Mike59 hat geschrieben:Es gibt eben Sachen im Leben eines Menschen, da fragt er sich im Nachhinein „Das habe ich gemacht?“ Die Vergangenheit ist unauslöschlich das kann gut aber auch schlecht sein. Die DDR Vergangenheit zeigt ein anderes Problem – Es wird jeder gezwungen Stellung zu beziehen. Hier ist es wichtig auf der richtigen Seite zu stehen. Es gibt nur zwei Seiten. Die Gute und die Schlechte.
Keiner möchte auf der schlechten Seite gestanden haben. Also sucht jeder seine Nische in der er der verführte Held war., also auf der guten Seite stand obwohl das so nicht funktioniert.
Da kommen dann die Aussagen hinzu, das die Vorgesetzten alles Deppen waren – da frag ich mich wer ist(war) der Depp?
Ich habe es schon versucht zu schildern – wo in meinen Augen das Grundübel lag. Auch ich bin heute klüger als vor 25 Jahren. Und wer sich heute noch hinter der Vergatterung versteckt, hat Angst vor seinem eigenem Schatten und seiner angeblichen intellektuellen Überlegenheit gegenüber seinen damaligen Vorgesetzten die ja wohl alle sau blöd gewesen sein müssen.
Ja – es ist wichtig kein Verlierer zu sein, als AGT ist das schwierig, da möchte man doch lieber ein verführter AGT sein.
Ich persönlich nicht, ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ob die Gesetze die ich heute umsetze in 10 oder 20 Jahren noch rechtens sind wird die Zukunft zeigen – bis dahin ist es Gesetzt.
Mike59 hat geschrieben:
Ich persönlich nicht, ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ob die Gesetze die ich heute umsetze in 10 oder 20 Jahren noch rechtens sind wird die Zukunft zeigen – bis dahin ist es Gesetzt.
Mike59 hat geschrieben:Ich weiche aus? Weil ich dir in deiner eigenen Pein einen Spiegel vor halte? Ich habe schon begriffen - ich wehre mich auch nicht der Verantwortung die auf mir lastet. Aber du verlangst Absolution für dich - die bekommst du nicht von mir.
Mike59
Edelknabe hat geschrieben:Auch unterm Adolf war das Gesetz, noch früher auch.Später auch, wird das Gesetz das Gesetz sein.
Volker Zottmann hat geschrieben:[
@mike,
die untersten Glieder der Kette, die einfachen Grenzsoldaten haben nach Gesetzeslage geschossen.
Heute sagen die Vorgesetzten, wie auch Du Mike59, es gab nie ein Gesetz (Befehl) zu schießen. Ihr habt demnach den Rekruten beim Vergattern nur vorgegaukelt, dass es den Schießbefehl gab?
Dann habt Ihr also alle gegen DDR-Gesetz verstoßen, in dem Ihr Leuten das Vernichten befahlt?
Das ist genauso hirnrissig wie heute das Leugnen des vorliegenden Schießbefehls, den der Hoffmann 1961 erließ.
Unglaubwürdiger kannst Du Dich doch mit Deinen Aussagen gar nicht machen.
Gruß Volker
Mike59 hat geschrieben:Ich weiche aus? Weil ich dir in deiner eigenen Pein einen Spiegel vor halte? Ich habe schon begriffen - ich wehre mich auch nicht der Verantwortung die auf mir lastet. Aber du verlangst Absolution für dich - die bekommst du nicht von mir.
Mike59
vs1400 hat geschrieben:wenn so einige sich hier gegen Mike59 stellen, nur weil er uffz war, möchte ich gern darauf verweisen, dass er hundeführer und nicht gruppenführer war.
Volker Zottmann hat geschrieben:...So gut auch gestern hier die Diskussion begann, so verklärend versucht S51 nun wieder alles zu verharmlosen.
Moralisch noch viel schlimmer als der Schießbefehl ist es, dass nun der Schwarze Peter wieder beim kleinen Grenzer liegen soll.
Solche Menschen sind nicht mal fähig sich zu schämen ...
...
vs1400 hat geschrieben:...wobei man nicht vergessen darf, der gak- zug, in unserer einheit, war etwas exponierter und wurde im bataillonsgebäude untergebracht. schulungen und der gleichen, glich der zf- gak selber ab und es wurde in der gk gar nicht bekannt, wann die gak sich warum trafen. daher hatten die gak aber auch nie so richtig kontakt zu den leuten der gk.
...
