Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

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Beitragvon augenzeuge » 24. Juli 2010, 21:15

Ein ehemaliger Grenzer spricht sie aus, die traurige Wahrheit: Wenn ein Grenzer einem Flüchtling in den Rücken schiesst, könnte man von Mord sprechen.

Weiters im Film.....



AZ
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon S51 » 25. Juli 2010, 22:55

Nein, von Mord nicht. Es fehlt der "niedere Beweggrund". Da wird auch keiner ran wollen, weil der Feuerbefehl an Soldaten auch heute immer mal Leuten gilt, die dann als Kollateralschaden abgebucht werden, was mitunter vorher schon sehr deutlich war. Das wäre dann ein Präzedensfall...
So gilt die Gewaltanwendung von staatlicher Seite eben nicht als "niederer Beweggrund" mit ganz wenigen Ausnahmen (Kriegsverbrechen, Völkermord z.B.).
Totschlag, hm grrrrrrrr.... Komentiere ich lieber nicht, würde ich noch mehr zwischen den Stühlen landen.
Körperverletzung mit gegebenenfalls Todesfolge - das wäre doch mal ein Thema für gewiefte RA.
Wie das der Einzelne ganz persönlich für sich sieht, muss jeder für sich abmachen. Deshalb streiten wir ja auch so.
S51
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon vs1400 » 9. Dezember 2012, 14:57

augenzeuge hat geschrieben:Ein ehemaliger Grenzer spricht sie aus, die traurige Wahrheit: Wenn ein Grenzer einem Flüchtling in den Rücken schiesst, könnte man von Mord sprechen.

Weiters im Film.....


AZ


ich denke, hier spricht jemand etwas aus, was viele wohl auch denken, sich jedoch nicht eingestehen wollen oder können.
moralisch gesehen und aus heutiger sicht, wäre es, zumindest für mich, mord.

gruß vs
vs1400
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 9. Dezember 2012, 15:17

Na der niedrige Beweggrund ist doch ganz schnell zu konstruieren:

Man handelte auf Befehl, letzterer war aber nicht unbedingt denn er ließ eine Wahlmöglichkeit zwischen Festnehmen und Vernichten. Der Täter hatte also einen Ermessensspielraum. Ob das Handeln nur auf einem vermeintlich für richtig gehaltenen Befehl oder aus einem eingeräumten Ermessen heraus statt fand, ist aber letzlich zweitrangig, denn beide Handlungsweisen dienten nur einem Zweck: Dem Vorenthalten des Menschenrechtes auf Freizügigkeit in Verbindung mit dem Machterhalt der regierenden Politiker und der allwissenden Partei. Wer da noch sagt, das habe er nicht gewusst, dem kann man sehr leicht Rechtsblindheit aus Bequemlichkeit vorhalten.

Und zack.....da schnappt die Falle zu und wir sind beim Mord aus niedrigen Beweggründen. Wo ohne Warnschuß geschossen wurde kommt übrigens noch die Heimtücke als weiteres Mordmerkmal in Betracht.
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 9. Dezember 2012, 15:41

ABV hat geschrieben:Und Hack da schnappt die Falle zu. Und drin sitzt jemand, der als blutjunger Bursche in Bruchteilen von Sekunden eine folgenschwere Entscheidung treffen musste. Obwohl er dafür die dafür notwendige persönliche Reife mangels Alter und Lebenserfahrung, überhaupt noch gar nicht besaß. [bloed] [bloed]



Nein, ich schrieb "und zack".....
Das Wort der "Rechtsblindheit aus Bequemlichkeit" stammt nicht von mir sonden von einem Gericht, das über solche Täter zu urteilen hatte. Man ist leichtferiger in der Jugend, mit dem Wort und mit allem, da gebe ich Dir recht. Aber: Was das Töten eines Menschen bedeutet, das kann doch wohl auch ein 19- oder 20-jähriger erfassen. Was es bedeutet, auf jemanden zu schießen, gar noch mit Dauerfeuer, das wird doch wohl auch jeder wehrtauliche junge Mann erkannt haben. Gleiches gilt doch sicher auch für die Frage was es bedeutet, auf unbewaffnete Leute zu schießen, die einen in keiner Weise bedrohen.

So einfach wie Du es Dir machst, kann man sich das nicht machen, denke ich jedenfalls.
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 9. Dezember 2012, 16:05

Ich würde Dir recht geben wollen, wenn man die Grenzer von der Schulbank weg eingefangen und in so Barkasse gesteckt hätte, die die das MfS immer benutzte, also ohne Fenster und wenn man dann diese jungen Männer direkt in einen Grenzstreifen gefahren, die da rausgelassen hätte, dann denen ne kalaschnikow in die Hand gerückt, die vergattert hätte und die dann sofort Stellung gegen einen mutmaßlichen GV bezogen hätten.

So war das aber nicht. "Nein" sagen konnte man schon viel füher......und stell dir mal vor. davon hätte nur jeder 3. Grenzer Gebrauch gemacht....
Zuletzt geändert von inel am 9. Dezember 2012, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ratata » 9. Dezember 2012, 16:13

inel hat geschrieben:
ABV hat geschrieben:Und Hack da schnappt die Falle zu. Und drin sitzt jemand, der als blutjunger Bursche in Bruchteilen von Sekunden eine folgenschwere Entscheidung treffen musste. Obwohl er dafür die dafür notwendige persönliche Reife mangels Alter und Lebenserfahrung, überhaupt noch gar nicht besaß. [bloed] [bloed]

So ist auch meine Meinung zur damaligen Situation von uns jungen Soldaten. Mit 18 jahren waren wir volle mündige Bürger und nicht erts mit 21Jahren wie heute.
Heute kann jeder Urteilen . es gibt ganz Schlaue die es genau mit heutigen richterlichen Worten erläutern versuchen.
Als Soldat hat man die verdammte Pflicht und den Eid abgelegt einen Staat zu dienen . Das Grenzgesetz hat uns dazu verpflichtet , Grenzverletzer festzunehmen oder zu vernichten . Wie ,stand nirgendwo geschrieben .
Von 1945 .1989 wurde an der innerdeutschen Grenze auf flüchtende Menschen geschossen ,nur wurden die Gesetzlichkeiten geändert.
Wer hier klug redet , sollte sich mal in die Sitauation eines Soldaten versetzen .
Wer den Dienst an der Waffe verweigerte wurde zu meiner Wehrpflichtzeit nicht zur Kur geschickt.
MfG ratata
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2012, 16:54

Nicht jeder 17-Jährige war sich zur Musterung klar, was Grenzdienst beinhalten kann. Viele Jugendliche hatten weder Interesse es zu erfahren, noch die geistige Reife darüber im Vorfeld nachzudenken.
Ich hatte Glück, einen Vater zu haben, der mir genügend Erlebnisse des 2. Weltkrieges vor Augen führte. Dadurch war es für mich logisch, im WKK zu sagen, dass ich nicht auf Menschen schieße. Das blieb für mich und wohl jeden Anderen auch folgenlos. Wir verweigerten ja nicht generell. Allerdings war dadurch auch sofort die Grenze tabu.
Andererseits kursierten die wohl wahren Gerüchte, dass es dort besseres Essen gäbe und auch öfter Urlaub. Das mag so manchen der damals weniger Denkenden schon beeinflusst haben.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 9. Dezember 2012, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 9. Dezember 2012, 17:08

Volker Zottmann hat geschrieben:Nicht jeder 17-Jährige war sich zur Musterung klar, was Grenzdienst beinhalten kann. Viele Jugendliche hatten weder Interesse es zu erfahren, noch die geistige Reife darüber im Vorfeld nachzudenken.
Ich hatte Glück, einen Vater zu haben, der mir genügend Erlebnisse des 2. Weltkrieges vor Augen führte. Dadurch war es für mich logisch, im WKK zu sagen, dass ich nicht auf Menschen schieße. Das blieb für mich und wohl jeden Anderen auch folgenlos. Wir verweigerten ja nicht. Allerdings war dadurch auch sofort die Grenze tabu.
Andererseits kursierten die wohl wahren Gerüchte, dass es dort besseres Essen gäbe und auch öfter Urlaub. Das mag so manchen der damals weniger Denkenden schon beeinflusst haben.

Gruß Volker


Du willst im Ernst behaupten, daß es viele gab, die nicht wußten, was da Sache ist an der Grenze?
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ratata » 9. Dezember 2012, 17:14

Wie oft wir damals zu den Gesprächen in das Wehrkreis Kommando gerufen wurden , lag wohl an die Planerfüllung des Bezirkes?
@ Volker ,als Dorfjunge sah man nur die älteren Kameraden , welche gerade bei der Armee waren . Nur weg zur Armee und danach Geldverdienen und ein neues Leben aufbauen. waren damals unsere Ziele .
Dann kann ich nur sagen , gemustert wurde ich eigentlich für die Pioniere , weil ich damals Unstimmigkeiten mit dem Werbenden des WKK hatte . Das letzte Gespräch führte wohl ein Mitarbeiter der Stasi mit mir. Als dann der Einberufungsbefehl kam ,stand darin am 2.5.1969 Grenzregiment 23 Glöwen und dann schlug die Falle zu. Wie konnte man dann noch : NEIN sagen ?
Nein wohl schon ! dann wäre aber mein nächster Weg in Strafvollzug gewesen. MfG ratata
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2012, 17:20

Nein Inel, ich behaupte, dass sich darüber viele Jugendliche Tagträumer zuvor noch nie Gedanken machten.
In meinem Umfeld, ich lernte Maurer, waren nicht alle so bestellt, sich tiefgreifende Gedanken zu machen...
Des weiteren wurde die wirkliche Fluchtrate an der Grenze nie bekanntgegeben. Während meiner Lehrzeit flüchtete auch ein Mitlehrling über den Harz. (Der war wegen Heimweh aber bald wieder zurück...) Von dem hat keiner was erfahren!
In den Augen manches Jugendlichen mag auch die nahe Grenze gelockt haben, weil seine Urlaubsreisen dann kürzer wären. (Das die Kameraden, wenn dann entfernter eingesetzt wurden, war ja vorher nicht bekannt)

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2012, 17:25

ratata hat geschrieben:Wie oft wir damals zu den Gesprächen in das Wehrkreis Kommando gerufen wurden , lag wohl an die Planerfüllung des Bezirkes?
@ Volker ,als Dorfjunge sah man nur die älteren Kameraden , welche gerade bei der Armee waren . Nur weg zur Armee und danach Geldverdienen und ein neues Leben aufbauen. waren damals unsere Ziele .
Dann kann ich nur sagen , gemustert wurde ich eigentlich für die Pioniere , weil ich damals Unstimmigkeiten mit dem Werbenden des WKK hatte . Das letzte Gespräch führte wohl ein Mitarbeiter der Stasi mit mir. Als dann der Einberufungsbefehl kam ,stand darin am 2.5.1969 Grenzregiment 23 Glöwen und dann schlug die Falle zu. Wie konnte man dann noch : NEIN sagen ?
Nein wohl schon ! dann wäre aber mein nächster Weg in Strafvollzug gewesen. MfG ratata


Ich denke mal mit Sicherheit Ratata.
Nein zu etwas sagen ging folgenlos nur vor der Einberufung/Vereidigung.
Es konnte ja auch passieren, als gemusterter Mot-Schütze ohne Vorwarnung zur Grenze einberufen zu werden.
Ich wurde als Mot-Schütze gemustert und kam zu den Baupionieren. Die ganze DDR war doch ein einziges Lotteriespiel. In vielen Belangen konnte ich eben nicht frei bestimmen. Wie bei den Lottozahlen.

Ich kann ja auch nur von meinen Gesprächen berichten. Weiß nicht, ob jeder gefragt wurde, ob er wohl seine Knarre benutzt.
Ich beschreibe meine Besuche im WKK. Ich nannte dieses Kapitel nicht grundlos "Rote Seelenfänger"

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 9. Dezember 2012, 17:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. Dezember 2012, 17:35

ABV hat geschrieben:Welcher achtzehnjährige hatte aber schon so viel Mut und / oder die notwendige Portion Selbstbewusstsein, in dieser Form vor einer Musterungskommission aufzutreten?


Es gab so einige, die das aber doch taten Uwe und gesagt haben, das sie es nicht können eventuell mal die Schusswaffe anzuwenden, wenn das so verlangt werden sollte in einem Grenzdienst....ich hab's ja auch getan bei der Musterung in der ich eh auch sehr provokant aufgetreten bin durch mein Äusseres....die einzige Folge war dann, das se mich zu den Radartruppen der *DDR-Luftwaffe* geschickt haben....die dachten sich wohl, na solche Leute verstrahlen wir dann mal ein bisken.... [mundzu]

groetjes

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Nov65 » 9. Dezember 2012, 18:06

In der Tat war der Einsatz an der Grenze nicht jedem Einberufenen vorher klar. Ich war zu den Nachrichten gemustert, erhielt einen Einberufungsbefehl zum Küstenschutz, der dann umgehend geändert wurde. Aber: Auf meinem Einberufungsbefehl stand keine Waffengattung! Nur: Nationale Volksarmee, Objekt Berlin-Wilhelmshagen. Darunter konnte ich mir nichts vorstellen, schloss aber den Grenzdienst dabei nicht aus. Als ich dort ankam, wurde die Spekulation zur Gewissheit.
Wer keine Verwandten hatte, die den Staat sehr kritisch sahen, oder gar Westverwandtschaft oder in der Kirche verankert war, glaubte und vertraute der DDR-Agitation.Die Grenze war gegen Angriffe zu schützen. Blind waren die Jungs, die aus westfernsehfreien Räumen kamen. Also eben an die Grenze.
Ich werfe all denen, die an dieser "Verschickung" junger Menschen Anteil haben/hatten, Nötigung und Befehlen zum Töten vor. Denn genau das war der Auftrag: Festnehmen oder vernichten, bei Einsatz der Schusswaffe.
Den jungen Grenzern von damals heute Rechtsblindheit vorzuwerfen, ist aus Sicht demokratisch geschulter Rechtsgelehrten zu einfach.Dabei wird die Einbindung junger Menschen in den Staat und dessen Erziehung außer acht gelassen.
Dass es dennoch genügend junge Leute gab, die den Dienst an der Grenze verweigerten oder nicht geschossen haben, muss aber auch erwähnt werden. Diese Leute haben heute meine Hochachtung.

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die mit Stolz auf den Grenzdienst zurückblicken. Nein, heute weiß ich, dass auch ich missbraucht wurde.Gottlob brauchte ich mich nie zu entscheiden, schießen oder in den Bunker.
Wer heute noch die Grenze als für die DDR und den Weltfrieden unverzichtbar ansieht, blickt nur durch die Brille der herrschenden Partei, das Regime zu sichern.Mit Friedenserhaltung hat das m. E. nichts zu tun.
Einen 2. Adventabend-Gruß von Andreas
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. Dezember 2012, 18:25

ABV hat geschrieben:P.S. schneit es in den Niederlanden auch so viel? Wir versinken hier fast in der weißen Pracht


Ja, da kommt die ganze weisse Pest ja her Uwe....vorgestern stand ich noch 1,5 Stunden vor'm Swalmentunnel zwischen Venlo und Roermond im Stau....dort war die Fahrbahn eine riesige Eisschicht....danach hatte ich in Heerlen noch beigeladen, worauf mein Chef meinte, fahr erstmal nach Hause, worauf ich meinte, na dann fehlt mir nachher eine halbe Fahrstunde und da ich gern noch die Schweiz erreichen wollte gestern, so hab ich doch noch wat Kilometer machen wollen....bei Düren hatte ich dann noch eben diesen Vorfall und ab Kreuz Kerpen stand ich dann auch erstmal noch über eine Stunde still auf der A61....bei Türnich ist eine kaum wahrzunehmende Steigung und dort war die Autobahn auch spiegelblank und man musste schon einzeln Anlauf nehmen um diese zu bewältigen, was halt sehr lange dauern kann....zum Glück hat die Polizei das gemanaged, sonst wär das im Chaos geendet....ich bin dann Weilerswist zu dem kleinen Truckstopp gefahren und hab mich hingelegt, mir hatt's gereicht, denn ich hörte nur von etlichen Unfällen im weiteren Verlauf der A61 und vielen Vollsperrungen und bin dann gestern wieder flott vorangekommen, vereinzelnt sah man noch die Folgen der Unfälle und bei Brohltal waren se auf der Gegenfahrbahn noch stets mit der Bergung eines Trucks beschäftigt, der sich in die Mittelleitplanke reingedreht hatte....hinterm Hunsrück dann sah alles wieder sehr normal aus und jetzt hier in Herbolzheim liegt stellenweise garnichts mehr....tjaaa, durch das Staufahren hab ich die Schweiz nicht mehr erreicht, meine doppelwöchliche Fahrzeit hat dazu dann nicht mehr gereicht....jammer genug....

groetjes

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Mike59 » 9. Dezember 2012, 18:32

SkinnyTrucky hat geschrieben:
ABV hat geschrieben:P.S. schneit es in den Niederlanden auch so viel? Wir versinken hier fast in der weißen Pracht


Ja, da kommt die ganze weisse Pest ja her Uwe....vorgestern stand ich noch 1,5 Stunden vor'm Swalmentunnel zwischen Venlo und Roermond im Stau....dort war die Fahrbahn eine riesige Eisschicht....danach hatte ich in Heerlen noch beigeladen,

groetjes

Mara


Tu mir einen Gefallen behalt das ganze Zeug bei euch. Da haben wir keine holländischen LKW und keinen Schnee auf der Autobahn.

Mike59
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 9. Dezember 2012, 18:43

ABV hat geschrieben:Ich persönlich halte die Behauptung, " dass die Grenze den Weltfrieden bewahrt hätte", aus heutiger Sicht, für absoluten Schwachsinn. Wie lange hätten die Sperranlagen eine modern ausgerüstete Armee aufgehalten? Die Frage kann sich wohl jeder selbst beantworten! Damals gehörte diese These aber zu den " Nummer 1-Hits" der Propaganda. Ok, welcher Staat schützt seine Grenzen eigentlich nicht? Vor Kriminellen und / oder illegaler Einwanderung. Das gehört zu den legitimen Rechten eines Staates. Aber kein Staat sichert seine Grenze, um seine Bürger am Verlassen zu hindern! Das ist eine Erkenntnis die wir heute haben. Damals als junge Männer, hatten wir andere Probleme, als Politik. Wir kümmerten uns nicht um die Politik, aber die Politik kümmerte sich um uns. So könnte man das wohl auch ausdrücken. So mancher wurde zum Protagonisten eines Schauspiels, an dem er eigentlich überhaupt kein Interesse hatte.

Gruß Uwe [hallo]


Aber dass man den Staat nicht verlassen durfte, ja dass man nicht mal reisen durfte wohin man wollte, das erschloss sich aber doch wohl schon auch den von dir zitierten damaligen jungen Leuten, oder?
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. Dezember 2012, 18:46

Mike hat geschrieben:Tu mir einen Gefallen behalt das ganze Zeug bei euch. Da haben wir keine holländischen LKW und keinen Schnee auf der Autobahn.


Aber Mike, die holländischen LKW bringen euch doch das ganze Obst und Gemüse, willst du darauf verzichten....ich seh ja schliesslich wieviel davon benötigt wird in Deutschland....und dann noch die ganzen Blumenlaster....dat sind ja dann gleich nochmal so viele....

....hahaha, und dann erst der ganze Schnee....Deutschland ist ja ein riesen Markt für's kolumbianische Marschpulver.... [flash] ....ach, den Schnee meinste jetzt garnich....aber den, den du meinst, wird ja auch garnich mit LKWs rübbergekarrt, der fällt von ganz alleine bei euch.... [wink]

groetjes

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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Neun » 9. Dezember 2012, 18:52

Volker Zottmann hat geschrieben:Das mag so manchen der damals weniger Denkenden schon beeinflusst haben.

Gruß Volker


Danke für diese offene und ehrliche Einschätzung deinerseits zu den hier anwesenden ehem. AGT, dass hat man ja nicht so oft.
Neun
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2012, 19:08

Neun, nun tu mal nicht erstaunt. Das ist ja kein Geheimnis mehr. Ich habs nur noch mal festgestellt. Ohne jede weitere Wertung!

Wenn Du alles lesen würdest, wärst Du schon im Mai über Edelknabes Statement gestolpert. Er war ja auch an der Grenze dabei.
Und er war es, der mir für meine ablehnenden Worte im WKK den Spott überstülpte.
Dann verkündete er sinngemäß, kein Grenzer hätte zuvor soweit gedacht, denn alle hatten wie er nur die Mädels im Kopf.
Nun bist Du wieder dran!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon inel » 9. Dezember 2012, 19:30

Volker Zottmann hat geschrieben:Neun, nun tu mal nicht erstaunt. Das ist ja kein Geheimnis mehr. Ich habs nur noch mal festgestellt. Ohne jede weitere Wertung!

Wenn Du alles lesen würdest, wärst Du schon im Mai über Edelknabes Statement gestolpert. Er war ja auch an der Grenze dabei.
Und er war es, der mir für meine ablehnenden Worte im WKK den Spott überstülpte.
Dann verkündete er sinngemäß, kein Grenzer hätte zuvor soweit gedacht, denn alle hatten wie er nur die Mädels im Kopf.
Nun bist Du wieder dran!

Gruß Volker


So??? Also ich hatte die damals immer lieber im Bett.
inel
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Neun » 9. Dezember 2012, 21:23

Einmal so...
inel hat geschrieben:Du willst im Ernst behaupten, daß es viele gab, die nicht wußten, was da Sache ist an der Grenze?
und einmal so...
inel hat geschrieben:
oetten hat geschrieben:Hallo zusammen,

Jeder der damals die Absicht hatte die Grenze zu überwinden, wusste von den Gefahren die bei einer Überwindung auf jeden warteten.

Das wusten die beiden Jungs ja gerade nicht; der in der Reportage vorkommende O-Ton des Überlebenden spricht doch wohl da eine ganz eindeutige Sprache.


Wie hätten wir es denn nun gerne, immer so wie es Dir und deinesgleichen gerade zweckdienlich ist?
Neun
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ex-maja64 » 9. Dezember 2012, 21:47

Neun hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Das mag so manchen der damals weniger Denkenden schon beeinflusst haben.

Gruß Volker


Danke für diese offene und ehrliche Einschätzung deinerseits zu den hier anwesenden ehem. AGT, dass hat man ja nicht so oft.



Ach Gott, ich sehe das nicht so eng,@Neun. [wink]

Ein jeder User hier, kann sich seit Ende Mai, ein Bild vom User Zottmann machen.


Was mich persönlich angeht, ich habe damals schon soweit gedacht, es ist besser wenn ich kein SED-Mitglied werde, schon gar nicht aus puren Eigennutz. [grins]
ex-maja64
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2012, 22:58

Lieber Ex-Maja64,

Ich würde mich mit Dir gern geistig duellieren.... Aber ich sehe, Du bist waffenlos.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ex-maja64 » 9. Dezember 2012, 23:03

Hochmut kommt vor dem Fall, mein lieber Zotti! [wink]
ex-maja64
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2012, 23:06

Wenn Du richtig lesen würdest... Ich habe für Euch einfachen Grenzer heute doch eher eine Lanze gebrochen. Irgendwas begreifst Du nicht!
Du bist aber lieber der Trittbrettfahrer von Neun, oder wer gerade passt.
Volker Zottmann
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ex-maja64 » 9. Dezember 2012, 23:12

Soso, jetzt kann ich auch nicht richtig lesen! [flash]

Was ich hier schreibe, dass überlasse doch bitte mir!!
Ich muß z.B. nicht auf "Frechheiten" bestimmter User eingehen. [wink]
ex-maja64
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon vs1400 » 10. Dezember 2012, 00:03

wenn ich mir so das thema des freds durchlese und geschriebenes vergleiche, frag ich mich.
hab ich nun was falsch verstanden?
es geht doch um die ansichten ehemaliger kantenlatscher und wie sie heute darüber denken. [denken]

gruß vs ... der vom stgb wohl mal in der knollenburg was hörte, doch nicht in der kompanie.
vs1400
 

Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon vs1400 » 10. Dezember 2012, 00:10

ratata hat geschrieben:
inel hat geschrieben:
ABV hat geschrieben:Und Hack da schnappt die Falle zu. Und drin sitzt jemand, der als blutjunger Bursche in Bruchteilen von Sekunden eine folgenschwere Entscheidung treffen musste. Obwohl er dafür die dafür notwendige persönliche Reife mangels Alter und Lebenserfahrung, überhaupt noch gar nicht besaß. [bloed] [bloed]

So ist auch meine Meinung zur damaligen Situation von uns jungen Soldaten. Mit 18 jahren waren wir volle mündige Bürger und nicht erts mit 21Jahren wie heute.
Heute kann jeder Urteilen . es gibt ganz Schlaue die es genau mit heutigen richterlichen Worten erläutern versuchen.
Als Soldat hat man die verdammte Pflicht und den Eid abgelegt einen Staat zu dienen . Das Grenzgesetz hat uns dazu verpflichtet , Grenzverletzer festzunehmen oder zu vernichten . Wie ,stand nirgendwo geschrieben .
Von 1945 .1989 wurde an der innerdeutschen Grenze auf flüchtende Menschen geschossen ,nur wurden die Gesetzlichkeiten geändert.
Wer hier klug redet , sollte sich mal in die Sitauation eines Soldaten versetzen .
Wer den Dienst an der Waffe verweigerte wurde zu meiner Wehrpflichtzeit nicht zur Kur geschickt.
MfG ratata


hallo ratata,
versteckt man sich heute nicht hinter derartigen aussagen?

gruß vs
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Re: Aussagen von Ex-DDR-Grenzern zur Anwendung des Schiessbefehls

Beitragvon ratata » 10. Dezember 2012, 07:29

@ VS , nur kurz meine Antwort , wie tausende Wehrpflichtige mußte auch ich zur Armee . Ich bin nicht aus Überzeugung zu den Grenztruppen gegangen , unser Altersunterschied hat doch eine ganz andere Einstellung zu dem geschehenen . MfG ratata
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