzen Sache überhelfen wollen. Ich danke somit , habe eher meine Sicht und gut ist es für uns Beide.

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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Januar 2016, 12:20

Käse lässt nur einer vom Stapel. Ist es bei Dir Faulheit zum lesen, oder Dummheit?
Von meiner Sicht ist nirgends die Rede. Was ich darlege sind richterlich bestätigte Fakten, die sich auch mit Original-Stasi-Dokumenten decken. Diese wurden lediglich zu DDR-Zeiten verfälscht und im Prozess zu DDR-Zeiten unterschlagen, da wurde eine vorgegebene Version abgehakt.

Zwischen Postenweg und SM 70 Zaun war absolut alles glatt und frei. Die Jungen liefen im Wald an einer Lichtung entlang, genau im rechten Winkel zur Grenze. Also genau gerade darauf zu.
Vom Postenweg, freundwärts gesehen lagen die Grenzer in natürlichen Bodenverwerfungen, etwa 15 bis 20 Meter von Außenkante Postenweg. Heiko wurde 59 Meter vom Postenweg entfernt erschossen. Balu lag seitlich zwischen beiden Punkten. Gerannt ist also nur noch Heiko.

Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon marder » 10. Januar 2016, 14:30

Volker,
Gib dir keine Mühe.
Das wird er nie begreifen, selbst wenn es ein Video davon geben würde.
Mit freundlichen Grüßen Marder
Ich bin auf der Westseite der Grenze in ca. 3 km Entfernung gross geworden.
Ab 1976 als Offiziersanwärter bei den Panzergrenadieren.
1976 1. Pz.Div. Pz.Brig2 Pz.GrenBtl21
1989 11.Pz.GrenDiv. Pz.Brig33 Pz.GrenBtl332
1994 1.Pz.Div. Pz.Gren.Brig1 usw.
Seit 2019 Außer Dienst
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Januar 2016, 15:41

marder hat geschrieben:Volker,
Gib dir keine Mühe.
Das wird er nie begreifen, selbst wenn es ein Video davon geben würde.
Mit freundlichen Grüßen Marder


[super] Danke für Dein Statement

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon augenzeuge » 10. Januar 2016, 16:54

Ich denke, einen umfangreicheren Thread zum Thema, sogar mit einem beteiligten Opfer, findet man nirgends. Wer wirklich will, kann viel Wissen mitnehmen. [denken]
Schade, dass Edelknabe über seine oberflächlichen Betrachtungen nicht hinaus gekommen ist.

AZ
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Interessierter » 2. September 2016, 06:38

Wie die Stasi die Erschießung von Heiko Runge vertuschte

Der Fluchtversuch zweier Schüler aus Halle-Neustadt endete im Dezember 1979 tödlich. Soldaten der Grenztruppen erschossen den 15jährigen Heiko Runge an der innerdeutschen Grenze bei Sorge im Harz. Sein Begleiter Uwe Fleischhauer überlebte. Er berichtete nun im Rahmen einer Filmvorführung von den damaligen Ereignissen. Die Dokumentation "Tödliche Grenze: Der Schütze und sein Opfer" arbeitet die Geschehnisse von damals auf. Der Film lief anlässlich des 55. Jahrestages des Mauerbaus im vollbesetzten Puschkino in Halle in Kooperation von Stasi-Unterlagen-Archiv, Konrad-Adenauer-Stiftung und Gedenkstätte "Roter Ochse".

Bild
Spurensicherung der Staatssicherheit an der Grenzanlage nach den Schüssen auf die Jugendlichen, 1979. Quelle: BStU, MfS, BV Halle, AP, Nr. 302/80, Bd. 1, Bl. 48

Als die beiden Jugendlichen Uwe Fleischhauer und Heiko Runge am 8. Dezember 1979 in den Zug stiegen, wollten sie weg von zu Hause, alle Probleme hinter sich lassen. Uwe Fleischhauer hatte seinen Freund überredet, im Grenzbereich bei Sorge im Harz die Grenze zu überwinden. Von Beneckenstein aus erreichten sie zu Fuß am Nachmittag einen Grenzsignalzaun und überwanden diesen.

