ratata hat geschrieben:@ VS , nur kurz meine Antwort , wie tausende Wehrpflichtige mußte auch ich zur Armee . Ich bin nicht aus Überzeugung zu den Grenztruppen gegangen , unser Altersunterschied hat doch eine ganz andere Einstellung zu dem geschehenen . MfG ratata
vs1400 hat geschrieben:ratata hat geschrieben:@ VS ,
hi ratata,
kann sein das ich dich nur falsch verstanden habe, berichtige mich bitte falls es so ist.
unser altersunschied lässt also eine gewisse moral, in dir gar nicht aufkommen? weil du musstest und ich "wollte".
gruß vs
ratata hat geschrieben:vs1400 hat geschrieben:ratata hat geschrieben:@ VS ,
hi ratata,
kann sein das ich dich nur falsch verstanden habe, berichtige mich bitte falls es so ist.
unser altersunschied lässt also eine gewisse moral, in dir gar nicht aufkommen? weil du musstest und ich "wollte".
gruß vs
Vs, meine Einstellung war und ist heute noch so . Schön für dich , das du dich verpflichtet gefühlt hast und dich zum Dienst an der Grenze bereit erklärtest.
MfG ratata
ex-maja64 hat geschrieben:
Ach Gott, ich sehe das nicht so eng,@Neun.
Ein jeder User hier, kann sich seit Ende Mai, ein Bild vom User Zottmann machen...............
Volker Zottmann hat geschrieben:Wenn Du richtig lesen würdest... Ich habe für Euch einfachen Grenzer heute doch eher eine Lanze gebrochen. Irgendwas begreifst Du nicht!
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S51 hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:Wenn Du richtig lesen würdest... Ich habe für Euch einfachen Grenzer heute doch eher eine Lanze gebrochen. Irgendwas begreifst Du nicht!
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vs1400 hat geschrieben:...moin S51,
du hast doch aber auch deine "vorkommnisse" geschützt.
war das nur weil es dir die dv so vorgab oder zeigtest du da nicht auch eher eine gewisse moralische verantwortung?
ist nur meine sicht, doch demnach passte dir auch nicht alles was dort so ablief.
gruß vs
vs1400 hat geschrieben:hm S51,
du hattest also damals schon den totalen durchblick.
woran stößt du dich?
an einer verallgemeinerten aussage vom Volker, die vielleicht(bestimmt sogar) noch nicht mal an dich gerichtet war.
sorry, ich dachte echt du bist entspannter und ziehst dir nicht ne jacke an, die dir nicht passt.
jung und nicht reif waren wir damals doch alle, soweit zeitig gezogen, ist zumindest meine meinung.
gruß vs
S51 hat geschrieben:Wer kann denn schon den totalen Durchblick für sich beanspruchen? Damals wie heute? Was ist denn Wahrheit? Wessen Wahrheit ist denn schon ein allgemeingültiger Maßstab? Und warum?
Nein, darum ging es mir nicht.
Wenn man großzügig jemandem Fehler wegen mangelndem Denken zugesteht - bedeutet dies in meinen Augen auch, sich selbst somit Absolution zu erteilen. Da man ja damals nicht genug denken konnte - kann man heute mit so ungeheuer viel mehr Denken natürlich besser austeilen.
Schau, damals waren wir so eine Art Parteisoldaten. Selbige hatte immer recht. Und wir dies mit "unbändigem Haß" durchzusetzen. So mancher hat dies persönlich genommen.
Wer dann der Meinung war das es außer dem Willen der Partei noch andere Normen gab musste unter Umständen danach ordentlich rudern. Falls er es konnte. Und so manche Fehlleistung war nachher eine Heldentat, weil politisch gut gemeint. Wie heute auch - nur anders rum.
Dieselbe Partei litt ab 1989 unter Amnesie. Na gut, könnte man meinen, hat freilich eine gewisse Vorbildwirkung. Da schließe ich mich ja keineswegs aus. Aber wer teilt denn hier speziell aus? Doch ein ehemaliger Vertreter jener Partei, der nun gegen uns dieselben Worte gebraucht, wie sie früher gegen deren Gegner üblich waren. Mit "Mord" wird um sich geworfen, mit "Unmenschlichkeit" und so weiter. Damals hätte er uns genauso rund gemacht. Konstruktiv natürlich, weltanschaulich klassenbewußt, Beifall garantiert. Inzwischen natürlich im Namen der Gegner, für die man wohl durch nun nicht mehr magelhaftes Denken mittlerweile ist?
