Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 29. Juli 2010, 08:36

Wie könnte man sagen - in Bayern gehen die Uhren eben anders. Bayern ist ja auch kein Bundesland sondern ein Freistaat. Damit hat das aber ncihts zu tun. Eine eigene Grenzpolizei bestand schon in Bayern von 1919 bis 1934.

Die genaue Geschichte der Bayrischen Grenzpolizei findest du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Grenzpolizei
Die Zuständigkeit zwischen Bund und Land wurden zueletzt 1975 in einem Verwaltungsabkommen geregelt.
karl143
 

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Berliner » 29. Juli 2010, 14:35

Hallo Karl, [knuddel]

karl143 hat geschrieben:Bayern ist ja auch kein Bundesland sondern ein Freistaat.


diese Tatsache vergesse ich immer wieder, vielleicht weil ich nicht genau weiss was das in der Praxis zu bedeuten hat. Wie Du schriebst, vielleicht gar nichts. [denken]

karl143 hat geschrieben:Die genaue Geschichte der Bayrischen Grenzpolizei findest du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Grenzpolizei


Ich danke Dir fuer den Tipp. Interessant, dass wir in einem Jahr nie darueber gesprochen hatten. War denn die BGP so unwichtig, oder gab es tatsaechlich keine Mitglieder im Forum, die die BGP angehoerten ?

Danke ! [hallo]
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 29. Juli 2010, 15:43

@ Duane,
Bundesland und Freistaat sind nur verschiedene Begriffe. In Bezug auf rechtliche Vollmachten o. ä. besteht zwischen ihnen keinerlei Unterschied. Sachsen und Thüringen sind auch Freistaaten. Dann gibt es noch die Freie und Hansestadt Hamburg, sowie die Freie Hansestadt Bremen. Die beiden letzten haben nur die Zusätze zu ihrem Namen aus dem späten Mittelalter behalten. Damals waren sie keinen Bündnissen beigetreten und verwalteten sich mit ihrem Senat (Senatoren) selber. Gehört hier zwar nicht her, aber damit du überhaupt durch den Namensdschungel in der Bundesrepublik durchsteigst.

Meines Wissens nach war auch in dem anderen Forum kein Mitglied der Bayerischen Grenzpolizei. Diese hatte max. einen Personalstand von ca. 3.200 Beamten, war also relativ klein. Die zweite Möglichkeit wäre, das sich ein Mitglied der BGP nicht zu erkennen gab.
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon peterB » 29. Juli 2010, 15:53

Berliner hat geschrieben:Hallo Karl, [knuddel]

karl143 hat geschrieben:Bayern ist ja auch kein Bundesland sondern ein Freistaat.


diese Tatsache vergesse ich immer wieder, vielleicht weil ich nicht genau weiss was das in der Praxis zu bedeuten hat. Wie Du schriebst, vielleicht gar nichts. [denken]

karl143 hat geschrieben:Die genaue Geschichte der Bayrischen Grenzpolizei findest du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Grenzpolizei


Ich danke Dir fuer den Tipp. Interessant, dass wir in einem Jahr nie darueber gesprochen hatten. War denn die BGP so unwichtig, oder gab es tatsaechlich keine Mitglieder im Forum, die die BGP angehoerten ?

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ich war das erste jahr beim bgs an der cssr grenze.
die bgp hab ich nur am grenzübergang in waidhaus gesehen.
sonst war von denen nichts zu sehen.
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Berliner » 29. Juli 2010, 16:41

Hallo peterB,

peterB hat geschrieben:ich war das erste jahr beim bgs an der cssr grenze.
die bgp hab ich nur am grenzübergang in waidhaus gesehen.
sonst war von denen nichts zu sehen.


Moment...der BGS hat auch die Grenze in Bayern kontrolliert ? Ich dachte die BGP waere dafuer zustaendig ? [denken]

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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 29. Juli 2010, 17:30

@ Berliner,

hier habe ich dir mal was zum Verwaltungsabkommen reinkopiert, welches die Zuständigkeit der Grenzkontrolle im Land Bayern, sowie in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen (wegen der Seehäfen) regelt.

> Der Bund nimmt die grenzpolizeilichen Aufgaben grundsätzlich in bundeseigener Verwaltung durch die Bundespolizei (BPOL) wahr. (Art. 87, Abs. 1 GG). hat aber im gegenseitigen Einvernehmen den Ländern Bayern, Bremen und Hamburg Aufgaben des grenzpolizeilichen Einzeldienstes übertragen. Daher werden grenzpolizeiliche Aufgaben in Bayern auch durch die Bayerische Landespolizei und in den Seehäfen Hamburg und Bremen durch die Wasserschutzpolizei der betreffenden Länder wahrgenommen. Darüber hinaus sind auch der Bundeszollverwaltung (Zoll) einzelne Aufgaben des Grenzschutzes übertragen worden. <

Hier in dem aktuellen Verwaltungsabkommen ist von der bayerischen Landespolizei die Rede, da die BGP zwischenzeitlich aufgelöst wurde, Die Beamten wurden von der Landespolizei übernommen.
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Zermatt » 29. Juli 2010, 19:51

Na ja,die Bayern waren schon immer eigen. Während im Rest der Republik die "Streichhölzer" oben einen roten Ring hatten,mussten sich die Bayern wieder mal abgrenzen und gaben ihren Grenzpfählen eine blaue Markierung.Sinn und Zweck war aber der gleiche-immerhin da war eine Gemeinsamkeit. [wink]
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Thunderhorse » 29. Juli 2010, 20:51

karl143 hat geschrieben:Wie könnte man sagen - in Bayern gehen die Uhren eben anders. Bayern ist ja auch kein Bundesland sondern ein Freistaat. Damit hat das aber ncihts zu tun. Eine eigene Grenzpolizei bestand schon in Bayern von 1919 bis 1934.

Die genaue Geschichte der Bayrischen Grenzpolizei findest du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Grenzpolizei
Die Zuständigkeit zwischen Bund und Land wurden zueletzt 1975 in einem Verwaltungsabkommen geregelt.



Der wiki-Link gibt ja einen kurzen Abriß der Geschchte der BGP wieder.

Das erste Verwaltungsabkommen zwischen dem Bund und dem Land stammt vom 11/20. Februar 1953.
Darin wurde festgelegt dass die Paßnachschau im Lande Bayern - mit Ausnahme der Flughäfen - durch die BGP wahrgenommen wird.
Letztlich blieb die Paßnachschau an den Flughäfen bis zur Übernahme der Grenzpolizeilichen Aufgaben am Flughafen München beim Land Bayern.
Erst 1975, s.o. wurde ein Neues Verwaltungsabkommen gechlossen.
Durch die Grenzschutzdirektion gibt der Bund jedoch Fachwesiungen zum Vollzug des Paß- und Ausländerrechts, die von der BGP eigenverantwortlich ausgeführt werden.

Die Sollstärke wurde 1946 durch die US-Militärregierung auf 1800 Beamte festgesetzt.
1981 hatte die BGP eine Sollstärke von 2874 Beamten.


1981 hatte die BGP 18 Inspektionen mit 95 GPS (Grenzpolizeistationen).
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon ex-maja64 » 29. Juli 2010, 21:14

peterB hat geschrieben:



ich war das erste jahr beim bgs an der cssr grenze.
die bgp hab ich nur am grenzübergang in waidhaus gesehen.
sonst war von denen nichts zu sehen.



Die tauchten bei uns auch an der Grünen auf, fand die aber am unflätigsten [muede] von allen die uns gegenüber standen (US-Army,BGS,GZD und BGP).Habe da nach über 25 Jahren noch den Satz von einem im Ohr der mir und meinen Posten zurief: "Ihr roten Misthunde da drüben" [mad] ,natürlich im unterfränkischen Dialekt den ich aber bestens verstand als Südthüringer [wink] .
Und die dicksten Bäuche hatten die auch. [grins]
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 30. Juli 2010, 09:02

Bei allen Vergleichen zwischen BGS und BGP muß berücksichtigt werden, das die BGP lange vor dem BGS aufgestellt wurde. Sie hat sogar eine Zeit in einem 30 km Bereich entlang der Grenze allgemeinpolizeiliche Aufgaben wahrgenommen. Als dann der BGS vom Bund geschaffen wurde, war Bayern nicht bereit, seine Souveränität auf diesem Gebiet aufzugeben.
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon peterB » 30. Juli 2010, 11:43

Zermatt hat geschrieben:Na ja,die Bayern waren schon immer eigen. Während im Rest der Republik die "Streichhölzer" oben einen roten Ring hatten,mussten sich die Bayern wieder mal abgrenzen und gaben ihren Grenzpfählen eine blaue Markierung.Sinn und Zweck war aber der gleiche-immerhin da war eine Gemeinsamkeit. [wink]



in unserem zug war ich der einzigste deutsche.der rest bestand aus bayern [laugh] [laugh] [laugh] [laugh]
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Thunderhorse » 1. August 2010, 16:34

Berliner hat geschrieben:Hallo Karl, [knuddel]

Thunderhorse hat geschrieben:Differenziert auf BGS, GZD, BGP, Grenztruppe!


Von der BGP hatte ich bisher nichts gewusst. Wie gesagt, ich musste googeln.

War die BGP im Grunde dasselbe wie der BGS ? Habt Ihr zusammengearbeitet auf Bundesebene ? Wieso gab es diese "andere" Grenzpolizei, den BGS gab es schon, oder ?

Nochmals vielen Dank fuer Deine Hilfe. [heart]

Duane [hallo]



Hi Duane,

ja es erfolgte eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Grenzbehörden (BGS - Zoll - BGP - US-Army)
In manchen Bereichen trafen sich dazu die jeweilige Veantwortlichen in regelmäßigen Abständen, in manchen Bereichen nur 1 - 2 mal im Jahr.
Es wurden gemeinsame Streifen gefahren und die Streifenpläne, Überwachung von Baustellen, etc. abgestimmt.
Austausch von Lageinformationen, gemeinsame Übungen, etc..
Der Zoll hatte Beobachtungshütten im Grenzbereich, diese wurden auch vom BGS und der BGP genutzt. Im Rahmen von Absprache wurde in einigen Abschnitten durch den BGS das Feuerholz für die Holzöfen geliefert.
Der BGS hielt den Grenzbegehungspfad durch mähen im Frühjahr frei. In einigen Abschnitten waren auch Beamte der BGP dabei mit im Einsatz.


TH
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Berliner » 2. August 2010, 02:39

Hi Thunderhorse, thank you. [knuddel]

Thunderhorse hat geschrieben:ja es erfolgte eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Grenzbehörden (BGS - Zoll - BGP - US-Army)
In manchen Bereichen trafen sich dazu die jeweilige Veantwortlichen in regelmäßigen Abständen, in manchen Bereichen nur 1 - 2 mal im Jahr.
Es wurden gemeinsame Streifen gefahren und die Streifenpläne, Überwachung von Baustellen, etc. abgestimmt.
Austausch von Lageinformationen, gemeinsame Übungen, etc..
Der Zoll hatte Beobachtungshütten im Grenzbereich, diese wurden auch vom BGS und der BGP genutzt. Im Rahmen von Absprache wurde in einigen Abschnitten durch den BGS das Feuerholz für die Holzöfen geliefert.
Der BGS hielt den Grenzbegehungspfad durch mähen im Frühjahr frei. In einigen Abschnitten waren auch Beamte der BGP dabei mit im Einsatz.


eine Frage:
Was fuer Baustellen hat man ueberwacht ? [ich auch]

und noch eine Frage: [wink]

Davon ausgehend, dass die o.g. Baustellen dem Aus- bzw. Umbau der DDR-Grenze dienten, gab es sonst Aktivitaeten auf oestlicher Seite, die vom BGS (bzw. BGP, Zoll, U.S. Army) ueberwacht galten ? Gab es in Grenznaehe, ausser Baumassnahmen und Grenzverletzungen, ueberhaupt etwas vom Interesse fuer die westliche Seite ?

Nochmals Danke, [hallo]
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Berliner » 2. August 2010, 02:57

Thunderhorse hat geschrieben:ja es erfolgte eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Grenzbehörden (BGS - Zoll - BGP - US-Army)
In manchen Bereichen trafen sich dazu die jeweilige Veantwortlichen in regelmäßigen Abständen, in manchen Bereichen nur 1 - 2 mal im Jahr.
Es wurden gemeinsame Streifen gefahren und die Streifenpläne, Überwachung von Baustellen, etc. abgestimmt.
Austausch von Lageinformationen, gemeinsame Übungen, etc..
Der Zoll hatte Beobachtungshütten im Grenzbereich, diese wurden auch vom BGS und der BGP genutzt. Im Rahmen von Absprache wurde in einigen Abschnitten durch den BGS das Feuerholz für die Holzöfen geliefert.
Der BGS hielt den Grenzbegehungspfad durch mähen im Frühjahr frei. In einigen Abschnitten waren auch Beamte der BGP dabei mit im Einsatz.


Thunderhorse hat hier ausfuehrlich beschrieben, welche Form die Zusammenarbeit zwischen den Grenzbehoerden auf westlicher Seite damals annahm.

Gab es auch eine Zusammenarbeit zwischen Ost und West, z.B. bei Ermittlungen grenzueberschreitender Kriminalitaet ?
Gab es ueberhaupt eine Zusammenarbeit oder gar eine offizielle Kontaktaufnahme zwischen Ost und West ?

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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Thunderhorse » 2. August 2010, 19:45

Berliner hat geschrieben:Hi Thunderhorse, thank you. [knuddel]

Thunderhorse hat geschrieben:ja es erfolgte eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Grenzbehörden (BGS - Zoll - BGP - US-Army)
In manchen Bereichen trafen sich dazu die jeweilige Veantwortlichen in regelmäßigen Abständen, in manchen Bereichen nur 1 - 2 mal im Jahr.
Es wurden gemeinsame Streifen gefahren und die Streifenpläne, Überwachung von Baustellen, etc. abgestimmt.
Austausch von Lageinformationen, gemeinsame Übungen, etc..
Der Zoll hatte Beobachtungshütten im Grenzbereich, diese wurden auch vom BGS und der BGP genutzt. Im Rahmen von Absprache wurde in einigen Abschnitten durch den BGS das Feuerholz für die Holzöfen geliefert.
Der BGS hielt den Grenzbegehungspfad durch mähen im Frühjahr frei. In einigen Abschnitten waren auch Beamte der BGP dabei mit im Einsatz.


eine Frage:
Was fuer Baustellen hat man ueberwacht ? [ich auch]
Unten bereits selbst beantwortet.

und noch eine Frage: [wink]

Davon ausgehend, dass die o.g. Baustellen dem Aus- bzw. Umbau der DDR-Grenze dienten, gab es sonst Aktivitaeten auf oestlicher Seite, die vom BGS (bzw. BGP, Zoll, U.S. Army) ueberwacht galten ? Gab es in Grenznaehe, ausser Baumassnahmen und Grenzverletzungen, ueberhaupt etwas vom Interesse fuer die westliche Seite ?

Arbeiten im Schutzstreifen und jenseits des GSSZ durch Zivile Kräfte, Einsatz der LPG, Forstwirtschaftliche Arbeiten im Schutzstreifen.
Das wurde meist im Rahmen der Streifetätigkeit mit beobachtet. Dauerpostierungen wie bei dne Arebtien an den Sperranlagen in unmittelbarer Grenze waren da eher selten. es sei den die Arbeiten fanden zwischen dem GZI und dme Grenzverlauf statt.

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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Thunderhorse » 2. August 2010, 19:52

Berliner hat geschrieben:
Thunderhorse hat geschrieben:ja es erfolgte eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Grenzbehörden (BGS - Zoll - BGP - US-Army)
In manchen Bereichen trafen sich dazu die jeweilige Veantwortlichen in regelmäßigen Abständen, in manchen Bereichen nur 1 - 2 mal im Jahr.
Es wurden gemeinsame Streifen gefahren und die Streifenpläne, Überwachung von Baustellen, etc. abgestimmt.
Austausch von Lageinformationen, gemeinsame Übungen, etc..
Der Zoll hatte Beobachtungshütten im Grenzbereich, diese wurden auch vom BGS und der BGP genutzt. Im Rahmen von Absprache wurde in einigen Abschnitten durch den BGS das Feuerholz für die Holzöfen geliefert.
Der BGS hielt den Grenzbegehungspfad durch mähen im Frühjahr frei. In einigen Abschnitten waren auch Beamte der BGP dabei mit im Einsatz.


Thunderhorse hat hier ausfuehrlich beschrieben, welche Form die Zusammenarbeit zwischen den Grenzbehoerden auf westlicher Seite damals annahm.

Gab es auch eine Zusammenarbeit zwischen Ost und West, z.B. bei Ermittlungen grenzueberschreitender Kriminalitaet ?

Nach der Grenzöffnung im November 1989 gab es hier erste Ansätze.
Schmuggel von Antiquitäten, Sachbeschädigungen an der Markierung des Grenzverlaufs.


Gab es ueberhaupt eine Zusammenarbeit oder gar eine offizielle Kontaktaufnahme zwischen Ost und West ?

Im Rahmen der Schadensbekämpfung, Austausch von Informationen gem. den Absprachen in der Grenzkommission, über GIP.
Bei der Übergabe von Wetttersonden, liegengelassenen Ausweispapieren durch DDR-Bürger oder Fluchtfahrzeuge, traf man sich für ein formales, knappes Gespräch, am Grenzverlauf im GÜG-Bereich.
Oder bei Schadensfällen im Bereich der "Grünen Grenze" (Wald- oder Flächenbrände) bzw. im Rahmen der Tätigkeit der Grenzkommission bei de rBegehung der einzelnen Grenzabschnitte.

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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Berliner » 3. August 2010, 04:35

Hallo Thunderhorse, [knuddel]

Thunderhorse hat geschrieben:
Berliner hat geschrieben:Was fuer Baustellen hat man ueberwacht ?

Unten bereits selbst beantwortet.


Danke [rose]

Thunderhorse hat geschrieben:
Berliner hat geschrieben:Davon ausgehend, dass die o.g. Baustellen dem Aus- bzw. Umbau der DDR-Grenze dienten, gab es sonst Aktivitaeten auf oestlicher Seite, die vom BGS (bzw. BGP, Zoll, U.S. Army) ueberwacht galten ? Gab es in Grenznaehe, ausser Baumassnahmen und Grenzverletzungen, ueberhaupt etwas vom Interesse fuer die westliche Seite ?

Arbeiten im Schutzstreifen und jenseits des GSSZ durch Zivile Kräfte, Einsatz der LPG, Forstwirtschaftliche Arbeiten im Schutzstreifen.
Das wurde meist im Rahmen der Streifetätigkeit mit beobachtet. Dauerpostierungen wie bei dne Arebtien an den Sperranlagen in unmittelbarer Grenze waren da eher selten. es sei den die Arbeiten fanden zwischen dem GZI und dme Grenzverlauf statt.


D.h. der BGS hat viele dieser Aufgaben als Teil der "normalen" Arbeit erledigt. Das waere vielleicht ein Beispiel fuer das weiter oben erwaehnte Multitasking. Statt ein "GAKL" zu haben, hat der einfache BGS-Beamte diese Taetigkeit uebernommen. [denken]

Thunderhorse hat geschrieben:
Berliner hat geschrieben:Gab es auch eine Zusammenarbeit zwischen Ost und West

Nach der Grenzöffnung im November 1989 gab es hier erste Ansätze.
Schmuggel von Antiquitäten, Sachbeschädigungen an der Markierung des Grenzverlaufs.


