Grenzstreifen - die Grenze in der Literatur u. i. Film

Grenzstreifen - die Grenze in der Literatur u. i. Film

Beitragvon Edelknabe » 18. September 2011, 12:18

Durch Zufall fand ich beim kramen in meinen verstaubten Bücherkisten ein Buch und dachte so bei mir: “Also doch, es gab sie also damals doch, die Literatur für den Leser von 10 Jahren an über die Staatsgrenze der DDR, so hier im Buch speziell über die grüne Grenze.“
Das Buch von Siegfried Dietrich mit dem Titel „Die Nacht der Bewährung“ ist in 3.Auflage im „Der Kinderbuchverlag Berlin -DDR 1976 erschienen zum Preis von 4,80 Mark.

Eine Leseprobe

„Halt! Hörst du es auch?“
„Klingt wie ein Pkw vom Bundesgrenzschutz.“ Leonard nickte. „Gehen wir in Deckung.“ In diesem Augenblick flammten jenseits der Staatsgrenze zwei Scheinwerfer auf. Wie zwei Riesenspeere stachen ihre langen Halogenlichtbündel in die Schlucht hinein. Für einen Augenblick zu spät; denn die Grenzer lagen bereits hinter einem kleinen Felsen.
Gerhard Leonhard schob vorsichtig den Kopf nach vorn und nahm das Nachtglas zur Hand. Er machte den Offizier des Bundesgrenzschutzes schnell aus. „Bohnenstange“, hatten ihn die Grenzer getauft, weil er sich immer so steif bewegte, als habe er einen Stock verschluckt. Bohnenstange stand neben seinem Fahrzeug und beobachtete die Grenzsicherungsanlagen der DDR.
Nach uns kannst du dir die Augen aus dem Kopf gucken und wirst uns dennoch nicht sehen, dachte Leonhard, fingerte das Dienstbuch aus der Tasche und trug das Vorkommnis ein.
Nach einer weile wendete der Pkw, und Bohnenstange fuhr in nordöstlicher Richtung davon.
„Jetzt fährt er zur Hohen Wiese und peilt dort nach unseren Posten“, meinte Leonhards Begleiter.
„Wenn er sie entdeckt“, schmunzelte Gerhard und sprang auf den schmalen Trampelpfad, der durch die Schlucht führte. „Mal sehen, wo die Posten stecken.“
Sie fanden die zwei im Schatten einer uralten Fichte. Der Platz war gut gewählt: das Gelände vor den Grenzern lag im hellen Mondlicht, die Posten selber standen beinahe unsichtbar im Dunkeln.
Der Postenführer meldete. Er meldete auch den „Besuch“ von Bohnenstange mit genauer Uhrzeit.
Leonhard war zufrieden. Er wechselte ein paar Worte mit den beiden und wollte schon weitergehen, als sein Blick auf einen weißen dünnen Draht fiel, der aus der Tasche des Gefreiten lugte.
„ Was ist denn das?“ Leonhards Stimme verhieß Unheil.
„Das?“ Der Postenführer geriet ins Stottern. „Och…. nichts weiter…, bloß so, ein Drahtende.“
Leonhard griff wortlos nach dem Draht und zog daran. Ein Ohrhöreranschluss kam zum Vorschein. Leonhard zog wortlos weiter und hatte den Ohrhörer in der Hand.
„Gib das Radio her, das dazugehört!“
„Wir haben nichts gehört“, beteuerte der Gefreite. „Ich habe das Dings bloß noch einstecken.“
„Das Radio!“ Leonhard streckte die Hand aus. „Etwas schnell, wenn ich bitten darf!“
Der Postenführer nestelte an einer Tasche und zog einen kleinen Taschenempfänger heraus, nicht viel größer als eine Zigarettenschachtel.
„Sie wissen, dass das verboten ist?“
Der Gefreite nickte. Natürlich wusste er es, jeder wusste es, die Befehle waren eindeutig, und die Zugführer wiesen immer wieder darauf hin.
„Und warum nehmen Sie das Radio trotzdem mit?“
„ Es kommt immer mal ein toter Punkt, wo man hundemüde wird“, verteidigte sich der andere. „Da muntert ein bisschen Musik auf.“
„Die Grenzverletzer muntert es ebenfalls auf“, erwiderte Leonhard bissig. „Die marschieren gemütlich in zehn Meter Abstand an ihnen vorüber, während Sie Musik hören.“
Der Postenführer wies auf seinen Begleiter. „Wir sind doch zu zweit.“
Gerhard Leonhard ließ sich in keine weitere Auseinandersetzung ein. „Nach Ablösung können Sie ihr Radio beim Zugführer abholen!“
„ Mach keinen Quatsch!“..beschwor ihn der Postenführer. „Ich bekomme eine Menge Ärger.“
„Wenn einer unbemerkt über die Grenze geht, gibt’s noch viel mehr Ärger.“
Der Postenführer machte einen letzten Versuch. „Du hast recht“, sagte er, „aber wer hat das nicht schon einmal gemacht?“
„Ich zum Beispiel nie“, antwortete Leonhard, „ und außer mir bestimmt noch unzählige andere.“
Er steckte den Empfänger in die Tasche. „Ich habe euch vor der Vergatterung gewarnt, das weißt du.

Ende der Leseprobe

Mir ist noch nicht ganz klar, was dieser Leonhard für einen Dienstgrad in der Erzählung hat…muss erstmal nachlesen und dazu später. Denn ein „übereifriger Uffz“, ein Unteroffizier scheint er nicht zu sein aber auch kein Lolli (Leutnant)?

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Edelknabe » 19. September 2011, 06:33

Frage ins Forum an die ehemaligen DDR-Bürger: Hatte denn Einer in der Kindheit oder Jugend mit ähnlicher Literatur zur Grenze siehe meinen Eingangsbeitrag schon Erfahrung gemacht?
Ich gebe ehrlich zu, ich damals nicht und lesen war eine meiner Leidenschaften.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Bushmaster » 19. September 2011, 13:48

...fällt mir nur eins mit Grenzthematik im weitesten Sinne ein:
"Sheriff Teddy" von Benno Pludra auch aus dem Kinderbuchverlag.

Das spielt wohl im Berlin der 50er Jahre, jedenfalls ist die Grenze noch offen. Wenn ich mich richtig erinnere geht es um eine Familie im Osten, hauptsächlich den Sohn, der einen Bruder hat, der in Westberlin lebt...natürlich das schwarze Schaf der Familie. Es geht also um Grenzgängerei, die trügerischen Verlockungen des Westens und die allegegenwärtige Kriminalität, Schund- und Schmutzliteratur in Form von Comics, alles in allem eine ganz spannende Geschichte mit ziemlich dichter Atmosphäre, die die Abenteuerlichkeit, die Berlin damals für kleine Bengels mit Sicherheit hatte, ganz gut vermittelt - fand ich jedenfalls damals.
Wie gesagt, kein Grenzerbuch, aber hart am Thema.
Kann sein, dass mir das Ganze heute doch ein bisschen zu "rot" vorkommen würde.
Bushmaster
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Rainman2 » 19. September 2011, 14:42

Edelknabe hat geschrieben:... In diesem Augenblick flammten jenseits der Staatsgrenze zwei Scheinwerfer auf. Wie zwei Riesenspeere stachen ihre langen Halogenlichtbündel in die Schlucht hinein. ...

Wow, der Hinweis auf die Richtung der Auseinandersetzung mit dem BBKF )1: Die Lichtspiele Albert Speers werden aufgegriffen und sein Name kommt sogar im Klartext.

Edelknabe hat geschrieben:... Gerhard Leonhard schob vorsichtig den Kopf nach vorn und nahm das Nachtglas zur Hand. ...

Nachtglas ... ***lol***

Edelknabe hat geschrieben:... Er machte den Offizier des Bundesgrenzschutzes schnell aus. ...

Ein BGS-Offizier nachts an der Grenze um nach Grenzern Ausschau zu halten ... ***rofl***

Edelknabe hat geschrieben:... Leonhard griff wortlos nach dem Draht und zog daran. Ein
Ohrhöreranschluss kam zum Vorschein. Leonhard zog wortlos weiter und hatte den Ohrhörer in der Hand.
„Gib das Radio her, das dazugehört!“ ...

Nochmal wow - ein Vorkommnis im Grenzdienst und das in einem richtigen Kinderbuch ... aber, aber, aber ... wir waren doch damals die Guten!

Edelknabe hat geschrieben:... Mir ist noch nicht ganz klar, was dieser Leonhard für einen Dienstgrad in der Erzählung hat…muss erstmal nachlesen und dazu später. Denn ein „übereifriger Uffz“, ein Unteroffizier scheint er nicht zu sein aber auch kein Lolli (Leutnant)?

Wird doch wohl nicht General Leonhardt )2 gewesen sein, aber der hieß Karl und nicht nicht Gerhard ... ***grübel***

Hallo Edelknabe,

danke für das Lesepröbchen. Ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern, als Kind oder Jugendlicher Belletristik über die Grenze in der Hand gehabt zu haben. Da fallen mir dann nur die Sachen von Wurzberger ein: "Nebel fallen nicht von selbst" und "Das Geheimnis des Rockensteins". Aber in der Kinderliteratur entdecke ich da gerade dank Deiner einen schwarzen Fleck.

ciao Rainman2


Anmerkungen:
)1 BBKF = Bitterböser Klassenfeind
)2 Karl Leonhardt = stellvertreter Chef GT und Chef des Stabes der GT
Rainman2
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Dieter1945 » 19. September 2011, 17:51

Edelknabe hat geschrieben:Durch Zufall fand ich beim kramen in meinen verstaubten Bücherkisten ein Buch und dachte so bei mir: “Also doch, es gab sie also damals doch, die Literatur für den Leser von 10 Jahren an über die Staatsgrenze der DDR, so hier im Buch speziell über die grüne Grenze.“
Das Buch von Siegfried Dietrich mit dem Titel „Die Nacht der Bewährung“ ist in 3.Auflage im „Der Kinderbuchverlag Berlin -DDR 1976 erschienen zum Preis von 4,80 Mark.

Eine Leseprobe

„Halt! Hörst du es auch?“
„Klingt wie ein Pkw vom Bundesgrenzschutz.“ Leonard nickte. „Gehen wir in Deckung.“ In diesem Augenblick flammten jenseits der Staatsgrenze zwei Scheinwerfer auf. Wie zwei Riesenspeere stachen ihre langen Halogenlichtbündel in die Schlucht hinein. Für einen Augenblick zu spät; denn die Grenzer lagen bereits hinter einem kleinen Felsen.
Gerhard Leonhard schob vorsichtig den Kopf nach vorn und nahm das Nachtglas zur Hand. Er machte den Offizier des Bundesgrenzschutzes schnell aus. „Bohnenstange“, hatten ihn die Grenzer getauft, weil er sich immer so steif bewegte, als habe er einen Stock verschluckt. Bohnenstange stand neben seinem Fahrzeug und beobachtete die Grenzsicherungsanlagen der DDR.
Nach uns kannst du dir die Augen aus dem Kopf gucken und wirst uns dennoch nicht sehen, dachte Leonhard, fingerte das Dienstbuch aus der Tasche und trug das Vorkommnis ein.
Nach einer weile wendete der Pkw, und Bohnenstange fuhr in nordöstlicher Richtung davon.
„Jetzt fährt er zur Hohen Wiese und peilt dort nach unseren Posten“, meinte Leonhards Begleiter.
„Wenn er sie entdeckt“, schmunzelte Gerhard und sprang auf den schmalen Trampelpfad, der durch die Schlucht führte. „Mal sehen, wo die Posten stecken.“
Sie fanden die zwei im Schatten einer uralten Fichte. Der Platz war gut gewählt: das Gelände vor den Grenzern lag im hellen Mondlicht, die Posten selber standen beinahe unsichtbar im Dunkeln.
Der Postenführer meldete. Er meldete auch den „Besuch“ von Bohnenstange mit genauer Uhrzeit.
Leonhard war zufrieden. Er wechselte ein paar Worte mit den beiden und wollte schon weitergehen, als sein Blick auf einen weißen dünnen Draht fiel, der aus der Tasche des Gefreiten lugte.
„ Was ist denn das?“ Leonhards Stimme verhieß Unheil.
„Das?“ Der Postenführer geriet ins Stottern. „Och…. nichts weiter…, bloß so, ein Drahtende.“
Leonhard griff wortlos nach dem Draht und zog daran. Ein Ohrhöreranschluss kam zum Vorschein. Leonhard zog wortlos weiter und hatte den Ohrhörer in der Hand.
„Gib das Radio her, das dazugehört!“
„Wir haben nichts gehört“, beteuerte der Gefreite. „Ich habe das Dings bloß noch einstecken.“
„Das Radio!“ Leonhard streckte die Hand aus. „Etwas schnell, wenn ich bitten darf!“
Der Postenführer nestelte an einer Tasche und zog einen kleinen Taschenempfänger heraus, nicht viel größer als eine Zigarettenschachtel.
„Sie wissen, dass das verboten ist?“
Der Gefreite nickte. Natürlich wusste er es, jeder wusste es, die Befehle waren eindeutig, und die Zugführer wiesen immer wieder darauf hin.
„Und warum nehmen Sie das Radio trotzdem mit?“
„ Es kommt immer mal ein toter Punkt, wo man hundemüde wird“, verteidigte sich der andere. „Da muntert ein bisschen Musik auf.“
„Die Grenzverletzer muntert es ebenfalls auf“, erwiderte Leonhard bissig. „Die marschieren gemütlich in zehn Meter Abstand an ihnen vorüber, während Sie Musik hören.“
Der Postenführer wies auf seinen Begleiter. „Wir sind doch zu zweit.“
Gerhard Leonhard ließ sich in keine weitere Auseinandersetzung ein. „Nach Ablösung können Sie ihr Radio beim Zugführer abholen!“
„ Mach keinen Quatsch!“..beschwor ihn der Postenführer. „Ich bekomme eine Menge Ärger.“
„Wenn einer unbemerkt über die Grenze geht, gibt’s noch viel mehr Ärger.“
Der Postenführer machte einen letzten Versuch. „Du hast recht“, sagte er, „aber wer hat das nicht schon einmal gemacht?“
„Ich zum Beispiel nie“, antwortete Leonhard, „ und außer mir bestimmt noch unzählige andere.“
Er steckte den Empfänger in die Tasche. „Ich habe euch vor der Vergatterung gewarnt, das weißt du.

Ende der Leseprobe

Mir ist noch nicht ganz klar, was dieser Leonhard für einen Dienstgrad in der Erzählung hat…muss erstmal nachlesen und dazu später. Denn ein „übereifriger Uffz“, ein Unteroffizier scheint er nicht zu sein aber auch kein Lolli (Leutnant)?

Rainer-Maria



Das Buch habe ich soeben bei Ebay für 2,00 Euro, plus 1,10 Euro Porto gekauft. Noch achtmal wird es dort angeboten.

Gruß Dieter
Benutzeravatar
Dieter1945
Zoll
Zoll
 
Beiträge: 939
Bilder: 20
Registriert: 13. November 2010, 20:40
Wohnort: Kreis Herzogtum Lauenburg

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Edelknabe » 19. September 2011, 19:06

Mensch Dieter, ich habe 3 Exemplare davon, das hättest du geschenkt bekommen und schade, ich hatte es nicht geschrieben im Text.
Mann Rainman Bruder, musstest du gleich den knallharten Politnick von damals heraushängen lassen und den Bücherschreiber in die Laienpfanne kloppen. Also wenn ich einmal mein Buch über die 547 Tage am Kanten schreibe, bekommst du es vorher zur Korrektur.
Aber mal im Ernst, ich bin gerade am lesen und der Verfasser schreibt es eben im klassenkämpferischen Stil, was und wie verdammt sollte er auch anders damals schreiben?
Bushmaster, ich habe ebenfalls noch Eines in meinen Kisten entdeckt so wie du das andere Buch beschrieben hattest, auch Nachkriegsgrenzproblematik.
Die Novelle "Die Brüder" von Werner Heiduczek, Der Kinderbuchverlag Berlin-DDR 1968 in 5. Auflage zum Preis von 4,80M
Schon gelesen zwischen meinen selbst verordneten Nachtpausen im Auto und für gut befunden.(Das Dieter habe ich leider nicht dreifach)

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon ex-maja64 » 19. September 2011, 20:38

Rainman2 hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:... Mir ist noch nicht ganz klar, was dieser Leonhard für einen Dienstgrad in der Erzählung hat…muss erstmal nachlesen und dazu später. Denn ein „übereifriger Uffz“, ein Unteroffizier scheint er nicht zu sein aber auch kein Lolli (Leutnant)?

Wird doch wohl nicht General Leonhardt gewesen sein, aber der hieß Karl und nicht Gerhard ... ***grübel***



Hallo Rainman,

der Edelknabe könnte mit seiner Vermutung aber auch richtig liegen, Karl Leonhardt war seinem Dienstgrad nach "Generallolli" [flash] (Generalleutnant).
@ Rainer solche Bücher musste ich nicht extra lesen, ich hatte bei mir die Grenze, in zwei Richtungen, vor der Haustür. [wink]



Mario Bild
ex-maja64
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon vs1400 » 19. September 2011, 21:29

Edelknabe hat geschrieben:... Also wenn ich einmal mein Buch über die 547 Tage am Kanten schreibe, ...


Rainer-Maria


... der war gut Rainer ... [laugh]

gruß vs [wink]
vs1400
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon ex-maja64 » 19. September 2011, 21:41

Also 547 Tage waren noch nicht mal diese "Proleten", auch genannt Kantenlatscher dort vorne.
Geschweige denn diese Elitekämpfer aus den Bataillonen [laugh]

Noch ein Buch??? [angst]



Mario Bild
ex-maja64
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon vs1400 » 19. September 2011, 21:43

ex-maja64 hat geschrieben:Also 547 Tage waren noch nicht mal diese "Proleten", auch genannt Kantenlatscher dort vorne.
Geschweige denn diese Elitekämpfer aus den Bataillonen [laugh]

Noch ein Buch??? [angst]



Mario Bild


[grins]

gruß vs [wink]
vs1400
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Edelknabe » 20. September 2011, 06:37

Na gut Mario, ziehe ich die KU (Kurzurlaube), die VKU (Verlängerte KU) und SU (Sonderurlab) von den 547 Tagen ab bleiben noch ....wenn ich das noch wüsste...übrig?
Zumal ich kaum Zuhause war und der eine Tag Sonderurlaub fürs eiserne pflichtbewusste Ausharren am Fluchtpunkt oder besser Einbruchspunkt des imperialistischen Grenzverletzers ins Inland der DDR garnicht ins Gewicht fiel.
Oder waren das garnicht 547 Tage...eventell nur 365 wenn man noch den Nachtschlaf abzieht?
Aber mal im Ernst, hier geht es um Kinder und Jugendliteratur, um DDR-Literatur die eindeutig belegt, das der Schüler und Lehrling und sonstige Leser eben doch nicht so unwissend über die Staatsgrenze gewesen sein kann, er musste nur lesen im Leseland DDR. Und die "roten Schüler mit dem Halstuch" werden das wohl gelesen haben.

Rainer-Maria und deswegen wohl die vielen überzeugten Unteroffiziere bei den Grenztruppen, die "Uffze" und Mario los alter Exgefreiter,her mit dem schönen Gefreitenwitz aus der damaligen Zeit, also wie machte das Schwein, wenn es aber auch voll gegen die Wand rannte? Richtig geraten mein Freund, es machte ,,,,Ufffz.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Bushmaster » 20. September 2011, 07:23

Rainman2 hat geschrieben:... ein Vorkommnis im Grenzdienst und das in einem richtigen Kinderbuch ...


Aber Du musst zugeben, dass dem lesenden Kind Hilfsmittel mitgegeben wurden, das Vorkommnis im richtigen Kontext zu bewerten.

Der Posten gibt an, das Radio nur benutzt zu haben, um den "toten Punkt", also die Müdigkeit zu überwinden und der Postenkontroletti sichert zu, dem Posten nach Ablösung das Radio wieder auszuhändigen. [santa]
Bushmaster
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 20. September 2011, 18:16

Dieter1945 hat geschrieben:Das Buch habe ich soeben bei Ebay für 2,00 Euro, plus 1,10 Euro Porto gekauft.


Hallo Dieter....bitte teile uns nach dem Lesen mit, ob es sein Geld auch wert war..... [flash]

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon nightfire64 » 20. September 2011, 18:22

Nun rote Halstuchträger weiß ich nicht, aber auf jeden Fall gehörte es zu meiner Schulzeit, nicht zur Schulpflichtlektüre.
Dass waren eher die Bücher…, Mohr und die Raben von London, Timur und sein Trupp, Ljonka u.s.w.!
Wobei, Mohr und die Raben von London, damals mit zu meinen Lieblingsbüchern gehörte [crazy] , aber das von dir beschriebene, kenne ich gar nicht.

LG Kerstin
nightfire64
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 20. September 2011, 18:27

Ich kann mich noch an das Buch *Käuzchenkuhle* erinnern....ich fand's eigendlich richtig gut...das Buch mußten wir lesen und haben es danach im Literaturunterricht zerpflückt...also nich die Hardware....nee, eher die Software..... [flash]

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Icke46 » 20. September 2011, 18:34

nightfire64 hat geschrieben:Wobei, Mohr und die Raben von London, damals mit zu meinen Lieblingsbüchern gehörte [crazy]


Da kann ich nur zustimmen - das Buch habe ich erst kürzlich im Fundus meiner Lebensgefährtin entdeckt, wo es seit ihrer Jugendzeit vorhanden ist. Eine wirklich spannende Lektüre. Wobei ich auch den Eindruck habe, dass die DDR-Autoren es bei Kinder- und Jugendliteratur einfach "drauf" hatten.

Was mir aus meiner Jugendzeit noch einfällt (Schenkung von DDR-Verwandten) ist "Gespenster-Edes Tod und Auferstehung" Autor ist mir leider entfallen, aber auch ungeheuer spannend.

Gruss

icke
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5824
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon ex-maja64 » 20. September 2011, 20:05

Edelknabe hat geschrieben:Na gut Mario, ziehe ich die KU (Kurzurlaube), die VKU (Verlängerte KU) und SU (Sonderurlab) von den 547 Tagen ab bleiben noch ....wenn ich das noch wüsste...übrig?
Zumal ich kaum Zuhause war und der eine Tag Sonderurlaub fürs eiserne pflichtbewusste Ausharren am Fluchtpunkt oder besser Einbruchspunkt des imperialistischen Grenzverletzers ins Inland der DDR garnicht ins Gewicht fiel.
Oder waren das garnicht 547 Tage...eventell nur 365 wenn man noch den Nachtschlaf abzieht?



Nee Rainer, als ich war erstmal ein halbes Jahr im Grenzausbildungsregiment im Hinterland, mit 3 Ausflügen an den GSZ (Hirschberg und 2x Probstzella). Dann war ich genau 365 Tage auf einer Grenzkompanie. Ausser 3 VKUs und 2 EUs war bei mir soweit nichts, SU ? nie gekannt sowas.
Dann waren noch gewisse Tage als WE am Kompanietor oder als GUvDi.
Dann gab es mal ein paar wenige Tage wo, so wie ich es sehe, man mich in der täglichen Planung vergas. Da hies es natürlich am besten im Bett liegen bleiben und nicht groß auf der Kompanie blicken lassen, nicht das noch jemand aufmerksam auf einen wird.

[shocked] Eigentlich gehts ja hier um Jugendliteratur.....Tschuldigung [peinlich]



Mario
ex-maja64
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 20. September 2011, 20:19

ex-maja64 hat geschrieben:Eigentlich gehts ja hier um Jugendliteratur.....Tschuldigung [peinlich]


Mach dir nichts draus Mario....ich lag mit meiner Käuzchenkuhle auch etwas offtopic....denn mit der Grenze hat es nichts zu tun.....

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Dieter1945 » 21. September 2011, 22:30

Ein "DDR-Kinderbuch" habe ich in meiner Bücherkiste gefunden - "Unsere nationale Volksarmee" von Günter Milde, Kinderbuchverlag der DDR 1985, ab 12 Jahre. Seit 20 Jahren lag es von mir noch nicht gelesen auf dem Boden.

Text auf der Rückseite:
"Rundum informiert dieses Buch (160 Seiten) über Land-, Luft- und Seestreitkräfte und über den Dienst bei den Grenztruppen der DDR. Zahlreiche farbige Zeichnungen und Fotos zeigen die moderne Kampftechnik unserer Streitkräfte: Schützenwaffen, Panzer, Kanonen, Jagdflugzeuge, Raketen; Schiffe und Boote der Volksmarine. Interessante und vielseitige militärische Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten werden von unserem Autor (Günter Milde) vorgestellt."

Sechs Seiten sind den Grenztruppen der DDR gewidmet. Den Text un die Abbildungen werde ich demnächst hier einstellen.

Dieter1945
Benutzeravatar
Dieter1945
Zoll
Zoll
 
Beiträge: 939
Bilder: 20
Registriert: 13. November 2010, 20:40
Wohnort: Kreis Herzogtum Lauenburg

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Edelknabe » 22. September 2011, 07:02

Ich ahne es Dieter, die vielen freiwilligen Unteroffiziere bei den Grenztruppen der DDR haben in ihrer Kindheit und Jugend genau diese Bücher gelesen. Tolle Abbildungen bzw. Fotos denn ich habe so ähnliche auch wieder in meinem Bücherfundus gefunden unter der Sammelreihe "Arsenal, Ein Sammelband über Militärwesen und sozialistische Landesverteidigung für junge Leute."
"Da geht die Post...ach Quatsch, da gehen die Raketen ab auf den Klassenfeind, aber natürlich erst aus der sicheren Deckung, nachdem der Spitzbube schon gefeuert hatte, sozusagen in Notwehr."
Wenn ich die Zeit habe besser mein Schwiegersohn wird abfotografiert und hier eingestellt, es ist doch eine Freude die strammen Jungs bei ihrem soliden militärischen Handwerk zu beobachten....ach, warum bin ich nicht Politoffizier geworden so wie Rainman, die normalen Wehrpflichtigen hätten alle aufgekohlt und Nachschlag geholt, um dann mit Stolz ein Tagesack zu werden.
Ich muss schon lachen, so wie wir Gefreiten damals über die Uffze gelacht haben, denn die nahm am Ende auch keiner mehr für voll.Da sieht man einmal, wie human es doch in der NVA und den Grenztruppen zuging, denn sowas gabs in der Wehrmacht nicht, da war der Unteroffizier noch Respektsperson und heilig wie der Papst.

Rainer-Maria und allen einen guten Tag ins Forum ohne Befehle...von der eigenen Frau.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Rainman2 » 22. September 2011, 08:55

Edelknabe hat geschrieben:...ach, warum bin ich nicht Politoffizier geworden so wie Rainman, die normalen Wehrpflichtigen hätten alle aufgekohlt und Nachschlag geholt, um dann mit Stolz ein Tagesack zu werden. ...

Hallo Rainer,

Ja, ich glaub schon, dass Du das hättest schaffen können ...
Moment, ich habe mir das gerade bildlich vorgestellt... Ein Sekunde ... Geht gleich wieder ...

Du zwingst mich mit Deiner Bemerkung mal wieder in den heißgeliebten OT-Bereich, Aber ich komme auf das Kernthema zurück. Mein einziger Erfolg, einen Soldaten als Längerdienenden zu verpflichten, hätte zu meinen Zeiten in der Stabskompanie liegen können. Ein Soldat klopfte an meine Tür, bat mich sprechen zu können und eröffnete mir im Gespräch, dass er gehört habe, der Stab bräuchte einen Rangierer auf dem Bahnhof Dermbach und der müsste sich für 4 Jahre verpflichten. Er fragte, was er tun müsse, um diesen Posten u bekommen. Ich wählte ihn innerlich zum Tor des Monats und bot mich sogleich als Vollpfosten dafür an, indem ich fragte, von wem er das gehört hatte. Ich bestand auch nicht auf der Antwort, denn wir hatten nur einen Autor solcher Kindergeschichten (das Thema - Hurra). Ich ließ den Soldaten da sitzen, ging zur Dienstzimmertür, riss sie auf und blickte nach links. In der Türfüllung des Zimmers der Wachunteroffiziere verschwand ein grinsendes Gesicht. Ich riss das Gesicht samt daran hängendem Unteroffizier mit einem Brüllet auf den Flur zurück. Wenn ich mal irgendwann eine Allegorie für das Wort Unschuld brauche, greife ich auf diese Gestalt zurück. Ich schickte den Soldaten zurück auf sein Zimmer, schnappte mir den Unteroffizier, ging mit ihm auf dessen Zimmer und Fatwas am Besten kann: Ich hielt ihm einen Vortrag. Später erklärte ich dem Soldaten, dass er einer Fehlinformation aufgesessen sei, denn die 2 bis 3 Waggons, die für den Stab im Monat ankämen, würde uns auch der Reichsbahneigene Rangierer abkoppeln.

Ich verbürge mich für diese Geschichte. Sie passt hier so schön aufgrund der in ihr obwaltenden Schlichtheit des Gemütes, die noch unter dem Ein-Strich-Kein-Strich den unbeschwerten Glauben an Kindergeschichten bewahren konnte.

Schönen Tag noch!
Ciao Rainman2
Rainman2
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Edelknabe » 23. September 2011, 06:56

Rainman Bruder ich erinnere mich eines jungen Offizier, der war im Stab Nostorf für die Küche zuständig. Groß, blond, sportlicher Typ, die Frauen standen auf ihn und mit uns Gefreiten hatte der komischerweise nichts am Hut.Der sah das Alles irgendwie locker, kümmerte sich nur um seine Küche und machte wohl auch mal Dienst im Meldepunkt aber ansonsten kam er mir immer so vor, als geht ihm die Grenze am Hintern vorbei. So ähnlich stelle ich mir heute dich in der damaligen Zeit vor, nur eben klein und blond und auch nicht besonders Politverliebt, eher Musikverliebt aber, jetzt kommt das Aber, du warst von der Sache des Sozialismus überzeugt so wie ich eigentlich in dem Alter von sagen wir so 24 Jahren.
Stand also drüben der Feind,die Männel von BGS/ZGD dann war das auch der Feind mit seinem verschlossenem Gesicht und immer dem Fernglas am Auge(entschuldigt Buscho, Karl und Dieter aber das war so).
Ich denke mir auch...Offizier in dem Alter, man hatte es schwer mit sich durchsetzen müssen/können und weil wir ja hier im Kinderfred sind, also liebe Kinder, man wird nicht zum Offizier geboren so wie das früher immer in so feinen bürgerlichen Familien von der Familie irgendwie vorausgesetzt wird, wurde, nein man wird zum Offizier im Laufe der Jahre, der Erfahrung in eben dem militärischen Beruf.
Und liebe Kinder, wenn ihr mal sowas vorhabt bei der Bundeswehr dann denkt immer daran, eine feindliche Granate unterscheidet überhaupt nicht zwischen Panzer und Offizier, also wenn die trifft ist Feierabend mit lustig, dann seit ihr tot.
Also besser Bäcker oder Schweißer oder Elektriker oder Maler, das ist allemal gesünder, das Dumme ist nur, diese Berufe werden nicht so gut bezahlt wie der Beruf des Offizier im Feindesland...aber wie geschrieben, auch das berücksichtigt die Granate nicht, das ist der schlicht scheißegal(entschuldigt liebe Kinder, aber sowas muss man ausschreiben)

Gruß vom Onkel Rainer-Maria der nie Soldat sein wollte, dagegen Handwerker schon und nun aber ab in die Schule Mädchen und Jungens.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Dieter1945 » 23. September 2011, 07:10

Edelknabe hat geschrieben:Gruß vom Onkel Rainer-Maria der nie Soldat sein wollte, dagegen Handwerker schon und nun aber ab in die Schule Mädchen und Jungens.


Guten Morgen Rainer-Maria,
hierzu passt das Lied "Die Grenze". Den Originalsänger Reinhard May sehe und höre ich übermorgen, da tritt er in Hmburg auf.

[hallo] Gruß Dieter

http://www.youtube.com/watch?v=E-8M4i-zvek
Benutzeravatar
Dieter1945
Zoll
Zoll
 
Beiträge: 939
Bilder: 20
Registriert: 13. November 2010, 20:40
Wohnort: Kreis Herzogtum Lauenburg

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Edelknabe » 1. Oktober 2011, 05:57

Gutes Lied und gutes Video dazu Dieter danke dafür. Den Reinhard May höre ich übrigens auch sehr gerne, der Mann ist wirklich begnadet mit seinen Texten.

Mal hin zum Buch vom Sigfried Dietrich "Die Nacht der Bewährung"(für den User hier siehe mein Eingangstext zum Fred auf Seite 1), also ich habe einmal angefangen zu lesen darin , das mache ich immer im Auto wenn es die Wartezeit erlaubt und meine Frau mal so Sparkasse, Arztpraxis und allerlei Läden abklappert und es hat mich erschüttert, was da so dem jungen Menschen und Leser damals in der DDR aufs Butterbrot geschmiert wurde.
Nennen wir es Polittheorie und Praxis oder besser Ideologiebutter vom Feinsten denn schon die Verhaltensweisen der Soldaten und Gefreiten bzw. ihre Aussagen zu Grenz-und Ausbildungsproblemen also ich weiß nicht wo der Herr Dietrich das alles hergenommen hatte? Das war ja röter als Rot, da lief sinngemäß der Parteischmalz den Kolonnenweg herunter und fand sich im Traditionszimmer auf der Bronzebüste vom toten Grenzsoldaten wieder nur der hätte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, so dargestellt zu werden.
Wenn der Mann wirklich an der grünen Grenze gedient hatte, dann trinke ich freiwillig einen Monat überhaupt kein Bier mehr(habe es schon reduziert auf "Eines" am Abend, der Rest ist dann alkoholfrei)
Aber Dieter du liest bestimmt ebenfalls und lass dich bloß nicht einseifen vom Herrn Dietrich und ich werde auch mal weiterlesen und vielleicht einmal diese und jene Stelle mit Kommentar hier als Leseprobe einstellen wenn es meine Zeit erlaubt.Und es ist mir vollkommen klar, der Herr Dietrich konnte garnicht anders, denn sonst wäre wohl sein Buch nie erschienen.

Rainer-Maria und einen guten Sonnabend allen ins Forum
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Ameisenferdinand » 9. Oktober 2011, 11:35

Ich kenne noch ein Jugendbuch das von der innerdeutschen Grenze handelt. Es heisst: " Das Versteck in der Bärenaue" und ist von Günter Radke. Es erfüllt alle gängigen Klischees, tapfere Grenzsoldaten und Stasioffiziere, ein böser Westspion, ein gewaltsamer Grenzduchbruch West nach Ost unter Waffenanwendung.........am besten lest es selber, es gibt es bestimmt irgendwo gebraucht.

Andreas
Ameisenferdinand
 

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon augenzeuge » 9. Oktober 2011, 11:44

Ameisenferdinand hat geschrieben:....gewaltsamer Grenzduchbruch West nach Ost unter Waffenanwendung..... [laugh]
Andreas


Ohjee.....was es so alles gegeben haben soll...... [flash]

Aber wer es will, ab 2,20 EUR ist man dabei: http://www.booklooker.de/app/detail.php ... 4de13412fa
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Jugendliteratur über die Staatsgrenze der DDR

Beitragvon Dieter1945 » 9. Oktober 2011, 12:54

augenzeuge hat geschrieben:
Ameisenferdinand hat geschrieben:....gewaltsamer Grenzduchbruch West nach Ost unter Waffenanwendung..... [laugh]
Andreas


Ohjee.....was es so alles gegeben haben soll...... [flash]

Aber wer es will, ab 2,20 EUR ist man dabei: http://www.booklooker.de/app/detail.php ... 4de13412fa
AZ



Bei Amazon gibt es das Buch 1,29 Euro billiger. Es kostet nur 21 Cent, plus 3,00 Euro.

Gruß Dieter
Benutzeravatar
Dieter1945
Zoll
Zoll
 
Beiträge: 939
Bilder: 20
Registriert: 13. November 2010, 20:40
Wohnort: Kreis Herzogtum Lauenburg

Grenzstreifen - die Grenze in der Literatur u. i. Film

Beitragvon pentium » 7. Februar 2017, 17:27

Beim stöbern im Internet gefunden.
http://www.goethe.de/ins/cz/prj/gre/flm ... 296394.htm

Dabei ein Film aus längst vergangenen Tagen und gerne gesehen auch wenn:
Grenz-Propaganda

Der König des Böhmerwaldes

Regie: Karel Kachyňa
ČSSR 1959

Die propagandistische Geschichte einer Gruppe harter Männer, die zur Zeit des totalitären Regimes an der im Böhmerwald verlaufenden geschlossenen Staatsgrenze dienten und in deren Kampf es aber nicht um Gerechtigkeit ging...
Der dramatische Abenteuerfilm spielt im Jahr 1948 an der tschechoslowakischen Staatsgrenze im Böhmerwald. In der Einleitung zum Film heisst es: „Dies ist die Geschichte von Männern, die 1948 in den Grenztruppen der Tschechoslowakei gedient haben. Nach kräftezehrenden Kämpfen gegen die Bandera-Einheiten und nach dem anstrengenden und verantwortungsvollen Dienst für das Volk im Rahmen der Februar-Ereignisse sind sie wieder in den Kampf zogen... Denn im Böhmewald hatte der harte Kampf für die Undurchdringlichkeit unserer Staatsgrenze begonnen...“ Schon an der Sprache kann man erkennen, dass es sich bei diesem Film um ein ideologisches Propaganda-Werk handelt, das von einer Gruppe mutiger Grenzsoldaten, die unsere Staastgrenze gegen Geheimagenten aus dem Westen schützen, erzählt. Immer wieder kommt es an der Grenze – trotz der dort lauernden tödlichen Gefahren, denn das Gebiet ist von Torfmooren durchzogen, - zu Versuchen, die Staatsgrenze illegal zu überschreiten. Für die Flüchtigen enden diese Versuche in der Regel tragisch. Nur ein Schlepper, der „der König des Böhmerwaldes“ genannt wird, kommt immer wieder davon. Die Grenztruppen erhalten Verstärkung. Der neue Wachtmeister Karel Zeman (Jiří Vala) verliebt sich in die Verkäuferin Marie Rysová (Jiřina Švorcová), deren Mann vor einer Strafe ins Ausland geflohen ist. Eines Tages taucht er jedoch heimlich im Dorf auf und zwingt Marie zur Emigration. Karel verfolgt die Gruppe der Flüchtlinge und muss zusehen, wie Marie im Moor versinkt. Ihr Mann wird erschossen. Er entschließt sich, Marie zu rächen. Er findet heraus, dass Forstmeister Paleček der gesuchte Schlepper ist. Und als dieser seine nächste Grenzüberschreitung mit einer Gruppe von Flüchtigen durch die Moorgebiete vorbereitet, greifen die Grenztruppen rechtzeitig ein und machen den Schlepper dingfest. So gehen die Grenzsoldaten als die echten „Könige des Böhmerwaldes“ hervor.

Der Film spielt in einem kleinen Dorf an der Staatsgrenze, in dem nur sieben Alteingesessene und die neu angekommenen Grenzsoldaten mit ihren Familien leben. Das früher einmal lebendige Dorf, in dem Deutsche und Tschechen gemeinsam gelebt haben, macht heute einen trostlosen Eindruck, zerfallene Häuser (siehe verlassene Mühle), umgeben von rauher Natur und Moorlandschaft. Die meisten Filmszenen spielen in trübem, depressiven Wetter (Nebel oder Regen). Die Außenaufnahmen des Schwarzweiss-Streifens wurde tatsächlich im Böhmerwald gedreht.

Abgesehen von seinem politischen Hintergrund zeigt der Film in handwerklich gelungener Form die Geschichte von Männern, die unter harten Arbeitsbedingungen und in der rauhen Natur des Böhmerwaldes gelebt und gearbeitet haben. Es handelt sich um ein spannendes, zum Teil melodramatisches Werk mit guten schauspielerischen Leistungen, auch in den Nebenrollen. Problematisch ist selbstverständlich, dass das Verhalten der Grenzsoldaten, die kompromisslos auf Flüchtende schossen, vom Film gerechtfertigt wird. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Staatsgrenze während des totalitären Regimes geschlossen war, und wer in Freiheit leben wollte, hatte praktisch keine andere Chance, als den illegalen Fluchtversuch über die Staatsgrenze zu wagen.

Alice Aronová Ph.D.
Prag, Tschechische Republik. Filmwissenschaftlerin, zur Zeit tätig als Journalistin, Dramaturgin und Hochschuldozentin.

....
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Grenzstreifen - die Grenze in der Literatur u. i. Film

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Februar 2017, 17:45

Der Film wurde zu frühen DDR-Zeiten mehrmals gezeigt. Auch als sogenannter Testfilm, der immer Mittags 13:15 begann.
Als Heranwachsende haben wir den Film als knallharten spannenden Film empfunden. Der Held für uns aber war der König des Böhmerwaldes selbst.
Ich weiß es nicht, kann mir aber kaum vorstellen, dass der Film unter Honecker nochmal im Programm war.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Grenzstreifen - die Grenze in der Literatur u. i. Film

Beitragvon Edelknabe » 17. Juli 2020, 11:34

Wusstest du eigentlich OaZ, das es in der DDR Jugendliteratur in Buchform zur Grenze gab. Steht hier irgendwo was drüber?

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16633
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Nächste

Zurück zu Die innerdeutsche Grenze

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste