SM70 tötet Leo Hoffmann

Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon Volker Zottmann » 21. November 2018, 19:58

Letztenendes hat die DDR immer betont, von der Sowjetunion zu lernen!
Und wie die UdSSR mit desertierenden Soldaten umging ist hinlänglich bekannt. In dem Moment wo der Soldat unerlaubt entwich , war er Freiwild, zum Abschuss freigegeben.
Nicht anders war es eigentlich mit Menschen, die aus politischen oder persönlichen Gründen in den Westen wollten, obwohl der Weg ihnen versperrt war.
"...dann kriegt er die Kugel zu spüren!" Hoffmanns Aussage bestätigt doch, dass denen ein toter Flüchtling in der DDR lieber war, als ein glücklich Getürmter im Westen.

Gestern erst behauptete Nostalgiker, ich hätte mich damals benachteiligt gefühlt. Das ist falsch!
Richtig ist, dass ich mich stets eingesperrt gefühlt habe. Daraus resultiert auch meine tiefe Abscheu zu diesen DDR Verbrechen.
Und heute regt mich nur noch auf, dass die Tatsache, dass damaliger staatlich angewiesener Mord heute hier von Wenigen immer noch beschönigt und verdrängt wird.
Stets anzuführen, was heute schief läuft in Deutschland, darf niemals eine Entschuligung für damalige Verbrechen sein.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon Edelknabe » 21. November 2018, 20:08

He halt Jörg, ehe du eventuell.....ich beschrieb es nur, wie die damalige Sicht auf den Grenzverletzer gesetzt wurde. Mehr nicht.

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Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon Nov65 » 22. November 2018, 10:04

Edelknabe hat geschrieben:He halt Jörg, ehe du eventuell.....ich beschrieb es nur, wie die damalige Sicht auf den Grenzverletzer gesetzt wurde. Mehr nicht.

Rainer-Maria

Ich habe die Feststellung vom Edelknaben auch so verstanden. Nicht aber als persönliche Wertung. Warum einer Ersten Hilfe in einer Zone mit Schusswaffengewalt keinerlei Beachtung oder besser Verpflichtung entgegen gebracht wurde, ist doch aus der menschenverachtenden Haltung des DDR-Regimes gegenüber Flüchtlingen und/oder Dissidenten abzuleiten. Diesen Feinden des Sozialismus keine Hilfe, keine Gnade. Und weiter noch: Denen, die ihre Waffe gegen diese Feinde nicht einsetzten, ebenfalls keine Gnade (Im Sinne von Ausschöpfung aller gesetzlichen und ungesetzlichen Mittel).
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Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon augenzeuge » 22. November 2018, 17:23

Nov65 hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:He halt Jörg, ehe du eventuell.....ich beschrieb es nur, wie die damalige Sicht auf den Grenzverletzer gesetzt wurde. Mehr nicht.

Rainer-Maria

Ich habe die Feststellung vom Edelknaben auch so verstanden. Nicht aber als persönliche Wertung.
Andreas


Ich habe es anders verstanden, weil er das hinzufügte:
Im Vortext sehr treffend beschrieben.


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Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon Edelknabe » 22. November 2018, 19:26

Alles wieder gut Jörg? Und Danke Andreas....denn es war die damalige Sicht an dieser Grenze. Und bitte jetzt nicht gleich wieder..., man möchte das jetzt aufgebröselt auf AGT, dessen Vorgesetzten, dessen General, den Sensiblen, den Harten, den Gleichgültigen...Sonstwen.

Rainer-Maria

Und einen guten Abend allen ins Forum
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Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon augenzeuge » 22. November 2018, 19:32

Alles gut! [grins]
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Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon Olaf Sch. » 23. November 2018, 14:50

Der Kapitalismus ist schon krank, aber dieser Soz./Kommunismus war doch schon seit 1918 einfach nur eine Perversion einer Gesellschaftsordnung.
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Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon Nov65 » 23. November 2018, 16:32

Um noch mal die total verachtenswerte Stellung von Republikflüchtlingen und Regimegegnern durch das Regime darzustellen: Ich habe selbst erlebt, wie eine Gerichtsverhandlung über einen jungen Republikflüchtling in der Schule eines Dorfes als öffentliche Veranstaltung zelebriert wurde. Das sollten in den Augen der Bevölkerung keine Menschen sein, sie waren als Abschaum der Gesellschaft zu werten. Und aus dieser Haltung, diesen politischen Vorgaben des Regimes sind alle Handlungen an der Grenze einzuordnen: Kein Erbarmen, keine Humanität, keine Erste Hilfe als erstes Gebot.
Ja, ein perverses Regime und pervers alle noch heutigen Anhänger. Für mich Punkt.
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Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon Dr. 213 » 23. November 2018, 18:15

Es reichte vor einem DDR- Gericht schon zuzugeben, westliche Fernsehprogramme zu konsumieren.
Da gab es nochmal einen extra fiesen Spruch von der Richterin und sicher auch einen Zuschlag bei der Haftstrafe.
Und das war nicht etwa in der Zeit der blutigen Rechtssprechung der jingen Republik, sondern Mitte der 80er Jahre.
Ich habe es pers.als Zuschauer anläßlich der Jugendstunden erlebt, wie halbe Kinder zu mehrjährigen Haftstrafen verdonnert wurden.

Zurück zum Erste- Hilfe Aspekt.
Ich glaube nicht, daß es einer Anweisung von Oben bedurfte, an der Grenze durch Waffen und Minen Verletzte schlecht zu behandeln.
Das funktionierte durch die geschaffenen Umstände im Ergebnis schon von ganz alleine.

Insgesamt war es das unmenschliche SED- Regime, welches in seiner Stalinistischen Boshaftigkeit die Grundlagen für Tote und Verletzte geschaffen hat.

Herzlichst
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Re: SM70 tötet Leo Hoffmann

Beitragvon Olaf Sch. » 1. Dezember 2018, 09:27

ja und dann gibt es noch heute welche, die den Einsatz von Landminen gerechtfertigt halten und damit auch gerne psychisch kranke Menschen behandeln.
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