Berliner hat geschrieben:Gab es ueberhaupt eine Zusammenarbeit oder gar eine offizielle Kontaktaufnahme zwischen Ost und West ?

Im Rahmen der Schadensbekämpfung, Austausch von Informationen gem. den Absprachen in der Grenzkommission, über GIP.
Bei der Übergabe von Wetttersonden, liegengelassenen Ausweispapieren durch DDR-Bürger oder Fluchtfahrzeuge, traf man sich für ein formales, knappes Gespräch, am Grenzverlauf im GÜG-Bereich.
Oder bei Schadensfällen im Bereich der "Grünen Grenze" (Wald- oder Flächenbrände) bzw. im Rahmen der Tätigkeit der Grenzkommission bei de rBegehung der einzelnen Grenzabschnitte.


Sehr interessante Infos. Thunderhorse, ich bedanke mich wieder, dass Du als Experte soviel zu diesem Thema beigetragen hast. [heart]

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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 3. August 2010, 08:11

Berliner hat geschrieben:
D.h. der BGS hat viele dieser Aufgaben als Teil der "normalen" Arbeit erledigt. Das waere vielleicht ein Beispiel fuer das weiter oben erwaehnte Multitasking. Statt ein "GAKL" zu haben, hat der einfache BGS-Beamte diese Taetigkeit uebernommen. [denken]


Was meinst du jetzt damit? Was hat denn dein Vergleich mit dem GAKL bei den aufgeführten Problemen zu tun.
Von der Aufgabenlage hatte der BGS doch ganz andere Prioritäten.
karl143
 

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Berliner » 3. August 2010, 14:44

karl143 hat geschrieben:Was meinst du jetzt damit? Was hat denn dein Vergleich mit dem GAKL bei den aufgeführten Problemen zu tun.
Von der Aufgabenlage hatte der BGS doch ganz andere Prioritäten.


Hallo Karl,

ich verstehe die Aufgabe eines GAKL als Beobachtung bzw. Fotografieren.

Ich weiss von Dir, dass auch von westlicher Seite aus beobachtet bzw. fotografiert wurde.

Thunderhorse hat geschrieben:
Berliner hat geschrieben:Davon ausgehend, dass die o.g. Baustellen dem Aus- bzw. Umbau der DDR-Grenze dienten, gab es sonst Aktivitaeten auf oestlicher Seite, die vom BGS (bzw. BGP, Zoll, U.S. Army) ueberwacht galten ? Gab es in Grenznaehe, ausser Baumassnahmen und Grenzverletzungen, ueberhaupt etwas vom Interesse fuer die westliche Seite ?

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Das wurde meist im Rahmen der Streifetätigkeit mit beobachtet. Dauerpostierungen wie bei dne Arebtien an den Sperranlagen in unmittelbarer Grenze waren da eher selten. es sei den die Arbeiten fanden zwischen dem GZI und dme Grenzverlauf statt.


Thunderhorse hat hier Ueberwachungs- bzw. Beobachtungstaetigkeiten dargelegt, die vom BGS erledigt wurden.

Mir ist es nicht bekannt, dass der BGS eine spezifische "GAKL"-Stellenbeschreibung hatte. D.h. diese Aufgaben "beobachten und fotografieren" wurden vom "einfachen" BGS-Beamten erledigt.

Daher der Schluss, dass der BGS, auf den einzelnen Beamten bezogen, eine groessere Aufgabenvielfalt zu erledigen als die GT hatte, daher auch "Multitasking".

Duane [hallo]
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 3. August 2010, 16:35

Ja, das war die Normalität, das die Grenzstreife auch Fotos anfertigte. Ein paarmal im Monat, war aber verschieden, kam dann jeamand von I/S und flog z. B. mit der Alouette die Grenze ab und machte mit einer "normalen" Kamera Fotos aus der Luft von Grenzanlagen, Arbeiten an den Sperrsystemen o. ä.

Fotos aus der Alouette bei ausgehängter Seitentür: http://grenzstreife.de/Grenze/Luftbilde ... ilder.html
Dabei wurden auf Fotos von den Grenzkompanien angefertigt, die über mehrere Kilometer Luftlinie aufgenommen wurden.

Dann hatte noch jede Abteilung einen BeDo-Trupp (Beweis- und Dokumentationstrupp. Der war aber eher selten an der Grenze. Die Mitarbeiter filmten und dokumentierten z. B. bei Einsätzen wie Demonstrationen. Unten ist ein Foto vom BeDo Trupp bei einer Dokumentation am Harbker Weg, südlich von Helmstedt.

