Ablauf in der Grenzkompanie

Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon LEGO » 20. August 2010, 09:53

Was mich mal interessieren würde:

Wie war eigentlich der „normale“ Betrieb in der Grenzkompanie?

Ich war ja nun selber 8 Jahre in einer Grenzschutzabteilung stationiert, bin recht oft im Grenzdienst eingesetzt gewesen und hatte auch speziell während des Streifenführerlehrganges einiges über die Dislozierung der gegenüber liegenden Grenztruppen gelernt.

Während meiner aktiven Zeit hatte ich mir nicht allzu viele Gedanken über die Unterbringung, den täglichen Dienst, die Freizeitmöglichkeiten usw. der Soldaten der GT gemacht.
Man lebte irgendwie in dem Glauben, daß dort alles ähnlich geregelt sei, wie man es selber aus seiner Abteilung kannte; nun habe ich ja lernen können, das dies ganz und gar nicht so war!

In den BGS-Abteilungen waren in mehreren Hundertschaften insgesamt rund 500 Personen stationiert, die sich eher nur am Rande mit der reinen Streifentätigkeit befasst haben. Es gab einen normal geregelt Tagesdienst (07:00 – 15:30 Uhr), eine Krankenabteilung, einen Speisesaal, eine Kantine, einen Sportplatz und Sporthalle, ein Schwimmbecken, einen Schießplatz usw. Und nach Feierabend ging man dann eben mit Kollegen oder Freundin irgendwo in die Stadt oder fuhr in benachbarte Orte in Diskotheken usw. Die älteren Kollegen gingen nach Feierabend nach Hause zu den Familien, waren im Ort integriert als Trainer in Sportmannschaften oder Vertreter der örtlichen Politik uvm.
Kurz gesagt: Der „Dienst zu ungünstigen Zeiten“ war eher die Ausnahme. Nach Feierabend trug man Zivil, zupfte die (zu langen) Haare hinten den Ohren raus und machte, was man wollte, wo man wollte und solange man wollte.

Wie lief das denn in den Grenzkompanien?
Was machte der gemeine Soldat, wenn er nicht gerade Dienst am Kanten oder Bereitschaft hatte?
Was machten die Berufssoldaten tagsüber und nach Feierabend?
Wie war das Verhältnis zur Bevölkerung?
Wie wurde die Grenzkompanie gesichert?
Wie lief das mit der Verpflegung und dem privaten Einkauf?
Gab es Hilfe bzw. Vertretung durch andere Grenzkompanien, wenn Feiern o.ä. anstanden?
Wie wurden Lücken während der Urlaubszeit gefüllt?


Berichtet doch mal bitte aus Eurer Erfahrung aus der Vergangenheit, liebe ehemalige Angehörige der GT.

Danke LEGO
LEGO
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon exgakl » 20. August 2010, 16:28

Hallo Lego,

ich will versuchen aus dem Gedächnis heraus, was nach so langer Zeit auch nicht mehr so ganz einfach ist, ein paar deiner Fragen zu beantworten.

An der Grenze zur BRD war ich von der Dienstellung her Grenzaufklärer (Berufsunteroffizier), begonnen habe ich allerdings als Unteroffizier auf Zeit (3 Jahre) mit der Dienstellung Gruppenführer Grenzsicherung.
Der normale Soldat kam nach einer Ausbildungszeit von 6 Monaten (das beinhaltete die milit.Grundausbildung sowie die Grenzdienstausbildung) in die Grenzkompanie. Die Dienstplanung war so geregelt (in Zeiten der Kompaniesicherung), das die Grenzkompanie einen festgelegten Grenzabschnitt zu sichern hatte. Weiterhin musst du davon ausgehen, das die Grenztruppen zum Diensthabenden System der Warschauer Vertragsstaaten zählten und so immer eine gewisse Sollstärke an Gefechtsbereitschaft vorhanden sein musste (genaue Zahlen dazu habe ich leider nicht).
Die Einsatzplanung der Soldaten und Unteroffiziere hing auch sehr stark von den spezifischen Gegebenheiten im jeweiligen Grenzabschnitt ab. Das betraf vor allem die Anzahl der Posten bei Tag bzw. Nacht, ständig zu sichernde Bereiche usw.... In meinem Bereich gab es z.B. eine Kohlebahn vom Tagebau HArbke zur Brikettfabrik Völpke. Diese Bahn fuhr im Schutzstreifen und so waren diese beiden offenen Stellen im GSZ natürlich Tag und Nacht ständig zu sichern.
Die Soldaten waren in der Kompanie Gruppenweise untergebracht. In der Regel ca. 8-10 Leute pro Zimmer (Ausstattung pro Soldat ein Spind, Bett + Hocker sowie einen Tisch).
Du kannst davon ausgehen, das durch die ständig unterschiedlichen Schichten ständig welche gerade Nachtruhe hatten, andere Dienstvorbereitung, andere wiederum Dienstnachbereitung. Es war also ein ständiges kommen und gehen.
Der normale Soldat bekam während seines Wehrdienstes 18 Tage Erholungsurlaub (18 Monate Wehrpflicht) sicherlich gab es auch mal die Gelegenheit einen Sonderurlaub zu ergattern bzw. in den Ausgang zu gehen. Wenn ich mich Recht erinnere kam der Soldat je nach Lage vielleicht alle 2 oder 3 Wochen mal in den Ausgang. Es hies nicht, das wer gerade keinen Dienst hatte automatisch in den Ausgang gehen konnte. Die Gefechtsbereitschaft musste immer gewährleistet sein. Fehlender Personalbestand wurde einfach durch die vorhandenen Kräfte ersetzt.
Während des Ausganges gab es einen festgelegten Standortbereich der durch die Solödaten auch nicht verlassen werden durfte. Die Freizeitmöglichkeiten waren in den Grenzorten natürlich relativ begrenzt. Meistens gab es 1 oder 2 Kneipen und das war es dann auch schon. Viele verbrachten ihre Freizeit damit Briefe zu schreiben (Vorläufer der eMail [flash] ) oder aus Sperrholz irgendwelche Lampen o.ä. zu basteln. In der Kompanie selbst gab es einen Kultur und einen Fernsehraum in denen die Programme DDR1 und DDR2 empfangen werden konnten.
Ansonsten war auf jeder Einheit eine Truppenküche mit einem Berufsunteroffizier als Küchenleiter und dazugehörigen Zivilangestellten Köchen und Köchinen. Es gab einen Mannschaftsspeiseraum, einen Speiseraum für die UAZ sowie einen für die Berufssoldaten.
Von der Dienstgestaltung war es so, das der Schwerpunkt bei den Grenztruppen die Nachtzeit war. Es konnte also durchaus passieren, das man mal 2 oder 3 Wochen nur Nachts draussen war. Einen direkten Dienstschluß wie beim BGS gab es nicht. Wir waren also stets wachsam und kampfentschlossen. [flash]
Bei den Berufssoldaten sah es ein wenig anders aus. Die Dienstzeiten kann man zwar auch nicht mit dem Dienstsystem der bundesdeutschen Grenzüberwachungsorgane vergleichen, aber das Leben war dort den Umständen entsprechend meist etwas geregelter. Ein Berufsoldat, der am Standort seine Wohnung hatte ging nach Dienstschluß in der Regel nach Hause (Regelzeit 7.30-17.00 Uhr). Die Regelzeit traf jedoch meistens nur auf den Spieß zu. [wut] Am Wohnort waren die Berufssoldaten wie jeder andere auch in das normale Leben integriert. Ich persönlich habe das Verhältnis zur "normalen" Grenzbevölkerung immer als gut bis sehr gut eingeschätzt.
Die Berufsoldaten ohne Wohnung am Standort waren immer ein wenig in den A..... gekniffen. Zwar gab es extra Zimmer für Offiziere, Fähnriche und Berufsunteroffiziere, die auch geringfügig mehr Kompfort hatten, aber bei jeder noch so kleinen Lage hat man natürlich gern auf diese stets Einsatzbereiten Kräfte zurück gegriffen.
Brauchte man mal schnell einen Grenzaufklärer wusste man ja wo man den fand.
Mit der Verpflegung war es folgendermassen geregelt.... Die Grundwehrdienstleistenden und die Unteroffiziere auf Zeit nahmen an der normalen Truppenverpflegung teil. Berufsoldaten auch soweit sie ein der Kompanie wohnten. Zum einkaufen gab es in der Kompanie eine kleine MHO (militärische Handelsorganisation) die in der Regel sehr gut bestückt war. Alles was man so brauchte (ausser Alkohol [wut] ) gab es dort. Berufsoldaten konnten nach Dienstschluß natürlich das Objekt verlassen und so auch die Angeote im Ort nutzen.
Die Sicherung der Kompanie erfolgte durch den UvD der gleichzeit der Wachabende des Objektes war. Es befand sich des weiteren ein Posten ständig am Eingangstor und während der Nachtzeit bzw. Dunkelheit ein Posten noch zusätzlich auf dem Gelände der Kompanie. Alle paar Stunden wurde diese natürlich abgelöst.
Die Lücken durch Urlauber wurden wie schon gesagt durch die Nicht Urlauber aufgefüllt.
So, dass soll es erstmal gewesen sein.... schließlich wollen die anderen auch noch [flash]