Dabei lösten sie einen Alarm bei der für diesen Abschnitt zuständigen Grenzkompanie aus. Gegen 16 Uhr stellten Grenzsoldaten die beiden Schüler an der zweiten Grenzsicherungsanlage. Sie schossen – wie Uwe Fleischhauer berichtete – ohne Vorwarnung. Einer von insgesamt 51 abgegebenen Schüssen traf Heiko Runge tödlich. Uwe Fleischhauer wurde festgenommen und zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt.

Die Stasi übernahm die Ermittlungen in diesem Fall. Aktenauszüge aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv zeigen, wie die Geheimpolizei versuchte, die Erschießung des Jugendlichen an der Grenze zu vertuschen. Stasi-Mitarbeiter fälschten den Totenschein, verbreiteten Legenden über die Todesumstände und überwachten Familienangehörige, Freunde und Bekannte der Jugendlichen. Auch diejenigen Grenzsoldaten, die von dem Zwischenfall wussten, wurden zu strengstem Stillschweigen angehalten.

Aus Sicht des SED-Regimes und der Stasi galt es vor allem, eine Rufschädigung von der DDR abzuwenden, die ein Bekanntwerden des Falles nach sich gezogen hätte. Zudem durfte auch nach DDR-Recht nicht auf Jugendliche geschossen werden. Deshalb war die Stasi bestrebt, die Todesumstände Heiko Runges zu vertuschen. Selbst die Mutter des Jugendlichen wurde im Unklaren gelassen. Sie erhielt lediglich die Mitteilung, dass ihr Sohn in militärischem Sperrgebiet tödlich verunglückt war.

Uwe Fleischhauer verbüßte seine Strafe unter anderem in der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) Roter Ochse in Halle (Saale) und später im Jugendhaus Dessau. Auch hier und nach seiner Haftzeit behielt die Stasi ihn im Auge. Spitzel achteten darauf, dass er sich an die ihm auferlegte Legende hielt, wegen Diebstahls eines Autos inhaftiert worden zu sein und unterbanden Gesprächsversuche anderer Häftlinge zu diesem Thema.

http://www.bstu.bund.de/DE/InDerRegion/ ... runge.html
Interessierter
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2016, 07:39

behielt die Stasi ihn im Auge. Spitzel achteten darauf, dass er sich an die ihm auferlegte Legende hielt, wegen Diebstahls eines Autos inhaftiert worden zu sein und unterbanden Gesprächsversuche anderer Häftlinge zu diesem Thema.


Karnak, was sagst du dazu? Was denkst du, wäre passiert, wenn er zu einem Rechtsanwalt gegangen wäre, gemeinsam mit der Mutter des Erschossenen? Ich ahne es.... [angst]

AZ
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon karnak » 2. September 2016, 08:03

augenzeuge hat geschrieben:
Karnak, was sagst du dazu? Was denkst du, wäre passiert, wenn er zu einem Rechtsanwalt gegangen wäre, gemeinsam mit der Mutter des Erschossenen? Ich ahne es.... [angst]

AZ

Ich denke der Staat wollte vor der Welt nicht offenbaren, dass man auf einen Jugendlichen geschossen , damit gegen eigene Regeln verstoßen hatte. Regeln die natürlich in der Sache schon blödsinnig waren, wie sollte das der Mensch aus seinem Wachturm wirklich umsetzen?
Um das nun zu verschleiern bekam der Verein im System den Auftrag dazu der für solches Arbeiten in der"Grauzone" zuständig war. Eine Praktik die auch heute noch nicht völlig aus der Mode gekommen ist. Man wird sich entschlossen haben, dem der noch plaudern könnte einen Deal vorzuschlagen, man könnte auch sagen ihn zu erpressen. "Wir können Dich nicht gänzlich laufen lassen, aber wir verknacken Dich wegen eines versuchten Autodiebstahls, damit kommst besser weg als mit einer Verurteilung wegen 213, auch was Deine Kaderakte angeht. Dafür hälst Du die Klappe, vergisst das Ganze, hast für Deine Zukunft noch mal eine gute Chance. Damit dürfte auch sichergestellt worden zu sein, dass er nicht auf den"dummen Gedanken" kommt zu einem Anwalt zu gehen und den Staat der Lüge überführt. Hätte er dass getan, er wäre damit erledigt gewesen, zumindest in diesem Land, dass dürfte ihm klar gewesen sein, wenn nicht wird man ihm das klargemacht haben. Warum hätte er das also tun sollen, aus einer Frage der Ehre heraus für die er sich einen Haufen Ärger einhandelt aber dafür nichts im Konsum bekommt?
Meine persönliche Meinung dazu, MANCHMAL müssen solche schmutzigen Dinge getan werden, und irgendjemand muss das machen. In dieser DDR gab es davon allerdings viel zu viel und besonders belastend, ein großer Teil davon war völlig unnötig und nicht zu rechtfertigen.
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 2. September 2016, 09:39

