«Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

«Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon Interessierter » 5. Januar 2020, 09:59

Sommer 1989, DDR: Das Volk läuft der Partei davon. Auch Jeannette Kretzschmann, 23, will «rübermachen» – via Budapest, wie viele andere Ostdeutsche. Als nichts zu gehen scheint, hilft ihr ein TV-Journalist: der Beginn einer Flucht mit Stolpersteinen.

Jeannette Kretzschmanns Flucht – der Hintergrund:


Mai 1989, Ungarn: Der Eiserne Vorhang war noch nicht gefallen, aber es wurde schon kräftig daran gerüttelt – zuerst in Budapest, als die Regierung beschloss, Link öffnet in einem neuen Fenster, das Land zu öffnen. Für viele fluchtwillige DDR-Bürger war das der Startschuss zu versuchen, über Ungarn in den Westen zu kommen. Im Juli berichtete die Presse von Menschen, die sich weigerten, die deutsche Botschaft in Budapest zu verlassen, um ihre Ausreise zu erzwingen. Und es wurden immer mehr.

Die Ereignisse riefen auch den deutschen TV-Journalisten Friedrich Kurz auf den Plan. Zusammen mit dem Filmer János Zolcer beschloss er, eine authentische Flucht zu drehen – eine wagemutige und fast naive Entscheidung. Beide waren damals Journalisten mit viel Engagement, aber wenig Berufserfahrung.

Zu den vier Fluchtwilligen, mit denen sie nahe der deutschen Botschaft in Budapest Kontakt aufnahmen, gehörte auch Jeannette Kretzschmann, 23, aus Chemnitz. Neben dem Wunsch, in einem demokratischen Land zu leben, wollte sie die DDR auch aus einem anderen Grund verlassen: Sie war Landesmeisterin im Riesenslalom – und wollte endlich in den Alpen Skifahren.

Das Video zu der Flucht hier:
https://www.srf.ch/sendungen/einstein/e ... ar-s-jetzt
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Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon zonenhasser » 5. Januar 2020, 11:42

Eine spannende Geschichte mit gutem Ausgang.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2020, 12:25

zonenhasser hat geschrieben:Eine spannende Geschichte mit gutem Ausgang.


Und für mich erstaunlich, wie sich ein ungar. Oberstleutnant damals verhielt.

AZ
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Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Januar 2020, 12:43

zonenhasser hat geschrieben:Eine spannende Geschichte mit gutem Ausgang.

...aber bei mir ohne Ton. [ich auch]
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Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2020, 12:58

Ohne Ton?
Da stimmt etwas nicht.

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Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Januar 2020, 13:11

augenzeuge hat geschrieben:Ohne Ton?
Da stimmt etwas nicht.

AZ

[laugh] Ja, die Putzfrau hats zugegeben.... [laugh]
Volker Zottmann
 

Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2020, 13:15

Und ich wollt mich grad bei dir draufschalten. Du hättest nichts gehört. [laugh]
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Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon Stummel » 5. Januar 2020, 15:48

Was mich wundert daß bei der Grenze wie sie in den Achtzigerjahren war,überhaupt Leute drüber gekommen sind. Wie gesagt ich kenne das von der Nähe aus westlicher Seite. Diese Leute haben meinen Respekt!
Stummel
 

Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon Interessierter » 5. Januar 2020, 16:30

Auf die Frage warum man denn geflohen sei, wurde geantwortet, dass jeder DDR Bürger da wohl gleich eine Menge Gründe hatte, abgesehen von evtl. ganz persönlichen Gründen.

Ich erwähne das nur, da unser ehemaliger PKE - Hauptmann ja gerne versucht zu verbreiten, dass überwiegend die " Fleischtöpfe " das Motiv der Flüchtlinge waren. [grins]
Interessierter
 

Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 16:45

Interessierter hat geschrieben:
Ich erwähne das nur, da unser ehemaliger PKE - Hauptmann ja gerne versucht zu verbreiten, dass überwiegend die " Fleischtöpfe " das Motiv der Flüchtlinge waren. [grins]


Das ist auch durchaus nachvollziehbar , jeder geht da von sich selbst aus , bzw in diesem Fall von den eigenen Prioritäten.
Kumpel
 

Re: «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Beitragvon Kumpel » 5. Januar 2020, 16:48

Stummel hat geschrieben:Was mich wundert daß bei der Grenze wie sie in den Achtzigerjahren war,überhaupt Leute drüber gekommen sind. Wie gesagt ich kenne das von der Nähe aus westlicher Seite. Diese Leute haben meinen Respekt!


Das waren allerdings in der Mehrzahl , entweder Grenzer , oder ehemalige Grenzer oder Bewohner des Sperrgebietes.
Jeder Hinterlandbewohner hatte da eher Chancen gegen null.
Kumpel
 


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