Gab es eine Wahl?

Gab es eine Wahl?

Beitragvon Würstchen » 10. August 2010, 19:01

Hallo liebe Gemeinde,
mit Interesse lese ich vor allem die Dinge, welche die Grenztruppen betreffen.
Da stellt sich für mich die Frage, ob ein junger Mensch die Wahl hatte, ob er zu den Grenztruppen geht - ob er vielleicht gezwungen wurde oder welche Gründe es noch so gab.

Es wäre schön, wenn sich einer der ehemaligen Soldaten dazu äußern würde, wie es bei ihm ablief.

Herzlichen Dank schonmal
Würstchen
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Danny_1000 » 10. August 2010, 19:43

Würstchen hat geschrieben:Hallo liebe Gemeinde,
mit Interesse lese ich vor allem die Dinge, welche die Grenztruppen betreffen.
Da stellt sich für mich die Frage, ob ein junger Mensch die Wahl hatte, ob er zu den Grenztruppen geht - ob er vielleicht gezwungen wurde oder welche Gründe es noch so gab.

Es wäre schön, wenn sich einer der ehemaligen Soldaten dazu äußern würde, wie es bei ihm ablief.

Herzlichen Dank schonmal


Hier ein kleiner Auszug aus dem Film „An die Grenze“ (ARTE 2007). In diesem Part wird ab 2:00 min recht realistisch der Ablauf einer Musterung gezeigt.

Vielleicht beantwortet die Szene ja teilweise deine Frage.



Der ganze Film ist eigentlich sehenswert, weil er eine Reihe von Dingen über das Innenleben dieser Truppe in den siebziger Jahren in Spielfilmform erzählt.


Gruß
Daniel
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon S51 » 10. August 2010, 19:56

Zu den Grenztruppen wurde man gezogen, wie zu jeder anderen Truppe in der DDR, wo es möglich war, den Grundwehrdienst abzuleisten, auch. Der Grundwehrdienst Leistende konnte das kaum beeinflussen. Es kam zur Einberufungsüberprüfung freilich die Frage, ob man sich vorstellen könne, die Waffe auch einsetzen zu können. Wer das mit "Nein" beantwortet hat, kam zwar nicht mehr in den Grenzdienst, konnte aber trotzdem bei den Grenztruppen landen (Ausbildung, Innendienst, Versorgung, Funker und so weiter). Die Frage kam auch kurz vor der Vereidigung noch mal.
Wer auf Zeit diente oder dienen wollte, konnte Wünsche äußern. Die gingen mal in Erfüllung, manchmal eben auch nicht.
Wer Berufssoldat werden wollte, hatte normalerweise die Wahl.
Gezwungen wurde niemand. Rückversetzungen hat es zu meiner Zeit immer wieder mal gegeben. Aber ob die immer dort gelandet sind, wo sie gerne sein wollten?
Bei meiner Musterung hieß das Ziel noch Bereitschaftspolizei. Daher kann ich diesen Film so nicht ganz nachvollziehen. Auf Grenztruppe lief es erst in der Einberufungsüberprüfung hinaus. Da saß ich nur einem Offizier gegenüber.
S51
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 10. August 2010, 21:09

Ich erinnere mich an die Musterung im Alter von 18 Jahren zum Truppenteil der Artillerie. Dann passierte jahrelang nichts. Selbst als im Alter von 24 Jahren, ich war mittlerweile verheiratet und hatte eine kleine Tochter der Einberufungsbefehl kam, erinnere ich mich nicht zu 100Prozent, ob da was von Grenztruppen draufstand?
Ich wurde auch nicht nochmal gefragt, das weiß ich genau.
Und ab gings..."An die Grenze".

Rainer-Maria
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon ex-maja64 » 10. August 2010, 21:39

Ich wurde gemustert für das Pionierwesen (als gelernter Zimmermann natürlich logisch), Einfluß auf die Tatsache das ich zu den GTs kam hatte ich als Grundwehrdienstler natürlich nicht. Aber ehrlich gesagt traurich darüber war ich auch nicht, wußte das das militärische Leben dort nicht so streng war wie in anderen Waffengattungen der NVA.
War natürlich meine Welt, am liebsten 8 Std. im Wald (Vorderrhön) [crazy] .
Aber gut... nach über 26 Jahren... sieht man aus der ganzen Zeit nur noch das positive.


Mario [hallo]
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Pit67 » 10. August 2010, 22:19

ne eine Wahl gab es nicht! ich wollte ja bis kurz vor meiner Musterung länger dienen
aber trotz aller Überzeugungsversuche bin ich dabei geblieben damals hieß das abkeulen.
Knapp 1 Jahr später 2. Musterung ging eigendlich kurz und schmerzlos Machen sie sich bereit im Mai gehts an die Grenze!

jeden Tag auf die Einberufung gewartet fast den ganzen Urlaub wegnenommen und keine EB. schon gedacht haben die mich vergessen aber dann kamm die EB. Anfang juli nach 3 Monaten Knollenburg gings dann ab in die schöne Rhön!
Pit67
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon manudave » 11. August 2010, 05:36

Hallo Pit,

so ähnlich hat mir das kürzlich ein Greso erzählt. Der schwor Stein und Bein, dass er 1985 nicht gefragt wurde und auch seine Kameraden allesamt ohne zu fragen an den Kanten kamen.

S51, kann man das vielleicht damit begründen, dass es kaum ausreichend junge Menschen für die viele militärischen Aufgaben in der DDR gab?
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon S51 » 11. August 2010, 19:03

manudave hat geschrieben:...S51, kann man das vielleicht damit begründen, dass es kaum ausreichend junge Menschen für die viele militärischen Aufgaben in der DDR gab?


Ja wohl, das war in der DDR grundsätzlich so. Nur gehört habe ich davon, dass es außerdem auch noch Vorgaben gab, wieviele eines Jahrganges da und dorthin zu schicken waren. Mit Prioritäten, von denen die Grenze wohl eine sehr viel höhere als, für mich seinerzeit bedeutsam, die Bereitschaftspolizei hatte. So wurde dann eben aufgefüllt mit dem, was greifbar war.
Klingt krass, wird es einfach formuliert aber wohl treffen.
S51
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon vs1400 » 5. September 2013, 23:06

S51 hat geschrieben:
manudave hat geschrieben:...S51, kann man das vielleicht damit begründen, dass es kaum ausreichend junge Menschen für die viele militärischen Aufgaben in der DDR gab?


Ja wohl, das war in der DDR grundsätzlich so. Nur gehört habe ich davon, dass es außerdem auch noch Vorgaben gab, wieviele eines Jahrganges da und dorthin zu schicken waren. Mit Prioritäten, von denen die Grenze wohl eine sehr viel höhere als, für mich seinerzeit bedeutsam, die Bereitschaftspolizei hatte. So wurde dann eben aufgefüllt mit dem, was greifbar war.
Klingt krass, wird es einfach formuliert aber wohl treffen.


treffend ja S51,
nur sollte man dem kind auch nen nahmen geben.
die WKK's hatten "schlichtweg" nen plan zu erfüllen und genau dass haben sie zu 100% ( oder mehr ... ) umgesetzt.
zusagen des WKK's hatten nach der einberufung keinerlei gültigkeit und dass war traurig, damals.
bei meiner rückmeldung bedankte ich dementsprechend und es gab noch nicht mal nen ... "aber bitte".

interessieren würde mich jedoch, wer machte dienst auf nem WKK und diesbezüglich meine ich eher die wacheinheit eines WKK's?

gruß vs [hallo]
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 8. September 2013, 11:45

Immer wenn ich damals Ende der 70er Jahre meinen "dürftigen" Urlaub, also den VKU eigenwillig um einen Tag in Leipzig verlängerte so "Kind krank, leider den Zug verpasst" musste ich zum WKK im heutigen Musikerviertel...wars wohl, mich dort melden zwecks Verlängerung/Bestätigung ? Da saßen lauter so Schreibtischsackis und vorne an der Wache auch nur ein...keine Ahnung mehr, wahrscheinlich ein Uffz?

Das klappte immer bis auf einmal, wo man mir den KD, den Kommandodienst Abends Nachhause schickte. Zum Heimgang bekam ich dann gesagt:" Sie Genosse Rohloff waren wahrlich kein Vorbild eher das ganze Gegenteil" War mir dann auch Schnurze, es ging ja Nachhause.

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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon manudave » 7. Februar 2016, 07:54

Für diejenigen, die neu im Forum sind: Ich bin ehrenamtlicher Gästeführer im Grenzmuseum Point Alpha in der Rhön (sonst versteht man das folgende Geschreibsel nicht):

Vor zwei Wochen hatte ich meine erste Führung in diesem Jahr. 8 Personen - also 4 Ehepaare aus verschiedenen Ecken Deutschlands. Die Gemeinsamkeit der Herren war allerdings, dass sie früher in der GK Buttlar dienten - so Mitte der 70er.
Dementsprechend war es eine sehr gute und auch herzliche Atmosphäre - wir ergänzten unser Wissen gegenseitig und auch die Ehefrauen sprachen über ihre damaligen Gedanken, wenn die jungen Spritzer die Heimat gegen Uniform und AK 47 tauschten.
Am Ende der Führung passierte jedoch etwas, was ich so noch nie hatte. Einer der Herren bat mich nach der Führung vor die Barracke im US-Camp und fing an zu weinen. Er bedankte sich mit tränenerstickter Stimme für die Führung und vor allem über die differenzierten Aussagen zu den Grenzsoldaten - sprich Beweggründe für den Einsatz, Schusswaffengebrauchsbestimmungen, Zwänge, Überwachung durch die 2000, Ablauf einer Musterung usw. Es war ihm sehr wichtig, dass nicht immer mit dem großen Hammer auf die Grenzer eingeschlagen wird, sondern auch mal die Gedanken und Zukunftsängste der jungen Menschen beleuchtet werden, die der Staat nun zum Friedensdienst schicken wollte.
Er selbst hat bis heute ein Gefühl der Mitschuld, weil er dem System gedient hat - welches letztendlich hunderte Menschen an der Grenze zu Tode gebracht hat. Auch wenn er damals eigentlich keine Wahl hatte (er wurde nicht gefragt).
Eine Situation, in der ich auch schlucken musste - erkennt man vielleicht durch den Alltag der Führungen gar nicht mehr, was man auch für Verantwortung mit sich trägt und wie wichtig der Austausch auch in solchen Foren wie hier und drüben war und ist.
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Spartacus » 7. Februar 2016, 16:18

Einer der Herren bat mich nach der Führung vor die Barracke im US-Camp und fing an zu weinen.


Da sieht man mal, dass hier durchaus noch Handlungsbedarf besteht und noch lange nicht alles verarbeitet ist. Ich habe mich auch aus diesem Grund
immer mit einer Verurteilung der Grenzer als ganzes zurück gehalten, denn jeden konnte es erwischen, jeder konnte sich dort wiederfinden und nur
die aller wenigstens hatten dem Mut - nach Erkennen der Lage - einfach " Nein, nicht mit mir" zu sagen, denn dann drohte Schwedt.

Du scheinst da einen guten Job zu machen manudave und irgendwann werde ich da mit meiner Tochter aufschlagen, um ihr das alles mal zu zeigen. [hallo]

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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Olaf Sch. » 7. Februar 2016, 16:39

ich hatte mich für 3 Jahre als Uffz verpflichtet, mit der Bedingung zur Nachrichtentruppe in Cottbus zu kommen, ca 14 Tage vor der Einberufung bei der Einberufungsmusterung kam dann die Info: Sie kommen an die Grenze - ich ja ich will zu den Nachrichten - ach bei den Grenzern gibt es auch Nachrichtenabt. - würden Sie schießen? Nein sicher nicht - ach das bekommen die schon hin - schönen Tag noch - und ich dachte mir: Sind die blöde, wollen die das ich abhaue? Aber dann wäre meine Familie dran gewesen - wussten die Janz jenau.
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Spartacus » 7. Februar 2016, 17:28

AkkuGK1 hat geschrieben:ich hatte mich für 3 Jahre als Uffz verpflichtet, mit der Bedingung zur Nachrichtentruppe in Cottbus zu kommen, ca 14 Tage vor der Einberufung bei der Einberufungsmusterung kam dann die Info: Sie kommen an die Grenze - ich ja ich will zu den Nachrichten - ach bei den Grenzern gibt es auch Nachrichtenabt. - würden Sie schießen? Nein sicher nicht - ach das bekommen die schon hin - schönen Tag noch - und ich dachte mir: Sind die blöde, wollen die das ich abhaue? Aber dann wäre meine Familie dran gewesen - wussten die Janz jenau.


So, oder so ähnlich lief das wohl tausendfach in der schönsten DDR aller Zeiten, Akku.

Daher auch von mir keine Wertung zu diesem Geschehen. [hallo]

LG

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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon ratata » 7. Februar 2016, 19:40

@ manudave , 1969 im Mai erhielt ich den Einberufungsbefehl GR Glöwen am 2.05 .1969 . Voraus gingen die vielen Gespräche der Musterung beim WKK . Meistens saßen uns ja damals keine Uniformierten gegenüber . Da ich ja mit 17 noch nicht sagen konnte ob ich drei Jahre gehe , dachten die ,wenn der volljährig ist ,haben wir wieder einen Pluspunkt mehr . Dann kam die eigentliche richtige Musterung und aus Wut , das ich mich nicht verpflichtete , wurde ich für die PIONIERE gemustert.
Jedoch kam vor der Einberufung noch mal eine Vorladung . Hier wurde ich nach Verwandtschaft im Westen gefragt . Natürlich hatte ich Onkel und Tanten.
Nach Grenze und schießen auf Menschen,wurde ich nicht gefragt
Dann kam dieser Einberufungsbefehl , mit 19 Jahren dann diese Ausbildung im Grenzregiment Glöwen . Jeder Lamettaträger brüllte und schiss dich zusammen .
Da gab es die rotesten , der Roten und überzeugtesten Offiziere, die uns jungen Spunde überzeugen sollten und uns den Hass gegen den Klassenfeind so richtig einhämmerten .
Ich sage mal , damals als ich zur Fahne musste , es war 69 , es war alles noch anders . ich bin mir keiner Schuld bewusst , dem Regime gedient zu haben .
Manchmal habe ich mich geärgert , nicht den Schritt gen Westen getan zu haben . die Möglichkeit bestand für mich zig mal,
Während meiner Zeit an der Grenze sind 3 Soldaten gen Westen geflüchtet und es ist niemand zu Schaden gekommen . ratata
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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon Interessierter » 6. April 2020, 06:44

Also alles gut,du brauchst meinen Vortext nicht widerlegen, wir bräuchten wohl eher einen Systemwechsel, vielleicht einen Soft-Sozialismus mit ausreichend Konsum und Freiheit dahinter.

Rainer Maria


Da sind doch gleich am frühen Morgen meine Lachmuskeln gefordert. Einen Sozialismus wo du wieder Todesautomaten an der Grenze anbringen musst? Es soll Menschen geben, denen kann man mit einem großen Hammer auf die " Birne " schlagen, die nicken dann noch und sagen: " Herein "! Die Woche fängt gut und lustig an... [laugh]
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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon Edelknabe » 6. April 2020, 06:57

Mann Rentner Interessierter, diese Sache mit der SM-70 war damals ganz normale Arbeit, am Kanten....am ZaunI, sprich eben der Grünen Grenze. Du als junges Kerlchen hättest es doch genauso gemacht wie der Rainer, und zwar nicht Monate lang Langeweile geschoben sondern ordentlich im Pionierzug mitgearbeitet. Erzähle mir bloß nicht, du hättest gar noch moralische Zweifel angemeldet,eben zu damaliger Zeit in die 70er Jahre in der DDR, dann gehst du nur mir noch als alter Schauspieler durch.

Rainer Maria

PS: Wieso geht nicht Jörg, heute ginge Alles, und das völlig ohne Marx.
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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon Kumpel » 6. April 2020, 07:43

Edelknabe hat geschrieben:Mann Rentner Interessierter, diese Sache mit der SM-70 war damals ganz normale Arbeit, am Kanten....am ZaunI,



Genau das hat der SS Wachmann nach 45 zu Hause auch erzählt.
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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon Edelknabe » 6. April 2020, 08:38

Wir sind zwar völlig Ot Kumpel aber das Dumme nur, du oder Interessierter gelebt in der damaligen DDR und das mit des Rainers Sozialisierung (Beruf/Alltag/Familie), also ihr Beide hättet die Dinger auch nur angebaut. Und nicht anders.Wer sich heute hinstellt und noch meint, immer schon besonders moralisch gehandelt zu haben, der ist für mich .....ich schrieb es schon ein schlechter Schauspieler.

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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon Kumpel » 6. April 2020, 08:52

Edelknabe hat geschrieben:Wer sich heute hinstellt und noch meint, immer schon besonders moralisch gehandelt zu haben, der ist für mich .....ich schrieb es schon ein schlechter Schauspieler.

Rainer Maria


Deinen Einwurf gebe ich gerne zurück Edelknabe. Wer sich heute noch hinstellt und das Anbringen von diesen Dingern als normale Arbeit bezeichnet hat nichts begriffen.
Um moralisches Handeln damals geht es da gar nicht und mich hätten die da gar nicht hin gelassen , weil die wussten , dass ich bei der erst besten Gelegenheit abhauen würde.
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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon Edelknabe » 6. April 2020, 09:50

Wäre vielleicht nett wenn der Pentium das Getexte mal in den Grenzerfred verbringt, denn hier ist das völlig OT. Vielleicht ab 07:44Uhr. Danke.

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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. April 2020, 21:53

Kumpel hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Wer sich heute hinstellt und noch meint, immer schon besonders moralisch gehandelt zu haben, der ist für mich .....ich schrieb es schon ein schlechter Schauspieler.

Rainer Maria


Deinen Einwurf gebe ich gerne zurück Edelknabe. Wer sich heute noch hinstellt und das Anbringen von diesen Dingern als normale Arbeit bezeichnet hat nichts begriffen.
Um moralisches Handeln damals geht es da gar nicht und mich hätten die da gar nicht hin gelassen , weil die wussten , dass ich bei der erst besten Gelegenheit abhauen würde.


Das wird der Rainer nie verstehen, das man durch sein Verhalten schon dafür sorgen konnte, nicht dort hinzukommen....und ohne gleich bei den Spaten zu landen oder noch schlimmer hinter Gittern....

....aber schon erschreckend, das es eine breite Masse gab, die nicht entsetzt war, als es breiter in der Bevölkerung bekannt wurde, was dort am letzten Zaun installiert wurde....gab ja noch mehr Rainer Marias....aber ich denke, es gab auch viel mehr, die still entsetzt waren und sich einfach nicht getraut haben entsetzt zu sein.... zumindestens nicht öffentlich....



groetjes

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Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon Werner Thal » 7. April 2020, 07:57

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Wer sich heute hinstellt und noch meint, immer schon besonders moralisch gehandelt zu haben, der ist für mich .....ich schrieb es schon ein schlechter Schauspieler.

Rainer Maria

....aber ich denke, es gab auch viel mehr, die still entsetzt waren und sich einfach nicht getraut haben entsetzt zu sein.... zumindestens nicht öffentlich....



groetjes

Mara


Genau dieses trifft für mich zu: Der Sonntag, 13. August 1961 war und ist immer noch eine Zäsur.
14 Tage später begann ich als Lehrling eine metalltechnische Ausbildung. Mein stiller Protest war,
ich wurde als "gesellschaftlich nicht interessiert" eingestuft! Also keine Akzeptanz der damals
herrschenden "politischen Vorgaben".
Dass ich ein paar Jahre später zum Barras mußte, hat auch etwas damit zu tun.
Ich habe noch manchmal den O-Ton vom Kompaniechef im Ohr:
"Sie denken ja nur von Urlaub zu Urlaub!"

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2020, 08:11

Gelebtes Leben Mara ist ständiges dazulernen, es ist Machen und das nicht immer korrekt, sondern auch um dabei richtig grobe Fehler zu machen. Es ist dazu da, auch einmal etwas zu tun ohne die nötige Zeit zum Nachzudenken zu haben.Es ist ferner nicht nur Voraussicht sondern öfters soetwas von Überraschung, das glaubt man kaum, das glaubt kein Mensch. Man hofft zwar ständig und das ein Leben lang, das immer alles gut ginge, geht es aber nicht.

Und ja Mara, der Mensch kann sein gelebtes Leben sinngemäß Revue passieren lassen, auch diese damalige Armeezeit.Und ich betrachte dazu die damaligen Umstände, die Zeit an sich vor über 40 Jahren.Ehrlich jetzt, zu Sozialismuszeiten habe ich nicht einen Gedanken an die Zukunft verschwendet, gar an eine 89erWende. Aber irgendwie komme ich vom Thema ab. Was wollte ich eigentlich ausdrücken? Genau, es ist alles gelebtes Leben, abgelegte Geschichte sozusagen.

Humor ein. Vergraben im Schuhkarton, am Ende der Welt, dort wo der Bretterzaun steht hinter dem es steil bergab geht.Humor aus.

