DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 15. September 2015, 20:44

Nun? Wer hat sich die DOKU angesehen?

Ich empfand sie als sehr sachlich. Ein minimaler Fehler ist aber dennoch aufgetreten. Zum Tatzeitpunkt war der Kompaniechf Piotrowski nicht vor Ort. Das ergeben die Stasiakten. Aber für die generelle Darstellung ist es unerheblich.
Eberhard Otto, alias @Oetten hat das Geschehen auch sehr genau geschildert, auch deren damaligen Befindlichkeiten. Gut auch, dass zum Schluss noch mal Uwe Fleischhauer, alias @Balu fragend zu Wort kam.
Erschreckend der Feldwebel, der 1984 den flüchtenden Sowjetsoldaten erschoss: "Er oder ich, Befehl hatte ich nicht!"
Mir fehlte wenigstens eine Gefühlsregung , wenn schon kein Wort des Bedauerns zu hören war.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon steffen52-1 » 15. September 2015, 21:20

Volker Zottmann hat geschrieben:Nun? Wer hat sich die DOKU angesehen?

Ich empfand sie als sehr sachlich. Ein minimaler Fehler ist aber dennoch aufgetreten. Zum Tatzeitpunkt war der Kompaniechf Piotrowski nicht vor Ort. Das ergeben die Stasiakten. Aber für die generelle Darstellung ist es unerheblich.
Eberhard Otto, alias @Oetten hat das Geschehen auch sehr genau geschildert, auch deren damaligen Befindlichkeiten. Gut auch, dass zum Schluss noch mal Uwe Fleischhauer, alias @Balu fragend zu Wort kam.
Erschreckend der Feldwebel, der 1984 den flüchtenden Sowjetsoldaten erschoss: "Er oder ich, Befehl hatte ich nicht!" mir fehlte wenigstens eine Gefühlsregung , wenn schon kein Wort des Bedauerns zu hören war.

Gruß Volker

Habe es mir angesehen und es ist schlimm das einer von den Teenies erschossen wurde! Normal wäre es null Problem gewesen, sie ohne einen Schuss zu verhaften, standen ja noch weit genug vom letzten Zaun entfernt! Angst oder was auch immer von den jungen unerfahrenen Grenzern! Wie oft wurden ein volles Magazin in ein Wildschwein geballert, weil es eben auf Anruf nicht stehen blieb! Ist zwar nun eine andere Sache, da ein Tier und die anderen Menschen, aber damit will ich sagen, einfach Angst ohne Nachzudenken( geimpft von den Genossen Vorgesetzten)! Zu den Thema Russe, da habe ich eine andere Meinung wie Du Volker!
Wenn ich mit den Regiementskommanteur raus musste, weil Russen( bewaffnet mit dem was sie tragen konnten) hieß es auch immer, bei einer Begegnung mit solchen, wer zu erst schießt der gewinnt, denn die Russen machen kein Federlesen, wer im Weg steht wird umgenietet, sie hatten nichts zu verlieren! Wäre mir einer über den Weg gelaufen( zu Glück nicht) ich hätte bestimmt auch nicht gezögert zur Waffe zu greifen!
Wollte gesund nach Hause kommen und das ist ein großer Unterschied zu den Thema, einfach junge Leute in den Rücken zu schießen! Wie heißt es: Jemand in den Rücken schießen, ist Mord!!!
Grüsse steffen52-1
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 15. September 2015, 21:31

Steffen, ich habe als 15-Jähriger einen Russen, meinen späteren Freund Boris kennengelernt und erfahren, wie mit ihm und anderen umgegangen wurde.... kannst Du jederzeit in Mein-DDR-Leben nachlesen, steht in Inhaltsverzeichnis unter Boris N.
Sicher kann auch ich die damalige Situation nicht beurteilen, zb, dessen Mimik, die in Bruchteilen von Sekunden zu deuten wäre.... Nun ist er tot, doch Bedauern für die Gesamtsituation soll mit 31 Jahren Zeitspanne nicht möglich sein? Ein armseliger Mensch, der das nicht fertig bringt.
Falsch ist auch, dass flüchtende Russen nichts zu verlieren hatten. Ganz im Gegenteil, die wussten, dass sie abgeschossen werden, gerade darum setzten ja viele alles auf eine Karte. Warum musste denn der Feldwebel hinterher krauchen? Er war Berufssoldat. Was bewegte ihn? Mordgelüste? Sucht nach Auszeichnung und Anerkennung? Blinder vorauseilender Gehorsam? Er begab sich absichtlich in Gefahr!

Fakt ist, man kann hier 54 Seiten rückwärts lesen. Unsere Meinung, also die vom ....@rafimo und mir, ist mit jeder einzelnen Filmminute bestätigt. Zweifler werden eines Besseren belehrt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon steffen52-1 » 15. September 2015, 21:48

Volker Zottmann hat geschrieben:Steffen, ich habe als 15-Jähriger einen Russen, meinen späteren Freund Boris kennengelernt und erfahren, wie mit ihm und anderen umgegangen wurde.... kannst Du jederzeit in Mein-DDR-Leben nachlesen, steht in Inhaltsverzeichnis unter Boris N.
Sicher kann auch ich die damalige Situation nicht beurteilen, zb, dessen Mimik, die in Bruchteilen von Sekunden zu deuten wäre.... Nun ist er tot, doch Bedauern für die Gesamtsituation soll mit 31 Jahren Zeitspanne nicht möglich sein? Ein armseliger Mensch, der das nicht fertig bringt.
Falsch ist auch, dass flüchtende Russen nichts zu verlieren hatten. Ganz im Gegenteil, die wussten, dass sie abgeschossen werden, gerade darum setzten ja viele alles auf eine Karte. Warum musste denn der Feldwebel hinterher krauchen?

Gruß Volker

Warum Volker? Weil sie eben ihren Kampfauftrag erfüllen wollten! Egal wer, Hauptsache kein Grenzdurchbruch! Es wurde ihnen doch von Partei und Vorgesetzten eingebleut! Rücksicht gleich null!
Wollten doch keine Minuspunkte bekommen von ihren ober Offizieren, wenn es einen gelungen wäre die Grenze zu überwinden! Ob nun Russe oder Andere! Jeder gelungene Flucht ist doch schlecht für das
Grenzregiment gewesen und der Regimentskommanteur wurde von höher Seite zur Sau gemacht! Sehe immer noch das Gesicht von unseren Oberst damals im GR 3, wenn es hieß im der GK ist wieder einer abgehauen!
Was da für Leute vor Ort waren, ein Wartburg und Lada nach dem anderen (In Zivil)fuhren da vor und jeder wusste, denn machen sie wieder rund! [frown]
Grüsse steffen52-1
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Dr. 213 » 16. September 2015, 00:28

Film natürlich 20:15 gesehen und ich finde auch er ist recht ordentlich geworden.
Viele Dialoge habe ich schon mal in der Radioreportage über den Fall gehört.

Noch bevor der Film angefangen hatte mußte ich übrigens kurz innehalten.
Ich war auf den Weg zum Fernseher und unterwegs holte ich mir noch ein Eis aus dem Kühlschrank.
In dem Moment wurde mir bewußt, du kannst gleich schön mit einem Eis in der Hand vor dem TV sitzen und der Heiko nicht.

Die nachgestellten Szenen wirkten auf mich nicht künstlich. War alles stimmig.
Sehr gute Kameraführung.

Etwas habe ich erwartet aber es kam nur in Worten und nicht in Bildern.
Ich meine die Szene, in der Uwe aus dem Grenzgebiet abtransportiert wurde und die Grenzer ihre Stiefel auf Uwe draufstellten.
Das hätte ich einfach in Bildern gebracht. Weil es so richtig zeigt, wie verloren sich Uwe gefühlt haben muß.

Den Feldwebel am Schluß hätte man aber weglassen sollen. Das Thema geflohener Russe paßt da nicht so richtig rein.
Auf mich wirkte das wie ein krampfhafter Versuch, auch die Gegenseite mitzunehmen weil es sich nach Jounalisteneart
wohl so gehört. So nach dem Motto, nagut, nun wir zeigen auch mal ein Beispiel für gerechtfertigtes Totschießen an der Grenze.
Aber das ist jetzt mein ganz eigenes Empfinden. Ich weiß natürlich nicht wirklich warum dieser FW in dem Film auftrat.

Eine Frage an die Gedienten:
Lief man auf Stube öfter mal mit herunter hängenden Hosenträgern herum ?
Galt das als lässig oder war man dadurch irgendwie schneller beim Ankleiden wenn ein Alarm kam?

Gruß
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Edelknabe » 16. September 2015, 06:26

Der Rainer gestern zu seiner Frau: "Da kommt gleich was im ZDF, das würde ich mir noch ansehen, dauert nur ne 3/4 Stunde, geh ich bissel später ins Bett.Kannst doch den Fernseher in deinem Schlafzimmer....."jetzt meine Frau...."was denn, was kommt denn da Rainer, doch nicht etwa dieser alte Grenzkram?"
"Bingo" war meine Antwort und sie trollte sich.

Das erste was mir so auffiel war das mit der Freiheit. Wie das so formuliert wurde. Ich glaube fast Alle in dieser DDR wollten damals in die Freiheit, natürlich Jugend voran.Ne war das schön, das große Gefängnis DDR und die Freiheit. Und die lag natürlich jenseits des Grenzzaun, ohne Frage, das muss so gewesen sein. Dabei wollten die Jungs einfach nur vor den Maulschellen oder eventuellen Schlägen ihrer Eltern türmen,die sie für ihre beschissenen Zensuren wohl bekommen hätten und nichts anderes war deren Grund, sich gen Harz in die Spur zu machen.

Dann die Darstellung der jungen Grenzer, ihre Gesichter, schon mal so brutal bei der Ballerei, wie man das schon vorher zeigte (wohl in so ner Filmsequenz)bevor die Jungs dann in deren Schussfeld kamen, Ich erinnerte mit des Fred hier, denn an dem Tag war Regenwetter,es war nebelig, es herrschte eine richtig beschissene Sicht und da im Film Sonnenschein,alles Klar,freie Sicht, die Jungs kommen so unbedarft angelatscht und beide Grenzer gleich Ratatatabumms.

Also ne Leute, "das war wohl was für den, der heute noch glaubt die Grenzer haben damals am liebsten Kinder erschossen". Dabei war doch der Heiko für sein Alter schon recht groß...steht das nicht hier im Fred, war also gar nicht eindeutig als Jugendlicher zu erkennen?

Rainer-Maria also ich höre erstmal auf,wir haben ja noch den ganzen Tag Zeit denn der Kaffee ruft.

Sag mal Steffen, warst du nicht ein simpler Fressalienkutscher damals du Hobbygrenzer, woher weißt du denn auf einmal, das damals gleich volle Magazine auf Wildschweine geballert worden sind? Zumal, wo jeder Schuss der versehentlich verballert wurde schon ne mächtige Wolke an Ärger nach sich zog?

Und einen guten Tag allen ins Forum
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Olaf Sch. » 16. September 2015, 09:48

Nachts kann man einen 15 jährigen, der vielleicht 170-175 groß ist, kaum von einem Erwachsenen unterscheiden. Allerdings ist die Handlung nicht zu rechtfertigen. Warnschuss abgeben und dann einfach voll drauf? Keine Verhältnismäßigkeit - aber von der Staatsmacht so provoziert und anerzogen.
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 16. September 2015, 10:36

AkkuGK1 hat geschrieben:Nachts kann man einen 15 jährigen, der vielleicht 170-175 groß ist, kaum von einem Erwachsenen unterscheiden. Allerdings ist die Handlung nicht zu rechtfertigen. Warnschuss abgeben und dann einfach voll drauf? Keine Verhältnismäßigkeit - aber von der Staatsmacht so provoziert und anerzogen.


16:00 Uhr ist nicht nachts! Und Warnschuss? Das gerade ist ja bestritten worden, Piotrowski verlangte stets, das volle Magazin zu verballern, dann erst der Anruf.
Ja, die Originalakten sprechen von kaltem nieseligen/diesigem Wetter. So bestätigte es auch @Oetten hier im Thread.

Gruß Volker
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon steffen52-1 » 16. September 2015, 13:21

Edelknabe hat geschrieben:Der Rainer gestern zu seiner Frau: "Da kommt gleich was im ZDF, das würde ich mir noch ansehen, dauert nur ne 3/4 Stunde, geh ich bissel später ins Bett.Kannst doch den Fernseher in deinem Schlafzimmer....."jetzt meine Frau...."was denn, was kommt denn da Rainer, doch nicht etwa dieser alte Grenzkram?"
"Bingo" war meine Antwort und sie trollte sich.

Das erste was mir so auffiel war das mit der Freiheit. Wie das so formuliert wurde. Ich glaube fast Alle in dieser DDR wollten damals in die Freiheit, natürlich Jugend voran.Ne war das schön, das große Gefängnis DDR und die Freiheit. Und die lag natürlich jenseits des Grenzzaun, ohne Frage, das muss so gewesen sein. Dabei wollten die Jungs einfach nur vor den Maulschellen oder eventuellen Schlägen ihrer Eltern türmen,die sie für ihre beschissenen Zensuren wohl bekommen hätten und nichts anderes war deren Grund, sich gen Harz in die Spur zu machen.

Dann die Darstellung der jungen Grenzer, ihre Gesichter, schon mal so brutal bei der Ballerei, wie man das schon vorher zeigte (wohl in so ner Filmsequenz)bevor die Jungs dann in deren Schussfeld kamen, Ich erinnerte mit des Fred hier, denn an dem Tag war Regenwetter,es war nebelig, es herrschte eine richtig beschissene Sicht und da im Film Sonnenschein,alles Klar,freie Sicht, die Jungs kommen so unbedarft angelatscht und beide Grenzer gleich Ratatatabumms.

