Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Edelknabe » 15. Dezember 2012, 21:15

Ein guter Punkt Mike...."Es war Gesetz". Ürigens, es ist auch heute noch Gesetz, wie gerade von dir geschrieben.Auch unterm Adolf war das Gesetz, noch früher auch.Später auch, wird das Gesetz das Gesetz sein.

So, und da kommt nun Einer und meint:"Aber das Gesetz war nicht richtig, war irgendwie nicht menschlich usw..." Tut mir leid sage ich da, für mich war es damals Gesetz Punkt um und aus, brate dir also deinen heutigen Neuerkenntnisgesetzstorch alleine. So einfach ist das, war es schon immer. wird es auch morgen noch sein.

Rainer-Maria schon sehr "gesetzt", in sich selber ruhend.Denn das Gesetz, besser das Neuerkenntnisgesetz macht keinen wieder lebendig, so sehr es auch zu wühlen beginnt und alles in Frage stellen möchte.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Rüganer » 15. Dezember 2012, 21:59

Mike59 hat geschrieben:Es gibt eben Sachen im Leben eines Menschen, da fragt er sich im Nachhinein „Das habe ich gemacht?“ Die Vergangenheit ist unauslöschlich das kann gut aber auch schlecht sein. Die DDR Vergangenheit zeigt ein anderes Problem – Es wird jeder gezwungen Stellung zu beziehen. Hier ist es wichtig auf der richtigen Seite zu stehen. Es gibt nur zwei Seiten. Die Gute und die Schlechte.
Keiner möchte auf der schlechten Seite gestanden haben. Also sucht jeder seine Nische in der er der verführte Held war., also auf der guten Seite stand obwohl das so nicht funktioniert.

Da kommen dann die Aussagen hinzu, das die Vorgesetzten alles Deppen waren – da frag ich mich wer ist(war) der Depp?
Ich habe es schon versucht zu schildern – wo in meinen Augen das Grundübel lag. Auch ich bin heute klüger als vor 25 Jahren. Und wer sich heute noch hinter der Vergatterung versteckt, hat Angst vor seinem eigenem Schatten und seiner angeblichen intellektuellen Überlegenheit gegenüber seinen damaligen Vorgesetzten die ja wohl alle sau blöd gewesen sein müssen.

Ja – es ist wichtig kein Verlierer zu sein, als AGT ist das schwierig, da möchte man doch lieber ein verführter AGT sein.

Ich persönlich nicht, ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ob die Gesetze die ich heute umsetze in 10 oder 20 Jahren noch rechtens sind wird die Zukunft zeigen – bis dahin ist es Gesetzt.



Dazu sage ich nur, Mike 59, du weichst aus, weil du nicht sagen kannst, ja ich habe auch meinen Leuten nicht gesagt, was eine Vergatterung ist und heute, heute erlaube ich mir mal, alle Deppen, die dies nicht so aufgefasst haben, als Ängstliche vor ihrem eigenen Schatten zu bezeichnen.
Mike 59, der große Militärfachmann, der Längerdienende, der Polizist aus dem Heute... Nichts hast Du begriffen, gar nichts..
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Mike59 » 15. Dezember 2012, 22:17

Ich weiche aus? Weil ich dir in deiner eigenen Pein einen Spiegel vor halte? Ich habe schon begriffen - ich wehre mich auch nicht der Verantwortung die auf mir lastet. Aber du verlangst Absolution für dich - die bekommst du nicht von mir.

Mike59
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Dezember 2012, 22:34

Mike59 hat geschrieben:

Ich persönlich nicht, ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ob die Gesetze die ich heute umsetze in 10 oder 20 Jahren noch rechtens sind wird die Zukunft zeigen – bis dahin ist es Gesetzt.


@mike,
die untersten Glieder der Kette, die einfachen Grenzsoldaten haben nach Gesetzeslage geschossen.
Heute sagen die Vorgesetzten, wie auch Du Mike59, es gab nie ein Gesetz (Befehl) zu schießen. Ihr habt demnach den Rekruten beim Vergattern nur vorgegaukelt, dass es den Schießbefehl gab? Ihr stehlt Euch aus Eurer Verantwortung!

Dann habt Ihr also alle gegen DDR-Gesetz verstoßen, in dem Ihr Leuten das Vernichten befahlt?
Das ist genauso hirnrissig wie heute das Leugnen des vorliegenden Schießbefehls, den der Hoffmann 1961 erließ.

Unglaubwürdiger kannst Du Dich doch mit Deinen Aussagen gar nicht machen.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 15. Dezember 2012, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Rüganer » 15. Dezember 2012, 22:35

Mike59 hat geschrieben:Ich weiche aus? Weil ich dir in deiner eigenen Pein einen Spiegel vor halte? Ich habe schon begriffen - ich wehre mich auch nicht der Verantwortung die auf mir lastet. Aber du verlangst Absolution für dich - die bekommst du nicht von mir.

Mike59


Ich brauche keine Absolution, wofür? Ich war kein Kapo, der seine Untergebenen belogen und betrogen hat, oder wie nennst du es, wenn man ihnen nicht die Wahrheit sagt?
Ich habe den Finger nicht krumm machen müssen und weswegen dann Absolution`?
Wie kannst Du aber damit leben, dass Du deine Gruppe oder was auch immer du für Untergebene gehabt hast, so behandelt hast? aber dies gehört wohl für einen Militär dazu`? Immer lockere zynische Sprüche auf den Lippen und was kümmern uns Menschen?
Rüganer
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Dille » 15. Dezember 2012, 22:40

Edelknabe hat geschrieben:Auch unterm Adolf war das Gesetz, noch früher auch.Später auch, wird das Gesetz das Gesetz sein.


@RMR, dann wirst Du auch keinen verdammen wollen, der vor 1945 nach Gesetz oder Befehl gehandelt hat ???? Oder gibt es nicht doch was übergeordnetes, was man Völkerrecht, oder auch schlicht Gewissen nennen könnte ???

Ich bin wirklich froh, in derartige Zwangs- Situationen nicht geraten zu sein (Dank meines Staates, in dem ich seit 1971 lebe), aber ich habe für mich meine Zweifel, ob ich immer zu meinen Grundsätzen gestanden hätte.......

Gruß, Dille
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Rüganer » 15. Dezember 2012, 22:40

Volker Zottmann hat geschrieben:[
@mike,
die untersten Glieder der Kette, die einfachen Grenzsoldaten haben nach Gesetzeslage geschossen.
Heute sagen die Vorgesetzten, wie auch Du Mike59, es gab nie ein Gesetz (Befehl) zu schießen. Ihr habt demnach den Rekruten beim Vergattern nur vorgegaukelt, dass es den Schießbefehl gab?
Dann habt Ihr also alle gegen DDR-Gesetz verstoßen, in dem Ihr Leuten das Vernichten befahlt?
Das ist genauso hirnrissig wie heute das Leugnen des vorliegenden Schießbefehls, den der Hoffmann 1961 erließ.

Unglaubwürdiger kannst Du Dich doch mit Deinen Aussagen gar nicht machen.

Gruß Volker


Volker, was kümmerte es deinen Offizier auf der Baustelle, wie du zurechtkamst, was kümmert es einen @Mike 59, was er verursacht hat? Befehl ist Befehl und der wird nach unten durchgetreten. Seine Antwort auf eine frühere Sache: hast Du schon mal was von militärischem Gehorsam gehört?
Heute war alles nicht wahr, was diese Genossen mal gesagt haben... Heute ist man wieder was, man trägt wieder Uniform uns darf anderen etwas sagen und notfalls eben nach dem Warndreieck und dem Verbandskasten fragen... Wie damals, wer aufmuckt bekommt die Macht zu spüren...
Und sei es nur verbal
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Mike59 » 15. Dezember 2012, 22:59

Heute war alles nicht wahr, was diese Genossen mal gesagt haben... Heute ist man wieder was, man trägt wieder Uniform uns darf anderen etwas sagen und notfalls eben nach dem Warndreieck und dem Verbandskasten fragen... Wie damals, wer aufmuckt bekommt die Macht zu spüren...
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Aha - es geht um das Warndreieck. Kann es sein du mehr wie ein Problem hast? Ich dachte ich war Diskussionsbereit - aber das ist mir dann zu einfach.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Rüganer » 15. Dezember 2012, 23:30

Mike59 hat geschrieben:Ich weiche aus? Weil ich dir in deiner eigenen Pein einen Spiegel vor halte? Ich habe schon begriffen - ich wehre mich auch nicht der Verantwortung die auf mir lastet. Aber du verlangst Absolution für dich - die bekommst du nicht von mir.

Mike59



Dies verstehst du unter diskussionsbereit? Aha...
nächstes mal schreibst du es bitte dazu. Ich bin so dämlich, ich habe damals eben an Vergatterung und anderes geglaubt, woher soll ich wissen, dass dies Bereitschaft zur Diskussion signalisiert?

Wie immer lenkst du nur ab, flüchtest dich in Allgemeinsätze und lässt hier den beleidigten Großkotz heraushängen Maik 59. Statt Du zu dem Stehst, was auch Du zu verantworten hast.. Wie scheibt Wosch _ Pfui Daibel
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon augenzeuge » 15. Dezember 2012, 23:32

Der frühere Bundesminister und SPD-Ostexperte Egon Bahr im Prozeß gegen ehemalige Mitglieder des Politbüros:

"Der Schießbefehl war die Existenzgrundlage der DDR. Der Schießbefehl, das war die DDR", sagte Bahr. "Wäre es anders gewesen, müßten sich die westlichen Staatsmänner eine Art indirekte Beihilfe vorhalten lassen, ihre Möglichkeiten nicht ausgeschöpft zu haben."

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon vs1400 » 16. Dezember 2012, 00:22

@ S51,
im gegensatz zu dir, bekam ich, als gruppenführer, keine weiterbildung zum gebrauch der schusswaffe im grenzdienst. noch weniger kann ich mich erinnern, dass gwd' ler etwas in dieser art vermittelt bekamen. tapi oder weiterbildung, gab es zu meiner nicht mehr in diesem maße.

wobei man nicht vergessen darf, der gak- zug, in unserer einheit, war etwas exponierter und wurde im bataillonsgebäude untergebracht. schulungen und der gleichen, glich der zf- gak selber ab und es wurde in der gk gar nicht bekannt, wann die gak sich warum trafen. daher hatten die gak aber auch nie so richtig kontakt zu den leuten der gk.
das dieses thema bei den gak mehr diskutiert wurde, war jedoch bekannt und verständlich. im hinterland war die gefahr einfach größer die waffe gebrauchen zu müssen, ohne vorwarnung durch den gsz oder irgendwelcher signalgeräte.

aus meiner sicht sind deine beiträge, für mich, verständlich. doch eben nicht bezogen auf die gk und daher eher trockene theorie ... sorry.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

wenn so einige sich hier gegen Mike59 stellen, nur weil er uffz war, möchte ich gern darauf verweisen, dass er hundeführer und nicht gruppenführer war.

jedoch und dass nur zur erklärung, auch gwd' ler hatten das recht zu fragen und es ist ne viel zu einfache sicht, sich hier über zeitsoldaten her zu machen. wem es aber genügt, um sich schuldlos zu sprechen, dem gesteh ich es auch zu.

gruß vs
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ex-maja64 » 16. Dezember 2012, 00:49

vs1400 hat geschrieben:wenn so einige sich hier gegen Mike59 stellen, nur weil er uffz war, möchte ich gern darauf verweisen, dass er hundeführer und nicht gruppenführer war.