Wenn das ein Wo... oder ein Intere... macht, bleibt es sich in der Sache zwar gleich. Kalte Krieger und Prinzipienreiter sind nun mal ein Gespann. Sie haben jedoch immerhin nicht so viele Umdrehungen gemacht. Wenn vielleicht auch nur durch die Gnade der "richtigen" Heimat bedingt.
Diese Jacke schätze ich deswegen nicht, weil es da zu sehr nur um die Windrichtung, nicht aber die Art und Weise geht. Die blieb gleich, es fehlt nur der Einfluss. Noch.
Jedoch auch, weil bei solcher Art positivem Denken nur zählt, was gerade angesagt ist. Nicht Fakten, nicht Recht, nicht Gesetz, nicht Fairness und schon gar nicht Gerechtigkeit. Das wird alles untergeordnet. Nur der Zweck zählt. Gibt man dem nach, endet es immer wer weiß wo und wie. Nicht selten blutig. Gibt man nur ein bischen nach, steht man vor dem Problem, nicht mehr aufhören zu können.
Und die Politik kann dann natürlich nichts für, sie machen sich die Hände nicht schmutzig. Das ist heute auch nicht anders.
Daher reagiere ich gereizt, wenn heute jemand "seinen" ehemaligen Soldaten Vorwürfe auch vollkommen jenseits aller Fakten macht, sie also eigentlich verrät, nur weil jetzt eine andere politische Meinung gilt als damals. Das ist freilich ein Schuh, der allen Parteien und allen Seiten passt. Nur die Vorzeichen sind immer mal anders.
S51 hat geschrieben:Ich habe mit Umdenkern überhaupt kein Problem. Das ist jedem sein gutes Recht. Ein Problem habe ich, wenn nicht umgedacht sondern quasi nur "gespiegelt" wird. Wenn man praktisch nur das Vorzeichen wechselt. Und der Betrachter des Vorganges sich während des Argumentierens vorkommen muss wie seinerzeit in einer Parteiversammlung während einer Phase der konstruktiven (Phrasen-)kritik. Nur dass die Bösen und Unterbösen diesmal genau die anderen sind.
Wenn Fakten (wie bei dem Vorfall im Harz mit dem Jugendlichen), zum Beispiel aus den Unterlagen zum Verhalten der Schützen einfach mit platten Behauptungen a´la "Mord" und "Perversion" oder "Unmenschlichkeit" beiseite gefegt werden. Wie früher eben...
Wer politische oder religiöse Eiferer erlebt oder erlebt hat, der weiß doch, wie Stimmungen aufgeschaukelt werden. Zu allen Zeiten, überall, keineswegs nur hierzulande. Ich habe nicht nur eine Dienstversammlung erlebt, wo das Bestehen auf gesetzliche Grundlagen schon fast als Verrat dargestellt wurde. Dabei waren keineswegs die Politoffiziere die Extremsten sondern bevorzugt eigentlich ganz normale Kollegen, die einen gar nicht rund genug machen konnten. Was freilich den Vorzug hatte, dass man auch Grenzen aufzeigen konnte.
Diese Stimmung spüre ich in solchen Fällen gar nicht zu selten wieder und das stört mich. Umdenken ist OK, einfach nur umschwenken jedoch nicht.
Es gibt auch heute manchen Ex-Grenzer, der meint, einen Schießbefehl bekommen zu haben. Nicht das Recht auf Schußwaffengebrauch sondern die Pflicht genau dazu gehabt zu haben. Ich kann nur vermuten, das dies manchem als so eine Art innerer Entschuldigung ganz lieb ist. Wobei ich tatsächlich nicht verstehe, dass derjenige nicht versteht, dass genau dies keine Entschuldigung sein kann. Denn einen solchen Befehl hätte keiner befolgen dürfen. Genau damit hätte sich jeder Befehlsempfänger und dementsprechend Handelnde außerhalb des Gesetzes gestellt.