Also ne Leute, "das war wohl was für den, der heute noch glaubt die Grenzer haben damals am liebsten Kinder erschossen". Dabei war doch der Heiko für sein Alter schon recht groß...steht das nicht hier im Fred, war also gar nicht eindeutig als Jugendlicher zu erkennen?

Rainer-Maria also ich höre erstmal auf,wir haben ja noch den ganzen Tag Zeit denn der Kaffee ruft.

Sag mal Steffen, warst du nicht ein simpler Fressalienkutscher damals du Hobbygrenzer, woher weißt du denn auf einmal, das damals gleich volle Magazine auf Wildschweine geballert worden sind? Zumal, wo jeder Schuss der versehentlich verballert wurde schon ne mächtige Wolke an Ärger nach sich zog?

Und einen guten Tag allen ins Forum

Warum wohl, Minenleger,Edelknabe? Weil bei solchen Vorkommnissen , auch der Regimenter gefragt war und der Uffz. mit dem der Oberst draußen am Strich gewesen ist, danach allgemeine Durchsage an alle im GR!
Noch Fragen? Klar Du weißt es ja nun wieder besser, weil Du ja so ein guter dienender Pionier gewesen bist! Was in einen GK die zum GR gehörten passierte, wurde natürlich im GR ausgewertet und jeder bekam es mit, eben auch die welche nun nicht direkt am Strich wahren, so wie ich! Da ich aber fast jeden Tag in den zum GR3 gehörenden GK gewesen bin, ist es mir eben bekannt! Wirst es nicht glauben, Meister edler Knabe, ist halt so gewesen!!! [hallo] Da Du nur diese eine Arbeit verrichtet hast, ist es nun mal so, denn Rest bekamt ihr Pioniere und Minenleger ja nicht mit! Seid schon immer ein anderes Volk im zu Zeiten der Grenze gewesen und weit ab von der Realität! Kein Grenzer, zu meiner Zeit, liebte Euch! Das einzige was ihr fertig brachtet,den normalen Grenzablauf durch einander und das wollten die einfachen Grenzer am Strich überhaupt nicht gerne! [wut]
Grüsse steffen52-1
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Nov65 » 16. September 2015, 13:39

Einige Passagen des Films fand ich nicht gut bzw. nicht real, also gestellt.
Erstens bin ich wie Vorredner auch der Meinung, dass das Vorkommnis mit dem flüchtigen "Russen" zwar die Gesamtproblematik beleuchtet, aber nicht zum speziellen Thema passt. Das schnelle Schießen auf den sowjetischen Soldaten ist wie eine Rechtfertigung des Schusswaffengebrauchs an der innerdeutschen Grenze.
Auch die schauspielerische Darstellung der psychischen Situation der beiden Grenzer vor dem Schusswaffengebrauch kam mir irgendwie übertrieben vor, angesichts des erschossenen Jugendlichen allerdings nicht mehr.
Der Einsatz von so jungen Menschen ohne spezielle psychische Schulung an der brisantesten Trennlinie zweier verfeindeter Systeme und der enorme Druck des Regimes auf diese Grenzer mit allen Mitteln lässt sich nicht rechtfertigen. Das ist das eigentliche Verbrechen bei jeder Tötung an dieser Grenze.
Und die Vertuschungshandlungen von Partei, Stasi und Grenzkommando waren unmoralisch, kriminell und pietätlos.
Deshalb können sich diese Regimeteile auch nicht reinwaschen. Befehlsträger sind verdammt gut weggekommen nach 1990.
Gruß, Andreas
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Ernest » 16. September 2015, 15:06

Dr. 213 hat geschrieben:Eine Frage an die Gedienten:
Lief man auf Stube öfter mal mit herunter hängenden Hosenträgern herum ?
Galt das als lässig oder war man dadurch irgendwie schneller beim Ankleiden wenn ein Alarm kam?
Gruß
Dr. 213


Hallo Dr. 123
Bei uns ist jeder so herumgelaufen, wie es für ihn am bequemsten war, halt auch mit hängenden Hosenträgern. Und das nicht nur innerhalb des Zimmers. Da hat sich bei uns keiner drum geschert.
Ich selbst hätte es zB. nicht machen können, da mein Hosenbund immer schön weit war und die Hose eigentlich nur durch die Hosenträger oben gehalten wurde. Mit hängenden Trägern wäre sie mir in den Kniekehlen gerutscht.
Aber wie gesagt, es ging weniger darum das es lässig war....nöööö, bequem mußte es sein. [wink]

Gruß Ernest
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Edelknabe » 16. September 2015, 16:37

Siehe Nov. mit:

"Der Einsatz von so jungen Menschen ohne spezielle psychische Schulung an der brisantesten Trennlinie zweier verfeindeter Systeme und der enorme Druck des Regimes auf diese Grenzer mit allen Mitteln lässt sich nicht rechtfertigen. Das ist das eigentliche Verbrechen bei jeder Tötung an dieser Grenze.
Und die Vertuschungshandlungen von Partei, Stasi und Grenzkommando waren unmoralisch, kriminell und pietätlos. "
Textauszug ende

Da gehe ich voll mit, dies ist auch meine Meinung ohne hier gleich wieder poltern zu wollen siehe unseren Steffen.Ein paar kleine Sachen waren nicht so stimmig siehe der GSZ(Grenzsignalzaun) löste nicht durch bloßes berühren aus, da musste Stacheldraht auf Stacheldraht(durch zum Bsp. Draufsteigen) kommen um das das jeweilige Feld angezeigt wurde.Eigentlich hätten auch die Ochsen(Signalhörner) und Rot/Grüne Rundumleuchten soweit ich es in Erinnerung habe anzeigen müssen?

Auch war Stacheldraht mit verzinktem Draht an Keramikisolatoren(auf einer Flachstahleiste) verödelt, befestigt, der ließ sich nicht so einfach mal wegdrücken wie im Film gezeigt.

Im übrigen war um 1977 die volle Breite der Grenze so 5 Kilometer Sperrgebiet/Kontrollzone durch VP/Grenzhelfer, dann der 500 Meter Schutzstreifen zwischen GSZ und Zaun I bereits vorhanden, Zumindest im GK Nord war das so.

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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Werner Thal » 16. September 2015, 16:58

Als Nicht-Kenner / Nicht-Experte der Todeszone an der ehem. Zonengrenze setze ich einen
Spiegel-Beitrag aus Heft 12/1979 des DDR-Schriftsteller Rolf Schneider als link ins Forum:

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/ ... f/40350193

W.T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Rei » 16. September 2015, 19:32

Ernest hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Eine Frage an die Gedienten:
Lief man auf Stube öfter mal mit herunter hängenden Hosenträgern herum ?
Galt das als lässig oder war man dadurch irgendwie schneller beim Ankleiden wenn ein Alarm kam?
Gruß
Dr. 213


Hallo Dr. 123
Bei uns ist jeder so herumgelaufen, wie es für ihn am bequemsten war, halt auch mit hängenden Hosenträgern. Und das nicht nur innerhalb des Zimmers. Da hat sich bei uns keiner drum geschert.
Ich selbst hätte es zB. nicht machen können, da mein Hosenbund immer schön weit war und die Hose eigentlich nur durch die Hosenträger oben gehalten wurde. Mit hängenden Trägern wäre sie mir in den Kniekehlen gerutscht.
Aber wie gesagt, es ging weniger darum das es lässig war....nöööö, bequem mußte es sein. [wink]

Gruß Ernest

Wie schon geschrieben,in der Freizeit ,ein privates Oberhemd und die Trainingshose und ein paar Latschen an den Füssen,das war bequem.
Auch zum Essen sind wir nicht immer in voller Uniform gegangen,das war aber 1967/68.
Die Stapskompanie hatte so etwas von Sonderrechten.
Gruß Rei
Gruß Rei [super]
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon steffen52-1 » 16. September 2015, 19:40

Edelknabe hat geschrieben:Siehe Nov. mit:

"Der Einsatz von so jungen Menschen ohne spezielle psychische Schulung an der brisantesten Trennlinie zweier verfeindeter Systeme und der enorme Druck des Regimes auf diese Grenzer mit allen Mitteln lässt sich nicht rechtfertigen. Das ist das eigentliche Verbrechen bei jeder Tötung an dieser Grenze.
Und die Vertuschungshandlungen von Partei, Stasi und Grenzkommando waren unmoralisch, kriminell und pietätlos. "
Textauszug ende

Da gehe ich voll mit, dies ist auch meine Meinung ohne hier gleich wieder poltern zu wollen siehe unseren Steffen.Ein paar kleine Sachen waren nicht so stimmig siehe der GSZ(Grenzsignalzaun) löste nicht durch bloßes berühren aus, da musste Stacheldraht auf Stacheldraht(durch zum Bsp. Draufsteigen) kommen um das das jeweilige Feld angezeigt wurde.Eigentlich hätten auch die Ochsen(Signalhörner) und Rot/Grüne Rundumleuchten soweit ich es in Erinnerung habe anzeigen müssen?

Auch war Stacheldraht mit verzinktem Draht an Keramikisolatoren(auf einer Flachstahleiste) verödelt, befestigt, der ließ sich nicht so einfach mal wegdrücken wie im Film gezeigt.

Im übrigen war um 1977 die volle Breite der Grenze so 5 Kilometer Sperrgebiet/Kontrollzone durch VP/Grenzhelfer, dann der 500 Meter Schutzstreifen zwischen GSZ und Zaun I bereits vorhanden, Zumindest im GK Nord war das so.

Rainer-Maria

Wer hier poltert und dummes Zeug erzählt, ist unser Oberminenleger edler Knabe! Hat seinen Scheißmüll da angebracht und Schluss, aber der weiß natürlich, aus seiner da gedienten Zeit,Bescheid und versucht eben
Grenzer die vor Ort waren zu belehren! Mich belegt er mit Hobbygrenzer und denkt er ist der Oberschlaue, einfach stecken lassen , alles gut Mann der Weihnacht( übersetzt für Dich Weihnachtsmann)! Begriffen?
Lege Dich nieder, besser ist es! Dann kannst Du kein Unheil mehr anrichten und schön alles aus dem Zusammenhang reißen! Aber für Sprüche bist Du ja im im Forum bekannt und das ist ja auch Deine Masche!! [zunge]
Grüsse steffen52-1
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Danny_1000 » 16. September 2015, 20:20

Ein paar Merkwürdigkeiten hat der Film, welcher uns in einer Kombination aus Dokumentation und Spielszenen serviert wird, schon: Dazu weiter unten mehr !

Der Film richtet sich ja wohl hauptsächlich an jüngere Zuschauer. So kann mann's im Presseportal des ZDF lesen. Die Autoren hätten schon deshalb viel deutlicher die Dramatik dieser Grenze als Trennlinie zweier hochgerüsteter Militärblöcke in den Fokus rücken können. Für die DDR Führung war das keine normale Landesgrenze. Diese Grenze galt als militärisches Sperrgebiet. Die DDR- Führung hatte vor nichts mehr Angst als wie vor einer gelungenen Flucht oder einem Toten an dieser Trennlinie. Das erklärt nämlich u.a. die Geheimniskrämerei und die unwürdigen Vertuschungsmethoden der staatlichen Organe der DDR gegenüber der Mutter des getöteten Jungen.

Warum hat man’s eigentlich nicht bei einer reinen Dokumentation mit Zeitzeugen belassen und zusätzliche, fiktive (also erfundene) Spielszenen eingebaut ?

Die Autoren gehen mit keinem Wort auf die juristische Aufarbeitung des Falles im Jahre 1996 durch die bundesdeutsche Justiz ein. Es wäre doch interessant gewesen zu erfahren, warum die beiden Grenzer durch einen westdeutschen Richter zu relativ geringen Strafen im Verhältnis zur Tat verurteilt wurden.

Mein Gesamturteil: Befriedigend aber dennoch ausgewogener als andere Dokus zu diesem Thema. Offensichtlich werden mit größerem zeitlichen Abstand trotz der Tragik solcher Fälle auch die historischen Bewertungen sachlicher. Das läßt ja für die Zukunft hoffen !

Danny

P.S. @steffen52-1,
könnt ihr nicht mal euren persönlichen Knatsch aus diesem Thread draußen lassen ! Nutze ganz einfach die PN- Funktion ! Nein, bitte keine Antwort darauf !
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon steffen52-1 » 16. September 2015, 20:29

Danny_1000 hat geschrieben:Ein paar Merkwürdigkeiten hat der Film, welcher uns in einer Kombination aus Dokumentation und Spielszenen serviert wird, schon: Dazu weiter unten mehr !

Der Film richtet sich ja wohl hauptsächlich an jüngere Zuschauer. So kann mann's im Presseportal des ZDF lesen. Die Autoren hätten schon deshalb viel deutlicher die Dramatik dieser Grenze als Trennlinie zweier hochgerüsteter Militärblöcke in den Fokus rücken können. Für die DDR Führung war das keine normale Landesgrenze. Diese Grenze galt als militärisches Sperrgebiet. Die DDR- Führung hatte vor nichts mehr Angst als wie vor einer gelungenen Flucht oder einem Toten an dieser Trennlinie. Das erklärt nämlich u.a. die Geheimniskrämerei und die unwürdigen Vertuschungsmethoden der staatlichen Organe der DDR gegenüber der Mutter des getöteten Jungen.

Warum hat man’s eigentlich nicht bei einer reinen Dokumentation mit Zeitzeugen belassen und zusätzliche, fiktive (also erfundene) Spielszenen eingebaut ?

Die Autoren gehen mit keinem Wort auf die juristische Aufarbeitung des Falles im Jahre 1996 durch die bundesdeutsche Justiz ein. Es wäre doch interessant gewesen zu erfahren, warum die beiden Grenzer durch einen westdeutschen Richter zu relativ geringen Strafen im Verhältnis zur Tat verurteilt wurden.