VG exgakl

P.S. Ich habe nicht Korrektur gelesen, sollte jemand Fehler finden, dann kann er sie gern behalten!!!
exgakl
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon CaptnDelta » 20. August 2010, 20:04

exgakl hat geschrieben:Hallo Lego,
...
Die Berufsoldaten ohne Wohnung am Standort waren immer ein wenig in den A..... gekniffen. Zwar gab es extra Zimmer für Offiziere, Fähnriche und Berufsunteroffiziere, die auch geringfügig mehr Kompfort hatten, aber bei jeder noch so kleinen Lage hat man natürlich gern auf diese stets Einsatzbereiten Kräfte zurück gegriffen.
Brauchte man mal schnell einen Grenzaufklärer wusste man ja wo man den fand.
...

Schoener Bericht, Danke exgakl.
Noch 'ne Frage: Hattest Du deine eigene Wohnung, oder warst Du mit im Kontingent der "stets Einsatzbereiten"?

-Th
..Totalitarianism does not mean that such regimes in fact exercise total control over their people, it means rather that such control is in their aspiration.
Martin Malia
Benutzeravatar
CaptnDelta
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 1842
Bilder: 200
Registriert: 22. April 2010, 06:59
Wohnort: San Francisco, California, USA

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon exgakl » 20. August 2010, 20:11

CaptnDelta hat geschrieben:
exgakl hat geschrieben:Hallo Lego,
...
Die Berufsoldaten ohne Wohnung am Standort waren immer ein wenig in den A..... gekniffen. Zwar gab es extra Zimmer für Offiziere, Fähnriche und Berufsunteroffiziere, die auch geringfügig mehr Kompfort hatten, aber bei jeder noch so kleinen Lage hat man natürlich gern auf diese stets Einsatzbereiten Kräfte zurück gegriffen.
Brauchte man mal schnell einen Grenzaufklärer wusste man ja wo man den fand.
...

Schoener Bericht, Danke exgakl.
Noch 'ne Frage: Hattest Du deine eigene Wohnung, oder warst Du mit im Kontingent der "stets Einsatzbereiten"?

-Th


Hallo CD, [hallo]

ich hatte erst relativ spät eine Wohnung bekommen, so dass ich fast immer zu den Einsatzbereiten gehörte.

VG exgakl
exgakl
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon LEGO » 25. August 2010, 13:54

... na ja, die Antwort unseres exgakl ist ja schon mal recht nett.

Aber, haben wir denn hier nur ehemalige Grenzaufklärer im Forum?

Würde mich freuen, auch Meinungen und Berichte von ehemaligen Offizieren und natürlich auch von einfachen Soldaten zu lesen.


Im Voraus vielen Dank!


LEGO
LEGO
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon Bushmaster » 25. August 2010, 14:12

Der Dienst in der Grenzkompanie war trotz des regelmäßigen und viel zu häufigen Grenzdiensts eine ziemlich komplexe und ganz und gar nicht mechanische Angelegenheit. Deswegen und weil auch schon viel zu dem Thema geschrieben wurde (auch in anderen Foren zu diesem Thema), scheuen wohl die Meisten den Aufwand, nochmal so einen Aufsatz zu schreiben, wie es exgakl so ehrenhaft getan hat.

