Der tägliche Wahnsinn im Zollgrenzdienst.

Der tägliche Wahnsinn im Zollgrenzdienst.

Beitragvon Burkhard » 29. August 2016, 15:08

Ein autobiographischer wahrer Erlebnisbericht über meine, Burkhard brenks, Erlebnisse beim Zollgrenzdienst von 1975-2008 an der innerdeutschen gRenze im Harz und in Aachen.
Nach meiner Bundeswehrzeit bei einer Radareinheit , späteren Drohneneinheit dser Bundeswehr in Niedersachsen. ( Zu sehen im Internet unter der Eingabe von: WDR digit Startseite, das Digit Archiv, Bundeswehr damals und heute , die schönsten Beiträge aus der aktuelen Stunde,- mit Digit beim Militär ). B.z.w, unter WDR Digit Startseite, mit der Eingabe des Suchbegriffs: Zaunkönig, (wo alle meine Veröffentlichungen zu sehen sind). Nach dieser Zeit ging ich zur Bundesfinanzverwaltung und kam zum Zollgrenzdienst auf die Grenzaufsichtsdienststelle in Bad Harzburg-Eckertal, ( wo wir auch wohnten) gegenüber der DDR Ortschaft Stapelburg.Ich verrichtete in dieser schönen Natur meinen Grenzdienst als Diensthundefüher entlang des Grenzflusses der Ecker von Wiedelah bis zur Eckertalsperre, in Eckertal gab es einen viel besuchten Grenzübersichtspunkt der von Schulklassen und Besuchergruppen aus allen Länder angefahren wurde, Diese Besucher sahen dann bei schönem Wetter einen auf seinem Dienstfahrrad mi dem Hund an der Leine kommendendes "grüne Männchen" einen Zöllner, im Winter kam der dann auf seinen Dienstskiern auch mit dem Hund an der leine bei glizern den Schnee ihnen entgegen. So kamen dann auxch natürlich die zu erwartenden Kommentare der Besucher z.B. " So möchte ich auch einmal mein Geld verdienen es ist ja wie im Urlaub was ihr hier macht " !
Aber die Besucher waren in den langen, kalten, verregneten Nächten des Jahres nicht dabei . Sie hörten nicht die lauten Alarmanlagen des Hinterlandzaunes die einen in der Nacht zusammen mit den gewaltigen Detonationen der Selbstschußanlage ( SM70-Anlage) und den grellen Schreien mit dem Gedanken: " Bitte lieber Gott las es kein Mensch gewesen sein, aus dem Schlaf rissen ! Um sich sofort den Hund zu nehmen und sich in den Dienst zu versetzen um eventuelle Hilfe zu geben. Sie merkten nicht von der Belastung die auf uns und unseren Familien ruhte. Dann kam zum Ende der 70. Jahre die erschreckende , eigendlich unglaubliche , aber wahre Aktion " Schweinebank" . Es war eine sogenannte Grillfeier ausgerichtet von meinem damaligen Vorgesetzten Zollkommissar Jürgen Heise, ein Beördentreff in einer Jagdhütte wobei die Vorgesetzten des Zollkommisseriats von Bad Harzburg im volltrunkenen Zustand mit Schusswaffen und "schwarzer" Munition umherballerten". Dabei fand es mein Zollkommissar Jürgen Heise amüsant ( wie mir später ein ehemaliger betroffener Kollege erzählte), dem Heise die geladene Waffe mit dem Finger am Abzug auf den Rücken richtete um einmal Erschießen zu spielen und dabei zu sagte : "Bum Bum! Noch immer frage ich mich wie so eine verbrecherische Tat von einem Vorgesetzten möglich sein konnte. Nach dazu weil jJedermann der so etwas getan hätte mit sofortiger Wirkung aud dieser Verwaltung geflogen wäre! Wer verantwortete eigentlich das weitere Verbleiben von Heise im Amt , Es gibt doch in unserer Gesetzgebung den § der Straftatvereitelung im Amt ! warum wurde er gegen diese Person nicht angewendet ? Im weiteren Verlauf wurden mir viele Einzelheiten dieser Straftaten bekannt und auf Grund meiner Erziehung und Überzeugung fragte ich Heise wie er diese Taten mit seinem Gewissen vereinbaren könnte? Daraufhin bekam ich eine sehr schlechte Beurteilung mit der Begründung: " Wenn sie das nächste Mal den Schnabel halten wird sie besser werde". Das war mir jetzt zuviel. Ich beantragte inbei meiner Gewerkschft denm Bund der Deutschen Zollbeamten meinen vertraglich zugesicheten Rechtsschutz. Mein Antrag auf Rechtsschutz wurde aber von dem BdZ mit der Begründung, " Das kann ja alles nicht wahr sein Vorgesetzte lügen nicht "! ( denn Heise stritt alle von mir aufgefürten Tatsachen ab. Somit fragte ich um einen Rückwertigen Eintritt in die gute, unabhänige Gewerkschaft der ÖTV an, die mir sofort Rechtschutz gab. Über meinen privaten Rechtsschutz und der großen hilfe des Rechtsschutsbeauftragten der ÖTV in Niedersachsen Herrn Karl -Erich Braune und mein Schreiben um Hilfe an den Petitionsausschußes des Deutschen Bundestages , der mit sofortiger Wirkund die Einsetzung eines Sonderermittlers mit Berichterstattung an ihn durch die Oberfinanzdirektion Hannover verlangte. Dieser dann eingesetzte Sonderermittler reiste mi seiner Schreibkraft an und rollte den ganzen Sachverhalt nochmals auf. er verhörte eidesstattlich alle beteiligten Personen. Und stellze dabei fest das ich die volle Wahrheit gesagt habe . Alle eingeleitetenm Ermittlungen gegen mich wurden mit sofortiger Wirkung eingestellt. ich konnte wenn ich wollte auf der Dienststelle verbleiben oder mir mit meiner Familie eine Wunschdienststele innerhalb der Bundesrepublik aussuchen. In Frage kamen für mich dabei Helgoland oder Hamburg, wir entschieden uns für Aachen hier bekamen wir gleich eine schöne Dienstwohnung und ich wurde nach einer neuen sehr gute Beurtweilung befördert. Hier verichtete ich meinen Dienst im Personalverbund mit den Kollegen des BGS in den grenzüberschreitenden internationalemn Peronenzügen und ging später zu einer Sondereinheit des Zolls für die Bekämpfundg der grenzüberschreitenden Kriminalität im Grenzdreieck von Aachen, wobei ich den wiklichen Wahnsinn dieses Dienstes bis zu meinem Ruhestand 2008 erlebte. Mehr über diese Zeit über die ich auch ein Buch veröffentlicht habe und mich auf meiner Internetseit unter; www.Nordseegalerie.com. Grüsse aus Aachen, Burkhard.
Burkhard
 

Re: Der tägliche Wahnsinn im Zollgrenzdienst.

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2016, 15:45

Toller Beitrag! [super]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84695
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der tägliche Wahnsinn im Zollgrenzdienst.

Beitragvon Burkhard » 29. August 2016, 17:27

Hallo "Augenzeuge,- Danke ! Es war eine schöne aber auch belastende Zeit. Ich Dir noch aufzeigen das in dieser Zeit unserer noch jungen Ehe mit der gerade angefangene Schwangerschaft meiner Frau besonders für sie die Belastung sehr hoch war, Deswegen habe ich den stillen Hinweis der mir noch gegeben wurde ( Die Verwaltung macht gegen ihre obersten Köpfe bestimmt nichts gehe bitte doch noch zu der zuständigen Staatsanwaltschaft und erstatte Anzeige, auch wenn du jetzt alles erreicht hast was Du wolltest die Wahrheit an das Licht zu bringen . Das hätte bestimmt ein " Erdbeben ausgelöst. Neben den schon genannten Personen waren in den Fall auch viele Würdenträger der Stadt- und Forstverwaltung, des BGS und der Polizei , sowie der Hauptzollamtsvorsteher, der BzbV der Hundelehrwart, viele ABs und Gäste anderer Zolldienststellen verwickelt. Ich hatte zu diesem Schrit in der damaligen Zeit keine Kraft mehr. Aber sicherlich hätten nach diesem Staatsanwaltlichem Verfahren viele den Weg aus der Zollverwaltung nehmen müssen. Über diese traurige Geschichte habe ich nach meinen Unterlagen sowie dem Ermittlungsbericht des Sonderermittlers und nachträglich noch bekommenen Augen-und Zeitzeugen Berichten ein kleines, bebildertes, wahres autobiographisches Buch veröffentlicht. Es hat den Titel: Ein "Zöllner" flüchtete in die DDR ISBNR. 978-3-7375-8667-2 . einen Einblick in das Werk bekommst Du unter der Titeleingabe auf Amazon Leider konnte ich meine auch schon verkleinerten Fotos zu diesem Erlebnisbericht nicht beim Forum mit hochladen die Technik hängt hier gegenüber anderen Internetseiten noch etwas hinterher. Grüße aus Aachen. und Danke für Dein Lob. Burkhard.
Burkhard
 

Re: Der tägliche Wahnsinn im Zollgrenzdienst.

Beitragvon SkinnyTrucky » 29. August 2016, 18:18

Burkhardt, endlich frischer Wind in diesem Forum....ich freu mich auf deine Geschichten....ich wohne ja auch in der Gegend und bin dort oft mit dem Motorrad unterwegs um sie mir anzuschauen....

Wir hatten hier auch mal einen Thread über den Kaffeeschmuggel in der Gegend....ich hatte auch mal eine Fotoserie des Zollmuseums Friedrichs in Locht anner Grenze, den Thread find ich aber nicht mehr....ich denk der Pentium war mit dem Feutel durchs Forum gerannt und hat ausgemistet.... [denken]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Der tägliche Wahnsinn im Zollgrenzdienst.

Beitragvon Interessierter » 30. August 2016, 07:09

Hallo Burkhard,
ein wirklich interessanter Beitrag. Im Rahmen Deiner Tätigkeit beim Zoll gab es, unabhängig vom Ort, sicher auch diverse Vorfälle bzw. Begebenheiten, welche berufsfremde User interessieren würden.

Da kannst Du vermutlich auf ein abwechslungsreiches und interessantes Berufsleben zurückblicken.
Interessierter
 

Re: Der tägliche Wahnsinn im Zollgrenzdienst.

Beitragvon Volker Zottmann » 30. August 2016, 09:14

Morgen Burghard,
nachdem ich Deinen Bericht las, ist mir klar, dass ich wohl in Deinem Zollgrenzbezirk straffällig wurde! Da war ich aber noch ein sich dumm stellender DDR-Bürger...
Auf der L117 fuhren wir bei jedem Besuch von Hückelhoven nach Vlodrop (Rothenbach) Dort saß damals ein einziger Zöllner Mitte der Straße in einem Glashäuschen. Sein Arm ging meistens aus dem Fenster und winkte die von Holland zurück fahrenden Autos durch. So bin auch ich etliche Male stets mit 48 Pfund Kaffee über die Grenze. Spottbillig für uns, wo doch das Pfund im Osten immer um die 50 Ost-Mark kostete. Jetzt unter 3 West-Mark.
Meine dort lebende Schwägerin hatte jedesmal Herzflimmern, doch ich kannte ja Eure Gesetze nicht so genau.... [wink]
Mit dem Kaffee ging es zu großen Teilen weiter bis in die Masuren nach Ilawa (Deutsch Eylau). Die dortigen Verwandtzen waren ja bislang noch beschissener dran als wir. Dort wurden wir "gefeiert".
Nun mal meine Frage. Was waren denn um 1990 dort die zulässigen Mengen, die im Grenzzollbezirk über die Grenze durften.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 


Zurück zu Der Zoll

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast