Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Edelknabe » 3. Mai 2015, 17:58

Siehe bbf mit:

"gibt es Menschen hier in diesem Forum, die das gemacht haben?"
Textauszug ende

Sag bbf, hättest du damit irgend ein Problem?

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon bbf » 3. Mai 2015, 18:18

Edelknabe hat geschrieben:Siehe bbf mit:

"gibt es Menschen hier in diesem Forum, die das gemacht haben?"
Textauszug ende

Sag bbf, hättest du damit irgend ein Problem?

Rainer-Maria



Nein, warum sollte ich? Ich hätte einige Fragen an so einen Zeitzeugen. Warum?
bbf
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon steffen52-1 » 3. Mai 2015, 18:21

bbf hat geschrieben:von @Dr.213: ".......und Tötungsautomaten an den Zaun einer vermeintliche Staatsgrenze geschraubt habe"

Gibt es Menschen hier in diesem Forum, die das gemacht haben?

Wird es schon einige geben, hier im Forum! Einfach die halt in einer Pioniereinheit an der Grenze gedient haben! Denn das sind unter anderem auch ihre Aufgaben gewesen! Zu meiner Zeit im GR(1970) hatten sie, die Pioniere, die Aufgabe den Stacheldraht gegen den Streckmetallzaun auszutauschen! Vorher noch die alten Minen zu entfernen!
Grüsse steffen52-1
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Edelknabe » 3. Mai 2015, 18:25

Dann frag, ich antworte dir...soweit es meine Langzeit-Erinnerungen als damaliger Pionier zulassen.Werde auch nicht der Einzige sein der etwas dazu erzählen könnte.So wie steffen bereits richtig schrieb. Aber irgend wo hier gibts dazu spezielle Fred, es wäre also besser darin weiter zu texten.Wäre nur ein Vorschlag.

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Olaf Sch. » 3. Mai 2015, 18:26

Edelknabe hat geschrieben:Leute also ne, der Rainer neidet euch doch nicht euren Lebens/Schaffensweg, euer Habewas im Westen dann? Also wer solchen Käse aus meinen Texten lesen sollte, ich weiß nicht so recht, der liest da irgend wie völlig verkehrt.Nur eben damals junger Singel-Habenichts Ost so Doktor meint doch heute zu wissen, das Ehefrauen reihenweise ihren Göttergatten ans MfS-Messer geliefert haben????

Nur darauf bezog sich mein Vortext, auf nichts anders.

Rainer-Maria also Leute nochmal, mir ist das sowas von SCHNURZE...ich habs mal großgeschrieben wie Einer recht ordentlich mit dem Alltagsarsch an die sinngemäße Gesellschaftswand kam wenn er nicht gerade seine Leistungen mit fremden Federn schmückte. Soweit angekommen, ich denke doch.

Akku besser nochmal in Ruhe lesen.Schrieb ich irgend was von weniger Wert? Setz besser die Brille auf. Der Weg vom jugendlichen Habenichts zum Habewas ist ne ganz normale Sache.


gut dann liegt es an deinem Schreibstil [laugh] aber manche werden mit nem goldenen Löffel geboren - die waren nie Habenichtse - auch in der DDR gab es so etwas.
Olaf Sch.
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon bbf » 3. Mai 2015, 18:30

Edelknabe hat geschrieben:Dann frag, ich antworte dir...soweit es meine Langzeit-Erinnerungen als damaliger Pionier zulassen.Werde auch nicht der Einzige sein der etwas dazu erzählen könnte.So wie steffen bereits richtig schrieb. Aber irgend wo hier gibts dazu spezielle Fred, es wäre also besser darin weiter zu texten.Wäre nur ein Vorschlag.

Rainer-Maria


Ok, das bedeutet Du hast diese Automaten an der Grenze installiert? (also nicht Du alleine natürlich!!)
Das ist ja mal ein Ding.......so jemand kann man nicht jeden Tag befragen.

Ok..... Dann warst Du doch damals sicher bestens im Bilde, wie die Grenzanlagen aufgebaut waren, zumindest an der grünen Grenze, denn in Berlin warst Du ja wohl nicht tätig? Hattest Du zivil eine Ausbildung in Fernmeldetechnik (also beim Telefonwesen z.B.)? Warst Du Zeitsoldat?
Zuletzt geändert von bbf am 3. Mai 2015, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Interessierter » 3. Mai 2015, 18:34

Edelknabe hat geschrieben:Siehe bbf mit:

"gibt es Menschen hier in diesem Forum, die das gemacht haben?"
Textauszug ende

Sag bbf, hättest du damit irgend ein Problem?

Rainer-Maria


Edelknabe, warum antwortest Du nicht ehrlich, dass Du diese Todesautomaten auftragsgemäß installiert hast ? Und warum ergänzt Du auch nicht ehrlicherweise, dass Du hier geschrieben hast: " Was interessierten mich denn die Toten an der Grenze, ich hatte mich um meine Familie zu kümmern " ?
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Edelknabe » 3. Mai 2015, 19:00

Siehe Interessierter mit:

"Edelknabe, warum antwortest Du nicht ehrlich, dass Du diese Todesautomaten auftragsgemäß installiert hast ? Und warum ergänzt Du auch nicht ehrlicherweise, dass Du hier geschrieben hast: " Was interessierten mich denn die Toten an der Grenze, ich hatte mich um meine Familie zu kümmern " ?
Textauszug ende

Das Ganze hieß Wehrpflicht Interessierter, schrieb ich schon hundertfach.Zu deinem Rest im Text bitte ich um den Originaltext...und zwar meinen, und das schrieb ich dir auch schon mal. Finde den Text und ich sage..."gut, so habe ich es einmal geschrieben, das geht in Ordnung".Vorher nicht.

bbf, der Rainer hatte einen Metallberuf. Irgendwann ergab es sich, gelernt wurde vor Ort von den Gefreiten, es war ganz normale Arbeit, die Zeit der Wehrpflicht brachte es mit sich, das der Tagesablauf nicht mit Langeweile herum ging sondern mit Tätigkeit. Pionierarbeit am Kanten war dazu eine gute Beschäftigung, diese 18 Monate recht unbeschadet herum zu bekommen.So wie der Schichtdienst auf den Kompanien.

Rainer-Maria und bitte, ich habe Nachtschicht, wie jede Woche, werde also deine Fragen zum Thema morgen weiter beantworten.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon bbf » 3. Mai 2015, 19:09

Dann hast Du diese Tätigkeit also als Wehrpflichtiger ausgeübt?
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon pentium » 3. Mai 2015, 19:24

bbf hat geschrieben:Dann hast Du diese Tätigkeit also als Wehrpflichtiger ausgeübt?


Weil der Rainer-Maria im Bett ist und wir nicht bis morgen warten wollen, ja hat er!

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon bbf » 3. Mai 2015, 19:35

na vielen Dank aber so eilig ist das ja alles nicht mit den Antworten.
Das hätte ich nicht gedacht, dass man auch Wehrpflichtige mit diesen Arbeiten betraut hat.
bbf
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon steffen52-1 » 3. Mai 2015, 19:51

bbf hat geschrieben:na vielen Dank aber so eilig ist das ja alles nicht mit den Antworten.
Das hätte ich nicht gedacht, dass man auch Wehrpflichtige mit diesen Arbeiten betraut hat.

bbf, Du dachtest wohl nur Berufssoldaten? So ist es nicht gewesen, der einfache Wehrpflichtige musste solche Arbeiten ausführen! Man wurde da eingesetzt und da gab es einfach Befehle und Schluss mit lustig! [frown]
Nachdenken ist halt verboten gewesen, denn es ist ja für jeden einfachen Soldaten an der Grenze ersichtlich gewesen, gegen welchen( Feinde) diese Grenzanlagen gebaut wurden! Außer man ist so politisch auf Linie gewesen, das man wirklich in jeden GV der aus der Richtung DDR kam,einen Feind des Sozialismus sahen! Auch die gab es! [wut] Einer von denen lag immer mit auf der Bude und berichtete fleißig an gewisse Mitarbeiter mit den 0000(MfS)!
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon bbf » 3. Mai 2015, 19:56

Dann kann man doch sagen, dass diese Soldaten den Aufbau der Grenze besonders gut kannten?
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon bürger der ddr » 3. Mai 2015, 19:58

Erst einmal, es war keine "vermeintliche" Staatsgrenze, es war eine reale Staatsgrenze.
Zu dem Thema Anbau der Schußanlagen, diese Geräte kamen erst nach meiner Zeit. Ich habe bei der Umsetzung der Grenze nach den Verträgen mit gearbeitet (PIK). Ehrlicherweise muß ich sagen, ich hätte die Dinger auch mit angebaut. Für mich war damals eine Flucht aus der DDR ein Verbrechen und ich habe mir wenig (bis keine Gedanken) über die verhältnismäßigkeit der Mittel (neudeutsch) gemacht. Übrigens ich sehe da Parallelen zu den Tötungen durch Drohnen heute, man macht sich als Schütze nicht die Finger schmutzig. Zu schießen ist eine andere Qualität und da macht das gewissen schon Probleme.... Im Rückblick bin ich froh, das mein Gewissen mit dieser Geschichte nicht belastet wurde.
Heute sehe ich diese Situation anders. Weniger aus rechtlicher aber aus menschlicher Sicht. Das "Einzäunen" ist keine Lösung um Menschen zu halten und die "Überlegenheit" eines Systems zu demonstrieren.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon steffen52-1 » 3. Mai 2015, 20:06

bürger der ddr hat geschrieben:Erst einmal, es war keine "vermeintliche" Staatsgrenze, es war eine reale Staatsgrenze.
Zu dem Thema Anbau der Schußanlagen, diese Geräte kamen erst nach meiner Zeit. Ich habe bei der Umsetzung der Grenze nach den Verträgen mit gearbeitet (PIK). Ehrlicherweise muß ich sagen, ich hätte die Dinger auch mit angebaut. Für mich war damals eine Flucht aus der DDR ein Verbrechen und ich habe mir wenig (bis keine Gedanken) über die verhältnismäßigkeit der Mittel (neudeutsch) gemacht. Übrigens ich sehe da Parallelen zu den Tötungen durch Drohnen heute, man macht sich als Schütze nicht die Finger schmutzig. Zu schießen ist eine andere Qualität und da macht das gewissen schon Probleme.... Im Rückblick bin ich froh, das mein Gewissen mit dieser Geschichte nicht belastet wurde.
Heute sehe ich diese Situation anders. Weniger aus rechtlicher aber aus menschlicher Sicht. Das "Einzäunen" ist keine Lösung um Menschen zu halten und die "Überlegenheit" eines Systems zu demonstrieren.

Hallo Tom, wir sind nicht immer einer Meinung, aber was ich an Dir schätze, ist Deine Ehrlichkeit!!!! [hallo]
Grüsse steffen52-1
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Dille » 3. Mai 2015, 20:29

@Bürger, gerade daß man diese Grenze so martialisch befestigen mußte zeigt doch, daß sie eben keine "reale Staatsgrenze" war -- sie war eben auch im Bewußtsein einer großen Anzahl von DDR- Bürgern etwas Widernatürliches. Für meinen Teil kann ich ganz klar sagen, daß diese DDR nie mein Staat war, und demzufolge auch diese Trennlinie nie "meine" Staatsgrenze. Übrigens auch nach meiner Flucht wurde diese Grenze nie eine "Staatsgrenze" für mich -- niemals in ihrer Qualität vergleichbar mit z.B. der "Staatsgrenze" zu Österreich. Ich war immer Deutscher Staatsangehöriger.
Erst heute sind die Grenzen um die Bundesrepublik (ringsum) Staatsgrenzen für mich, zum Glück mit immer weniger Bedeutung.

Daß da ein Riesenpropaganda- Apparat Staat, Staatsvolk und Staatsgrenze zelebriert hat, hat mich nie beeindruckt. "Real" war diese "Staatsgrenze" für mich nur insofern, daß ich mich bei meinen Wiederein- / -ausreisen dem dort geltenden Kontrollregime zu unterwerfen hatte -- oder fernbleiben konnte. Und daß sie nicht einmal für eine DDR- Führung souveräne Staatsgrenze war, zeigen doch die zahlreichen Sonderregelungen für die Alliierten, die doch einem Grenzsoldaten nur den Stinkefinger gezeigt haben.

Gruß, Dille
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon steffen52-1 » 3. Mai 2015, 20:49

Ein Einsperren der Bevölkerung eines Landes zeigt doch einfach das es nicht das wahre gelobte Land für alle Bürger der DDR gewesen ist und die Genossen wussten es, darum einfach einen Zaun und fertig!
Zum Glück für uns Deutsche hat es nur knapp 40 Jahre gehalten, eigentlich viel zu lange, aber besser nach 40zig Jahren wieder eins als nie! Ein Land zu teilen klappt nun mal nur eine gewisse Zeit, denn wir sprachen immer eine Sprache und hatten genug gemeinsame Verbindungen(Privat)! Das aufzwingen eines Systems(Sowjetunion) musste schief gehen und das noch mit Waffengewalt erst recht! Dazu kommt noch das viele schöne Geld was die DDR für diese Grenzanlagen verballert hat, wäre für die damalige DDR-Wirtschaft besser angelegt gewesen, aber die Angst der Führungsgenossen ist halt zu groß gewesen und deshalb spielte für sie Geld keine Rolle, die Hauptsache jeder der diesen schönen Staat auf nicht normalen Weg verlassen will, ist auf zuhalten, um jeden Preis und eben auch mit der Waffe! Bin schon etwas OT! Okay!
Grüsse steffen52-1
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Mai 2015, 21:35

Glück von den Kosten her hatte die DDR-Führung insofern: Hätten wir alle Flügel gehabt, wäre obenauf noch ein Deckel gekommen.

Sicher kann auch ich @Bürger der DDRs Offenheit heute gutheißen. Späte Erkenntnis ist immer noch besser als gar keine.
@Dille hat insofern recht, dass die Grenze real war, wenn man sie überschreiten wollte. Ansonsten war es niemals eine reguläre Grenze. Allenfalls ein erfundenes Kunstgebilde, was im deutschen Sprachschatz schon in den 1950ern seinen Namen fand. Es war lediglich die Demarkationslinie zwischen den besetzten Zonen. So gab es auch niemals zwei deutsche Nationen, so gern auch Honecker schwadronierend seine sozialistische erstrahlen sah.

Und um @bbf das mal zu erklären:
In aller Regel ließ die gelobte Führung alle gefährlichen Arbeiten von den Muschkoten erledigen, den 18 Monate dienenden Unfreiwilligen. Wenn schon mal eine Mine versehentlich hochgeht, dann soll es doch bitte keinen Berufssoldaten treffen. Aber was ist schon ein toter Soldat? Der kostete maximal 25000 Ostmark Abfindung an die Angehörigen und obendrein wurden die "Unfälle" vertuscht für alle Zeiten.... manchmal wurden auch folgend Legenden gestrickt und Märtyrer geboren...

Ich war auch bei den Pionieren, den Baupionieren. Überall, wo in Neiden 1970 noch Phosphormunition im Boden vermutet wurde, schachteten Soldaten mit Hand. Das war sicherer. Wäre doch schade, wenn ein Bagger gebrannt hätte. Für Dreck und Gifte auf dem Bau gab es Baupioniere. Für den Empfang der Schmutz-und Gefahrenzulagen gab es nur Berufssoldaten. So ist die Wahrheit gewesen.

Gruß Volker
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Edelknabe » 4. Mai 2015, 07:26

Siehe Bürger der DDR mit:

"Ich habe bei der Umsetzung der Grenze nach den Verträgen mit gearbeitet (PIK). Ehrlicherweise muß ich sagen, ich hätte die Dinger auch mit angebaut. Für mich war damals eine Flucht aus der DDR ein Verbrechen und ich habe mir wenig (bis keine Gedanken) über die verhältnismäßigkeit der Mittel (neudeutsch) gemacht"
Textauszug ende

Na Danke Bürger und endlich mal Einer, der es damals wie der junge richtig unbedarfte Rainer gesehen hatte.Mein Feindbild stand also hinterm vordersten Zaun bbf, nicht im eigenen Lande. Aber das schrieb ich schon drei Dutzendfach.Und dafür war die Mine da, so einfach war das...damals, so unkompliziert. Aber ich schlage vor, wir gehen mit den letzten Texten in einen speziellen Fred.Den für die Minen.

Rainer-Maria

Und einen guten Tag allen ins Forum
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Mai 2015, 09:26

Hallo bbf.
Ich übersetze noch mal des Rainers Gedanken.
Er sah den Feind im Westen. Doch damit der sich beim Eindringen in die DDR nicht verletzt, baute der Rainer, die junge Maria, die SM70 rücksichtsvoller Weise auf der Ostseite an.
Ihn brauchten also Tote nicht kümmern, denn die wurden ja so verhindert, weil all die Eindringlinge unbehelligt blieben. So human war die Grenzanlage.
So human, dass auf 2 Km bei Sorge /Hohegeiß mindestens 6 Menschen zu Tode kamen. Nicht einer war aus dem Westen. Erschossen, erschossen , von SM70 zerfetzt, selbst Kindern in den Rücken zu schießen war "normal". Hauptsache tot, so, dass sie nie mehr den Westen sehen können....

Gruß Volker

PS: So oft ich Leute an dem Schaukasten beim Ring der Erinnerung für die Ermordeten stehen sehe, bekommen die von mir direkte Hinweise.
In aller Regel sind diese Wanderer dann sehr betroffen, sehr still und nachdenklich.
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 4. Mai 2015, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Dr. 213 » 4. Mai 2015, 09:26

@Bürger der DDR
Das mit dem "vermeintlich" war ein wenig provokativ, ich habe den Aufschrei darum auch vorausgesehen.

Mit dem "vermeintlich" denke ich nicht so sehr an die BILD, die lange Zeit dieses DDR immer mit Anführungszeichen druckte, also so hier "DDR".
In vielen Karten, auch in meinem noch vorhandenem Westermann Schulatlas Ausgabe 1984/1985 war diese Grenze nur gestrichelt abgedruckt.
Aber das meine ich auch nicht.

Es war doch so, daß diese Grenze zwar wie eine Staatsgrenze angelegt und betrieben wurde. Aber sie wurde von weiten Teilen der Menschen nur als
momentan nicht zu änderndes Übel angesehen. Dille hat es ganz gut beschrieben, wie zwanghaft und unnatürlich diese Teilung war.

Bei ihrer ganzen Geilheit nach Anerkennung haben die alten Genossen vom Politbüro übersehen, daß der Westen zwar so tat, daß es so aussah wie wenn.
Aber es war nie ernst gemeint, selbst wenn dazu Verträge unterzeichnet wurden. Ziel des Westens war vielmehr, die Teilung erträglicher zu machen.

Ich vergleiche es gerne mit einem Bankräuber der sich mit Geiseln in einer Bank verschanzt hat und mit der Waffe in der Hand Forderungen stellt.
Ja, die Geiseln tun gut daran zu gehorchen und nicht abhauen zu wollen. Und man wird dem Bankräuber auch alles Mögliche zusichern.
So wird man wird ihm seine Lieblingspizza bringen, ihn höflichst am Telefon behandeln und so weiter.

Sobald sich jedoch das Blatt gewendet hat, wenn endlich wieder die von den Geiseln herbeigesehnten normale Zustände eingetreten sind,
ist Schluß mit all dem Hofieren und der nur aus rein taktischen Gründen vorgespielten Nettigkeit.

Gruß
Dr. 213
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Puck » 4. Mai 2015, 09:38

Dr. 213 hat geschrieben:@Bürger der DDR


Es war doch so, daß diese Grenze zwar wie eine Staatsgrenze angelegt und betrieben wurde. Aber sie wurde von weiten Teilen der Menschen nur als
momentan nicht zu änderndes Übel angesehen. Dille hat es ganz gut beschrieben, wie zwanghaft und unnatürlich diese Teilung war.




Gruß
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Das werden Millionen von Betroffennen 1945 auch so empfunden haben ,nachdem sie aus ihren Herkunftsgebieten zwangsausgesiedelt wurden !

Besonders Schlesier und Ostpreussen mussten die verfehlte Politik der Deutschen Reichsregierung büßen !

Puck
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon bürger der ddr » 4. Mai 2015, 11:08

Ob viele Menschen diese Grenze als eine Staatsgrenze gewertet haben, das hat nichts mit Faktenlage einer Staatsgrenze zu tun. Da gibt es noch ganz andere "Gebilde" aus der Geschichte.
Ein Staat hat nichts mit der gefühlten, kulturellen gemeinsamen Vergangenheit zu tun. Es ist einzig ein "Hoheitsgebilde". Wenn die DDR kein Staat war, was war dann die BRD? Sorry, jetzt fällt es mir wieder ein, Rechtsnachfolger des 3. Reiches..... (auch im Grundgesetz verklauselt, zu einer Verfassung hat es ja bis heute nicht gereicht) [grins]
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Dille » 4. Mai 2015, 11:39

@Bürger, zumindest bis in die Zeiten meiner Flucht (1971) war auch der Staat DDR ungefähr so anerkannt, wie das heutige Nord- Zypern, nämlich nur von seinem Schöpfer (und dessen Vasallen).

Die Diskussion über eine Verfassung fände ich hier entbehrlich -- zumindest wenn wieder auf die sog. "Vokksabstimmung" über die Verfassung der DDR vom 6.4.1968 Bezug genommen werden soll -- da bin ich nun mal Zeitzeuge und weiß zumindest über das wie und warum auch etwas Bescheid.

Gruß, Dille
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon bürger der ddr » 4. Mai 2015, 11:52

@dille, die Welt ist ab 1971 nicht stehen geblieben, 1973 folgte ein großer Sprung in der Anerkennung der DDR und die Entwicklung ging auf diesem Sektor weiter, wie kann ein "Nichtstaat" Mitglied der UNO werden?
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Sirius » 4. Mai 2015, 12:02

bürger der ddr hat geschrieben:Ob viele Menschen diese Grenze als eine Staatsgrenze gewertet haben, das hat nichts mit Faktenlage einer Staatsgrenze zu tun. Da gibt es noch ganz andere "Gebilde" aus der Geschichte.
Ein Staat hat nichts mit der gefühlten, kulturellen gemeinsamen Vergangenheit zu tun. Es ist einzig ein "Hoheitsgebilde". Wenn die DDR kein Staat war, was war dann die BRD? Sorry, jetzt fällt es mir wieder ein, Rechtsnachfolger des 3. Reiches..... (auch im Grundgesetz verklauselt, zu einer Verfassung hat es ja bis heute nicht gereicht) [grins]

Das die DDR ein souveräner Staat war, glaubst Du aber nicht, oder? Auch die eingefleischtesten DDR-Fans wissen, dass sie nicht souverän war - wenn sie zu sich selbst ehrlich sind. Welche Bezeichnung beschreibt dieses Konstrukt am besten. Ein "sowjetisches Protektorat" trifft es de facto wohl am Besten. Grenzwolf62 benutzte kürzlich die Bezeichnung "sowjetischer Wurmfortsatz". Das passt zwar auch, dafür sind aber keine genaueren Definitionen zu finden, so wie bei Protektorat.

Früher gab es ja noch die Bezeichnung "Reichsverweser" (Verwesen= verwalten ; administrieren , führen , kontrollieren , leiten , lenken , vorsitzen) Honecker könnte man so als eine Art DDR-Verweser bezeichnen. Das passt aufgrund der Doppeldeutigkeit des Worts "verwesen" in dem Fall sogar perfekt. [flash]
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Mai 2015, 15:30

@bürger der DDR, (welch scheußlich nostalgische Anrede... aber wem es gefällt... [peinlich] )

Wieso die 73er Welle der "Anerkennung" kam, ist ja bekannt. Aus gleicher Zeit stammt der Begriff "Honecker der Schenker". Für diesen Stimmenkauf hat die DDR doch den solidarischen Ausverkauf begonnen. Was nicht niet-und nagelfest war, wurde verschenkt... Erinnerste Dich noch?
Die DDR war ein Wurmfortsatz habe ich gerade gelesen.
Wir waren immer Abstrusistan, sage ich! Die 17. Sowjetrepublik, nie mehr, nie weniger. Abstrussistan, wegen der laufenden blöden neuen "Sinnsprüche" und Erfindungen. Aus der Demarkationslinie wurde eine "Grenze". Aus der einen deutschen Nation erfanden Dachdeckergehilfe und Co. gleich zwei. Als 1989 die DDR am untergehen und am dreckigsten war, faselten die in Berlin plötzlich von den "Farben der DDR". Mich hätte nicht gewundert, wenn die im ZK auch noch mit "Topfschlagen" begonnen hätten.

Aber sonne Dich ruhig weiter in all Deinen schönen Erinnerungen. Ich tue das auch.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon pentium » 4. Mai 2015, 16:22

Was soll denn nun wieder die Diskussion ob Staatsgrenze, Demarkationslinie oder Zonengrenze? Letztere wurde dann die Westgrenze der DDR!
Ob man diese Grenze nun anerkennt oder wie @Dr. 213 eben nicht, tangiert doch das eigentliche Thema nur peripher, wenn überhaupt. Wer erinnert sich noch an die Wetterkarte in ARD und ZDF, vor Einführung des Farbfernsehens, da wurde Deutschland in den Grenzen von 1937 gezeigt! Änderte das etwas an Tatsache, das diese ehemals deutschen Provinzen längst zu Polen, der Sowjetunion und Litauen gehörten.
Die DDR war natürlich ein Staat, genauso wie die BRD. Ob man diesen Staat nun anerkannt hat oder nicht, ist aus heutiger Sicht eher etwas für Staatswissenschaftler oder Historiker.

mfg
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Mai 2015, 16:28

Wetter hatten die aber auch! [wink]

Gruß Volker
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Nostalgiker » 4. Mai 2015, 16:32

Volker Zottmann hat geschrieben:Wetter hatten die aber auch! [wink]

Gruß Volker


Mal wieder ein typischer Zottmann, dümmlich aber es soll bestimmt Witzigkeit versprühen .......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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