Ich habe in einem Harzforum gerade die Frage nach seinem Gedenken aufgeworfen.

Voriges Jahr versprach im Haus "Sorgenfrei" in Sorge ein Holländer, einen Gedenkstein zu sponsern. (@Oetten war zugegen)
Bis jetzt habe ich noch keinen gesehen. Der kleine Grenzverein in Sorge erklärte sich bereit die Aufstellung zu übernehmen. Mal sehen, wann das geschieht.
Ursprünglich war ja Bereitschaft und der Willen da, dafür zu sammeln. Durch des Niederländers Zusage war das nun nicht mehr nötig.

Gruß Volker
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Bergmensch » 4. April 2018, 22:01

Wegen dem Gedenkstein war bis zum letzen Herbst nichts passiert.
Und der neue Museumswärter aus Hohegeiß wußte auch über die ganze Sache nicht so viel Bescheid.
Es scheint also alles im Sande zu verlaufen sein. Schade.
Gruß von ganz oben der Bergmensch
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Grenzwolf62 » 4. April 2018, 22:07

Vom Wachturm aus war das glaube ich nicht, der arme Hund der dem Runge panisch in den Rücken geschossen hat, wo er Richtung freundwärts rannte, weil er von diesem vollkommen irren KC überscharf gemacht wurde, hat sich mal vor einer Kamera geäußert, war mal auf YouTube zu finden.
Dieser Perversling in jeder Beziehung, also dieser KC, ließ wohl immer den ganz harten Rotnazi raushängen, wollte aber seine Soldaten schwuchtelig in den Hintern poppen.
Letzter Abschaum, irgendwie zu Macht gekommen.
Dem sein Irrsinn hat die vorgesetzten Genossen wohl weniger gestört, der verdienstvolle Genosse wurde wohl nur wegen eben diesem Hang zur Männerliebe abgesägt.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 5. April 2018, 09:15

Grenzwolf62 hat geschrieben:Vom Wachturm aus war das glaube ich nicht, der arme Hund der dem Runge panisch in den Rücken geschossen hat, wo er Richtung freundwärts rannte, weil er von diesem vollkommen irren KC überscharf gemacht wurde, hat sich mal vor einer Kamera geäußert, war mal auf YouTube zu finden.
Dieser Perversling in jeder Beziehung, also dieser KC, ließ wohl immer den ganz harten Rotnazi raushängen, wollte aber seine Soldaten schwuchtelig in den Hintern poppen.
Letzter Abschaum, irgendwie zu Macht gekommen.
Dem sein Irrsinn hat die vorgesetzten Genossen wohl weniger gestört, der verdienstvolle Genosse wurde wohl nur wegen eben diesem Hang zur Männerliebe abgesägt.

Du brauchst keinesfalls neu zu spekulieren. Dort gab es viele Bodensenken, aber dort genau keinen Wachturm. Wie der Ablauf genau war, kannst Du hier lesen. Und von den 2 Schützen hat nur einer gesprochen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2018, 18:54

Aufgrund des anderen Thrads, stelle ich hier mal das Leid des Wolfgang Voglers ein.
Eim Nostalgiker wollte uns ja kürzlich weismachen, dass man die DDR einfach per Antrag verlassen konnte. Von Voglers Fluchtgründen wusste ich bisher nichts. Hätte er, so wie heute üblich, auch nach Australien reisen können, würde er noch leben.





Wolfgang Vogler

Bei seinem zweiten Versuch die Grenzanlagen im Harz zu überwinden, löste der 25-Jährige drei Splitterminen aus, die ihn lebensbedrohlich verletzten. Trotz mehrerer Bluttransfusionen und einer Operation starb er am folgenden Tag.

geboren am 8. September 1948 in Parchim
gestorben nach Splitterminenverletzung am 15. Juli 1974
Ort des Zwischenfalls: Benneckenstein (Sachsen-Anhalt)

Wolfgang Otto Hermann Vogler wuchs in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) auf. Sein Bruder war drei Jahre jünger als er. Seine Eltern waren geschieden und jeweils neue Ehen eingegangen. Zu seiner Mutter hatte er eine enge Beziehung. Zwei seiner Onkel lebten in der Bundesrepublik, eine Tante in Österreich. Von November 1966 bis April 1968 diente Wolfgang Vogler in der Nationalen Volksarmee. Seine Ehe wurde im August 1973 geschieden. Der gelernte Landmaschinen- und Traktorenschlosser war beim Verarbeitungskombinat der Wirtschaftsvereinigung Obst und Gemüse in Parchim beschäftigt. Am 25. Juni 1974 erhielt er wegen Verstößen gegen die Arbeitsdisziplin und Arbeitsbummelei die fristlose Kündigung.

Dieser schlechten Erfahrung folgte eine positive: Der 25-Jährige verliebte sich in eine Australierin namens Lily. Sie besuchte in diesem Sommer Verwandte in Parchim und blieb dort für zwölf Wochen. Die beiden frisch Verliebten träumten von einer gemeinsamen Zukunft. Die junge Frau konnte sich ein Leben in der DDR aber nicht vorstellen.

Wolfgang Vogler kurz vor seinem Tod

Am Sonntag, dem 14. Juli 1974, gegen 18.30 Uhr vernahm ein Bundesbürger von der Straße, die von Hohegeiß nach Benneckenstein führt, zwei Detonationen etwa 300 Meter südlich der Straße. Er rannte in diese Richtung, sah eine schwarze Wolke hinter dem Grenzzaun und einen Verletzten am Boden. Gleichzeitig kamen zwei Grenzsoldaten von ihrem Beobachtungsturm, um zu überprüfen, was geschehen war. Ohne dem Verletzten Erste Hilfe zu leisten, meldeten sie den Vorfall über das Grenzmeldenetz. Wenig später trafen weitere Grenzsoldaten ein. Der westdeutsche Zeuge konnte beobachten, wie der Verletzte an den Armen, auf dem Rücken liegend, in den nahe gelegenen Wald gezogen wurde. Er war mit einem weißen Hemd, einem dunklen Sakko und einer beigefarbenen Hose bekleidet. Gegen 19 Uhr wurde der in Decken gehüllte Verletzte auf die Ladefläche eines Transporters gelegt und in Richtung Sorge abtransportiert.

In dem dortigen NVA-Genesungsheim erhielt Vogler eine Bluttransfusion, seine Wunden wurden notdürftig versorgt. Der behandelnde Arzt ordnete seine weitere Versorgung im Kreiskrankenhaus Wernigerode an. Während dieser Fahrt war Wolfgang Vogler noch teilweise bei vollem Bewusstsein und konnte einige Angaben zu seinem Fluchtvorhaben machen. Demnach informierte er sich Anfang des Monats in einem Schulatlas über den Grenzverlauf im Harz. Vogler gab an, dass er...


Hier geht es weiter:
https://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das ... index.html

Der selbe Major Pietrowski tat sich als widerlicher Kompaniechef also schon 5 Jahre vor Heiko Runges Erschießung pervers hervor. (erst nach Magazinwechsel anrufen!)
Mich wundert es nicht, dass da besonders den ängstlichern jungen Soldaten die Kniee schlotterten. Das Ergebnis, dass die Führung diesen Menschenverächter frei agiern ließ, hat auch Heiko Runge tödlich erfahren müssen.


Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon augenzeuge » 15. November 2019, 23:21



"Im Dezember 1979 endet die Flucht von zwei fünfzehnjährigen Schülern aus der DDR an der innerdeutschen Grenze bei Sorge im Harz tragisch. Heiko Runge stirbt durch einen Schuss in den Rücken, Uwe Fleischhauer wird festgenommen. Im Rahmen des Programmschwerpunkts ""25 Jahre Deutsche Einheit"" beschäftigt sich ""ZDFzeit: Tödliche Grenze - Der Schütze und sein Opfer"", Dienstag, 15. September 2015, 20.15 Uhr, mit diesem erschütternden Ereignis.

Die Stasi vertuschte den Zwischenfall damals, um einen öffentlichen Skandal, der das internationale Ansehen der DDR weiter beschädigen könnte, zu verhindern. Urkunden wurden gefälscht, Akten manipuliert und Zeugenaussagen frisiert. Auch die Mutter des erschossenen Jungen wurde eingeschüchtert, die Beerdigung ihres Sohnes Heiko musste geheim gehalten werden.

Der Überlebende, Uwe Fleischhauer, hat sich dazu durchgerungen, vor der Kamera über das damals Erlebte zu sprechen. Ehemalige Soldaten des Grenzkommandos vor Ort brechen in dem Film ihr Schweigen. Denn auch diese Frage hat die Autoren Volker Schmidt-Sondermann und Thomas Gaevert bewegt: Wie war es möglich, dass aus unbescholtenen jungen DDR-Bürgern, die ihren Wehrdienst an der Grenze verrichteten, Todesschützen wurden?

""Menschen, die bei ihrer Flucht in der Hoffnung auf ein sicheres oder freieres Dasein ihr Leben aufs Spiel setzen - dies ist heute traurige Wirklichkeit an Europas Grenzen"", sagt Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte. ""Wie fern scheint jene Zeit, in der es zwei deutsche Staaten gab, die geteilt waren durch Mauer, Stacheldraht und Todesstreifen, weil die DDR eine Flucht ihrer Bürger verhindern wollte. Nicht nur ein Vierteljahrhundert nach der deutschen Einigung, auch in Anbetracht der Flüchtlingsschicksale heute gilt es daran zu erinnern."""

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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon HPA » 9. Dezember 2019, 09:42

40 Jahre ist das jetzt her.

https://www.mz-web.de/halle-saale/fluch ... n-33572792

Die Stasi vertuschte den Zwischenfall damals, um einen öffentlichen Skandal, der das internationale Ansehen der DDR weiter beschädigen könnte, zu verhindern. Urkunden wurden gefälscht, Akten manipuliert und Zeugenaussagen frisiert.


Und dann kommt jemand daher und benutzt so etwas als Quelle ohne diese zu hinterfragen....
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon augenzeuge » 9. Dezember 2019, 11:08

Sie wussten immer, es war falsch, was sie tun. Deshalb tragen sie die volle Verantwortung.

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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Nostalgiker » 9. Dezember 2019, 11:17

Wer ist "sie" Augenzeuge?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2019, 17:15

Nostalgiker hat geschrieben:Wer ist "sie" Augenzeuge?

Wer gemeint ist, ist ja wohl jedem halbwegs gebildeten und vor allem mit dieser Materie Vertrauten bekannt.
Stellvertretend seien Totschläger wie Krenz und Streletz genannt. Alle Führungskräfte an den Grenzsektoren hatten die Mitschuld. Viel weniger Schuld hatten die ausführenden oder verführten Soldaten, die den Finger krumm legten.

Der Heiko wäre heute 55 und hätte vielleicht Familie. Doch er ist und bleibt tot.
Ein Krenz aber sonnt sich nach lächerlicher Teilhaft weiter an der Ostsee. Mir wird schlecht bei dem Gedanken.

Gruß Volker
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon augenzeuge » 9. Dezember 2019, 17:56

Nostalgiker hat geschrieben:Wer ist "sie" Augenzeuge?


Lesen und begreifen...aber ich helfe dir gern.

Sie sind jene, die folgendes getan haben, um ihre Spuren der Unfähigkeit zu verwischen:

Urkunden wurden gefälscht, Akten manipuliert und Zeugenaussagen frisiert


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