Jaja, der @Mike war Uffzs und Hundeführer und ich war wohl im III Bat. nur Plastegrenzer. [laugh]

N8 zusammen [smile]
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Edelknabe » 16. Dezember 2012, 08:12

He halt Mal Männer was macht ihr denn so Mike und Rüganer? Ihr kloppt euch hier wegen ner Zeitspanne, die ihr eigentlich heute ganz locker sehen solltet, so aus dem Sessel heraus mit viel Ruhe und ganz entspannt bei nem Bier oder nem guten Wein. Manchmal denke ich so bei mir, da lachen sich auch noch heute paar in ihren Gräbern tot, die den ganzen Grenzkram mit angeschoben haben,diese Teilung des ..."wie hieß das Ding doch gleich im anderen Fred und war es immer schon, ging auch nie unter ...das Großdeutschland, Deutsches Reich,Heim ins Reich" also Leutchen so aus West und Ost vorm Kalten Krieg,solche Politfritzen wenn die hier lesen würden, wie sich nun gerade die kleinsten Glieder in der damaligen Befehlskette der Grenztruppen der DDR sinngemäß den Schädel einschlagen.

War das unser Dille gestern mit dem "Gewissen",(auf meinen Text mit dem Gesetz unterm Adolf und auch sonst) ich fand den Text heute früh nicht gleich, der Dille der soviel reines Gewissen hatte, das er bis 27 Jahre im Arbeiter, Bauern und Studierstaat sich keine feste Freundin zulegen wollte weil er doch schon genau im Hinterkopf wusste, das er da mal in den Westen flüchten wollte?

Mensch Dille, wenn alle Soldaten ihr Gewissen so wie du gepflegt hättenwie du damaliger junger klammer Studiosus, dann hätte es doch nie Kriege gegeben,oder die Wehrmacht, oder SS-Einsatzgruppen, oder heutige Afghanistankrieger mit paar Tausend Euros Sold im Monat die doch auch nur bezahlte Söldner sind, was anderes sind die Jungs und Mädels nicht und zwar für ne Politikerkaste die wiederrum vom Kapital zugeschmiert werden mit soviel Kohle, das es ihnen zu den Ohren wieder herauskommen würde wenn das Geld ne Art flüssiges Ohrenschmalz sein würde.

Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS oder dem ZGD-Mann und der Feind inclusive Bundeswehr stand für tausende junge Männer und mich damals 24 Jährigen Wehrpflichtigen hinterm Kanten und nicht davor,gar noch im Hinterland, schon Alles irgendwie vergessen? Na da nehmt mal schnell Klosterfrau-Melissengeist oder besser Biomalz aus dem Osten damit euch das wieder einfällt.

Heute ja, da will man schlau sein, superschlau wie Mario)nein, nicht der Mario hier, der aus der Kindersendung), da will man gesehen haben, möglichst noch mit der Lesebrille der älteren Männer die wir heute sind, was wir da alles hätten machen dürfen und sollen und was nun gerade nicht, so ein herlicher Quatsch, so eine dumme Anmaßung.

Und nein, das Gesetz war unmenschlich und irgendwie nicht richtig und man hatte ja dort und dort im tiefsten Westen mit irgendwelchen KSZ- Akten schon beschlossen und mensch Leute und Gutmenschen, das interessierte doch gar keinen der tausenden jungen Männer, die wollten doch nur wieder Nachhause zur Freundin, zur Frau, zum Kind, zur Arbeit, zu den Eltern,die wollten einfach nur diese Scheißuniform wieder ausziehen die ihnen da verpasst wurde bei der Einkleidung in Glöwen oder anderswo mit nem kurzen und knappen "Passt...und waaaaas , die passt Ihnen nicht, treten Sie bloß weg Genosse ehe ich Sie über die Sturmbahn jage mit dem ganzen Krempel...heute Abend Tischdienst...melden beim Unteroffizier Machulke und jetzt rauuuuus hier"

Rainer-Maria lehnt euch mal zurück, entspannt euch mal wieder, trinkt mal nen guten Morgenkaffee. Ja, dazu fällt mir heute morgen noch ein, Tote gabs auch, an dieser ehemaligen Grenze da, das stimmt sogar und gottseidank habe ich damals keinen sehen müssen, so wie tausende junge Männer ebenfalls. Und nicht das mir hier wieder einer kommt mit Gefühlsdusselei, da bin ich imun dagegen, weil, das bringt auch die Toten nicht zurück, die ruhen schön und schon lange in ihren Gräbern und da denken auch Menschen liebevoll dran, die diese Toten einmal persönlich gekannt haben und somit ist alles in schönster Ordnung, es ist alles Geschichte.

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 16. Dezember 2012, 09:44

Volker Zottmann hat geschrieben:...So gut auch gestern hier die Diskussion begann, so verklärend versucht S51 nun wieder alles zu verharmlosen.

Moralisch noch viel schlimmer als der Schießbefehl ist es, dass nun der Schwarze Peter wieder beim kleinen Grenzer liegen soll.

Solche Menschen sind nicht mal fähig sich zu schämen ...
...


Niemals ist ein Befehl eine Möglichkeit, den schwarzen Peter für die eigene Entscheidung weiter zu delegieren. Weil sie darauf jedoch bestanden, wurden die Grenzer seinerzeit verurteilt.
Denn es ist nun mal so, einen solchen Befehl ( ... zu schießen...) hätten sie verweigern können und müssen.
Was sie nicht verweigern konnten, war die Ausführung von Gesetzen, Dienstvorschriften, Weisungen und so weiter, so lange diese nicht rechtswidrig im Sinne eines Verbrechens waren. Das aber war nach den Buchstaben weder Grenzgesetz noch diverse Vorschriften oder Weisungen. Immer jedoch bleibt das Ergebnis am Ausführenden hängen. Rechte kann man in Anspruch nehmen, dabei auch übertreiben. Wenn man aber in der Meinung einen Befehl zu haben bewußt handelte um zu töten oder zu verletzen, dann war und ist dies Vorsatz.
Ein "Bumerang" obendrein, weil man diesen Befehl ja nicht hätte befolgen dürfen...
Ausbildung war bei uns nie auf Offiziere, Fähnriche und Unteroffiziere beschränkt. Und keiner meiner Posten, weder der Dokuposten (auch Unteroffizier) noch der Posten (Gefreiter) wurde bestraft. Nur meine Beförderung verschob sich halt..., von ein paar Wochen Neurerarbeit im Stahlwerk Ilsenburg abgesehen und mit den Spitzen dieses oder jenes Vorgesetzten in Bataillion oder Regiment konnte ich durchaus leben.
Und ja, ich bin ansonsten hinterhergepeest oder habe Wege abgeschnitten und jeder meiner Festgenommenen hatte die Möglichkeit, sich zu ergeben und die Zusicherung, dass ihm dann nichts geschehen würde. Das gehörte dazu.
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 16. Dezember 2012, 09:58

vs1400 hat geschrieben:...wobei man nicht vergessen darf, der gak- zug, in unserer einheit, war etwas exponierter und wurde im bataillonsgebäude untergebracht. schulungen und der gleichen, glich der zf- gak selber ab und es wurde in der gk gar nicht bekannt, wann die gak sich warum trafen. daher hatten die gak aber auch nie so richtig kontakt zu den leuten der gk.
...


