Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 14. Dezember 2012, 15:51

Volker Zottmann hat geschrieben:@S51,
Du kannst gerne solche Paragraphen wie den §27 zitieren. Sinnvoll wäre es gewesen den Dienst tuenden Soldaten den mal zuvor erläutert zu haben.

Gruß Volker


Das haben wir in der Ausbildung bis zum Erbrechen durchgenommen. Ich werde kaum eine Ausnahme gewesen sein. Später in der Weiterbildung alle paar Monate wieder neu...
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Zicke » 14. Dezember 2012, 15:51

an welcher Grenze stand denn die Tribüne?
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 15:52

Zicke hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Genossen General von Allenstein

Allenstein war aber kein von


Oh doch!

In meinen Erinnerungen schrieb ich Von und habe es wegen Wikipedia später getilgt. In den NVA-Listen ist er nur noch Allenstein. Dem haben sie den Adelstitel irgendwann nach 1971 "weggemogelt"
Darüber wurde ich von einem Ihm damals näher Stehenden aufgeklärt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 15:53

Zicke hat geschrieben:an welcher Grenze stand denn die Tribüne?


An der Grenze zwischen Acker und Zufahrtsstraße nach Neiden. [wink]
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 14. Dezember 2012, 15:54

Volker Zottmann hat geschrieben:...Alle haben die Worte bei der Vergatterung vernommen. Kein Offizier ist eingeschritten.

Was wäre geschehen, wenn der Volker mal übereifrig unseren Kurven laufenden OL P... erschossen hätte? ...in Schwedt eingefahren? Oder doch nur ich?
...


Du, nur du. Denn du hättest ja wissen müssen was Gesetz, was Vorschrift und was Gequatsche war.
Liest sich doof, wäre alles andere als gerecht aber es wäre so gekommen.
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 15:55

S51 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:@S51,
Du kannst gerne solche Paragraphen wie den §27 zitieren. Sinnvoll wäre es gewesen den Dienst tuenden Soldaten den mal zuvor erläutert zu haben.

Gruß Volker


Das haben wir in der Ausbildung bis zum Erbrechen durchgenommen. Ich werde kaum eine Ausnahme gewesen sein. Später in der Weiterbildung alle paar Monate wieder neu...


Deswegen wussten doch die Soldaten davon noch lange nichts!
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Zicke » 14. Dezember 2012, 15:56

laut Wiki
Allenstein erlernte nach seiner achtklässigen Schulausbildung von 1921 bis 1925 den Beruf eines Kaufmännischen Angestellten. Sein Vater war Sattler. Bereits 1924 trat er dem Jungbanner bei, wo er bis 1929 aktiv war. Nach seiner Lehre war Allenstein zunächst Lagerist. Hier trat er 1926 der SPD bei, wechselte jedoch schon bald in das linke Spektrum der KPD (1928) und des Roten Frontkämpferbundes über. Von 1928 bis 1931 fungierte er als Leiter in einem Unterbezirk der Roten Jungfront. Anschließend arbeitete er bis 1939 als Angestellter in einer Akkumulatorenfabrik in Berlin. In den ersten Kriegsjahren wurde Allenstein bis 1940 als Bausoldat eingesetzt. Anschließend war er bis 1943 Angestellter innerhalb der Wehrmacht, um von 1943 bis Kriegsende als Gefreiter in einer Flak-Abteilung zu dienen. Im Anschluss geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Entlassung aus dieser agierte Allenstein bis 1948 als Stellvertreter des Hauptabteilungs-Leiters der Deutschen Zentralverwaltung der Industrie in Berlin, anschließend in selbiger Funktion bei der Deutschen Wirtschaftskommission. Bereits 1946 trat er der SED bei. Von 1949 bis 1952 stieg er zum Gruppenleiter des Hauptabteilungsleiters im Büro für Wirtschaft des Ministeriums des Inneren auf. Anschließend erfolgte am 1. Oktober 1952 sein Eintritt in die Kasernierte Volkspolizei (KVP), den Vorgänger der NVA, unter gleichzeitiger Ernennung zum Generalmajor. In dieser Funktion war Allenstein bis 1953 Chef der Verwaltung Finanzen im Ministerium des Inneren in Berlin. 1953 wurde er auf den Posten des Chefs der Rückwärtigen Dienste der KVP im Ministerium für Nationale Verteidigung berufen. Diese Position hatte er bis 1956 inne. 1960 besuchte Allenstein die Militärakademie Friedrich Engels in Dresden. Danach agierte er von 1961 bis zu seinem Renteneintritt 1972 als Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung und Chef der Rückwärtigen Dienste. Seine Beförderung zum Generalleutnant erfolgte während dieser Zeit am 7. Oktober 1963.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 15:59