Edelknabe hat geschrieben:
Rainer-Maria lehnt euch mal zurück, entspannt euch mal wieder, trinkt mal nen guten Morgenkaffee. Ja, dazu fällt mir heute morgen noch ein, Tote gabs auch, an dieser ehemaligen Grenze da, das stimmt sogar und gottseidank habe ich damals keinen sehen müssen, so wie tausende junge Männer ebenfalls. Und nicht das mir hier wieder einer kommt mit Gefühlsdusselei, da bin ich imun dagegen, weil, das bringt auch die Toten nicht zurück, die ruhen schön und schon lange in ihren Gräbern und da denken auch Menschen liebevoll dran, die diese Toten einmal persönlich gekannt haben und somit ist alles in schönster Ordnung, es ist alles Geschichte.
Einen guten Tag , Sonntag allen ins Forum
S51 hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:...So gut auch gestern hier die Diskussion begann, so verklärend versucht S51 nun wieder alles zu verharmlosen.
Moralisch noch viel schlimmer als der Schießbefehl ist es, dass nun der Schwarze Peter wieder beim kleinen Grenzer liegen soll.
Solche Menschen sind nicht mal fähig sich zu schämen ...
...
Niemals ist ein Befehl eine Möglichkeit, den schwarzen Peter für die eigene Entscheidung weiter zu delegieren. Weil sie darauf jedoch bestanden, wurden die Grenzer seinerzeit verurteilt.
Denn es ist nun mal so, einen solchen Befehl ( ... zu schießen...) hätten sie verweigern können und müssen.
Was sie nicht verweigern konnten, war die Ausführung von Gesetzen, Dienstvorschriften, Weisungen und so weiter, so lange diese nicht rechtswidrig im Sinne eines Verbrechens waren. Das aber war nach den Buchstaben weder Grenzgesetz noch diverse Vorschriften oder Weisungen. Immer jedoch bleibt das Ergebnis am Ausführenden hängen. Rechte kann man in Anspruch nehmen, dabei auch übertreiben. Wenn man aber in der Meinung einen Befehl zu haben bewußt handelte um zu töten oder zu verletzen, dann war und ist dies Vorsatz.
Ein "Bumerang" obendrein, weil man diesen Befehl ja nicht hätte befolgen dürfen...
Ausbildung war bei uns nie auf Offiziere, Fähnriche und Unteroffiziere beschränkt. Und keiner meiner Posten, weder der Dokuposten (auch Unteroffizier) noch der Posten (Gefreiter) wurde bestraft. Nur meine Beförderung verschob sich halt..., von ein paar Wochen Neurerarbeit im Stahlwerk Ilsenburg abgesehen und mit den Spitzen dieses oder jenes Vorgesetzten in Bataillion oder Regiment konnte ich durchaus leben.
Und ja, ich bin ansonsten hinterhergepeest oder habe Wege abgeschnitten und jeder meiner Festgenommenen hatte die Möglichkeit, sich zu ergeben und die Zusicherung, dass ihm dann nichts geschehen würde. Das gehörte dazu.
Edelknabe hat geschrieben:He halt Mal Männer was macht ihr denn so Mike und Rüganer? Ihr kloppt euch hier wegen ner Zeitspanne, die ihr eigentlich heute ganz locker sehen solltet, so aus dem Sessel heraus mit viel Ruhe und ganz entspannt bei nem Bier oder nem guten Wein. Manchmal denke ich so bei mir, da lachen sich auch noch heute paar in ihren Gräbern tot, die den ganzen Grenzkram mit angeschoben haben,diese Teilung des ..."wie hieß das Ding doch gleich im anderen Fred und war es immer schon, ging auch nie unter ...das Großdeutschland, Deutsches Reich,Heim ins Reich" also Leutchen so aus West und Ost vorm Kalten Krieg,solche Politfritzen wenn die hier lesen würden, wie sich nun gerade die kleinsten Glieder in der damaligen Befehlskette der Grenztruppen der DDR sinngemäß den Schädel einschlagen.
War das unser Dille gestern mit dem "Gewissen",(auf meinen Text mit dem Gesetz unterm Adolf und auch sonst) ich fand den Text heute früh nicht gleich, der Dille der soviel reines Gewissen hatte, das er bis 27 Jahre im Arbeiter, Bauern und Studierstaat sich keine feste Freundin zulegen wollte weil er doch schon genau im Hinterkopf wusste, das er da mal in den Westen flüchten wollte?
Mensch Dille, wenn alle Soldaten ihr Gewissen so wie du gepflegt hättenwie du damaliger junger klammer Studiosus, dann hätte es doch nie Kriege gegeben,oder die Wehrmacht, oder SS-Einsatzgruppen, oder heutige Afghanistankrieger mit paar Tausend Euros Sold im Monat die doch auch nur bezahlte Söldner sind, was anderes sind die Jungs und Mädels nicht und zwar für ne Politikerkaste die wiederrum vom Kapital zugeschmiert werden mit soviel Kohle, das es ihnen zu den Ohren wieder herauskommen würde wenn das Geld ne Art flüssiges Ohrenschmalz sein würde.
Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS oder dem ZGD-Mann und der Feind inclusive Bundeswehr stand für tausende junge Männer und mich damals 24 Jährigen Wehrpflichtigen hinterm Kanten und nicht davor,gar noch im Hinterland, schon Alles irgendwie vergessen? Na da nehmt mal schnell Klosterfrau-Melissengeist oder besser Biomalz aus dem Osten damit euch das wieder einfällt.
Heute ja, da will man schlau sein, superschlau wie Mario)nein, nicht der Mario hier, der aus der Kindersendung), da will man gesehen haben, möglichst noch mit der Lesebrille der älteren Männer die wir heute sind, was wir da alles hätten machen dürfen und sollen und was nun gerade nicht, so ein herlicher Quatsch, so eine dumme Anmaßung.
Und nein, das Gesetz war unmenschlich und irgendwie nicht richtig und man hatte ja dort und dort im tiefsten Westen mit irgendwelchen KSZ- Akten schon beschlossen und mensch Leute und Gutmenschen, das interessierte doch gar keinen der tausenden jungen Männer, die wollten doch nur wieder Nachhause zur Freundin, zur Frau, zum Kind, zur Arbeit, zu den Eltern,die wollten einfach nur diese Scheißuniform wieder ausziehen die ihnen da verpasst wurde bei der Einkleidung in Glöwen oder anderswo mit nem kurzen und knappen "Passt...und waaaaas , die passt Ihnen nicht, treten Sie bloß weg Genosse ehe ich Sie über die Sturmbahn jage mit dem ganzen Krempel...heute Abend Tischdienst...melden beim Unteroffizier Machulke und jetzt rauuuuus hier"
Rainer-Maria lehnt euch mal zurück, entspannt euch mal wieder, trinkt mal nen guten Morgenkaffee. Ja, dazu fällt mir heute morgen noch ein, Tote gabs auch, an dieser ehemaligen Grenze da, das stimmt sogar und gottseidank habe ich damals keinen sehen müssen, so wie tausende junge Männer ebenfalls. Und nicht das mir hier wieder einer kommt mit Gefühlsdusselei, da bin ich imun dagegen, weil, das bringt auch die Toten nicht zurück, die ruhen schön und schon lange in ihren Gräbern und da denken auch Menschen liebevoll dran, die diese Toten einmal persönlich gekannt haben und somit ist alles in schönster Ordnung, es ist alles Geschichte.
Einen guten Tag , Sonntag allen ins Forum
Edelknabe hat geschrieben: Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS ... inclusive Bundeswehr...
S51 hat geschrieben:vs1400 hat geschrieben:...wobei man nicht vergessen darf, der gak- zug, in unserer einheit, war etwas exponierter und wurde im bataillonsgebäude untergebracht. schulungen und der gleichen, glich der zf- gak selber ab und es wurde in der gk gar nicht bekannt, wann die gak sich warum trafen. daher hatten die gak aber auch nie so richtig kontakt zu den leuten der gk.
...
Zu meiner Zeit in der GK Schierke war es nicht so (1983-85).
Dienstzimmer der GAK war gegenüber dem vom KC im Erdgeschoss, die Unterkunft von uns UaZ-GAk (10 Mann Bude) lag im 1. OG darüber gegenüber den Waschräumen neben der des Waffen-Uffz und der Kompaniefahrer und unsere Ausbildungstermine hatten wir gemeinsam mit dem Rest der Kompanie. Es gab nur halt zusätzlich noch Schriftkram (Gegnererkennung, zusätzliche Gesetzeskunde wie z.B. Jagdgesetz, Polizeirecht wegen der Zusammenarbeit mit der VP oder Eisenbahnrecht wegen der Zusammenarbeit mit der Brockenbahn, Technik FüSt, Funkverkehr).
Nur die Hundeausbildung hatten wir im Bataillion bei Stfw. Gebh...
augenzeuge hat geschrieben:Edelknabe hat geschrieben: Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS ... inclusive Bundeswehr...
Kann es einen Soldaten geben, der kein Gewissen hat, aber für sich reklamiert, nur für den Frieden seinen Dienst zu schieben? Wie passt das zusammen?
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Der frühere Bundesminister und SPD-Ostexperte Egon Bahr im Prozeß gegen ehemalige Mitglieder des Politbüros:
"Der Schießbefehl war die Existenzgrundlage der DDR. Der Schießbefehl, das war die DDR", sagte Bahr. "Wäre es anders gewesen, müßten sich die westlichen Staatsmänner eine Art indirekte Beihilfe vorhalten lassen, ihre Möglichkeiten nicht ausgeschöpft zu haben."AZ
augenzeuge hat geschrieben:Edelknabe hat geschrieben: Zuwas brauchte denn der damalige junge Grenzsoldat der DDR ein Gewissen? Der hatte ein klares Feindbild und das war das dumme Gesicht vom BGS ... inclusive Bundeswehr...
Kann es einen Soldaten geben, der kein Gewissen hat, aber für sich reklamiert, nur für den Frieden seinen Dienst zu schieben? Wie passt das zusammen?
AZ
S51 hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Der frühere Bundesminister und SPD-Ostexperte Egon Bahr im Prozeß gegen ehemalige Mitglieder des Politbüros:
"Der Schießbefehl war die Existenzgrundlage der DDR. Der Schießbefehl, das war die DDR", sagte Bahr. "Wäre es anders gewesen, müßten sich die westlichen Staatsmänner eine Art indirekte Beihilfe vorhalten lassen, ihre Möglichkeiten nicht ausgeschöpft zu haben."AZ
Das gibt dir nicht zu denken?
Hr. Bahr hat viel gemacht. Der Sage nach auch für die Amis gearbeitet. Doch er war meines Wissens der einzige ehemalige Bundespolitiker, der sich auch ehrliche Worte erlaubt hat. Nicht nur Show. Damals wie heute.
Rüganer hat geschrieben:@Edelknabe
Rainer, ganz langsam...
ja, ich habe da 1970/1971 gestanden oder auf den Türmen gesessen. Habe keinen erschossen und auf keinen geschossen. Habe wie all die anderen, die mit mir in der Kompanie zusammen waren die täglichen politischen Informationen hören müssen, habe vor der Kasernenwand gestanden und hören müssen, dass die Kompanie eingesetzt ist, zur Sicherung der Staatsgrenze zum besonderen Territorium Berlin West mit der Aufgabe, Grenzdurchbrüche nicht zuzulassen, Grenzverletzer festzunehmen oder zu vernichten. Belehrt, verwarnt, Vergatterung. Und die ganze Kompanie saß auf den W50 auf und fuhr raus, eben genau um diesen Zweck zu erfüllen. Soweit, so gut.
Rainer und jetzt kommen ganz Kluge, die Heutehier schreiben, nö Jungs, dieses Schießen auf den Flüchtling war ja gar nicht durch Gesetze gedeckt. Und es kommt noch schlimmer: dass da welche geschossen haben - nu ja, Nerven versagt, haben eben diese Indoktrination geglaubt, Gott ja - an einem muss es ja hängen bleiben... Ihr wart doch selbst Schuld da auf den Türmen, warum habt ihr aber auch geschossen...
Ein besonders Kluger schreibt, er wäre im Vorgelagerten immer gespurtet, wenn er den Flüchtling gefangen hat..
Was hätte dieser Supermann wohl auf einem Turm in Berlin gemacht?
Rainer Maria und genau dies ist die Sache, wo ich wütend werde. Diese Superschlauen sind alles Kapos gewesen.... Gestern habe ich schon gesagt, als solcher waren sie mit dafür zuständig, den doofen Grenzsoldaten oder Grenzgefreiten mit unter Druck zu halten, damit er diesem Zweck auch weiter dient und nicht genau den Dienst macht, den das Grenzgesetz doch angeblich nur abgedeckt hat, nämlich sitzen, schauen und wenn dann da einer läuft - melden und beruhigt die Leiter runterklettern und mal nach dem rechten schauen..
Der Scheiß ist nur, dass diese Schlauen es damals keinem von uns gesagt haben...
Und seltsamerweise hat es auch wahrscheinlich kein anderer gewusst, man müsste hier Oetten oder Mario fragen, die auch in der Linie drin waren...
Und um dem die Krone aufzusetzen, Rainer Maria, da wird dann auf Grund dessen, dass man aber auch gar nichts zugeben will, etwas von Absolution gefaselt oder man hätte ja auch mal fragen können...
Stell dir vor, du als Pionier fragst, muss ich das Ding wirklich an den Zaun hängen?
wenn das Thema nicht so ernst wäre, man könnte angesichts dessen, was die Betreffenden so kund tun, in Gelächter ausbrechen.
der Rüganer
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