Gab es eine Wahl?

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Kumpel » 7. April 2020, 10:12

Edelknabe hat geschrieben:Last war richtig gut formuliert Kumpel. Trage also Einer des Anderen Last...steht das nicht so in der Bibel?


Bei dir kommt das jetzt nicht wirklich uneigennützig rüber Rainer Maria. Klingt eher wie abwälzen.
Kumpel
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2020, 10:21

Jetzt tust du mir unrecht Kumpel weil, meine Lasten aus der Vergangenheit trag ich schon selbst.Und das bis zum Lebensende. Warum sollte ich Andere damit belasten gar irgendetwas ungewollt übergeben,so den Enkeln.Die nehmen das doch garnicht an. Die sind so frei für ihr eigens Leben.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Interessierter » 7. April 2020, 10:28

Edelknabe » 7. Apr 2020, 10:49
Jeder, Kumpel betrachtet es anders, und das ist gut so.Stell dir nur vor, man müsste sich ständig für Irgendetwas entschuldigen.


Aber Jeder hat auch nicht - wie du - Mordinstrumente angebaut, mit denen eigene Bürger verstümmelt oder ermordet wurden.

Aber fast Jeder, der diese SM70 auch installieren musste, hätte heute erkannt und gesagt, dass es menschenverachtende Apparaturen gewesen sind, um Menschen die es in dieser SED - Diktatur nicht mehr aushalten konnten schwer zu verletzen oder zu töten. Außerdem auch mal zum Ausdruck gebracht, dass es ihm heute sehr leid täte und er es bedauere. Während du auch noch unverschämt und menschenverachtend geschrieben hast, dass die Flüchtlinge ja gewusst hätten, was sie an der Grenze erwartet hätte.
Interessierter
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Kumpel » 7. April 2020, 10:29

Ich fürchte du verstehst mich nicht ganz Rainer Maria und das beschränkt sich auch nicht auf das Anschrauben von irgendwelchen Tötungsmaschinen an Grenzzäunen , es ist der Umgang mit den Dingen , die Tabuthemen und Geheimnisse , der kleine oder größere Verrat an sich selbst und an anderen und genau das gibst du deinen Nachkommen mit in ihr Leben , ob du es willst oder nicht.
Kumpel
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2020, 10:35

Interessierter mit diesem:

"Während du auch noch unverschämt und menschenverachtend geschrieben hast, dass die Flüchtlinge ja gewusst hätten, was sie an der Grenze erwartet hätte." Textauszug ende

Bitte Interessierter, den Text deiner Behauptung bitte, dann ginge es in Ordnung, vorher nicht.

Rainer Maria

PS: Bitte nicht so kompliziert Kumpel, bring es einfacher, verständlicher, so "der kleine oder größere Verrat an sich selber und an anderem."
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2020, 10:42

Mal als Bsp. Kumpel. Ich belaste mich doch auch nicht mit meines Vaters Teilnahme am II. Weltkrieg, als Soldat eben. Was Er aus dieser Zeit weitergab waren Geschichten über diese Zeit und die hab ich sinngemäß gespeichert. Mehr nicht.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Volker Zottmann » 7. April 2020, 11:03

Kumpel hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben: Ich weiß doch Volker, du hast es im Leben schon immer richtig gemacht, ich nicht.

Rainer Maria


Ach was , in punkto Mädels hast du doch nix anbrennen lassen. Das ist doch auch was.

Ist doch totaler Unsinn, Deine jetzige Antwort.
Vor Mara versuchst Du den Weisen zu geben. [flash] Klappt aber nicht, wenn man von vorn herein sagt, sein Leben sei da, um Fehler zu machen. Ich war nie bereit, Fehler als normal mit einzubeziehen.
Vielleicht wolltest Du aber was ganz anderes ausdrücken, dann fehlte es Dir eben daran, das klar zu machen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon SkinnyTrucky » 7. April 2020, 15:14

Rainer Maria braucht vor mir kein Weisen raushängen zu lassen....ich habe selbst in der DDR gelebt und auch dort lebte man nicht hinter dem Mond....und man konnte kennbar machen womit man ein Problem hatte ohne gleich zum Systemfeind abgestempelt zu werden....

....aber wer halt keine Gewissenskonflikte hatte an automatischen Tötungsapparaten zu schrauben....was sollte man dem den erklären.... geht doch schon Jahre hier so und jetzt kommt er langsam damit das es wohl ein Fehler war das nicht zu erkennen, das dies gegen das Volk gerichtet war und pur zum Machterhalt diente....

....und dazu haben se schon das richtige Personal rausgesiebt....das haben se schon sehr gründlich gemacht....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2020, 15:43

Sehr weise erkannt Mara, warst ja auch ein Kind der DDR.Das fast alles hier in den Themen schon Xmal durchgekaut wurde ist ganz normal. Es ist wirklich dem Alter des Forums geschadet.Ausgesiebt naja, auf meinem Einberufungsschrieb stand soweit ich mich erinnere nicht die Grenztruppe, es war wohl eher das der Rainer Ende der 70er Jahre schon verheiratet war und ein Kind im Haushalt lebte.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon karnak » 7. April 2020, 16:06

Wahrscheinlich hätte ich mir in der Zeit und in dem Alter auch nicht viel überlegt und nachgedacht, was ich gewusst hätte, staatliche Maßnahmen zu kritisieren, geschweige denn zu verurteilen und abzulehnen, es hätte Konsequenzen gehabt, vor denen hätte ich mich, freundlich ausgedrückt, gedrückt, keine Heldentat, aber so wäre es gewesen.
Nur heute, ohne die Konsequenzen, man sollte es schon benennen, auch wenn man nur mit angeschraubt hat. Die Idee mit diesen Selbstschussanlagen, dass war wirklich eine perfide Idee, man muß sich fragen welcher Knaller ursächlich diese Idee hatte und kann es nur verurteilen und sollte diese Verurteilung auch als solche in irgendeiner Form benennen. Nicht den Eindruck vermitteln man will den Akt der Installation und Sinn dieser Dinger irgendwie über die kalte Küche rechtfertigen. Man sich dazu irgendwie verpflichtet fühlt weil man sie mit angeschraubt hat.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25115
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Interessierter » 7. April 2020, 16:13

Kristian, du hast es auf den Punkt gebracht.... [bravo]
Interessierter
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2020, 17:19

Von Verpflichtung hatte der Rainer irgendwie nichts getextet Karnak. Von kalter Küche auch nicht. Hattest du dich nicht verpflichtet, beim damaligen Verein? Meine Schwester zum Bsp. entpflichtete sich damals, Anfang der 80er, nach gut zehn Jahren Berufsleben beim MfS, das ging auch, völlig ohne Probleme. Weil, mein oppositioneller Handwerks-Schwager bestand drauf...entweder Liebe oder MfS.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Kumpel » 7. April 2020, 17:47

Edelknabe hat geschrieben: Hattest du dich nicht verpflichtet, beim damaligen Verein?


Nee , Karnak war ja so eine Art Berufsunterdrücker. [grin]
Kumpel
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon pentium » 7. April 2020, 17:47

karnak hat geschrieben:Wahrscheinlich hätte ich mir in der Zeit und in dem Alter auch nicht viel überlegt und nachgedacht, was ich gewusst hätte, staatliche Maßnahmen zu kritisieren, geschweige denn zu verurteilen und abzulehnen, es hätte Konsequenzen gehabt, vor denen hätte ich mich, freundlich ausgedrückt, gedrückt, keine Heldentat, aber so wäre es gewesen.
Nur heute, ohne die Konsequenzen, man sollte es schon benennen, auch wenn man nur mit angeschraubt hat. Die Idee mit diesen Selbstschussanlagen, dass war wirklich eine perfide Idee, man muß sich fragen welcher Knaller ursächlich diese Idee hatte und kann es nur verurteilen und sollte diese Verurteilung auch als solche in irgendeiner Form benennen. Nicht den Eindruck vermitteln man will den Akt der Installation und Sinn dieser Dinger irgendwie über die kalte Küche rechtfertigen. Man sich dazu irgendwie verpflichtet fühlt weil man sie mit angeschraubt hat.


Welcher Knaller diese Idee ursächlich hatte? Schwer zu sagen...hier mal ein kleiner Auszug aus Wiki:
Erich Lutter, ein SS-Führer, der das Referat II D 4 (Waffenwesen) im Reichssicherheitshauptamt leitete, entwickelte im Auftrag von Reinhard Heydrich ein Konzept für Selbstschussanlagen an der Umzäunung von Konzentrationslagern. Dadurch sollten Häftlinge mit geringem Personalaufwand an einer Flucht gehindert werden. Lutters Entwürfe wurden nie verwirklicht. Dem Journalisten Georg Bensch zufolge fielen seine Pläne nach dem Zweiten Weltkrieg der sowjetischen Siegermacht in die Hände. In der DDR seien diese Pläne für die Entwicklung eigener Selbstschussanlagen genutzt worden.[22]

Den Auftrag zur Entwicklung und Produktion der anfangs als Schützensplittermine (SSM) bezeichneten Selbstschussanlage gab das DDR-Verteidigungsministerium zu Jahresbeginn 1965 an den VEB Chemiewerk Kapen. Dieser Standort war bereits ab 1936 als Munitionsfabrik genutzt worden. Die Entwickler konnten jedoch die Vorgaben des Ministeriums nicht einhalten.[5] Im August 1968 kam es zum ersten Kontakt mit dem militärtechnischen Institutes VUSTE der Tschechoslowakei.[24] Am 23. Februar 1967 schlossen die Tschechoslowakei und die DDR einen Vertrag über die Entwicklung und Erprobung einer Selbstschussanlage sowie die Lieferung von 100 Prototypen an die DDR. Sie zahlte der Tschechoslowakei dafür 700.000 Mark. Gefertigt wurden die nach dem Jahr der geplanten Indienststellung nun SM-70 genannten Selbstschussanlagen ab 1969 im VEB Chemiewerk Kapen.[5] Die elektrischen Komponenten für die Gesamtanlage kamen vom VEB Elektroapparatebau Bannewitz.[25]

Der Erprobungsaufbau erfolgte ab dem Winter 1970/71 an der innerdeutschen Grenze im Abschnitt Salzwedel/Lüchow (5 km) und Arendsee/Prezelle (10 km). Die Fertigstellung des Testaufbaus war zum 1. Januar 1971 geplant, verzögerte sich jedoch wetterbedingt und wegen nicht rechtzeitig vorhandenem Material bis Mitte April 1971. Bei Salzwedel wurden die SM-70 in drei verschiedenen Höhen am Zaun befestigt, bei Arendsee kombinierte man zwei Reihen SM-70 am Zaun mit konventionellen Erdminen im Minenfeld davor. Zwar zeigte die Mine ihre Wirksamkeit bei Auslösungen durch Wild, es kam aber auch zu Auslösungen durch Blitze aufgrund ungenügender Isolation. Der Aufwand und die Komplexität des Aufbaus wurden als hoch erachtet. Deswegen sollte der Aufbau durch Steckverbindungen und genauere Kennzeichnungen vereinfacht werden.[26]

„Die Splitterwirkung an den beschossenen Wildarten: Reh-, Schwarz- und Federwild lässt den sicheren Schluss zu, dass durch SM-70 geschädigte Grenzverletzer tödliche bzw. so schwere Verletzungen aufweisen, dass sie nicht mehr in der Lage sind, den Sperrzaun zu überwinden.“

– Teilbericht über die taktische Erprobung der Splittermine SM-70 vom 17. August 1971 (VVS-Nr. G/079675)

Am 4. Dezember 1971 beriet das Ministerium für Nationale Verteidigung über die Einführung der neuen Mine. Da die SM-70 tödlicher als die bisher verwendeten Minen war, gab es Bedenken wegen der zu erwartenden politischen Reaktionen des Westens. Es wurde auch der Vorschlag unterbreitet, anstatt Stahlsplitter Gummigeschosse zu verwenden. Wegen höchster politischer Bedeutung wurde die Einführung der Mine dem Generalsekretär des Zentralkomitees, Erich Honecker, zur Entscheidung vorgelegt. Honeckers Befürwortung der Einführung lag am 10. Januar 1972 vor.[27][28] Die Entscheidung, die SM-70 einzuführen, wurde von der DDR-Führung ohne Einbeziehung sowjetischer Militärvertreter beschlossen.[29]


Ob nun alle Beteiligten einen Knall hatten, kann ich und will ich nicht beurteilen...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45569
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Kumpel » 7. April 2020, 18:12

Da die SM-70 tödlicher als die bisher verwendeten Minen war, gab es Bedenken wegen der zu erwartenden politischen Reaktionen des Westens.


Das hatte natürlich oberste Priorität.
Der DDR Bürger der da rein rannte hatte ja schließlich selbst schuld.
Kumpel
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon karnak » 8. April 2020, 05:55

Edelknabe hat geschrieben:Von Verpflichtung hatte der Rainer irgendwie nichts getextet Karnak. Von kalter Küche auch nicht. Hattest du dich nicht verpflichtet, beim damaligen Verein? Meine Schwester zum Bsp. entpflichtete sich damals, Anfang der 80er, nach gut zehn Jahren Berufsleben beim MfS, das ging auch, völlig ohne Probleme. Weil, mein oppositioneller Handwerks-Schwager bestand drauf...entweder Liebe oder MfS.

Rainer Maria

[grin] Bist schon so ein Wortverdreher, von Verpflichtung in dem Sinn wie Du das Wort bringst habe ich überhaupt nichts geschrieben. Ich habe das Wort verwendet in dem Sinne, dass natürlich der Eindruck entsteht man fühlt sich durch die kalte Küche verpflichtet diese perfide Methode auch heute noch zu rechtfertigen und das nur weil man zum Anschrauben der Dinger eingesetzt wurde.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25115
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon zonenhasser » 8. April 2020, 09:11

Es gab auch Leute, die sich Gedanken für eine humanistischere Lösung machten, z. B. der Volkskammerabgeordnete und Baron Professor Dr. Manfred von Ardenne:

Vom MfS verworfener Plan : Betäubung statt Schüsse an der Grenze
Zuletzt geändert von zonenhasser am 8. April 2020, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 8. April 2020, 09:12

Unser Kumpel mit diesem:

"Der DDR Bürger der da rein rannte hatte ja schließlich selbst schuld." Textauszug ende

Irgendwo schrieb ich das schonmal. Erst als ich an den Kanten(Grüne Grenze) kam, ab dem Zeitpunkt bekam man als Wehrpflichtiger einen Überblick über das ganze Ausmaß(den Ausbau) der Grenzanlagen. Der Normalbürger der DDR hatte diesen Überblick nicht.Demzufolge kann man nicht von eigener Schuld sprechen, wenn Bürger der DDR durch diese Anlage 501 verletzt, gar getötet wurde weil, es fehlte einfach dessen Wissen(um deren Anlage Gefährlichkeit) drum.

Wenn du zum Bsp. Nachts als Einer gekommen wärst, um den Grenzstreifen zu überwinden hätten dir die weißen Kästen am Zaun I. so gut wie nichts gesagt. Bis es dann geknallt hätte.Wer im zivilen Leben in der DDR hatte damals schon irgendwelche Kenntnisse darum, ich nehme an es war eine Minderheit von 5%.Und das irgendwann in die 70er Jahre im Westfernsehen einmal darüber berichtet wurde, wer hatte das denn gesehen wenn nicht auch wieder eine Minderheit?

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 8. April 2020, 09:24

Karnak, der Rainer fühlt sich heute im reifen Alter zu nichts verpflichtet, nicht einmal zu einer Rechtfertigung über mein Tun in der damaligen Zeit an dem Kanten da. Ich erkläre es lieber für zum Bsp.die Jugend, mache somit sinngemäß den Erklärbär.Eigentlich ist man mittlerweile zu alt um sich noch irgendwelche Gedanken drüber zu machen,man lehnt sich somit locker zurück und lässt seine Erinnerungen Revüe passieren.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Volker Zottmann » 8. April 2020, 09:44

Edelknabe hat geschrieben:
Wenn du zum Bsp. Nachts als Einer gekommen wärst, um den Grenzstreifen zu überwinden hätten dir die weißen Kästen am Zaun I. so gut wie nichts gesagt. Bis es dann geknallt hätte.Wer im zivilen Leben in der DDR hatte damals schon irgendwelche Kenntnisse darum, ich nehme an es war eine Minderheit von 5%.Und das irgendwann in die 70er Jahre im Westfernsehen einmal darüber berichtet wurde, wer hatte das denn gesehen wenn nicht auch wieder eine Minderheit?

Rainer Maria


Die Masse der Bevölkerung wusste schon durch Löwenthals Sendungen was für perfide Tötungsmaschinerie da installiert war. Wir wussten, dass an hunderten Kilometern diese Automaten hängen. Wenn Du angeblich nichts zur damaligen Zeit, auch als junger Mann wusstest, war es Desinteresse oder Dummheit.
Den Anbau deinerseits zu verweigern hätte für Dich Schwedt bedeutet. Ohne Dein Zutun bist Du so in diese missliche Lage gekommen. Die wird Dir nie jemand vorhalten! Heute aber noch solchen Unfug zu schwadronieren, keiner hätte was gewusst, ist an Dummstellen nicht zu überbieten. Ich resümiere aus Deinem Verhalten, dass Du ein sehr oberflächlicher und gleichgültiger Mensch warst.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 8. April 2020, 09:54

Na klar Volker, wir machen ne Umfrage in die Altenheime der Republik so...."wer hat was gewusst von?" Wird bestimmt interessant.Du musst mich nicht immer so nieder mach...siehe Dummfug und so. Mir langt schon der Interessierte mit seiner Großschreibung.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon SkinnyTrucky » 8. April 2020, 10:00

In unserer Familie wurde uns eingebläut es tunlichst nicht zu versuchen die Grenze zu überwinden....wegen der Selbstschußanlagen und der sehr guten Bewachung....

.... außerdem kannte ein Teil der Verwandtschaft die Grenze von de anderen Seiten und konnte sie prima beschreiben....

Das Wissen über die Unüberwindbarheid hat auch erst dafür gesorgt, das es nicht massenhaft versucht wurde sie zu überwinden....



groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9280
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Volker Zottmann » 8. April 2020, 10:29

Edelknabe hat geschrieben:Na klar Volker, wir machen ne Umfrage in die Altenheime der Republik so...."wer hat was gewusst von?" Wird bestimmt interessant.Du musst mich nicht immer so nieder mach...siehe Dummfug und so. Mir langt schon der Interessierte mit seiner Großschreibung.

Rainer Maria

Ich habe doch recht human geantwortet, nämlich, dass Du ein sehr oberflächlicher und gleichgültiger Mensch warst.
Frage wenn möglich in den Altenheimen nicht, wenn sie im Tal der toten Augen lagen. Das Tal der Ahnungslosen hat doch nicht 95% der Bevölkerung betroffen. Ein ganz verschwindend geringer Teil wusste nichts. Wenn Du dazu gehörtest, ist das für mich auch in Ordnung. Aber heute, in Deinem reifen Opaalter, sollten doch all die Informationen langsam mal Deine Gehirnströme fließen lassen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 8. April 2020, 16:38

Volker, wenn der Rainer als junger Mensch Oberflächlichkeit plus Gleichgültigkeit in dieser damaligen DDR an den Tag gelegt hätte, dann würde ich heute wahrscheinlich das Herr der Obdachlosen bereichern.Waren Jäger und Sammler eigentlich oberflächlich, gar gleichgültig? Wohl kaum. Also ich habe die damalige Jagd nach Konsumgütern gelebt, so "Gewusst wo, gewusst wann und wie schnell trage ich das Objekt der Begierde in mein Heim."

Heute braucht man das alles nicht mehr,braucht nur noch Geld.Na gut, eventuell jetzt in Corona-Zeiten könnte manchen diese Leidenschaft wieder erfassen. Aber wir werden OT.

Rainer Maria

PS: Unsere Mara nee, musstest wieder dem Volker beispringen. Und der hat sich bestimmt gefreut.Hattet ihr nicht fast am Kanten gewohnt,( über einige Kilometer Sichtbereich) damals im Bezirk Magdeburg?
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon augenzeuge » 8. April 2020, 17:04

"Gewusst wo, gewusst wann und wie schnell trage ich das Objekt der Begierde in mein Heim."