Ich will keine direkte Werbung für andere Foren machen, aber google mal "grenztruppen schichtzeiten". Da findest Du vielleicht ein paar interessante Abhandlungen. [shocked]
Bushmaster
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon LEGO » 26. August 2010, 12:19

.... Danke Bushmaster für die Info.

Sollte das so sein, wie Du schreibst, dass man einen Beitrag hier nicht schreibt weil man ihn vielleicht schon in einem anderen Forum zum besten gegeben hat, stimmt mich das sehr, sehr traurig.

Aber man kann natürlich niemanden zum Schreiben zwingen!


LEGO
LEGO
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon Bushmaster » 26. August 2010, 14:29

LEGO hat geschrieben: Sollte das so sein, wie Du schreibst, dass man einen Beitrag hier nicht schreibt weil man ihn vielleicht schon in einem anderen Forum zum besten gegeben hat, stimmt mich das sehr, sehr traurig.


Sorry Lego, aber so ist das nun mal. Die Begründung ist ja auch nicht: "Haben wir alles schon mal geschrieben!", sondern dass es eben auch mit ein bisschen AUfwand verbunden ist, das alles zu rekapitulieren und in eine anständige Form zu bringen. Da kann eben auch mal der Gedanke: "Och nee, nich schon wieder!" kommen. Hat auch nix mit diesem oder anderen Foren zu tun. Letztendlich sind die Schnittmengen an usern in diesen Foren mit ähnlichen Themen doch sehr groß. Soll doch auch nicht langweilig werden, oder? [wink]
Bushmaster
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon LEGO » 27. August 2010, 07:39

wir kommen ein wenig vom Thema ab, möchte aber trotzdem noch mal meine Meinung auf einen Punkt bringen.

Wer meint, auf einen Beitrag antworten zu müssen, soll es gerne tun.

Wer es nicht will oder kann, soll es halt lassen.

Wenn ich persönlich hier im Forum eine Frage stelle, freue ich mich auf Antworten in diesem Forum. Links oder Hinweise auf andere Foren interessieren mich dann nicht.


LEGO
LEGO
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon werraglück » 27. August 2010, 23:03

Wie lief das denn in den Grenzkompanien?
Was machte der gemeine Soldat, wenn er nicht gerade Dienst am Kanten oder Bereitschaft hatte?
Was machten die Berufssoldaten tagsüber und nach Feierabend?
Wie war das Verhältnis zur Bevölkerung?
Wie wurde die Grenzkompanie gesichert?
Wie lief das mit der Verpflegung und dem privaten Einkauf?
Gab es Hilfe bzw. Vertretung durch andere Grenzkompanien, wenn Feiern o.ä. anstanden?
Wie wurden Lücken während der Urlaubszeit gefüllt?

Oh mein Gott...ich versuche es...wenn ich Dienstfrei hatte, bin ich meist in den Ausgang nach Vacha zum Telefonieren in der Post, um Kontakt nach Leipzig zu halten (wichtig!). Dann hab ich am Markt gefrühstückt oder hab etwas eingekauft.
Dann war man auch viel auf der Bude um Musik zu hören, Briefe schreiben (viele!)oder ich hab mich mit meinem Hund beschäftigt. Der Kontakt zur Bevölkerung hielt sich bei mir eher in Grenzen...doch eines Tages auf der Fahrt nach Leipzig in den VKU treffe ich im Zugabteil ein wunderschönes Mädel, wir kommen ins Gespräch und es machte einfach "Klick"! Sie wohnte im Nachbarort Unterbreizbach, das war dann doch ein sehr intensiver Kontakt, den ich heute nicht missen möchte, obwohl es damals vor 20 Jahren nicht gereicht hat für eine längere Beziehung.
Jede GK wurde durch eine Wache gesichert und der UvD saß in der GK hinterm Wachfenster am Telefon und organisierte und musste auch ab und zu diesen schrecklich lauten Alarm auslösen, den ich auch nach meiner Entlassung noch längere Zeit im Ohr hatte.
Essen gab es reichlich und dazu noch lecker wie bei Muttern zu Hause ohne Mist!!! Dann konnte man noch ( bei uns im Keller) in die MHO einkaufen gehen oder zwischendurch mal ne Bocckwurst futtern.
Wir hatten mal einen Uffz-Abend und einen Zug-Abend ( Vergnügen ), die Dienste wurden dann auf die restlichen 3 Züge verteilt. Der Uffz-Abend ging glaub ich nicht sehr lang, jeder ein oder zwei Bier und ein paar Roster und nach weiß nicht mehr 3 Stunden waren wir wieder in der GK.
Naja und Urlaub gab es ja zumindest für die Grundwehrdienstler nicht so viel und wir 3 ( ich 2 Jahre )jährigen hatten regelmäßig jeden Monat einen verlängerten Kuzurlaub ( VKU )von Donnerstag nach Dienst? bis Montag früh zum Dienst wieder zurück.
Ich war also jeden Monat eimal zu Hause, mehrmals auch zweimal. Da hatte ich mir die Tage aufgespart. Genug Leute waren also immer vor Ort um die Dienste abzusichern.

So war es in Ordnung, den der psychische Stress war oft enorm hoch! Ich hatte aber das Glück zu einer Zeit bei den GT zu sein, wo ich ungemein viel schönes erlebt habe und ich immer noch von den Erinnerungen zehre, weil so wie es gekommen ist, ist es gut so!!! [hallo]
werraglück
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon Edelknabe » 14. Dezember 2010, 07:14

Nur als kleiner Hinweis an die Admins, ob der Fred hier nicht besser im Oberthema Grenze aufgehoben ist. Er fiel mir nur gerade beim suchen auf, dann kann natürlich mein kurzer Text hier gelöscht werden.
Ich liebe die Ordnung, zumal bei mir Zuhause hängt jeder Schlüssel an seinem Haken...seinem ganz speziellen Haken, ich werd verrückt, wenn mein Schwiegersohn oder Tochter oder...da was falsch hängt...und lach und Gutenmorgenspass.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16717
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon karl143 » 14. Dezember 2010, 09:23

@ Rainer-Maria,
du hast vollkommen Recht. Auch ich liebe die Ordnung, und habe auch so einen Schlüsselkasten wie du.
So, der Thread ist jetzt da, wo er hingehört.

[hallo]
karl143
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon Edelknabe » 15. Dezember 2010, 07:41

Danke Karl und einen wunderbaren guten Morgen, ich sehe, die Männer von BGS/ZGD und den Grentrupppen haben die Ordnung im Blut, sie wurde uns anerzogen und das war gut so. Nun sind wir aber eine aussterbende "Ordnungsgeneration" wenn ich mich so tagtäglich umschaue...das wäre schon wieder Stoff für einen Extrafred aber vielleicht einmal später, denn die Ordnung fängt schon mit dem Leeren des Postbriefkasten an, soll heißen "Wenn nichts mehr reingeht, dann quillt er über, ergo, der Kunde liest eine nasse Zeitung bei dem Schneewetter".

Rainer-Maria, der die Zeitung dann reinstopft, auf Teufel und Kunde komm raus...Pech gehabt, der Ordnungslumich.
Aber genug jetzt im Grenzbereich, ich denke, der Zeitungsleser macht dann auch einen Spagat zwischen schlechter Laune und ebenso schlechtem Gewissen.
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16717
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon karl143 » 15. Dezember 2010, 10:55

Edelknabe hat geschrieben:Danke Karl und einen wunderbaren guten Morgen, ich sehe, die Männer von BGS/ZGD und den Grentrupppen haben die Ordnung im Blut, sie wurde uns anerzogen und das war gut so. Nun sind wir aber eine aussterbende "Ordnungsgeneration" wenn ich mich so tagtäglich umschaue...das wäre schon wieder Stoff für einen Extrafred aber vielleicht einmal später, denn die Ordnung fängt schon mit dem Leeren des Postbriefkasten an, soll heißen "Wenn nichts mehr reingeht, dann quillt er über, ergo, der Kunde liest eine nasse Zeitung bei dem Schneewetter".

Rainer-Maria, der die Zeitung dann reinstopft, auf Teufel und Kunde komm raus...Pech gehabt, der Ordnungslumich.
Aber genug jetzt im Grenzbereich, ich denke, der Zeitungsleser macht dann auch einen Spagat zwischen schlechter Laune und ebenso schlechtem Gewissen.


Rainer, uneingeschränkte Zustimmung.
karl143
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon Edelknabe » 1. Mai 2012, 13:01

mir fiel so beim durchblättern auf, das in dem fred hier noch kein normaler "kantenlatscher"seine zeit bei der grenztruppe beschrieben hatte. das könnte vielleicht einmal nachgeholt werden, wenn jemand die zeit aufbringen könnte. irgendwo las ich hier von "aller zwei wochen in den Ausgang?" na hallo meine ich da leicht amüsiert, wo gab es das denn für den normalen wehrdienstleistenden?

rainer-maria mit vielleicht einmal im vierteljahr ausgang und das auch erst ab mitte 2. halbjahr
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16717
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon vs1400 » 1. Mai 2012, 22:43

Edelknabe hat geschrieben:mir fiel so beim durchblättern auf, das in dem fred hier noch kein normaler "kantenlatscher"seine zeit bei der grenztruppe beschrieben hatte. das könnte vielleicht einmal nachgeholt werden, wenn jemand die zeit aufbringen könnte. irgendwo las ich hier von "aller zwei wochen in den Ausgang?" na hallo meine ich da leicht amüsiert, wo gab es das denn für den normalen wehrdienstleistenden?

rainer-maria mit vielleicht einmal im vierteljahr ausgang und das auch erst ab mitte 2. halbjahr


dann warten wir mal und hoffen das was kommt.

gruß vs ... gespannt wartend.
vs1400
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon LEGO » 2. Mai 2012, 12:02

Edelknabe hat geschrieben:mir fiel so beim durchblättern auf, das in dem fred hier noch kein normaler "kantenlatscher"seine zeit bei der grenztruppe beschrieben hatte. das könnte vielleicht einmal nachgeholt werden, wenn jemand die zeit aufbringen könnte.



Mensch Rainer,

was Du da für alte Threads ausgräbst.

Aber eigentlich hast Du recht; es ist wirkliche schade, daß kein Kantenlatscher mehr was geschrieben hat.
LEGO
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon Zicke » 2. Mai 2012, 18:33

na da will ich mal , ich hoffe Mario kann mich berichtigen wenn ich etwas falsch schreibe.

Nach Latte(Objektwache) war 24Std. Dienstfrei, d.h. man konnte in den Ausgang.
Nach einen Dienstplanablauf der Grenzdienstschichten ( ich glaube 21Tage) war 24Std Dienstfrei ,also Ausgang.
Urlaub hatte ich (in der Zeit vom 1.3.71 - 28.04.72) 33 Tage, verteilt auf VKU und 2x 7 Tage.
Der Urlaub begann nach der Nachtschicht 5.00 und endete je nach länge des Urlaubs am letzten 0.00 in Vacha am Bahnhof, wo uns ein LO abholte.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
Benutzeravatar
Zicke
 
Beiträge: 6985
Bilder: 1
Registriert: 2. November 2010, 19:03

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon LEGO » 3. Mai 2012, 07:46

Ich hatte schon mal hier irgendwo geschrieben, daß meine Hochachtung vor der täglichen Arbeit der Angehörigen der Grenztruppe - sicher auch durch die Erkenntnisse, die ich hier im Forum gewinnen konnte - deutlich gestiegen ist.

Was ich nicht verstehe ist, daß ein Arbeitgeber (hier die DDR) Leute, die einen so "wichtigen" Dienst verrichten so knapp hält (kaum Urlaub, quasi ständig im Dienst usw.)
Dagen haben die Beamten des BGS wirklich im Schlaraffenland gelebt.
LEGO
 

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon augenzeuge » 3. Mai 2012, 08:54

LEGO hat geschrieben:Ich hatte schon mal hier irgendwo geschrieben, daß meine Hochachtung vor der täglichen Arbeit der Angehörigen der Grenztruppe - sicher auch durch die Erkenntnisse, die ich hier im Forum gewinnen konnte - deutlich gestiegen ist.

Was ich nicht verstehe ist, daß ein Arbeitgeber (hier die DDR) Leute, die einen so "wichtigen" Dienst verrichten so knapp hält (kaum Urlaub, quasi ständig im Dienst usw.)
Dagen haben die Beamten des BGS wirklich im Schlaraffenland gelebt.


Könnte man sagen, dass ein Ablauf bei den GT wie er beim BGS war, nicht systemerhaltend gewesen wäre, eher destruktiv?
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84695
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon Edelknabe » 3. Mai 2012, 14:38

da siehst du einmal jörg, was der einfache grenzsoldat alles aushalten musste. wenn ich jetzt einmal deiner komischen frage folge hielten wir doch wirklich sogar "zerstörerischen kräften" stand.siehe die zerstörung der seele durch zuviel äußere einwirkung auf das innere in unserer gefühlswelt beispiel dem entzug oder die zuweniggewährung von urlaubstagen um nur einmal ein sehr brutales rohes beispiel herraus zu greifen.

deswegen schrieb ich einem anderen fred, glaube im ek-fred einmal von seelischer körperverletzung der ddr gegenüber ihrem bürger wehrdienstleistender. ich überlege sowieso schon um eine klage vor der eu und ob man da eine rente erfolgreich einklagen könnte.das müsste doch möglich sein, zumal da so schon geklagt wird und schau mal, die jugendwerkhöfe und noch so andere sachen wo es um entschädigung geht, warum so frage ich sollte das für den einfachen grenzsoldaten nicht auch drin sein?

"meint der das jetzt ernst", wirst du dich berechtigt fragen? na überleg mal in aller ruhe, ich werde schonmal die klage formulieren damit die bei der eu da, die jungen leute noch nachvollziehen können, was es hieß, da tag und nacht auf wacht für den weltfrieden stehen zu müssen und für den inneren frieden im lande natürlich gleich mit.

rainer-maria und sind wir etwas ot? macht doch nichts mein junger freund, der rainer liebt sowas, was ein bißchen zum nachdenken anregt
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16717
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon augenzeuge » 3. Mai 2012, 19:45

Edelknabe hat geschrieben:da siehst du einmal jörg, was der einfache grenzsoldat alles aushalten musste. wenn ich jetzt einmal deiner komischen frage folge hielten wir doch wirklich sogar "zerstörerischen kräften" stand


Komische Fragen gibts nicht, nur komische Antworten...... [grins]

Wenn etwas mit Druck funktioniert, ist die Frage immer nur wie lange noch....... [wink]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84695
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon Edelknabe » 3. Mai 2012, 20:00

das war ja das gute jörg...damals bei die jungen kerle siehe " wie lange noch muss ich hier noch aushalten?" und das bandmaß gab da eine klare ansage/aussage, das wurde wirklich jeden tag kürzer.

rainer-maria aber wir sind voll ot und danke den vortextern über ihre zeit bei der gt denn dazu hatte ich den abgelegten fred aktiviert
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16717
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Ablauf in der Grenzkompanie

Beitragvon vs1400 » 3. Mai 2012, 22:35

Zicke hat geschrieben:
Nach Latte(Objektwache) war 24Std. Dienstfrei, d.h. man konnte in den Ausgang.
Nach einen Dienstplanablauf der Grenzdienstschichten ( ich glaube 21Tage) war 24Std Dienstfrei ,also Ausgang.
Urlaub hatte ich (in der Zeit vom 1.3.71 - 28.04.72) 33 Tage, verteilt auf VKU und 2x 7 Tage.
Der Urlaub begann nach der Nachtschicht 5.00 und endete je nach länge des Urlaubs am letzten 0.00 in Vacha am Bahnhof, wo uns ein LO abholte.


wow, andere zeit und komplett andere gepflogenheiten.
objektwache konnte man im dümmsten fall, zb. staubig geworden, mehrere wochen hintereinander haben. doch der ausgang war, zu meiner zeit, meist mit der eigenen gruppe. wir hatten gruppenweise ausgang.
vku begann immer freitag nach dienst und das war 16:00, offiziell. in der regel hatte man spätestens gegen 12:00 schluss und wenn es gut lief sogar schon 06:00, nach der wache oder ner nachtschicht.
extrem selten war dass man nur bis donnerstag verplant wurde und dann keinen a-zug oder berg-zug hatte. dann konnte man mit absprache diverser diensthabender und es war wie ein 6er im lotto, schon donnerstag abend richtung heimat ziehen.

da ich mein kleines heftchen, welches ich mir im magazin der freunde kaufte (irgendwann im juni 1987 ), noch besitze, stell ich mal eben die bilder dazu ein.
Bild
Bild
Bild
Bild

gruß vs
vs1400
 


Zurück zu Grenztruppen der DDR

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast