Im Internetz ist über
Frau Edda Schönherz folgendes zu finden:
Aus ihrem Buch:
«
Nach vier Stunden Fahrt quer durch die Hauptstadt, ein beliebtes Mittel zur Desorientierung der Häftlinge, kam die damals 30-Jährige ahnungslos in der Gefängnisschleuse an.
Plötzlich gingen die Scheinwerfer an und wir mussten einzeln aus dem Auto raus. Vom Dunkeln ins Scheinwerferlicht, ohne zu wissen, was los ist, wo du bist. Wir mussten den Kopf unten lassen, durften uns nicht umschauen», erinnert sich Schönherz.
Angekettet ging es dann zum Berliner Ostbahnhof, dort bildeten wir eine Menschenkette im wahrsten Sinne des Wortes. Wir sind alle zusammen angekettet über den Ostbahnhof gelaufen, die Menschen haben das scheinbar gar nicht für voll genommen, uns nicht bemerkt.»Quelle:
http://www.news.de/panorama/782465161/i ... tig-war/2/Nachdem sie mit einem als Fleisch- und Wurstlieferant getarnten Barkas in das Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen gebracht wurde….Autor: Julia Witton / Quelle:
https://www.bohnstedt-gymnasium.de/seit ... ausen.htmlFür den Bayerischen Rundfunk ging sie wieder auf den Sender und konnte so über ihre Verfolger triumphieren,
nachdem sie der Westen freigekauft hatte.Quelle:
http://www.bayernkolleg-schweinfurt.de/ ... 4cf13f6f94Weiter…
O-Ton 10 – Edda Schönherz:
Zum ersten muss man mal wissen, dass man nicht wusste, wo man hin kam. Bei der Abholung des ersten und zweiten Tages, da haben sie mich in die Magdalenenstraße, Ecke Ruschestraße gebracht. Sitz Erich Mielkes. Und da hat man mich zwei Tage verhört und dann hat man mich dem Haftrichter vorgeführt.
O-Ton 11 – Edda Schönherz:
Und dann wurde ich in einen Kastenwagen gesetzt, dieser Barkas 1000, der gekennzeichnet war als Versorgungsfahrzeug. Ich kann mich noch genau erinnern, bei mir stand drauf: 'Esst mehr Fisch und Gemüse. Fisch aus Rostock.' Was ich später erfuhr, was sie ändern mussten, denn eine Frau aus Hohenschönhausen hat eine Eingabe beim Magistrat von Großberlin gemacht. 'Sie sieht andauernd diese Fischautos und kann keinen Fisch kaufen. Wo es den denn gäbe?' In diesem Kastenwagen sind fünf kleine Kabäuschen mit einem Brett, wo man sich gerade rauf setzen kann, die Tür geht zu, kein Licht, kein Fenster drin. Und die sind mit mir so ungefähr 2 ½ – 3 Stunden durch die Gegend gefahren. Zur Desorientierung auch, dass ich nicht mehr wusste, dass ich mich in Berlin befand. Jedenfalls bin ich in Hohenschönhausen gelandet. Hohenschönhausen, dieses Areal war ja auf keinem Stadtplan und keiner Landkarte verzeichnet. Also offiziell gab es das auch gar nicht.
O-Ton 17 – Edda Schönherz:
…. Und von da aus ging's dann wieder in diesen Gefangenentransport und dann fanden wir uns auf dem Ostbahnhof wieder.
Angekettet an viele Strafgefangene wurden wir über den Bahnhof geführt und ich weiß noch genau, auf der anderen Seite des Bahnhofs standen die Menschen, die zur Arbeit fuhren.O-Ton 18 – Edda Schönherz:
Ich weiß nur, dass am Ende des Bahnhofs dann dieser Gefangenen-Transporter stand. Er fasste 70 Strafgefangene. Er fuhr nur nachts. Am Tage stand er auf einem Abstellgleis.
O-Ton 21 – Edda Schönherz:
Ich habe jeden Besuch abgelehnt, auch von Verwandten – und da haben sie gesagt, „wollen sie nicht Besuch haben? Jeder freut sich, wenn er Besuch haben kann.“ Und ich hab gesagt, nein, wenn ich meine Kinder nicht sehen darf, will ich niemanden sehen. Und glauben Sie mir, es ist unglaublich schwierig. Jede Woche ging dann ein Transport. Transport bedeutete: Freikauf politischer Häftlinge. Also es ging die Tür auf, da wurde ein Name gerufen – 'Sachen packen!' Und dann wusste man genau, 'jetzt ging der nach Karl-Marx-Stadt und von da aus in den Westen'. Meistens jedenfalls. Bei mir ging oft die Tür auf
aber nie wurde mein Name gerufen.
O-Ton 23 – Edda Schönherz:
Ich wurde dann entlassen, stand dann vor den Toren dieses fürchterlichen Zuchthauses. Hinter mir rasselte diese Metalltür zu. Und an den Fenstern hingen die anderen politischen Gefangenen und weinten und riefen mir zu und 'Alles Gute' und da sagte mir diese fürchterliche Frau: 'Also Strafgefangene Schönherz, wir können Sie noch einen Tag länger hier behalten, wenn Sie nicht aufhören!’ Da habe ich gesagt ‚Wissen Sie, auf diesen Tag kommt es mir auch nicht mehr darauf an‘.
Quelle:
https://www.swr.de/-/id=22026030/proper ... 180817.pdfIhr Buch "Die Solistin" habe ich damals auch gelesen…. Was ist nun die Wahrheit?