Kompaniechef Lorenz

Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Volker Zottmann » 27. März 2019, 21:57

Lorenz hat wie überall im Harz auch "nur" ein paar Streckmetallplatten entfernen lassen. Nur für Fußgänger erstmal. Etwa 350m von der Stelle entfernt, wo 1979 noch Heiko Runge sein Leben verlor. Die alte Verbindungsstraße von Hohegeiß nach Beneckenstein war dort das erste neue Schlupfloch.
Bei aller heutigen Mitarbeit in der Grenzmusemstruppe Sorge, soll aber keiner glauben, dass Lorenz damals mehr tat, als das, was alle in ihren Abschnitten taten. Keine Minute früher.
Ari sieht das genau richtig, mit dessen Grenzerkarriere. Fakt ist aber und Herrn Lorenz zugute zu halten, dass nach Piotrowskis Abberufung für die Grenzsoldaten dort ein neues Zeitalter begann. Abartige Schikanen und angsteinflößende Verhaltensweisen waren ihm fremd.



Gruß Volker
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Edelknabe » 28. März 2019, 07:01

Den fand ich gut, aus nem Vortext:

"In den Jahren zuvor waren an der Grenze bei Sorge sechs DDR-Bürger bei der sogenannten Republikflucht erschossen worden. Unter dem Kommando von Lorenz keiner - bis auf einen aus Quarmbeck entwichenen Sowjetsoldaten. Der bewaffnete Mann wurde in einer Notwehrsituation, wie sich später ergab, erschossen."
textauszug ende

So kann man auch im Nachhinein seine saubere Weste streicheln. Der humane Kompaniechef Lorenz, ach nee, der hatte bestimmt erst drauf gewartet, das der junge Soldat der GSSD in seiner Verzweiflung zuerst schießt. So wars dann nur Notwehr. Was meinst du Volker, der fiese Pitrowskie hätte bestimmt draufhalten lassen, so volles Rohr.....der hätte nicht drauf gewartet.

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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Edelknabe » 28. März 2019, 08:07

Deb fand ich auch noch gut:

Was die Besucher seiner Führungen nicht wissen: Frank Lorenz war einst der jüngste Grenzkommandeur der DDR, hatte mit 23 Jahren Verantwortung für Soldaten und 13 Kilometer „Nahtstelle zwischen Warschauer Vertrag und NATO“, wie es damals hieß.

„Ich hatte Glück, in der Spätphase der DDR dort zu dienen“, blickt der heute 59-Jährige zurück."
textauszug ende

Im Jahr 2016 gut 59 Jahre alt, dann muss der Lorenz um 1980 herum die Kompanie übernommen haben . Mal ehrlich so meine Denke, mit damals 23 Jahren nahm das junge Kerlchen doch fast Keiner für voll. Wenn ich noch dran denke, wie die Uffze tagtäglich sinngemäß niedergemacht wurden.Vor allem von die Gefreiten. Dem Lorenz muss es so ähnlich gegangen sein? Und nee, man wächst ja mit seiner Arbeit/Aufgabe, also irgendwann vor 89 wird das dann schon geklappt haben, mit seiner Führung.

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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Volker Zottmann » 28. März 2019, 08:47

Wenn Du Edelknabe die Umstände mal verinnerlicht hättest, wüsstest Du, dass speziell über diesen Grenzabschnitt hier im Forum mehr als ausführlich die letzten 7 Jahre diskutiert wurde.

Hörspiel und Fernsehdokumentation, wo auch @Oetten spricht, sollten doch Aufschluss geben. Die Flucht von Heiko Runge und Uwe Fleischhauer (ist hier auch User) sind haarklein belegt. Ebenso was für ein menschliches Schwein der Kompaniechef war. Gut, dass dessen Worte als Tondokument alle Posten hörten: "Nun blutet das Schwein aus". Als der Piotrowski nach den tödlichen Schüssen 1979 abgelöst wurde, kam der junge Kompaniechef Lorenz zum Einsatz.
Die Soldaten waren wohl alle erleichtert, einen perversen Vorgesetzten (die Sorte gab es ja eigentlich nicht!) los waren. Ich denke, dass Lorenz in der Führung seiner Soldaten rein menschlich leichtes Spiel hatte.

