Auf den Spuren einer versuchten Flucht aus der DDR

Auf den Spuren einer versuchten Flucht aus der DDR

Beitragvon zonenhasser » 5. Dezember 2019, 09:11

1984 fuhren drei Teenager aus der DDR nach Bulgarien, um eine Lücke im Eisernen Vorhang zu suchen. Die Reise endete für zwei von ihnen im Gefängnis. 30 Jahre später reisten sie die gleiche Route nach.
Veröffentlicht am 23.07.2014 | Lesedauer: 11 Minuten
Von Elian Ehrenreich

Bild
Der Autor (l., heute Journalist) und Walle (heute Bankangestellter) 2014 im Hafen von Achtopol, Bulgarien

Wie schmeckte die Freiheit? Nach Coke. Und nach Heineken-Bier aus der Blechdose. Zumindest wir – drei DDR-Teenager – waren davon überzeugt: Das muss der Vorgeschmack auf unser neues Leben sein. Damals, am 25. Juli 1984, als wir aus unserer Heimatstadt Leipzig kommend den Budapester Ostbahnhof mit dem unaussprechlichen Namen Keleti pályaudvar erreichten.

Tage zuvor hatte man Walle, Koma und mir in Leipzigs Alter Börse Abitur-Zeugnisse überreicht. Ein Tag, den wir herbeigesehnt hatten. Denn der erste Abschluss – mehr hatten wir bis dato nicht vollbracht – sollte Grundstein unseres neuen Lebens im Westen sein.
================================================================================================================================

weiter: https://www.welt.de/reise/nah/article13 ... r-DDR.html
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Auf den Spuren einer versuchten Flucht aus der DDR

Beitragvon Interessierter » 5. Dezember 2019, 09:53

Wir wurden geschlagen, verbrachten viele Tage in Einzelhaft, wurden nach drei Wochen in bulgarischen Gefängnissen, eskortiert von Stasi-Leuten, in die DDR ausgeflogen. Trotz des Scheiterns unseres Plans hatten wir Glück, denn allzu oft endeten Fluchtversuche in Bulgarien tödlich; hier starben zwischen 1961 und 1989 etwa hundert Menschen, die wie wir ein Loch im Eisernen Vorhang gesucht hatten. Zum Vergleich: An der Berliner Mauer kamen 138 Menschen um.


Da waren diese Schergen in den kommunistischen Staaten alle gleich. Wer meint er müßte das schönreden .... [raus]
Interessierter
 

Re: Auf den Spuren einer versuchten Flucht aus der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 5. Dezember 2019, 10:37

Und sie hatten Glück!
Denn einige Flüchtlinge, die dort liquidiert wurden verschwanden an Ort und Stelle, wurden einfach verscharrt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Auf den Spuren einer versuchten Flucht aus der DDR

Beitragvon augenzeuge » 5. Dezember 2019, 17:19

Sehr naiv, dann fragen die im Grenzgebiet mehrfach, ob man sie in die Türkei bringt. [angst] Das tut schon weh. Aber ok, man dachte damals wirklich, dass im Land der Eselkarren, die Grenze dort nur schwach abgeschirmt ist. Dabei war es immer wieder die ungarisch/jugoslawische Grenze, die am durchlässigsten war.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen


Zurück zu Fluchtgeschichten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast