DER SPIEGEL - GESCHICHTE
Fluchthilfe aus der DDR - Unter Brüdern
Als Student organisierte Volker Heinz Kofferraum-Fluchten aus der DDR und wurde 1966 erwischt.
Über eine Studentenverbindung konnte ihm Hanns Martin Schleyer, den später die RAF ermordete, rasch helfen.
Dutzende Male war es gut gegangen. Im Kofferraum eines Diplomatenfahrzeugs, das normalerweise am
Grenzübergang nicht kontrolliert wurde, hatten es bereits mehr als 60 DDR-Bürger nach West-Berlin geschafft.
Doch am 6. September 1966 wurde Kamal Hamdi, syrischer Konsul in Ost-Berlin, am Checkpoint Charlie
gefilzt und ein Ehepaar im Versteck entdeckt. Die Flucht organisiert hatte Volker Heinz, der 23-jährige Student
wurde bei der Ausreise am Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße verhaftet.
Heinz war einer der zahlreichen Fluchthelfer, die seit dem Bau der Berliner Mauer im August
1961 Ostdeutsche auf abenteuerlichen Wegen in den Westen holten: mit gefälschten Pässen oder geliehenen
Ausweisen, in umgebauten Autos, durch Abwasserkanäle oder unter der Sektorengrenze gegrabene
Tunnel. Die Fluchthelfer, aus Sicht der DDR-Machthaber nur "kriminelle Menschenhändler", riskierten ihre
Freiheit, oft auch ihr Leben. Hunderte wurden gefasst und in Schauprozessen zu langjährigen Freiheitsstrafen
verurteilt, die sie größtenteils auch absitzen mussten.
...hier kann weitergelesen werden:
https://www.spiegel.de/geschichte/ddr-f ... 03413.html
W. T.