Mein Gesamturteil: Befriedigend aber dennoch ausgewogener als andere Dokus zu diesem Thema. Offensichtlich werden mit größerem zeitlichen Abstand trotz der Tragik solcher Fälle auch die historischen Bewertungen sachlicher. Das läßt ja für die Zukunft hoffen !

Danny

P.S. @steffen52-1,
könnt ihr nicht mal euren persönlichen Knatsch aus diesem Thread draußen lassen ! Nutze ganz einfach die PN- Funktion ! Nein, bitte keine Antwort darauf !

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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Edelknabe » 17. September 2015, 07:41

Mit dem Poltern Steffen hatte der Rainer sich selber gemeint, ich hatte es nur leider irgend wie nicht klar genug formuliert. Mal hin zu dem geflüchteten Sowjetsoldaten am Ende des Filmes. Da würden mich heute einmal die im Film gezeigten Zeitzeugen (der Busfahrer,die junge Frau als Fahrgast)interessieren, so wenn Sie denn noch leben.Ihre Schilderungen dazu. Denn der Soldat, damals 21 Jahre jung aus der GSSD Ditfurt wird unter Garantie nicht an der Bushaltestelle gestanden haben.

Rainer-Maria

Und einen guten Tag allen ins Forum

Wie Danny sinngemäß schrieb, solche Filme tragen in ihrer Form nicht zur Aufarbeitung bei, auch wenn da Zeitzeugen(Exgrenzer) zu Wort kamen. Denn Machern solcher Filme möchte ich nicht unbedingt was unterjubeln, so das Fehlen von Zusammenhängen(Was kam von was, durch was und wie?) aber das schrieb Danny auch schon.
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Dr. 213 » 17. September 2015, 20:48

Edelknabe hat geschrieben:Mit dem Poltern Steffen hatte der Rainer sich selber gemeint, ich hatte es nur leider irgend wie nicht klar genug formuliert. Mal hin zu dem geflüchteten Sowjetsoldaten am Ende des Filmes. Da würden mich heute einmal die im Film gezeigten Zeitzeugen (der Busfahrer,die junge Frau als Fahrgast)interessieren, so wenn Sie denn noch leben.Ihre Schilderungen dazu. Denn der Soldat, damals 21 Jahre jung aus der GSSD Ditfurt wird unter Garantie nicht an der Bushaltestelle gestanden haben.

Rainer-Maria

Und einen guten Tag allen ins Forum

Wie Danny sinngemäß schrieb, solche Filme tragen in ihrer Form nicht zur Aufarbeitung bei, auch wenn da Zeitzeugen(Exgrenzer) zu Wort kamen. Denn Machern solcher Filme möchte ich nicht unbedingt was unterjubeln, so das Fehlen von Zusammenhängen(Was kam von was, durch was und wie?) aber das schrieb Danny auch schon.


Diesem Anspruch kann ein 45 Minuten Film vermutlich nicht gerecht werden.
Wenn ich den ZDF- Film mit der vor etwa 3 Jahren gelaufenen SWR- Radiosendung vergleiche,
so ist der reine Informationsgehalt im Hörbeitrag eindeutig höher.
Mit der Einschränkung allerdings, daß dort auch unrichtige Details enthalten sind, die sind bis heute nicht korrigiert.
- Uwe sagte, er hat sich nicht wie im Hörbeitrag gesagt wurde, auf dem Flur vor Angst eingemacht.
- Uwe wurde auch, wie in der Hörsendung falsch gesagt, durch Piotrowski mit Tritten in die Schienbeine misshandelt.

Wer sich ernsthaft mit dem Fall Runge/ Fleischhauer beschäftigt, sollte sich den Hörbeitrag besorgen.
Ich weiß nicht wo der im Netz aktuell noch abrufbar ist. Das Manuskript zur Sendung gibt es hier:
http://www.swr.de/-/id=10481128/property=download/nid=659934/1f6n8kw/swr2-feature-20121128.pdf

Ich habe aus Anlaß der ZDF Sendung hier auch alte Beiträge nachgelesen. Leider sind einige Karten nicht mehr da.
Thunder hatte mal GPS- Daten zu Grenzsäulen geschrieben und Volker meinte rafimo hatte ein Fundament gefunden.
Irgendwer wollte das ganze mal auf einer Karte zusammenfassen.
Kurzum, gibt es diese Karte noch, wo möglichst viele Details zu dem Fall und natürlich der Tatort eingezeichnet sind ?

Gruß
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 17. September 2015, 21:04

Hallo Dr.312,
Grenzsäulendaten braucht es nicht. Die genauen Daten sind hier im Thread niedergeschrieben. Ich hatte gesucht und gefunden. Dann nochmals mit Rafimo nachgemessen. Das Fundament der Trafostation ist zwar 2 x 2 m zugewuchert nach all den Jahren und Turmfundamente haben die gleichen Abmaße. Doch half uns ein heute noch ellenlang herausragendes verzinktes Flachstahlerdungsband. Von dem Ort aus sind es nur wenige Meter in den heutigen gelichteten Wald, der dort damals teilweise nicht vorhanden war. Von Hohegeiß Richtung Benneckenstein geht links der Postenweg rein. Rund 300m sind zu laufen, dann ist man dort.

Bilder kann ich Dir privat schicken.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Volker Zottmann » 17. September 2015, 21:11

Lies mal etwa ab Seite 45.
Hier das Manuskript Radiosendung: http://www.elpd-kreis-borken.de/Lange%20Schatten.mp3
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Jago » 17. September 2015, 23:21

Volker Zottmann hat geschrieben:Lies mal etwa ab Seite 45.
Hier das Manuskript Radiosendung: http://www.elpd-kreis-borken.de/Lange%20Schatten.mp3



Ich habe den Film schon als sehr reell empfunden . Aber diese Radioduku hier ist noch viel lehrreicher , denke ich mal . Genau diese Vergatterung habe ich auch zur genüge gehört und bis heute liegt mir das noch im Magen . Bei uns 1970 hieß es vor jedem Grenzdienst zur Vergatterung " Grenzverletzer sind festzunehmen beziehungsweise zu vernichten " Das auf Kinder oder Jugendliche nicht geschossen werden durfte habe ich erst hier zur Kenntnis genommen . Aber es gab wie überall solche und solche . Ein Zugführer ( Oberfeld ) hatte ständig beim KS laufen geladene Pistole in der Jacke stecken und natürlich als normal auch MPi umhängen . Beschwerden beim KC waren erfolglos , aber jeder hatte halt Angst weil der auch nach Dienstvorschrift etwa 7 m hinter dir lief . Die Gefreiten waren aber alle froh wenn nichts statt fand . Jeder wollte nur eins , wieder sauber nach hause .


gruß Jago
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Rei » 18. September 2015, 19:09

Jago hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Lies mal etwa ab Seite 45.
Hier das Manuskript Radiosendung: http://www.elpd-kreis-borken.de/Lange%20Schatten.mp3