In Polizei wie Militär sind andere Töne üblich als sie der Stino gewohnt ist. Da wurde und wird branchentypisch auf die Kacke gehauen dass der Unbeteiligte meint, Räuberhöhle wäre noch harmlos dagegen. Es gibt im Einsatz auch keine Liebe zum Gegner, auf keiner Seite und doch besteht zwischen Wort und Handlung ein durch festgelegte Abläufe und Normen bestimmter Unterschied. Auch bei den Grenztruppen.
Wobei es natürlich nicht nur ein Schönheitsfehler der DDR war und ist, dass sie solcherart Überreagierende nie belangt hat.
Die Waffenanwendung war gesetzlich immer nur die Ultima ratio. Und sie war, gemessen an der Zahl der Flüchtigen und an der Zahl der Festnahmen extrem gering.
Merkwürdigerweise jedoch blenden dies genau diejenigen aus, die dabei vergessen, dass in deutschem Namen weltweit womöglich schon zehntausende Unschuldige als Kollateralschäden getötet und noch viel mehr verletzt wurden. Vieltausendfach mehr als Opfer an der Deutsch-/deutschen Grenze.
Volker Zottmann hat geschrieben:...
Warum hat denn die Grenzführung dann keine klipp-und klaren Befehle erteilt? Warum wurde indirekt um den heißen Brei befohlen?
Im Harz hieß es eben lapidar: Magazinwechsel vor Anruf!
Wenn Leute wie ich heute sagen, es war Mord an der Grenze, dann bezeichne ich den einen Grenzer in seiner möglicher Weise seelischen Not noch lange nicht so. Die Mörderbande saß im Ministerium. Die hatten ja genug blutjunge Rekruten für die Drecksarbeit. Und die Generalität die sauberen Westen.
Gruß Volker
Interessierter hat geschrieben:...Was ich aber nicht nachvollziehen kann ist, daß Grenzsoldaten beispielsweise auf Jugendliche schossen, die gar nicht mehr feindwärts liefen oder das Grenzsoldaten weiter auf einen GV schossen, der bereits getroffen am anderen Ufer lag, um nur einmal 2 Beispiele zu nennen..."
S51 hat geschrieben:Derartige Beispiele gäbe noch mehrere.
Und doch vergißt du bei solchen Feststellungen die Umstände. Wenn die Festnahme durchzusetzen ist, hatte der Grenzer je nach Wissensstand nicht die Möglichkeit sicher zu sein, ob die Festnahme dann noch möglich war.Um was oder wen es sich handelte, war vor Ort meist nicht mal zu ahnen.
Und das andere, das waren die typischen Überreaktionen. Andere verlieren schon bei einem einfachen Unfall die Nerven - um wieviel extremer war eine solche Lage!
Nov65 hat geschrieben:Hi @S51,
soll ich Deine Aussage wirklich so verstehen, dass es den Einsatz der Schusswaffe bei der Verhinderung von Grenzdurchbrüchen gar nicht gab, sondern eine Auslegung durch die Grenzsoldaten war?
Damit würdest Du alle bisherigen Erkenntnisse auf den Kopf stellen.
Wir damals, 1965-67 im GR 35 an der Berliner Mauer, hatten nicht das Recht des Schusswaffengebrauchs sondern die Pflicht! Per Befehl bei jeder Vergatterung.
...Ich hoffe nur, dass Du es so gar nicht gemeint hast.
...
Volker Zottmann hat geschrieben:... Aber sehr wohl was er brüllte:
"Jeder der sich unter 5 m der Tribüne nähert, ist wegzurotzen!"
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Der von dir erwähnte Fall war ja auch nach DDR-Gesetzen strafbar! Wie dann hinterher damit umgegangen wurde, seitens der Verantwortlichen, spricht für sich.
S51 hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:... Aber sehr wohl was er brüllte:
"Jeder der sich unter 5 m der Tribüne nähert, ist wegzurotzen!"
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Mit "Befehl" jedoch hatte dies nichts zu tun.
Volker Zottmann hat geschrieben:Genossen General von Allenstein
dein1945 hat geschrieben:...schön einfach, wenn eine Festnahme nicht mehr durchzuführen war ! Na dann wurde ebend halt geschossen, egal einer mehr oder weniger, spielte ja eh keine Rolle waren ja eh nur ein ....., aber hatten wir ja schon öfter diese Aussagen !
Ich klinke mich hier erstmal aus ! Wünsche schon jetzt allen Mitgliedern -Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr, aus Berlin, evtl. mal später wieder im Augenblick ist mir alles zuviel !
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