Rainer Maria
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Re: "Coronarevolution"....und dessen Auswirkungen auf das System des Kapitals

Beitragvon Kumpel » 7. April 2020, 09:33

SkinnyTrucky hat geschrieben:...aber ich denke, es gab auch viel mehr, die still entsetzt waren und sich einfach nicht getraut haben entsetzt zu sein.... zumindestens nicht öffentlich....
groetjes

Mara


Das wäre ein tröstlicher Gedanke , aber ich befürchte es ist nicht so.Weder gestern noch heute.
Die Rainer Marias dieser Welt kreisen wohl mehr um sich selbst , als das sie wahrnehmen möchten oder können dass etwas nicht stimmt um daraus ihre Schlüsse ziehen.
Kumpel
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2020, 09:49

Jeder, Kumpel betrachtet es anders, und das ist gut so.Stell dir nur vor, man müsste sich ständig für Irgendetwas entschuldigen. Aus der Vergangenheit eben. Man käme ja vor lauter entschuldigen gar nicht mehr dazu, den Alltag zu leben.Blicken wir also nach vorne.Nicht gerade in die Zukunft nein, einfach nur nach vorn.

Rainer Maria

PS: Und über die abgelegten Zeiten kann man zum Bsp. Geschichten schreiben.
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Kumpel » 7. April 2020, 10:00

Aber aber Rainer Maria , ich bin der Letzte der von irgend jemanden eine Entschuldigung erwartet und wofür solltest du dich entschuldigen?
Wenn jeder ehrlich mit sich selbst ist , ist bereits viel erreicht, aber selbst dass ist nicht jedem gegeben. Es erfordert ein gutes Stück Selbstreflexion und die kann auch mal weh tun.
Über eines sollte man sich jedoch im Klaren sein , all seine Lasten und Unehrlichkeiten übergibt man der nächsten Generation , gewollt und ungewollt, wenn man nicht den Faden dessen durchschneidet und damit aufräumt.
Ja so unterschiedlich sind die Menschen Rainer Maria, wäre ich in deiner Lage gewesen und hätte diese SM 70 anschrauben sollen , wären meine Gedanken wohl nur die gewesen , wie ich über den scheiß Zaun komme ohne eine Mumpel im Rücken.
Auf die Fahnenflucht wegen Volk und Führer hätte ich geschissen. Tja , der Eine legt die Mine und der Andere latscht drauf.
Zuletzt geändert von Kumpel am 7. April 2020, 10:09, insgesamt 3-mal geändert.
Kumpel
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Volker Zottmann » 7. April 2020, 10:01

Edelknabe hat geschrieben:Gelebtes Leben Mara ist ständiges dazulernen, es ist Machen und das nicht immer korrekt, sondern auch um dabei richtig grobe Fehler zu machen. Es ist dazu da, auch einmal etwas zu tun ohne die nötige Zeit zum Nachzudenken zu haben.Es ist ferner nicht nur Voraussicht sondern öfters soetwas von Überraschung, das glaubt man kaum, das glaubt kein Mensch. Man hofft zwar ständig und das ein Leben lang, das immer alles gut ginge, geht es aber nicht.



Rainer Maria

Interessant wofür man im Muldental lebt! [flash]
Ich jedenfalls lebe nicht um Fehler, gar grobe Fehler, zu machen. Ich lebe möglichst umsichtig. Sollte dann dennnoch ein Fehler geschehen, wird der schnell berichtigt. Aber für Fehler zu leben, ist vertanes Leben.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2020, 10:09

Last war richtig gut formuliert Kumpel. Trage also Einer des Anderen Last...steht das nicht so in der Bibel? Und nee, mal Humor beiseite weil es ein ernstes Thema ist.Ich las gerade, unser Volker möchte auch mitphilosophieren, nur zu. Ich weiß doch Volker, du hast es im Leben schon immer richtig gemacht, ich nicht.

Rainer Maria
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Re: Gab es eine Wahl?

Beitragvon Kumpel » 7. April 2020, 10:10

Edelknabe hat geschrieben: Ich weiß doch Volker, du hast es im Leben schon immer richtig gemacht, ich nicht.

Rainer Maria


Ach was , in punkto Mädels hast du doch nix anbrennen lassen. Das ist doch auch was.
Kumpel
 

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