Ich habe den Film schon als sehr reell empfunden . Aber diese Radioduku hier ist noch viel lehrreicher , denke ich mal . Genau diese Vergatterung habe ich auch zur genüge gehört und bis heute liegt mir das noch im Magen . Bei uns 1970 hieß es vor jedem Grenzdienst zur Vergatterung " Grenzverletzer sind festzunehmen beziehungsweise zu vernichten " Das auf Kinder oder Jugendliche nicht geschossen werden durfte habe ich erst hier zur Kenntnis genommen . Aber es gab wie überall solche und solche . Ein Zugführer ( Oberfeld ) hatte ständig beim KS laufen geladene Pistole in der Jacke stecken und natürlich als normal auch MPi umhängen . Beschwerden beim KC waren erfolglos , aber jeder hatte halt Angst weil der auch nach Dienstvorschrift etwa 7 m hinter dir lief . Die Gefreiten waren aber alle froh wenn nichts statt fand . Jeder wollte nur eins , wieder sauber nach hause .


gruß Jago


Jago, gebe Dir völlig recht.Ich kann mich auch noch gut erinnern,das bei einer Durchsuchung eines altes Wohnhauses,ein Offizier mit geladener MP hinter mir,den Finger am Abzug,lief.Als Hundeführer musste ich immer der erste sein.Habe mir das verbeten,hat aber auch geklappt,er hat die Waffe gesichert.
Gruß Rei
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon ratata » 18. September 2015, 20:30

Jago hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Lies mal etwa ab Seite 45.
Hier das Manuskript Radiosendung: http://www.elpd-kreis-borken.de/Lange%20Schatten.mp3



Ich habe den Film schon als sehr reell empfunden . Aber diese Radioduku hier ist noch viel lehrreicher , denke ich mal . Genau diese Vergatterung habe ich auch zur genüge gehört und bis heute liegt mir das noch im Magen . Bei uns 1970 hieß es vor jedem Grenzdienst zur Vergatterung " Grenzverletzer sind festzunehmen beziehungsweise zu vernichten " Das auf Kinder oder Jugendliche nicht geschossen werden durfte habe ich erst hier zur Kenntnis genommen . Aber es gab wie überall solche und solche . Ein Zugführer ( Oberfeld ) hatte ständig beim KS laufen geladene Pistole in der Jacke stecken und natürlich als normal auch MPi umhängen . Beschwerden beim KC waren erfolglos , aber jeder hatte halt Angst weil der auch nach Dienstvorschrift etwa 7 m hinter dir lief . Die Gefreiten waren aber alle froh wenn nichts statt fand . Jeder wollte nur eins , wieder sauber nach hause .


gruß Jago

Über das beschissene Lied der Pudhys , Vom braven Soldaten , Hätte das mal Honecker und seine Genossen vor jaulen sollen ,Haben lieber getreu der Partei sich verhalten .

Peter , wie du schreibst ,war es bei uns alles anders . Ich kannte es damals auch nur , Grenzverletzer sind festzunehmen und zu vernichten .
In Ausgangsuniform ist bei uns kein Offizier bei der Vergatterung und noch im Mantel angetreten .
Durfte der Kompaniechef einfach den getöteten Jungen aus dem Grenzgebiet entfernen . Keine Stasi war zu sehen , kamen erst am anderen Tag .????
Naja , war eben für die heutige Junge Generation gedacht .
Im Herbst 69 sind die Russen noch durchs Grenzgebiet bei uns gefahren. Aus Unwissenheit hatte ich damals schon mal einen Jeep angehalten , saßen wie immer ein Moschkote als Fahrer und Offiz. drin . Auch die durften später auch nicht mehr durch Grenzgebiet fahren.
Erinnern wir uns an die täglichen Fahndungen nach sowjetischen Soldaten , waren immer stark bewaffnet .
So hatten mal die VP -Posten, am KP, eine männliche Person in Verbindung mit einer Flucht eines Russen gesehen , der sich unseren Abschnitt näherte , Da rollten plötzlich SPW S über die Äcker und die halbe Kompanie war zum Absuchen von Objekten im Grenzgebiet eingesetzt . Da solltet ihr mal die Großfresse von Spieß gesehen haben , uns hat er in Schützenkette suchen lassen und er ist schön 20m hinter uns gegangen . Aber der Russe war nicht im Gebiet . Bekannt müsste auch sein , die Freunde wussten nicht wo sie in der DDR stationiert waren .
Die meisten hat man in Richtung Osten ,festgenommen .
Das ein Offiz. sich alleine im Grenzgebiet auf suche begibt , das gab es nicht . Als der Berufssoldat erzählt wie er den russischen Soldaten abknallte , brutal . Wäre ein zweiter Grenzer dabei ,wäre die Aktion bestimmt anders verlaufen . ratata
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Jago » 18. September 2015, 21:22

Günther , klar gab es einige Wiedersprüche im Film wie du schon sehr gut erklärt hast . Deswegen lobte ich auch die Radiodoku mehr . Es war halt damals 1970 so daß die meisten Fahndungen DDR Unteroffiziere und Russen waren . Bis zu uns vor kam Gott sei Dank keiner , aber die Fahndungen bekamen wir zur Vergatterung mitgeteilt .Zur Vergatterung noch soviel . Die wurden bei uns von keinem Offizier gemacht sonder entweder vom Zugführer aber meistens vom Gruppenführer gemacht . Wenn es das Wetter erlaubte auf dem Hof , ansonsten auf dem Fluhr . Wir waren im Kampfanzug mit Waffe und der Vergatterer blieb ja drinne und saß im Führungspunkt also hätte der bei Regen dann drinnen naß rum gesessen . B-Türme kenne ich nicht . Wir hatten nur eine Eule die nicht benutzt werden sollte , ansonsten nur Mutter Natur .

gruß Jago
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Bergmensch » 3. Januar 2016, 08:30

Ich habe mal heute diese Beschreibung des Herganges gefunden, wo doch behauptet wird das Anruf und Warnschuß erfolgten aber nicht beachtet wurden und beide Flüchtenden die Flucht antraten. Auszugsweise wiedergegeben.

Quelle: http://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das- ... index.html


Forschungsverbund SED-StaatDas DDR-GrenzregimeBiografien von TodesopfernRunge, Heiko

Heiko Runge

Gemeinsam mit seinem Schulfreund Uwe Fleischhauer versuchte Heiko Runge Anfang Dezember 1979 in der Nähe von Sorge, Kreis Wernigerode, in die Bundesrepublik zu flüchten. Nachdem die beiden 15-Jährigen beim Durchkriechen eines Grenzzaunes ein Signalgerät auslösten, wurden sie von Grenzposten verfolgt. Nach Anrufen stehen zu bleiben und einem Warnschuss fielen mehrere gezielte Schüsse, die Heiko Runge tödlich verletzten. Er starb noch an der Unglücksstelle.
Runge, Heiko
Bildquelle: Der Spiegel
geboren am 29. April 1964
erschossen am 8. Dezember 1979
Ort des Zwischenfalls: Sorge (Sachsen-Anhalt)





Die beiden Schulfreunde hatten sich schon des Öfteren darüber ausgetauscht, gemeinsam die DDR, ihre Heimat, ihre Elternhäuser zu verlassen. Uwe Fleischhauer wollte gerne nach Frankreich. Es war sein Wunschtraum, dieses Land kennenzulernen. Er hatte bereits zuvor einen Fluchtversuch unternommen, den er allerdings aufgeben musste, weil von der Zwischenstation in Nordhausen kein Zug mehr zur Grenze nach Benneckenstein fuhr. Am 7. Dezember 1979 steckten die beiden 15-Jährigen ihre Köpfe zusammen und schmiedeten einen Fluchtplan für den nächsten Tag. Diesmal sollten sie von nichts aufgehalten werden, sie bereiteten sich akribisch vor. In den frühen Morgenstunden des 8. Dezember 1979 ging Heiko Runge zu Uwe Fleischhauer. Gegen 7.00 Uhr fuhren sie mit einem Taxi zum Hauptbahnhof in Halle und stiegen in den Zug Richtung Harz. Uwe Fleischhauer kannte den dortigen Grenzverlauf einigermaßen von einem Familienausflug, der allerdings schon zwei Jahre zurück lag. Mehr als 100 Kilometer legten die beiden Freunde über Nordhausen bis nach Benneckenstein zurück. Zwischen Halle und Nordhausen erfolgte eine Ausweiskontrolle durch die Transportpolizei. Mit der Angabe, sie wollten Verwandte in Nordhausen besuchen, wurden sie nicht weiter behelligt und konnten ihre Fahrt fortsetzen. Gegen 9.45 Uhr kamen sie in Nordhausen an und warteten dort auf die Harzquerbahn. Eine Schmalspurbahn verbindet seit 1896 das thüringische Nordhausen und Wernigerode in Sachsen-Anhalt. Um 11.41 Uhr fuhr der Zug in Richtung Benneckenstein los, gegen 13.00 Uhr kamen sie dort an und machten sich sogleich zu Fuß, entlang der Bahnlinie, auf den Weg zur Grenze. Die beiden Jugendlichen hatten sich für ihr Vorhaben bestens ausgestattet: Sie hatten warme Sachen, mehrere Konserven und Besteck, ein Fahrtenmesser, Zigaretten und einen Erdbeerwein in ihren Rucksäcken. Außerdem trugen sie einen Reiseatlas, ein Radio und Bücher und Zeitungen bei sich.

Heiko Runge und Uwe Fleischhauer bewegten sich mit einem Kompass durch das Grenzgebiet bei Sorge. Die Temperatur lag bei zehn bis zwölf Grad, es war neblig und ein leichter Nieselregen hatte eingesetzt. Unterwegs überquerten sie eine Straße, an der ein Schild mit der Aufschrift „Sperrzone“ stand. Dass vor dem Grenzzaun Minen verlegt waren wussten sie, am meisten Angst hatten sie jedoch vor den Grenzposten. Gegen 15.00 Uhr gelang es ihnen einen Signalzaun zu überwinden, indem sie die Drähte auseinanderbogen und hindurchstiegen. Allerdings bemerkten sie nicht, dass sie dabei Alarm ausgelöst hatten. Die Grenzkompanie setzte ihre Alarmgruppe in Marsch und postierte entlang des Kolonnenweges im Abstand von 150 Metern insgesamt sechs Postenpaare. Hinter einem Erdwall lauerten zwei Soldaten, die die beiden Schüler gegen 16.00 Uhr nahe der Buchenwaldschlucht entdeckten. Die beiden Freunde waren jetzt nur noch 100 Meter von der Grenze entfernt.

Sie ignorierten die Aufforderung stehen zu bleiben und die Hände zu heben und liefen weiter in Richtung Grenzzaun. Daraufhin lud einer der Posten bereits seine Waffe durch. Die beiden Flüchtenden rannten in gebückter Haltung in ein angrenzendes Waldgebiet. Nach einem ersten Warnschuss trennten sie sich im Wald. Nun schossen die Posten gezielt. Nach den ersten gezielten Schüssen und erneuten Rufen stehen zu bleiben, warf sich Uwe Fleischhauer flach auf den Erdboden. Heiko Runge kehrte um und rannte zurück in Richtung Hinterland. Als er ein schützendes Dickicht erreichte, wurde er bereits von einer Kugel im Rücken getroffen.

Die beiden Grenzposten hatten insgesamt 51 Schüsse Dauerfeuer aus ihren Maschinenpistolen abgefeuert. Die beiden Schüler lagen nun, nur wenige Meter entfernt vom Kolonnenweg auf dem Boden. Einer von ihnen, Heiko Runge, rührte sich nicht mehr. Ein herbeigeeilter Hauptmann der Grenztruppen stellte den Tod des 15-Jährigen fest. Als der 23-jährige Grenzer Claus M. das hörte, warf er entsetzt seine Waffe weg und brach in Tränen aus. Immer wieder stammelte er: „Warum sind die denn nicht stehengeblieben?“

In einem späteren Untersuchungsbericht der Grenztruppen hieß es, dass aufgrund der versuchten Flucht, den unberücksichtigten Anrufen und Warnschüssen und angesichts der Tarnungs- und Deckungsmöglichkeiten im Gelände sowie der sich verschlechternden Sichtverhältnisse „die gezielte Feuerführung richtig und zweckmäßig“ war. Zudem wäre es für die Grenzposten nicht möglich gewesen, das Alter der Flüchtenden zu bestimmen. Gleichwohl folgte die Feststellung „aus politisch-operativer Sicht“, dass „der versuchte Grenzdurchbruch und die Festnahme […] ohne gezielte Feuerführung zu verhindern gewesen wäre“. Die Schützen erhielten für ihre „hohe Wachsamkeit, Entschlusskraft und Konsequenz“ die „Medaille für vorbildlichen Grenzdienst“.

Der Bericht des Instituts für Gerichtliche Medizin in Magdeburg vom 9. Dezember 1979 diagnostizierte einen „Brustkorbdurchschuß mit ausgedehnter Lungenverletzung“. Am 10. Dezember 1979 gab Heiko Runges Mutter eine Vermisstenanzeige auf. Daraufhin wurde ihr ohne nähere Angaben erklärt, dass ihr Sohn bei einer Aktion in der Nähe eines russischen Sperrgebietes in Halle ums Leben gekommen sei. Sie war völlig fassungslos, begann zu weinen und konnte sich nicht beruhigen. Von einer Ärztin bekam sie ein Beruhigungsmittel verabreicht. Der Leichnam ihres Jungen wurde am 11. Dezember 1979 von Magdeburg nach Halle überführt. Wie üblich wurde der Sarg an vier Stellen verschraubt. Dieser Sarg jedoch, in dem ein an der Grenze erschossener 15-Jähriger lag, war mit sechs zusätzlichen Nägeln gesichert. Als die Fahrer des Leichentransportwagens ihre Personalien vorlegen mussten, wunderten sie sich, „was es denn mit der geheimnisvollen Leiche auf sich habe, wenn nicht einmal der Name bekanntgegeben worden ist“. Am 12. Dezember 1979 musste die Mutter ihren toten Sohn Heiko in der Gerichtsmedizin in Halle identifizieren. Erst 20 Jahre später, nach der Wiedervereinigung, sollte sie erfahren, dass ihr Sohn bei einem Fluchtversuch ums Leben kam.

Eine Standesbeamtin der Stadt Halle weigerte sich zunächst in den Totenschein als Sterbeort Halle-Neustadt einzutragen. Auf Veranlassung des Staatssicherheitsdienstes beurkundete das dortige Standesamt aber schließlich doch diesen Sterbeort. Heiko Runges Mutter und seine Schwester mussten sich gegenüber der Stasi verpflichten, nicht mit Dritten über das tragische Unglück zu sprechen. Das MfS hatte vorgesehen, die Mutter – möglichst von einem IM – betreuen zu lassen. Eine Todesanzeige durfte nicht erscheinen. Für die Mitschüler, Lehrer, Freunde und Bekannte gab die Staatssicherheit die lapidare Sprachregelung vor, Heiko Runge sei bei der Durchführung einer Straftat tödlich verunglückt. Auch mehrere Lehrer Heiko Runges mussten sich zum Schweigen verpflichten. Die Urnenbestattung erfolgte in aller Eile, den Kreis der Trauernden hielt die Stasi so klein wie möglich. Mitschüler Heiko Runges durften ihm nicht das letzte Geleit geben. Bis zum 18. Dezember 1979, dem Bestattungstermin, sollte die Auszahlung einer bestehenden Kinderunfallversicherung des 15-Jährigen in Höhe von 1 000,- Mark zur Deckung der Beerdigungskosten erfolgen.

Die Vernehmung des festgenommenen Freundes Uwe Fleischhauer erfolgte noch in der Unglücksnacht, danach lieferte man ihn in die Magdeburger Untersuchungshaftanstalt des Staatssicherheits­dienstes ein. Im späteren Gerichtsverfahren erhielt er eine Freiheitsstrafe von einem Jahr. Erst nach acht Monaten, als er freigelassen wurde, erfuhr er, dass sein Freund Heiko nicht mehr lebte.

Im Zuge der strafrechtlichen Ermittlungen in den 90er Jahren sagte einer der Schützen aus, er habe gewusst, dass der Schießbefehl rechtswidrig war, man könne nicht „einfach einen Menschen abknallen, der zur anderen Seite will“. Sein damaliges Handeln erklärte er damit, dass er aufgeregt war und nicht wollte, „daß die da jetzt durchkommen und [er] dann bestraft werde“. Sein Kompaniechef, Hauptmann Piotrowski, habe ihnen mehrfach eingeschärft, „der Warnschuß geht mindestens durch die Mütze!“ Die Staatsanwaltschaft wertete das Tötungsdelikt als Exzessfall und beantragte für den Postenführer Jürgen A., der den Schusswaffengebrauch befahl, eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten. Im Urteil des Landgerichts Magdeburg vom 29. Mai 1996 hieß es, die Angeklagten haben „einen anderen Menschen getötet und damit seines Rechtsgutes ‚Leben‘ beraubt, welches das höchste überhaupt ist, weil Menschen ohne Leben als solche nicht existieren.“ Die Richter verhängten dafür eine Bewährungsstrafe von 14 Monaten für den Postenführer Jürgen A., der den Schießbefehl gab und für den zweiten Schützen Claus M. eine Haftstrafe von einem Jahr, die ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt wurde. (Recherche: jk, MS, StA, TP; Autorin: MP)
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon tom-jericho » 3. Januar 2016, 08:38

Na klappt ja mit der FU Berlin.
tom-jericho
 

Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Januar 2016, 09:04

Ja lebt denn der alte Lokführer noch....jaaaa, er lebt noch, er lebt noch.... [super]

Frohes Neues gewünscht in's Breisgau.... [hallo]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2016, 10:30

SkinnyTrucky hat geschrieben:Ja lebt denn der alte Lokführer noch....jaaaa, er lebt noch, er lebt noch.... [super]

Frohes Neues gewünscht in's Breisgau.... [hallo]


groetjes

Mara


Diesem Sinn schließe ich mich gern an. Danke für die PN! [super]

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Re: DDR-Grenzer tötet 15jährigen mit Rückenschuß

Beitragvon Bergmensch » 3. Januar 2016, 12:31

Ich noch mal mit ein paar Fragen und Bilder.

Am 12.07.2012 erkundete ich nach der Stasiezeichnung den Ereignisort und nach längerer Erkundungsarbeit hatte ich ihn dann soweit auch gefunden.
Wie nun kennzeichnen?
Ich suchte etwas und fand etwas abgelegen einen Stein im Wald und schleppte ihn dort hin. Er war absolut Naturnah und ungezeichnet.
Die ganze Sache postete ich damals hier im Forum.

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Dabei entdeckte ich auch einen Baum mit vermuteter Einschußöffnung, was hier natürlich sofort Abgestritten wurde.

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Ein Jahr später am 24.05.2013 war ich wieder dort und mußte Feststellen der Stein war mit roter Sprayfarbe beschriftet wurden.
Meine Frage nun dazu, weiß jemand wer das gemacht hat?

Bild

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Im ZDF Film kam dieser Stein auch kurz in Szene war aber Schriftmäßig schon etwas verwittert.

Voriges Jahr war ich wieder dort, diesmal mit einen Freund. Die Kennzeichnung auf den Stein war soweit verwittert das sie kaum noch zu erkennen war.
Auch der Baum mit dem Einschuß ist etwas weiter gewachsen. Auch mein Freund meinte das dies ein Einschußloch sein könnte.

Bild

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Hier der Baum 3 Jahre später.

Bild

Bild

Von einen Gedächtnisstein oder anderweitiger Kennzeichnung war noch nichts zu bemerken.
Ich muß auch dazu sagen ich habe den Ort auch erst näch längerer Suche wieder gefunden.

Im Zusammenhang mit den Berichten aus Sorge zur Filmvorführung las ich heraus das Niederländer hier einen Gedenkstein herstellen wollten den sie dann zur Aufstellung den Museumsverein übergeben wollen. Sind diese Niederländer mit den Holländern identisch welche im Ort Sorge das Hotel Sorgenfrei betreiben und kürzlich in die Schlagzeilen der Presse mit der Auslastung ihres Hotels als Flüchlingsunterkunft und Betreiber einer Hanfplantage verdächtigt wurden?

Über Aufschlußreiche Antworten würde ich mich freuen, Danke.

Weiterhin bedanke ich mich mal bei U.F. User: Balu für seine Berichte. Er ist der Grund meiner Wiederanmeldung.
Irgendwelche Begrüßungsrituale würde ich nicht gerne in diesen Thread sehen. Bitte entfernt sie wieder denn sie sagen nichts zum Thema.
Danke.
Gruß von ganz oben der Bergmensch
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