Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon SCORN » 29. Juni 2012, 08:01

Im oben verlinkten Beitrag von AZ wir von Bodo Strehlow berichtet, einen politischen Gefangenen, der trotz Behinderung (u.a. Fehlendes Auge,) einer der letzten politischen Häftlinge der DDR gewesen war!
Im AF schon einmal ausführlich diskutiert möchte ich diese Geschichte auch einmal hier zur Diskussion stellen.

Strehlow (S) war Obermaat der 6.GBK und auf dem Grenzschiff G-424 „Graal- Müritz“ eingesetzt! Er hatte sich für 4 Jahre freiwillig zur Volksmarine gemeldet und war nach der Ausbildung zum Unteroffizier zur 6.GBK versetzt worden.
Am 5.August 1979 versuchte er sich in den Westen ab zu setzten in dem er einen nicht gerade „gewöhnlichen“ Weg wählte. Sein Schiff, ein Küsten- Minensuch und Räumschiff, lag im Seegebiet vor der Halbinsel Wustrow vor Anker. Man fuhr „Beobachtungsrolle“, es war früher Morgen und nur ein kleiner Teil der Besatzung, 6 Mann der insgesamt über 2 Dutzend Mann Besatzung war auf Wache, auf der Brücke, im Maschinenraum und im Funkraum.
Er begab sich auf die Brücke und brach unbemerkt den dort befindlichen Waffenschrank auf in welchen sich die Waffen für das Durchsuchungskommando befanden. Als erstes bedrohte er die Brückenbesatzung wo sich auch der Diensthabende Wachoffizier befand, führte sie ins Vorschiff und sperrte sie ins dortige Manschaftsquartier, er verriegelte das Panzerschott mit einem Vorhängeschloss von außen. Als nächstes schloss er ebenfalls das Panzerschott zur Offiziersmesse wo sich die restlichen Offizier und der Kmdt, befanden. Als letztes sperrte er 2 Maschinisten in ein Schapp im Maschinenraum. Als erfahrener Unteroffizier, mit verschiedensten Abläufen an Bord vertraut startete er die Hauptmaschinen, kuppelte die Wellen ein und lies anschließend den Anker mit Kette ausrauschen. Dann begab er sich auf die Brücke setze das Schiff mittels Maschinenfernsteuerung in Fahrt und steuerte die Holsteinische Küste an welche in Sichtweite lag. Da er alleine nicht in der Lage gewesen wäre in einem Hafen einzulaufen und anzulegen, war sein Ziel das Schiff vor der Holsteinischen Küste auflaufen zu lassen. Soweit so gut! Er vermied es über UKW-Funk Kontakt mit Bundesdeutschen Stellen auf zu nehmen da ihm klar war das sein Vorhaben dann auch in der DDR bemerkt worden wäre!

Zu „S“. Verhängnis wurde das der Kommandant des Schiffes entgegen den Vorschriften noch ein Kiste Handgranaten von der letzten Ausbildung damit noch in seiner Kammer aufbewahrte, er hatte es aus irgendwelchen Gründen versäumt sie vor dem Auslaufen wieder abzugeben! Der Besatzung war inzwischen vollkommen klar geworden was ablief! Der Kommandant sprengte mit einer Handgranate das Panzerluk zur Offiziersmesse frei, und hatte mit den anderen Offizieren Zugang zum Handfeuerwaffenhelegatt, der Waffenkammer des Schiffes. Als nächstes wurde die Besatzung aus dem Vorschiff befreit. Der Aufforderung das Schiff zu stoppen und die Brücke zu verlassen schlug „S“ ab und begann stattdessen gezielt mit der Maschinenpistole auf die anderen zu schießen. Als nächstes verschafften sich die anderen Zugang zum Maschinenraum und stoppten die Hauptmaschinen. Es ist anzunehmen dass sich das Schiff zu diesem Zeitpunkt bereits in Bundesdeutschen Hoheitsgewässern befand, aber das konnten weder „S“ noch der Kommandant genau wissen! Gut verschanzt auf der Brücke war „S“ nicht beizukommen. Erst durch mehrere Handgranatenwürfe und Kreuzfeuer von mehreren Seiten wurde er außer Gefecht gesetzt, man hielt ihn für Tod.

Die Besatzung übernahm wieder das Schiff und fuhr zurück in Internationale Gewässer.

Soweit so gut! Abgesehen davon dass „S“ mit der Waffe auf die anderen geschossen hatte bitte ich folgendes zu Bedenken: mit dem Wegschließen der restlichen Besatzung und dem in Fahrt setzen des Schiffes nahm er billigend in Kauf das die anderen bei einer Havarie oder Unfall jegliche Möglichkeit der Rettung genommen wäre. Sie wären sprichwörtlich ersoffen wie die Ratten in einem Käfig. Man muss sich ein bisschen mit der Materie auf einem Schiff und den Verhältnissen in der Lübecker Bucht auskennen um sich das klar zu machen.
„S“ war alleine nicht in der Lage das Schiff sicher durch eines der höchstfrequentierten Seegebiete der Welt zu navigieren. Bei einer Kollision mit einem andere Schiff und dem sinken des Schiffes hätte nur er ein Chance aufs Überleben gehabt! Die anderen nicht!
Auch bei einem Auflaufen des Schiffes (was ja sein Plan war) wäre ein Schaden und Leck im Bereich des Vorschiffes, wo sich ein großer Teil der Besatzung eingeschlossen befand, nicht ausgeschlossen sonder möglich und damit ebenfalls der jämmerliche Tod der Männer dort!

Bodo Strehlow wurde vom Militärobergericht Neubrandenburg zu lebenslanger Haft verurteilt. Er selbst wird von Opferverbänden als Stasi Opfer geführt, dem besonders viel Unrecht angetan wurde!

Ich treffe hier ausdrücklich keine Wertung zu diesen Vorfall sondern stelle die Frage an alle ehemaligen Grenzer, BGS-Angehörigen, NVA und Bundeswehr-Angehörigen: rechtfertigt der Drang nach dem verlassen der DDR das aufs Spiel setzen so vieler Leben der eigenen Kameraden?

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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 08:35

SCORN hat geschrieben:.....der Kommandant des Schiffes entgegen den Vorschriften noch ein Kiste Handgranaten von der letzten Ausbildung damit noch in seiner Kammer aufbewahrte, er hatte es aus irgendwelchen Gründen versäumt sie vor dem Auslaufen wieder abzugeben!

Das ist unglaubhaft für mich. Die Abgabe der Waffen wurde m.E. kontrolliert. Eine Kiste konnte man nicht einfach mal so......vergessen.
Ich vermute eher, dass genau für "solche Fälle" eine "Notration" vorhanden war!


„S“ ... begann stattdessen gezielt mit der Maschinenpistole auf die anderen zu schießen.

Ich halte das nicht für die Wahrheit.

„S“ war alleine nicht in der Lage das Schiff sicher durch eines der höchstfrequentierten Seegebiete der Welt zu navigieren. Bei einer Kollision mit einem andere Schiff und dem sinken des Schiffes hätte nur er ein Chance aufs Überleben gehabt! Die anderen nicht!

Ich denke, dass diese Vorwürfe nicht haltbar sind. Wenn S das Leben der Kameraden egal gewesen wäre, hätte er sich ganz anders verhalten können.
Und die Konstruktionen der Havarie, wie sie Scorn anstellt, mögen richtig sein, unterstellen aber, dass S so verfahren wollte! Und das halte ich ebenfalls für nicht korrekt, er hätte sehr einfach in kürzerer Distanz verbleiben können und per Funk Hilfe holen können.
Das bundesdeutsche Schiffe bis zur Landung gar nichts mitbekommen, halte ich auch für unwahrscheinlich.
Ich bin davon überzeugt, dass die Flucht ohne Opfer geplant war. AZ

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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Edelknabe » 29. Juni 2012, 08:57

Irgendeiner schrieb doch einmal drüben im AF in diesem Fred, das es auf derartige Vergehen in anderen Armeen der Welt die Todesstrafe gäbe? Ich denke, da ist der Bodo Strehlow in der DDR "noch gut weggekommen" mit seiner Haftstrafe. Ist sowas nicht sinngemäß Meuterei in der Seemannssprache?

