Volker Zottmann hat geschrieben:Merkur, das hast Du falsch gedeutet, oder ich schrieb es nicht konkret genug.
Hier meine Worte nochmals:
Lächerlich Dein Einwand. Auch da weiß ich durch meine Verwandtschaft relativ gut Bescheid. Wenn man Euch die Stasi an der Grenzkontrolle nicht angesehen hat, reichte doch Euer Klappfix für eine kontrollfreie Weiterreise, oder etwa nicht? Ganz so blöde waren stille Beobachter nämlich nicht.
Euer Ausweis reichte auch, dass Ihr Euch immer an Warteschlangen vorbeischummeln konntet, nicht nur an der Grenze.
Mein erster und zweiter Satz sind Feststellungen!
Der dritte nur eine Frage.
Um den letzten Satz aber ging es mir:
ICH selbst habe beobachtet, dass es mit Hilfe des Klappausweises an Warteschlangen schnell ohne Aufenthalt vorbei ging. Ich war selbst mal als "Mitglied einer angeblichen Delegation" ruck zuck mit wo durchgewinkt worden. Die "Delegation" war aber tatsächlich nur privilegierte Verwandtschaft, die keine Lust zum warten hatte. Mir wurde diese Dreistigkeit den anderen schon lange Wartenden gegenüber erst danach bewusst. ... So ist mein logischer Schluss der, dass es für diese Kadetten auch an Grenzen ohne lästige Kontrollen und vor allem reibungsloser ging. Wenn die den Ausweis nicht dabei haben konnten, wie Du erörtert hast... nun gut.
Mir ist aber verständlich, dass ein Kristian@Karnak sich sicherlich nie über die Kontrollen erregte, weil sie ihm völlig normal erschienen. Haben er und seine dortigen Kollegen doch die gleiche Ausbildung erfahren. Und Höflichkeit, wie ich sie kenne und schätze, war an der DDR-Grenze nie Alltag.
Deshalb sicher kann Kristian auch nicht nachvollziehen, dass mein Empfinden, die DDR-Grenze betreffend, eher in Abscheu abgleitet.
Ich denke, Du kannst mir folgen.
Gruß Volker
Du und Deine Geschichten und Eindrücke.
Da wir nun endgültig vom Skoda weg weg sind ist es jetzt auch egal. Erst mal zu meiner Person, mein Dienstausweis befand sich am Lederband logisch in der Uniform und die habe ich nach der Arbeit in den Schrank gehängt, mit dem Ausweis. Ich hatte kein Bedürfnis, dass Ding auch privat in der Gegend rumzuschleppen um damit wichtigtuerisch in der Gegend rumzuwedeln. Das zu tun hat das MfS sowieso eindeutig untersagt. In solchen Dingen konnte man auch sehr empfindlich reagieren wenn das, nämlich Amtsmissbrauch und oder Geltungsbedürfnis, offenbar wurde,ZUMINDEST war es dann mit der nächsten Beförderung Essig. Man hat nämlich mit solchen Gebaren Charaktereigenschaften gezeigt, die bei den perspektivischen "Opfern" des MfS durchaus beliebt waren, korruptes Verhalten und überbordendes Geltungsbedürfnis. Dabei erwischt und überführt hat sich das in der Kaderakte nicht unbedingt gut gemacht um es mal freundlich auszudrücken. Wenn Du nun versucht hättest an einem Grenzübergang Richtung Osten mit Deinem Ausweis Vorteile zu generieren wärst Du natürlich Gefahr gelaufen an einen zu geraten der die Vorstellungen des MfS in dieser Hinsicht etwas anders sieht als Du.Was ich gerne zugeben will, die Mitarbeiter der PKE hatten zusätzlich im Personalausweis eine Berechtigung zum Betreten des Grenzgebietes, in meinem Fall für die Güst Drewitz.Die war dazu da sie der VP zu zeigen wenn man von dieser auf dem Weg zur Arbeit kontrolliert wurde, man sollte sich nicht zwingend mit dem Dienstausweis ausweisen, der reichte nämlich der VP auf Grund ihrer Regelungen nicht um so einfach in das Grenzgebiet zu fahren. Ist man dann ins östliche Ausland gereist war man schon geneigt den Ausweis"rein zufällig" so rüberzureichen, dass der Gegenüber wusste er hat es mit einem"Kollegen" zu tun. Ich denke aber mal das sollte rein menschlich betrachtet akzeptabel sein, geht den Menschen wie den Leuten
, ob man damit nun riesen Vorteile abgegriffen hat weiß ich nicht. Aber Du vermutest nebenher natürlich auch noch, dass man mit dem Ausweis gewedelt hat um sinnbildlich noch zu ein zusätzliches Dederonnetz Bananen abzugreifen. So leid wie mir das jetzt auch tut, man kommt nicht umhin zumindest zu vermuten Du ärgerst Dich heute noch, dass es Dir trotz Deiner ganzen Bemühungen nicht gelungen ist in den Kreis der Bananenwegschlepper aufgenommen worden zu sein.
Bei uns zumindest wurde der Dienstausweis vor dem Urlaub an der Dienststelle abgegeben und man bekam einen Hinterlegungsbeleg mit dem man am ersten Diensttag auf die Güst kam. Das hatte den Sinn den Mitarbeiter von der Sorge zu erlösen, dass er das Ding im Urlaub irgendwie verbummelt. Das war nämlich der Supergau für alle Beteiligten und dann wurde eine richtige Sau rausgelassen, neben der Abstrafung wärst Du sehr lange nicht mehr der Mitarbeiter des Monats geworden , es war nämlich unvermeidbar das so eine Nummer ganz nach oben ging.