S51 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:...Alle haben die Worte bei der Vergatterung vernommen. Kein Offizier ist eingeschritten.

Was wäre geschehen, wenn der Volker mal übereifrig unseren Kurven laufenden OL P... erschossen hätte? ...in Schwedt eingefahren? Oder doch nur ich?
...


Du, nur du. Denn du hättest ja wissen müssen was Gesetz, was Vorschrift und was Gequatsche war.
Liest sich doof, wäre alles andere als gerecht aber es wäre so gekommen.


Danke S51 für Deine ehrliche Offenheit. Nun zeigt sich doch, was für ein Scheißsystem das war!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 14. Dezember 2012, 16:02

augenzeuge hat geschrieben:
S51 hat geschrieben:...Mit "Befehl" jedoch hatte dies nichts zu tun.


Das hat man damals garantiert aber so aufgefaßt. Was blieb einem da auch anderes übrig?
AZ


Oh, da wäre manche Antwort möglich.
Egal, wie man es auffasst, an den Vorschriften und Gesetzen kam man nicht vorbei.
Weil aber die DDR-Führung in ihrer Auffassung weitaus volkstümlicher war als ein Beamtenstaat heutzutage, hätte man den Konflikt des Soldaten eingesehen, um keinen Preis zugegeben und alles unter den Teppich gekehrt.
Soll heißen, Bestrafung allenfalls pro forma, frisierte Akten für die Außenstehenden, Schweigebot für alle Beteiligten und Karierreende für die Befehlshaber zu diesem Sachverhalt. Letzteres wäre ich nicht mal so sicher. Manche Treppe führt nur bergauf.

KOmmt bekannt vor? Warum wohl?
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 16:06

Zicke hat geschrieben:laut Wiki
Allenstein erlernte nach seiner achtklässigen Schulausbildung von 1921 bis 1925 den Beruf eines Kaufmännischen Angestellten. Sein Vater war Sattler. Bereits 1924 trat er dem Jungbanner bei, wo er bis 1929 aktiv war. Nach seiner Lehre war Allenstein zunächst Lagerist. Hier trat er 1926 der SPD bei, wechselte jedoch schon bald in das linke Spektrum der KPD (1928) und des Roten Frontkämpferbundes über. Von 1928 bis 1931 fungierte er als Leiter in einem Unterbezirk der Roten Jungfront. Anschließend arbeitete er bis 1939 als Angestellter in einer Akkumulatorenfabrik in Berlin. In den ersten Kriegsjahren wurde Allenstein bis 1940 als Bausoldat eingesetzt. Anschließend war er bis 1943 Angestellter innerhalb der Wehrmacht, um von 1943 bis Kriegsende als Gefreiter in einer Flak-Abteilung zu dienen. Im Anschluss geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Entlassung aus dieser agierte Allenstein bis 1948 als Stellvertreter des Hauptabteilungs-Leiters der Deutschen Zentralverwaltung der Industrie in Berlin, anschließend in selbiger Funktion bei der Deutschen Wirtschaftskommission. Bereits 1946 trat er der SED bei. Von 1949 bis 1952 stieg er zum Gruppenleiter des Hauptabteilungsleiters im Büro für Wirtschaft des Ministeriums des Inneren auf. Anschließend erfolgte am 1. Oktober 1952 sein Eintritt in die Kasernierte Volkspolizei (KVP), den Vorgänger der NVA, unter gleichzeitiger Ernennung zum Generalmajor. In dieser Funktion war Allenstein bis 1953 Chef der Verwaltung Finanzen im Ministerium des Inneren in Berlin. 1953 wurde er auf den Posten des Chefs der Rückwärtigen Dienste der KVP im Ministerium für Nationale Verteidigung berufen. Diese Position hatte er bis 1956 inne. 1960 besuchte Allenstein die Militärakademie Friedrich Engels in Dresden. Danach agierte er von 1961 bis zu seinem Renteneintritt 1972 als Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung und Chef der Rückwärtigen Dienste. Seine Beförderung zum Generalleutnant erfolgte während dieser Zeit am 7. Oktober 1963.