Nun zum Russen!
Dazu schrieb ich nicht nochmal, dachte es ist alles klar. Ich habe dazu meine Meinung bereits geäußert.
Unpassend wurde dazu sogar im Film vom Todesschützen (Berufssoldat) direkt Stellung bezogen. Dieser Mord (meine Sicht) hat mit den Handlungen vom Dezember 1979 absolut nichts zu tun.
Die Flucht des sowjetischen Soldaten, der aus Quedlinburg/Quarmbeck vor Drangsal flüchtete, hat logisch bei Sorge Alarm ausgelöst.
Die nachgestellte Handlung zeigt, dass der Berufssoldat dienstgeil weitersuchte. Er hätte genau, wie die anderen auch, dies lassen können. Ihn hatte perfides Jagdfieber (meine Sicht) gepackt. Dann standen die beiden sich gegenüber. Notwehr? Eher doch heraufbeschworen, solche Situation. Der Russe hat überhaupt nicht geschossen!
Was, wenn der Berufssoldat nicht hinterhergekrochen wäre? Der Russe wäre auch an "Deinen" SM70 kaputtgegangen.
Auf beide Situationen hatte Lorenz keinerlei Einfluss.

Edelknabe, was Du in Unkenntnis geschrieben hast, ist Unfug.

Gruß Volker
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon augenzeuge » 28. März 2019, 08:59

Mal ehrlich so meine Denke, mit damals 23 Jahren nahm das junge Kerlchen doch fast Keiner für voll.


Warum nicht? Jene, die ihn auf diesen Posten gehievt haben, taten das ganz sicher mit der Überzeugung, dass er sich durchsetzen kann.

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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Volker Zottmann » 28. März 2019, 09:01

Die alte Verbindungsstraße von Hohegeiß nach Beneckenstein war dort das erste neue Schlupfloch am Ortsrand. Das wurde erst am 18.11.89 geschaffen!
Hinter Hohegeiß nach Rotesütte gab es ein Loch bereits am 12.11.89. Doch das war aber nicht in unmittelbarer Ortslage, jedoch von Lorenz als erstes veranlasst.. (4km)

Gruß Volker
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Edelknabe » 28. März 2019, 12:24

"Durchsetzen" Jörg, der war richtig gut. Mit nem Alter was mindestens 33% der Truppe auch nur hatten, köstlich nee. Und Volker, ich möchte dir nicht in "dein Stammthemengebiet" reinreden Gott behüte weil, da kennst du dich aus, da macht dir noch nicht mal ein "Altgedienter" was vor.

Das der Berufssoldat den Deserteur gesucht hatte war eigentlich nur logisch, weil Volker der war Berufssoldat. In der DDR gabs ua. dafür Orden mit Prämie, für die Pflichterfüllung.

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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Dr. 213 » 28. März 2019, 12:55

Edelknabe hat geschrieben:Das der Berufssoldat den Deserteur gesucht hatte war eigentlich nur logisch, weil Volker der war Berufssoldat. In der DDR gabs ua. dafür Orden mit Prämie, für die Pflichterfüllung.

Rainer-Maria


Ich glaube, viele würden die Orden und Abschussprämien heute gerne zurück tauschen, wenn es das Grauen dafür ungeschehen machen könnte.
Auch die Schützen, die den Heiko mit Kriegswaffen im "Jagdfieber" ausgeknipst haben.
Sogar die Angehörigen vom Mordkommando Gartenschläger und viele weitere solcher verführter "Helden", auch wenn sie es öffentlich nicht zugeben.

Herzlichst
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Volker Zottmann » 28. März 2019, 15:43

Edelknabe hat geschrieben:"Durchsetzen" Jörg, der war richtig gut. Mit nem Alter was mindestens 33% der Truppe auch nur hatten, köstlich nee. Und Volker, ich möchte dir nicht in "dein Stammthemengebiet" reinreden Gott behüte weil, da kennst du dich aus, da macht dir noch nicht mal ein "Altgedienter" was vor.

Das der Berufssoldat den Deserteur gesucht hatte war eigentlich nur logisch, weil Volker der war Berufssoldat. In der DDR gabs ua. dafür Orden mit Prämie, für die Pflichterfüllung.

Rainer-Maria


Dein Aussage hier ist widersprüchlich!
Nach Deiner Schicht trägst Du auch nicht weiter Zeitungen aus!