Warum Jörg soll der junge Mann sich nicht "verteidigt" haben, er war doch sowieso schon aufs Ganze gegangen. Und egal, wer da zuerst schoss, ich erachte das im Nachhinein nicht für wichtig, denn der Kommandant musste das Schiff wieder unter seine Kontrolle bringen. Ich denke nicht, das dazu der Einsatz von Gewalt gänzlich ausgeschlossen wäre sondern eher"mit allen Mitteln" versucht werden muss, den Meuterer außer Gefecht zu setzen, was somit das oberste Ziel darstellt.

Nimms mir nicht übel...siehe die Handgranaten für alle Fälle? Also wann entführte schonmal Einer ein Schiff in dieser DDR? Du siehst wohl heute auch zu viele Filme wo es nur so ballert.

Rainer-Maria also ich sage, der Mann wurde zu Recht verurteilt. Er gefährdete mit seinem Entschluss das Leben seiner Besatzung und sowas geht schonmal garnicht auf See.Hätte er das Boot ganz alleine entführt, sähe das schon ganz anders aus.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Zicke » 29. Juni 2012, 09:03

So wie Rainer das schreibt sehe ich das auch, auf See gelten nun mal andere Gesetze. Und wer seine Kameraden in Lebensgefahr bringt ist ein Drecksack.
Mein Vater war 15 Jahre bei der Marine(nicht VoMa) die hätten den Kerl so lange Kiel geholt bis ihm Kiemen gewachsen wären.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 09:13

Zicke hat geschrieben:Und wer seine Kameraden in Lebensgefahr bringt und ein Drecksack.
Mein Vater war 15 Jahre bei der Marine(nicht VoMa) die hätten den Kerl so lange Kiel geholt bis ihm Kiemen gewachsen wären.


Die Lebensgefahr entstand durch das Werfen der Handgranaten. Was wäre denn passiert, wenn man S gelassen hätte?

Ok, und so ne Kiste Handgranaten liegt schon mal so rum....wo sie nicht liegen sollte, sorry, dass ist für mich abwegig.

In welchen Armeen gibt es für diese Flucht die Todesstrafe? Wenn es so wäre, dann soll man der DDR also noch dankbar sein, dass S nicht wie Teske endete? [bloed]
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Zicke » 29. Juni 2012, 09:21

augenzeuge hat geschrieben:In welchen Armeen gibt es für diese Flucht die Todesstrafe?


Hier geht es nicht um den Fluchtversuch sondern um Meuterei bzw Piraterie. Er hat versucht das Schiff in seine Gewalt zu bringen ohne Rücksicht ob seine Kameraden bei Leck absaufen oder nicht.
Frag doch mal bei der Kriegsmarine oder der Navy an wie diese reagieren würden.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon SCORN » 29. Juni 2012, 09:29

Hallo AZ,
kein Kmdt. der VM oder der GBK hatte Handgranaten gegen mögliche Meuterer in seiner Kammer! Ich habe diese Aussage persönlich vom ehemaligen Chef der VM und späteren Minister Admiral Hoffman. Auch entspricht es nicht meiner Erfahrung und auf diesem Gebiet habe ich wahrscheinlich etwas mehr wie du!
Ohne dir zu nahe treten zu wollen oder deine Gedanken ab zu werten , ein Minensuch Schiff ist kein Sportboot! Aus deinen Worten spricht eine gewisse Unkenntnis bezüglich der Zustände auf einem Kriegsschiff und auch den Gegebenheiten in der Lübecker Bucht! Es wäre schön hier die Meinung eines Angehörigen des BGS-SEE oder der Bundesmarine zu hören. Mit der Fahrt aufnahme des Schiffes- durch ihn alleine- setzte er das Schiff und die gefangene Besatzung allergrößter Gefahr für Leib und Leben aus! Das ist Fakt. Ich spinne mir das nicht zurecht, ich kenne das Seegebiet und auch solche Schiffe!
Ob er das wollte oder nicht, er nahm es billigend in Kauf! Auch die Einlassung das er vor der Grundberührung stoppen wollte und das Bundesdeutsche Stellen auf alle Fälle aufmerksam geworden wären entspringt er dem Denken von Leuten welche sich nicht so auskennen!( sorry, aber man sagt auch so denken nur "Landeier" [flash] Wie gesagt, ich mache dir das nicht zum Vorwurf, viele werden so denken, deshalb habe ich das Thema ja mal angeschnitten!

