DDR-Flucht über die Prager Botschaft

DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Interessierter » 19. September 2018, 08:32

Bild
Der damaligen DDR-Bürgerin Manuela Zietlow und ihrer Familie wurde 1989 die Urlaubsreise nach Ungarn verweigert. Als ihr Mann Jürgen kurz darauf seinen Patenonkel in Bielefeld besuchen und die schon vorliegende Genehmigung abholen wollte, musste er sich einem dreistündigen Verhör unterziehen. Die Frage, wo sein im Februar 1989 geflüchteter Bruder sei, beantwortete er dabei mit „zu Hause“. Nachdem ihm daraufhin die Ausreise verweigert wurde, fassten die von der erneuten Schikane zutiefst getroffenen Zietlows den Entschluss, die DDR zu verlassen. Die frühere Köchin und Wirtin und heutige Pflegedienstleiterin des Evangelischen Altenhilfezentrums Dülmen berichtet von der abenteuerlichen Flucht mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter in ihrem Skoda (kleines Bild). Die nahm letztlich ein gutes Ende.

Dülmen. Die Pflegedienstleiterin des Evangelischen Altenhilfezentrums Dülmen erinnert sich: „Wir wollten 1989 unseren Urlaub in Ungarn verbringen, was uns jedoch verwehrt wurde, da der Bruder meines Mannes im Februar 1989 aus der DDR geflüchtet war“, blickt Manuela Zietlow zurück.

Etwas später beabsichtigte ihr Mann Jürgen, für zehn Tage nach Bielefeld zum Geburtstag seines Patenonkels zu fahren. Die Genehmigung dafür lag vor. Doch als er die Papiere abholen wollte, verweigerte man sie ihm und verhörte ihn drei Stunden lang. Dabei fragten sie ihn nach dem Aufenthaltsort seines Bruder. Er antwortete: ‚Zu Hause.’“ Von dieser Schikane zutiefst getroffen, fassten sie dann den Entschluss, die DDR zu verlassen.

Da beide zu dem Zeitpunkt als Wirtsleute arbeiteten, terminierten sie den Ruhetag für die Flucht. Ihre damals siebenjährige Tochter holten sie um 10 Uhr von der Schule ab, da der vorgeschobene „Zahnarzttermin“ anstand. Mit ihrem Skoda ging’s dann von Mückenhain bei Görlitz ohne Gepäck zur tschechischen Grenze. Den Grenzbeamten, die das Auto komplett untersuchten, gaben sie als Grund für die Einreise das Besorgen von Ersatzteilen an.

„Aus Sicherheitsgründen sind wir dann erst einige Stunden herumgefahren. Dann landeten wir kurz vor Prag unter einer Brücke, wo wir uns bei einem Taxifahrer nach der Deutschen Botschaft erkundigten.“

Dieser bot sich an, sie dort hinzufahren, und erhielt im Gegenzug den Autoschlüssel ihres Wagens.
100 Meter vor der Botschaft stoppte er aus Angst vor den Sicherheitskräften, und die Familie Zietlow rannte auf sein Geheiß hin schnell los. „Wir sahen schon Tausende von Menschen vor der Deutschen Botschaft. Nach drei Stunden Wartezeit wurde sie endlich geöffnet, und die Frauen und Kinder durften hinein. Die Männer mussten draußen warten“, so Manuela Zietlow weiter.

Alles DDR-Geld mussten die Flüchtlinge abgeben. „Zwei Tage harrten wir, zumeist dicht gedrängt auf der Treppe sitzend, aus.“ Sie lobte die Versorgung durch das Rote Kreuz. Am 3. Oktober kam dann die erlösende Nachricht, dass sie ausreisen durften.

„Mit dem Bus sind wir dann zum Prager Bahnhof gebracht worden. Dort nahm man uns die Ausweise ab. Das war der einzige Moment, wo ich wirklich Angst hatte.“

Doch alles Weitere klappte gut, so die Weiterfahrt mit der Bahn über Dresden und nach Hof, wo die Ankommenden dann verteilt wurden. „Im Auffanglager Paderborn haben wir zwei Tage mit acht Personen in einer Baracke gewohnt. Danach kamen wir nach Unna, wo uns eine Familie aufnahm. Am 7. Oktober 1989 sind wir bei einer Familie in Davensberg aufgenommen worden und haben dort acht Wochen gewohnt.“

Vier Tage später fand ihr Ehemann bereits in Münster eine Arbeit. „Am 1. Dezember 1989 sind wir nach Buldern gezogen“, blickt die 50-Jährige zurück. „Seit 2000 wohnen wir nun in Dülmen und bedanken uns bei allen, die uns damals unterstützt und geholfen haben.“

https://www.streiflichter.com/lokales/d ... 33945.html

Sie ließen alles zurück. Der Taxifahrer bekam den Schlüssel ihres Pkws. Hauptsache raus aus dieser SED - Diktatur!
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Nostalgiker » 19. September 2018, 08:59

Interessanter Beitrag.
In Görlitz bekam man also in der VP Meldestelle darüber Auskunft warum eine Reiseanlage für den PA um nach Ungarn in den Urlaub zu reisen verwehrt wurde. Wer es glaubt .......
Ebenso wußte keiner in der DDR der einen Antrag auf eine Besuchsreise in die BRD gestellt hatte vor dem Termin der Abholung/Aushändigung ob dieser Antrag überhaupt genehmigt war.

"Wir" waren also die Wirtsleute, also eher Privat, hätten als Angestellte der HO oder des Konsums nicht nach Lust und Laune Ruhetage für die Wirtschaft festlegen können .....

Wenn sie zwei Tage in der Botschaft ausharrten dann sind sie plötzlich uns spontan um den 1.Oktober herum wie zig Hunderte aus der DDR aufgebrochen um in die Prager Botschaft der BRD zu flüchten .....
Das nenne ich wirklich spontan und den unbedingten Willen; nur raus hier .....

Es war schon ein armes geknechtetes Ehepaar
Wer mit 25 Jahren zu DDR Zeiten bereits einen PKW Skoda hatte dem ging es wirklich finanziell und materiell sehr, sehr dreckig in der DDR.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon HPA » 19. September 2018, 11:06

Wer mit 25 Jahren zu DDR Zeiten bereits einen PKW Skoda hatte dem ging es wirklich finanziell und materiell sehr, sehr dreckig in der DDR.


Die Böhmisch-Mährischen Schnellroster haste doch selbt in der Zone fürn Appel und ein Ei bekommen. Noch dazu ein S-100

Die rangierten in etwa auf dem Level eines Zappelfroschs [flash]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Interessierter » 19. September 2018, 12:12

Was würden Korinthenkacker nur ohne die Schilderungen von Zeitzeugen machen?

Signatur:
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich gerne hätten.


Ich bin mir sicher, den hätten die Zeitzeugen selbst ohne das Wort " gerne " nicht haben wollen. [grins]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Olaf Sch. » 19. September 2018, 14:15

tja ich war am 7.10.89 in Prag... in die Botschaft wollte ich keinesfalls...
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon zonenhasser » 19. September 2018, 15:03

HPA hat geschrieben:Die Böhmisch-Mährischen Schnellroster haste doch selbt in der Zone fürn Appel und ein Ei bekommen. Noch dazu ein S-100
Die rangierten in etwa auf dem Level eines Zappelfroschs [flash]



Man beachte das satte Türgschließgeräusch.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon HPA » 19. September 2018, 15:31

Bei uns im KIW waren die Schweißer nur am Reparaturbleche einschweissen wenn mal so ne Karre auf der Bühne stand... da haben die Tschechen nur billigstes Dosenblech verarbeitet. [flash]

Die Karre in dem Video gammelt ja auch schon am Frontscheibenrahmen.

Das war wahrscheinlich die Kiste mit dem wenigsten Rost welche man für das Filmchen gefunden hat [flash]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon augenzeuge » 19. September 2018, 16:28

Nostalgiker hat geschrieben:Wer mit 25 Jahren zu DDR Zeiten bereits einen PKW Skoda hatte dem ging es wirklich finanziell und materiell sehr, sehr dreckig in der DDR.

Das zeigt uns doch, dass es den Weggehenden gar nicht um die materielle Verbesserung unbedingt ging. Diesen Vorwurf gabs ja mitunter.....

Der Beitrag oben zeigt eigentlich detailliert, was das Problem war.

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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Olaf Sch. » 19. September 2018, 19:14

ein Skoda 100?! Pille Palle - Prag war ja von zurückgelassenen Autos voll - da stand ein Golf II - auf der Hutablage ein angetrockneter Blumenstrauß und ne leere Sektflasche... der war 100.000 Ostmark wert - der Golf.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon manudave » 19. September 2018, 19:50

Wir sind ja auch damals über Prag geflüchtet. Mir sind schon einige Erinnerungen im Hirn geblieben, beispielsweise wie DDR-Touristen (Rentner) mit Autoschlüssel und Ostgeld überhäuft wurden - es wurde ja nicht mehr benötigt. Auf dem Vorplatz vor der Botschaft eine merkwürdig ausgelassene Stimmung, obwohl Miliz und auch reichlich (ost)deutsches "Sicherheitspersonal" umher stand. Aber scheinbar hat CNN u. Co. das Einkassieren der Fluchtwilligen nicht möglich gemacht.
Thüringen ist übrigens dieses Jahr in der Botschaft Partner zum Tag der deutschen Einheit und hat zahlreiche Zeitzeugen eingeladen - u.a. auch mich. Eine Einladung einer linken Regierung... dankend abgelehnt... [hallo]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Merkur » 19. September 2018, 20:06

manudave hat geschrieben: und auch reichlich (ost)deutsches "Sicherheitspersonal" umher stand.

Woran war das ostdeutsche Sicherheitspersonal zu erkennen?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon karnak » 19. September 2018, 20:08

manudave hat geschrieben:. Eine Einladung einer linken Regierung... dankend abgelehnt... [hallo]

Bist eben ein echter Held. [super]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon karnak » 19. September 2018, 20:09

Merkur hat geschrieben:
manudave hat geschrieben: und auch reichlich (ost)deutsches "Sicherheitspersonal" umher stand.

Woran war das ostdeutsche Sicherheitspersonal zu erkennen?

Ich nehme mal an an den Perücken. [flash]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon manudave » 19. September 2018, 20:12

Kennste ja - die auffällig Unauffälligen, die sich am Rande der Menge an die Hauswände lehnen. Und fleißig Feuer gaben, wenn provokant auf Deutsch danach gefragt wurde... Aber ok - war deren Job...
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon manudave » 19. September 2018, 20:13

karnak hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
manudave hat geschrieben: und auch reichlich (ost)deutsches "Sicherheitspersonal" umher stand.

Woran war das ostdeutsche Sicherheitspersonal zu erkennen?

Ich nehme mal an an den Perücken. [flash]


Wenn du die damaligen Frisuren in Erinnerung rufst, dann wäre sowas heute wahrscheinlich wirklich nur noch als Perücke zu bekommen. [flash]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Merkur » 19. September 2018, 20:22

manudave hat geschrieben:Kennste ja - die auffällig Unauffälligen, die sich am Rande der Menge an die Hauswände lehnen. Und fleißig Feuer gaben, wenn provokant auf Deutsch danach gefragt wurde... Aber ok - war deren Job...