Weiß ich Zicke.
Der wurde uns noch als General VON Allenstein angekündigt.
Alles andere ist im Lebenslauf unwichtig.
Meines Opas Familie legte (allerdings früher) auch den Adelstitel ab. Die waren Landarbeiter und früher mal Freiherren...
Meine Info über das verschwundene Von habe ich von einem späteren auch dort in Neiden Dienst tuenden Kompaniechef erfahren. Der Mann hat übrigens mich im AF mehrmals verteidigt, weil er die Zustände in Neiden ebenso kannte wie ich.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 14. Dezember 2012, 16:10

Volker Zottmann hat geschrieben:[... Offenheit. Nun zeigt sich doch, was für ein Scheißsystem das war!
...


Sehr relativ.
Du wärst danach "sauber" gewesen. Und hättest auch kaum lange gesessen.
Heutzutage wärst du vorbestraft wegen Totschlag, dein Leben lang. Andererseits keiner könnte noch nachtreten nach dem Motto, er hat noch nicht genug. Das war in der DDR wirklich unangenehm anders.
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 16:11

S51 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
S51 hat geschrieben:...Mit "Befehl" jedoch hatte dies nichts zu tun.


Das hat man damals garantiert aber so aufgefaßt. Was blieb einem da auch anderes übrig?
AZ


Oh, da wäre manche Antwort möglich.
Egal, wie man es auffasst, an den Vorschriften und Gesetzen kam man nicht vorbei.
Weil aber die DDR-Führung in ihrer Auffassung weitaus volkstümlicher war als ein Beamtenstaat heutzutage, hätte man den Konflikt des Soldaten eingesehen, um keinen Preis zugegeben und alles unter den Teppich gekehrt.
Soll heißen, Bestrafung allenfalls pro forma, frisierte Akten für die Außenstehenden, Schweigebot für alle Beteiligten und Karierreende für die Befehlshaber zu diesem Sachverhalt. Letzteres wäre ich nicht mal so sicher. Manche Treppe führt nur bergauf.


KOmmt bekannt vor? Warum wohl?


Und dem Staat hast Du gern gedient? Oder sind Dir die Erkenntnisse auch erst später gekommen?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 14. Dezember 2012, 16:25

Volker Zottmann hat geschrieben:...Und dem Staat hast Du gern gedient? Oder sind Dir die Erkenntnisse auch erst später gekommen?
...


Formulieren wir die Antwort eben diplomatisch.
Man kann sich viel aussuchen. Nicht jedoch, jedenfalls damals, das Land. In dem man lebt. Nicht die Menschen, mit denen man zusammen arbeitet und lebt. Nicht das System.
Nebenbei, es hatte auch Vorteile. So etwas musste nicht einseitig sein, es war meistens möglich, sich zu arangieren.
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Mike59 » 14. Dezember 2012, 16:30

Volker Zottmann hat geschrieben:
Zicke hat geschrieben:... ...


Weiß ich Zicke.
Der wurde uns noch als General VON Allenstein angekündigt.
Alles andere ist im Lebenslauf unwichtig.
Meines Opas Familie legte (allerdings früher) auch den Adelstitel ab. Die waren Landarbeiter und früher mal Freiherren...
Meine Info über das verschwundene Von habe ich von einem späteren auch dort in Neiden Dienst tuenden Kompaniechef erfahren. Der Mann hat übrigens mich im AF mehrmals verteidigt, weil er die Zustände in Neiden ebenso kannte wie ich.

Gruß Volker



Welches AF meinst du denn ? - ich würde die Passage von deinem ehem. KC gern nachlesen, da ich es so wohl bis jetzt nicht richtig gelesen habe.

Mike59
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 16:41

Hallo Mike 59,

Ich war nur in einem Armeeforum, kurz NVA-Forum. Bin da nicht mehr. Dort gab es massive Angriffe. Ich muss auch meine Familie schützen! Aber mein Klarname steht da sicher noch, wie auch hier. Da schaust Du unter der von mir eröffneten Rubrik zu Torgau/Neiden. Da findest Du die Passagen. Nach Anwürfen wurden von ihm Zustände bestätigt und ähnliche Gemeinsamkeiten benannt. Unverbesserliche keiferten aber weiter.
Ich wollte dort ohnehin nur was zu Neiden erfahren und das ist mir gelungen.
Er war aber nicht mein Kompaniechef. Er diente wesentlich später. Ich werde hier auch keinen Nicknamen nennen. Da kommst Du schnell allein dahinter.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Nov65 » 14. Dezember 2012, 18:28

Hi@S51,
ich kann in Sachen Einsatz der Schusswaffe Deinen Hinweis auf das Grenzgesetz so nicht stehen lassen.Dieses Gesetz ist aus 1982. Ich beziehe mich auf die Zeit von 1965-67.
Habe einen Auszug aus Wiki:
Seit dem 6. Oktober 1961 gab es einen Befehl des damaligen DDR-Verteidigungsministers Armeegeneral Heinz Hoffmann, der die Grenztruppen der DDR verpflichtete, die Schusswaffe nach Zuruf und Warnschuss sofort scharf anzuwenden und Flüchtende zu vernichten, wenn sie nicht auf andere Weise festzunehmen seien. In einer Rede, die filmisch festgehalten wurde, sagte Hoffmann:
„Wer unsere Grenze nicht respektiert, der bekommt die Kugel zu spüren.[6]“


Einen Flüchtigen im Bereich der Berliner Grenze durch Jungs auf den Postentürmen festzunehmen, ist blanke Theorie.Da war es neblig, dann Schneetreiben, starker Regen, total zugefrorene Scheiben. Da wäre man froh gewesen, einen Flüchtigen überhaupt vor Überwinden der Mauer wahrzunehmen, geschweige anzurufen, einen Warnschuss abzugeben oder ihn gar zu ergreifen. Da wäre nur der Schuss übrig geblieben.
Vielleicht war das Grenzgesetz von 82 schon etwas moderater als alle anderen gesetzlichen Bestimmungen oder Befehle,siehe oben, vorher (Das überprüfe ich noch.). Fest steht, und das kann man mir schon glauben, dass der Einsatz der Waffe ein Bestandteil der Vergatterung und der Politschulungen war.Ergo war es nicht etwa falsche Auslegungssache des Grenzers.

Bei uns war in der Schicht auch kein leeres Magazin in der Waffe, sondern ein scharfes, das andere volle und ein leeres waren in der Magazintasche.

Einen schönen Freitagabend Dir und ins Forum
von Andreas
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ratata » 14. Dezember 2012, 18:53

Mal ehrlich , so langsam zerredet ihr hier den eigentlichen Sachverhalt : Anwendung des Schiessbefehls.

Es gab einen Schiessbefehl und daran brauchen wir doch nicht zu rütteln. Oder ?
Sollte es nicht so sein , dann bitte mal eine genaue Information von hier anwesenden Offiz, -warum habt ihr auf Grund eurer Dienststellung den Mund gehalten.