Wäre was für 110. [grins]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84865
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 8. April 2020, 17:15

So war das in der DDR Jörg.Ich denke einmal bis zu deiner Ausreise aus dem Arbeiter und Bauernstaat werden auch deine Eltern dies gelebt haben. Die sinngemäße Konsum-Jagd war jeden Tag eröffnet. Ein Schüler/Student heute hätte echte Probleme, das damalige irgendwie nachvollziehen zu müssen.Man glaubt garnicht wie kreativ der Mensch damals werden konnte(wurde), wenn es um den Besorgungskram ging. Weiter OT.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Kumpel » 8. April 2020, 17:18

Wir hatten kein Geld für solche Spirenzien ,von wegen Jagd auf Konsumgüter. Ich war froh wenn ich im Winter ein Paar anständige Schuhe und eine warme Jacke hatte.
Ach so und unsereiner hatte von der Grenze kaum was gewusst , außer alle Jahre mal so eine kurze Filmsequenz aus dem Westfernsehen.
Kumpel
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 8. April 2020, 17:29

Du damals "junge arme Sau Kumpel, ich fühle doch voll mit dir." Was, kaum Schuhe und kaum ne warme Jacke im Winter? Was hast du denn gearbeitet, zu DDR Zeiten. Wolltest du nicht oder konntest du nicht? Immer noch OT.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon steffen52 » 8. April 2020, 17:33

Edelknabe hat geschrieben:Unser Kumpel mit diesem:

"Der DDR Bürger der da rein rannte hatte ja schließlich selbst schuld." Textauszug ende

Irgendwo schrieb ich das schonmal. Erst als ich an den Kanten(Grüne Grenze) kam, ab dem Zeitpunkt bekam man als Wehrpflichtiger einen Überblick über das ganze Ausmaß(den Ausbau) der Grenzanlagen. Der Normalbürger der DDR hatte diesen Überblick nicht.Demzufolge kann man nicht von eigener Schuld sprechen, wenn Bürger der DDR durch diese Anlage 501 verletzt, gar getötet wurde weil, es fehlte einfach dessen Wissen(um deren Anlage Gefährlichkeit) drum.

Wenn du zum Bsp. Nachts als Einer gekommen wärst, um den Grenzstreifen zu überwinden hätten dir die weißen Kästen am Zaun I. so gut wie nichts gesagt. Bis es dann geknallt hätte.Wer im zivilen Leben in der DDR hatte damals schon irgendwelche Kenntnisse darum, ich nehme an es war eine Minderheit von 5%.Und das irgendwann in die 70er Jahre im Westfernsehen einmal darüber berichtet wurde, wer hatte das denn gesehen wenn nicht auch wieder eine Minderheit?

Rainer Maria

Das mit den Ausmaß der Grenzanlagen, da gebe ich Dir recht, haben erst die DDR-Bürger erkannt welche an die Grenze gezogen wurden, das es so aussieht habe ich im Vorfeld auch nicht gewusst und erst als man es mit den eigenen Augen gesehen hatte wurde
jeden Grenzer klar in welche Richtung diese Grenzanlagen ausgerichtet waren, um den Staatsfeind BRD abzuhalten auf keinen Fall! So zurück zu diesen menschenverachteten Sprengsätzen, das mit den Selbstschussanlagen wurde ja ganz schnell, nach dem die ersten GV davon getötet wurden, vom Westfernsehen verbreitet und wer Westfernsehen empfangen konnte wusste Bescheid. Da gibt es ja auch Filmmaterial, gefilmt vom BGS oder Zoll, zu dieser Zeit wo diese Dinger angebracht wurden! Gibt einen schönen Film im Netz, ich glaube da bist Du zu erkennen!!! [wink]
Gruß steffen52
"Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!"
Friedrich Schiller
Benutzeravatar
steffen52
 
Beiträge: 14403
Bilder: 0
Registriert: 19. Februar 2015, 21:03

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 8. April 2020, 17:43

Was Film Steffen? Schick mir das bitte mal per PN. Und nein, es gab damals X Minentrupps, irgendwo am Kanten ob im Norden oder im Süden tätig.Denn ZGD oder BGS war eigentlich immer Gegenüber, um zu filmen oder den Vorgang zu vermerken.

Rainer Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16733
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

VorherigeNächste

Zurück zu Grenztruppen der DDR

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste