Interessierter hat geschrieben:Im Staatssicherheitsgefängnis in Hohenschönhausen erfährt er am eigenen Leibe von diversen Foltermethoden der Stasi. Insassen werden zu sechzehnt in eine zehn Quadratmeter große Zelle gepfercht; Schlafen oder Hinsetzen wurden mit Prügel für die gesamte Zelle bestraft. Einige waren der psychischen Folter der Stasi ausgesetzt, sie bekamen zum Beispiel Geräte, womit sie ihr eigenes Blut fließen hören konnten, und das für zwei Tage. In einem versteckten Zimmer wurden Gefangene mit stundenlanger Röntgeneinstrahlung getötet. Henry musste gefesselt und in einer Zwangsjacke stundenlang in einem abgedunkelten Raum stehen, mit dem Wissen, dass sein Schlafgestell oben an der Decke hängt.
Merkur hat geschrieben:
Na mal sehen, was der Karnak meint. Besonders interessant finde ich die Geräte, "womit sie ihr eigenes Blut fließen hören konnten." Und die "stundenlange Röntgeneinstrahlung" ist doch auch längst revidiert worden.
Beethoven hat geschrieben:Ich schrieb es ja schon mal.
Ich war mal in dieser "Gedenkstätte" mit Herrschaften, die unmittelbar mit dieser Einrichtung des Mfs zu tun hatten.
augenzeuge hat geschrieben:Oder hast du tatsächlich geglaubt, dass da nur einer dabei wäre, der im Nachhinein sagen würde, es tut mir leid. Notwendig war das nicht!
Kumpel hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Also kann man von den Alfreds und Beethovens heute nichts anderes erwarten als Diffamierungen und relativierendes Geschwurbel.
wo doch längst bewiesen ist, dass es dort nicht anders zu ging, als in jeder anderen, heutigen JVA?
NIE habe ich solch abenteuerliches Vorgehen in irgendeiner, auch nur in etwa, ähnlichen Dimension erlebt.
Niemand darf nirgendwo einen Staatsbediensteten so einfach Krankenhausreif prügeln, dann wird es immer schwierig für den Betreffenden.
Spartacus hat geschrieben:Also noch einmal, der Arafat greift mich mit einem Gummiknüppel an und ich haue ihn um. Notwehr, und aus die Maus. Da passiert in einem normalen Staat gar nix.
Sparta
augenzeuge hat geschrieben:Spartacus hat geschrieben:Also noch einmal, der Arafat greift mich mit einem Gummiknüppel an und ich haue ihn um. Notwehr, und aus die Maus. Da passiert in einem normalen Staat gar nix.
Sparta
Das glaubst du nicht wirklich. Schau dir das in Dessau an, da starb sogar ein Mensch und alle halten zusammen. Vielleicht hat der sich ja auch vorher gewehrt.....
AZ
Interessierter hat geschrieben:"Der Widerstands- und Freiheitskämpfer Henry Leuschner"
https://zweiwelteneinestadt.wordpress.c ... leuschner/
Spartacus hat geschrieben:wo doch längst bewiesen ist, dass es dort nicht anders zu ging, als in jeder anderen, heutigen JVA?
Nun bist du aber ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen, mein lieber Beethoven.
Ein heutige JVA ist von einer DDR JVA in etwa so weit einfernt, wie die Erde vom Mond.
Oder gibt es heute irgendwo 30 Mann Zellen, mit zwei Klos und zwei Waschgelegenheiten? ( nur eiskaltes Wasser, versteht sich von selbst)
Vom eigenen Fernsehen, privaten Sachen, privaten Bildern an der Wand und so weiter, fange ich gar nicht erst an.
Sparta
was ich bei der Besichtigung von Hohenschönhausen erlebt habe. Und egal was Ihr heute von den einstigen Herren haltet, die dort arbeiteten oder das Sagen hatten, dort wurde eindeutig belegt, dass es in diesem Knast keinerlei körperliche Gewalt gab.
Mit dem Wechsel der Betreiber ändern sich die Methoden zunächst nicht, mit denen die Insassen drangsaliert werden. Das zeigt der Fall Fritz Sperling. Er war seit 1931 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes gewesen und noch vor Hitlers Machtübernahme der KPD beigetreten. Sperling saß in der Nazi-Zeit im KZ, konnte aber doch noch emigrieren und kehrte 1945 nach Deutschland zurück, wo er als Landesvorsitzender die wieder gegründete KPD in Bayern leitete. Als er sich 1951 im Regierungskrankenhaus der DDR wegen Spätfolgen seiner KZ-Haft behandelt wurde, fiel er bei der SED-Spitze in Ungnade, wurde verhaftet und nach Hohenschönhausen gebracht.
Sie schlugen ihn mit einem Stahllineal
Hier versuchten sowjetische und deutsche Geheimdienstoffiziere ihn zu zwingen, sich und andere zu belasten. Sie traten gegen seine Schienbeine, schlugen mit Fäusten auf seinen Kopf ein, prügelten ihn mit einem Stahllineal und hieben stundenlang auf sein schwaches Herz. Drei Jahre saß Sperling in Hohenschönhausen, bis ihn das Oberste Gericht der DDR als „Kriegsverbrecher, Faschist und Agent“ wegen „Verbrechen gegen den Frieden“ zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilte.
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Zwar wurde er 1956 begnadigt, allerdings nicht rehabilitiert. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes musste er umgehend ins Krankenhaus. Verzweifelt und ohne Erfolg kämpfte er um Wiedergutmachung und um die Bestrafung der Verantwortlichen für die Folter in der Haft. Mit nur 46 Jahren starb Fritz Sperling 1958.
Beethoven hat geschrieben:Wir haben dann 18 Monate (mit zwei Wintern) in Pappbaracken gewohnt, hatten 12 Zylinderbosen in einem eiskalten Häuschen für ein ganzes Bataillon und das Waschhaus hatte wohl an die 60 Waschplätze mit nur kaltem Wasser.
Ich war nir im Knast, nicht zu Zeiten der DDR und auch nicht zu Zeiten der BRD,
freundlichst
Beethoven hat geschrieben:
Ich war nir im Knast, nicht zu Zeiten der DDR und auch nicht zu Zeiten der BRD, habe also somit keine Erfahrungen und kann eben nur das wiedergeben, was ich bei der Besichtigung von Hohenschönhausen erlebt habe. Und egal was Ihr heute von den einstigen Herren haltet, die dort arbeiteten oder das Sagen hatten, dort wurde eindeutig belegt, dass es in diesem Knast keinerlei körperliche Gewalt gab. Sicher wurden die Insassen nicht gehätschelt. Aber Schläge, Wasser auf dem Fußboden, stehen in Einzelzelle und all solchen Mist, gab es nicht.
freundlichst
Bahndamm 68 hat geschrieben:Beethoven hat geschrieben:
Ich war nir im Knast, nicht zu Zeiten der DDR und auch nicht zu Zeiten der BRD, habe also somit keine Erfahrungen und kann eben nur das wiedergeben, was ich bei der Besichtigung von Hohenschönhausen erlebt habe. Und egal was Ihr heute von den einstigen Herren haltet, die dort arbeiteten oder das Sagen hatten, dort wurde eindeutig belegt, dass es in diesem Knast keinerlei körperliche Gewalt gab. Sicher wurden die Insassen nicht gehätschelt. Aber Schläge, Wasser auf dem Fußboden, stehen in Einzelzelle und all solchen Mist, gab es nicht.
freundlichst
Oh, Oh, Oh, Hohenschönhausen von heute ist nicht zu vergleichen mit dem Hohenschönhausen von 1990. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir das U-Boot mit den Gummizellen angeschaut und habe meine Hand an die Gummiwände gelegt. Hartgummi war es und große Löcher waren da drin. Ich, mit meinen kleinen Wessi-Händen konnte da nix bewegen, im Gummi. Die Frage ist nur, wie die Löcher darin gekommen sind. War es ausversehen bei der Montage gekommen? Kann nicht sein, es waren zu viele.
Bemerkung ganz am Rande in Hohenschönhausen. Am Ende meiner Besichtigung auf dem Gelände konnte ich mein Auto mit West-Berliner Nummer besichtigen. Auf beiden Seiten des Autos mit einem spitzen Gegenstand, Kratzer konnte ich besichtigen.
Warum nur, Warum wohl?
Zum Thema Wasser auf dem Fußboden – kalter Tipp – Frauengefängnis Hoheneck anschauen. Ich war nicht dabei, aber es gibt bestimmt noch Zeitzeugen, die darüber berichten können. Ich kann aber ein Bildchen einer jetzigen trockenen Zelle hier einstellen.
VG Bahndamm 68
Volker Zottmann hat geschrieben:Unsere vergraulte Userin Franca (hieß doch so, oder?) hat selbst berichtet, dass sie die Wasserzellen kennt. Inzwischen wurde das auch mehrfach bestätigt. Nun geht die Leier wohl von vorn los Beethoven? Vom Leugnen des DDR-Unrechts wird nicht besser. Das ist beschämend!
Volker Zottmann hat geschrieben:Unsere vergraulte Userin Franca (hieß doch so, oder?) hat selbst berichtet, dass sie die Wasserzellen kennt. Inzwischen wurde das auch mehrfach bestätigt. Nun geht die Leier wohl von vorn los Beethoven? Vom Leugnen des DDR-Unrechts wird nicht besser. Das ist beschämend!
Gruß Volker
Merkur hat geschrieben:Ich bin mal auf die Diskussion gespannt, vor allem derjenigen, die das Buch nicht gelesen haben.
Merkur hat geschrieben:Übrigens ist zum Thema Strafvollzug gerade ein interessantes Buch von Dieter Winderlich erschienen. Zum Buch heißt es:
"Um den Strafvollzug in der DDR ranken sich bis heute zahlreiche Mythen. Dieter Winderlich, Strafvollzugsbeamter, Stellvertreter des DDR-Innenministers und Generalmajor a. D., gewährt exklusiv tiefen Einblick in den Arbeitsalltag des DDR-Strafvollzugs und in seinen Aufstieg zum letzten Chef der Volkspolizei. Seine Arbeit war geprägt von ungebrochenem Modernisierungsstreben und beharrlichem Reformwillen - vor allem unter den schwierigen Bedingungen der Wendezeit, in der die DVP für einen friedlichen Ablauf sorgte. Fundiert und kritisch nimmt er deshalb das Rentenstrafrecht unter die Lupe, das viele ihrer Angehörigen zu den Verlierern des neuen Deutschlands macht.
Dieter Winderlich räumt auf mit grassierenden Vorurteilen gegenüber der Deutschen Volkspolizei und dem Strafvollzug der DDR und schreckt dabei nicht vor unbequemen Einsichten zurück. Ein außergewöhnlicher Mann mit keiner gewöhnlichen Karriere!"
Ich bin mal auf die Diskussion gespannt, vor allem derjenigen, die das Buch nicht gelesen haben.
Hoffentlich habe ich dem Volker jetzt nicht die Linsensuppe vergällt.
Merkur hat geschrieben:Hoffentlich habe ich dem Volker jetzt nicht die Linsensuppe vergällt.
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