Erst fragst Du, und dann wegen der Antworten pieken?
Lies doch nochmal, was Du selbst vor 3 Jahren zu dem Russen geschrieben hast.
Desweiteren war der Feldwebel nach eigener Aussage ohne konkreten Befehl beim Aufspüren. Der war also nur geil, den Russen zu schnappen. Wie es genau beim Zusammentreffen war, wird er nur selbst wissen. Doch selbst im Film wird gezeigt, dass der Russe nur erschrocken war - und sofort liquidiert wurde. Wär er unentdeckt noch die wenigen Meter zu den Automaten, wäre er auch gestorben. Selbst gefangengenommen, wäre er sicher erschossen worden, allerdings von den Russen selbst.
Ich fand sogar die ausgestrahlte Aussage der Feldwebels noch widerwärtig. Der hat bis heute nichts begriffen.
Da ist der allerdings nicht allein.

Gruß Volker
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Edelknabe » 28. März 2019, 18:52

Volker mit diesem:

"Ich fand sogar die ausgestrahlte Aussage der Feldwebels noch widerwärtig. Der hat bis heute nichts begriffen.
Da ist der allerdings nicht allein."
textauszug

immer diese kleinen Spitzen Volker, das liebe ich so an dir, weil, da bist du ein wahrer Internet-Meister drin.

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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Olaf Sch. » 28. März 2019, 19:11

Hat er dich gemeint, oder hast dudir die Jacke angezogen?

In unserer Kompanie hatten wir erst nen lockerern KC und dann einen Arsch. Der ist schon erwachsen auf die Welt gekommen... [muede]
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Edelknabe » 28. März 2019, 19:29

Und wir Akku hatten im Stab N. einen, der war schon erwachsen. Eines musste man dem Mann lassen, der war so heute nachbetrachtet eine richtige Führungspersönlichkeit, recht dominant dazu, leidenschaftlicher Jäger, brauchte kaum Schlaf, die Gefreiten waren besser dran den Mann nicht zu unterschätzen und ein halbes Jahr, bevor ich Heimging wurde der Mann Lehrer für Wehrkunde in Boizenburg(Ende der 80er Jahre).

Rainer-Maria..."und nee, der Volker schreibt das immer so schön, da muss man sich die Jacke einfach anziehen."
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Edelknabe » 28. März 2019, 19:30

Berichtige auf ...Ende der 70er Jahre.

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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Volker Zottmann » 28. März 2019, 19:47

Edelknabe hat geschrieben:

Rainer-Maria..."und nee, der Volker schreibt das immer so schön, da muss man sich die Jacke einfach anziehen."

Ist auch ganz korrekt so. Du bist natürlich auch gemeint.
Alles Andere dazu mal persönlich. Da musst Du aber auch genau hinhören. [ich auch]

Gruß Volker
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon OaZ » 9. Juli 2020, 11:41

Schon krass, wohin sich dieses Thema verselbstständigt hat. Hätte gern mehr über Lorenz und seine damalige Dienstdurchführung bzw. Kompanieführung gelesen. Er wurde wohl bis zum Hptm. befördert. Oder?
Ob Krenz durch Westberlin gefahren ist oder nicht, hat m.E. hier nichts zu suchen.
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Juli 2020, 13:12

Wer soll dazu sachlich und wissend was schreiben?
Meines Wissens ist Lorenz nicht hier im Forum.
Großartige Grenzzwischenfälle waren dort nicht mehr dokumentiert, außer was hier bereits geschrieben steht.
Somit hat sich das Thema auch hier an der Stelle erschöpft, außer Du wärst selbst der Lorenz... nur passte dies dann nicht zu Deiner Vorstellung. Ansonsten war Lorenz damals wohl der jüngste Kompaniechef an der Grenze.

Gruß Volker
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Re: Kompaniechef Lorenz

Beitragvon OaZ » 9. Juli 2020, 16:41

Volker Zottmann hat geschrieben: ... war Lorenz damals wohl der jüngste Kompaniechef an der Grenze.

Gruß Volker


Der KC der 6. GK Spahl wurde als Ltn. im 2. Dienstjahr (!) KC (er war, wie sich später während meines Studiums herausstellte, der Cousin einer Kommilitonin aus Sangerhausen).
Die gesamte 6. GK wurde von 3 jungen Leutnanten geführt. Der stv. KC und auch der Polit hatten wie der KC selbst alle den gleichen Dienstgrad. Das war insofern extrem ungewöhnlich, da der KC der 7. bereits Major war und der junge KC aus Spahl mindestens sein Sohn hätte sein können.

... aber ich drifte gerade selbst vom Thema ab ...
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