Liest man diese vielen Argumente hier . Wie: , eigentlich brauchte niemand zu schiessen, der Grenzer hätte den Befehl nicht auszuführen, brauchen . Was einige hier schreiben , sie verstecken sich hinter den Befehl um keine Reue zu zeigen. Habt ihr vorne an der Grenze gestanden , Wißt ihr wie das Gefühl ist , wenn dir gesagt wird : " 2 russische Soldaten mit Mpi und 200 Schuß Muni. sind auf der Flucht , sie wurden hier und dort gesehen , die Fluchtrichtung ist hier im Raum......
Niemand ,wirklich Niemand hat uns mal genau über die Vorschriften informiert , nicht eine Stunde hat man benutzt,um uns genau über die Rechte eines DDR-Soldaten damals aufzuklären .
Da bekam man Patenschaftsverträge mit dem Betrieb , worin schon die Pflichten des ehemaligen Betriebsangehörigen drinnen stand , bei nicht Einhaltung , keine Wiedereinstellung. Über die Pflichten oder die Bestrafungen , des Soldaten ,stand überall geschrieben .
Schade das es hier im Forum keinen Zeitzeugen zum Thema, der Befehlsverweigerung dieses Schiessbefehls gibt. MfG ratata

http://www.youtube.com/watch?v=TO8X6LClBro&feature=relmfu . Diese Video zeigt die Berichterstattung über einen ganz schrecklichen versuchten Grenzdurchbruch . Es dokumentiert die Gespräche des Schützen ( Grenzers ) des schwerverletzten Grenzverletzers , leider ist ein Gernzverletzer ums Leben gekommen.

Als Waffenuffz, wäre ich damals froh ,hätte ich leere Magazine gehabt , nur im Wartungssatz waren 2 Stck versiegelt in der Waffenkiste . Es gab an der Waffe keine leeren Magazine.
Zuletzt geändert von ratata am 14. Dezember 2012, 19:10, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon augenzeuge » 14. Dezember 2012, 19:33

ratata hat geschrieben:
http://www.youtube.com/watch?v=TO8X6LClBro&feature=relmfu . Diese Video zeigt die Berichterstattung über einen ganz schrecklichen versuchten Grenzdurchbruch . Es dokumentiert die Gespräche des Schützen ( Grenzers ) des schwerverletzten Grenzverletzers , leider ist ein Gernzverletzer ums Leben gekommen.


Video ist nicht abrufbar. Wenn du das Video hast, dann kannst du es ja bei rapidshare hochladen....ansonsten helfe ich dir gern.
AZ
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 19:50

Ratata hat geschrieben:
Schade das es hier im Forum keinen Zeitzeugen zum Thema, der Befehlsverweigerung dieses Schiessbefehls gibt. MfG ratata


Scheint echt keinen zu geben...
Den Fall eines Kollegen, den ich hier schon beschrieb, der den Befehl verweigerte, wurde vehement bestritten.

In der DDR wurde angeblich NIE ein Soldat bestraft, der sich weigerte den Schießbefehl auszuführen.
Da ich nun aber einen verurteilten Befehlsverweigerer namentlich kenne, wurde mir Hörensagen unterstellt. Sicher, ich bin ja auch nicht der Zeitzeuge persönlich.
Vor Gericht wurde er jedenfalls gestellt und hat dann in Schwedt gesessen. Vielleicht hat man den nur verurteilt, weil er seine Kragenbinden nicht gewaschen hatte. [wink]

Gruß Volker

Anmerkung: Ich möchte betonen, dass es hier heute endlich mal gelungen ist, vernünftig und ohne Anfeindungen zu diskutieren.
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Mike59 » 14. Dezember 2012, 19:53

Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Mike 59,

Ich war nur in einem Armeeforum, kurz NVA-Forum. Bin da nicht mehr. Dort gab es massive Angriffe. Ich muss auch meine Familie schützen! Aber mein Klarname steht da sicher noch, wie auch hier. Da schaust Du unter der von mir eröffneten Rubrik zu Torgau/Neiden. Da findest Du die Passagen. Nach Anwürfen wurden von ihm Zustände bestätigt und ähnliche Gemeinsamkeiten benannt. Unverbesserliche keiferten aber weiter.
Ich wollte dort ohnehin nur was zu Neiden erfahren und das ist mir gelungen.
Er war aber nicht mein Kompaniechef. Er diente wesentlich später. Ich werde hier auch keinen Nicknamen nennen. Da kommst Du schnell allein dahinter.

Gruß Volker


Aha, wir schreiben von gleichem Forum. Ich habe das auch so in Erinnerung, dass es nicht dein KC war!
Es zeigt sich, dass Neiden für dich eine ganz übele Zeit war. Es zeigt aber auch – das andere diese Zeit auch verfluchten, aber sportlich gesehen haben.
Und die „Anfeindungen“ im AF waren doch eher unwissend und wurden geklärt, oder etwa nicht?

Ja – deine Zeit in Torgau war scheiße.
Mehr aber auch nicht.

Mike59
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ratata » 14. Dezember 2012, 20:21

Wenn die Stummen schreien

(Produktion: RIAS-TV 1990, 25 min, f)

Die Fernsehreportage widmet sich dem in der DDR offiziell verleugneten Schießbefehl auf flüchtende DDR-Bürger; mit Aussagen von Opfern gescheiterter Fluchtversuche, eines Grenzsoldaten, der tödliche Schüsse abgegeben hat und des damaligen Pressesprechers der DDR-Grenztruppen.

Bundeszentrale für Politische Bildung; Video erhältlich über die Verleihstellen der Länder, Kreise und Kommunen.



Hallo Augenzeuge , tut mir sehr leit , hier gibt es dieses Video . Es wurde also herausgenommen.

ich kann nur bestätigen , wie erschütternd dieser Film ist . MfG ratata[url][/url]
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Dezember 2012, 20:38

Mike59 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Mike 59,

Ich war nur in einem Armeeforum, kurz NVA-Forum. Bin da nicht mehr. Dort gab es massive Angriffe. Ich muss auch meine Familie schützen! Aber mein Klarname steht da sicher noch, wie auch hier. Da schaust Du unter der von mir eröffneten Rubrik zu Torgau/Neiden. Da findest Du die Passagen. Nach Anwürfen wurden von ihm Zustände bestätigt und ähnliche Gemeinsamkeiten benannt. Unverbesserliche keiferten aber weiter.
Ich wollte dort ohnehin nur was zu Neiden erfahren und das ist mir gelungen.
Er war aber nicht mein Kompaniechef. Er diente wesentlich später. Ich werde hier auch keinen Nicknamen nennen. Da kommst Du schnell allein dahinter.

Gruß Volker


Aha, wir schreiben von gleichem Forum. Ich habe das auch so in Erinnerung, dass es nicht dein KC war!
Es zeigt sich, dass Neiden für dich eine ganz übele Zeit war. Es zeigt aber auch – das andere diese Zeit auch verfluchten, aber sportlich gesehen haben.
Und die „Anfeindungen“ im AF waren doch eher unwissend und wurden geklärt, oder etwa nicht?

Ja – deine Zeit in Torgau war scheiße.
Mehr aber auch nicht.

Mike59


Hallo Mike59,

Wie Du darauf kamst, es sei mein KC gewesen weiß ich nicht. Hast Du Dir falsch erlesen. Habe ich nie behauptet. Zu meinem KC hatte ich auch keinen Draht. Keinen guten und keinen schlechten. [peinlich]
Die meisten, so auch ich, nahmen das damals locker, was blieb uns auch übrig. Ich war vom 1. Tag nur noch ein Schaf, habe geblökt, mir aber keine Gedanken gemacht, außer den jeweiligen Tag abzustreichen. Das schreibe ich auch an 2 Stellen meiner Schilderungen.
Ich sah aber auch in der Funktion des Sanitäters mehrere Pioniere zusammenbrechen. Aber dann seelisch.
Über den 18-Monate-Dienst zu sinnieren, liegt doch jungen Bengels nicht. Gedanken darüber , tiefere, machte ich mir erst viel später.

Mike, alles kannst Du ja nicht wissen, ich meine nicht nur die dortigen verbalen Anfeindungen im Forum. Ich rede von Bedrohungen, die nicht im Netz stehen. Und die stehen auch im Zusammenhang mit dem Ossiforum, wo es sehr interessant war.
Wenn man geradlinig ist und in seinem Impressum die Adresse stehen muss, dann ist es nicht immer lustig. Es gibt schlimmere Typen, als ein paar unsachliche Streiter wie hier im Forum. Im Ganzen passt das aber hier. Wo gibt´s schon Gleichklang?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 14. Dezember 2012, 20:58

ABV hat geschrieben:Nun gibt es ja Stimmen die behaupten, dass sich Hoffmanns saloppes " der bekommt die Kugel zu spüren", auf von außen eindringende " Aggressoren" bezieht. Wie dem auch sei. Der Spruch kann durchaus auch als Aufforderung verstanden werden, alle Versuche die Grenze "illegal" zu überwinden, mit der Schusswaffe zu verhindern.
Kurz gefasst, kann man noch nachträglich wütend werden. Wütend über den Staat DDR, der junge Menschen eine Aufgabe aufbürdete, die sie vom persönlichen Reifegrad her überhaupt nicht gewachsen sein konnten!

Gruß Uwe


Wie schade, dass man Herrn Hoffmann nicht einmal durch so einen Grenzstreifen getrieben hat........Ich hätte mich da gerne als Häscher beteiligt. Wäre doch interessant gewesen, wie dieser "hohe Herr" danach die ganze Sache beurteilt hätte.
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ex-maja64 » 14. Dezember 2012, 22:05

inel hat geschrieben:Wie schade, dass man Herrn Hoffmann nicht einmal durch so einen Grenzstreifen getrieben hat........Ich hätte mich da gerne als Häscher beteiligt.


Interessant wie du dir solche Aktionen vorstellst!
ex-maja64
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 14. Dezember 2012, 22:23

ex-maja64 hat geschrieben:
inel hat geschrieben:Wie schade, dass man Herrn Hoffmann nicht einmal durch so einen Grenzstreifen getrieben hat........Ich hätte mich da gerne als Häscher beteiligt.


Interessant wie du dir solche Aktionen vorstellst!


Na das hätte ich nicht nur mit dem mal gerne gemacht sondern mit einer Menge anderer auch.... stell Dir mal vor, Herrn Mielke hätte man nach der Wende im Harz in einem Original erhaltenen Grenzabschnitt hinter dem Bimmelzaun abgesetzt mit der Maßgabe, nach Westen durch zu kommen oder eben erschossen zu werden.....dafür hätte ich noch ne verkürzte Einzelkämpferausbildung in Kauf genommen um da mitzumachen.....

Aber statt Kalaschnikows hätte ich die besser mit Uzies bewaffenen lassen....das wäre was gezielter gewesen, wenn man seiner angesichtig geworden wäre da im Wald, ...und ob Du es glaubst oder nicht.....hätte ich den als Ziel aufgefasst, hätte ich erst mal was daneben geschossen....die uzi pariert da wesentlich besse als die Kalaschnikow.....
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ex-maja64 » 14. Dezember 2012, 22:31

Hast ne blühende Fantasie, aber wie es damals wirklich vor Ort abging, null Ahnung!

Was bitte ist ein Bimmelzaun? [denken]

Etwa ein Gartenzaun wo eine Schmalspurbahn vorbei fährt?
ex-maja64
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 14. Dezember 2012, 22:36

Aber keine Sorge, ich hättete ihn nicht erschossen.......ich hätte gewartet bis er sich seine Galauniformhose (in der Uniform hätte ich den da rüber geschickt) beschissen hätte, dann ein Foto gemacht und das veröffentlicht in allen Zeitungen mit der Überschrift: Der ehemalige Minster für Staatssicherheit persönlich an der ehemaligen Grenze im Einsatz.....und im ersten Satz aufgemacht mit: Ja Herr Minister a.D. so sah das aus bei Ihnen in Ihren Grenzstreifen..aber so wie sie jetzt aussehen..also da haben sich viele Opfer tapferer und aufrichtiger geschlagen....
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 14. Dezember 2012, 22:48

Aber nun ist genug im "was wäre wenn" schwandroniert..und wir wollen doch besser mal wieder zum Thread zurück kehren....
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon vs1400 » 14. Dezember 2012, 22:58

... eben inel,
was mir bisher auffällt, bei dem was hier so geschrieben wurde. es wurde mal ansatzweise erklärt und verstanden, warum damals manches so war, wie es war.
nur ist es ja eigentlich nicht das thema.
schaut man sich dieses video an, wird man feststellen worum es doch eigentlich geht.
wie seht ihr es denn heute, ihr, die damals dort standen?


gruß vs

ps: danke aber trotzdem @ all denen, die sich bisher sachlich zum thema äußerten.
vs1400
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 15. Dezember 2012, 06:44

ratata hat geschrieben:Mal ehrlich , so langsam zerredet ihr hier den eigentlichen Sachverhalt : Anwendung des Schiessbefehls.

Es gab einen Schiessbefehl und daran brauchen wir doch nicht zu rütteln. Oder ?
.... Habt ihr vorne an der Grenze gestanden , Wißt ihr wie das Gefühl ist , wenn dir gesagt wird : " 2 russische Soldaten mit Mpi und 200 Schuß Muni. ...
Niemand ,wirklich Niemand hat uns mal genau über die Vorschriften informiert , nicht eine Stunde hat man benutzt,um uns genau über die Rechte eines ...Als Waffenuffz, wäre ich damals froh ,hätte ich leere Magazine gehabt , nur im Wartungssatz waren 2 Stck versiegelt in der Waffenkiste . Es gab an der Waffe keine leeren Magazine.


Nein, einen Befehl unter welchen Umständen auch immer zu schießen gab es nicht!
Und an solchen Behauptungen rüttele ich sehr wohl.
Aber es gab die Kette von Vorschriften, Gesetzen und Weisungen, die letzten Endes genau dieses Ergebnis haben konnte und viel zu oft eben hatte. Den Druck auf die Grenzer einen Durchbruch unter allen Umständen zu verhindern was in der damaligen Kombination von Zeit, Ort, Wetter und Dienstbedingungen dazu führte, dass die Anwendung der Waffe ganz zu Anfang der "Lage" als einziges übrigblieb obwohl es doch theoretisch das letzte Mittel zu sein hatte.
Das war da vorne eben oft eine Situation, die viel von Krieg hatte.
Und doch war es selten. Sehr selten.
Ja, ich habe an der Grenze gestanden. Von ganz vorne bis Hinterland. Wenn es auch nur die grüne Grenze war, ich also nicht unter den beengten Verhältnissen in der Berliner Innenstadt handeln musste. Ja, ich weiß wovon ich schreibe wenn ich über Festnahmen schreibe. Ich habe mehrere Festnahmen selbst allein durchgeführt und war an weiteren beteiligt. In keinem Fall kam es zur Anwendung der Waffe. Nicht durch mich, nicht durch meine Kollegen und nicht durch meine Gegner. Jedenfalls nicht vor der Wende.
Ja, ich habe auch hinterhergeguckt und nicht geschossen und ich hatte mich auch zu verantworten, weil ich als Postenführer damals ganz vorne den Befehl gab, die Waffen nicht von der Schulter zu nehmen. Weil Unbeteiligte hätten gefährdet werden können. Und ich wurde nicht bestraft. Jedenfalls nicht direkt.
Ja, ich kenne das, wenn einer von "den Freunden kam". Sehr direkt sogar. Direkter geht es kaum. Am Kanten wie später in Berlin und auch jene haben das damals überlebt.
Wenn es aus meiner Sicht jedoch notwendig gewesen wäre, hätte ich damals geschossen und getroffen. Es war nie notwendig und gerechtfertigt und so ist es eben nicht passiert. Nur deshalb nicht. Woran man merkt, dass ich das nicht schreibe um hier den Helden zu machen.
Mit einem leeren Magazin wäre ich nicht rausgegangen. Das habe ich nur einmal am 9. Oktober 1989 in Leipzig gemacht. Damals hatten wir keinen Schuß dabei. Und das war ein Grund für mich, mit "denen" abzuschließen. Wobei ich nachträglich durchaus eingestehen muss, das es an diesem Abend damals so besser war. Wer jedoch am Kanten oder später von mir verlangt hätte, mit einem quasi Holzgewehr anzutreten, den hätte ich wegtreten lassen. Egal, was dann geschehen wäre.
Ich weiß wovon ich schreibe.
S51
 

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