Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon augenzeuge » 28. Mai 2010, 20:34

Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze

Aufgrund aktueller Nachfragen von Mitgliedern anderer Foren gibt es hier eine Zusammenstellung der wichtigsten Fakten zu diesem Thema.

Am 24. April 1978 begann unter der Verantwortung der Hauptabteilung VI des MfS unter dem Decknamen "Technik V" die Erprobung dieser ionisierenden Überwachungsanlage. In Versuchen mit Hunden hatte man die Technik und die Auswirkungen verschiedener Strahlendosen erprobt.

Ab 1980 wurde sie in Marienborn und am Checkpoint Charlie ständig eingesetzt. In den darauffolgenden Jahren wurden auch andere Grenzübergangsstellen an der innerdeutschen Grenze aufgerüstet.

[b]Funktion und Betrieb der Anlagen

In der Regel wurden alle Transitreisenden durchleuchtet. Die Strahlenquellen befanden sich in der Überdachung (für Pkw, in ca. 5 m Höhe) und seitlich in den Dachträgern (für die Lkw). Die Menschen fuhren unter einer Art Lichtschranke hindurch, wobei anstelle von sichtbarem Licht harte Gammastrahlung verwendet wurde. Die Detektoren (130 Szintillatroen in einem Metallkanal) waren in der Fahrbahn eingelassen. Durch einen Mitarbeiter des MfS, der die Fahrzeugpassage von einem seitlich der Fahrbahn liegenden Dienstgebäude aus beobachten konnte, wurde bei der Einfahrt der Fahrzeuge in den Strahlenbereich per Knopfdruck der Strahlengang geöffnet.
Die Öffnungszeit war aufgrund der unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten auf Werte zwischen 8 und 25 Sekunden programmiert. Die längeren Zeiten wurden hierbei für die Lkw-Kontrolle verwendet. Außerdem gab es eine Zeitbegrenzerschaltung, welche sicherte, dass nach 3 Minuten der Strahlengang geschlossen wurde.
Dabei wurden sie scheibchenweise durchleuchtet und erschienen als komplettes zusammengesetztes Bild, ähnlich einem Negativ, auf dem Bildschirm des Diensthabenden.

Andere Angehörige der Passkontrolle sowie auch Langzeitbeschäftigte der Güst hatten weder Zutritt zu diesem Bereich, noch konkrete Kenntnis über ihn. Eine vorhandene Betretungsordung verhinderte Weiteres.

Zu jeder Strahleneinrichtung gehörten im Wesentlichen eine Strahlereinheit sowie ein Detektorsystem mit Bildschirmanzeige. Die Strahlereinheit bestand aus einem ca. 50 kg schweren, kugelförmigen Bleicontainer, in dem sich der Strahlerhalter mit eingebauter Cäsium-137-Strahlenquelle, der sogenannten "Pille", befand sowie dem Blendensystem, dem Strahlerverschluss und der Steuerelektronik. Die umschlossene Strahlenquelle (Typ GCS 7.021) wurde von der Sowjetunion hergestellt.

Gefährdung durch Strahlenbelastung
Die Cäsium 137 Quellen hatten laut Zertifikat eine Aktivität zwischen 60 und 122 GBq. Damit betrug die Belastung ein hundertstel, der natürlichen Strahlenbelastung in Deutschland.

Die Dosis für die Erzeugung einer nachweisbaren Schwärzung von Filmmaterialien, welche bei 0,1 mGy liegt, durfte nicht überschritten wurde, da ja kein Verdacht bei den Durchstrahlten aufkommen sollte. Nach Aussagen eines MfS-Mitarbeiters führten selbst 3.000 Passagen nicht zu einer nachweisbaren Schwärzung von Filmmaterial, welches wohl unmittelbar neben dem Primärstrahlenfeld positioniert war. Daraus bezog man die Erkenntnis, dass auch Personen, welche sich im Streustrahlenfeld aufhielten, keiner nennenswerten Strahlung ausgesetzt waren.

Zur Kontrolle und Überwachung der Strahlenstärke waren wohl regelmäßige Messungen und die Registrierung der Messwerte festgelegt. Am 22.04.1985 wurden z. B. in Marienborn auch 22 Dosimeter an betroffene Mitarbeiter, zur Messung ihrer eigenen Strahlenexposition übergeben.