Also eher eine vage Vermutung?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon karnak » 19. September 2018, 20:26

manudave hat geschrieben:
Wenn du die damaligen Frisuren in Erinnerung rufst, dann wäre sowas heute wahrscheinlich wirklich nur noch als Perücke zu bekommen. [flash]

Meinst so eine? [flash]
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon manudave » 19. September 2018, 20:28

Natürlich - die haben ja keine Dienstausweise gezeigt. Aber die waren wohl kaum wegen der Partnersuche dort. Frei nach dem Motto: Alle 11 Minuten verliebt sich ein Sozialist in die Konterrevolution.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Nostalgiker » 19. September 2018, 21:08

manudave hat geschrieben:
Thüringen ist übrigens dieses Jahr in der Botschaft Partner zum Tag der deutschen Einheit und hat zahlreiche Zeitzeugen eingeladen - u.a. auch mich. Eine Einladung einer linken Regierung... dankend abgelehnt... [hallo]


Du scheinst nicht auf dem laufenden zu sein, seit wann ist die ANO Bewegung welche die Regierung bildet und Babis den Ministerpäsidenten stellt in irgendeiner Form Links?

Stattdessen solltest du lieber über eine Flucht aus Deutschland nachdenken bei dieser rot-rot-schwarzen Scheindemokratie und in einem Land mit strammer, rechter Militäjunta um Asyl bitten.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon wandersmann » 19. September 2018, 21:14

Nostalgiker hat geschrieben:Interessanter Beitrag.
In Görlitz bekam man also in der VP Meldestelle darüber Auskunft warum eine Reiseanlage für den PA um nach Ungarn in den Urlaub zu reisen verwehrt wurde. Wer es glaubt .......
Ebenso wußte keiner in der DDR der einen Antrag auf eine Besuchsreise in die BRD gestellt hatte vor dem Termin der Abholung/Aushändigung ob dieser Antrag überhaupt genehmigt war.

"Wir" waren also die Wirtsleute, also eher Privat, hätten als Angestellte der HO oder des Konsums nicht nach Lust und Laune Ruhetage für die Wirtschaft festlegen können .....

Wenn sie zwei Tage in der Botschaft ausharrten dann sind sie plötzlich uns spontan um den 1.Oktober herum wie zig Hunderte aus der DDR aufgebrochen um in die Prager Botschaft der BRD zu flüchten .....
Das nenne ich wirklich spontan und den unbedingten Willen; nur raus hier .....

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Wenn man deine Beiträge so ließt , es ist einfach zum Kotzen . So einen von Haß getrieben User habe ich noch nicht erlebt . Da kann man nur sagen Pfui Teufel .
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon manudave » 19. September 2018, 21:23

@Wanderer

Seine Beiträge lese ich mit einer Spur Mitleid, nehme es aber mit einem Gästeführer letzte Woche in Hohenschönhausen: Sie sind besiegt und wir tanzen auf ihren Gräbern. [freu]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Volker Zottmann » 19. September 2018, 21:26

Nostalgiker hat geschrieben:
manudave hat geschrieben:
Thüringen ist übrigens dieses Jahr in der Botschaft Partner zum Tag der deutschen Einheit und hat zahlreiche Zeitzeugen eingeladen - u.a. auch mich. Eine Einladung einer linken Regierung... dankend abgelehnt... [hallo]


Du scheinst nicht auf dem laufenden zu sein, seit wann ist die ANO Bewegung welche die Regierung bildet und Babis den Ministerpäsidenten stellt in irgendeiner Form Links?

Stattdessen solltest du lieber über eine Flucht aus Deutschland nachdenken bei dieser rot-rot-schwarzen Scheindemokratie und in einem Land mit strammer, rechter Militäjunta um Asyl bitten.

Da hat wohl einer manudaves Text nicht begriffen! [laugh]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon manudave » 19. September 2018, 21:28

Ach du Alarm, jetzt weiß ich erst, was der überhaupt meinte... [laugh] [flash]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Merkur » 19. September 2018, 21:33

manudave hat geschrieben: nehme es aber mit einem Gästeführer letzte Woche in Hohenschönhausen: Sie sind besiegt und wir tanzen auf ihren Gräbern.


Was sind denn dort mittlerweile für Kleingeister tätig?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon manudave » 19. September 2018, 21:36

Zugegeben: Meine Fragestellung hat die Antwort provoziert. [grins]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Nostalgiker » 19. September 2018, 22:00

manudave hat geschrieben:Ach du Alarm, jetzt weiß ich erst, was der überhaupt meinte... [laugh] [flash]

"Der" hängt auf dem Boden und trippt.
Erziehung in Anstand und Respekt hast du wohl nicht bekommen oder biederst du dich verbal bei bestimmten Leuten an?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon karnak » 20. September 2018, 08:41

Merkur hat geschrieben:
manudave hat geschrieben: nehme es aber mit einem Gästeführer letzte Woche in Hohenschönhausen: Sie sind besiegt und wir tanzen auf ihren Gräbern.


Was sind denn dort mittlerweile für Kleingeister tätig?

Nee, also wirklich war, dass ist nun wirklich der Gipfel für die Aussagen eines " Gästeführers" während einer Führung in einer Gedenkstätte. Und ein entlarvender Ausdruck dafür wer man eigentlich wirklich ist, kein Deut besser als die"Anderen" denen man ihr, "Wir können auch anders" ,vorwirft, würde wenn man könnte aber nicht durfte, ein unschlagbarer und wohltuender Vorteil des aktuellen Rechtssystems.
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon karnak » 20. September 2018, 08:49

manudave hat geschrieben:Kennste ja - die auffällig Unauffälligen, die sich am Rande der Menge an die Hauswände lehnen. Und fleißig Feuer gaben, wenn provokant auf Deutsch danach gefragt wurde... Aber ok - war deren Job...

Aber es muss doch nach nun fast 30 Jahren möglich sein sich von diesen albernen Vorstellungen lösen zu können wie diese Staatssicherheit agiert und aufgetreten sein soll. [flash]
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Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon Volker Zottmann » 20. September 2018, 12:37

karnak hat geschrieben:
manudave hat geschrieben:Kennste ja - die auffällig Unauffälligen, die sich am Rande der Menge an die Hauswände lehnen. Und fleißig Feuer gaben, wenn provokant auf Deutsch danach gefragt wurde... Aber ok - war deren Job...

Aber es muss doch nach nun fast 30 Jahren möglich sein sich von diesen albernen Vorstellungen lösen zu können wie diese Staatssicherheit agiert und aufgetreten sein soll. [flash]

Warum soll man das verdrängen?
Wie die Stasi auftrat, besonders entschlossen, zeigen ja all die Videos, wenn sich junge Stasikerle mit hassverzerrtem Gesicht Demonstranten entgegenstellten und Transparente runter rissen.

Noch auffälliger ging die Maskerade auch nicht, als ich mal einen früheren Mitlehrling traf, der nun hauptamtlich in zivil Leute beschattete. Wir waren beide aufgrund der unverhofften Begegnung in ein Gespräch versunken, als er plötzlich weiterrannte und mich unvermittelt stehen ließ. Aus dem Tor des VEB Sternradio kam nämlich ein zu Observierender....
In dem Fall kannte ich nun also nicht nur den Stasimann, den Herbert S. aus Rieder, nein ich wusste nun auch, wer der Verfolgte war. "Geheimpolizei" die roch man 100 m gegen den Wind.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Flucht über die Prager Botschaft

Beitragvon manudave » 20. September 2018, 19:03

karnak hat geschrieben:
manudave hat geschrieben:Kennste ja - die auffällig Unauffälligen, die sich am Rande der Menge an die Hauswände lehnen. Und fleißig Feuer gaben, wenn provokant auf Deutsch danach gefragt wurde... Aber ok - war deren Job...

Aber es muss doch nach nun fast 30 Jahren möglich sein sich von diesen albernen Vorstellungen lösen zu können wie diese Staatssicherheit agiert und aufgetreten sein soll. [flash]


Versteh ich nicht. Wir haben sie doch gesehen? Und die - ich meine teilweise etwas übermütigen - Ausreisewilligen haben genau diese Spielchen getrieben. Viele waren sich scheinbar sehr sicher, dass da nix passiert.
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