Und dann gab es auch noch Luftbilder welche von der GS-Fliegerstaffel in Gifhorn (für den Bereich Nord) gefertigt wurden. Hierbei wurde eine spezielle Luftbildkamera verwendet, welche eine extrem große Brennweite hatte. Die Brennweite dieser Kameras liegt zwischen 15 cm und 50 cm, die Lichtstärke bei 1:2 bis 1:5. Das Gesichtsfeld bei etwas 20 x 20 cm. Die besten Ergebnisse liefern Luftbildkameras bei einer Flughöhe von 2000 - 5000 Meter. Die max. Flughöhe der Bell UH-1D lag bei 4145 Meter.

Hier sind Luftbildaufnahmen aus dem Bereich der GSA Braunschweig, bzw. GSA Nord 4:
http://grenzstreife.de/Grenze/Luftbilde ... er_iv.html
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
karl143
 

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon LO-driver » 3. August 2010, 17:52

Hallo Karl-Heinz,

bei dem Foto handelt es sich also um einen BeDo Trupp. Dort im Hintergrund auf östlicher Seite ist eine FüSt zu sehen. Meine Frage dazu: mit dieser Technik von Fotoaparaten mit den riesigen Objektiven, ist es da möglich gewesen Nahaufnamen von Gesichtern zu machen?
Bestimmt mußte ja der BGS auch immer auf dem neusten Stand der Personellen Gegenspieler sein. Es hat doch sicher in den höheren Führungsetagen auch eine Art Bilderzuordnung für jede GK und höhere Dienststelle der GK gegeben.

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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Mike59 » 3. August 2010, 19:19

2. Versuch - bin wieder mal beim speichern der 1. Antwort rausgeflogen.

Einen BeDo Trupp habe ich erstmals bei der Grenzöffnung gesehen. Eine normale 08/15 BGS Streife hat dienstliche Fotos gefertigt? Aha. Kann ich so nicht bestätigen, habe ich nicht erlebt.
Aus welchem Grund sollten eigentlich Land- und Forstwirtschaftliche Arbeiten zwischen den Sperrelementen Dokumentiert werden? Das war eine Alltäglichkeit, da hätten die Jungs viel zu tuen gehabt.
Pionierarbeiten ist da sicher etwas anders, aber das hat auch nicht die normale BGS Streife dokumentiert, diese hat es gemeldet und beobachtet. Den Rest haben andere erledigt. Multitasking -Lach mich kaputt. Grenzdienst als Fliesbandarbeit , ein (Alp)Traum wird war.

Mike59
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 3. August 2010, 20:08

Mike59 hat geschrieben:2. Versuch - bin wieder mal beim speichern der 1. Antwort rausgeflogen.

Einen BeDo Trupp habe ich erstmals bei der Grenzöffnung gesehen. Eine normale 08/15 BGS Streife hat dienstliche Fotos gefertigt? Aha. Kann ich so nicht bestätigen, habe ich nicht erlebt.
Aus welchem Grund sollten eigentlich Land- und Forstwirtschaftliche Arbeiten zwischen den Sperrelementen Dokumentiert werden? Das war eine Alltäglichkeit, da hätten die Jungs viel zu tuen gehabt.
Pionierarbeiten ist da sicher etwas anders, aber das hat auch nicht die normale BGS Streife dokumentiert, diese hat es gemeldet und beobachtet. Den Rest haben andere erledigt. Multitasking -Lach mich kaputt. Grenzdienst als Fliesbandarbeit , ein (Alp)Traum wird war.

Mike59


Wenn du dann erst einen BeDo Trupp gesehen hast, ist das wohl der Beweis, das du eben nicht alles gesehen hast.Es kam von Zeit zu Zeit vor, das von einem bestimmten Turm oder Abschnitt ein Foto gemacht werden sollte. Da keiner extra rausfahren wollte, kam es auch vor, das die Streife den Auftrag bekam, das Foto mitzubringen. Und ob du es glaubst oder nicht, ich besitze selber einige "offizielle" Fotos von Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeiten, z. B. am Glüsig,
am GK Seinstedt, und mehrere Fotos die Arbeiten bei Hornburg zeigen.

Damit du wenigstens jetzt nach der Wende davon etwas mitbekommst, habe ich dir ein Foto angehängt. Es zeigt Silagearbeiten in der Nähe von Hedeper.
Die Arbeiter machen gerade die „Warschauer-Pakt-Pause“ im hinteren LO 2002a mit Kastenaufbau.Weiter zu sehen ist das Mähfahrzeug sowie ein W 50, welcher die Silage aufnahm und abfuhr. Da du damals für die andere Seite tätig warst, können dir diese Abläufe ja auch nicht bekannt sein.
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karl143
 

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 3. August 2010, 20:17

LO-driver hat geschrieben:Hallo Karl-Heinz,

bei dem Foto handelt es sich also um einen BeDo Trupp. Dort im Hintergrund auf östlicher Seite ist eine FüSt zu sehen. Meine Frage dazu: mit dieser Technik von Fotoaparaten mit den riesigen Objektiven, ist es da möglich gewesen Nahaufnamen von Gesichtern zu machen?
Bestimmt mußte ja der BGS auch immer auf dem neusten Stand der Personellen Gegenspieler sein. Es hat doch sicher in den höheren Führungsetagen auch eine Art Bilderzuordnung für jede GK und höhere Dienststelle der GK gegeben.

LO-Driver


@ LO-Driver,
sicher wurden auch mal Gesichter so aufgenommen, das sie erkennbar waren. Und wenn dann ein Flüchtling auftauchte, wurden die entsprechenden Fotos auch diesen vorgelegt, ob er jemand namentlich kennt. Dies wurde dann auch weiter an das GSK und von dort auch an die ZiN gemeldet, an der auch die Zentrale Erfassungsstelle in Salzgitter hing. Es wurde aber nie so lückenlos versucht, Fotos zu bekommen, wie es die GAKs es taten. Bei dem auf dem Foto abgebildeten Teleobjektiv bedenke bitte die Zeit, das hat vielleicht eine Brennweite von 1000mm. Sicher war es damit möglich, auch Gesichter aufzunehmen. Aber wie schon geschrieben, die waren zwar ab und zu mal an der Grenze, auch wenn Mike sie dort nie gesehen hat, aber es war keine Regelmäßigkeit.
karl143
 

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Mike59 » 3. August 2010, 20:29

Hm mal ehrlich Karl was soll das?

Ändert nichts an meiner Aussage.

Keiner bestreitet deinen Besitz von Fotos, und die "von Zeit zu Zeit" Anwesenheit eines BeDo Trupps hat auch keiner abgestritten.

Im Übrigen kannst du ganz beruhigt sein, ich habe nicht vor dir den Status, den du denkst zu haben streitig zu machen.

Mike59
Mike59
 

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon karl143 » 3. August 2010, 20:49

Ach Mike,
es geht doch nicht um irgendwelchen Status. Es las sich von dir nur so, als wäre es so nicht gewesen. Genauso wie der BGS nicht alles mitbekam, müssen doch die GT auch nicht alles gewußt haben. Außerdem war das wahrscheinlich auch von Abteilung zu Abteilung anders. Das Bild habe ich nur rangehängt, weil es davon wirklich dutzende gibt, auch wenn zwischen den Zäunen gearbeitet wurde. So war das nun mal.
karl143
 

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Thunderhorse » 3. August 2010, 21:45

LO-driver hat geschrieben:Hallo Karl-Heinz,

bei dem Foto handelt es sich also um einen BeDo Trupp. Dort im Hintergrund auf östlicher Seite ist eine FüSt zu sehen. Meine Frage dazu: mit dieser Technik von Fotoaparaten mit den riesigen Objektiven, ist es da möglich gewesen Nahaufnamen von Gesichtern zu machen?Bestimmt mußte ja der BGS auch immer auf dem neusten Stand der Personellen Gegenspieler sein. Es hat doch sicher in den höheren Führungsetagen auch eine Art Bilderzuordnung für jede GK und höhere Dienststelle der GK gegeben.

LO-Driver



Ja, war mit solcher Technik möglich. Seitens der GT wurden ja auch entsprechende Objektive und Fototechnik zum Einsatz gebracht.

TH
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Thunderhorse » 3. August 2010, 21:54

Mike59 hat geschrieben:2. Versuch - bin wieder mal beim speichern der 1. Antwort rausgeflogen.

Einen BeDo Trupp habe ich erstmals bei der Grenzöffnung gesehen. Eine normale 08/15 BGS Streife hat dienstliche Fotos gefertigt? Aha. Kann ich so nicht bestätigen, habe ich nicht erlebt.
Aus welchem Grund sollten eigentlich Land- und Forstwirtschaftliche Arbeiten zwischen den Sperrelementen Dokumentiert werden? Das war eine Alltäglichkeit, da hätten die Jungs viel zu tuen gehabt.
Pionierarbeiten ist da sicher etwas anders, aber das hat auch nicht die normale BGS Streife dokumentiert, diese hat es gemeldet und beobachtet. Den Rest haben andere erledigt. Multitasking -Lach mich kaputt. Grenzdienst als Fliesbandarbeit , ein (Alp)Traum wird war.

Mike59



Hi Mike59,

einen BeDo-Trupp gab es seit Ende der 70er Jahre in jeder E-Hundertschaft des BGS. War Teil der Verfügungsgruppe.
Dazu noch die Technik im Bereich der Stabshundertschaft bzw. beim SG I/S.

Und ja, es wurden auch "zivile" Arbeiten im Schutzstreifen und diesseits des GZI dokumentiert, bei Bedarf oder im Rahmen der Streifen.
Hatte es schon mal geschrieben.

In manchen BGS-Abteilungen führte jede Grenzstreife (war so ab Anfang der 80er Jahre) eine kleine Pocketkamera mit.
Mancher Beamte fotografierte auch mit seiner privaten Ausrüstung.

Und Berliner, mit dem Multitasking der heutigen Zeit biste auf der falschen Spur.


TH
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Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon S51 » 3. August 2010, 23:43

Thunderhorse hat geschrieben:...Ja, war mit solcher Technik möglich. Seitens der GT wurden ja auch entsprechende Objektive und Fototechnik zum Einsatz gebracht.

TH


Ja, Teleobjektiv Brennweite 300 mm (entspricht etwa 6 facher Vergrößerung beim Fernglas), 500 mm (ca. wie 10 fache Vergrößerung) und Spiegelobjetive 1000 mm (= 20 ). Letzteres funktioniert nur mit Stativ ohne zu verwackeln. Die kleineren Teleobjektive wurden wie auf dem Bild vergleichbar zu sehen auch aufgestützt oder mit einer Art Schulterstütze verwendet. Werte bitte immer in Relation zum Kleinbildformat 24 x 36 mm betrachten und ins Verhältnis gesetzt zur Brennweite des üblichen Normalobjektivs von 50 mm.
Mit den heute bei Digitalkameras üblichen Brennweiten ist das nicht vergleichbar. Allerdings sind die KB-Objektive optisch nicht für Digitalkameras abgestimmt. Was ich schade finde, meine gute alte Technik versauert nun im Schrank.
Das 300 mm Teleobjektiv hatten wir oft statt der zweiten Kamera in der Fototasche. Das 500 mm Objektiv war in einem extra Köcher zu tragen und wurde daher normalerweise nur von B-Türmen aus benutzt. Wer schleppt schon gerne... Das 1000 mm Objektiv war in einer großen Holzkiste oder seltener in einem Riesenköcher untergebracht, mit mehr als 5 Kilo recht schwer und eigentlich nur stationär eingesetzt.
Ab etwa Frühjahr 1985 hatten wir auch kleinere Teleobjektive mit 135 mm Brennweite. Für Portraitfotos nur aus Steinwurfentfernung brauchbar. Später (schon nicht mehr zu "meiner Zeit") soll es auch Varioobjektive gegeben haben.
S51
 

Re: Die Grenzueberwachung (GT vs. BGS)

Beitragvon Bushmaster » 4. August 2010, 07:01

Berliner hat geschrieben: Daher der Schluss, dass der BGS, auf den einzelnen Beamten bezogen, eine groessere Aufgabenvielfalt zu erledigen als die GT hatte, daher auch "Multitasking".


Irgendwie scheint dieser Satz ein bisschen allseitiges "Gegrummel" auszulösen. Letztendlich beschreibt er aber bloß den Unterschied zwischen dem "gemeinen Fußvolk" als Allrounder und dem Spezialisten. Während der GAKL spezielle Aufgaben, häufig eben auch im Vorgelagerten Hoheitsgebiet erledigt hat, wo der gemein Grenzer eher selten oder gar nicht hinkam, haben die "normalen" Grenzer und BGS-Leute eben die Grenzsicherung/-überwachung umfassend übernommen. "Der" BGS-Beamte hatte sicher keine größere Aufgabenvielfalt zu erledigen als "der" Grenzer. Sichern, Beobachten, Aufklären, Dokumentieren - das dürften beiderseits der Grenze Standardaufgaben eines jeden Grenzbewachers gewesen sein. Auch bei den Grenztruppen war die Aufgabe "Fotografieren" nicht nur auf den GAKL beschränkt. Es gab genügend einfache Grenzer die genauso Handlungen im Westen und an der Grenzlinie fotografiert haben. Genauso wie die GAKLs eine Spezialeinheit innerhalb der Grenztruppen darstellt, die ein eingeschränkteres Aufgabengebiet hatte, dass sie aber in umso höherer Qualität erledeigen sollte, gab es doch wohl auch innerhalb des BGS-Spezialeinheiten, auf die das zutrifft (GSG-9 zum Beispiel). Man kann eben nicht alle BGSler und alle Grenzer in einen Topf werfen. Es gab jede Menge Abstufungen. Wir brauchen uns jetzt auch nicht an dem Wort "Spezialeinheiten" festbeißen, im Grunde rede ich von Spezialisten im Allgemeinen. Flieger, Kraftfahrer, Grenzschutzeinzeldienst, Funker, was auch immer hatten schließlich hüben wie drüben festgelegte, nicht sooo vielfältige Aufgabengebiete.
Ob Ost oder West, was der Grenzer/BGSler dort getan hat, hing doch nur von seinem Tätigkeitsprofil und seinen zugewiesenen Aufgaben ab und nicht von seiner Bezeichnung. Der eine sollte nur Streife laufen, der andere sollte eben aufklären und dokumentieren. Dass im Osten eine Spezialeinheit "GAKLs" erforderlich war, versteht sich doch praktisch von selbst. Während im Westen im Grunde jedermann ungehindert an die Grenzlinie treten konnte und dort machen konnte, was er wollte, war das im Osten nicht möglich. Der absolut überwiegende Teil der Grenzer genoss eben nicht so viel Vertrauen bei den Herren, deren Grenze sie bewachten, dass man sie ungehindert an der Grenzlinie herumspazieren lassen wollte und wer wann was fotografierte, wollte man auch möglichst lückenlos protokolliert wissen.
Bushmaster
 

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