Der Abbau der Strahleneinrichtungen erfolgte teilweise schon einige Wochen vor der Grenzöffnung. Die letzte Demontage fand am 9. November 1989 kurz vor der Grenzöffnung statt. Der Abbau vor dem Mauerfall erklärt sich u.a. aus der Ausreisemöglichkeit von DDR-Bürgern über die CSSR.

Kenntnisse über diese Anlagen hatte kaum jemand in Ost und West, nach neuesten Recherchen nur 200 Leute, meist MfS.
Der Hauptverantwortliche (GL F.) für diese Anlagen hat sich nach der Wiedervereinigung das Leben genommen.

Oberstleutnant Hans-Dieter Behrendt, verantwortlich für die PKE der Grenzübergänge des ehem. Bezirkes Potsdam hat mehrere Bücher dazu geschrieben, in denen diese Anlagen nicht nur bestätigt, sondern auch deutlich beschrieben werden.
Herr Behrendt verweist auf eine im SPIEGEL Nr. 51/1994 veröffentlichte, relativ ausführlichen, gut recherchierte Abhandlung über die „radioaktiven Grenzkontrollen der DDR“. (siehe Anlage)

Ein Video von ihm aus einem Interview des MDR:



Herr Detlev Vreisleben, geb. in Westberlin, Ingenieur der Nachrichtentechnik, Forscher und Spezialist für operative Technik des MfS, hat bereits mehrere anerkannte Beiträge in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht, in der Birthler-Behörde hielt er einen Vortrag zur Observations- und Abhörtechnik des MfS, konnte die Verfahrensweise dieser Anlagen darstellen. http://www.license-to-shoot.com/index.php?id=48

Außerdem hat sich Dr. Peter Joachim Lapp in seinem Buch: Transit Westberlin, Ch. Links Verlag Berlin, ISBN 3-8886153-198-4 mit den Anlagen auseinandergesetzt und Beweise veröffentlicht.

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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon CaptnDelta » 6. Juni 2010, 00:56

Mal noch ein paar Fakten zu den Gammastrahlen, nachdem da viele wilde Geruechte verbreitet werden:

(1) Gammastrahlen, obwohl vom Spektrum und Energielevel sehr aehnlich, sind *keine* Roentgenstrahlen. Roentgenstrahlung wird in der Elektronenhuelle beim Uebergang von Elektronen einem Niveau auf ein anderes erzeugt. Gammastrahlung wird beim Kernzerfall bestimmter Nuklide. Im Beispiel der Gammastrahler an der innerdeutschen Grenze wurde Cobalt-60 verwendet, welches zu Nickel zerfaellt (unter Abgabe von zwei Gammastrahlungen).

(2) Gammastrahlung ist nicht automatisch toedlich, oder muss automatisch immer zu Verletzungen fuehren. Im Gegenteil, Cobalt-60 wurde und wird zur Radiotherapie bei Krebserkrankungen angewendet. Wobei versucht, mehr zu Roentgenstrahlern ueberzugehen, welche sich - im Gegensatz zu Kernstrahlern wie Cobalt-60 - abschalten lassen. Dies erhoeht die Sicherheit beim Umgang mit den Strahlenquellen. Die einzige Methode, einen Kernstrahler wie Cobalt-60 "abzuschalten" ist diesen Strahler mit absorbierendem Material (z.B. Blei, Wasser, Beton) zu umgeben. Dies wurde auch mit den Gammastrahlern an den GUeSTen so praktiziert, welche in einer dicken Bleihuelle steckten die sich auf einer Seite oeffnen lies. In der DDR wurde Cobalt-60 auch zur Strahlensterilisation z.B. von Zwiebeln, Gefluegel und Eiern angewendet.
Zur Gefaehrdung and den GUeSTen: Meine Meinung ist, das aufgrund des relativ hohen Abstandes zur Strahlenquelle, und der geringen Exposure-Zeit (wenn man 10km/h Geschwindigkeit und einen Oeffnungswinkel von 10 Grad annimmt war das nicht mal eine Sekunde) keine Gefaehrdung der Personen bestand - auch bei regelmaessiger Ueberquerung. Es waere was anderes wenn die Personen ueber laengere Zeit ueber den geoeffneten Strahler gestanden haette - z.B. bei Stau.

(3) Auch andere Laender nutzen diese Moeglichkeit zur Durchleuchtung auch schon laenger, hier z.B. ein Bild vom Uebergang an der Peace-Bridge in Buffalo, N.Y., USA. Fahrer und (legale) Passagiere mussen da Fahrzeug vor der Durchleuchtung verlassen.
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon augenzeuge » 19. Dezember 2014, 17:50

Wird sicher nicht nur Karnak interessieren..... [blush]

SPIEGEL-Reporter Hans Halter über die radioaktiven Grenzkontrollen der DDR

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13687249.html

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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon karnak » 19. Dezember 2014, 18:12

[flash] Bitte nicht schon wieder. Und ein Oberst ist mit Sicherheit nicht in die zweite Etage des Gebäudes DP III Vorkontrolle Ausreise gestiegen, das weiß ich nun genau. Es waren immer 3 oder vier Mann, die haben in Schichten gearbeitet und ich kannte sie fast alle persönlich aus langjähriger ab und an Zusammenarbeit. Wurden aus allen möglichen Bereichen gestellt, OLZ usw.Nach welchen Kriterien ausgewählt, dass weiß ich nicht. Das die dort saßen und mit irgendeiner Technik nach Schleusungen suchten, dass wusste an der Güst jeder Passkontrolleur. Musste er wissen, denn die lösten die Maßnahme" Lenker absolut" aus(warum das gerade so genannt wurde,keine Ahnung, aber das MfS hatte einen Hang für"lustige"Namen, ich war ja auch Elster 413 [flash] ) und dann musste das betreffende Fahrzeug aus dem Reisestrom gefischt werden um es mir zu zuführen. [grin]
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon SkinnyTrucky » 19. Dezember 2014, 20:59

augenzeuge hat geschrieben:Der Abbau der Strahleneinrichtungen erfolgte teilweise schon einige Wochen vor der Grenzöffnung. Die letzte Demontage fand am 9. November 1989 kurz vor der Grenzöffnung statt. Der Abbau vor dem Mauerfall erklärt sich u.a. aus der Ausreisemöglichkeit von DDR-Bürgern über die CSSR.


augenzeuge hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:Wurden die Gammakanonen nicht schon kurz vor dem Mauerfall entfernt in Drewitz....Kristian, wie war das damals....????


Nein, kurz danach....


Nun Jörg, danke das du den Thread noch mal hochgeholt hast, ich hatte ihn ja noch in Erinnerung als ich die Frage nach dem Abbau an Kristian stellte....wie war das denn nun, wann wurde die letzte Gammakanone entfernt von der Güst in Drewitz.... [ich auch]


groetjes

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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon karnak » 19. Dezember 2014, 22:09

Ich meine es gab keine und das Entfernen der Technik habe ich nicht mehr so mitbekommen,ich habe mich da schon um meine Zukunft gekümmert
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon augenzeuge » 19. Dezember 2014, 23:10

karnak hat geschrieben:Ich meine es gab keine und das Entfernen der Technik habe ich nicht mehr so mitbekommen,ich habe mich da schon um meine Zukunft gekümmert


Ich weiß was du mit der Wärmetechnik gesagt hast. Technisch ist mir das allerdings nicht plausibel. Und ich tue mich schwer, die ganzen Aussagen zur Gammatechnik als Humbug abzutun.
Zu viele haben das bestätigt, auch dein alter Boss B. würde dann Unsinn erzählen. Das glaub ich nicht.
Sorry.

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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon karnak » 19. Dezember 2014, 23:20

Eigentlich bin ich auch nicht mehr so sicher,es gibt für beide Varianten Hinweise und für und wieder. Und der Behrendt war nun mal stellv. Passkontrolle,vordergründig für Abfertigung zuständig,was er dann zu dieser Problematik wissen musste und gesagt bekam weiß ich nicht. Wissen dazu musste er für seinen Job jedenfalls eigentlich nichts.
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon karnak » 20. Dezember 2014, 11:02

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ich meine es gab keine und das Entfernen der Technik habe ich nicht mehr so mitbekommen,ich habe mich da schon um meine Zukunft gekümmert


Ich weiß was du mit der Wärmetechnik gesagt hast. Technisch ist mir das allerdings nicht plausibel. Und ich tue mich schwer, die ganzen Aussagen zur Gammatechnik als Humbug abzutun.
Zu viele haben das bestätigt, auch dein alter Boss B. würde dann Unsinn erzählen. Das glaub ich nicht.
Sorry.

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Besser wäre vielleicht, es haben schon sehr viele darüber erzählt.Und mein Problem ist bei diesen Erzählungen zu diversen Themen, dass sich so einige mit dem beißen was ich kenne, bei vielen Dingen weiß ich sogar zu 100%,dass die Geschichten nicht stimmen. Auch bei der Gammakanone ergeben sich für mich Ungereimtheiten die sich mit meinem Kenntnisstand beißen. Die Dinge und Zusammenhänge habe ich hier schon ausführlich erläutert.
Das größte Problem für mich, auf Fotos von Marienborn in diesem Bereich ist dieser ominöse Torbogen zu sehen. Der hatte eindeutig etwas mit dieser Technik zu tun. Es gab den auch in Stolpe, dort war er schon gebaut,aber noch nicht mit irgendeiner Technik ausgestattet. Auf Grund einer Sicherheitslücke hatte ich mal Gelegenheit dort hoch zu steigen und mir das Innere anzusehen.Es war erkennbar,dass dort Technik eingebaut werden sollte die mittels einer Klimaanlage gekühlt werden musste.
Das nächste Problem für mich, in Drewitz wurde mit Sicherheit mit irgendeiner Technologie gearbeitet,NUR diesen merkwürdigen Torbogen gab es dort nicht.Nach meiner Kenntnis dürfte es die einzige Strassengüst gewesen sein wo es diesen nicht gab. Eingesetzt wurde diese Technologie nur an Güsten über die spezifischerTransit, also WB BRD lief, woanders hätte sie keinen Sinn gemacht,wäre eine Personenschleusung nicht möglich gewesen.
Meine einzige logische Erklärung warum es in Drewitz diesen Torbogen nicht gab, es wurde mit 2 verschiedenen Technologien gearbeitet,von mir aus einer 1. und einer 2.Generation.
Ich weiß nämlich, dass der Westen gewittert hat,dass man an den Güsten mit einer neuartigen Technik zur Verhinderung von Schleusungen arbeitet. Wenn man nun dort mit radioaktiver Strahlung gearbeitet hat, wäre es im Rahmen einer Transitfahrt ein leichtes gewesen das nachzuweisen. Mit Sicherheit eine Horrorvorstellung für die DDR,man wäre international vorgeführt worden. So gesehen kann es sein,dass man sich hat etwas einfallen lassen um einen Nachweis unmöglich zu machen, eben mittels Wärmebildkameratechnologie, die wäre nicht nachweisbar gewesen. So gesehen, es könnte sein beide Meinungen sind richtig.
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon Dr. 213 » 20. Dezember 2014, 13:10

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ich meine es gab keine und das Entfernen der Technik habe ich nicht mehr so mitbekommen,ich habe mich da schon um meine Zukunft gekümmert


Ich weiß was du mit der Wärmetechnik gesagt hast. Technisch ist mir das allerdings nicht plausibel. Und ich tue mich schwer, die ganzen Aussagen zur Gammatechnik als Humbug abzutun.
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Besser wäre vielleicht, es haben schon sehr viele darüber erzählt.Und mein Problem ist bei diesen Erzählungen zu diversen Themen, dass sich so einige mit dem beißen was ich kenne, bei vielen Dingen weiß ich sogar zu 100%,dass die Geschichten nicht stimmen. Auch bei der Gammakanone ergeben sich für mich Ungereimtheiten die sich mit meinem Kenntnisstand beißen. Die Dinge und Zusammenhänge habe ich hier schon ausführlich erläutert.
Das größte Problem für mich, auf Fotos von Marienborn in diesem Bereich ist dieser ominöse Torbogen zu sehen. Der hatte eindeutig etwas mit dieser Technik zu tun. Es gab den auch in Stolpe, dort war er schon gebaut,aber noch nicht mit irgendeiner Technik ausgestattet. Auf Grund einer Sicherheitslücke hatte ich mal Gelegenheit dort hoch zu steigen und mir das Innere anzusehen.Es war erkennbar,dass dort Technik eingebaut werden sollte die mittels einer Klimaanlage gekühlt werden musste.
Das nächste Problem für mich, in Drewitz wurde mit Sicherheit mit irgendeiner Technologie gearbeitet,NUR diesen merkwürdigen Torbogen gab es dort nicht.Nach meiner Kenntnis dürfte es die einzige Strassengüst gewesen sein wo es diesen nicht gab. Eingesetzt wurde diese Technologie nur an Güsten über die spezifischerTransit, also WB BRD lief, woanders hätte sie keinen Sinn gemacht,wäre eine Personenschleusung nicht möglich gewesen.
Meine einzige logische Erklärung warum es in Drewitz diesen Torbogen nicht gab, es wurde mit 2 verschiedenen Technologien gearbeitet,von mir aus einer 1. und einer 2.Generation.
Ich weiß nämlich, dass der Westen gewittert hat,dass man an den Güsten mit einer neuartigen Technik zur Verhinderung von Schleusungen arbeitet. Wenn man nun dort mit radioaktiver Strahlung gearbeitet hat, wäre es im Rahmen einer Transitfahrt ein leichtes gewesen das nachzuweisen. Mit Sicherheit eine Horrorvorstellung für die DDR,man wäre international vorgeführt worden. So gesehen kann es sein,dass man sich hat etwas einfallen lassen um einen Nachweis unmöglich zu machen, eben mittels Wärmebildkameratechnologie, die wäre nicht nachweisbar gewesen. So gesehen, es könnte sein beide Meinungen sind richtig.


Da legt dich dein Gehirn regelmäßig rein, weil es die eingefahrenen Wege einfach nicht verlassen kann.

Und da ist schon ein schönes Beispiel, denn warum sollte es Personenschleusungen nur im Transit BRD/WB gegeben haben ?
Als ich 1985 die DDR über den Fährhafen Warnemünde flüchtig wurde, sah ich durch mein kleines Guckloch in der LKW- Plane
auf der Rampe zum Schiff eine Art Betonklotz mit quadratischen Öffnungen so wie Schießscharten.
Ich schwöre, daß mir damals in jener Nacht sofort der Gedanke an eine Durchstrahlungstechnik gekommen war.
So abwegig war der Einsatz solcher Technik also doch nicht. Und dieses schon damals, ohne mit dem Wissen von heute.
Vor ein paar Jahren erklärte mir ein ehem. Seeman von eben dieser Fährlinie, es waren nur Blechhäuser für das Heben und Senken der Verladerampe.

Man kann sich also leicht täuschen, wenn man die eigenen Erfahrungen nicht mit einer gehörten Geschichte in Übereinstimmung bringen kann.

Grüße
vom Selbstschleuser Dr. 213
Das größte Landraubtier der Neuzeit ist DER Bär.
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon augenzeuge » 20. Dezember 2014, 13:15

karnak hat geschrieben:Mit Sicherheit eine Horrorvorstellung für die DDR,man wäre international vorgeführt worden.


Der Checkpoint Charlie hatte auch diese Technik. Fast immer wo Radioaktivität im Spiel ist, muss man kühlen. Und wer nutzte den Übergang? Alliierte und Diplomaten....die eh alle Freiheiten hatten, warum tat man das? Weil die gern Leute schmuggelten? Das waren doch nur Einzelfälle. Nee, der DDR war das egal. Die DDR hätte zunächst erstmal alles abgestritten, wie immer.

Schau dir das Video oben mit Behrend an, da hat man eigentlich kaum noch Fragen. Natürlich gab es einen Übergang, schau dir das Bild oder Video an, das ist er! Schon vergessen? [flash]

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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon HPA » 20. Dezember 2014, 13:29

Also die üblichen Strahler( Cäsium 137 oder Cobalt60) muss man bestimmt nicht kühlen oder klimatisieren.Eher die dazugehörige Auswertetechnik.
Mobil wurden ja solche Gerätschaften eben gerade wegen des einfachen Aufbaus auch in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung eingesetzt. Die Handhabung ist aber eben nicht gerade banal so dass man heute eher auf andere Methoden zurückgreift.
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon augenzeuge » 20. Dezember 2014, 13:39

HPA hat geschrieben:Also die üblichen Strahler( Cäsium 137 oder Cobalt60) muss man bestimmt nicht kühlen oder klimatisieren.Eher die dazugehörige Auswertetechnik.


Ich denke, einige Detektoren benötigen Kühlung. Aber ich bin kein Experte....ich kann mir vorstellen, dass man auch an die Sommermonate gedacht hat.... [wink]

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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon HPA » 20. Dezember 2014, 15:27

Ich hab das bis jetzt auch nur einmal mitgemacht. War eine periodische (aller 1200 hrs) Rissprüfung am Stahlrohrholm eines historischen Flugzeugs in der Schweiz.
Die Mannschaft kam extra aus den USA.
Die haben die Röhre auch immer aus sehr sicherer Entfernung gezündet.

Ansonsten ist ja Wirbelstrom und Ultraschall das Wahl der Mittel.
HPA
 

Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon karnak » 20. Dezember 2014, 15:33

augenzeuge hat geschrieben: Und wer nutzte den Übergang? Alliierte und Diplomaten....die eh alle Freiheiten hatten, warum tat man das? Weil die gern Leute schmuggelten?

Natürlich taten die das, zumindest einige wenige gelungenen Fälle wurden bekannt, und zwar weil sie wussten ihnen kann keiner was, sie unterlagen keiner Zollkontrolle wenn sie aus der DDR ausreisten. Für den Rest der Reisenden war der spezifische Transit, also zwischen WB und BRD die einzige Reisekategorie bei der man nicht in den Kofferraum sah, dass machte diese Reisekategorie so "Anfällig" für Personenschleusungen. Zusätzlich hatte das MfS Allierte und Diplomaten natürlich noch unter Verdacht, eben wegen ihrer faktischen Unangreibarkeit. Nur deswegen gab es auch an dieser Güst solch eine Technik. Ob man dann im Falle einer Feststellung in den Kofferraum geschaut hätte ist eine andere Frage, man hätte das sehr weit oben entschieden.
Diese Technik wurde ausschließlich angeschafft um Personenschleusungen festzustellen, für etwas anders war sie nicht vorgesehen, deswegen wurden diese Technik auch nur bei Fahrzeugen in dieser Kategorie eingesetzt oder eben auch bei Diplomaten die keiner Zollkontrolle unterlagen.
Ansonsten habe ich hier nur persönliche Erlebnisse geschildert aus denen ich damals schon Vermutungen gebastelt habe. Genaue Kenntnisse zu der Technik hatte ich nicht. Wie ich schon mal hier geschrieben habe, ich habe mehrere Verdachtskontrollen durchgeführt die auf Grund dieser Technikauslösung,also der Maßnahme" Lenker absolut" durchgeführt wurden. Es waren nie Personen im Kofferraum, zumindest nicht bei meinen Fällen, aber die Kofferräume waren auch nie leer, es waren immer Dinge in diesem bei denen man davon ausgehen konnte, dass sie im Verhältnis zu ihrer nahen Umgebung Wärme abstrahlen. Und die Leute die dieses Technik bedienten wollten immer sehr genau wissen was sich im Kofferraum befand, offensichtlich hat man versucht aus Erfahrungswerten zu lernen.
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon karnak » 20. Dezember 2014, 15:47

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Mit Sicherheit eine Horrorvorstellung für die DDR,man wäre international vorgeführt worden.


Der Checkpoint Charlie hatte auch diese Technik. Fast immer wo Radioaktivität im Spiel ist, muss man kühlen. Und wer nutzte den Übergang? Alliierte und Diplomaten....die eh alle Freiheiten hatten, warum tat man das? Weil die gern Leute schmuggelten? Das waren doch nur Einzelfälle. Nee, der DDR war das egal. Die DDR hätte zunächst erstmal alles abgestritten, wie immer.

Schau dir das Video oben mit Behrend an, da hat man eigentlich kaum noch Fragen. Natürlich gab es einen Übergang, schau dir das Bild oder Video an, das ist er! Schon vergessen? [flash]

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Natürlich hätte man erst mal abgestritten, aber so was wollte man vermeiden, man hat immer versucht mehrere Züge voraus zu denken. Dauerhaft wäre ein Abstreiten sehr unglaubwürdig gewesen, die Beweise zu eindeutig. Wie willst Du nachgewiesene erhöhte Strahlung in einem Bereich einer Güst glaubhaft erklären?
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Re: Gammastrahler an der Innerdeutschen Grenze-die Zusammenfassung an Fakten

Beitragvon augenzeuge » 20. November 2023, 19:44

karnak hat geschrieben:Ich meine es gab keine und das Entfernen der Technik habe ich nicht mehr so mitbekommen,ich habe mich da schon um meine Zukunft gekümmert


Angeblich wurden alle "Strahler" am 9.11.89 tagsüber entfernt. Als die Mauer spät abends fiel, waren sie abgebaut.

Mittlerweile gibt es sogar ein Buch:
https://www.amazon.de/LETZTE-AUFTRAG-Ja ... B0B1126ZXD

AZ [hallo]

P.S.
Fortführung nach 9 Jahren!!!! Pentium mag sowas.
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