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Zuletzt geändert von SCORN am 29. Juni 2012, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Edelknabe » 29. Juni 2012, 09:34

Mensch Jörg, nun fehlt nur noch unser Wolfgang aus dem schönen Kassel und dann geht das hier auch weiter, dann wird der Bodo S.zum Freiheitskämpfer mit Heiligenschein. Du warst eben zu zeitig angehauen, wärste mal zur Armee gegangen in der DDR um nachvollziehen zu können, was da für ordentliche und auch strenge Regeln herrschten. Na klar, man hätte sich ja nur mit in den Westen nehmen lassen müssen und dann dem Bodo noch gedankt dafür? Ich fasse es nicht, das ist Naiv hoch drei?

Nimms mir nicht übel, aber das ist wunderbarste zivile Denke und keinesfalls die militärische Denke, die damals in NVA, Marine und Grenztruppe herrschte.

Rainer-Maria 18 verdammt lange Monate gedient und nicht einen Tag länger, nicht unbedingt stolz drauf aber reifer dadurch geworden, denn sonst gäbs ja heute nix zu erzählen aus den alten Zeiten
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 09:41

Mir ist das klar, dass ich als Landei hier keine Chance habe. [wink] Aber bei allen Vorwürfen gehe ich nicht mit, und das der Admiral der DDR hier keine andere Aussage trifft, ist auch logisch.

Für mich war das eine versuchte Flucht, bei der keine Opfer geplant waren. Und auch ein Vorfall wie dieser würde nicht mal bei der Navy mit lebenslangem Zuchthaus bestraft werden. In Deutschland mit max. 10 Jahren. Nur mal so...von einem Landei, das schwimmen kann.
Übrigens, auch die Richter, die hier ein Urteil sprechen müssen, hören sich alle Seiten an. Zumindest heute, in der DDR natürlich nicht.
[grins]

Nein, Rainer- altes Landei- einen Freiheitskämpfer will ich keinesfalls aus dem Kerl machen. Aber das man ihm die Opferrolle abspricht, stößt auf meinen Widerstand.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 09:47

Zitat:
»Laßt den da man liegen. Der liegt da gut. Der wird sowieso nicht mehr ! « Der Kapitän der »Graal- Müritz «, Jürgen Herrmann, sprach es aus wie ein
Todesurteil, und so war es auch gemeint.

War es militärisch korrekt, hier die Erste Hilfe zu verweigern? Oder hätte das nach DDR-Gesetz geahndet werden müssen?
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 10:04

Friedrich Karl Fromme hatte in der F.A.Z. geschrieben:

»Auch diejenigen, die sich für eine Freilassung Strehlows bemüht haben, verkennen nicht, daß seine Tat strafwürdig war. Allerdings kann unter rechtsstaatlichen Begriffen, unter Berücksichtigung der Notwehrsituation ( Versuch, die vorenthaltene Freizügigkeit zu verwirklichen, wenn auch mit unzulänglichen Mitteln) , die lebenslange Freiheitsstrafe nicht als angemessen angesehen werden. Bei Strehlow ergibt sich die Zuordnung zum Begriff des politischen Gefangenen aus der Eigenart des Gerichtsverfahrens, aus dem Übermaß der Bestrafung und aus der Besonderheit des Strafvollzuges «.

Das ist auch meine Meinung zum Fall.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon 94 (OvA) » 29. Juni 2012, 10:15

augenzeuge hat geschrieben:War es militärisch korrekt, hier die Erste Hilfe zu verweigern? Oder hätte das nach DDR-Gesetz geahndet werden müssen?

Nein!

mehr dazu http://www.google.de/search?q=bodo+strehlow 1. Suchergebniss, 1. Beitrag
94 (OvA)
 

Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Zicke » 29. Juni 2012, 10:16

augenzeuge hat geschrieben:Zitat:
»Laßt den da man liegen. Der liegt da gut. Der wird sowieso nicht mehr ! « Der Kapitän der »Graal- Müritz «, Jürgen Herrmann, sprach es aus wie ein
Todesurteil, und so war es auch gemeint.

auf der gleichen Seite welche du zitierst, steht auch
"Nachdem er miterleben mußte, wie vor der dänischen Grenze zwei Flüchtlinge von seinem Boot aufgebracht und wie Vieh behandelt wurden, hatte Strehlow aus Protest sein Amt als FDJ-Sekretär des Schiffes niedergelegt. Als er auch dagegen protestierte, daß auf Befehl des Politoffiziers wieder die Werke Josef Stalins gelesen werden mußten, wurde das Verfahren zum Ausschluß aus der SED eingeleitet. Damit war auch seine letzte Hoffnung auf ein Physikstudium zerstört. "
http://www.sed.stasiopferinfo.com/phpBB ... .php?t=531
glaubst du hiernach wäre er noch an Bord eines Grenzbootes gewesen?
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 10:23

94 (OvA) hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:War es militärisch korrekt, hier die Erste Hilfe zu verweigern? Oder hätte das nach DDR-Gesetz geahndet werden müssen?

Nein!


Gilt das Nein für die Erste Frage? Ich geh mal von aus..... [wink]
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 10:24

Zicke hat geschrieben:glaubst du hiernach wäre er noch an Bord eines Grenzbootes gewesen?


Glauben müssen wir beide nicht, oder wir müssen glauben, dass die MfS-Akte falsch ist....
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 10:32

SCORN hat geschrieben:„S“ begann stattdessen gezielt mit der Maschinenpistole auf die anderen zu schießen.
SCORN


Das wollt ich noch beifügen:
Nach allen mir jetzt vorliegenden Informationen, nach der Aussage des Hr. Strehlow selbst, nach Aussage von Journalisten, wurde der Nachweis, dass Strehlow geschossen hatte, nie erbracht. "Den elffachen »Mordversuch« sah das Gericht als gegeben an, weil er seine elf Kameraden der Nachtwache mit der Dienstwaffe bedroht hatte - obwohl er keinen einzigen Schuß abgegeben hatte." Nicht aufgrund von Schüssen!
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Zicke » 29. Juni 2012, 10:49

AZ, da du die Stasiakte erwähnst, da steht auch das der OM als IM tätig war.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Wosch » 29. Juni 2012, 10:54

Edelknabe hat geschrieben:Mensch Jörg, nun fehlt nur noch unser Wolfgang aus dem schönen Kassel und dann geht das hier auch weiter,...........................



Nein Rainer-Maria Rohloff,, ich denke auch daß es in diesem thread auch ohne mich weiter gehen wird. Wen es interessiert was ich zu dem Thema "Bodo Strehlow" zu sagen hätte, braucht sich nur den vom "94er" hochgeholten Thread aus dem AF durchlesen, an dem Du dich fa auch beteiligt hattest,
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Zuletzt geändert von Wosch am 29. Juni 2012, 10:57, insgesamt 2-mal geändert.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 10:56

Zicke hat geschrieben:AZ, da du die Stasiakte erwähnst, da steht auch das der OM als IM tätig war.


Ja, das ist korrekt und bekannt. Er hatte kurzzeitig als IM gearbeitet. Seit 76 war er auch in der SED.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Zicke » 29. Juni 2012, 11:08

und wieviel seiner kameraden hat er in seiner IM Funktion angezinkt?
steht das auch irgentwo oder wurde das geschwärzt?
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon 94 (OvA) » 29. Juni 2012, 11:27

AZ hat geschrieben:Gilt das Nein für die Erste Frage? Ich geh mal von aus..... *wink*

Und für die zweite ebenso. Je nachdem, ob man Notwehr oder Nothilfe annimmt, sind hier der §17 oder §18 StGB(DDR) 'einschlägig', jeweils der Absatz (2) *wink_zurück*
Rein menschlich ist mMn trotzdem 'ne Sauerei. Wobei ja der Kommandat wohl von einem Exitus des S. ausging. So zumindest habe ich folgenden Auszug aus dem von Dir im ursprünglichen Forum eigestellten PDF interpretiert.

Strehlow wurde unter Feuer genommen, eine zweite Handgranate explodierte nur zwei Meter von ihm entfernt : Sie zerstörte sein linkes Auge, seine beiden Trommelfelle, zertrümmerte Arme und Beine. Blutüberst römt und übersät mit Granatsplittern brach Strehlow zusammen. Die Wirkung einer Handgranatenexplosion aus dieser geringen Entfernung gilt als garantiert tödlich - doch als die »Graal-Müritz« im DDR-Hafen ankam, wurde festgestellt , daß er noch lebte.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 11:51

Zicke hat geschrieben:und wieviel seiner kameraden hat er in seiner IM Funktion angezinkt?
steht das auch irgentwo oder wurde das geschwärzt?


Keinen, die Zeitdauer der IM-Tätigkeit war wohl dafür zu kurz....
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 12:13

SCORN hat geschrieben: Mit der Fahrt aufnahme des Schiffes- durch ihn alleine- setzte er das Schiff und die gefangene Besatzung allergrößter Gefahr für Leib und Leben aus! Das ist Fakt. Ich spinne mir das nicht zurecht, ich kenne das Seegebiet und auch solche Schiffe!
Ob er das wollte oder nicht, er nahm es billigend in Kauf! Auch die Einlassung das er vor der Grundberührung stoppen wollte und das Bundesdeutsche Stellen auf alle Fälle aufmerksam geworden wären entspringt er dem Denken von Leuten welche sich nicht so auskennen!
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2 Fragen, Scorn. Da du diesen Fall so gut kennst, kannst du die "Landeier" sicher drüber aufklären, was ein Manhole ist. Und darüber, ob der Raum der Eingesperrten über diesen Manhole verfügte, oder?

Ist es auch korrekt, dass S erschossen werden sollte und dies daran scheiterte, das nach den Schüssen bundesdeutsche Schiffe zu nah an das Boot gekommen waren?
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon SCORN » 29. Juni 2012, 13:05

augenzeuge hat geschrieben:2 Fragen, Scorn. Da du diesen Fall so gut kennst, kannst du die "Landeier" sicher drüber aufklären, was ein Manhole ist. Und darüber, ob der Raum der Eingesperrten über diesen Manhole verfügte, oder?

Ist es auch korrekt, dass S erschossen werden sollte und dies daran scheiterte, das nach den Schüssen bundesdeutsche Schiffe zu nah an das Boot gekommen waren?
AZ


Zur ersten Frage das Foto unten. Ja es war vorhanden und wurde durch "S" mittels Vorhängeschloss von aussen verschlossen.
Zur zweiten Frage: was meinst du ? eine standrechtliche Erschießung? Das bezweifeel ich, ausserdem hielt man ihn für tot!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 13:30

Scorn, nach meinen Infos war das Manhole nicht von S verschlossen worden. Und der diensthabende Offizier war per Funk angewiesen worden, S nichts zu tun.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon SCORN » 29. Juni 2012, 13:35

Was uns als Besatzungsangehörige der VM und der GBK damals und später immer wunderte ist warum "S" ausgerechnet diesen Weg, welcher äußerst risikoreich und gefahrvoll war, gewählt hat! Als Obermaat auf einem Grenzschiff hatten sich ihm immer wieder Möglichkeiten geboten unter weitaus geringeren Risiko die Seiten zu wechseln! Warum also diese Sache? Wir hatten nur eine Erklärung: "S" war wahrlich kein Dummkopf, sondern hoch intelligent! Er hat bewusst das große Risiko in Kauf genommen, weil er sich bewusst war dass er bei einem Gelingen der Aktion nicht nur eine kurze Erwähnung in der Tagesschau gewesen wäre, sondern er auf den Schlagzeilen und Sendungen der ganzen Welt gelandet wäre! Er hat sehr wohl die Puplizität dieser spektakulären Aktion bei einem gelingen eingeplant, aus welchem sich ein nicht geringes Startkapital hätte schlagen lassen. Außerdem hätte ihn die Weltweite Berichterstattung bestimmt vor einer Auslieferung geschützt. Eine geringe Strafe selbst nach Bundesdeutschen Recht nahm er in Kauf, wusste er doch dass selbst Doppelmörder mit lächerlichen Strafen davonkommen!
Das waren unsere Gedanken ob es so wahr kann man nicht nachweißen.

Seine Auslassungen bezüglich der ach so brutalen Behandlung von Flüchtlingen und dem Stalin Bücher rezitierenden Politoffizier entlocken nicht nur mir ein müdes Lächeln. Es ist wohl unter nicht besonders guter Schutzbehauptung ein zuordnen, denn irgendwie musste er ja die Ungeheuerlichkeit seines Thuns begründen!

Bei dem was er angeblich alles schon gegen Partei und Staat unternommen haben wollte, wäre er höchstens noch im Hafenkommando auf einem Boot gefahren, aber mit Sicherheit keinen Grenzdienst mehr!

SCORN
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon SCORN » 29. Juni 2012, 13:42

augenzeuge hat geschrieben:Scorn, nach meinen Infos war das Manhole nicht von S verschlossen worden. Und der diensthabende Offizier war per Funk angewiesen worden, S nichts zu tun.
AZ


War denn der Wachoffizier im Funkraum eingeschlossen? Von woanders konnte man 1979 nämlich keine Verbindung aufnehmen. Für so bescheuert halt ich "S" nicht einen Offizier ausgerechnet in den Funkraum zu sperren! Bliebe noch Brücke mit UKW, aber da war ja "S"!
Du hast deine Infos bestimmt aus Büchern, darf ich fragen welche?

SCORN
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2012, 14:06

SCORN hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Scorn, nach meinen Infos war das Manhole nicht von S verschlossen worden. Und der diensthabende Offizier war per Funk angewiesen worden, S nichts zu tun.
AZ


War denn der Wachoffizier im Funkraum eingeschlossen? Von woanders konnte man 1979 nämlich keine Verbindung aufnehmen. Für so bescheuert halt ich "S" nicht einen Offizier ausgerechnet in den Funkraum zu sperren! Bliebe noch Brücke mit UKW, aber da war ja "S"!
Du hast deine Infos bestimmt aus Büchern, darf ich fragen welche?

SCORN


Nein, ich sprach von dem Moment, als man S überwältigt hatte. Man hatte wohl vermutet, dass S erschossen werden könnte. Über Funk kam dann die Info dies zu vermeiden, angeblich weil bundesdeutsche Schiffe einiges mitbekamen. Meine Infos sind aus keinem Buch, sie entstammen Leuten, die damals dabei waren.
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Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon SCORN » 29. Juni 2012, 16:04

augenzeuge hat geschrieben:. Meine Infos sind aus keinem Buch, sie entstammen Leuten, die damals dabei waren.
AZ


das finde ich ausgesprochen gut! Könntest du sie um eine genaue Schilderung der Ereignisse aus ihrer Sicht bitten! Dann könnten wir bestimmt das eine oder andere klarstellen!
SCORN
 

Re: Die Ereignisse auf G-424 im August 1979

Beitragvon Affi976 » 29. Juni 2012, 22:00

Zitat:...daß auf Befehl des Politoffiziers wieder die Werke Josef Stalins gelesen werden mußten,

reden wir hier nicht von 1979?
Wo sollen denn da noch Werke von Stalin gewesen sein?
Oder hab ich was falsch verstanden?
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