Rüganer hat geschrieben:Es tut mir leid, denen schon wieder Munition zu liefern, die da rufen, siehe- die Ossis fetzen sich - aber ich kann ob der Auslassungen von S51 nicht anders.
Es hat keinen Schießbefehl gegeben und die, die sich heute auf sowas berufen, die : sinngemäß - suchen nur eine innere Entschuldigung... Starke Worte, genauso stark wie die, dass Du Leute hättest wegtreten lassen, die dich mit einem Holzknüppel losgeschickt hätten.
Meine Sicht als Grenzer der Jahre 1970/1971 in Berlin: Du hättest also auf dem Turm sitzend, solange gerufen, bis der weg gewesen wäre oder wärst wie Speedy Gonzales vom Turm gestürzt, wärst auf dem Kolonnenweg gespurtet, hättest gedroht und letztendlich hättest du mit Steinen geworfen, oder den Flüchtling niedergerungen?
Waren denn all diejenigen, und da rede ich nur für die Berliner, die nun auf Flüchtlinge auch geschossen haben, geistig minderbemittelte Leute, die irgendwelche Gesetzestexte nicht beherrschten, die ein Opfer ihrer Nerven wurden, die vor der permanenten Drohung Schwedt zusammenbrachen? Wenn du dies bejahst, dann muss ich Dir vorwerfen, dass auch Du als Unteroffizier mit ein Teil des Apparates warst, der Druck auf diese Leute ausgeübt hat, der ihnen täglich in der Aktuell - Politischen Schulung, oder wie diese Veranstaltung vor dem Grenzdienst auch immer richtig hieß, so den Arsch warm gemacht hat, dass die dann auf den Türmen den Finger krumm machten... daran ändert auch deine persönliche Situation nichts, dass du ja an der Grünen Grenze und sogar GAKL gewesen bist, dein Dienstgrad spielt da eine Rolle. Denn Du als heute so Gesetzeskundiger und über den Dingen stehender, wusstest bestimmt damals schon, dass dieses Schießen alles keine Pflicht war. Deswegen und weil du ja was höheres warst, konntest du wegtreten lassen... Toll
Warum hat man den Berlinern überhaupt die AK 47 mitgegeben? die 400 m zwischen den Türmen, locker hätten die das mit dem Lasso gemacht und zur Selbstverteidigung hätten die doch nichts gebraucht, wer wirft schon Messer bis in die Kanzel des Turmes...
Nein, jeder der auch nur einen Tag länger als die 18 Monate gedient hat, der musste es nicht und der ist ein Teil des Systems gewesen, das Leute so missbraucht hat, ihnen suggeriert hat, dass sie dort stehen für den Frieden, dass ihre Aufgabe ist, einen Grenzdurchbruch nicht zuzulassen und wenn es denn nicht anders geht, dies auch unter Einsatz der Schusswaffe. Und die Burschen, wie ich damals einer war, haben funktioniert, und heute kommen die gleichen großen und kleinen Kommandeure wieder und sind entweder erfolgreich gewandelt oder wieder diese Schlauberger und erklären, dass alles ja ganz anders war..
Meine Frage an diese lautet ganz einfach, wo wart ihr denn damals mit eurem Wissen und wo steht denn geschrieben, dass ihr euch damals schon alle diesbezüglich geäußert habt und dafür einen auf den Sack bekamt? Welchen GWD'lern habt ihr denn gesagt, müssen tut ihr nicht, ihr könnt schießen, aber müssen muss keiner?
Und genau dies ist auch meine Meinung, sind auch meine Erinnerungen an mein Empfinden damals an der Mauer.
Genau wie @Rüganer es postet, muss man solchen Aussagen und Haltungen wie von @S51 energisch widersprechen.Es gab eine Befehlslage für den Einsatz der Schusswaffe, egal ob ein Gesetz mit einem sogenannten Schießbefehl vorlag.Die gesamte Ausbildung, das Tagesgeschehen und die Beeinflussung vom Unteroffizier bis zum Regimentskommandeur basierte auf dem Einsatz der Schusswaffe zur Grenzsicherung. Wer dies heute versucht zu verklären, einem einfachen Grenzer damalige Gesetzesunkenntnis und gar falsche Auslegung mit individueller Entscheidung zum Schusswaffeneinsatz zu unterstellen, macht sich verdammt verdächtig, jahrzehntelange Erkenntnisse dieser Thematik über den Haufen werfen zu wollen.Das, lieber @S51, nimmt Dir leider keiner mehr ab.
Schon Dein ungesicherter Angriff auf meine damalige Lehrertätigkeit ließ mich aufhorchen, aber die Verdrehung von Tatsachen um den Schusswaffengebrauch sind völlig indiskutabel.
Sie sind auch einfach gemein gegenüber den damals 19-25 Jährigen. Da standen wir in dunkler Nacht auf den Postentürmen, stierten den mit Schiffsscheinwerfern beleuchteten Abschnitt von ca.100 m entlang bis zu einer Kurve oder einem Haken, wischten an den Fensterscheiben, hofften, dass sich kein Flüchtender gerade in diesem Abschnitt aufmachte,überlegte ständig, was dann zu machen sei, und da gab es laut @S51 ja gar keinen Befehl zu schießen.@S51, das ist ungeheuerlich oder wenn man`s locker nehmen würde, einfach lustig, was Du hier anstellst. Ich will nicht spekulieren, auf welcher Seite Du stehst, aber ich mache mir schon Gedanken.
Grüße an @Rüganer und ins Forum
von Andreas