Russen retteten Westzöllner

Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Dieter1945 » 4. Januar 2012, 13:25

Ein Zollgrenzdienstbeamter der Grenzaufsichtsstelle Brunnental (Zollgrenzkommissariat Helmstedt) hatte 1954 wenige Meter vor der Grenze zwei Männer gestellt, die ein Motorrad über die Grenze bringen wollten. Er war von den Männern niedergeschlagen und verletzt worden. Die Männer hatten dem Beamten die Pistole geraubt und mehrfach gezielt auf ihn geschossen. Die Schüsse hatten ihn zum Glück verfehlt. Die Räuber waren aber mit der Pistole und dem Motorrad über die Grenze entkommen. Auf der anderen Seite wurden sie von einer Russenstreife festgenommen.

Aus Zollnachrichten- und Fahndungsblatt /ZNFBl) wurde im Heft 1955 Nr. 5

"Schwere gerichtliche Sühne für Widerstand gegen die Staatsgewalt mit versuchten Mord an einem Zonen-Grenzaufsichtsbeamten
Ein Grenzaufsichtsbeamter an der Zonengrenze hatte im Juli 1954 bei bereits eingetretener Tageshelle eine Einzelstreife angetreten. in deren Verlauf er sich einer anderen Streife anschließen wollte. Sein Streifenzug führte ihn auf Waldwegen entlang, die in einem Abstand von etwa 500 m von der Zonengrenze verliefen. Noch ehe er auf die erwartete Anschlusstreife stieß. vernahm er aus Richtung der Zonengrenze Motorengeräusche-und vermutete zunächst, daß es-von Fahrzeugen des BGS herrührte' der in dieser Nacht wegen einer Sonderfahndung im Grenzgebiet eingesetzt war. Der Beamte ging daher auf das Motorengeräusch zu, um das vermeintliche BGS-Fahrzeug erforderlich falls einzuweisen. Durch sein Fernglas stellte er jedoch zwei männliche Personen fest, die mit einem Motorrad durch den Wald fuhren. Der Beamte eilte auf die Personen zu und erkannte beim Näher kommen, dass es sich um zwei junge Burschen im Alter von etwa 23 Jahren handelte, die in angetrunkenem Zustand versuchten. ein augenscheinlich, neues Motorrad über die Grenze in die SBZ zu bringen. Etwa 10 m diesseits der Zonengrenze erreichte er die beiden Männer und rief sie vorschriftsmäßig mit „Halt Grenzbeamter" an. Gleichzeitig zog er seine Pistole, da er allein war und sich zwei Personen gegenüber sah. Er forderte sie auf ihre Personalpapiere vorzuweisen und sich von der Zonengrenze zurückbegeben. Beides wurde verweigert" Die beiden Burschen zeigten aber in ihrem angetrunkenen Zustand vor der Pistole keinen Respekt. Weil der Beamte unnötiges Blutvergießen vermeiden wollte und überdies auch einen Waffengebrauch nicht für notwendig hielt, stecke er die Pistole in die Pistolentasche zurück' um nunmehr zu versuchen, die Männer durch gutes Zureden vom Grenzübertritt zurückzuhalten. Die beiden Personen machten jedoch erneut Anstalten' das Motorrad über die Grenze zu schieben' Der Beamte ging deshalb auf sie zu, fasste das Rad am Gepäckträger und versuchte es umzuwerfen, um die offensichtlich beabsichtigte illegale Ausfuhr zu verhindern. Er wusste nicht dass das Motorrad von den beiden Burschen gestohlen war und in Sicherheit gebracht werden sollte. Er glaubte es mit harmlosen Betrunkenen zu tun zu haben. In diesem Augenblick wurde er von den Männern niedergeschlagen und erhielt im Verlaufe eines Handgemenges Fausthiebe und Fußtritte. Einer der beiden Männer brachte ihm eine Bisswunde am Zeigefinger der linken Hand bei, während der andere die Pistole raubte. Noch benommen von den Schlägen sprang der Beamte auf und versuchte dem Gegner die noch gesicherte Pistole zu entreißen. Dieser hatte aber die Pistole bereits entsichert und gab auf den Beamten drei gezielte Pistolenschüsse aus einer Entfernung von 8 bis 10 m ab, während er seinem Komplizen, der inzwischen das Motorrad über die Grenze geschoben hatte, in die SBZ nachfolgte. Der Pistolenschütze ging, dabei den Beamten mit der Waffe in Schach haltend, rückwärts und rief nach Abgabe des dritten Schusses zu: "Jetzt noch einen Schritt, dann bist Du kalt“. Die Schüsse gingen fehl. Weiteren Schüssen entging der Beamte nur dadurch, daß eine Russenstreife auftauchte und beide Männer festnahm.
Die beiden Täter, wurden nach Bestrafung in der SBZ wegen des illegalen Grenzübertritts und nach Strafverbüßung am 20.September 1954 an die westdeutsche Polizei ausgeliefert. Sie wurden wegen Diebstahls (§242 StGB) bzw. Begünstigung (§ 258 StGB) und wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes (§§ 211, 43, 44 StGB) in Tateinheit mit Raub (§ 258 StGB) und Widerstand gegen die Staatsgewalt (§ 113 StGB) unter Anrechnung der Untersuchungshaft zu einer Gesamtstrafe von 4 Jahren 2 Monaten bzw. 4 Jahren 1 Monat Zuchthaus verurteilt."
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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Mike59 » 5. Januar 2012, 22:55

Das es so etwas mal gegeben hat - man mag es gar nicht glauben. Was für eine verrückte Welt.

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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon karl143 » 5. Januar 2012, 23:15

Der Zwischenfall ereignete sich ziemlich genau zwischen dem Grenzknick Harbker Berg und der Beendorfer Straße im Bereich der Meseckenheide.
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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Edelknabe » 6. Januar 2012, 07:05

1954 noch die Freunde an der Grenze? Will mir garnicht so richtig in den Sinn aber wenn es stimmt, also da seht ihr doch einmal wie gut die Sowjets waren. Sogar fair, die haben doch dem Klassenfeind aus der Patsche geholfen weil der natürlich wieder viel zu naiv in seinen Amtshandlungen war und sich noch die Pistole abnehmen ließ.Der hatte aber auch ein Glück der Kerl, das er da glimpflich rausgekommen ist.

"Typischer Beamter West,bißchen gutmütig, ein Menschenfreund, reicht sogar noch sinngemäß dem Täter die Hand und bittet ihn, doch seine bösen Absichten fallen zu lassen, ich glaube mein Schwiegervater der Extransportpolizist Ost hätte sich köstlich darüber amüsiert".

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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Thunderhorse » 6. Januar 2012, 12:35

Edelknabe hat geschrieben:1954 noch die Freunde an der Grenze? Will mir garnicht so richtig in den Sinn aber wenn es stimmt, also da seht ihr doch einmal wie gut die Sowjets waren. Sogar fair, die haben doch dem Klassenfeind aus der Patsche geholfen weil der natürlich wieder viel zu naiv in seinen Amtshandlungen war und sich noch die Pistole abnehmen ließ.Der hatte aber auch ein Glück der Kerl, das er da glimpflich rausgekommen ist.

"Typischer Beamter West,bißchen gutmütig, ein Menschenfreund, reicht sogar noch sinngemäß dem Täter die Hand und bittet ihn, doch seine bösen Absichten fallen zu lassen, ich glaube mein Schwiegervater der Extransportpolizist Ost hätte sich köstlich darüber amüsiert".

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Die Sowjetarmee zog sich ab 1947 aus der ersten Linie der Grenzsicheurng zurück.
1954 waren da sicherlich keine Streifen der GSSD/WGT mehr an der unmittelbaren Grenzlinie.

In manchen Pressebereichten etc. wurden Streifen der DGP auch als Russenstreife (Sowjetische Besatzungszone, etc.) bezeichnet.

Ne, über soviel Leichtsinn (D...heit) kann man sich nicht amüsieren.
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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Edelknabe » 7. Januar 2012, 19:26

Hast Recht Thunderhorse und es war auch eine andere Zeit. Ein Jahr früher bin ich zur Welt gekommen und der Westzöllner legte sich schon ins Zeug nur wegen einem simplen "Sachgegenstand". Aber eben der SG. war damals in der Nachkriegszeit noch was wert und er dachte wohl, er tut da seinem Staat BRD was Gutes mit seiner Amtshandlung. Das die Jungs das anders sahen, war eigentlich ganz normal.

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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Buscho » 9. Januar 2012, 04:02

Moin ,
ich weiss aus Erzählungen meiner Eltern , daß sie in den Nachkriegsmonaten mit der gesamten Familie in die Nähe von Hagenow verschlagen wurden , genauer nach Gramnitz . Dort wurde auch meine Schwester am 25.10.45 geboren , irgendwann danach , wann ???, hat nach Erzählungen meines Vaters ein russischer Offizier die Familie , Oma , Tante , Vater , Mutter und 3 Gören über die Demarkationslinie nach S-H in die brit.Zone geschleust .
Gegenleistung war die Armbanduhr meines Vaters .


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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Mike59 » 14. Januar 2012, 01:12

Ich möchte es nicht bestreiten. Aber wegen einer Armbanduhr ein russischer Offizier?
Das ist sicher nicht gewöhnlich. Ich kenne das eher so, das ein Pfund Butter bei der DGP für einen Weg der Russenfrei war gelöhnt wurde.

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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon karl143 » 14. Januar 2012, 09:18

Mike,
vielleicht waren da noch irgendwelche anderen Gründe wie Sympathien o. ä. im Spiel. Auch zu dem Verhalten des Zöllners, der nun wirklich alles falsch gemacht hat, es waren damals eben ganz andere Zeiten. Als wir an der Grenze standen, gab es einen Zaun, der Verlauf der Grenze war geklärt, und Verschleppungen oder Übergriffe kamen nicht mehr so oft vor, wie kurz nach dem Kriege.
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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Dieter1945 » 19. Januar 2012, 16:08

Thunderhorse hat geschrieben:Ne, über soviel Leichtsinn (D...heit) kann man sich nicht amüsieren.


Thunderhorse,
mein Kollege hat sich natürlich nicht grenztaktisch verhalten. Eins begrüße ich bei seinem Verhalten. Er hat die Finger nicht am Abzug seiner Waffe gehabt.

Ich hatte nur die Hälfte des Beitrags aus dem Zollnachrichten und Fahndungsblatts (ZNFBl) abgetippt. Unten ist der gesamte Beitrags zu lesen.

Die Veröffentlichung im ZNFBl hatte ein verwaltungsinternes Nachspiel. Im letzten Absatz (siehe ZNFBl.jpg) der Veröffentlichung wird die mutige und unerschrockene Einsatzbereitschaft des Beamten zwar lobend hervorgehoben, aber sein grenztaktisches Verhalten aber doch recht deutlich beanstandet. Das veranlaßte die Zollschule Flensburg, einen ihrer Lehrer, ZOI Weißbäcker, nach Helmstedt zu entsenden. Weißbäcker ließ sich am Tatort von dem Vertreter des Zollkommissars eingehend informieren.
Im gesamten Bundesgebiet wurde danach dieser Fall im Lehrplan für die Zollbeamten aufgenommen.

Dieter1945




Thunderhorse hat geschrieben:
Die Sowjetarmee zog sich ab 1947 aus der ersten Linie der Grenzsicheurng zurück.
1954 waren da sicherlich keine Streifen der GSSD/WGT mehr an der unmittelbaren Grenzlinie.

In manchen Pressebereichten etc. wurden Streifen der DGP auch als Russenstreife (Sowjetische Besatzungszone, etc.) bezeichnet.



Es handelte sich tatsächlich um eine "Russenstreife". Diese Kenntnis habe ich vom damaligen Vertreter des Zollkommissars aus Helmsedt.In seinen Erinnerungen schreibt er dazu.
"Zusätzlich (zu den Deutschen Grenzpolizisten) standen an einigen Abschnitten an der Grenze sowjetische Soldaten. Über sie wußten wir wenig. Im Gelände fielen sie uns dadurch auf, dass sie sich stets so bewegten, wie wir es auch bei unseren Männern gern sahen: Viel sehen, ohne selbst gesehen zu werden".

Von 1965 bis 1990 war ich an der innerdeutsche Grenze tätig. Nur im Raum nördlich der F5 habe ich ab und zu sowjetische Soldaten in großer Entfernung gesehen. Südlich von Bickhusen befand sich eine Beobachtungsstation der Russen. Rainer-Maria wird sie sicher noch kennen.

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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Edelknabe » 19. Januar 2012, 17:43

Dieter, in dieser Luft-Beobachtungsstation südlich von Bickhusen müsste so ein (ich habe einmal bei den Radargeräten gekramt)Ortungsgerät vom Typ 03B15 gestanden haben.Aber es könnte auch ein anderer Typ gewesen sein.Ich erinnere mich vage,es war ein mit Tarnnetzen verhangener Spiegel und der war im Gelände tiefergesetzt, den man von der Straße beim vorbeifahren gesehen hatte. Deren Laster, so ein SIL mit Spriegelaufbau kam uns öfters einmal zu deren Schichtwechsel oder besser Ablösung entgegen.

Aber diese Zeiten sind mir entfallen.Du wolltest einmal das von dir vom Hubschrauber aufgenommene Video nochmal checken, ob du die Stelle als Punkt mit Uhrzeit findest, wo ihr einmal vom Gartenschlägereck Richtung Sack/Elbe geflogen seit. Am Besten, du nimmst das Vergrößerungsglas, also mir hilft das immer.

Vielleicht kannst du das Video nochmal hier herüber holen, wenn es geklappt hatte.Der Punkt muss ca. 200m rechts vor der Linkskurve nach Horst aus Richtung Nostorf kommend gelegen haben inmitten mehrerer Bäume? Vorher standen rechts Häuser,Scheunen.

Rainer-Maria noch einigermaßen gut im Erinnern was die Freunde betrifft
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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Thunderhorse » 19. Januar 2012, 20:21

Dieter1945 Im gesamten Bundesgebiet wurde danach dieser Fall im Lehrplan für die Zollbeamten aufgenommen.

Dieter1945




[quote="Thunderhorse hat geschrieben:

Die Sowjetarmee zog sich ab 1947 aus der ersten Linie der Grenzsicheurng zurück.
1954 waren da sicherlich keine Streifen der GSSD/WGT mehr an der unmittelbaren Grenzlinie.

In manchen Pressebereichten etc. wurden Streifen der DGP auch als Russenstreife (Sowjetische Besatzungszone, etc.) bezeichnet.



Es handelte sich tatsächlich um eine "Russenstreife". Diese Kenntnis habe ich vom damaligen Vertreter des Zollkommissars aus Helmsedt.In seinen Erinnerungen schreibt er dazu.
"Zusätzlich (zu den Deutschen Grenzpolizisten) standen an einigen Abschnitten an der Grenze sowjetische Soldaten. Über sie wußten wir wenig. Im Gelände fielen sie uns dadurch auf, dass sie sich stets so bewegten, wie wir es auch bei unseren Männern gern sahen: Viel sehen, ohne selbst gesehen zu werden".

Von 1965 bis 1990 war ich an der innerdeutsche Grenze tätig. Nur im Raum nördlich der F5 habe ich ab und zu sowjetische Soldaten in großer Entfernung gesehen. Südlich von Bickhusen befand sich eine Beobachtungsstation der Russen. Rainer-Maria wird sie sicher noch kennen.

Dieter1945

Dieter 1945[/quote]


Wie schon geschrieben, die Sowjetarmee zog sich aus dem unmittelbaren Bereich schon vor 1954 zurück.
Vereinzelt wurden Streifen der sowjetzonalen Grenzpolizei begleitet, bis etwa 1954 .
Kräfte der GSSD waren bis 1990 im Grenzgebiet tätig, u.a. in grenznahen Beobachtungsstellungen.

Welchen Zeitraum seiner Erinnerung betrifft die Aussage?
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Re: Russen retteten Westzöllner

Beitragvon Dieter1945 » 19. Januar 2012, 23:08

Thunderhorse hat geschrieben:
Dieter1945 Im gesamten Bundesgebiet wurde danach dieser Fall im Lehrplan für die Zollbeamten aufgenommen.

Dieter1945




[quote="Thunderhorse hat geschrieben:

Die Sowjetarmee zog sich ab 1947 aus der ersten Linie der Grenzsicheurng zurück.
1954 waren da sicherlich keine Streifen der GSSD/WGT mehr an der unmittelbaren Grenzlinie.

In manchen Pressebereichten etc. wurden Streifen der DGP auch als Russenstreife (Sowjetische Besatzungszone, etc.) bezeichnet.



Es handelte sich tatsächlich um eine "Russenstreife". Diese Kenntnis habe ich vom damaligen Vertreter des Zollkommissars aus Helmstedt.In seinen Erinnerungen schreibt er dazu.
"Zusätzlich (zu den Deutschen Grenzpolizisten) standen an einigen Abschnitten an der Grenze sowjetische Soldaten. Über sie wußten wir wenig. Im Gelände fielen sie uns dadurch auf, dass sie sich stets so bewegten, wie wir es auch bei unseren Männern gern sahen: Viel sehen, ohne selbst gesehen zu werden".

Von 1965 bis 1990 war ich an der innerdeutsche Grenze tätig. Nur im Raum nördlich der F5 habe ich ab und zu sowjetische Soldaten in großer Entfernung gesehen. Südlich von Bickhusen befand sich eine Beobachtungsstation der Russen. Rainer-Maria wird sie sicher noch kennen.

Dieter 1945



Wie schon geschrieben, die Sowjetarmee zog sich aus dem unmittelbaren Bereich schon vor 1954 zurück.
Vereinzelt wurden Streifen der sowjetzonalen Grenzpolizei begleitet, bis etwa 1954 .
Kräfte der GSSD waren bis 1990 im Grenzgebiet tätig, u.a. in grenznahen Beobachtungsstellungen.

Welchen Zeitraum seiner Erinnerung betrifft die Aussage
[/quote]

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Mein Kollege war vom 1. 10. 1953 bis zum 31. 8. 1955 beim Zollgrenzkommissariat Helmstedt tätig.

Gruß Dieter1945
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