Zu meiner Zeit in der GK Schierke war es nicht so (1983-85).
Dienstzimmer der GAK war gegenüber dem vom KC im Erdgeschoss, die Unterkunft von uns UaZ-GAk (10 Mann Bude) lag im 1. OG darüber gegenüber den Waschräumen neben der des Waffen-Uffz und der Kompaniefahrer und unsere Ausbildungstermine hatten wir gemeinsam mit dem Rest der Kompanie. Es gab nur halt zusätzlich noch Schriftkram (Gegnererkennung, zusätzliche Gesetzeskunde wie z.B. Jagdgesetz, Polizeirecht wegen der Zusammenarbeit mit der VP oder Eisenbahnrecht wegen der Zusammenarbeit mit der Brockenbahn, Technik FüSt, Funkverkehr).
Nur die Hundeausbildung hatten wir im Bataillion bei Stfw. Gebh...
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Dezember 2012, 10:51

Edelknabe hat geschrieben:
Rainer-Maria lehnt euch mal zurück, entspannt euch mal wieder, trinkt mal nen guten Morgenkaffee. Ja, dazu fällt mir heute morgen noch ein, Tote gabs auch, an dieser ehemaligen Grenze da, das stimmt sogar und gottseidank habe ich damals keinen sehen müssen, so wie tausende junge Männer ebenfalls. Und nicht das mir hier wieder einer kommt mit Gefühlsdusselei, da bin ich imun dagegen, weil, das bringt auch die Toten nicht zurück, die ruhen schön und schon lange in ihren Gräbern und da denken auch Menschen liebevoll dran, die diese Toten einmal persönlich gekannt haben und somit ist alles in schönster Ordnung, es ist alles Geschichte.

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Das ist bei Dir offensichtlich kein Schreibfehler. Dieser letzte Absatz ist nicht nur dusselig, der hat auch nichts mit Gefühl, mit Mitgefühl zu tun.

Gruß Volker
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Nov65 » 16. Dezember 2012, 11:02

Hi "wiedererwachter" @Edelknabe Rainer-Maria,

"und somit ist alles in schönster Ordnung, es ist alles Geschichte", schreibst Du.
Vielleicht willst Du nur mit dieser Aussage das Feuer aus der Diskussion nehmen? Das Thema bleibt dennoch hochaktuell in unserem Forum.
Aber es geht doch weniger um die damalige Zeit und die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten. Das ist tatsächlich Geschichte.
Es geht darum, dass es [b]heute[/b ]noch User gibt, die ihr damaliges Tun und ihre Verantwortung nicht wahrhaben wollen und auf untere Dienstränge abwälzen.
So schwer kann die Last für @S51,@Mike59 und andere ja wohl nicht sein, ihr damaliges Tun zumindest infrage zu stellen, denn sie haben sich keines Verbrechens schuldig gemacht.
Das macht Männer wie @Rüganer, mich und andere zornig.
Da wird mir dann sogleich vorgeworfen im Glashaus zu sitzen.Lächerlich und absurd dieser Vorwurf. Ich habe in dieser Diskussion und in meinem Buch über den Dienst als Mauerwächter genügend Kritik geübt an meiner Zeit als Soldat und Gefreiter im Grenzdienst und als Lehrer in der DDR. Alles aus der Sicht von heute, obwohl ich nie zu schießen brauchte und keinen unter mir zu etwas beeinflussen musste, was gegen den gesunden Menschenverstand verstieß und gegen ominöse Gesetze.

Dennoch bin ich für eine menschlich vernünftige Diskussion und ein friedfertiges Miteinander, insbesondere in der Vorweihnachtszeit.
Dir einen schönen Gruß und ebenso allen ins Forum
von Andreas
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Dezember 2012, 11:02

S51 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:...So gut auch gestern hier die Diskussion begann, so verklärend versucht S51 nun wieder alles zu verharmlosen.

Moralisch noch viel schlimmer als der Schießbefehl ist es, dass nun der Schwarze Peter wieder beim kleinen Grenzer liegen soll.

Solche Menschen sind nicht mal fähig sich zu schämen ...
...


Niemals ist ein Befehl eine Möglichkeit, den schwarzen Peter für die eigene Entscheidung weiter zu delegieren. Weil sie darauf jedoch bestanden, wurden die Grenzer seinerzeit verurteilt.
Denn es ist nun mal so, einen solchen Befehl ( ... zu schießen...) hätten sie verweigern können und müssen.
Was sie nicht verweigern konnten, war die Ausführung von Gesetzen, Dienstvorschriften, Weisungen und so weiter, so lange diese nicht rechtswidrig im Sinne eines Verbrechens waren. Das aber war nach den Buchstaben weder Grenzgesetz noch diverse Vorschriften oder Weisungen. Immer jedoch bleibt das Ergebnis am Ausführenden hängen. Rechte kann man in Anspruch nehmen, dabei auch übertreiben. Wenn man aber in der Meinung einen Befehl zu haben bewußt handelte um zu töten oder zu verletzen, dann war und ist dies Vorsatz.
Ein "Bumerang" obendrein, weil man diesen Befehl ja nicht hätte befolgen dürfen...
Ausbildung war bei uns nie auf Offiziere, Fähnriche und Unteroffiziere beschränkt. Und keiner meiner Posten, weder der Dokuposten (auch Unteroffizier) noch der Posten (Gefreiter) wurde bestraft. Nur meine Beförderung verschob sich halt..., von ein paar Wochen Neurerarbeit im Stahlwerk Ilsenburg abgesehen und mit den Spitzen dieses oder jenes Vorgesetzten in Bataillion oder Regiment konnte ich durchaus leben.
Und ja, ich bin ansonsten hinterhergepeest oder habe Wege abgeschnitten und jeder meiner Festgenommenen hatte die Möglichkeit, sich zu ergeben und die Zusicherung, dass ihm dann nichts geschehen würde. Das gehörte dazu.


Was Du da schreibst ist in Angesicht meiner Dienstzeit von 1970/71 Schwachsinn!
"Jeder Befehl ist auszuführen. Diskutieren oder beschweren können sie sich danach, Genossen!"
Wir hätten ja als GWLer nicht den Gesamtüberblick und somit nie Entscheidungsfreiheit. "Wir verlangen bedingungslosen Gehorsam!"

Du S51 warst wohl bei Meister Nadelöhr und Meister Briefmarke zu Besuch, aber nicht in der NVA, wo mir das versucht wurde einzutrichtern.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon peterB » 16. Dezember 2012, 11:10

Edelknabe hat geschrieben:He halt Mal Männer was macht ihr denn so Mike und Rüganer? Ihr kloppt euch hier wegen ner Zeitspanne, die ihr eigentlich heute ganz locker sehen solltet, so aus dem Sessel heraus mit viel Ruhe und ganz entspannt bei nem Bier oder nem guten Wein. Manchmal denke ich so bei mir, da lachen sich auch noch heute paar in ihren Gräbern tot, die den ganzen Grenzkram mit angeschoben haben,diese Teilung des ..."wie hieß das Ding doch gleich im anderen Fred und war es immer schon, ging auch nie unter ...das Großdeutschland, Deutsches Reich,Heim ins Reich" also Leutchen so aus West und Ost vorm Kalten Krieg,solche Politfritzen wenn die hier lesen würden, wie sich nun gerade die kleinsten Glieder in der damaligen Befehlskette der Grenztruppen der DDR sinngemäß den Schädel einschlagen.

War das unser Dille gestern mit dem "Gewissen",(auf meinen Text mit dem Gesetz unterm Adolf und auch sonst) ich fand den Text heute früh nicht gleich, der Dille der soviel reines Gewissen hatte, das er bis 27 Jahre im Arbeiter, Bauern und Studierstaat sich keine feste Freundin zulegen wollte weil er doch schon genau im Hinterkopf wusste, das er da mal in den Westen flüchten wollte?

Mensch Dille, wenn alle Soldaten ihr Gewissen so wie du gepflegt hättenwie du damaliger junger klammer Studiosus, dann hätte es doch nie Kriege gegeben,oder die Wehrmacht, oder SS-Einsatzgruppen, oder heutige Afghanistankrieger mit paar Tausend Euros Sold im Monat die doch auch nur bezahlte Söldner sind, was anderes sind die Jungs und Mädels nicht und zwar für ne Politikerkaste die wiederrum vom Kapital zugeschmiert werden mit soviel Kohle, das es ihnen zu den Ohren wieder herauskommen würde wenn das Geld ne Art flüssiges Ohrenschmalz sein würde.

Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS oder dem ZGD-Mann und der Feind inclusive Bundeswehr stand für tausende junge Männer und mich damals 24 Jährigen Wehrpflichtigen hinterm Kanten und nicht davor,gar noch im Hinterland, schon Alles irgendwie vergessen? Na da nehmt mal schnell Klosterfrau-Melissengeist oder besser Biomalz aus dem Osten damit euch das wieder einfällt.

Heute ja, da will man schlau sein, superschlau wie Mario)nein, nicht der Mario hier, der aus der Kindersendung), da will man gesehen haben, möglichst noch mit der Lesebrille der älteren Männer die wir heute sind, was wir da alles hätten machen dürfen und sollen und was nun gerade nicht, so ein herlicher Quatsch, so eine dumme Anmaßung.

Und nein, das Gesetz war unmenschlich und irgendwie nicht richtig und man hatte ja dort und dort im tiefsten Westen mit irgendwelchen KSZ- Akten schon beschlossen und mensch Leute und Gutmenschen, das interessierte doch gar keinen der tausenden jungen Männer, die wollten doch nur wieder Nachhause zur Freundin, zur Frau, zum Kind, zur Arbeit, zu den Eltern,die wollten einfach nur diese Scheißuniform wieder ausziehen die ihnen da verpasst wurde bei der Einkleidung in Glöwen oder anderswo mit nem kurzen und knappen "Passt...und waaaaas , die passt Ihnen nicht, treten Sie bloß weg Genosse ehe ich Sie über die Sturmbahn jage mit dem ganzen Krempel...heute Abend Tischdienst...melden beim Unteroffizier Machulke und jetzt rauuuuus hier"

Rainer-Maria lehnt euch mal zurück, entspannt euch mal wieder, trinkt mal nen guten Morgenkaffee. Ja, dazu fällt mir heute morgen noch ein, Tote gabs auch, an dieser ehemaligen Grenze da, das stimmt sogar und gottseidank habe ich damals keinen sehen müssen, so wie tausende junge Männer ebenfalls. Und nicht das mir hier wieder einer kommt mit Gefühlsdusselei, da bin ich imun dagegen, weil, das bringt auch die Toten nicht zurück, die ruhen schön und schon lange in ihren Gräbern und da denken auch Menschen liebevoll dran, die diese Toten einmal persönlich gekannt haben und somit ist alles in schönster Ordnung, es ist alles Geschichte.

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ratata » 16. Dezember 2012, 11:12

Genauso Edelknabe
So war es ,
Und nein, das Gesetz war unmenschlich und irgendwie nicht richtig und man hatte ja dort und dort im tiefsten Westen mit irgendwelchen KSZ- Akten schon beschlossen und mensch Leute und Gutmenschen, das interessierte doch gar keinen der tausenden jungen Männer, die wollten doch nur wieder Nachhause zur Freundin, zur Frau, zum Kind, zur Arbeit, zu den Eltern,die wollten einfach nur diese Scheißuniform wieder ausziehen die ihnen da verpasst wurde bei der Einkleidung in Glöwen oder anderswo mit nem kurzen und knappen "Passt...und waaaaas , die passt Ihnen nicht, treten Sie bloß weg Genosse ehe ich Sie über die Sturmbahn jage mit dem ganzen Krempel...heute Abend Tischdienst...melden beim Unteroffizier Machulke und jetzt rauuuuus hier"

Dazu kommt noch der uns eingefleischte Haßßßßß , auf die Militaristen und Revanchisten in Westdeutschland und den Faschisten in den Führungsebenen der Bundeswehr .
(wer hat den die NVA mit beim Aufbau unterstützt , ein Feldmarschall PAULUS ? ) Über die die Handhabung des Schiessbefehls bzw. den Waffengebrauch im Grenzdienst , darüber hat kein Vorgesetzter mal nur ein Satzt verloren . Aber , den Satzt " Grenzerverletzer sind FESTZUNEHMEN oder ZUVERNICHTEN , ja den konnten sie im Schlaf aufsagen. ratata
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon augenzeuge » 16. Dezember 2012, 12:33

Edelknabe hat geschrieben: Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS ... inclusive Bundeswehr...


Kann es einen Soldaten geben, der kein Gewissen hat, aber für sich reklamiert, nur für den Frieden seinen Dienst zu schieben? Wie passt das zusammen?

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon vs1400 » 16. Dezember 2012, 12:39

S51 hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:...wobei man nicht vergessen darf, der gak- zug, in unserer einheit, war etwas exponierter und wurde im bataillonsgebäude untergebracht. schulungen und der gleichen, glich der zf- gak selber ab und es wurde in der gk gar nicht bekannt, wann die gak sich warum trafen. daher hatten die gak aber auch nie so richtig kontakt zu den leuten der gk.
...


Zu meiner Zeit in der GK Schierke war es nicht so (1983-85).
Dienstzimmer der GAK war gegenüber dem vom KC im Erdgeschoss, die Unterkunft von uns UaZ-GAk (10 Mann Bude) lag im 1. OG darüber gegenüber den Waschräumen neben der des Waffen-Uffz und der Kompaniefahrer und unsere Ausbildungstermine hatten wir gemeinsam mit dem Rest der Kompanie. Es gab nur halt zusätzlich noch Schriftkram (Gegnererkennung, zusätzliche Gesetzeskunde wie z.B. Jagdgesetz, Polizeirecht wegen der Zusammenarbeit mit der VP oder Eisenbahnrecht wegen der Zusammenarbeit mit der Brockenbahn, Technik FüSt, Funkverkehr).
Nur die Hundeausbildung hatten wir im Bataillion bei Stfw. Gebh...



hi S51,
dann hat sich ja innerhalb von anderthalb jahren so einiges in schierke verändert. dort wo euer dienstzimmer war, schmiedete, zu meiner, der polit seine pläne. eure unterkunft war gruppenunterkunft des 1. zuges und die leute vom trupp + mkf waren in der zweiten etage links untergebracht.

ich kann mich nur an eine tapi mit dem polit erinnern, gleich zur anfangszeit. dann gab es im april oder mai 89 noch mal ne tapi mit dem bataillioner und ab dann durfte die waffe nur noch zur selbstverteidigung genutzt werden. was natürlich heftigste diskussionen mit sich brachte. der kleine dicke sagte dann noch sinngemäß, dort, wo das gelände nicht einsehbar ist, kann man noch bedenkenlos die waffe einsetzen. gemeint war der bereich okw.

gruß vs
vs1400
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Dezember 2012, 14:16

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben: Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS ... inclusive Bundeswehr...


Kann es einen Soldaten geben, der kein Gewissen hat, aber für sich reklamiert, nur für den Frieden seinen Dienst zu schieben? Wie passt das zusammen?

AZ



Warum regst Du dich auf Augenzeuge?
Edelknabe hat von sich geschrieben, gefühllos und gedankenverloren... [flash]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 16. Dezember 2012, 16:51

augenzeuge hat geschrieben:Der frühere Bundesminister und SPD-Ostexperte Egon Bahr im Prozeß gegen ehemalige Mitglieder des Politbüros:

"Der Schießbefehl war die Existenzgrundlage der DDR. Der Schießbefehl, das war die DDR", sagte Bahr. "Wäre es anders gewesen, müßten sich die westlichen Staatsmänner eine Art indirekte Beihilfe vorhalten lassen, ihre Möglichkeiten nicht ausgeschöpft zu haben."AZ


Das gibt dir nicht zu denken?
Hr. Bahr hat viel gemacht. Der Sage nach auch für die Amis gearbeitet. Doch er war meines Wissens der einzige ehemalige Bundespolitiker, der sich auch ehrliche Worte erlaubt hat. Nicht nur Show. Damals wie heute.
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 16. Dezember 2012, 17:04

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben: Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS ... inclusive Bundeswehr...


Kann es einen Soldaten geben, der kein Gewissen hat, aber für sich reklamiert, nur für den Frieden seinen Dienst zu schieben? Wie passt das zusammen?

AZ


Nur mal so einen Tipp.
Stell dir vor, du wärst vor kurzem in den Staaten, Connecticut, an eine bestimmten Schule. Du hättest das Leid gesehen und dann kommt dir jemand entgegen, legt die Waffe ab und hebt die Hände... Was sagt dein Gewissen? Was würde es bei den meisten edlen Helden hier sagen? Käme er davon?
Unfair?
Erinnerst du dich noch an Diskussionen über Mörder, Vergewaltiger und Kinderschänder?
Jetzt stell dir vor, du siehst da jemanden. Offensichtlich, ganz deutlich ein Vertreter des BBKF, der Bomben auf hilflose vietnamesische oder palästinensische Kinder schmeißt. Napalmbomben für den äh Frieden natürlich. Ein Feind allererster Güte. Sieht zumindest danach aus. Und steht auch überall. Was sagt dann dein Gewissen?
Oder umgekehrt:
stell dir vor, du siehst da jemanden. Der deine Truppe oder Verbündete von dir vor kurzem noch bepflastert hat. Oder bepfalstert haben könnte, weil er so aussieht. Irgendwo im Busch Vietnams, Kambodschas oder in Afghanistan. Der grinst dich an und sagt he old blody Boy, iam friend... Hat er noch Zeit, die Kaschi abzulegen? Obwohl er die Hände schon oben hat?
Oder du siehst da jemanden an einer Grenze. Trägt eine Uniform wie sie alle tragen, die da deine Lendsleute abknipsen. Hast du zumindest gehört. Auch ganz glaubhaft, so böse wie der guckt. Sagt nicht mal einen Ton. Was wäre wenn?
Warum bekämpft man Gegner? Und wie? Weil das Gewissen es sagt? Oder, weil das Gewissen für die da nicht gilt? Jedenfalls bei den Allermeisten (mich partiell gar nicht mal hunderprozentig ausgeschlossen...) Und wie viele davon sind dann ganz froh, hatten sie einen Befehl...
Zuletzt geändert von S51 am 16. Dezember 2012, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon augenzeuge » 16. Dezember 2012, 17:05

S51 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Der frühere Bundesminister und SPD-Ostexperte Egon Bahr im Prozeß gegen ehemalige Mitglieder des Politbüros:

"Der Schießbefehl war die Existenzgrundlage der DDR. Der Schießbefehl, das war die DDR", sagte Bahr. "Wäre es anders gewesen, müßten sich die westlichen Staatsmänner eine Art indirekte Beihilfe vorhalten lassen, ihre Möglichkeiten nicht ausgeschöpft zu haben."AZ


Das gibt dir nicht zu denken?
Hr. Bahr hat viel gemacht. Der Sage nach auch für die Amis gearbeitet. Doch er war meines Wissens der einzige ehemalige Bundespolitiker, der sich auch ehrliche Worte erlaubt hat. Nicht nur Show. Damals wie heute.


Nein, S51, das kann mir nicht zu denken geben, weil es irreal wäre. Warum stellst du dich nicht dem Fakt, sondern versuchst aus dem Konjunktiv einen zu konstruieren?
AZ
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 16. Dezember 2012, 17:10

Weil Hr. Bahr immer im Konjunktiv redete, wenn er wirklich was sagte.
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Edelknabe » 16. Dezember 2012, 17:32

Volker der Gerechte, der Kämpfer für alle geschundenen, benachteiligten, im Freiheitsdrang mißverstandenen,am Grenzzaun verletzten und getöteten, der im Knast mißhandelten, der per Befehl über die Sturmbahn gejagden und mit wochenlang Hühnerkeulen gefütterten, der Aufrechte, der Empörte, der..... was bist du eigentlich noch alles du" Wahnsinnskerl vor dem Herrn"?

Halt dich einfach raus Neidener Baupionier hinter Torgau mit der Wasserwaage und den vielen Gewichten daran, zumindest wenn es um die jungen Kerle an der damals innerdeutschen Grenze geht.Tue mir den Gefallen du künstlicher Aufreger und du machst den Rainer glücklich.

Und ja Peter S alter Exzöllner, auch wir haben blöde zugekniffene, auch manchmal ängstliche Gesichter an den Tag gelegt weil man eben am Kanten vorne nie wusste, was der Mann neben einem machen könnte, zumal wenn wir drei Pioniere an der Zahl hinterm Zaun I bei Kontrollen der Lichttrassen mit euch in ca. sieben Metern Entfernung auf gleicher Höhe gelaufen sind. Leider konnte man in nicht einen jungen Kerl hineinschauen aber man wusste schon...der und der vom eigenen Zimmer kam wieder nicht auf Urlaub, der und der war man vielleicht selber weil der unfähige Hauptmann einfach nicht den Arsch in der Hose hatte um die so schon dürftigen Urlaubsansprüche des jungen Wehrpflichtigen beim KC durchzusetzen , dieser junge Mann vom Zimmer tickte wohl innerlich schon wie eine Zeitbombe oder eben nicht und genau das war ein riesiger Unsicherheitsfaktor, war Angst vor Ort weil man nie wusste, was passieren könnte wenn hier einer losrennt.

Entschuldige aber auch ihr im Westen währt doch mit so einer extremen Situation vollkommen überfordert gewesen, hättet vor Schreck vielleicht noch nicht mal gewusst...gewähre ich dem über seinen familieren Kram verzweifelten jetzt Schutz hinter meinem Rücken oder was mache ich denn nun mal gleich wenns dann losgeballert hätte? Heute ja klar weiß man ja alles in seiner enormen schlauen Aufgeklärtheit, man ist ja so schlau und nein, es durfte doch nicht gen Westen geschossen werden und nein, nein, das hätte doch nicht Einer der die unklare Situation eben nicht erfassenden Posten vom Turm gemacht und nein, der Peter hätte dann auch keine Einschusslöcher in seiner schönen blauen Mütze gehabt

Dann war man selber innerlich auch nur aufgekratzt, wartete auf Briefe von Zuhause wie so ein kleines Kind auf den Weihnachtsmann und so summierte sich Problemchen mit Riesenproblemen nur niemanden hatte es interessiert denn der Vorgesetzte ging Abends aus dem Objekt, den drückte nix und nirgendwo so wie die tausenden jungen Kerle, der brauchte nicht, der brauchte überhaupt nix auszustehen weil das für den auch nur normaler Arbeitsablauf als Berufsoffizier war und keine langen 18 Monate Pflicht, Wehrpflicht die man doch überhaupt nicht wollte aber musste.

Rainer-Maria und da ereifert man sich heute drüber, macht sich noch selber verrückt als Einer der doch dabei war,streitet sich noch mit dem Anderen der doch auch nur dabei war und die ganze Scheiße auch nur durchgestanden hatte, da vorne am Kanten oder der Mauer in Berlin, ich könnte sprichwörtlich den Hammer nehmen über unsere eigene Dummheit.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Rüganer » 16. Dezember 2012, 17:59

@Edelknabe

Rainer, ganz langsam...
ja, ich habe da 1970/1971 gestanden oder auf den Türmen gesessen. Habe keinen erschossen und auf keinen geschossen. Habe wie all die anderen, die mit mir in der Kompanie zusammen waren die täglichen politischen Informationen hören müssen, habe vor der Kasernenwand gestanden und hören müssen, dass die Kompanie eingesetzt ist, zur Sicherung der Staatsgrenze zum besonderen Territorium Berlin West mit der Aufgabe, Grenzdurchbrüche nicht zuzulassen, Grenzverletzer festzunehmen oder zu vernichten. Belehrt, verwarnt, Vergatterung. Und die ganze Kompanie saß auf den W50 auf und fuhr raus, eben genau um diesen Zweck zu erfüllen. Soweit, so gut.
Rainer und jetzt kommen ganz Kluge, die Heutehier schreiben, nö Jungs, dieses Schießen auf den Flüchtling war ja gar nicht durch Gesetze gedeckt. Und es kommt noch schlimmer: dass da welche geschossen haben - nu ja, Nerven versagt, haben eben diese Indoktrination geglaubt, Gott ja - an einem muss es ja hängen bleiben... Ihr wart doch selbst Schuld da auf den Türmen, warum habt ihr aber auch geschossen...
Ein besonders Kluger schreibt, er wäre im Vorgelagerten immer gespurtet, wenn er den Flüchtling gefangen hat..
Was hätte dieser Supermann wohl auf einem Turm in Berlin gemacht?
Rainer Maria und genau dies ist die Sache, wo ich wütend werde. Diese Superschlauen sind alles Kapos gewesen.... Gestern habe ich schon gesagt, als solcher waren sie mit dafür zuständig, den doofen Grenzsoldaten oder Grenzgefreiten mit unter Druck zu halten, damit er diesem Zweck auch weiter dient und nicht genau den Dienst macht, den das Grenzgesetz doch angeblich nur abgedeckt hat, nämlich sitzen, schauen und wenn dann da einer läuft - melden und beruhigt die Leiter runterklettern und mal nach dem rechten schauen..
Der Scheiß ist nur, dass diese Schlauen es damals keinem von uns gesagt haben...
Und seltsamerweise hat es auch wahrscheinlich kein anderer gewusst, man müsste hier Oetten oder Mario fragen, die auch in der Linie drin waren...
Und um dem die Krone aufzusetzen, Rainer Maria, da wird dann auf Grund dessen, dass man aber auch gar nichts zugeben will, etwas von Absolution gefaselt oder man hätte ja auch mal fragen können...
Stell dir vor, du als Pionier fragst, muss ich das Ding wirklich an den Zaun hängen?
wenn das Thema nicht so ernst wäre, man könnte angesichts dessen, was die Betreffenden so kund tun, in Gelächter ausbrechen.
der Rüganer
Rüganer
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon vs1400 » 16. Dezember 2012, 18:25

Rüganer hat geschrieben:@Edelknabe

Rainer, ganz langsam...
ja, ich habe da 1970/1971 gestanden oder auf den Türmen gesessen. Habe keinen erschossen und auf keinen geschossen. Habe wie all die anderen, die mit mir in der Kompanie zusammen waren die täglichen politischen Informationen hören müssen, habe vor der Kasernenwand gestanden und hören müssen, dass die Kompanie eingesetzt ist, zur Sicherung der Staatsgrenze zum besonderen Territorium Berlin West mit der Aufgabe, Grenzdurchbrüche nicht zuzulassen, Grenzverletzer festzunehmen oder zu vernichten. Belehrt, verwarnt, Vergatterung. Und die ganze Kompanie saß auf den W50 auf und fuhr raus, eben genau um diesen Zweck zu erfüllen. Soweit, so gut.
Rainer und jetzt kommen ganz Kluge, die Heutehier schreiben, nö Jungs, dieses Schießen auf den Flüchtling war ja gar nicht durch Gesetze gedeckt. Und es kommt noch schlimmer: dass da welche geschossen haben - nu ja, Nerven versagt, haben eben diese Indoktrination geglaubt, Gott ja - an einem muss es ja hängen bleiben... Ihr wart doch selbst Schuld da auf den Türmen, warum habt ihr aber auch geschossen...
Ein besonders Kluger schreibt, er wäre im Vorgelagerten immer gespurtet, wenn er den Flüchtling gefangen hat..
Was hätte dieser Supermann wohl auf einem Turm in Berlin gemacht?
Rainer Maria und genau dies ist die Sache, wo ich wütend werde. Diese Superschlauen sind alles Kapos gewesen.... Gestern habe ich schon gesagt, als solcher waren sie mit dafür zuständig, den doofen Grenzsoldaten oder Grenzgefreiten mit unter Druck zu halten, damit er diesem Zweck auch weiter dient und nicht genau den Dienst macht, den das Grenzgesetz doch angeblich nur abgedeckt hat, nämlich sitzen, schauen und wenn dann da einer läuft - melden und beruhigt die Leiter runterklettern und mal nach dem rechten schauen..
Der Scheiß ist nur, dass diese Schlauen es damals keinem von uns gesagt haben...
Und seltsamerweise hat es auch wahrscheinlich kein anderer gewusst, man müsste hier Oetten oder Mario fragen, die auch in der Linie drin waren...
Und um dem die Krone aufzusetzen, Rainer Maria, da wird dann auf Grund dessen, dass man aber auch gar nichts zugeben will, etwas von Absolution gefaselt oder man hätte ja auch mal fragen können...
Stell dir vor, du als Pionier fragst, muss ich das Ding wirklich an den Zaun hängen?
wenn das Thema nicht so ernst wäre, man könnte angesichts dessen, was die Betreffenden so kund tun, in Gelächter ausbrechen.
der Rüganer


hi Rüganer,
wer hat denn dass behauptet?

gruß vs
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