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Was ist das?

BeitragVerfasst: 9. Mai 2010, 21:07
von Nordlicht
Ist das ein Stromanschluß?
Im Hintergrund der Dassower See.
img010-1.jpg
img007-1.jpg

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 9. Mai 2010, 21:42
von Rostocker
Hallo Nordlicht!
Das ist kein Starkstrom,das war das GMN=Grenzmeldenetz.Was die Verbindung zu den einzelnen Postenplätzen und der Füst= Führungsstelle herstellte.Praktisch wie eine Telefonleitung.Gruß Rostocker

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 9. Mai 2010, 21:56
von bruno
dafür hat man eine pse (postensprecheinheit) gebraucht,
das war ein telefonhörer mit knopf, strippe und ich glaube
einen bananenstecker dran. man hat sich eingestöpselt, hat auf den
knopf gedrückt, dann hat sich die füst (glocke) gemeldet.
so hat man sich zum beispiel zum dienst angemeldet, man hat seine
postennummer (z.b. die "15") angegeben, hat gesagt das im bereich
alles "ohne" sei und man meldet sich wieder in "x + 120" (120 minuten).

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 9. Mai 2010, 22:23
von karl143
Der Kasten für das GMN ist auch an der B 79 bei dem rekonstruierten Sperranlagen noch vorhanden
und kann dort aus der Nähe besichtigt werden.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 9. Mai 2010, 22:53
von 254Spielregel
PSE (Postensprecheinrichtung)

Hörer (neu) und "Gummiohr" alt

Gruß,254

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 10:22
von Ernest
Nur mal so, als kleine Ergänzung......
1972/73 (bei uns in Döhren) verlief das GMN noch oberirdisch, war also noch nicht erdverlegt.
Es war eine normale Freileitung mit Holzmasten. An bestimmten Masten im Bereich wurde ein Anschluß zum Einstöpseln nach unten verlegt.
Zu der Zeit gab es bei uns nur die einfachen Hörer, hier Gummirohr genannt. Der Ausdruck war uns (noch) nicht geläufig.

Was mich einmal interessieren würde, da sich ja auch die allgemeine Technik veränderte......
Konnte man später vom Führungspunkt feststellen, wenn sich ein Posten mittels Hörer in das GMN einklinkte, also ohne das er sich gleich meldete?
Denn wir haben uns (unerkannt) außerhalb der Meldezeit meist nur eingeklinkt, um intern mitzubekommen, was so gesprochen wurde, um eventuell zu hören, wo sich die Kontrollstreife gerade befand, aber auch um "angepiept" zu werden, falls wir eingeschlafen waren und den Zeitpunkt des Anrufens verpaßten. Nur wie gesagt, daß wir am Netz hingen wurde halt nicht bemerkt.

Gruß
Herbert

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 10:27
von Feliks D.
Gute Frage von Ernest und gleich als Ergänzung dazu noch eine von mir.

In der DDR wurde ja viel Wert auf Geheimhaltung gelegt, gab es eine entsprechende Absicherung des GMN oder hätte dort auch der "Feind" durch irgendwelche Maßnahmen mithören können?

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 10:37
von karl143
Hallo Wolle1978,
ein ganz eindeutiges Nein. Das GMN war ein Leitungbezogenes Netz, man hätte sich schon direkt an der Leitung anklemmen müssen,
um da etwas mitzubekommen. Die Leitungen, bzw. Anschlußdosen waren eigentlich immer in entsprechendem Abstand zur Grenze,
sodaß ein Mißbrauch absolut ausgeschlossen war.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 10:50
von Rostocker
wolle1978 hat geschrieben:Gute Frage von Ernest und gleich als Ergänzung dazu noch eine von mir.

In der DDR wurde ja viel Wert auf Geheimhaltung gelegt, gab es eine entsprechende Absicherung des GMN oder hätte dort auch der "Feind" durch irgendwelche Maßnahmen mithören können?

Das ging nicht,dann hätte der Feind erst einmal über die Sperranlagen rüber müssen.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 11:21
von Theo 85/2
Ernest hat geschrieben:Nur mal so, als kleine Ergänzung......
1972/73 (bei uns in Döhren) verlief das GMN noch oberirdisch, war also noch nicht erdverlegt.
Es war eine normale Freileitung mit Holzmasten. An bestimmten Masten im Bereich wurde ein Anschluß zum Einstöpseln nach unten verlegt.
Zu der Zeit gab es bei uns nur die einfachen Hörer, hier Gummirohr genannt. Der Ausdruck war uns (noch) nicht geläufig.

Was mich einmal interessieren würde, da sich ja auch die allgemeine Technik veränderte......
Konnte man später vom Führungspunkt feststellen, wenn sich ein Posten mittels Hörer in das GMN einklinkte, also ohne das er sich gleich meldete?
Denn wir haben uns (unerkannt) außerhalb der Meldezeit meist nur eingeklinkt, um intern mitzubekommen, was so gesprochen wurde, um eventuell zu hören, wo sich die Kontrollstreife gerade befand, aber auch um "angepiept" zu werden, falls wir eingeschlafen waren und den Zeitpunkt des Anrufens verpaßten. Nur wie gesagt, daß wir am Netz hingen wurde halt nicht bemerkt.

Gruß
Herbert





Nein,man konnte dies nicht feststellen, erst wenn man sich meldete. Das einstöpseln selbst war von der Führungsstelle nicht zu bemerken.

Theo 85/2

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 11:38
von 254Spielregel
wolle1978 hat geschrieben:Gute Frage von Ernest und gleich als Ergänzung dazu noch eine von mir.
In der DDR wurde ja viel Wert auf Geheimhaltung gelegt, gab es eine entsprechende Absicherung des GMN oder hätte dort auch der "Feind" durch irgendwelche Maßnahmen mithören können?


Na ja, also wenn man ganz übel denkt, hätte theoretisch der "vom rechten Glauben etwas abgekommene" K-GSi über seine HSS-16 (Hauptsprechstelle) seinem Posten an der Linie auch eine Verbindung direkt zur "Tante im Westen" via Telefonnetz im "Selbstwählferndienst" herstellen können. Auch wenn das ein wenig weit gedacht ist und man dazu Kenntnis der Netze und Vorwahlen hätte haben müssen [zunge]
Also eine Verbindung wäre zumindest theoretisch wohl möglich gewesen.

Gruß,254

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 12:18
von Ernest
Theo 85/2 hat geschrieben:Nein,man konnte dies nicht feststellen, erst wenn man sich meldete. Das einstöpseln selbst war von der Führungsstelle nicht zu bemerken.
Theo 85/2


Na dann war es ja nicht anders, als zu meiner Zeit.
Die Frage kam mir nur in den Sinn, weil wir oftmals "auf Empfang" waren, weil wir ein Nickerchen machen wollten und hätten wir die Anrufzeit verschlafen, wären wir angepiepst wurden. Das kam ja oft genug vor, obwohl wir im Laufe der Zeit eine "innere Uhr" hatten und vorher wach wurden.
Nur so konnte man immer sagen, wir haben gerade "gehandelt" und waren unterwegs. Hätte der Führungspunkt jedoch gesehen, daß man die ganze Zeit am GMN hing, wäre ja diese Ausrede sinnlos.

Kam oft vor, die Kontrolle war durch, man hatte also die nächsten 6-7 Stunden Ruhe, da sind wir dann erst mal zum Waldbad "gezogen" und haben dort versteckt der Musik vom Jugendtanz gelauscht. Oder sind anderweitig auf "Exkursion" gegangen. Gemeldet hatten wir uns dann vom nächstmöglichen Anschluß, aber fernab unseres Postenbereiches. Hätte es da irgendeine Kontrollmöglichkeit seitens des Führungspunktes gegeben, wäre so etwas unmöglich gewesen.

Aber es ist gut zu hören, daß es Jahre später solche Kontrollmöglichkeiten auch nicht gab. Somit lag ja ne sinnvolle Freizeitgestaltung auch drin. [grins]

Was das GMN betrifft, von "drüben" zwar nicht beeinflußbar, aber trotzdem allgegenwärtig. [flash] Wir hatten je nach Wetterlage von keinen, über miesen, bis mittelmäßig-prächtigen Empfang des Deutschlandfunks. War immer ganz unterschiedlich. Einige Bastelfreaks hatten im Hörer noch einen Transistor dazwischen gesetzt, um den Empfang zu verbessern. Nur dazu reichte mein Wissen nicht aus, zum anderen hatte ich ja mein Kosmos, meine Miniradio.
Aber ich glaube, das war nur möglich, weil wir noch Freileitungen hatten. Die Älteren werden das von damals vielleicht auch noch kennen.

Gruß
Herbert

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 12:56
von karl143
254Spielregel hat geschrieben:
wolle1978 hat geschrieben:Gute Frage von Ernest und gleich als Ergänzung dazu noch eine von mir.
In der DDR wurde ja viel Wert auf Geheimhaltung gelegt, gab es eine entsprechende Absicherung des GMN oder hätte dort auch der "Feind" durch irgendwelche Maßnahmen mithören können?


Na ja, also wenn man ganz übel denkt, hätte theoretisch der "vom rechten Glauben etwas abgekommene" K-GSi über seine HSS-16 (Hauptsprechstelle) seinem Posten an der Linie auch eine Verbindung direkt zur "Tante im Westen" via Telefonnetz im "Selbstwählferndienst" herstellen können. Auch wenn das ein wenig weit gedacht ist und man dazu Kenntnis der Netze und Vorwahlen hätte haben müssen [zunge]
Also eine Verbindung wäre zumindest theoretisch wohl möglich gewesen.

Gruß,254


Rein technisch wäre das wohl möglich gewesen. Ein FuG7b an das GMN und dann Verbindung zur Abteilung. Und um Funkdrahtzur Tel. Nr. der Tante.
Wäre zwar nicht im Selbstwähldienst aber hätte geklappt. Fundkdratgespräche kamen öfters bei Grenzstreifen mal vor.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 13:19
von Feliks D.
Danke für die Info

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 10. Mai 2010, 21:32
von Nordlicht
Danke für die Infos und besonders auch die Geschichten drumherum [crazy]

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 11. Mai 2010, 07:53
von Grete85
Hallo zusammen,
was mir noch zum GMN-Erdkabel einfällt, bei uns in der Rhön war die Deutsche Post im Bereich Andenhausen eine geraume Zeit dabei neue Erdkabel zu verlegen. Dabei kam ein mehradriges "Blei"ummanteles Kabel zum Einsatz.(Liegt übrigens heut noch da!) Und das alles wegen der Abhörsicherheit. Nachteil war nur, wenn das Kabel gebrochen ist oder undicht wurde, hatte man dieses Brummen im Hörer.

Gruß Grete

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 11. Mai 2010, 17:35
von Stabsfähnrich
Grete85 hat geschrieben:Hallo zusammen,
was mir noch zum GMN-Erdkabel einfällt, bei uns in der Rhön war die Deutsche Post im Bereich Andenhausen eine geraume Zeit dabei neue Erdkabel zu verlegen. Dabei kam ein mehradriges "Blei"ummanteles Kabel zum Einsatz.(Liegt übrigens heut noch da!) Und das alles wegen der Abhörsicherheit. Nachteil war nur, wenn das Kabel gebrochen ist oder undicht wurde, hatte man dieses Brummen im Hörer.

Gruß Grete


genau, jetzt wo Du es sagst. Auch bei uns im GA (Grenzabschnitt) wurden die Kabel im Jahr 1984 erneuert. Diese waren nicht wie normale FM Kabel platikummantelt, sondern hatten einen matt-grauen Mantel. Die Enden der Kabel waren nach dem Verlegen vergossen. Die Vergußmasse wurde vor dem Anschluss entfernt. So weit wie mir noch einfällt, war dieses Kabel aber nicht nur fürs GMN. Es war auch teilweise Kabel für den Grenzzaun (Grenzsignalzaun= GSSZ) sowie eine Ortsbatterie Leitung (OB) sowie im weiteren eine Leitung für die s.g. "Eulen" an den Gassentoren. Gleichzeitig sollen noch unbeschaltete Leitungen vorhanden gewesen sein, an welche z.B. ein FF 63 (Feldfernsprecher) angeschlossen werden konnte.
Zu Zeiten des "Gummiohr" hörte der KGSi auf der Führungsstelle, nachdem der jeweilige Posten sich eingestöpselt hatte, ein knacken im Lautsprecher der Sprechanlage.........und meistens auch - wenn sich das Postepaar unterhielt - Stimmen. Dies war dadurch bedingt, dass das "Gummiohr" gleichzeitig zum sprechen und hören geeignet war. Erst mit Einführung der PSE (Postensprecheinrichtung) war dieses Manko behoben. Dafür hatte die PSE auch einen Nachteil............naja Nachteil. Nach dem öffnen der PSE (die Schrauben waren mit Plastikeinsätze gesichert) waren links und rechts auf der Leiterplatte zwei Zehnerdioden mit Kühlblech montiert. Jeder Grenzer hatte eine s.g. Spickschnur..............bestehend aus leichtem Feldkabel, welches auf ein Holzbrett aufgewickelt war. Da die Spickschnur nie ganz abgewickelt war, entstand eine Spule. Die beiden Kühlkörper im Hörer wurden gegen Erde geleitet. Die Elektronik im Gerät wirkte nun wie ein Detektorempfänger. Wenn dann noch in Reichweite ein Funksendeturm vorhanden war, konnte man zumindest in unserem GA --- AFN - den Soldatensender hören. Nachteil war, dass man zum Hören des illegalen Senderempfangs die Ruftaste drücken mußte. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wußte ---- alle konnten gleichfalls über PSE und HSS mithören. Und was noch härter war, dier GSSZ war außer Betrieb. Zumindest dann wenn man eine Sprechstelle erwischt hatte, wo der GSSZ aufgeschaltet war. Noch ein Nachteil war, dass bei Kontrollen der PSE sofort die Einstichstellen an der Plastikverblombung festgestellt wurden und somit zumindest eine Manipulation an der PSE angenommen wurde.
Die Verbindung von GMN mit dem Telefonnetz funktionierte erst mit Einführung des U700 Funksystems bei den Grenztruppen. Dies war dadurch bedingt, dass es vorher kein vergleichbares System bei dem GT gab. Dass heißt nicht, dass es dieses System Draht/Funk FUNK/Draht nicht schon vorher gab. Das System U600 - überwiegend bei der Deutschen Volkspolizei (DVP) - verwendet, konnte dies schon. Die Entwicklung des U700 System, war nicht nur beschränkt auf die Verwendung als Funksystem, nein auch zur drahtlosen Einwahl ins OB-Netz der damaligen Deutschen Post. Es gab jedoch keine Direkteinwahl - und schon gar nicht mit einem FuG 7a oder FuG 7b [smile] . Letzt genannte waren bei den GT nun wirklich nicht vorhanden. Es gab aber Möglichkeiten, dass der BGS/GZD Gespräche über GMN mit hören konnten. An der Grenze erfolgten im Rahmen von Abkommen DDR/BRD s.g. Gebietsaustausche. mit anderen Worten.......wir wollen diese Gebiet, ihr bekommt dieses Gebiet. In den meisten Fällen erfolgten die Wechsel gegen 00:00 Uhr. Problem war, dass auf Seiten der DDR ein Rückbau - Verlegung der vorderen Sperrelemente - erfolgte. In einem mir bekannten Fall - wurde im Jasauer Sack bei einer solchen Aktion, zwar die Sprechstelle demontiert, jedoch vergessen die entsprechenden Kabel beim nächsten Knotenpunkt ab zu klemmen.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 11. Mai 2010, 18:01
von karl143
Stabsfähnrich hat geschrieben: In den meisten Fällen erfolgten die Wechsel gegen 00:00 Uhr. Problem war, dass auf Seiten der DDR ein Rückbau - Verlegung der vorderen Sperrelemente - erfolgte. In einem mir bekannten Fall - wurde im Jasauer Sack bei einer solchen Aktion, zwar die Sprechstelle demontiert, jedoch vergessen die entsprechenden Kabel beim nächsten Knotenpunkt ab zu klemmen.


Mensch Stabsfähnrich,
das hat aber bestimmt keiner im Westen vermutet. Das wäre ja was gewesen [grins]

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 11. Mai 2010, 18:17
von Stabsfähnrich
karl143 hat geschrieben:
Stabsfähnrich hat geschrieben: In den meisten Fällen erfolgten die Wechsel gegen 00:00 Uhr. Problem war, dass auf Seiten der DDR ein Rückbau - Verlegung der vorderen Sperrelemente - erfolgte. In einem mir bekannten Fall - wurde im Jasauer Sack bei einer solchen Aktion, zwar die Sprechstelle demontiert, jedoch vergessen die entsprechenden Kabel beim nächsten Knotenpunkt ab zu klemmen.


Mensch Stabsfähnrich,
das hat aber bestimmt keiner im Westen vermutet. Das wäre ja was gewesen [grins]


Ja Karl, es geschahen manchmal Dinge.......................wo jetzt das Thema GMN hier aufgekommen ist, kommen auch die Erinnerungen. Der Jasauer Sack lag ja zu Zeiten der Kp.-Sicherung im Bereich der dritten GK. Da die Trennungslinie zur zweiten nicht allzu weit war, mußte der feindwärts gesehene Posten links der zwooten GK in den Bereich der dritten GK zeitweise umsetzen, mit dem Auftrag "gegnerische Kräfte an der Staaatsgrenze aufzuklären". Ich glaube mich noch trübe zu erinnern, dass bei feindwärtigen (Feindwärts) Einsätzen die GAKl der dritten GK die Kabel besonders - nun schon feindwärts gelegen - beobachten mußten. In einer Nacht und Nebelaktion wurde das Kabel erst unterbrochen ( auf Höhe Bankett) und der noch verbliebene Rest zurück gezogen. Die Aktion wurde jedoch nur zum Teil durchgeführt, da sich vermutlich die Kabelenden in den oder die Kabelsteine (Kabelformstein) verhedderten. Ein komplettes Zurückziehen war nicht möglich.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 16. Juni 2010, 05:22
von student
Uns wurde immer eingeschärft (als das GMN noch als Freileitungsgestänge existierte), daß in jedem Falle strengste Gesprächsdisziplin herrschen müßte, weil es möglich sei, sich auch aus einiger Entfernung induktiv an das GMN anzukoppeln ...

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 16. Juni 2010, 07:03
von CaptnDelta
student hat geschrieben:Uns wurde immer eingeschärft (als das GMN noch als Freileitungsgestänge existierte), daß in jedem Falle strengste Gesprächsdisziplin herrschen müßte, weil es möglich sei, sich auch aus einiger Entfernung induktiv an das GMN anzukoppeln ...
Hat man euch auch gesagt wie weit diese Entfernung haette sein sollen?

-Th

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 16. Juni 2010, 19:10
von Zermatt
Grenzmeldenetz-kommt einem vor wie aus der Steinzeit.Heute würden die GT,würde es die Grenze noch geben,wohl ein schnittiges Handy benutzen-oder so was in der Art...

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 16. Juni 2010, 21:44
von Stabsfähnrich
Zermatt hat geschrieben:Grenzmeldenetz-kommt einem vor wie aus der Steinzeit.Heute würden die GT,würde es die Grenze noch geben,wohl ein schnittiges Handy benutzen-oder so was in der Art...


ganz so würde ich dass nicht sehen. Für den damaligen Stand der Technik, erfüllte das GMN (Grenzmeldenetz) die Ansprüche auf eine Nachrichtenübermittlung. Das Grenzmeldenetz wurde beginnend ab den 80`iger Jahren weiter ausgebaut. Dazu gehörte u.a. das Verlegen von neuen abgeschirmten Kabeln, die Einführung der neuen Postensprecheinrichtung (PSE) u.a.. Alleine die Möglichkeiten welche die HSS 16 (Hauptsprechstelle) leisten konnte. Diese Entwicklung betraf auch die Funktechnik - hier insbesondere bei den Grenztruppen. Ab ca. 1984 erfolgte die Einführung der U700 Funktechnik von RFT. Ab ca. 1990 sollten neue Funkgeräte der Serie Tesla PR 35 eingeführt werden, welche über eine Sprachverschlüsselung verfügten. Mit dem U700 Funksystem war neben dem normalen Funkverkehr auch die drahtlose Nachrichtenverbindung in öffentliche Netze möglich ja sogar drahtloser Telexverkehr. Und das ist keine Teorie. Auf jeder FüSt waren die erforderlichen Geräte vorhanden.

Um mal bei der Funktechnik zu bleiben. Das was das U700 System leisten konnte, kann die heute noch vorhandene analoge Funktechnik bei den BOS Kräften nicht leisten. Was die Baugröße der Technik angeht...............nehmen sich ein UBS 722 C mit Bedienteil vom damaligen Kombinat RFT nicht viel mit den noch heute verwendeten FuG 7a Geräten der Firmen Telefunken oder Siemens.

So und nun, könnt ihr mich wieder steinigen, nur weil ich Ost mit Westtechnik verglichen habe und die Osttechnik auch noch in der Funktionalität lobe.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 16. Juni 2010, 22:26
von Mike59
Stabsfähnrich hat geschrieben:
Zermatt hat geschrieben:Grenzmeldenetz-kommt einem vor wie aus der Steinzeit.Heute würden die GT,würde es die Grenze noch geben,wohl ein schnittiges Handy benutzen-oder so was in der Art...


ganz so würde ich dass nicht sehen. Für den damaligen Stand der Technik, erfüllte das GMN (Grenzmeldenetz) die Ansprüche auf eine Nachrichtenübermittlung. Das Grenzmeldenetz wurde beginnend ab den 80`iger Jahren weiter ausgebaut. Dazu gehörte u.a. das Verlegen von neuen abgeschirmten Kabeln, die Einführung der neuen Postensprecheinrichtung (PSE) u.a.. Alleine die Möglichkeiten welche die HSS 16 (Hauptsprechstelle) leisten konnte. Diese Entwicklung betraf auch die Funktechnik - hier insbesondere bei den Grenztruppen. Ab ca. 1984 erfolgte die Einführung der U700 Funktechnik von RFT. Ab ca. 1990 sollten neue Funkgeräte der Serie Tesla PR 35 eingeführt werden, welche über eine Sprachverschlüsselung verfügten. Mit dem U700 Funksystem war neben dem normalen Funkverkehr auch die drahtlose Nachrichtenverbindung in öffentliche Netze möglich ja sogar drahtloser Telexverkehr. Und das ist keine Teorie. Auf jeder FüSt waren die erforderlichen Geräte vorhanden.

Um mal bei der Funktechnik zu bleiben. Das was das U700 System leisten konnte, kann die heute noch vorhandene analoge Funktechnik bei den BOS Kräften nicht leisten. Was die Baugröße der Technik angeht...............nehmen sich ein UBS 722 C mit Bedienteil vom damaligen Kombinat RFT nicht viel mit den noch heute verwendeten FuG 7a Geräten der Firmen Telefunken oder Siemens.

So und nun, könnt ihr mich wieder steinigen, nur weil ich Ost mit Westtechnik verglichen habe und die Osttechnik auch noch in der Funktionalität lobe.


---------------------------------------
Danke, war mal ein klares Wort.

Ich verbeuge mich vor dir.

Mike59

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 17. Juni 2010, 00:05
von karl143
Nur mal zur Erläuterung: Die Entwicklung des FuG 7b wurde in Deutschland von mehreren Unternehmen in einer Entwicklungsgruppe durchgeführt.
Zu dieser Zeit war das Gerät von der Leistung und dem Gebrauchsumfang führend. Neben den verschiedenen Möglichkeiten im Kfz oder Krad, bzw. als Feststation war das Gerät innerhalb von Minuten per Einstellung als eine Relaisstation verwendbar. Die ersten Geräte wurden damals jahrelang von der Firma SEL (Standard Electric Lorenz) gefertigt und sind noch heute im Einsatz (erkennbar auf der Oberseite an dem SEL Emblem). Später erst wurden dann auch FuG 7b , bzw. die 2er Ausführung von Telefunken und noch später dann von Bosch gebaut. Dies geschah, als Bosch von Telefunken die gesamte Funksparte übernommen hatte und zum Beispiel auch das FuG10 herstellte. Das FuG9 wurde ausschließlich von SEL hergestellt, Telefunken vertrieb diese Geräte aber mit eigenem Typenschild. Dies Gerät war praktisch das Gegenstück zum 7er, es bediente den 2m Bereich. Beim BGS von den Zügen zur Hundertschaft, bzw. von den Hundertschaften zur Abteilung, je nach Lage. Auch das FuG9 war sehr vielseitig und auch schnell als Relaisstation einsetzbar. Wenn jetzt hier Geräte mit denen von RFT verglichen werden, muß berücksichtigt werden, das FuG7 und 9 bereits seit Ende der 60er Jahre im Einsatz waren. Und sie waren flächendeckend vorhanden, bei allen festen und mobilen Stationen.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 17. Juni 2010, 01:00
von Stabsfähnrich
..................was beim FuG 7 Minuten dauerte, war im Osten in Sekunden erledigt und dies schon mit dem U 300 und dann mit dem U 600 System von RFT. Das U 600 System hatte bereits Einzel- und Gruppenruf sowie eine Funk-Draht, Draht-Funk Verbindung. Der Einsatz des U 300 System war relativ beschränkt. Der Einsatz des U 600 System erfolgte als UFT und UBS für Fuß-, Krad-, Motstreifen sowie in stationären als auch in mobilen Führungsstellen und Stäben. Fand aber auch bei der Deutschen reichsbahn und anderen Institutionen Verwendung.
Während die Einsatzkräfte jenseits der Elbe ihre Telefunken, SEL und sonstigen Geräte nur zu Lande einsetzten, wurde das U 700 System von RFT zu Lande, zur Luft und auch zur See eingesetzt.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 17. Juni 2010, 07:44
von karl143
Hallo Stabsfähnrich,
ich will doch garnicht in irgendeiner Form die RFT Geräte schlechtreden. Aber ab wann waren die flächendeckend im Einsatz? Das Umschalten auf eine Relaisstation habe ich mit Minuten bezeichnet. Egal, Minuten Sekunden, das weiß ich nach 30 Jahren auch nicht mehr. Natürlich werden die FuG 7 + 9er Baureihe auch im Luftverkehr (Hubschrauber) eingesetzt. Das ist heute noch so. Das sie im Seeverkehr nicht eingesetzt werden durften liegt daran, das es in der Bundesrepublik schon immer eine besondere Genehmigungsnummer für Sprechfunkgeräte für Seefunk gab. Und für diese Geräte wurde die wohl nicht beantragt.
Die Genehmigungen für die Geräte erteilte in der Bundesrepublik das Bundesamt für Post- und Fernmeldemesen. Die Nummern begannen mit ein oder 2 Buchstaben, Trennstrich und dann einige Ziffern.

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 23. November 2012, 14:05
von Schlutup42
moin moin nordlicht!

super bilder, hast du noch mehr davon?

gruß schlutup

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 26. November 2012, 10:58
von Nordlicht
Moin Schlutuper,
meinst du Fotos speziell von dem Grenzmeldesystem- davon eher nicht - oder allgemein Fotos von der Grenze kurz nach dem Mauerfall?

Re: Was ist das?

BeitragVerfasst: 26. November 2012, 13:21
von Schlutup42
moin moin!

Allgemeine Fotos von der Grenze aus diesem Bereich.
kommst du aus dem Bereich Lübeck?

gruß schlutup